Filmtagebuch: freeman

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Dirty Weekend

Beitrag von freeman » 10.11.2025, 17:39

Dirty Weekend
Michael Winner versucht sich nach „Ein Mann sieht rot“ an der femininen Variante. Entsprechend schaltet eine Frau angesichts der notgeilen Männerschaft um sich herum in den „Rotsehmodus“ und killt einfach beherzt erst ihre Peiniger und dann alle, die es eh irgendwie verdient haben (könnten – nichts Genaues weiß man nicht). Das ist alles durchsetzt mit Klischees, fühlt sich alsbald stark nach Satire an (funktioniert in der Form sogar ordentlich) und entwickelt leider nie die Sprengkraft, die es haben könnte. Die Hauptdarstellerin spielt den naiven Part seltsam schlecht, dreht in der zweiten Filmhälfte aber gehörig auf. Die erste Hälfte gehört dahingehend Rufus Sewell, der in einer sehr frühen Rolle dem Männerschwein eine eindrückliche Fiesfresse verleiht. Das Geilste am Film ist der Abspann. Der ist bei den Männerrollen unterteilt in: „Wurde gekillt“ und „Ist entwischt“. :lol: Nicht entwischt ist unter anderem auch Sean Pertwee.
:liquid5:

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Mobland

Beitrag von freeman » 12.11.2025, 15:22

Mobland
„Mobland“ könnte auch „Langeweileland“ heißen. Es geht um zwei Hinterwäldler, die Geld und Pillen klauen und sich beim klischeeverseuchten Coup klischeeverseuchte Textzeilen wie „Ihr wisst wohl gar nicht WEM DIESES Geld gehört!?!?!?“ drücken lassen müssen. Alles danach folgt weiteren hinlänglich bekannten Klischees und mündet... in ein gar nicht mal so klischiertes, dafür aber eben egales Ende. John Travolta steht immer mal im Bild rum. Die restlichen Darsteller wirken hilflos. Nur Stephen Dorff zieht eine einmalige Cool-Show ab und hätte die Hauptfigur stellen sollen. Dann wäre „Langeweileland“ vielleicht reif gewesen, „Mobland“ zu heißen.
:liquid3:

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Playdate – Die Action-Dads

Beitrag von freeman » 17.11.2025, 17:20

Playdate – Die Action-Dads
Was wohl Alan Ritchson und Kevin James bewegt hat, in diesem Film mitzuwirken? Holy Moly. Ritchson hat sogar produziert. Was er wohl in „Playdate“ gesehen hat? Ich kann es nicht sagen. Ich fand die ganze Story einfach nur total abstrus, total unwitzig und schlecht konstruiert. Und der Humor... oh weh. Der zehrt 20 Minuten davon, dass Kevin James als Pädo bezeichnet wird und alle fragt, woran das liegt. Derweil hockt man auf dem Sofa und fragt sich, was daran witzig sein soll. Zumindest die Action macht so ein ganz klein wenig Laune, außer freilich sie endet wie eine Autoverfolgungsjagd mit turbo-miesen Effekten. Und irgendwann gingen mir auch die schier endlosen Metagags rund um bekannte (und deutlich bessere) Filme echt auf die Eier. Am Ende bleibt eigentlich nur eine Frage: Was habe ich mir da zum Teufel gerade angesehen? Isla Fisher stellt in den Outtakes fest, dass sie hiermit wohl am Tiefpunkt ihrer Laufbahn angekommen sei. Cast und Crew lachen darüber, der Zuschauer nicht.
:liquid2:

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Nightwatch 2

Beitrag von freeman » 18.11.2025, 15:55

Nightwatch 2
Eine total lagweilige, unsympathische und im Lauf des Filmes immer passiver werdende "Heldin" schiebt einen Thriller an, der aus sich heraus weder spannend noch unterhaltsam, stattdessen aber gruselig konstruiert und unlogisch ist und mich ab einem gewissen Zeitpunkt einfach nur noch anödete. Mit viel Spulen erreichte ich das egale Finish, das mir trotz fehlender Filmminuten nur bewies, wie vorhersehbar der ganz Käse war. Von der Atmosphäre und der Spannung des Originals war hier gar nichts zu spüren. Dafür mussten alle Darsteller aus dem ersten Teil komplett bescheuerte Rollen spielen. Was bleibt, ist der Beweis, dass eine Fortsetzung eine echt blöde Idee sein kann.
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Bloodline Killer

Beitrag von freeman » 19.11.2025, 14:57

Bloodline Killer
Stinklangweiliger Slasher-Versuch mit öder Story, langweiligen Figuren, nervigen Dialogen, unkreativen Kills, einem egalen Killer, zerdehnter Inszenierung und gefühlt beinahe einschlafenden Stars wie Shawnee Smith oder Tyrese Gibson. Das Schlimmste: Der Mumpitz endet total offen und deutet ergo an, dass da mehr ist, wo dieses Ungemach herkommt. Bitte nicht!!!
:liquid0:

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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von freeman » 03.12.2025, 17:02

The Ugly Stepsister
Holy Moly... das war mal wirklich eine vollkommen andere Interpretation der Aschenputtelstory. Mit Fokus auf eine der Stiefschwestern, die im Duktus heutiger Schönheitswahn-Selbstoptimierungen eine wahre Tour de Force durchsteht, um hübscher und für den Märchenprinzen ansehnlicher zu erscheinen. Dabei lanciert der Film immer wieder Bilder, die sich einbrennen und einem nachhängen. Gebrochene Nasen, abgehackte Zehen, angenähte Wimpern, einfach nur übel. Krasses Highlight und so noch nie gesehen: Alle Szenen rund um einen Bandwurm. WIDERLICH. Dazu weitere Tabubrüche, etwa steife Pimmel und Totalen von Arschloch und Pussy einer Dame. Aber alles so pointiert gesetzt und inszeniert, dass man es wirklich nicht mehr abgeschüttelt bekommt. Die eigentliche Story ist derweil bekannt und bildet den Rahmen, durch den neuen Fokus kriegt die Story aber auch interessante neue Impulse. So wird Aschenputtel, durch die Augen der "hässlichen Stiefschwester" gesehen, erstaunlich arrogant und selbstgefällig. Und der Prinz zum eitlen Pfau. Wirklich interessant und in seiner Inszenierung äußerst spannend - inklusive zeitlich unpassender Musik. Dazu eine toll spielende Hauptdarstellerin, die ab einem bestimmten Zeitpunkt gefühlt gar nichts mehr sagt, während alle anderen über sie reden, wie über einen Gegenstand. Krasser Film, so trotz diverser goutierter Kritiken nicht erwartet - erst recht nicht nach dem gefühlt eher nervigen Trailer, den ich im Kino diverse Male anschauen musste - und wirklich sehr gut gefunden.
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Dreizehn Leben

Beitrag von freeman » 09.12.2025, 15:05

Dreizehn Leben
Basierend auf dem wahren Vorfall, bei dem eine thailändische Kinderfußballmannschaft von schnell steigendem Regenwasser in einer Höhle eingeschlossen wurde, erzählt Ron Howard erstaunlich frei von falscher Gefühlsduselei. Entsprechend spart er das Martyrium der Kinder weitgehend aus und bebildert stattdessen beinahe dokumentarisch den Kampf der Retter. Hierbei werden sonst so gerne bemühte Klischees wie besonders vorwärtsdrängende Helden komplett ausgespart. Wenn es hier heißt, keiner geht in die Höhle, macht das auch keiner. Und obschon sich die Rettung so eine Weile lang etwas zu weit weg anfühlt, baut der Film auch aufgrund seiner tollen Darsteller (Viggo Mortensen, Colin Farrell, Joel Edgerton) eine klasse Spannungskurve auf, die absolut genial im Finale gipfelt – wo man dann absolut hundertprozentig im Film drin ist und hofft und bangt – obwohl man ja weiß, wie es ausging.
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You're Killing Me

Beitrag von freeman » 12.12.2025, 15:48

You're Killing Me
Streberin schleicht sich mit ihrer Freundin auf Party eines Mitschülers ein, dessen Vater der Streberin vermutlich helfen könnte, auf ihr Wunschcollege zu kommen. Durch eine Verkettung sehr unglücklicher Ereignisse sieht sich die Streberin alsbald von diversen Kids verfolgt, die ihr durchaus auch ans Leben wollen. Das Ergebnis ist prinzipiell gut umgesetzt, wartet mit erstaunlichen Bildkompositionen auf und ist eigentlich ganz unterhaltsam, krankt aber an zwei gigantischen Problemherden. 1. Die deutsche Synchronisation ist – von der weiblichen Hauptfigur abgesehen – sowas von für die Tonne, der Wahnsinn. Dafür kann der Film aber freilich nichts. Trotzdem verhindert dieser Umstand das Eintauchen in den Film völlig. 2. Und hierfür kann der Film definitiv was: ALLE Figuren im Film haben mindestens einen total behämmerten Punkt, wo sie sich, damit der Film weiterhin funktionieren kann, total behämmert verhalten müssen. Ausgerechnet die Hauptfigur, die ja als Cleverchen eingeführt wird, muss sich eigentlich durchweg turbodämlich verhalten. Beide Punkte verleiden einem den Film total und lassen ihn zunehmend egaler und langweiliger erscheinen.
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House of Gucci

Beitrag von freeman » 16.12.2025, 16:52

House of Gucci
Was wollte uns Ridley Scott mit diesem Film wohl sagen? Dass Lady Gaga eine geldgeile puta madre ist? Wie weltentkoppelt reiche Menschen sind? Wie Reichtum immer gieriger macht? Oder wie Geld eine Familie zerreißt? Irgendwie alles nicht neu. Und alles irgendwie arg langweilig und mit nicht nachvollziehbaren zeitlichen Sprüngen sowie ebensolchen Storyentwicklungen aus dem Nichts in Szene gesetzt. Zumindest ist der Streifen schön bebildert und die Darsteller mühen sich redlich. Wenn man mal von Jared Leto absieht, den man besser – auch mit Blick auf den Menschen, den er verkörpert – ein wenig eingebremst hätte.
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Stromberg - Wieder alles wie immer

Beitrag von freeman » 17.12.2025, 16:10

Stromberg - Wieder alles wie immer
Der Filmtitel passt schonmal null, denn leider ist am neuen Stromberg-Film nichts wie immer. Der ist schon ganz schön unter die Woke-/PC-Räder geraten. Am besten daran zu bemerken, dass die Serie und der erste großartige Film es dem Zuschauer noch selbst überließen, das Gesehene zu bewerten. Da gründete ja auch viel des Humors darin, dass man gar nicht wusste, ob man nun gerade lachen darf, oder damit nicht doch jemandem auf die Füße tritt. Der neue Film übernimmt das nun für den Zuschauer. Lanciert elendöde Figuren, die alles bewerten und einordnen und so jeden Gag kaputttrampeln. Es gibt ein oder zwei Momente, da kann man einfach nur feiern ("Ich wünsche allen Radfahrern mit Helm, dass sie von einem Bus angefahren werden, der ihnen direkt über die Beine fährt." :lol: ), aber ansonsten macht das Gebotene niemals richtig Spaß und kommt erst recht nicht an die Serie und deren Witz heran. Auch sehr gut zu bemerken im Abspann, in dem Szenen aus der Serie präsentiert werden und genialer zünden als der Film zuvor. Schade. Denn die Darsteller sind sichtlich flott im alten Duktus drin und Herbst liefert schon eine tolle Show.
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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von SFI » 18.12.2025, 07:43

Womöglich wollte (musste) man diverse Diversitätskriterien erfüllen, um von Förderinstanzen bedacht zu werden? Wäre mal eine Recherche wert.
DER MÜNTZER

„Fate: Protects fools, little children and ships named Enterprise.“

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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von StS » 18.12.2025, 08:07

SFI hat geschrieben:
18.12.2025, 07:43
Womöglich wollte (musste) man diverse Diversitätskriterien erfüllen, um von Förderinstanzen bedacht zu werden? Wäre mal eine Recherche wert.
Eventuell ist Freeman auch einfach zu... "sensibel" :lol:

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