Irgendwo habe ich mal gehört, "Near Dark" sei der "beste" Vampirfilm und zumindest kann ich die innovative Grundprämisse auch wirklich loben. Ein Vampir-Film, der offiziell keiner ist, einerseits gewisse offensichtliche Merkmale aufweist, andererseits andere Klischees weder bedient noch überhaupt "Vampire" als mythologische Figur an sich thematisiert.
Das ist schon irgendwie cool und man könnte so weit gehen und den "Vampir"-Figuren im Film einfach das Krankheitsbild der Hämatophilie (oder Porphyrie) zuschreiben. Es bleibt letztlich nur die Schwäche vor Sonnenlicht, die den Vampir-Mythos bestärkt.
Aber das wars dann auch leider schon, denn das Drehbuch kann nicht sonderlich überzeugen. Zwar ist der Widerwillen des Hauptcharakters seiner neugewonnenen Blutsucht nachzugehen glaubhaft dargestellt, aber ich störe mich ein wenig an dem etwas irreführenden Fortgang der Story.
Mal soll Caleb die Gruppe begleiten, dann ist er plötzlich wieder allein unterwegs...
Dann kommt noch Kathryn Bigelows Regiestil dazu, der den Film zu keinem Zeitpunkt wirklich "Horror"-flair atmen lässt, sondern sich eher wie ein Road-Action Movie anfühlt und zusätzlich erlaubt sie sich auch solch Schlampereien wie plötzliche Nacht/Morgengrauen wechsel sowie unrealistische Locationsprünge (in der einen Szene rennt Caleb vor der Gang aus der Stadt davon und nach einem Schnitt ist er plötzlich schon auf einem weiten Feld und die Gang scheint ihn immernoch nicht mit ihrem Wagen einzuholen).
Positiv anmerken kann ich nur noch den Cast, der mit Lance Henriksen, Janette Goldstein und Bill Paxton ein auffällig James Cameron lastiges Ensemble zu bieten hat. Es hat eigentlich nur noch Michael Biehn gefehlt
Naja zwar definitiv sehr interessant, aber leider nicht ganz ausgegoren. Den im selben Jahr erschienenen "Lost Boys" finde ich ein klein wenig besser, auch wenn dieser wesentlich "blöder" und alberner ist. Doch der Genre König ist und bleibt "Fright Night" 8-)
Ich habe mir tatsächlich sehr viel von dem Film erwartet. Disney zum Trotz! Ich mag sowohl Regissieur als auch Hauptdarsteller, da hatte ich einfach Vertrauen ein spannendes Kindermärchen serviert zu bekommen, an dem sich auch ein Erwachsener erfreuen kann, doch leider der Film für Sam Raimi wohl leider nicht mehr als eine reine Auftragsarbeit.
Wie sonst ist zu erklären, dass Bruce Campbell von mir NICHT im Film identifiziert werden konnte, obwohl ich die ganze Zeit die Augen nach ihm offen hielt. Wie kann man nur Campbell so unauffällig casten, dass er selbst einem treuen Fan nicht auffällt? Da konnte sich Raimi wohl gegenüber Disney nicht durchsetzen...
Ansonsten ist die Story furchtbar simpel und vorhersehbar, gespickt mit den Disney-typischen Kaspereien, die nervige Publikumslacher einheimsen wollen. Dabei könnte man den groben Storyverlauf bis zu einem gewissen Grad mit "Army of Darkness" vergleichen, doch es hat nicht ansatzweise so viel Spaß gemacht.
James Franco, den ich eigentlich sehr mag, grinst mir hier in dem Film ein paar mal zu oft über beide Backen und interpretiert seine Figur irgendwie nicht so, wie ich es mir gewünscht hätte.
Überhaupt nervt, dass hier die Welt von Oz nicht in Frage gestellt, sondern einfach als gegeben hingenommen wird und viel Entdeckungspotential verschenkt wird. Die paar Locations, die es hier zu sehen gibt sind zwar ganz schön (vor allem der Friedhof), aber irgendwie hätte ich mir mehr erhofft (auch Reisebegleiter).
Nettes Fantasymärchen mit viel zu vorhersehbarer Story und viel zu viel verschenktem Potential.
Mit Tendenz nach unten...
Den film hatte ich tatsächlich noch nie vollständig gesehen (und falls doch, war das zu sehr jungen Jahren). Jedenfalls bin ich mit dem Film nicht groß geworden und kann auch nicht so nostalgisch schwärmen und sehe da eben einfach nur eine disneytypisch sehr schlecht erzählte Story, zugegeben sehr unterhaltsame Gesangseinlagen (die kennt man ja auchs o) und viele viele naive Comedyeinlagen.
Nettes Dschungelabenteuer, das aber meiner Meinung nach für Höchstwertungen definitiv zu naiv und platt.
Also ich mag ja Katastrophenfilme überhaupt nicht und 2012 hat mir wieder all das präsentiert, was ich an dem Genre so ätzend finde.
Im prinzip sind sie alle nur reine Effektshows, die aber noch auf Biegen und Brechen Einzelschicksale und Sozialkritik um die Ohren werfen müssen. Dann neigen diese Filme auch noch immer wieder dazu künstlich Spannung zu erzeugen, in dem sie Charaktere in Notsituationen besonders lahmarschig agieren lassen oder den Fokus auf einen kleinen putzigen Hund legen, der droht zu fallen, im letzten Moment aber noch der Gefahr entgeht.
Das stinkt einfach nur!
Ich will mal einen Katastrophenfilm sehen, der die Zerstörungsorgie nicht aus der Sicht von einzelnen Figuren zeigt, sondern aus der Sicht der Katastrophe. Ein Katastrophen Film ohne Hauptdarstelle, stattdessen mit Tausenden Statisten. Wir sehen einfach nur einen Hurricane, wie er 90min lang tobt und wütet...DAS wäre doch mal was!