Room 6 - Hospital from Hell

Mindfuck, Terror, Psycho-Shocker ... kurzum: Alles was auf euer Gemüt schlägt.
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Room 6 - Hospital from Hell

Beitrag von StS » 29.05.2007, 07:18

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Originaltitel: Room 6
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Michael Hurst
Darsteller: Christine Taylor, Jerry O'Connell, Shane Brolly, Chloe Moretz, Ellie Cornell, Kane Hodder, Mary Pat Gleason, ...


„Room 6“ (auf die alternative Schreibweise „r66m 6“ verzichte ich aus hoffentlich nachvollziehbaren Gründen einfach mal) ist das neuste Werk von Autor/Produzent Mark A.Altman, der sich in den vergangenen Jahren mit einigermaßen unterhaltsamen Horror-Trash-Streifen á la „House of the Dead“ und „All Souls Day“ unter Fans einen gewissen Namen gemacht hat, welcher sich in nächster Zeit mit Filmen wie „the Thirst“ oder „the Darkroom“ weiter festigen dürfte. In diesem Fall handelt es sich erneut um eine Zusammenarbeit mit Regisseur Mike Hurst (“House of the Dead 2“/“Mansquito“), Dauerweggefährtin Ellie Cornell ist ebenfalls wieder als Darstellerin mit von der Partie. Wer nun jedoch eine Wiederholung des bislang für diese Zusammenstellung typischen „Blood´n´Guts“-Schemas erwartet, dem sei von Anfang an gesagt, dass einem hier eher ein um Horror-Elemente angereicherter psychologischer Thriller geboten wird, welcher sich an der (zeitweise fließenden) Linie zwischen Traum und Realität entlang bewegt.

Die Lehrerin Amy (Christine Taylor) besitzt eine ausgeprägte Krankenhaus-Phobie – unter dieser Furcht leidet sie seit dem Tod ihres Vaters, als Symptome treten immer wieder bizarre Albträume sowie Angstzustände sowohl bei realen als auch gedanklichen Konfrontationen mit diesem Thema bzw derartigen Örtlichkeiten in Erscheinung. Diese tief in der Vergangenheit verwurzelten Empfindungen wirken sich zunehmend negativ auf ihr Alltags- und Privatleben aus, so dass sie gar mit der Tatsache, dass ihr langjähriger Freund Nick (Shane Brolly) ihr eines Morgens einen Heiratsantrag macht, innerlich in jenem Moment nicht zurechtkommt, worauf sie ihn kniend zurücklässt und vor dieser wichtigen Entscheidung erst einmal förmlich zu ihrer Arbeitsstelle flüchtet. Dort erlebt sie allerdings eine merkwürdige Situation mit einer ihrer jungen Schülerinnen namens Melissa (Chloe Moretz), welche an ähnlichen Träumen leidet und diese zudem in Form von verstörenden Zeichnungen zu Papier bringt. Im gemeinsamen Gespräch mit ihrer Mutter (Ellie Cornell) äußert das Mädchen einige Dinge über Amy, die ihr eigentlich überhaupt nicht bekannt sein dürften – bei einem direkten Ansprechen auf jene Tatsache stellt sich jedoch heraus, dass sie sich das Gehörte allem Anschein nach bloß eingebildet haben muss. Als sie nach ihrem Feierabend dann von Nick abgeholt wird, geben sich beide auf dem Heimweg sichtlich Mühe, die ungeklärte Situation ihrer letzten Begegnung zufriedenstellend darzulegen bzw zu analysieren, bis er sich zu ihr hinüberbeugt, um sie zu küssen, was dazu führt, dass er eine rote Ampel übersieht und den Wagen ungebremst auf die Kreuzung lenkt, wo dieser seitlich von einem anderen Fahrzeug gerammt wird…

Nach einer relativ kurzen Zeit der Bewusstlosigkeit kommt Amy wieder zu sich und muss feststellen, dass Nick recht schwer am Beim verletzt wurde – für einen Augenblick kommt es ihr darüber hinaus so vor, in der relativ zügig entstandenen Menge an Gaffern Melissa ausmachen zu können, wobei sie sich dabei aber genauso getäuscht haben mag. Wenig später sind auch schon zwei Krankenwagen zur Stelle – einer transportiert ihren Freund ab, der andere die ebenfalls verletzte Beifahrerin des zweiten am Zusammenstoß beteiligen Autos. Da es ihr nicht gestattet wird, in der Ambulanz mitzufahren, nimmt sie sich kurzerhand ein Taxi und lässt sich zum nächsten Krankenhaus bringen, wo man ihr jedoch mitteilt, dass Nick nicht dorthin gebracht wurde. Besorgt lässt sie sich eine Liste der weiteren Kliniken in der Gegend geben und nimmt für einige Minuten auf einer Parkbank auf der gegenüberliegenden Straßenseite Platz, da allein das Betreten des Gebäudes ihre Phobie wiederum stark zum Vorschein gebracht hatte. Dort wird sie von Lucas (Jerry O´Connell) angesprochen, dem Fahrer des anderen Unfallfahrzeugs, der seine Schwester sucht, welche seither gleichwohl verschwunden ist. Gemeinsam begeben sie sich auf die Suche nach ihren Liebsten, die allem Anschein nach in keiner der bekannten Institutionen eingeliefert wurden. Mit zunehmender Dauer leidet Amy immer stärker an grotesken Visionen, die wahrlich nichts Gutes verheißen. Die Polizei glaubt ihnen zudem kein Wort, deutet aber zwischen den Zeilen an, dass so etwas wohlmöglich nicht zum ersten Mal passiert ist. Die Spuren, u.a. von Melissa aufgezeigt, scheinen zu einer alten, von einem Brand verwüsteten Klinik („St.Rosemary´s“) zu führen, welche ein schreckliches Geheimnis beherbergt. Während Nick im Inneren diverse seltsame Eigenarten des Personals immer misstrauischer beäugt, wie etwa die ungewöhnliche Häufigkeit der Blutabnahmen, liegt es an Lucas und Amy, das Geheimnis der ganzen Geschehnisse aufzudecken, bevor es für alle Beteiligten zu spät ist, noch mit ihrem Leben (oder zumindest einem klaren Verstand) davonzukommen…

Die eröffnende Szene von „Room 6“ ist schlichtweg brillant, denn sie zeigt eine Albtraum-hafte Situation auf, die das Blut förmlich in den Adern gefrieren lässt: Als Patient kommt man auf einem Operationstisch liegend wieder zu sich. Unfähig, sich zu bewegen, kann man in den Randbereichen des blendenden Lichts der OP-Leuchte Ärzte und Schwestern ausmachen, die sich in Form des Bereitlegens ihrer Skalpelle sowie dem Aufreihen einiger anderer medizinischer Werkzeuge auf den unmittelbar bevorstehenden Eingriff vorbereiten. Die innere Panik nach dem Gewahrwerden lässt sich allerdings nicht nach außen übertragen, denn alle Muskeln sind gelähmt. Voller Entsetzen muss man nun hilflos mit ansehen, wie der Schnitt in die Bauchdecke angesetzt wird, das kalte Metall der Klinge das Fleisch berührt. Mit aller Verzweiflung und Kraft gelingt es einem dann doch noch, mit einem Finger ein Tablett mit bereitgestellten Instrumenten zu berühren und so eines davon zu Boden fallen zu lassen – die Ärzte treten zurück, eine Krankenschwester beugt sich mit einem beruhigenden Lächeln vor und verkündet in einer sanften Tonlage: „My dear, we know you´re awake…“

Nach diesem fantastischen Einstieg entfaltet sich der Plot erst einmal recht gradlinig und bewegt sich dabei angenehm konstant voran. Durch die junge Melissa erfährt der Zuschauer zwei wichtige, untrennbar miteinander verbundene Dinge – nämlich dass Amy zweifelsohne gewisse unverarbeitete psychische Konflikte in sich trägt und zugleich allgemein etwas sehr Merkwürdiges vor sich geht, das irgendwie auf sie ausgerichtet ist oder gar von ihr ausgeht. Der Unfall hebt das alles auf ein neues Level, da sie fortan nicht mehr „nur“ im Schlaf von den Visionen heimgesucht wird, sondern sich diese nun direkt mit ihrem Alltag vermengen. Es folgt sie Suche nach Nick, an deren Ziel vermutlich außerdem der Schlüssel zu allen Ereignissen zu finden sein wird – doch wem kann sie auf dem Pfad dorthin trauen, wenn schon nicht sich selbst, zumal viele Fremde sie seltsamerweise plötzlich genau zu kennen scheinen? Dieser „Mindfuck light“-Zustand mündet schließlich in einem eher konventionellen, aber dennoch guten Schlussakt, in welchem die Aufklärung betrieben wird, während Amy vollends die Konfrontation mit den Dämonen von St.Rosemary´s sowie jenen ihrer eigenen Vergangenheit sucht, um endlich eine Art Seelenfrieden zu finden. Es gefiel mir beispielsweise, wie man dabei einen Subplot um ihren verstorbenen Vater in den Verlauf integriert hat, der den Kreis letztendlich innerhalb des namensgebenden Raumes dieser Produktion schließt. Selbstverständlich gibt es am Ende den inzwischen obligatorischen Kniff, der in dieser Form nicht wirklich vorhersehbar daherkommt und mich persönlich durchaus zufrieden gestellt zurückließ.

Die darstellerischen Leistungen sind allesamt solide und erzeugen keinerlei gewichtigen Grund zur Klage. In der Hauptrolle ist Ben Stiller´s Ehefrau Christine Taylor zu sehen, die man sonst üblicherweise in Komödien wie „Zoolander“, „the Brady Bunch“ oder „Dodgeball“ zu Gesicht bekommt. Es hat mir gefallen, sie auch mal in einem anderen Genre zu entdecken, doch obwohl sie sich sichtlich Mühe gibt, dem Part anständig gerecht zu werden, fehlt am Ende nichtsdestotrotz sozusagen eine gefühlte Kleinigkeit, um vollends kundtun zu können, sie hätte eine ausnehmend gute Performance abgeliefert. Dem Begriff „Scream Queen“ wird sie hingegen mehr als gerecht – genau genommen schreit sie mir sogar einen Tick zuviel, gelegentlich in Verbindung mit leichten Overacting-Ausprägungen. Erstaunliche Tatsache am Rande: Während der Dreharbeiten befand sie sich im fünften Schwangerschaftsmonat, was man ihr weder anmerkt noch ansieht. Ihr zur Seite steht der ehemals fette kleine Junge aus „Stand by me“, der inzwischen verdammt viel trainiert hat und seinen ansehnlichen Körper seither in Filmen wie „Jerry Maguire“ oder „Scream 2“ etliche Male stolz vor der Kamera zur Schau gestellt hat – Jerry O´Connell (TV´s“Crossing Jordan“). Entgegen meiner Erwartung macht er seine Sache ebenfalls anständig, seine typische, etwas alberne Art schimmert nur in wenigen Szenen durch und hat mich zu keiner Zeit gestört. Shane Brolly (“Underworld“/“Impostor“) hingegen ist klasse: Nicht nur besitzt er einige der besten Szenen, er meistert diese überzeugend und bleibt dabei für den Betrachter immerzu die sympathischste Person der gesamten Besetzung. Seine Erlebnisse nach dem Unfall in der unheimlichen Umgebung mit dem merkwürdigen Personal und seinen leidgeplagten Zimmergenossen markieren die stimmungsvollen Highlights der gesamten Geschehnisse. Chloe Grace Mortez (aus dem „Amityville Horror“-Remake) ist erneut als „creepy Kid“ mit von der Partie – sie ist zweifelsfrei jeden Cent ihrer Gage wert. Mary Pat Gleason („the Island“) gibt eine herrlich böse Krankenschwester ab, in wenig umfangreichen Nebenrollen können Genre-Fans zudem Ellie Cornell („Halloween 4&5“) als Melissa´s Mom sowie Kane Hodder (der „Jason“ einiger „Friday the 13th“-Sequels) als Obdachloser aus der Hölle entdecken.

Hurst und Altman haben mit dem in nur 18 Tagen realisierten „Room 6“ zwar keinen anspruchsvollen, nachhaltigen cineastischen Genuss erschaffen, dafür aber ein unterhaltsames, kurzweiliges (B-)Filmchen, das in bestimmten Bereichen deutlich mehr als vergleichbare Produktionen zu bieten hat – zum Beispiel die Tatsache, dass ein Großteil der Handlung in hellem Tageslicht spielt. In diesen Szenen konnte man sich nicht auf die Dunkelheit verlassen, schwächere Make-up-Kreationen zu kaschieren, was allerdings bei den Arbeiten der „Almost Human“-Schmiede gar nicht nötig gewesen wäre, denn diese überzeugen anstandslos – selbst in sonnigen Großaufnahmen, wie gleich nach dem Crash innerhalb einer Menschenmenge oder später bei Hodder´s Auftritt. Netter Nebeneffekt: Man sieht einige Dinge einfach nicht kommen, da sie nicht großartig angekündigt werden. Wie schon erwähnt, wirkt das Finale vom Setting her vertraut (nächtliche Dunkelheit, eine unheimliche alte Klinik etc), doch dank der straffen Herangehensweise machen diese Minuten trotzdem Spaß, zumal Tempo und Härtegrad merklich angezogen werden sowie Cinematographer Raymond Stella, der schon die Carpenter-Klassiker „the Fog“ oder „Halloween“ ins rechte Bild rückte, alles stimmig eingefangen hat. Cool fand ich zudem den Effekt bzw Einfall, das ausgebrannte Klinik-Gebäude äußerlich nur sichtbar werden zu lassen, wenn es mal im nächtlichen Himmel blitzt. Für Geeks sei noch genannt, dass einige Sequenzen in genau dem Heizungskeller gedreht wurden, welchen Wes Craven damals als Location für „a Nightmare on Elm Street“ nutzte.

Schwächen sind in den nachstehenden Gebieten ausmachen: Originalität, Spannung, Charakterzeichnung. Die Handlung lässt sich als eine Kombination aus „the Twilight Zone“, „Jacob´s Ladder“ und „the Ambulance“ umschreiben, angereichert mit einer Priese „the 6th Sense“ sowie Elementen gängiger Vampir- und Zombie-Filme. Man mag sich die Frage stellen, warum eine recht freizügige lesbische Mini-Orgie dreier sexy Krankenschwestern (Jill Montgomery, Stacy Fuson, Katie Lohmann) eingebaut wurde, bei der sich jene leidenschaftlich küssen, das den Patienten abgezapfte Blut einander in die Münder sowie über ihre nackten Körper spitzen und dieses dann gierig ablecken, während Nick das Treiben von der Zimmertür aus heimlich beobachtet, denn ein tieferer Sinn lässt sich da wahrlich nicht feststellen – doch wäre die Behauptung, dass mich genau das in diesem Zusammenhang irgendwie gestört hätte, selbstverständlich eine Lüge. Nun gut, subtil ist hier nicht gerade viel, was genauso für einen recht klischeehaften Gang von Amy in eine Kirche gilt. Viel schwerer wiegt jedoch das Versäumnis, echte Hochspannung zu generieren, denn der Puls des Betrachters steigt kaum nachhaltig an – von kurzen, netten Jump-Scares mal abgesehen. Ein weiteres Problem stellt die anfängliche Präsentation der Amy-Figur dar, denn das Skript lässt sie aufgrund ihrer ersten Szenen, zum Beispiel jene, in der sie als Reaktion auf Nick´s ehrlichen Antrag förmlich die Flucht ergreift, erstaunlich unsympathisch rüberkommen. Nach und nach gelingt es Taylor, dank ihrer Darbietung diesen Eindruck etwas abzumildern, allerdings eher durch das lockere Zusammenspiel mit O´Connell, was sich so aber wiederum unfreiwillig (leicht) kontraproduktiv zu der zu vermittelnden Glaubwürdigkeit des Grundmotivs verhält, dass sie ihren Freund aus tiefster Seele liebt und zweifelsohne bereit ist, schlichtweg alles für ihn bzw seine Rettung zu tun, da man eingangs nie gemeinsame harmonische Augenblicke des Paares präsentiert bekommen hat.

„Room 6“ gelingt es, eine nette Atmosphäre aufzubauen und diese bis zum Schluss zu halten, ohne dass man bis dato das Interesse verliert oder sich über allzu gravierende Mängel aufregen muss. Was als ein psychologischer Thriller mit einem „supernatural Twist“ beginnt, entwickelt sich zu einem waschechten Horror-Streifen mit Untoten, Dämonen und Fleisch-fressenden sowie Blut-trinkenden Klinikbediensteten – verpackt in einer netten, nicht zu simpel gestrickten Story. Fans derartiger „DTV“-Ware können ruhig mal einen Blick riskieren, denn überdurchschnittlich ist diese Produktion auf jeden Fall – selbst wenn ich angesichts bestimmter Reibungspunkte letztendlich keine umfassende und bedingungslose Empfehlung aussprechen kann bzw möchte …

:liquid6:


Die deutsche DVD bietet uns "Splendid/Warner" an - ungekürzt sowie mit einer "FSK 16"-Freigabe versehen.


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Beitrag von MysteryBobisCREEPY » 30.05.2007, 13:23

Feini, thx for se Review, da werd ich mal reinschauen... in den Fium :)
Wollt Ihr 'nen Ritt auf meinem Discostick?
Putzt euch die Zähne mit 'ner bottle of shit
Nein Mann ich will noch nicht gehen
Ich will weiter auf dich schiffen
Solang bis du erkennst
Dass meine Pisse keine Fanta ist :D
Callejon <3

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