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Mandy

Verfasst: 27.11.2018, 20:52
von freeman
Mandy

Bild

Originaltitel: Mandy
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2018
Regie: Panos Cosmatos
Darsteller: Nicolas Cage, Andrea Riseborough, Linus Roache, Bill Duke, Richard Brake, Ned Dennehy, Olwen Fouere, Hayley Saywell u.a.

Als eine Sekte die große Liebe von Holzfäller Red Miller meuchelt, schmiedet der sich eine gewaltige Kriegsaxt und macht Jagd auf die Mörder... Das Ergebnis ist ein irrer Trip, ein Bildersturm sondergleichen, unter dem ein genialer Score tobt.
:liquid7:

Zur Kritik von "Mandy"

In diesem Sinne:
freeman

Re: Mandy

Verfasst: 04.12.2018, 10:05
von McClane
Ich war sogar in einer der Kinovorstellungen kurz vor Heimkino-Release und kann nur sagen, dass "Mandy" auf der Leinwand echt beeindruckend daherkommt, auch wenn sich meine Einschätzung weitestgehend mit der von Pierre denkt. Denn in Cosmatos' Arthouse-meets-Grindhouse-Film sind eigentlich Bilder und Atmosphäre alles, während man den Plot eigentlich auf rund 20 bis 30 Minuten eindampfen könnte. Aber um den geht es auch nicht, denn hier wird (vor allem in der ersten Hälfte) in erster Linie über die Bilder erzählt, die extrem trippig sind - und das, bevor Red eine Menge an Koks wegschnupft, auf die selbst Tony Montana noch stolz wäre. In Neonfarben getauchte, andersweltliche Aufnahmen geben "Mandy" ein stark surreales Flair, bei dem Vorbilder wie Argento und Bava zu erkennen sind, während der Film andrerseits in der amerikanischen Pop- und Pulpkultur der 1980er verwurzelt ist und diese dauernd in Wort und vor allem Bild anzitiert: Fantasy-Pulp-Romane, das Schaffen Stephen Kings, Horrorfilme (Mandy und Red wohnen in der Nähe des Crystal Lake!), die Cover von Heavy-Metal-Platten, Werbespots (All hail Cheddar Goblin!), die bodenständigeren Vertreter des Actionkinos jener Tage. Wie der Held eines Vigilantenfilms sieht der Red (nomen est omen) hier rot, auch wenn seine Waffenauswahl (Armbrust, selbstgeschmiedete Axt, Kettensäge) dann wieder in Richtung Fantasy und Horror tendiert. Auch seine Gegenspieler, vor allem die Motorradgang aus der Hölle, erinnern daran: Die Biker, die Fleisch und Stahl verschmelzen, könnten aus den "Hellraiser"-Filmen stammen, oder aus den Covern und Textwelten von Judas Priest. Dabei zitiert "Mandy" aber anders als "Stranger Things" und Co., es ist keine wohlige Nostalgie, sondern eine Reimagination der 1980er als rauschhafter Trip - vielleicht auch schon wieder eine Anspielung auf den Koks-Hype jener Ära. Interessant auch, dass nach "Bad Times at the El Royale" und vor Tarantinos nächstem Projekt mal wieder die Manson-Sekte (hier verklausuliert) als Storyeinfluss dient, auch wenn das keiner tieferen Ebene folgt, so wie auch Mandy und Red nur Chiffren bleiben, Genrefiguren, die man in eine trippige Umgebung verfrachtet hat. Was nicht die Leistung der Darsteller schmälern soll, gerade im Fall von Red ist es schwer sich jemand anderen als Nicolas Cage in der Rolle vorzustellen: Dessen exzessives Spiel passt perfekt zum Konzept des Films eines Mannes, der aus dem Alltag gerissen wird und dann von Verlustgefühlen, Rachegelüsten und Drogen losgepeitscht ans Werk geht.

:liquid7:

Re: Mandy

Verfasst: 13.12.2018, 14:56
von StS

Re: Mandy

Verfasst: 22.01.2019, 19:18
von Vince
Meine Kritik liegt jetzt unter der von freeman - notenmäßig gibt's bei LL mal wieder Formationsflug, obwohl ich finde, dass "Mandy" eigentlich ja gar kein typischer 7/10er ist...

*Klick*
:liquid7:

@freeman: ich hab das Layout der Bilder mal so verschoben, dass es halbwegs verteilt aussieht, ich hoffe das passt so!

Re: Mandy

Verfasst: 24.01.2019, 20:51
von freeman
obwohl ich finde, dass "Mandy" eigentlich ja gar kein typischer 7/10er ist
Gerade deshalb kriegt er sie! :wink:

In diesem Sinne:
freeman