Filmtagebuch: SFI
Moderator: SFI
Re: Filmtagebuch: SFI
Ich fand den Film klasse, nicht zuletzt Dank der Leistung von Mads Mikkelsen.
Re: Filmtagebuch: SFI
Mayans M.C. - die komplette Serie
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Die Kritiken zu Mayans M.C. schmälerten meine Vorfreude nach meiner noch recht frischen Sons of Anarchy Erstsichtung, weswegen ich erst einmal haderte, ob ich es überhaupt wagen sollte. Die ersten beiden Folgen wirkten dann auch etwas befremdlich, erinnerten mich aber auch an das damalige skeptisch betrachtete Spin-off Star Trek: Deep Space Nine, welches gegen seine Mutterserie Star Trek: The Next Generation anfangs keinen Torpedo versenken konnte. Es brauchte einfach eine differenzierte Betrachtung. Was daher Mayans M.C. von SAMCRO positiv abhebt, ist die kulturelle Diversität, die die Serie mit Bravour meistert. Während SAMCRO stark auf eine weiße, amerikanische Perspektive fokussiert ist, taucht Mayans M.C. in die mexikanisch-amerikanische Kultur ein. Die Herausforderungen und Identitätskonflikte, mit denen die Charaktere konfrontiert sind, werden nicht nur oberflächlich behandelt, sondern vermitteln ein authentisches Bild der latinx Gemeinschaft. Hier wird zudem deutlich, dass die Bruderschaft nicht nur aus Motorradfahrern besteht, sondern aus Menschen, die mit ihren eigenen Dämonen und der Realität ihrer Herkunft kämpfen. Die Charaktere sind gut geschrieben. Sie sind weniger stereotypisch als einige Pendants in SAMCRO und viele haben auch ein normales Familienleben. Auch die weiblichen Figuren tragen aktiv zur Handlung bei, besitzen aber nicht diesen unglaubwürdigen starken Einfluss auf den Club, wie das bei Gemma Teller in SAMCRO der Fall war. Die Geschichten sind dabei nicht nur die von Outlaws, sondern auch die von Menschen, die in einem ständigen Kampf um Zugehörigkeit und Anerkennung stehen. Zudem fand ich es glaubwürdiger, dass die Charaktere deutlich weniger hinterrücks ihre Eigeninteressen verfolgen. In SAMCRO betonten die Charaktere zwar stetig ihre Loyalität und die Bedeutung der Bruderschaft, untergruben beides aber häufig durch persönliche Ambitionen, Geheimnisse und Konflikte. Diese ständige Spannung zwischen Loyalität und persönlichen Zielen führte wiederum zu Verrat, Machtkämpfen und tragischen Entscheidungen. Charaktere, die sich gegen die Gruppe stellten oder ihre eigenen Interessen über die der Bruderschaft stellen, wurden oft hart bestraft, was zu einem Kreislauf von Gewalt und Rache führte. Im Gegensatz dazu zeigt Mayans MC eine andere Herangehensweise an die Themen Bruderschaft und individuelle Interessen. Der Club besitzt eine stärkere kollektive Identität, die weniger von internen Konflikten geprägt ist. Es gibt zwar auch persönliche Ambitionen, aber diese stehen weniger im Widerspruch zur Bruderschaft. Die Dynamik innerhalb des Clubs ist oft von einem stärkeren Gefühl der Solidarität geprägt. Über dieser sozial konstruierten Bruderschaft thront dazu die Blutsverwandtschaft zweier Brüder, die sich für die staffelübergreifenden Eskalationsspirale verantwortlich zeigt. Das ist gut geschrieben. Dass die Serie schnell ihrer Mutterserie entwachsen ist, zeigt sich alsbald an diversen SAMCRO Gastauftritten, die konstruiert wirkten und bei mir ein überflüssiges Gefühl erzeugten. Dafür punktet Lincoln Potter als Staatsanwalt aus SAMCRO, der sich fast schon als fiesester Sausack von allen hervortut. Dennoch faszinierte SAMCRO einen Tick mehr, da insbesondere Figuren wie Jax Teller, Clay Morrow und Gemma Teller vielschichtiger geschrieben sind und auch alle Nebencharaktere in Charming intensivere Handlungsstränge besaßen, was oft zu grandiosen WTF! Momenten führte.
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Die Kritiken zu Mayans M.C. schmälerten meine Vorfreude nach meiner noch recht frischen Sons of Anarchy Erstsichtung, weswegen ich erst einmal haderte, ob ich es überhaupt wagen sollte. Die ersten beiden Folgen wirkten dann auch etwas befremdlich, erinnerten mich aber auch an das damalige skeptisch betrachtete Spin-off Star Trek: Deep Space Nine, welches gegen seine Mutterserie Star Trek: The Next Generation anfangs keinen Torpedo versenken konnte. Es brauchte einfach eine differenzierte Betrachtung. Was daher Mayans M.C. von SAMCRO positiv abhebt, ist die kulturelle Diversität, die die Serie mit Bravour meistert. Während SAMCRO stark auf eine weiße, amerikanische Perspektive fokussiert ist, taucht Mayans M.C. in die mexikanisch-amerikanische Kultur ein. Die Herausforderungen und Identitätskonflikte, mit denen die Charaktere konfrontiert sind, werden nicht nur oberflächlich behandelt, sondern vermitteln ein authentisches Bild der latinx Gemeinschaft. Hier wird zudem deutlich, dass die Bruderschaft nicht nur aus Motorradfahrern besteht, sondern aus Menschen, die mit ihren eigenen Dämonen und der Realität ihrer Herkunft kämpfen. Die Charaktere sind gut geschrieben. Sie sind weniger stereotypisch als einige Pendants in SAMCRO und viele haben auch ein normales Familienleben. Auch die weiblichen Figuren tragen aktiv zur Handlung bei, besitzen aber nicht diesen unglaubwürdigen starken Einfluss auf den Club, wie das bei Gemma Teller in SAMCRO der Fall war. Die Geschichten sind dabei nicht nur die von Outlaws, sondern auch die von Menschen, die in einem ständigen Kampf um Zugehörigkeit und Anerkennung stehen. Zudem fand ich es glaubwürdiger, dass die Charaktere deutlich weniger hinterrücks ihre Eigeninteressen verfolgen. In SAMCRO betonten die Charaktere zwar stetig ihre Loyalität und die Bedeutung der Bruderschaft, untergruben beides aber häufig durch persönliche Ambitionen, Geheimnisse und Konflikte. Diese ständige Spannung zwischen Loyalität und persönlichen Zielen führte wiederum zu Verrat, Machtkämpfen und tragischen Entscheidungen. Charaktere, die sich gegen die Gruppe stellten oder ihre eigenen Interessen über die der Bruderschaft stellen, wurden oft hart bestraft, was zu einem Kreislauf von Gewalt und Rache führte. Im Gegensatz dazu zeigt Mayans MC eine andere Herangehensweise an die Themen Bruderschaft und individuelle Interessen. Der Club besitzt eine stärkere kollektive Identität, die weniger von internen Konflikten geprägt ist. Es gibt zwar auch persönliche Ambitionen, aber diese stehen weniger im Widerspruch zur Bruderschaft. Die Dynamik innerhalb des Clubs ist oft von einem stärkeren Gefühl der Solidarität geprägt. Über dieser sozial konstruierten Bruderschaft thront dazu die Blutsverwandtschaft zweier Brüder, die sich für die staffelübergreifenden Eskalationsspirale verantwortlich zeigt. Das ist gut geschrieben. Dass die Serie schnell ihrer Mutterserie entwachsen ist, zeigt sich alsbald an diversen SAMCRO Gastauftritten, die konstruiert wirkten und bei mir ein überflüssiges Gefühl erzeugten. Dafür punktet Lincoln Potter als Staatsanwalt aus SAMCRO, der sich fast schon als fiesester Sausack von allen hervortut. Dennoch faszinierte SAMCRO einen Tick mehr, da insbesondere Figuren wie Jax Teller, Clay Morrow und Gemma Teller vielschichtiger geschrieben sind und auch alle Nebencharaktere in Charming intensivere Handlungsstränge besaßen, was oft zu grandiosen WTF! Momenten führte.
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Re: Filmtagebuch: SFI
Horizon - Kapitel 1
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Die Idee für Horizon reicht wohl bis ins Jahr 1988. Nun schuf aber Taylor Sheridan kürzlich mit 1883 die ultimative Bebilderung der Besiedlung des Westens, wogegen Horizon inhaltlich und kinematografisch keinen einzigen Stich macht. Umso tragischer, dass es sich um Costners eigene Franchise handelt, aus der er ausstieg, um etwas zu drehen, was womöglich vor 20 Jahren als TV-Vierteiler gut funktioniert hätte. Jener TV-Habitus haftet dem Film dann auch durchweg an, was ihn nun zu keinem schlechten, aber in Anbetracht seiner angedachten epischen Breite zu einem formelhaften und beliebigen Western macht.
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Die Idee für Horizon reicht wohl bis ins Jahr 1988. Nun schuf aber Taylor Sheridan kürzlich mit 1883 die ultimative Bebilderung der Besiedlung des Westens, wogegen Horizon inhaltlich und kinematografisch keinen einzigen Stich macht. Umso tragischer, dass es sich um Costners eigene Franchise handelt, aus der er ausstieg, um etwas zu drehen, was womöglich vor 20 Jahren als TV-Vierteiler gut funktioniert hätte. Jener TV-Habitus haftet dem Film dann auch durchweg an, was ihn nun zu keinem schlechten, aber in Anbetracht seiner angedachten epischen Breite zu einem formelhaften und beliebigen Western macht.
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Re: Filmtagebuch: SFI
The Night Agent - Staffel 2
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Auch die zweite Staffel kredenzt uns wieder ein Rätsel, das durchweg spannend über die zehn Folgen trägt und mit seiner Auflösung zugleich Vorfreude auf eine dritte Staffel generiert. Die Serie sticht vor allem dadurch hervor, dass sie mit dem inflationären Serienkonzept einer geheimeren als geheimen Spezialeinheit einen nüchternen Weg einschlägt. Ausrüstung sowie Ressourcen, die den Agenten zur Verfügung stehen, entsprechen nicht dem, was man von einer hochqualifizierten Spezialeinheit erwarten würde; erst recht in Anbetracht der direkten Unterstellung der US-Präsidentin. Das ist natürlich erst einmal insofern spannend, als dass der Protagonist die Verschwörung fintenreich entlarven muss, ist aber in Anbetracht des Gefahrenlevels für die Bevölkerung und der Ressourcen der Gegner auch unglaubwürdig. Dank Notbehelfen wie einer Überwachungskamera aus dem Supermarkt und einem ausgedruckten Fake-Ausweis für das UN-Gebäude stößt er auf eine terroristische Bedrohung, die NSA und Konsorten verborgen blieb.
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Auch die zweite Staffel kredenzt uns wieder ein Rätsel, das durchweg spannend über die zehn Folgen trägt und mit seiner Auflösung zugleich Vorfreude auf eine dritte Staffel generiert. Die Serie sticht vor allem dadurch hervor, dass sie mit dem inflationären Serienkonzept einer geheimeren als geheimen Spezialeinheit einen nüchternen Weg einschlägt. Ausrüstung sowie Ressourcen, die den Agenten zur Verfügung stehen, entsprechen nicht dem, was man von einer hochqualifizierten Spezialeinheit erwarten würde; erst recht in Anbetracht der direkten Unterstellung der US-Präsidentin. Das ist natürlich erst einmal insofern spannend, als dass der Protagonist die Verschwörung fintenreich entlarven muss, ist aber in Anbetracht des Gefahrenlevels für die Bevölkerung und der Ressourcen der Gegner auch unglaubwürdig. Dank Notbehelfen wie einer Überwachungskamera aus dem Supermarkt und einem ausgedruckten Fake-Ausweis für das UN-Gebäude stößt er auf eine terroristische Bedrohung, die NSA und Konsorten verborgen blieb.
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Re: Filmtagebuch: SFI
"the Recruit" S2 macht noch mehr Spaß. Freu Dich drauf! 
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Re: Filmtagebuch: SFI
die Tage! 
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Re: Filmtagebuch: SFI
Dexter: Original Sin - Staffel 1
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Der Prequel-Serie gelingt ein wahres Kunststück: Sie bringt die Originalcharaktere zurück und besetzte deren jüngeren Ichs so gut, dass die Täuschung gelingt. In der deutschen Synchronisation funktioniert das dank den originalen Synchronsprechern sogar noch besser. Wüsste man es nicht besser, geht das Prequel sogar als eine originale Dexter Staffel durch, die man seinerzeit seltsamerweise versäumt hatte. Von Michael C. Hall als Erzählstimme über das Intro bis hin zu Masukas Lachen, ich schaute stellenweise ungläubig, wie jeder Darsteller seine Charakterisierung in der Mutterserie zum Ausdruck bringt. Dank jener kennt man Dexters Vergangenheit ja schon aus den bruchstückhaften Rückblenden, die nun ein rundes Ganzes ergeben. Top zudem Christian Slater. Wow!
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Der Prequel-Serie gelingt ein wahres Kunststück: Sie bringt die Originalcharaktere zurück und besetzte deren jüngeren Ichs so gut, dass die Täuschung gelingt. In der deutschen Synchronisation funktioniert das dank den originalen Synchronsprechern sogar noch besser. Wüsste man es nicht besser, geht das Prequel sogar als eine originale Dexter Staffel durch, die man seinerzeit seltsamerweise versäumt hatte. Von Michael C. Hall als Erzählstimme über das Intro bis hin zu Masukas Lachen, ich schaute stellenweise ungläubig, wie jeder Darsteller seine Charakterisierung in der Mutterserie zum Ausdruck bringt. Dank jener kennt man Dexters Vergangenheit ja schon aus den bruchstückhaften Rückblenden, die nun ein rundes Ganzes ergeben. Top zudem Christian Slater. Wow!
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Re: Filmtagebuch: SFI
I.S.S.
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Die Hochspannung versprechende I.S.S. Prämisse stand nicht umsonst auf der Schwarzliste der unverfilmten kreativen Drehbücher zumal die Produktion noch vor Russlands Invasion in die Ukraine startete und die einstige fiktionale Komponente somit tatsächlich wahrscheinlicher wurde. Was das Ergebnis (wieder einmal) kredenzt, sind hoch qualifizierte Wissenschaftler, die sich wie Amateure verhalten und obendrein aus dem Nichts zu Psychopathen werden. Visuell sticht der Streifen auch nicht hervor; bei der I.S.S. und Umgebung könnte es sich sogar um Stock-Footage handeln. Kann man natürlich im Sinne der Authentizität auch positiv werten, sofern es sich um NASA Aufnahmen handelt.
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Die Hochspannung versprechende I.S.S. Prämisse stand nicht umsonst auf der Schwarzliste der unverfilmten kreativen Drehbücher zumal die Produktion noch vor Russlands Invasion in die Ukraine startete und die einstige fiktionale Komponente somit tatsächlich wahrscheinlicher wurde. Was das Ergebnis (wieder einmal) kredenzt, sind hoch qualifizierte Wissenschaftler, die sich wie Amateure verhalten und obendrein aus dem Nichts zu Psychopathen werden. Visuell sticht der Streifen auch nicht hervor; bei der I.S.S. und Umgebung könnte es sich sogar um Stock-Footage handeln. Kann man natürlich im Sinne der Authentizität auch positiv werten, sofern es sich um NASA Aufnahmen handelt.
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Re: Filmtagebuch: SFI
Ich bin spät dran, aber: spannender Vergleich von Mayans mit Sons of Anarchy, ich war bei dem Spin Off sehr skeptisch, aber vielleicht sollte ich doch mal einen Versuch wagen, solange ich wow noch habe.
Ähnlich geht's mir mit Dexter Origins. Ich war überrascht von den vielen positiven Meinungen, denn schon das Konzept selbst verursachte bei mir Stirnrunzeln. Die kurzen Teaser-Ausschnitte, die ich gesehen habe, muteten auch eher nach Cosplay an, obwohl gerade Batista schon da erstaunlich gut besetzt wirkte. Aber die wollte ich trotz meines Argwohns eh mal antesten, zumal ich gerade erst die New-Blood-Staffel nachgeholt habe.
Ähnlich geht's mir mit Dexter Origins. Ich war überrascht von den vielen positiven Meinungen, denn schon das Konzept selbst verursachte bei mir Stirnrunzeln. Die kurzen Teaser-Ausschnitte, die ich gesehen habe, muteten auch eher nach Cosplay an, obwohl gerade Batista schon da erstaunlich gut besetzt wirkte. Aber die wollte ich trotz meines Argwohns eh mal antesten, zumal ich gerade erst die New-Blood-Staffel nachgeholt habe.
Re: Filmtagebuch: SFI
Ich las zumindest öfter, dass der Unmut mancher Zuschauer wohl auch aus dem Rauswurf Kurt Sutters und dem Schreibstil seines Zöglings Elgin James resultierte. Es fiel mir zumindest beim neuen Intro der 3. Staffel als Stilbruch / Neuanfang auf. Könnte jetzt aber nicht sagen, wie die Serie unter Sutters Einfluß anders oder besser hätte verlaufen sollen. Mit Dexter wird man seine Freude haben.
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