Filmtagebuch: deBohli

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 28.04.2024, 09:46

BRUGGGORE Filmfestival - Donnerstag

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Gueules noires
Kino / Regie: Mathieu Turi
(Brugggore 24-06) Tief unten im Schacht wird nach Kohle gefördert und ein Diener der Hölle geweckt. Was als klaustrophobischer Schocker hätte wirken können, wird unter der Regie von Mathieu Turi zur Standardware mit schöner Beleuchtung.
«Gueules noires» verfolgt alle bekannten Horrorfilm-Wendungen, leistet sich etwas viel Zeit und findet in der Tiefe erstaunlich grosszügige Räume, die keine Beklemmung aufkommen lassen. Immerhin bleibt das Ende offen.
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Conann
Kino / Regie: Bertrand Mandico
(Brugggore 24-07) Vergesst «Conan the Barbarian», hier geht es nicht um den feuchten Männertraum aus dem Actionbereich. Also doch, aber anders. Bertrand Mandico dreht mit «Conann» auf und demontiert nicht nur 50 Jahre Unterhaltungsindustrie, Deutsche Popkultur und heteronormative Geschlechtsbilder, sondern liefert eine visuell atemberaubende Metaarbeit über Kunst, Macht, Gier, Erfolg, Liebe, Kontrolle und Verlangen ab.
Der Film wandelt sich stets, verlangt viel Aufmerksamkeit und Energie und überzeugt mit kreativen Einfällen und satirischen Kommentaren. Es bleibt die Frage, wo in der Gleichung «autarke Kunst versus kannibalistischer Kommerz» sich Mandico selbst positioniert.
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Stopmotion
Kino / Regie: Robert Morgan
(Brugggore 24-08) Aisling Franciosi («The Nightingale», Jennifer Kent 2018) arbeitet sich voller Schuldgefühle und traumatisierender Mutter-Tochter-Beziehung in einen mörderischen Stop-Motion-Film hinein. Das das ist eine nette Idee, überzeugt mit starken Bildkompositionen und befremdlichen Tricksequenzen. Insgesamt aber weiss der «Stopmotion» von Robert Morgan wenig Überraschendes oder Neues zu erzählen.
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Radnička klasa ide u pakao
Kino / Regie: Mladen Đorđević
(Brugggore 24-09) Was passiert, wenn die Arbeiterklasse von der Oberschicht an den Rand der Auslöschung gedrängt wird? Sie schlägt mit satanistischen Ritualen zurück. So zumindest im serbischen Drama «Radnička klasa ide u pakao» von Mladen Đorđević.
Arthouse trifft auf Horrorelemente, eine gemächliche Erzählweise auf eine realistische Sozialstudie der Wirtschaftslage. Der Titel und diverse Szenen verweisen auf «La classe operaia va in paradiso» von Elio Petri (1971), dieser Kampf hier ist aber aussichtsloser. Am Schluss bleibt der Blick in die schwarze Leere, in der sich das eigene Gesicht spiegelt.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 28.04.2024, 16:51

BRUGGGORE Filmfestival - Freitag

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We Are Zombies
Kino / Regie: François Simard, Anouk Whissell, Yoann-Karl Whissell
(Brugggore 24-10) Wenn Menschen und Zombies zusammenleben, dann bleibt wieder mehr Raum für Humor und die Liebe. So auch beim sympathischen Film «We Are Zombies», François Simard, Anouk Whissell und Yoann-Karl Whissell haben die Graphic-Novel gelungen adaptiert und liefern einige tolle Settings und nette Momente ab.
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Vampire humaniste cherche suicidaire consentant
Kino / Regie: Ariane Louis-Seize
(Brugggore 24-11) Obwohl Vampire wohl eher kühl sind, ist «Vampire humaniste cherche suicidaire consentant» ein herzerwärmender Coming-Of-Age-Film mit einer starken Sara Montpetit in der Hauptrolle. Ariane Louis-Seize erzählt auf stylishe Weise eine berührende Geschichte und liefert schöne Bilder und witzige Einfälle.
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Last Straw
Kino / Regie: Alan Scott Neal
(Brugggore 24-12) Ein Diner in der Nacht, eine einsame Person wird überfallen. Was zuerst ausgelutscht klingt, wird dank dem guten Drehbuch, der tollen Ausstattung und der sicheren Regie von Alan Scott Neal zum mitreissenden Erlebnis.
«Last Straw» ist packend, sehr gelungen strukturiert und hat einen Cast, der mit Jessica Belkin und Jeremy Sisto super besetzt ist. Dazu kommen schöne Bilder und ein starker Sound, das gefällt.
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Cuando acecha la maldad
Kino / Regie: Demián Rugna
(Brugggore 24-13) Gnadenlos, Grenzen überschreitend und verstörend: Demián Rugna hat mit «Cuando acecha la maldad» einen Horrorfilm abgeliefert, der das Böse in seiner reinsten Form aufzeigt. Die Brutalität schockt, die Mythologie fasziniert und das Ende lässt dich einsam und allein zurück. Ein Highlight des Genres, das lange nachhallt.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 29.04.2024, 08:24

BRUGGGORE Filmfestival - Samstag

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Aberrance
Kino / Regie: Baatar Batsukh
(Brugggore 24-14) Ein abgelegenes Ferienhaus, tote Tiere, Schwangerschaft und stetig rauschende Fernseher: «Aberrance» ist eine Mischung aus vielen Ideen oder Horror-Elementen, die leider weder geschickt zusammenkommen, noch Sinn machen wollen. Immerhin zeigte sich Baatar Batsukh bei den Kameraeinstellungen mutig und kopierte Darren Aronofsky, der bereits von Satoshi Kon geklaut hatte.
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How To Kill Monsters
Kino / Regie: Stewart Sparke
(Brugggore 24-15) Via Crowdfunding auf die Leinwand, eine tolle Leistung, in der viel Leidenschaft steckt. Doch leider wollte sich trotz Hingabe zum Genre von Stewart Sparke und seinem Team der Funken für mich nicht überspringen.
«How To Kill Monsters» langweilte mich in jeder Szene und präsentierte eine Zusammenstellung von Ideen und Bildern, die bereits vielfach besser erlebt werden konnten. Auch beim Humor erreichte mich der Film nie.
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Los violadores / Mad Foxes
Kino / Regie: Paul Grau
(Brugggore 24-16) In den Achtzigerjahren war es einfach, da erhielt man als Regisseur eine Million Schweizer Franken und durfte in Spanien einen Exploitation-Streifen zu Zwecken der Steuerabschreibung drehen. Paul Grau erlebte das und lieferte ohne Drehbuch den Kracher «Mad Foxes» ab.
Natürlich ist der schmutzige Film von allen guten Geistern verlassen, vielfach geschmacklos und frei von Sinn. Aber dank der genialen Synchro und den absurden Momenten zugleich auch ein Fest des schlechten Geschmacks.
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Hundreds of Beavers
Kino / Regie: Mike Cheslik
(Brugggore 24-17) Tiere aus Stoff, Menschen in Biberkostümen, pure Gags wie aus den 1920er-Jahren, Cartoon-eske Situationen, keine Dialoge und eine Million Ideen: «Hundreds of Beavers» ist pure Kreativität und ein geniales Filmerlebnis.
Trotz der Laufzeit kommt nie Langeweile auf und bis zur letzten Szene gibt es unzählige Lacher. Inklusive Gaming-Elemente, James-Bond-Hommage und einer perfekten Mischung aus Grafik, Schauspiel und CGI.
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Vermines
Kino / Regie: Sébastien Vaniček
(Brugggore 24-18) Die Unterschicht im grossen Wohnblock, von der Gesellschaft an den Rand gedrängt, vom Staat vergessen. Sébastien Vaniček lässt die sozialkritischen Aspekte in «Vermines» auf Spinnenhorror treffen. Und ja, die Szenen mit den Krabbelviecher sind echt furchteinflössend gemacht. Ein treibendes Erlebnis mit modernem Anstrich und tollem Cast.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 01.05.2024, 12:25

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Estiu 1993
Stream, Filmingo / Regie: Carla Simón
Wie geht man als Kind mit Verlust und Trauer um? Carla Simón wagt mir ihrem ruhigen und kleinen Film «Estiu 1993» eine Annäherung an eine solche schreckliche Situation. Die familiären Probleme, die komplexen Emotionen und die kommunikativen Schwierigkeiten werden gut dargestellt.
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We go Way Back
Stream, Mubi / Regie: Lynn Shelton
Hast du früher von deinem zukünftigen Ich geträumt? Für ihr Langfilmdebüt «We Go Way Back» nutzte Lynn Shelton diese Mischform aus Träumerei und langsamer Kommunikation. Die Realität erhält dadurch eine Spur Magie, die Sinnsuche als junge erwachsene Person wird gelungen erweitert. Das Resultat ist gelungen, leicht verschroben und niemals moralisierend.
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Mariner of the Mountains
Stream, Mubi / Regie: Karim Aïnouz
Die Zerrissenheit der multinationalen Abstammung, die Rätsel der eigenen Familiengeschichte, welche sich über mehrere Länder und Kontinente verteilt: «Mariner of the Mountains» ist eine künstlerische, persönliche und emotionale Annäherung der Stichwörter Herkunft, Abstammung, Geschichte und Familie.
Die Dokumentation wurde von Karim Aïnouz geschickt konstruiert, beinhaltet schöne Aufnahmen und macht das Persönliche zum Globalen.
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Fake It So Real
Stream, Mubi / Regie: Robert Greene
Amateur-Wrestling in den USA: Ein Kult, den ich auch nach der Sichtung der Dokumentation «Fake It So Real» nicht ganz nachvollziehen kann. Sehr gut zeigt Robert Greene mit seinem Film, der stets nahe an den Figuren bleibt, was der Sport als Ventil bewirken kann. Persönliche Probleme, existenzielle Sorgen und das Prekariat werden im Ring bekämpft.
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Any Given Sunday
DVD / Regie: Oliver Stone
Ich habe keine Ahnung von American Football und bin nach diesem Film keinen Deut schlauer, sehr wohl weiss ich aber, wie sich ein Sportfilm auf Koks anfühlt. «Any Given Sunday» ist Nonstop-Gewitter an Aufnahmen, lauten Stimmen, Songs (Hallo Moby) und kapitalistischen Götzenbildern. Was für ein Aufwand die Schnittarbeit gewesen sein muss!
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von StS » 01.05.2024, 13:37

Dank der Darsteller und vor allem der Inszenierung ist "Any given Sunday" ist mein liebster Sportfilm.
deBohli hat geschrieben:
01.05.2024, 12:25
Fake It So Real
...was der Sport als Ventil bewirken kann.
Derweil ist Wrestling (anders als Ringen) für mich kein Sport, sondern ne Show.

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 02.05.2024, 14:45

Wenn ich sehe, wie fit die Personen im Ring sein müssen, und was die alles aushalten, dann ist das für mich auf jeden Fall Sport. :D

(Nicht vergessen, auch Schach ist eine Sportart. :wink: )
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von StS » 02.05.2024, 15:34

deBohli hat geschrieben:
02.05.2024, 14:45
Wenn ich sehe, wie fit die Personen im Ring sein müssen, und was die alles aushalten, dann ist das für mich auf jeden Fall Sport. :D
(Nicht vergessen, auch Schach ist eine Sportart. :wink: )
Also sind Stuntleute, bestimmte Schauspieler, Rettungsschwimmer, Sänger, Tänzer, Zirkusakrobaten etc. alles voll die Sportler? Und ähnlich wie die Schachsportler sind natürlich die meisten Gamer-Sesselpupser (E-)Sportler. :wink:

Letztens hatte ich ein Interview gehört, bei dem gesagt wurde, dass sich die WWE-Starts zum Teil wochenlang auf ihre Matches vorbereiten können - also die Choreo einstudieren können und so... das ist für mich somit irgendwie kein Sport.

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 02.05.2024, 16:02

Mit mir musst du nicht darüber diskutieren, ich interessiere mich keinen Deut für Wrestling, oder Sport im allgemeinen. :lol:
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von Vince » 02.05.2024, 16:08

Any Given Sunday muss ich mir auch unbedingt nochmal ansehen, hab damals im Kino recht weit vorne in der Reihe gesessen, das war der absolute Overkill. Besitze da noch die alte DVD im Snapper Case. Früher hab ich den öfter mal gesehen, jetzt aber bestimmt 15 Jahre nicht mehr.

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 03.05.2024, 09:39

Ach ja, die Snapper. Davon habe ich wohl inzwischen keines mehr.

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The Breaking Ice
Stream, Filmingo / Regie: Anthony Chen
Verloren im Leben, zwischen Abgelegenheit, Geldsorgen und leeren Emotionen: «The Breaking Ice» verbindet Gesellschaftskritik Chinas mit einem Beziehungsdreieck. Unaufgeregt streift Anthony Chen mit seinem Film Themen wie Depression, Sehnsucht und Zugehörigkeit. Eingefangen in schönen Bildern, gut gespielt und berührend hat mich die Geschichte überrascht.
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Challengers
Kino / Regie: Luca Guadagnino
Tennis ist verdammt sexy, zumindest im Film «Challengers». Was Zendaya, Mike Faist und Josh O'Connor auf dem Platz abliefern, ist voller Spannung und Erotik, was durch die Ausstattung, die wilde Kameraführung und die genial wuchtige Musik von Trent Reznor und Atticus Ross verstärkt wird.
Luca Guadagnino zeigt sich modern, lässt seinen Film glühen und macht das Dreieck zur aufregendsten aller Formen. Nicht zu vergessen die Outfits, wow.
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Love Lies Bleeding
Kino / Regie: Rose Glass
Endlich ein neuer Film von Rose Glass auf der Leinwand, und dann gleich ein Noir-Thriller in Neonfarben und voller Achtzigerjahreschmutz: «Love Lies Bleeding» ist Krimi, Drama, überdrehte Emotionen und stellenweise erstaunlich gewöhnlich. Doch das Ende, der Cast (Kristen Stewart, Katy M. O'Brian, Ed Harris) und das Stilbewusstsein entschädigen dafür.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 06.05.2024, 08:23

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For The Plasma
Stream, Mubi / Regie: Bingham Bryant, Kyle Molzan
In den Bildschirm zu starren, hat mir bei «For The Plasma» leider nicht zu tiefreichenden Erkenntnissen verholfen. Der Indie-Film von Bingham Bryant und Kyle Molzan ist zwar schön gefilmt und mit den Science-Fiction- und Horror-Elementen leicht verschroben, aber auch zäh. Leider wollte mir das Spiel von Rosalie Lowe und Anabelle LeMieux ebenso wenig zusagen.
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É Noite na América
Stream, Mubi / Regie: Ana Vaz
Eine betörende Erfahrung zwischen nächtlichen Begegnungen mit der wilden Natur, der destruktiven Ausbreitung menschlicher Siedlungsgebiete und abstrakter Lichtbilder: Ana Vaz liefert mit ihrem hybriden Debüt «É Noite na América» eine kunstvolle Arbeit über die gesellschaftliche Destruktivität ab und lässt poetische Momente von Bild und Ton zu.
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As Tears Go By
BD / Regie: Wong Kar-Wai
Andy Lau und Maggie Cheung unter der Leitung von Wong Kar-Wai: Welch Starpower in «As Tears Go By» steckt! Kein Wunder, sind viele Szenen vor Energie und Übermut berstend, während bei den Triadenkämpfen das Mobiliar zu Bruch geht. Dazu schmerzen die Herzen, Berlin wird gecovert und Verwandtschaft stellt kein Hindernis für die Liebe dar. Schmissig.
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Another Earth
DVD / Regie: Mike Cahill
Wie weit geht ein Mensch, um seine Fehler ungeschehen zu machen? Wie gehst du mit der Last um? Der Indie-Film «Another Earth» von Mike Cahill bietet eine extreme Lösung: Einen zweiten Planeten. Das regt zu interessanten Gedankenspielen an und ist ein weiteres faszinierendes Projekt von Brit Marling.
Depression, Unsicherheiten, Trauer und Vergebung werden von Lo-Fi-Aufnahmen begleitet, die Musik von Fall On Your Sword sorgt für die passende Stimmung und die Geschichte verhilft eventuell zu einer neuen Perspektive.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 07.05.2024, 19:08

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Frank
BD / Regie: Lenny Abrahamson
Inspiriert von Frank Sidebottom zeigt Lenny Abrahamson mit «Frank» das Wirken einer alternativen Band, die sich schräg und abgehoben gibt. Ein Versuchsfeld, das mir eigentlich zusagen würde, wollte aber der Humor nicht zünden. Die Besetzung mit Michael Fassbender und Maggie Gyllenhaal ist gelungen und der Papierkopf sieht super aus.
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Byzantium
DVD / Regie: Neil Jordan
Vampire leben über viele Jahrzehnte hinweg, die Sehnsüchte und Sorgen bleiben. Das zeigen uns Gemma Arterton und Saoirse Ronan in «Byzantium» und sind neben der gelungenen Optik der Ausstattung auch gleich das beste Argument für den Film von Neil Jordan. Die Geschichte hingegen wirkt besonders zu Beginn zäh und die Form bemüht.
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Sun Don’t Shine
Stream, Mubi / Regie: Amy Seimetz
Ein schräger Trip, den Amy Seimetz mit ihrem Debütfilm vorlegt: «Sun Don’t Shine» erzählt von einer Fahrt ins Ungewisse, von einem verliebten Paar und schrecklichen Taten. Die Sonne brennt vom Himmel, Kate Lyn Sheil spielt sich die Seele aus dem Leib und die Unschuld liegt irgendwo im Strassengraben.
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American Ultra
DVD / Regie: Nima Nourizadeh
Zwischen meiner letzten Studentenzigarette und der Sichtung von «American Ultra» lag eindeutig zu viel Zeit – denn der Film von Nima Nourizadeh konnte mich nicht überzeugen. Weder Humor noch Action fand ich ansprechend, was vor allem am Drehbuch von Max Landis liegt (wie so meist).
Die Besetzung mit Kristen Stewart, Connie Britton, John Leguizamo und Tony Hale macht aber Freude.
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Harold and Maude
BD / Regie: Hal Ashby
Ein Picknick auf dem Friedhof, ein Date auf dem Schrottplatz: «Harold and Maude» ist wunderbar nonkonform – in der Geschichte und der Erzählweise. Satire, Sarkasmus und schwarzer Humor fanden im Film von Hal Ashby zusammen, Ruth Gordon und Bud Cort sind perfekt in ihren Rollen. Cat Stevens singt lockere Songs über das Leben, während die Story öfters unerwartete Wendungen nimmt. Freiheit für alle Bäume!
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 09.05.2024, 21:30

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Kým sa skončí táto noc
BD / Regie: Peter Solan
Eine Nacht im Tanzlokal, unkontrollierte Begegnungen, Träumereien und viel Alkohol: «Kým sa skončí táto noc» ist ein faszinierender und frei inszenierter Film. Peter Solan kombiniert improvisierte Szenen mit gesellschaftskritischen Kommentaren, real wirkenden Emotionen und jugendlichem Übermut. Ein Blick in die Vergangenheit, in den Sozialismus und die erdrückenden Strukturen.
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The Thin Red Line
DVD / Regie: Terrence Malick
Krieg aus der Sicht der Natur, sinnlose Zerstörung im Angesicht der eigenen Vernichtung: Terrence Malick verleiht seinem Kriegsfilm «The Thin Red Line» eine ätherische Ebene und lässt die Kamera umhergleiten und innehalten. Innere Monologe, extreme Kontraste und die menschenzerfetzende Sinnlosigkeit der Gewalt – beeindruckend.
Ist es nun Zeit für die Verfilmung von Andrew Marton?
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Die letzte Chance
Stream, Cinefile / Regie: Leopold Lindtberg
Das Schweizer Filmeschaffen ist oft dann stark, wenn das Thema Migration behandelt wird. So auch beim Drama «Die letzte Chance» von Leopold Lindtberg, das die Flucht aus Italien im Zweiten Weltkrieg zeigt. Spannende Szenen und reale Schauplätze verstärken die humanistische Botschaft, wenn auch einige Momente wie eine scheinheilige Werbung für die Schweiz klingen. Währenddessen verweigerte die Regierung zehntausenden jüdischen Flüchtlingen den Grenzübertritt. Das wird natürlich nicht erwähnt.
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Szerelem
BD / Regie: Károly Makk
Die Liebe im Film, dargestellt als zerbrechliche Poesie über Erinnerungen und den Lasten im kommunistischen Ungarn - Károly Makk hat mit «Szerelem» eine feinfühlige und mehrschichtige Geschichte vorgelegt. Der sehr gute Schnitt, die starken Emotionen und schönen Aufnahmen verzaubern und beschäftigen.
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Teaches Of Peaches
Stream, Screener / Regie: Philipp Fussenegger, Judy Landkammer
Als Dokumentation zur Jubiläumstour gedreht, ist «Teaches Of Peaches» von Philipp Fussenegger und Judy Landkammer eine Zeitreise durch die Karriere der kanadischen Musikerin und zeigt zugleich viele Momente von den aktuellen Konzerten. Das geht nicht immer ganz auf, Peaches und ihre kreativen Visionen sind weiterhin beeindruckend und wichtig.
Eine ausführliche Kritik folgt bei Phosphor.
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Giù la testa
BD / Regie: Sergio Leone
Fast drei Stunden lang gibt es viel Zündstoff unter der brennenden Sonne: «Giù la testa» bringt den brutalen Western, die karge Romantik von Sergio Leones Filmschaffen, den irischen Widerstand und die mexikanische Revolution zusammen. An viele Stellen lässt sich der Film Zeit, überrascht mit den Set-Pieces, der Musik und macht trotz der gezeigten Gewalt viel Laune.
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Cold Steel
DVD / Regie: Dorothy Ann Puzo
Bei «Cold Steel» steckt alles drin, was ein B-Actionfilm aus den Achtzigerjahren braucht: Harte Cops, wilde Stunts, ein bisschen Soft-Erotik und das Saxofon im Soundtrack. Doch leider wollen all diese Elemente nicht in der klischierten Geschichte zusammenfinden. Immerhin zeigt uns Regisseurin Dorothy Ann Puzo Sharon Stone, Jonathan Banks und Anthony LaPaglia in der Besetzung.
Ach ja: Auch wenn dir ein Typ sympathisch ist, sollte er dich nicht mehr mit dem Auto nach Hause fahren, wenn er bereits sieben Shots intus hat.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von SFI » 10.05.2024, 06:54

Bei The Thin Red Line auch erwähnenswert: Die starke Mucke von Hans.
PFALZBOTE | DVD-Profiler

„Fate: Protects fools, little children and ships named Enterprise.“

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 10.05.2024, 08:28

Auf jeden Fall. Gewisse Tracks standen ganz klar Vorlage zu seiner Musik für "Interstellar".
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 12.05.2024, 09:15

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Forbidden Planet
DVD / Regie: Fred M. Wilcox
Die grossen Sets, die Spezialeffekte und die schönen Farben machen den Fünfzigerjahrefilm «Forbidden Planet» zur optischen Wonne. Das Science-Fiction-Abenteuer von Fred M. Wilcox mit dem netten Roboter bleibt über weite Strecken angenehm unaufgeregt, fällt aber in der Behandlung der einzigen weiblichen Figur im Cast komplett auseinander. Horny in Space, autsch.
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It’s All About Love
DVD / Regie: Thomas Vinterberg
Ein Versuch, eine Geschichte voller Löcher und Überraschungen, ein Aufbegehren der Liebe, ein Hoffen auf die Zukunft für uns alle. «It’s All About Love» ist ein merkwürdiger Film, der seine innere Zerrissenheit offen zeigt und alle paar Minuten mit zusätzlichen Elementen überrascht.
Der Titel nimmt vorneweg was Joaquin Phoenix und Claire Danes unter der Regie von Thomas Vinterberg durchleben, der Titel brennt sich in der Zukunft des Filmes ein und thront über unserer Gegenwart. Wir müssen zu diesem Grundsatz zurück.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 13.05.2024, 08:25

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En helt almindelig familie
DVD / Regie: Malou Reymann
Während die Besetzung von Mikkel Boe Følsgaard für die Hauptrolle leicht fragwürdig wirkt, überzeugt «En helt almindelig familie» in den emotionalen Aspekten. Die Verwandlung in der Familie wurde von Malou Reymann gelungen verfilmt, die Perspektive gut gewählt. Zusätzlich sind die jungen Schauspielerinnen Kaya Toft Loholt und Rigmor Ranthe und die Ausstattung super.
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Lourdes
DVD / Regie: Jessica Hausner
Auf ein Wunder hoffen, Pilgerfahrten durchführen und im Moloch der kapitalistischen Glaubensmaschine verschluckt werden: Mit «Lourdes» zeigt Jessica Hausner absurde Elemente des Christentums, unaufgeregt und mit Sylvie Testud, Léa Seydoux und Elina Löwensohn stark besetzt.
Viele Szenen fühlen sich wie aus einer Parallelwelt stammend an, während sich die ruhige Kamera zwischen Felswänden, moderner Architektur und lebensfeindlich gestalteten Räumen an die Figuren herantastet.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 14.05.2024, 08:25

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Chopper
DVD / Regie: Andrew Dominik
Während Andrew Dominik seine Geschichte je nach Zeitebene oder Location in andere Farben taucht und somit starke Bildstimmungen erschafft, spielt sich Eric Bana als titelgebenden «Chopper» die Seele aus dem Leib. Ein harter Gangster-Film mit komischen Situationen und technisch unerwarteten Einfällen.
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Heidi
Stream, Cinefile / Regie: Luigi Comencini
Ich habe alles falsch gemacht: Das Buch von Johanna Spyri habe ich nie gelesen und die filmische Fortsetzung «Heidi und Peter» (Franz Schnyder, 1955) zuerst gesehen. Nun war es an der Zeit, sich «Heidi» von Luigi Comencini kennenzulernen.
Der Film funktioniert weiterhin gut, spielt sich zu einem grossen Teil in Frankfurt ab und liefert unterschiedliche Stimmungen, wie eine kurze Gruselsequenz. Eine Kindsentführung war selten so angenehm. Apropos Comencini: Sein Thriller «La donna della domenica» (1975) ist sehr zu empfehlen.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 16.05.2024, 19:06

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Dessert Hearts
BD / Regie: Donna Deitch
Liebe und Unsicherheiten vor beeindruckender Kulisse: «Desert Hearts» ist eine gefühlvolle Geschichte über zwei Frauen, die sich näherkommen. Von Donna Deitch stilsicher inszeniert, war der Film einer der wegweisenden Indie-Produktionen in den USA der Achtzigerjahre.
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Igor Levit: No Fear
Stream, Filmingo / Regie: Regina Schilling
Klassik und Klavierkonzerte sind selten Bestandteile von meinem Leben, doch Igor Levit darf gerne öfter darin vorkommen. Der Musiker ist ein beeindruckendes Talent und wunderbar menschlich, Regina Schilling hat das in ihrer Dokumentation «Igor Levit: No Fear» schön festgehalten.
Die Musik hat gegenüber dem Innenleben Levits im Film zwar mehr Platz, dafür ist seine offene und ehrlich Art (auch betreffend die psychischen Probleme) herzerwärmend.
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Bastarden
Kino / Regie: Nikolaj Arcel
Ach, ich wäre zufrieden gewesen, wenn sich der Film mit dem erfolgreichen Spriessen der Pflanzen begnügt hätte. Mads Mikkelsen als Bauer im ehemaligen dänischen Königreich, ein toller Anblick. Aber klar, bei «Bastarden» von Nikolaj Arcel fliesst mehr Blut als einem Drama, schliesslich wirkt der optisch sehr gelungene und toll gespielte Film wie «There Will Blood» Marke Dänemark.
Eine echte Überraschung mit einem ausdrucksstarken Cast (Kristine Kujath Thorp, Olaf Højgaard, Amanda Collin und Simon Bennebjerg). Arcel, du hast dich nach dem Debakel mit «The Dark Tower» wieder rehabilitiert.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 18.05.2024, 09:00

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A Story Written with Water
BD / Regie: Yoshishige Yoshida
Lust und Verlangen im Strudel der Zeit und Erinnerungen: Yoshishige Yoshida zeigt im Drama «A Story Written with Water» vier Menschen, die in der Gegenwart leiden und lieben, durch den gelungenen Schnitt wird es zu einem Tanz. Die karg-moderne Musik macht die Indie-Produktion noch spezieller, wenn auch einiges schleppend abläuft.
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Tony Manero
DVD / Regie: Pablo Larraín
Er trägt einen weissen Anzug, in dem all seine US-amerikanisch beeinflussten Träume stecken. Um diese zu erreicht, wird der Stoff wortwörtlich mit Scheisse beschmiert. Doch unter der Oberfläche von Pablo Larraíns brutal-dreckigem Film «Tony Manero» lauert die aussichtslose, harsche Realität des Alltags in einer Diktatur. Ein vielschichtiger Film, der schockiert und überrascht.
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Goodbye Julia
Stream, Filmingo / Regie: Mohamed Kordofani
Die Annäherung erfolgt vor der Teilung. Im Spielfilm «Goodbye Julia» von Mohamed Kordofani führt ein Unfall zu einem Mord, eine Tat zu einer Schuld. Angesiedelt in den Jahren vor der Spaltung des Sudans, spinnt der Regisseur einzelne Fäden zwischen den Menschen und den herrschenden Problemen.
Eine ausführliche Kritik folgt bei Phosphor Kultur.
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The Towering Inferno
BD / Regie: John Guillermin
Das höchste Gebäude der Welt wird eingeweiht, und wie bereits bei der Titanic führen die Geldgier und der Grössenwahn einzelner Männer zum Desaster. «The Towering Inferno» von John Guillermin zelebriert den genialen Cast, den Heldenmut der Feuerwehrmänner und die lodernden Flammen. Fragt sich nur, wo der Architekt studiert hat. Der kann ja alles.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 19.05.2024, 09:31

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Radio On
BD / Regie: Chris Petit
Das industrielle Ödland, die Leere in der Seele: «Radio On» ist ein Roadmovie in desolater Umgebung, monochrom festgehalten. Chris Petit lässt seine Figuren von grossartiger Musik begleitet suchend umherfahren, mit nur schemenhaften Definitionen und einem intensiven Gefühl.
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House at the End of the Street
DVD / Regie: Mark Tonderai
Eines muss ich Mark Tonderai lassen, er konnte mich mit der Geschichte von «House at the End of the Street» einige Male überraschen. Sonst aber bietet der Horror-Thriller wenig Gutes. Die Figurenzeichnungen sind katastrophal, die Handlungsweisen der Charaktere stupid und die Arbeit an Kamera und Schnitt unbefriedigend. Und dann steht das Haus nicht einmal am Ende der Strasse.
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All About Eve
DVD / Regie: Joseph L. Mankiewicz
Das menschlich dreckige Geschäft der Unterhaltungsindustrie, seziert durch das famose Drehbuch, die genialen Darstellerinnen und die ultrascharfen Dialogzeilen: «All About Eve» von Joseph L. Mankiewicz ist ein legendärer Film, mit einer bestechenden Bette Davis und einer täuschenden Anne Baxter.
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von Vince » 19.05.2024, 10:21

"Radio On" muss ich auf jeden Fall auch noch nachholen. Gerade letzte Woche erst habe ich mir Petits Folgewerk "An unsuitable Job For A Woman" angesehen, da wurde im Booklet auch sehr viel Bezug auf sein Debüt genommen.

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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 19.05.2024, 14:06

Oh stimmt, "An unsuitable Job For A Woman" liegt bei mir als Disc ungesehen rum. :D
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 20.05.2024, 11:49

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Anyone But You
Stream, RakutenTV / Regie: Will Gluck
Rich White People Problems, es könnte mir nicht egaler sein. Bei «Anyone But You» von Will Gluck wird immerhin optisch viel geboten und Natasha Bedingfield konnte dank dem Film ihre Steuern bezahlen.
Die Sichtung zog an mir vorbei, meine Gedanken drifteten ab und ich habe mich nicht genervt. Hätte also schlimmer sein können. Und long time no see, Rachel Griffiths.
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Música
Stream, Amazon Prime / Regie: Rudy Mancuso
Auch wenn die Leidenschaft von Rudy Mancuso für die Geschichte, die Musik und das Filmemachen durchdrückt, «Música» will nicht überzeugen. Optisch überfrachtet, wirken alle Elemente ausgelutscht und zu keiner Sekunde konnte der Film mein Interesse an den Figuren wecken.
Mancuso werde ich trotzdem im Auge behalten und wenn Camila Mendes wieder mitmacht, bin ich eh dabei (auch bei anderen Romcoms, siehe «Upgraded» von Carlson Young).
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Re: Filmtagebuch: deBohli

Beitrag von deBohli » 22.05.2024, 11:13

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Suzhou River
BD / Regie: Ye Lou
Zwischen Traumvorstellung und körnig gefilmter Wirklichkeit bewegt sich das Neo-Noir-Drama «Suzhou River». Eine real wirkende Erfahrung von Ye Lou, ein mysteriöses Spiel um Identitäten und Liebe, eine Beobachtung des Lebens am Fluss und eine Welt, in der Meerjungfrauen existieren. Grossartig gefilmt und in schöne Farben getaucht.
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An Unsuitable Job for a Woman
BD / Regie: Chris Petit
Im Gegensatz zu Chris Petits Debütfilm «Radio On» ist «An Unsuitable Job for a Woman» eine konventionelle Detektivgeschichte, die auch optisch zurückhaltend aufgearbeitet wurde. Trotzdem, dank dem Spiel von Pippa Guard in der Hauptrolle, gewissen Sequenzen voller Spannung und den geschickt eingearbeiteten Details (Gürtel, Spielzeugauto) hat mir der Film sehr gefallen.
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Hush… Hush, Sweet Charlotte
DVD / Regie: Robert Aldrich
Sehr gut gefilmte Spielereien mit Licht und Schatten, harte Kontraste und ein sanftes Gothic-Horror-Gefühl: «Hush… Hush, Sweet Charlotte» ist eine legendäre Geschichte zwischen Horror, Mystery und Krimi. Robert Aldrich hat aus seinen Mitteln das Mögliche herausgeholt und die Wahrheit bleibt lange verborgen. Ehrlicherweise muss ich aber sagen, dass mir Bette Davis schauspielerische Leistung in der Hauptrolle zu übertrieben war.
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Herz aus Glas
BD / Regie: Werner Herzog
Kauzige Figuren, hölzern vorgetragene Sätze, Kameraeinstellungen zwischen Naturbeobachtung und gestelltem Theater, das Leben zwischen Wahn und Prophezeiung: «Herz aus Glas» ist ein sehr merkwürdiger Film über ein bayerisches Dorf, das vom Glasblasen lebt. Dank der einfühlsamen Art von Werner Herzogs Regie, der Musik von Popol Vuh und der intensiven Atmosphäre wurde ich verzaubert.
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The Life of Oharu
BD / Regie: Kenji Mizoguchi
Ein Leben voller Rückschläge, die Poesie in der Distanz; Kenji Mizoguchi hat mit dem Film «The Life of Oharu» grosses Vollbracht. Wie ein Fluss fügen sich die Szenen zur Geschichte zusammen, die grossartige Kameraführung findet erhabene Empfindungen in den tragischen Momenten und die Musik lässt das Dasein noch intensiver wirken.
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