Gamera: Guardian of the Universe
BD / Regie: Shûsuke Kaneko
Nach längerer Pause kehrte der Menschenfreund «Gamera» mit «Gamera: Guardian of the Universe» auf die Leinwand zurück. Ein packender Neustart der Kaiju-Reihe mit frischen Figuren, einer angepassten Mythologie und viel Miniatur-Action!
Sagenhaft, was hier alles aufgebaut und effektreich sogleich zerstört wurde. So macht es Spass, der grossen Schildkröte zuzuschauen.
Woman Is the Future of Man
BD / Regie: Hong Sang-soo
Sexistische, unselbstständige und egozentrische Männer: Hong Sang-soo zeigt mit seinem Film «Woman Is the Future of Man» die schlechten Seiten der südkoreanischen Gesellschaft auf und lässt die Handlungen der Charaktere in langen Einstellungen wirken.
Dazu wird kein konkretes Handlungsgerüst aufgebaut, sondern eine Vielzahl von Sang-soos filmischen Elementen mit guter bis genialer Wirkung verwendet. Siehe etwa die Szene im Restaurant.
Warnung vor einer heiligen Nutte
BD / Regie: Rainer Werner Fassbinder
Welch Spass, zusammen mit Freund:innen einen Film zu drehen. Da werden die mörderischen Gelüste von der Leinwand in die Crew transportiert und Rainer Werner Fassbinder schreit Eddie Constantine, Margarethe von Trotta, Ulli Lommel und Hanna Schygulla an.
Das Ergebnis ist ein interessanter Meta-Film, «Warnung vor einer heiligen Nutte» überzeugt nach dem zähen Einstieg mit der speziellen Erzählform und dem kruden Humor.
Nu Aștepta Prea Mult de la Sfârșitul Lumii
Kino / Regie: Radu Jude
Radu Jude hat mit seinem fast drei Stunden andauernden «Nu Aștepta Prea Mult de la Sfârșitul Lumii» keineswegs bloss einen satirischen, bestechenden Kommentar auf die heutige Gesellschaft und Hate-Kultur geschaffen, sondern tritt mit der Vergangenheit Europas und Rumäniens in Dialog, lässt die Popkultur überschäumen, löst die Bytes von Social Media auf und zelebriert das Experiment des Medium Film.
Die brillante Ilinca Manolache in der Hauptrolle, zu ihr gesellen Nina Hoss und Uwe Boll und mehr Einflüsse, Kommentare und Gedanken, als je in einer solch kleinen Rezi unterzubringen wären. Dieser Film wird in die Geschichte eingehen.
Caged Heat
BD / Regie: Jonathan Demme
Jonathan Demme drehte einen Film über einen Frauenknast, aber alles wirkt dabei neben der Spur und falsch. Die Geschichte ist hanebüchen, das Spiel bescheiden und die Ausstattung durchgeknallt? «Caged Heat» ist sleazy und dirty, Barbara Steele fetzt im Rollstuhl herum und der gezeigte Banküberfall ist der verrückteste, den ich je in einem Film erleben durfte. Was ist hier passiert?
The Zodiac Killer
BD / Regie: Tom Hanson
Es ist wirklich passiert. Also nicht, was Tom Hanson in seinem Low-Budget-Film über den Serienmörder erzählt, sondern, dass der Regisseur mit «The Zodiac Killer» ebendiesen wirklich in die Falle locken und fangen wollte.
Eine Hintergrundgeschichte, die verrückter als dieses raue Werk ist, bei dem sich zwischen dem Morden vor allem Langeweile breit macht. Traue nie einem Typen mit Toupet!
A Ghost Waits
BD / Regie: Adam Stovall
Vor dieser kurzen Besprechung sollte eine grosse Triggerwarnung stehen, zugleich würde das aber die entscheidende Wendung des Filmes verraten. Mit dem gewählten Schluss von «A Ghost Waits» hat Adam Stovall eine kontroverse Entscheidung getroffen.
Die Mischung aus Geistergeschichte, Drama, Komödie und Liebesfilm ist aber mit so viel Leidenschaft gemacht, dass man ihm verzeihen kann. Ein Indie-Film mit vielen Stimmungswechseln und von MacLeod Andrews, Natalie Walker und Sydney Vollmer gut gespielt.
