Hijack thematisiert in Echtzeit eine Flugzeugentführung nebst Abläufen auf politischer Ebene und ist dabei auf Authentizität bedacht. Dafür gibt es Idris Elba, der als weltweit bester Verhandlungsführer seinen Lebensunterhalt verdient, leider aber außer der Darstellung von Besonnenheit kaum etwas verhandelt. Hijack ist also weder ein Passagier 57 Klon, noch geht die Serie in Richtung des Streifens Verhandlungssache. Zugegeben, die Entführung hat ihre Überraschungen, verspielt aber ihre Glaubwürdigkeit mit Waffen und Munition, die genauso wenig im Post 9/11 Klima an Bord kämen wie Edelstahl-Trinkflaschen. Schon das Intro fand ich musikalisch merkwürdig.
Ein Brüller wäre M:I 7 auch geworden, wenn man den Plot einfach dauerhaft auf das U-Boot verlagert hätte. Was ein steiler Filmbeginn, der mich zehn Minuten gebannt gefangen hielt. Danach geht es auf die überlange Schnitzeljagd nach dem generischsten MacGuffin schlechthin, freilich in Gefolgschaft diverser Interessensgruppen. Leider verursacht auch die Entität kein zustimmendes Nicken, denn alles, was die KI so treibt und im Film hervorgehoben wird, wurde schon vor über zehn Jahren in fünf Staffeln Person of Interest thematisiert. Weil das nicht reicht, gibts den Showdown auf einer Zugfahrt. Von Zügen habe ich seit Citadel genug, wobei die Szenerie eher nach Stock-Footage aus Wanted anmutete. Das war mal wieder nix außer handzahmer Action.
Past Lives ist ein mitreißendes Liebesdrama abseits der Norm, welches auf den Spuren der "Before Trilogie" wandelt und deren drei Epochen in einem Film darstellt. Der Film begeistert nicht etwa durch Liebesschwüre oder ein Dialogfeuerwerk, sondern durch pure Authentizität. Die subtile Regie verschont uns dabei mit den üblichen RomCom Klischees, sondern fokussiert sich in schlichten Bildern auf die beiden Protagonisten, die ihre Gefühle oft nur durch Mimik und Gestik ausdrücken und vor allem über die Dinge, die sie einander nicht sagen.
Staffel 2 gefiel mir deutlich besser, was wohl an der Teamcharakteristik und den spannenden Rückblenden lag. Alan Ritchson ist echt in jeder Bewegung optisch beeindruckend und ich fragte mich immer, ob er sich am Rücken kratzen kann. Mit der Synchro werde ich indes nicht warm, da habe ich jedes Mal Erklärbar Castle/Nolan vor dem geistigen Auge.
Mr. & Mrs. Smith unterhielt mich unerwartet gut, auch wenn Amazon freilich keinen Mega-Hit produziert hat. Die Serie ist klar als Beziehungsdrama mit (etwas) Action konzipiert und als solches ist sie wunderbar geschrieben. Vor allem Maya Erskine lässt ihre Persönlichkeitsstörung in vielen Facetten authentisch in die Beziehung einfließen, wodurch das Dialogfeuerwerk einige Déjà-vus bei mir verursachte. Das Paradoxon der Anziehungskraft trotz toxischer Beziehung wird lebhaft transportiert und eskaliert entsprechend in einer starken Finalfolge. Bis dahin muss man der Serie einfach Zeit geben.
Die rauhe Inselkulisse und die karge, gleichsam entschleunigte Lebensweise samt des 70er Jahre Flairs schaffen es nur bedingt die generische Hausmannskost zu verschleiern. Liam Neeson als urplötzlich geläuterter Attentäter wirkt unglaubwürdig, Kerry Condon als Antagonistin indes stark, leider aber ohne die IRA-Komponente wertsteigernd zu inszenieren. Wären die Kulissen allesamt Green-Screen, könnte man selbige einfach durch ein staubiges Western-Nest des 19. Jahrhunderts austauschen und bekäme den gleichen Film.
Verschiedene Interessensgruppen jagen ein MacGuffin. Wow! Hatte ich neulich erst in M:I 7. Genauso langweilig. Sinnentleerter und hanebüchener Ritt durch Disneys Unterhaltungsverständnis, bei dem wenigstens Harrison Ford aufrecht von dannen ziehen kann.
Mit der Inkarnation des 12. Doktors in Form von Peter Capaldi verlor ich zunehmend das Interesse an Dr. Who, die Ära Tennant und Smith waren einfach zu prägend. Umso erfreulicher, dass nun ausgerechnet Tennant zum 60. Jubiläum zurückkehren darf. Sie wussten wohl warum. Eindrucksvoll beweist er 10 Jahre später, warum er der Fanliebling ist und bleiben wird. Es ist, als ob es erst gestern gewesen wäre. Toll!
Überlange, musikalisch pathetisch begleitete Rettungsmission, die technisch und vor allem visuell stark inszeniert ist, aber vor allem bei der Schauspielerei deutlich Federn lässt. Der Astronaut verhält sich wie ein Amateur, der maximal ein Praktikum absolviert hat, während der Politiker in Mission Control den Hampelman mimt. Schade.
Die Prämisse des Films faszinierte mich in jungen Jahren ungemein, leider bekam ich den Streifen maximal auszugsweise und geschnitten im TV zu Gesicht. Dennoch hatte ich ihn als schockierenden Horrorfilm in Erinnerung. 30 Jahre später sieht das etwas anders aus. Geena Davis ist freilich aus heutiger Sicht zuckersüß und die Spannung ist ebenfalls geblieben, dafür trügte mich der Schockeffekt der Verwandlung. Obwohl der Streifen immer noch seine Wirkung hat, ist ein gewisser Trash-Charme nicht wegzudiskutieren, der dabei an die Tanz der Teufel Effekte erinnert. Amüsant fand ich indes den Computer und die Anzeige mit der Prozessorleistung. Erst neulich war ich bei einem Physikvortrag über Teleportation und dort bezifferte der Redner die menschliche Molekülanzahl mit 10 hoch 28, deren Speicherung 10 hoch 15 Festplatten mit 10 TB Kapazität benötigt. Um diese Daten bei 1 Terabit/s zu übertragen, bräuchte es 3 Milliarden Jahren. Der filmische Taschenrechnerprozessor schafft das in ein paar Sekunden nebst Nebelschwaden für den Spannungseffekt. Dennoch immer noch ein sehenswerter Film, der sicher abermals ein Remake vertragen könnte.
Als Liebhaber der griechischen Mythologie ist es ähnlich wie bei Raumschiffen: Obschon die Enttäuschung vorprogrammiert ist, gewinnt die Neigung. Nun könnte man denken, dass die ganzen Marvel Serien vielleicht deswegen lahmen, weil das Herz nicht für Comics schlägt, doch Disneys Autorenkunst gleicht mittlerweile einer Rattenplage, die sich alles einverleibt und lediglich ihren Kot hinterlässt. Auch hier: Miese Regie, schlechte Schauspieler, lahme Dialoge und Kaugummi. Immerhin gibt es den ein oder anderen mythologischen Auftritt und beim A-Cast hat man auch nicht gespart. Im Gegensatz zu dieser Luftnummer sind die beiden Filme Highlights.
Modern Family entpuppte sich als kurzweilige, wenn auch wenig innovative Unterhaltung, die aber als inoffizielles Al Bundy Sequel/Rip-of funktioniert, in dem selbiger nun reich ist und an Altersweisheit gewonnen hat. Dank der Mockumentary Komponente hebt sich die Serie zudem von klassischen Sitcom-Konzepten ab und bietet mit der infantilen Vaterfigur obendrauf noch Stromberg Momente mit allerlei Fremdscham. Wie bei den meisten Serien ist aber spätestens bei Staffel 7 oder 8 der Zenit erreicht, so auch hier. 11 Staffeln sind umgerechnet schließlich rund 70 Spielfilme.
Night Country fasziniert vor allem durch die Kulisse einer kleinen Ortschaft, die im ewigen Eis der Polarnacht gefangen ist. Der Rest ist leider mehr (schlechtes) Akte X als wahre Detektivarbeit, da bringen dann auch die finalen rationalen Antworten nichts.
Poppiges Sequel mit schwachem Lumpen und inflationärer Prämisse, welches aber durch Kreativität bei seiner Unterwasserwelt und dessen Meeresbewohner punktet. Selbige wirkt aber stellenweise richtig effektschwach und erweckt den Eindruck eines B-Movies. Jason Momoa ist dafür gewohnt präsent und klar der Statham von Atlantis. Anstellte der Batman-Cameos von Affleck und Keaton, endet der Streifen und damit das DCU mit einem Witz. #RestoreTheSnyderVerse
Night Country fasziniert vor allem durch die Kulisse einer kleinen Ortschaft, die im ewigen Eis der Polarnacht gefangen ist. Der Rest ist leider mehr (schlechtes) Akte X als wahre Detektivarbeit, da bringen dann auch die finalen rationalen Antworten nichts.
Wie würdest du die anderen drei Staffeln bewerten? Staffel eins halte ich in allerhöchsten Ehren, danach kam nicht mehr viel.