Verfasst: 29.10.2015, 10:04
The Purge: Anarchy
"The Purge: Anarchy" erfüllt gleich zwei Wünsche. Den Wunsch Frank Grillo nach markigen Nebenrollen in Filmen wie "The Grey", "End of Watch" und "Homefront" mal als Lead zu sehen. Und den Wunsch mehr über die Purge-Nacht zu erfahren als im Erstling. Also wird dieses Mal Downtown-L.A. zum Jagdgebiet, indem sich drei Parteien schnell zu einem Survivaltrupp wider Willen anschließen, angeführt vom charismatischen Grillo als Militär mit Rachegedanken. War der Erstling noch ein Home-Invasion-Thriller, da ist "The Purge 2" mehr ein Survival-Jagdfilm, der Erinnerungen an Werke wie "The Warriors" oder "Judgment Night" aufkommen lässt. Was das (extrem ökonomisch arbeitende) Studio Blumhouse hier für gerade einmal 9 Millionen Dollar an meist handgemachter Action (mit etwas suboptimalen CGI-Einschüssen) auf die Beine gestellt hat, kann sich sehen lassen, wenn brennende Busse durch die Straßen fahren, Mini-Guns abgefeuert werden und Freaks mit Buggy und Flammenwerfer auftauchen. Mancher Handlungsstrang wie jener um die Widerstandsgruppe (die Michael K. Williams glanzvolle Auftritte verschafft) scheint vor allem mit Blick auf den nächsten Teil installiert worden zu sein und trotz toller Atmosphäre hat "The Purge 2" so seine weiteren Schnitzer: Man kann schnell vorhersagen wer aus der Gruppe wohl überlebt, das Pärchen ist als Figuren recht blass gezeichnet und der Film ist etwas episodisch, auch wenn die Begegnungen mit mehr oder minder geistig gesunden Gangs, Scharfschützen und Wutbürgern natürlich Abwechslungen ins Spiel bringen. Schade nur, dass das Motiv der gut organisierten Spezialeinheit sich am Ende als extrem banal herausstellt. Das Ende ist sowieso schwach: Man ahnt, welche charakterliche Wende Grillos Figur machen wird, und als Showdown wäre die vorangegangene Episode im Jagdparcours wesentlich effektiver gewesen, denn die Szene ist der klare Höhepunkt des Films. Doch insgesamt unterhält "The Purge 2" als recht flotter Mix aus Endzeitthriller, Survivalaction und Horroranleihen dank des erneut interessanten Szenarios, tieferer Einblicke in das Purge-System und guten Schauwerten. Einen hervorragenden "Purge"-Film gibt es bestimmt, er muss nur noch gedreht werden. Läuft die Reihe kommerziell weiterhin so erfolgreich, dann haben DeMonaco und Blumhouse sogar die Chancen auf mehrere davon; ich bin beim nächsten Teil gerne wieder dabei, trotz aller Luft nach oben.
"The Purge: Anarchy" erfüllt gleich zwei Wünsche. Den Wunsch Frank Grillo nach markigen Nebenrollen in Filmen wie "The Grey", "End of Watch" und "Homefront" mal als Lead zu sehen. Und den Wunsch mehr über die Purge-Nacht zu erfahren als im Erstling. Also wird dieses Mal Downtown-L.A. zum Jagdgebiet, indem sich drei Parteien schnell zu einem Survivaltrupp wider Willen anschließen, angeführt vom charismatischen Grillo als Militär mit Rachegedanken. War der Erstling noch ein Home-Invasion-Thriller, da ist "The Purge 2" mehr ein Survival-Jagdfilm, der Erinnerungen an Werke wie "The Warriors" oder "Judgment Night" aufkommen lässt. Was das (extrem ökonomisch arbeitende) Studio Blumhouse hier für gerade einmal 9 Millionen Dollar an meist handgemachter Action (mit etwas suboptimalen CGI-Einschüssen) auf die Beine gestellt hat, kann sich sehen lassen, wenn brennende Busse durch die Straßen fahren, Mini-Guns abgefeuert werden und Freaks mit Buggy und Flammenwerfer auftauchen. Mancher Handlungsstrang wie jener um die Widerstandsgruppe (die Michael K. Williams glanzvolle Auftritte verschafft) scheint vor allem mit Blick auf den nächsten Teil installiert worden zu sein und trotz toller Atmosphäre hat "The Purge 2" so seine weiteren Schnitzer: Man kann schnell vorhersagen wer aus der Gruppe wohl überlebt, das Pärchen ist als Figuren recht blass gezeichnet und der Film ist etwas episodisch, auch wenn die Begegnungen mit mehr oder minder geistig gesunden Gangs, Scharfschützen und Wutbürgern natürlich Abwechslungen ins Spiel bringen. Schade nur, dass das Motiv der gut organisierten Spezialeinheit sich am Ende als extrem banal herausstellt. Das Ende ist sowieso schwach: Man ahnt, welche charakterliche Wende Grillos Figur machen wird, und als Showdown wäre die vorangegangene Episode im Jagdparcours wesentlich effektiver gewesen, denn die Szene ist der klare Höhepunkt des Films. Doch insgesamt unterhält "The Purge 2" als recht flotter Mix aus Endzeitthriller, Survivalaction und Horroranleihen dank des erneut interessanten Szenarios, tieferer Einblicke in das Purge-System und guten Schauwerten. Einen hervorragenden "Purge"-Film gibt es bestimmt, er muss nur noch gedreht werden. Läuft die Reihe kommerziell weiterhin so erfolgreich, dann haben DeMonaco und Blumhouse sogar die Chancen auf mehrere davon; ich bin beim nächsten Teil gerne wieder dabei, trotz aller Luft nach oben.