Nach „Antiviral“ und „Possessor“ markiert „Infinity Pool“ (2023) nun das dritte Werk von David´s Sohnemann Brandon Cronenberg – mit welchem er sich erneut gegenüber dem jeweiligen Vorgängerfilm ein Stück weit zu steigern vermochte. Abermals präsentiert er einem einen stimmungsvollen düster-nihilistischen Sci-Fi-Horror-Thriller-Genremix mit herausragenden „Spitzen“ in den Bereichen Gewalt und Freizügigkeit – präsentiert in stylishen Bildern, die trotz Strand und Luxus nie ein „Wohlgefühl“ vermitteln; was bereits bei den sich drehenden Kamera-Einstellungen bei der Präsentation des schicken Resorts im fiktiven Land Li Tolqa beginnt, in welchem die Touristen lieber hinter hohen Zäunen auf dem Hotelgrundstück bleiben sollten, um möglichst nicht mit der sonst vorherrschenden Armut und Kriminalität in Kontakt zu kommen. Quasi eine überspitze Version von Urlaubs-Destinationen wie Tunesien oder Teilen von Mexiko, wo es ja mitunter ähnlich ist…
Die „entmannte“ Hauptfigur – welche u.a. im Zuge einer Hinrichtung quasi Zeuge „des eigenen Todes“ wird, in einen „rauschhaften Exzess-Strudel“ hineingerät und sich auf jenem Wege sozusagen (einen hohen Preis dafür zahlend) „emanzipiert“ – verkörpert Alexander Skarsgård mit vollem Einsatz prima – was ebenso für mit Mia Goth gilt, deren Part sich in Sachen „Aufgedrehtheit“ zunehmend steigert. Cronenberg kehrt „das Hässliche/Groteske“ hervor und erzählt dabei eine Geschichte, die nichts wirklich Neues zu bieten hat – siehe: gelangweilte Reiche, die sich extreme „Kicks“ verschaffen sowie durch ihr Vermögen mit vielem davonkommen – allerdings sind verschiedene der Elemente und Ideen dennoch interessant wie reizvoll; auch wenn sie überwiegend „unvertieft“ verbleiben. Allein schon die Frage, wie man denn wissen könnte, ob der, der exekutiert wurde, tatsächlich „nur“ der Klon war, und nicht das Original – schließlich weiß ja der Klon nicht, dass er bloß ein Klon ist…
U.a. aufgrund seiner Atmosphäre und Darsteller – unter ihnen (neben den beiden genannten Leads) noch Cleopatra Coleman und Thomas Kretschmann – sowie dank seiner Bilder, Inhalte und diversen Einzelszenen wusste mit „Infinity Pool“ zu gefallen. Cronenberg Jr. setzt die „Familien-Tradition“ fort: Das mag ihm zwar keine Punkte im Bereich „individuelle Handschrift“ einbringen – doch ich persönlich kann durchaus damit leben, sofern die Qualität seines Outputs auch in Zukunft weiterhin stimmt. „Luft nach oben“ im Hinblick auf Drehbuchqualität und Stil-Variationen ist auf jeden Fall noch vorhanden. Hauptsache er bleibt sich treu und schlägt (in gewisser Weise) nicht unbedingt den Weg ein, den z.B. Duncan Jones zwischenzeitig mal für sich gewählt hatte…
knappe 