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Slayer – Die Vampir Killer

Verfasst: 26.02.2009, 08:59
von freeman
Slayer – Die Vampir Killer

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Originaltitel: Slayer
Herstellungsland: USA
Erscheinungsjahr: 2006
Regie: Kevin VanHook
Darsteller: Casper Van Dien, Jennifer O'Dell, Tony Plana, Kevin Grevioux, Alexis Cruz, Ray Park, Danny Trejo, Ski Carr, Pablo Espinosa u.a.

Tom “Hawk” Hawkins ist mit seiner Einheit irgendwo im lateinamerikanischen Dschungel unterwegs, um irgendeine Mission zu Ende zu bringen. Als sie in ein Dorf eindringen, ist alles, was sie vorfinden, ein Berg von Leichen, allesamt versehen mit seltsamen Bissspuren. Da fallen auch schon ein paar Lumpenhunde über das Platoon her. Die unbewaffneten Angreifer werden durch die Soldaten locker ausgeschaltet, aber man muss schnell feststellen, dass die Toten in diesen Gefilden nicht gerne tot bleiben und so wird man erneut attackiert. Ganz klar, sie haben es mit Vampiren zu tun. Also metzelt man sie mit Holzpflöcken (Ästen, Baumstämme) nieder und berichtet den Vorgesetzten haarklein, was geschehen ist. Diese reden dem Platoon die Vampirflausen aus und setzen sie auf ein neues Ziel an. In ebenjenen Gefilden, wo man gerade aufgeräumt hat, werden einheimische Dörfer angegriffen und von irgendwelchen Lumpenhunden niedergemacht. Hawk ruft also seine Getreuen zusammen und da man nicht unvorbereitet sein will, nimmt man auch eine Extraladung Pflöcke mit ... welche man auch bald braucht!

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The Slayer ist einfach Trash pur und macht daraus auch gar keinen Hehl! Das Dialogniveau ist ein paar Etagen niedriger gelegt, die Handlung einfach nur widersinnig und die Darsteller sind mit sichtlichem Spaß bei der Sache. Nebenbei deutet man einfach einmal die Vampirmythologie um. Kreuze jucken sie nicht, da in dem Dschungel keiner die Kirche kennt. Knoblauch vertreibt nur die Moskitos und da die Latinovampire auch gern braungebrannt auf ihre Opfer zugehen, sind sie natürlich sonnenlichtunempfindlich. Schön, wenn man sich mit solchen Ausreden um geldintensive Nachtdrehs drücken kann. Auch das Setting ist für einen Vampirstreifen mal erfrischend neu, dennoch hat man immer wieder das Gefühl, dass die Vampire hier schon einen echten Fremdkörper darstellen. Doch geschenkt. Die Story ist im Grunde genauso kaputt wie egal. Platoon killt Vampire, bester Kumpel der Hauptfigur wird zum Vampir, die Ische von der Hauptfigur wird freilich auch auf einmal bedroht und mittendrin ein Obervampir aus Kolumbus besten Zeiten. Wirklich Sinn macht das alles nicht, bringt aber durchaus Spaß. Leider funktioniert das Storygebräu letztendlich aber nicht wirklich als Kit zwischen dem Gemetzel. Denn man merkt Slayer seine TV Herkunft und die Budgetarmut gerade in dramaturgischer Hinsicht immer wieder an. Immer und immer wieder ergehen sich die Figuren in Labertiraden, ohne dabei irgendetwas Wichtiges für den Film zu transportieren, was den Film teils gehörig ausbremst und vor allem im Mittelteil einige amtliche Längen zur Folge hat. Auch die hier und da gesetzten TV Cliffhangermomente vor der „Werbung“ nerven mit beständigen Schwarzblenden und Spannungsloch nach der „Werbung“. Dementsprechend erwartet man immer und immer wieder, dass Slayer irgendwann so richtig durchstartet ... was aber leider nie passiert. Die Gemetzel sind dagegen ordentlich inszeniert und setzen sich vor allem aus (Wirework) Martial Arts Fights (Latinovampire können Kung Fu, ist doch klar!) zusammen, in deren Verlauf der untoten Brut diverse Gegenstände durchs Herz getrieben werden. Auch der Blutzoll ist für eine TV Produktion erstaunlich hoch ausgefallen. Dabei schlägt sich vor allem Casper van Dien nicht wirklich überzeugend, denn der Gute verfügt sichtlich über keinerlei Martial Arts Skills, weshalb er in der Action auch seltsam unpräsent wirkt, während er im Storyteil mit granteligem Gefrotzel durchaus mehr zu gefallen weiß und inzwischen sogar so etwas wie Charisma in eine derartige Low Budget Produktion zu pushen vermag. An seiner Seite agiert Leckerlie Jennifer O’ Dell (TV’ Lost World), die sonst eher wenig zaudert, wenn es um nackte Tatsachen geht, aber gerade bei einem solchen Trashhammer die Bluse anlässt. Seltsam. Der Underworld Werwolfhühne Kevin Grevioux darf in Slayer mal auf der vampirischen Gegenseite kämpfen und gibt einen gigantischen Vampirkoloss ab. Dabei hat er sichtlich den meisten Spaß am wüsten Treiben. Danny Trejo schaut als Bootsführer auch vorbei und Kampfsportexperte Ray Park darf in einer Doppelrolle als Vampirgeschwisterpaar für die (schnellgekickten und hochdrehenden) Martial Arts Highlights sorgen. Es ist schade, dass er nach dem verheißungsvollen Auftritt in Star Wars Episode I niemals so recht Fuß fassen konnte. Optisch erwartet einen in The Slayer TV Standardkost ohne echte Höhen und Tiefen. Dabei wissen vor allem die farbsatten Dschungelbilder durchaus zu gefallen und auch der eine oder andere CGI Effekt (abgesehen von den witzlosen Mündungsfeuern) weiß für einen Film dieser Preisklasse absolut zu überzeugen!

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Was bleibt ist eine trashige Mixtur aus Dschungelactioner und Vampirstreifen, die leider niemals so recht zünden will. Die Actionszenen sind zwar gut über den Film verteilt, lassen aber echte Highlights (beispielsweise Ray Parks Fights) in zu geringer Zahl auf den Zuschauer niedergehen. Die Story ist zwar recht durchgeknallt, mutet aber über weite Strecken als bestes Element des Filmes an. Dabei kommt sie allerdings leider nie so recht zum Punkt, wird unter diversen Dialoglawinen begraben und ist über weite Strecken einfach nur langweilig. Dafür sind die Darsteller durchweg mit Spaß bei der Sache und retten den Film über diverse Hänger.
:liquid5:

Die deutsche DVD kommt von Mr Banker Films / Sunfilm in sehr guter Bild und Tonqualität (inklusive richtig guter Synchro!) und ist mit einer FSK 18 uncut.

In diesem Sinne:
freeman

Verfasst: 26.02.2009, 14:27
von StS
Da hab ich auch schon einige andere annehmbare Stimmen zu gelesen - danke für die Hinzugabe Deiner!
Bei Gelegenheit wird der auf jeden Fall mal gesichtet... :wink:

Verfasst: 26.02.2009, 15:51
von freeman
Das is im Grunde wirklich so nen kleines sympathisches B Filmchen, dem man gar nicht so recht böse sein kann ... Sprich, ich tendierte sogar ab und an zur 6 ...

In diesem Sinne:
freeman