Filmtagebuch: Wallnuss

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Beitrag von Wallnuss » 31.10.2011, 21:13

Air Force One

Es ist nicht so, dass Air Force One ein schlechter Film ist. Leider aber auch kein guter. Die traurige Wahrheit ist, dass es sich bei diesem Film um ein furchtbar durchschnittliches Werk handelt, welches in keinster Weise neue Wege geht. Schon der Story fehlt jegliche Innovation: Böse Russen entführen Flugzeug und drohen mit Erschießung der Geisel, wenn Forderungen nicht erfüllt werden. Zu allem Überfluss kommt noch hinzu, dass es sich bei dem Flugzeug um die Präsidentenmaschine handelt. Die im Film immer wieder als sicherstes Flugzeug der Welt beschriebene Air Force One ist jedoch scheinbar leichter einzunehmen als ein Bahnhofskiosk bei Nacht. Hier verliert der Film zum ersten Mal seine Glaubwürdigkeit. Danach geht es weiter in der Reihe der gängigen Erpressungs-Film Klischees. Die Entführer sind natürlich Russen, die sich wieder ein starkes Heimatland wünschen und andauernd von Mütterchen Russland faseln. Natürlich wollen sie einen russischen General freipressen, der sie bei ihren Plänen unterstützen wird. Natürlich ist der Anführer der "Bösen" ein knallharter Typ, der die Geisel so ganz nebenbei im Ein-Minuten-Takt tötet. Trotzdem ist er zur Tochter des Präsidenten - ooh ist die süüüß - ganz nett und erklärt ihr seine Überzeugung. Da der Stab des Präsidenten den Forderungen der gemeinen Russen, die zudem immer wieder ihre Muttersprache an Bord sprechen - wie gemein - nicht nachkommen, werden diese erst recht böse und drohen mit der Ermordung der "wichtigeren" Geiseln. In dieser unerträglich spannenden Situation kann nur noch einer helfen:
Bruce Willis? - Falsch!
Der tapfere Präsident Harrison Ford, gespielt von Indiana Jones. Dieser hat das Flugzeug nämlich nicht wie befohlen per Rettungskapsel verlassen, sondern versucht als Ein-Mann-Armee seine Familie zu retten. Gehört sich ja auch so als Amerikaner! Natürlich hat der gute Mann genügend Erfahrung als Guerilla Kämpfer, so dass sich die Sache als nicht weiter schwierig herausstellt. Schon eine halbe Stunde vor Ende des Films erledigt er den Feind. :roll:

:liquid5:

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Beitrag von Cinefreak » 01.11.2011, 00:02

kein Lieblingsfilm von mir, aber doch recht ansehnliches, teilweise arg pathetisches Actionkino. Näheres, wenn ich den Film mal wieder sichte ,)

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Iron Man

Beitrag von Wallnuss » 06.01.2012, 18:42

(Den ersten Teil hatte ich neulich auf DVD gesehen und war dann sehr begeistert. Nicht einfach nur eine weitere Comicverfilmung sondern ein super unterhaltsamer Film mit einem überragenden, egomanischen Protagonisten und einem insgesamt überraschend tollen Cast.)
:liquid8: ,5 für den ersten sehr gelungenen Teil!

Iron Man 2

Nun bin ich ein wenig enttäuscht von der Fortsetzung. Sicher, auch Teil 2 ist immer noch ein guter Unterhaltungsfilm mit überwältigen Effekten. Bemerkenswert hierbei, wie die Effekte zu jeder Zeit deutlich und spürbar machen, dass hier schwere, metallische Rüstungen aufeinander treffen. Doch leider will der Funke dieses Mal nicht so recht von der Leinwand aufs Publikum überspringen, denn storymäßig ist dieser Film wirklich schwach! Um ehrlich zu sein, gut eineinhalb Stunden weiß man gar nicht worum es eigentlich im Kern gehen soll. Da sind private Fehden, da sind politische Machenschaften, da ist Tony Starks persönliches Schicksal. Das ist alles eine ganze Menge, aber dann doch zu wenig Fokus! Es gibt keinen Handlungsstrang! Wieder einmal verderben viele Köche (hier Handlungsstränge) den Brei. Ganz ähnliche Probleme tauchen immer wieder besonders bei Comicverfilmung Sequels auf (siehe Spiderman 3). Keine Frage, Mickey Rourke spielt genial aber sein Motiv, sein Vorhaben und seine Gefährlichkeit werden nicht klar gemacht. Seine zunächst aufgebaute Bedrohlichkeit verpufft dann irgendwann in der Bedeutungslosigkeit. Immerhin reicht es wieder für den ein oder anderen guten Lacher dank Robert Downey Jr., dem die Rolle des Tony Stark ebenso auf den Leib geschneidert zu sein scheint, wie die des Sherlock Holmes. Darüber hinaus gibt es viele Eye-Candies (Gwyneth Paltrow, Scarlet Johanson uvm) und für Comicfanatiker wird in vielen kurzen Momenten - teilweise nur auf Bildschirmen im Hintergrund - die Zusammenführung einiger Comiccharaktere im geplanten Avengers Film vorbereitet. Hoffentlich scheitert nicht auch der Film an dem "zu viel" an Charakteren und Storylines.

:liquid6: ,5

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Beitrag von Wallnuss » 07.01.2012, 18:26

Kung Fu Panda

Langsam nehmen die Animatins-Komödien Überhand und es fällt schwer noch mitzukommen. Während man am Anfang scheinbar noch sehr genau geschaut hat, dass die Qualität der teuren Filme stimmt, hat sich in den letzten Jahren ein wenig die Routine eingeschlichen und all zu viele Animationsfilme werden gedreht, weil man im Genre einen Trend erkannt hat, der viel Erfolg verspricht. Nichtsdestotrotz gibt es noch kleine Perlen wie eben Kung Fu Panda. Der Film überzeugt durch charmante Figuren und witzige Animationen. Klar, alles bewegt sich insgesamt auf gewohntem Terrain. Nichts ist außergewöhnlich gut und wenig ist wirklich innovativ. Dennoch fühlt man sich köstlich unterhalten und in einigen Szenen kann man sich dann doch vor Lachen kaum halten. Schön ist hier vor allem die absurde Konstellation der Tierfiguren, die wunderbar die üblichen Eastern Filme aufs Korn nimmt. Einzelne Einstellungen und Kampfszenen könnten direkt so aus einem Bruce Lee oder alten Jackie Chan Film stammen - gut beobachtet! Besonders gut ist die schon fast bedrohlich wirkende Szene, in der der Bösewicht aus seinem Gefängnis ausbricht. Alles in allem gute Unterhaltung.

:liquid7:

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Beitrag von Cinefreak » 07.01.2012, 19:07

sehe den fast so stark wie du...ich fand auch die Star Wars-Anspielungen irgendwie schräg :wink:

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Beitrag von SFI » 08.01.2012, 06:25

Fand AFO auch nicht prickelnd, irgendwie will er nicht zuenden, wie eben alle Petersen Filme der letzten 15 Jahre. :lol:
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Beitrag von gelini71 » 08.01.2012, 06:55

SFI hat geschrieben:Fand AFO auch nicht prickelnd, irgendwie will er nicht zuenden, wie eben alle Petersen Filme der letzten 15 Jahre. :lol:
Was , bitteschön , ist "zuenden" ? :lol:

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Beitrag von SFI » 08.01.2012, 07:01

gelini71 hat geschrieben:
SFI hat geschrieben:Fand AFO auch nicht prickelnd, irgendwie will er nicht zuenden, wie eben alle Petersen Filme der letzten 15 Jahre. :lol:
Was , bitteschön , ist "zuenden" ? :lol:
Hier gibt es auf der Tastatur keine Laute entsprechend eben ue.. schau dir das Wort also mal unter diesem Aspekt an. 8-)
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Beitrag von gelini71 » 08.01.2012, 07:03

:lol: Sag mal - was hast Du denn für ein Rechner ? Bei mir gibt es Umlaute

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Beitrag von SFI » 08.01.2012, 07:04

Hier im Hotel gibt es eben keine deutsche Tastatur. :lol:
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Beitrag von gelini71 » 08.01.2012, 07:09

Aha - kenne ich vom Maltaurlaub her , die hatten da einen Englischen Zeichensatz.
Bist Du etwa auf Malta ? :wink: :lol:

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Beitrag von Wallnuss » 09.02.2012, 22:18

Cowboys and Aliens


Ja schade. Auch dieser als sicherer Sommer Blockbuster gehandelter Streifen wird weder für Ford noch für Craig ein Hit werden. und das mag an allem liegen nur nicht an den beiden. lange schon hat man keine so coolen Cowboys mehr im Sattel reiten sehen. Ganz ehrlich, was die Western Aspekte des außergewöhnlichen Genre-Mixes angeht, steht dieser dem maßlos hochgejubelten True Grit kaum in etwas nach. Craig weckt mit seinem eiskalten Charisma Erinnerungen an ganz große Filmhelden und wer könnte den grantigen Rinderbaron besser geben als Ford? So macht der von Ironman Regisseur Favreau inszenierte Film immer dann am meisten Spaß, wenn man die beiden in klassischen Westernmomenten genießen kann.

Ich hatte etwas Angst, dass dieser Film ein ähnliches Debakel werden könnte, wie seinerzeit der Western/Sci Fi Mix Wild Wild West, doch das Gegenteil ist der Fall: Cowboys and Aliens ist nahezu durchgängig ernst im Ton, ja leider wohl zu ernst für einen Sommer Blockbuster. Auch gibt es zu viel Leerlauf zwischen den Höhepunkten. Wieder mal werden viele enttäuscht werden, die aufgrund der entsprechend geschnittenen Vorschau einen reinrassigen, spaßigen Actionfilm erwartet haben. Zwar wird am Ende dann doch noch einiges an Aliens gesplattet, und hier und da geht es im Film auch erstaunlich brutal zur Sache, aber ein reiner Spaßfilm ist dies nicht.

Favreaus Regie ist alles in allem stimmig und wie schon in Ironman beeindruckt vor allem die einwandfreie technische Umsetzung der vielen Tricks. Hier scheint Favreau keine Kompromisse einzugehen. Auch die Charakterzeichnung ist stimmig und erstaunlich reichhaltig. Wenn doch nur nicht der Spaß auf der Strecke geblieben wäre

:liquid6:

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Beitrag von Cinefreak » 10.02.2012, 12:23

oha...wenn du den schon als halber Craig-Fan nicht zu schätzen wusstest, was soll das denn bei mir werden... :roll: :wink:

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Beitrag von The Punisher » 10.02.2012, 12:39

Fand den auch nur so lala, 6/10 gehen in Ordnung wobei ich eher zur 5 tendieren würde.
Bild

"And shepherds we shall be, for Thee, my Lord, for Thee. Power hath descended forth from
Thy hand.That our feet may swiftly carry out Thy command. So we shall flow a river forth
to Thee, and teeming with souls shall it ever be. In nomine Patri Et Filii.Spiritus Sancti"

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Beitrag von Wallnuss » 10.02.2012, 13:17

Cinefreak hat geschrieben:oha...wenn du den schon als halber Craig-Fan nicht zu schätzen wusstest, was soll das denn bei mir werden... :roll: :wink:
Für dich müsste der eigentlich was sein, hat viele Aliensplattermomente, vorallem zum Ende hin... Achja, ich vergaß - Stichwort CGI :lol:

Und Craig und Ford spielen ja fantastisch und sind für den Film ein riesiges Plus, von daher... :)

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Beitrag von SFI » 10.02.2012, 14:55

Erwarte eigentlich auch nix, habe ihn aber doch mal auf die Leihliste gesetzt, man will ja mitbashen
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Re: Sleepy Hollow (geschrieben im Jahr 2000)

Beitrag von Wallnuss » 12.02.2012, 13:37

Hab zu dem Film grad ne alte Kritik aus meinem FTB gefunden:
Wallnuss hat geschrieben:Sleepy Hollow

Dass Tim Burton es versteht, durchgeknallte Ideen zu verfilmen, weiß man spätestens seit Mars Attacks und Ed Wood. Doch dass er darüber hinaus in der Lage ist, in seinen Filmen eine unvergleichliche Atmosphäre zu kreieren, sieht man jetzt an Sleepy Hollow.Als Hommage an die alten Dracula Klassiker und mit deutlichen Anleihen an den Abenteuern Sherlock Holmes, bietet sein neustes Meisterwerk selbst das Zeug zum Kultfilm.Abgesehen davon, dass es ohnehin in den letzten Jahren keinen Film in diesem Genre gab, ist es auch keinem Regisseur gelungen, eine so dichte und packende Atmosphäre zu schaffen. Jeder Satz, jeder Charakter, der Soundtrack von Danny Elfman und jedes Bild fügen sich brillant zusammen. Der Zuschauer taucht ein in eine längst vergessene Zeit und bleibt für die nächsten zwei Stunden darin gefangen.Vor allem visuell ist Burton eine Geniestreich gelungen: viel Nebel, graue Wälder und dunkelbraune Häuser - alles passt zusammen.Die Story bietet mit Hexenzauber, Verschwörungen und dem kopflosen Reiter den richtigen Hintergrund.Es fällt auf, dass Burton weniger Wert auf harte Schockeffekte gelegt hat als vielmehr auf eine schleichende, bedrohliche Grundstimmung. So wird sich niemand zu Tode ängstigen - schon die vielen humoristischen Einlagen lassen dies nicht zu - doch wird man auch nicht unbedingt anschließend alleine durch einen nebligen Wald gehen.

:liquid9:
Jetzt die neue...

Sleepy Hollow

habe mir nun die Special Edition Doppel-DVD eines meiner Lieblingsfilme geholt und gleich mal Burtons Audiokommentar angehört.

Was soll ich sagen. ich liebe den Film! Kenne keinen vergleichbar schaurig-schönen Film, mit einer so wunderbaren Bildsprache. Fast jedes Bild ist ein Kunstwerk. Die Mischung aus (wenigen) realen Schauplätzen und unglaublich guten Studio-Nachbildungen erzeut genau den Look den Burton wollte.
Die Riege der Schauspieler ist grandios (nicht weniger als drei Sith Lords aus Star Wars sind an Bord ) und Johnny Depp ist über jeden Zweifel erhaben.

Mich würde interessieren, was ihr von dem Film haltet?

:liquid9: (immer noch)

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Beitrag von Cinefreak » 12.02.2012, 13:40

geht so. Die Windmühlenexplosion am Ende fetzt. Ansonsten...müsst ich mal das Gesamtwerk nochmal sehen...ich glaube, der ging schon...halt Tim Burton, entweder man mags oder man mags nicht :wink:

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Beitrag von Cinefreak » 12.02.2012, 13:42

SFI hat geschrieben:
gelini71 hat geschrieben:
SFI hat geschrieben:Fand AFO auch nicht prickelnd, irgendwie will er nicht zuenden, wie eben alle Petersen Filme der letzten 15 Jahre. :lol:
Was , bitteschön , ist "zuenden" ? :lol:
Hier gibt es auf der Tastatur keine Laute entsprechend eben ue.. schau dir das Wort also mal unter diesem Aspekt an. 8-)
lol...manchmal rollt der Euro echt in Centstücken bei mir...jetzt verstehe ich das erst...du meintest nicht zuenden - von zuende gehen - sondern zünden...lach :lol: :wink:

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Beitrag von SFI » 12.02.2012, 15:24

:lol: :lol:
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Beitrag von Wallnuss » 16.03.2012, 11:54

Sahara

Ja ja. Penelope Cruz ist süß und Matthew McConaughey ist hier der perfekte Frauentyp. Abenteuerliche Locations, eine mit Action angereicherte Handlung und dazu hier und da ein cooler Spruch. So hatten sich die Produzenten offentsichtlich gedacht, müsse die Rechnung aufgehehen. Doch so leicht ist es nicht. Sahara bewegt sich eher in seichten Lara Croft und Tempelritter-Gewässern. Wieder einmal fehlen jedoch Tiefgang, Rafinesse, stimmige Handlung, ausgearbeitete Charaktere und innovative Ideen. Somit verbietet sich jeder ernstgemeinte Vergleich zum Indiana Jones Vorbild. Was stört also im Detail: Die Story ist konfus und zwei unabhängige Stränge werden durch puren Zufall "verknüpft". Außerdem passt der pseudo-ernste Diktator-Hintergrund nicht zur Leichtigkeit des Films. Die beiden Protagonisten bleiben blass, ihr Gegenspieler gleich noch mehr. Der Versuch, Witz in die Handlung einfließenzulassen - der notorisch witzelnde Sidekick darf natürlich nicht fehlen! - geht zumeist schief. Weder setzt sich Komik noch Spannung durch. Der Film plätschert vor sich hin. Unterhaltung für den Moment. Man mag gar nicht mehr sagen wollen.

:liquid5:

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Kenneth Branagh, 2011

Beitrag von Wallnuss » 28.03.2012, 23:08

Thor

Bin sehr positiv überrascht davon, wie leichtfüßig und treffsicher ein Regisseur wie Branagh mit so einem eigentlich leichten Material umgehen kann. Ich hatte schon befürchtet, er würde daraus einen unerträglichen pseudo-psychologischen Schmu wie Ang Lees Hulk machen. Aber nichts da! Thor ist eine herrlich unterhaltsame Comicverfilmung ganz im Stile von Iron-Man - mit einem Schuss Troja. Schön fand ich, dass es ein sehr ausgewogenes Verhältnis aus Ernsthaftigkeit, Drama und Spannung auf der einen Seite, und erfrischender Leichtigkeit und Humor auf der anderen Seite gibt. Zwar bietet der Film für eine Comicadaption wohl etwas weniger Action doch dafür wird man durch eine besonders imposante Umsetzung entschädigt. Zudem sind alle Hauptrollen wirklich superb besetzt, angefangen von dem grandiosen Hopkins, über den wirklich charismatischen Hemsworth in der Titelrolle bis hinzu einer erstaunlich sympatischen Natalie Portman und einem überrachend ironischem Stellan Skarsgard.

:liquid8: ,5

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Die Disneyversion von...

Beitrag von Wallnuss » 03.04.2012, 16:11

Tarzan

Nach langer Zeit von mir mal wieder was aus dem Hause Disney. Und wie in den meisten vorangegangenen Disney Werken vor Tarzan geht es auch hier wieder um ein Individuum auf der Suche nach seinem Platz in der Gesellschaft, um es psychologisch zu formulieren. Denn so langsam fällt auf: ob kleines chinesisches Mädchen, junger Löwe oder Tarzan unter Gorillas, die Figuren sind inzwischen all zu sehr austauschbar und dienen vor allem als Hintergrund für Witz, Drama und etwas Lehrreichem für Kinder und Junggebliebene. Doch so lange einem dies auf so ausgezeichnete Weise wie hier präsentiert wird, kann es einem egal sein, dass sich die Motive wiederholen. Auch Tarzan bietet nämlich fantastische Bilder, die längst nicht mehr von Hand gezeichnet werden können, tolle Slapstickeinlagen und ehrliche Emotionen, so dass jedem etwas geboten wird. Doch in zweierlei Hinsicht muss man Disney doch kritisieren (Majestätsbeleidigung?):

1. Die Charaktere, die Geschichte und einige Gesangseinlagen erinnern doch zu sehr an Das Dschungelbuch.
2. Offensichtlich hat man dieses mal etwas zu sehr Wert auf rasant-imposante Kamerafahrten durch den pseudo- 3D Dschungel gelegt, an statt eine gute Story mit wahren Antagonisten herauszuarbeiten.

Trotzdem ist Tarzan natürlich ein gelungenes Vergnügen, das jedoch nicht ganz die Klasse von einigen Vorgängern oder auch die vom Prinz von Ägypten erreicht.

:liquid8: ,5

PS: Zu dieser etwas hohen Wertung trägt vorallem Phil Collins bei! Die Songs, aber auch seine wahnsinnig tolle Stimme machen immer wieder sehr großen Spaß! :)

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Spielbergs neuestes Meisterwerk!

Beitrag von Wallnuss » 08.04.2012, 22:56

Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der Einhorn

"Dieser Film könnte ihnen gefallen, wenn Sie Indiana Jones, die drei ???, Film Noir und/oder einfach brillante Abenteuer Unterhaltung lieben."

Kurzum: Mastermind Spielberg hat wieder zugeschlagen. Ich bin nahezu sprachlos, angesichts der puren Freude, die dieser Film vermittelt. Eine Mischung aus Abenteuer, Action, absurder Komik in perfektem timing, Grusel und ungewöhnlicher Härte aber charmant verpackt, wie sie eben scheinbar nur Spielberg auf die Leinwand zaubern kann. Dass der Film nebenbei auch noch ein technischer Leckerbissen und der wahrscheinlich bislang beste 3D Film ist, setzt dem ganzen noch die Krone auf.

Was Spielberg wohl von den allermeisten Regisseuren unterscheidet ist die kindliche Naivität und Experimentierfreunde, gepaart mit einem meisterhaften Hang zum Perfektionismus in der Umsetzung. So entstehen die einzigartigen Action- und Comiceinlage wie die an Indiana Jones erinnernde Actionsequenz in Marokko oder die herrliche Spaßeinlage in den Kajüten der Schiffsbesatzung (mehr sei hier nicht verraten). Das ganze wird aber erst dadurch perfekt, dass Spielberg dem Film eine vollkommen ungewohnte Härte, Brutalität und auch Bildsprache mitgibt. So unterscheidet sich der Film gewaltig von den ja auch recht erwachsenen Pixar Filmen (Wall E, Oben, Toy Story 3)! Tintin ist ein erwachsenes Krimiabenteuer, für Leute die die Lust auf Unterhaltung nicht verloren haben.

Ein Hoch auf Steven Spielberg!

:liquid9: ,5

Keine Höchstwertung, aufgrund der etwas tempolosen Taschendiebgeschichte, die zwar amüsant ist, aber nicht so gut zum restlichen Geschehen passen will.

Lustige Details:

-Der ägyptische Scheich hat eine große Ähnlichkeit mit Regisseur Steven Spielberg!
-Auf der Einhorn, gibt es einen Diamanten, der nicht von ungefähr so aussieht wie Struppi
-Während der Oper, kann man im Publikum deutlich B.A vom A-Team erkennen.
-In der Wüste wird Struppi auf dem Stützpunkt von einem Kamel angemacht.
-Als Haddock in einer Szene von Bord geht, taucht er direkt unter seiner noch schwimmenden Mütze wieder auf.
-Als Schultze und Schulze den Taschendieb vor dessen Wohnung begegnen, spielt sich im Hintergrund eine lustige "Story" zwischen einer dicken Frau, einem Vogelhändler und einem Fremden ab.

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Beitrag von Wallnuss » 15.05.2012, 22:46

No Country for Old Man

Es gibt Filme, von denen erwartet man nix, dann holen sie diverse Oscars und sobald man sie sieht ist man begeistert und weiß, dass die Oscars verdient waren. Oft genug zeichnet der Oscar nämlich sehr unterhaltsame Filme aus, und nicht wie oft verschrien pseudo-ansprchsvolle Problemfilme.

Dann gibt es Filme, auf die freut man sich aufgrund der Oscars unheimlich, nur um dann beim Sehen zu verzweifeln.
Sorry, aber No Country for old Men gehört zu letzterer Kategorie. Ich kann mir beim besten Willen nicht erklären, was an diesem Film interessant, unterhaltsam oder gar Oscar-würdig sein soll. Keine Ahnung!!!
Selten war ich von einem hoch gelobten Film so enttäuscht. Habe ich etwas verpasst? Nicht verstanden? Ist da eine Tiefgründigkeit, die sich mir nicht erschlossen hat? Ein Stil oder eine Optik, die es so noch nie gab??? Hat der Film irgendetwas, was ihn über das Niveau eines mit starken Darstellern gedrehten B-Films hebt???
Sicher, die Darstellung von Javier Bardem ist "kultig" - aber tut er mehr als 2 Stunden eine dumme Frisur durch die Gegend zu tragen?

Für mich ist diese Coen Phänomen sehr eng mit der Post-Pulp Fiction Ära verknüpft. Filme, die eigentlich nicht gut, spannend oder raffiniert sind, werden aufgrund ihrer schieren Unlogik, ihrer übertriebenen Gewaltdarstellung, verschrobenen Charakteren oder plappernder Dialoge zum Kult erklärt. Manchmal verstecken sich darunter aber durchaus unterhaltsame Filme, während mich NCFOM einfach nur gelangweilt hat.
Irgendwann nach 90 Minuten habe ich ausgeschaltet. (Daher keine Bewertung) Es war mir zu langweilig und zu dumm.

Erstaunlicherweise trifft dieses Urteil wenn auch nicht ganz so hart auch auf andere Werke der Coens zu, allen voran True Grit oder Intolerable Cruelty.

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