Alone in the Dark I + II
Verfasst: 05.11.2005, 18:06
Alone in the Dark

Originaltitel: Alone in the Dark
Herstellungsland: Deutschland, Kanada, USA
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Uwe Boll
Darsteller: Christian Slater, Tara Reid, Stephen Dorff, Will Sanderson, Mark Acheson, Ed Anders, Robert Bruce u.a.
Ein Professor namens Hudgens findet eine alte Truhe aus puren Gold, die dem Stamm der Abkani gehörte. Als seine Kompagnons die Truhe öffnen, setzen sie etwas frei. Dieses zerlegt die ganze Mannschaft und lässt 19 verschiedene Menschen wie ferngesteuert irgendwo hinlaufen. Edward Carnby, Detektiv für übernatürliche Phänomene ist auch von diesen Vorgängen betroffen – er fällt in Ohnmacht.
Wieder erwacht, erfährt er vom Verschwinden eines Freundes und verspricht dessen Frau Nachforschungen anzustellen. Ihr Mann war einer der Typen, die wie ferngesteuert irgendwo hingelaufen sind. Kurze Zeit später taucht der Kunde wieder auf und will Carnby alle machen. Der befördert ihn erstmal in die heiligen Jagdgründe. Ebenso ergeht es den restlichen 18 Besessenen. Zusammen mit einer Gruppe namens 713, die auf die Bekämpfung paranormaler Aktivitäten spezialisiert ist, begibt man sich zum großen Showdown in eine alte Mine ...
Tja ja: Wer, Was, Wann, Wo, Wie, Warum, die 6 großen W’s die eine gute Story ausmachen, interessieren unseren Uwe eigentlich gar nicht. Ihn interessiert maximal das Wie. Wie komme ich von einer Actionszene zur nächsten ... und da tut er gut dran, denn in den Actionszenen scheint uns Uwe direkt zu wissen, was er da macht. Klar, irgendwo ist er immer noch ein wenig zu effektverliebt und bringt Effekte um des Effektes Willen, aber hey, das Ding soll ja rocken. So gibt es in Älone in ze Dark (Boll) 3 größere Actionsequenzen auf inszenatorisch ordentlichen Niveau. Eine entgleitet ihm aber vollkommen und wirkt wie aus House of the Dead entnommen:
Hier wurde eine Ballerei mit einer Art Stroboskoplichteffekt gedreht. Mann sieht Mündungsfeuer, abgehackte Schnittfolgen, dazwischen tanzen miese Animationen von irgendwelchen Monstern und darunter liegt ein Metallsong, dessen Rhythmus wohl den Rhythmus der Action bestimmen soll. Sofort werden Erinnerungen an Equilibrium wach, nur da sah das geil aus, hier wirkt das ganze aber nur ultratrashig.
Also, bis auf diese Szene passt die gezeigte Action auf jeden Fall und kommt auch nicht allzu blutleer daher. Wo uns Uwe dann versagt ist der ganze Rest. Die Story hat er wohl selber nicht ganz gerafft, faselt er doch in seinem Audiokommentar sogar davon, dass es um die Rache der Natur am Menschen ginge (ääähm ja). So verwundert es auch nicht, wenn manche Subplots nicht zu Ende gebracht werden, Figuren auftauchen und wieder verschwinden wie eine feuchte Flatulenz oder innerhalb von Sekunden aus dunkelster Nacht helllichter Tag wird. Alles egal. Immerhin ist das hier Bollwoodentertainment ...
Versagen muss man ihm auch bei der Schauspielerführung ankreiden. Die sichersten Bänke sind dabei noch Christian Slater und Stephen Dorff, die zwar nur auf Stand By spielen, aber wenigstens alleine durch ihre Präsenz dieses Wirrwarr hier aufwerten können. Ein Genuss ist die wunderbar fehlbesetzte und hier noch naturbemoppte Tara Reid, die eine Wissenschaftlerin darstellen will/soll und nur zum Lachen animiert. Mein Gott, die Frau kann doch sonst auch nichts und hat immer ein und dieselbe Fresse am Start. Dass es aber dennoch eine Kunst zu sein scheint, die Seagal und Co. in ihren Filmen betreiben, wenn sie mit ein und demselben Gesichtsausdruck ganze Gefühlspaletten von traurig bis wütend auffahren, zeigt die Tatsache, wie rettungslos verloren Reid in JEDER Szene wirkt.
Die Musik ist auch eher belanglos, von dem Metall Soundtrack habe ich mir mehr erwartet, zumal auch nur 2 oder 3 Stücke ertönen. Der eigentliche Score ist eher belanglos.
Kommen wir zu dem eigentlichen Highlight der Alone in the dark DVD, der Audiokommentar von uns Uwe, in dem er demütig und sich seiner Fehler bewusst seiend (LOL) über sein Meisterwerk referiert. Hier mal einige Bollmonts, bei denen er begleitet wurde von einem Drehbuchautor, seinen Tölen und einem Handy ...:
- da ist der lange Einleitungstext, den mussten wir reinnehmen, damit auch der dümmste Amerikaner versteht, worum es in dem Film geht. Mit diesem Text haben wir Star Wars in den Schatten gestellt.
- Das ist nicht nur so ein Alien vs. Predator Verschnitt ... denn man hat die Connections zu Christian Slaters Figur ... (überhaupt ist der Uwe voll Anglizismen verseucht: Da haben wir den Vertrag geclosed usw. Ich glaube jedes 4. Wort war ein Anglizismus, in breitestem Bollerdeutsch)
- Der Opening Kampf wirkt wie im Jahr des Drachen mit Mickey Rourke ...
- Boll, was willste denn? <-- Handyklingeln Nummer 1
- Tara Reid hat hier einen Imagewechsel versucht. Seien wir ehrlich, erfolgreich war sie damit nicht. Sie ist sicher einer der schwächeren Punkte in dem Film
- Hallo, Boll!? Ich geh mal kurz raus ... Handyklingeln Nummer 2
- Tara Reid wurde in alle Talkshows eingeladen und hat den Film promoted. Wir hätten sicher andere Schauspielerinnen nehmen können, die besser gewesen wären, aber was die geleistet hat bei Leno und Co ...
- Hey, das is unser Product Placement Laptop, da war Quake drauf, da konnte man immer mal zocken ...
- Das Kabinett des Dr. Caligari haben wir dank des Schattenspieles gewürdigt ...
- Im Gesicht von Tara Reid sind viele Fragezeichen zu sehen ...
- Dann würdigten wir Equilibrium in der Crossfireszene
- Uwe Boll und Paul Anderson sind sicher die meistgehassten Regisseure im Internet (wohl wahr ;-) ) <-- es folgt eine mehrminütige Anklage gegen Internetcommunities LOL
- Wenn es unsere Filme nicht gäbe, was wäre dann? Dann könnten sich die Leute jeden Tag Sideways oder irgendwelche Arthouse Filme anschauen ...
- Der Film ist kritisch ... Der Film zeigt, die Natur schlägt irgendwann zurück ... Das ist ein düsterer Revenge of the Nature Film ...
- Das Ende hat was David Lynch artiges ...
Was genial ist, ist dass der Film mit Bolls Erklärungen sogar funktioniert. Man fragt sich warum er den Film nicht so gedreht hat, wie er ihn erzählt? Was auch offensichtlich ist, dass er eindeutig weiß, wie der Hase läuft und prinzipiell eigentlich weiß, was er da macht. Warum dann die Filme letztendlich so aussehen, wie sie aussehen, wird wohl ewig ein Rätsel bleiben.
Und so kann man wie bei allen Boll Filmen nur eines sagen: Bollwerke sind zumeist alles, nur nicht langweilig. Daher
Punkte, wobei einer komplett für den Audiokommentar ist, der ist genial.
Die Concorde DVD des Director's Cut - von dem Boll wohl nichts ahnte, wie der Audiokommentar andeutet, denn er beschreibt geschnittene Szenen als geschnitten, die jetzt aber drin sind - ist ganz ordentlich geworden. Es fehlt das letzte Quentchen Schärfe und auch vom Sound habe ich mir mehr erhofft, aber naja ...
In diesem Sinne:
freeman

Originaltitel: Alone in the Dark
Herstellungsland: Deutschland, Kanada, USA
Erscheinungsjahr: 2005
Regie: Uwe Boll
Darsteller: Christian Slater, Tara Reid, Stephen Dorff, Will Sanderson, Mark Acheson, Ed Anders, Robert Bruce u.a.
Ein Professor namens Hudgens findet eine alte Truhe aus puren Gold, die dem Stamm der Abkani gehörte. Als seine Kompagnons die Truhe öffnen, setzen sie etwas frei. Dieses zerlegt die ganze Mannschaft und lässt 19 verschiedene Menschen wie ferngesteuert irgendwo hinlaufen. Edward Carnby, Detektiv für übernatürliche Phänomene ist auch von diesen Vorgängen betroffen – er fällt in Ohnmacht.
Wieder erwacht, erfährt er vom Verschwinden eines Freundes und verspricht dessen Frau Nachforschungen anzustellen. Ihr Mann war einer der Typen, die wie ferngesteuert irgendwo hingelaufen sind. Kurze Zeit später taucht der Kunde wieder auf und will Carnby alle machen. Der befördert ihn erstmal in die heiligen Jagdgründe. Ebenso ergeht es den restlichen 18 Besessenen. Zusammen mit einer Gruppe namens 713, die auf die Bekämpfung paranormaler Aktivitäten spezialisiert ist, begibt man sich zum großen Showdown in eine alte Mine ...
Tja ja: Wer, Was, Wann, Wo, Wie, Warum, die 6 großen W’s die eine gute Story ausmachen, interessieren unseren Uwe eigentlich gar nicht. Ihn interessiert maximal das Wie. Wie komme ich von einer Actionszene zur nächsten ... und da tut er gut dran, denn in den Actionszenen scheint uns Uwe direkt zu wissen, was er da macht. Klar, irgendwo ist er immer noch ein wenig zu effektverliebt und bringt Effekte um des Effektes Willen, aber hey, das Ding soll ja rocken. So gibt es in Älone in ze Dark (Boll) 3 größere Actionsequenzen auf inszenatorisch ordentlichen Niveau. Eine entgleitet ihm aber vollkommen und wirkt wie aus House of the Dead entnommen:
Hier wurde eine Ballerei mit einer Art Stroboskoplichteffekt gedreht. Mann sieht Mündungsfeuer, abgehackte Schnittfolgen, dazwischen tanzen miese Animationen von irgendwelchen Monstern und darunter liegt ein Metallsong, dessen Rhythmus wohl den Rhythmus der Action bestimmen soll. Sofort werden Erinnerungen an Equilibrium wach, nur da sah das geil aus, hier wirkt das ganze aber nur ultratrashig.
Also, bis auf diese Szene passt die gezeigte Action auf jeden Fall und kommt auch nicht allzu blutleer daher. Wo uns Uwe dann versagt ist der ganze Rest. Die Story hat er wohl selber nicht ganz gerafft, faselt er doch in seinem Audiokommentar sogar davon, dass es um die Rache der Natur am Menschen ginge (ääähm ja). So verwundert es auch nicht, wenn manche Subplots nicht zu Ende gebracht werden, Figuren auftauchen und wieder verschwinden wie eine feuchte Flatulenz oder innerhalb von Sekunden aus dunkelster Nacht helllichter Tag wird. Alles egal. Immerhin ist das hier Bollwoodentertainment ...
Versagen muss man ihm auch bei der Schauspielerführung ankreiden. Die sichersten Bänke sind dabei noch Christian Slater und Stephen Dorff, die zwar nur auf Stand By spielen, aber wenigstens alleine durch ihre Präsenz dieses Wirrwarr hier aufwerten können. Ein Genuss ist die wunderbar fehlbesetzte und hier noch naturbemoppte Tara Reid, die eine Wissenschaftlerin darstellen will/soll und nur zum Lachen animiert. Mein Gott, die Frau kann doch sonst auch nichts und hat immer ein und dieselbe Fresse am Start. Dass es aber dennoch eine Kunst zu sein scheint, die Seagal und Co. in ihren Filmen betreiben, wenn sie mit ein und demselben Gesichtsausdruck ganze Gefühlspaletten von traurig bis wütend auffahren, zeigt die Tatsache, wie rettungslos verloren Reid in JEDER Szene wirkt.
Die Musik ist auch eher belanglos, von dem Metall Soundtrack habe ich mir mehr erwartet, zumal auch nur 2 oder 3 Stücke ertönen. Der eigentliche Score ist eher belanglos.
Kommen wir zu dem eigentlichen Highlight der Alone in the dark DVD, der Audiokommentar von uns Uwe, in dem er demütig und sich seiner Fehler bewusst seiend (LOL) über sein Meisterwerk referiert. Hier mal einige Bollmonts, bei denen er begleitet wurde von einem Drehbuchautor, seinen Tölen und einem Handy ...:
- da ist der lange Einleitungstext, den mussten wir reinnehmen, damit auch der dümmste Amerikaner versteht, worum es in dem Film geht. Mit diesem Text haben wir Star Wars in den Schatten gestellt.
- Das ist nicht nur so ein Alien vs. Predator Verschnitt ... denn man hat die Connections zu Christian Slaters Figur ... (überhaupt ist der Uwe voll Anglizismen verseucht: Da haben wir den Vertrag geclosed usw. Ich glaube jedes 4. Wort war ein Anglizismus, in breitestem Bollerdeutsch)
- Der Opening Kampf wirkt wie im Jahr des Drachen mit Mickey Rourke ...
- Boll, was willste denn? <-- Handyklingeln Nummer 1
- Tara Reid hat hier einen Imagewechsel versucht. Seien wir ehrlich, erfolgreich war sie damit nicht. Sie ist sicher einer der schwächeren Punkte in dem Film
- Hallo, Boll!? Ich geh mal kurz raus ... Handyklingeln Nummer 2
- Tara Reid wurde in alle Talkshows eingeladen und hat den Film promoted. Wir hätten sicher andere Schauspielerinnen nehmen können, die besser gewesen wären, aber was die geleistet hat bei Leno und Co ...
- Hey, das is unser Product Placement Laptop, da war Quake drauf, da konnte man immer mal zocken ...
- Das Kabinett des Dr. Caligari haben wir dank des Schattenspieles gewürdigt ...
- Im Gesicht von Tara Reid sind viele Fragezeichen zu sehen ...
- Dann würdigten wir Equilibrium in der Crossfireszene
- Uwe Boll und Paul Anderson sind sicher die meistgehassten Regisseure im Internet (wohl wahr ;-) ) <-- es folgt eine mehrminütige Anklage gegen Internetcommunities LOL
- Wenn es unsere Filme nicht gäbe, was wäre dann? Dann könnten sich die Leute jeden Tag Sideways oder irgendwelche Arthouse Filme anschauen ...
- Der Film ist kritisch ... Der Film zeigt, die Natur schlägt irgendwann zurück ... Das ist ein düsterer Revenge of the Nature Film ...
- Das Ende hat was David Lynch artiges ...
Was genial ist, ist dass der Film mit Bolls Erklärungen sogar funktioniert. Man fragt sich warum er den Film nicht so gedreht hat, wie er ihn erzählt? Was auch offensichtlich ist, dass er eindeutig weiß, wie der Hase läuft und prinzipiell eigentlich weiß, was er da macht. Warum dann die Filme letztendlich so aussehen, wie sie aussehen, wird wohl ewig ein Rätsel bleiben.
Und so kann man wie bei allen Boll Filmen nur eines sagen: Bollwerke sind zumeist alles, nur nicht langweilig. Daher

Die Concorde DVD des Director's Cut - von dem Boll wohl nichts ahnte, wie der Audiokommentar andeutet, denn er beschreibt geschnittene Szenen als geschnitten, die jetzt aber drin sind - ist ganz ordentlich geworden. Es fehlt das letzte Quentchen Schärfe und auch vom Sound habe ich mir mehr erhofft, aber naja ...
In diesem Sinne:
freeman