Filmtagebuch: Ed Hunter
Moderator: SFI
Ich geb's auf, ihr habt doch eh alle keine Ahnung ;-)
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Bandidas (2006)
Penelope Cruz und Salma Hayek räubern sich nach einer Idee von Luc Besson eine gute Sache quer durch Mexico – Viva la revolution! Kurzweilig, getragen vom sympathisch agierenden Hauptdarstellerinnen-Gespann und veredelt durch einen grandios atmosphärischen Italowestern-Soundtrack, liefert „Bandidas“ allerbeste harmlose Mainstream-Unterhaltung, ohne herauszuragen oder wirklich gute Gags zu bieten. Action gibt es abgesehen von einer in ihrem artifiziellen CGI-Overkill recht stylishen finalen Bullettime-Ballerei kaum zu sehen, langweilig wird diese 2006er Westernkomödie auch dank der knappen 85-Minuten-Nettolaufzeit aber nie
Cyborg 2 (1993)
Vier Jahre nach Albert Pyuns Endzeitklassiker „Cyborg“ ließ man 1993 dieses schwachbrüstige B-Sequel folgen, mit dem Angelina Jolie ihren wenig rühmlichen und allenfalls gleich durch eine Nacktszene glänzenden Einstand ins Filmbusiness feierte. Die langweilige Story inklusive bemüht zusammenkonstruierter Pseudo-Kohärenz zum Original passt auf einen Bierdeckel, die Action ist größtenteils lahm, die Atmosphäre nicht dreckig genug, die Sets unattraktiv und das Finale mit einem unerträglichen Kitsch- und Pathos-Overkill nur so zugepflastert – selbst der gewöhnlich glänzende Billy Drago als Fiesling gibt hier eine ziemlich klägliche Figur ab. Vom Unterhaltungswert her zwar noch keine Totalkatastrophe, aber ziemlich nah dran.
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Bandidas (2006)
Penelope Cruz und Salma Hayek räubern sich nach einer Idee von Luc Besson eine gute Sache quer durch Mexico – Viva la revolution! Kurzweilig, getragen vom sympathisch agierenden Hauptdarstellerinnen-Gespann und veredelt durch einen grandios atmosphärischen Italowestern-Soundtrack, liefert „Bandidas“ allerbeste harmlose Mainstream-Unterhaltung, ohne herauszuragen oder wirklich gute Gags zu bieten. Action gibt es abgesehen von einer in ihrem artifiziellen CGI-Overkill recht stylishen finalen Bullettime-Ballerei kaum zu sehen, langweilig wird diese 2006er Westernkomödie auch dank der knappen 85-Minuten-Nettolaufzeit aber nie
Cyborg 2 (1993)
Vier Jahre nach Albert Pyuns Endzeitklassiker „Cyborg“ ließ man 1993 dieses schwachbrüstige B-Sequel folgen, mit dem Angelina Jolie ihren wenig rühmlichen und allenfalls gleich durch eine Nacktszene glänzenden Einstand ins Filmbusiness feierte. Die langweilige Story inklusive bemüht zusammenkonstruierter Pseudo-Kohärenz zum Original passt auf einen Bierdeckel, die Action ist größtenteils lahm, die Atmosphäre nicht dreckig genug, die Sets unattraktiv und das Finale mit einem unerträglichen Kitsch- und Pathos-Overkill nur so zugepflastert – selbst der gewöhnlich glänzende Billy Drago als Fiesling gibt hier eine ziemlich klägliche Figur ab. Vom Unterhaltungswert her zwar noch keine Totalkatastrophe, aber ziemlich nah dran.
Im Fadenkreuz 2 - Achse des Bösen (2006)
„Behind Enemy Lines“ war 2001 ein kurzweiliger Style-over-Substance-US-Hurrapatriotismus-Actioner mit einem noch nicht auf komödiantische Rollen festgelegten Owen Wilson, fünf Jahre später folgte mit „Axis of Evil“ ein nur noch mittelmäßiges DTV-Sequel, das abseits des Story-Grundgerüsts keinerlei Kohärenz mit dem Original aufweist. Auf Starpower verzichtend, gefällt „Im Fadenkreuz 2“ zwar mit stylisher Optik und einem überaus chicen Stilmitteloverkill, selbiger wird dem Film in seinen klar hinter dem Erstling zurückbleibenden Actionszenen jedoch auch zum Verhängnis, da über schnelle Schnitte und Kamerawackel-Offensiven klare Choreografien zerstört werden. Darüber hinaus kann eine ausführliche Parallelhandlung im Weißen Haus, wo ein Kristenstab die verschiedenen Optionen, einem nordkoreanischen Atomprogramm entgegenzutreten, diskutiert, ab einem gewissen Zeitpunkt einen etwas repetitiven und somit weniger fesselnden Charakter nicht abschütteln. Solide B-Ware für den Genrefan, aber kein Highlight.
Bloodsport III (1996)
Acht Jahre nach dem Klopperkult „Bloodsport“ engagierte man 1996 Daniel Bernhardt, um Jean-Claude Van Dammes Nachfolge für ein DTV-Sequel des Überklassikers anzutreten. Es blieb nicht bei einer Fortsetzung, sondern Bernhardt durfte auch noch für einen dritten und vierten Teil in den Ring steigen. Die Nummer 3 erweist sich dabei als überaus kurzweilige Kickersause, deren umständlich konstruierte Story zwar arg dünn und billig ist, dafür aber mit reichlich ansprechend choreografierten Martial-Arts-Fights auftrumpft, die besonders dann rocken, wenn Bernhardt in der ersten Hälfte des Films mehrere Gegner auf einmal verdreschen darf. Dem finalen Kumite fehlt es zwar – auch wenn sich der spätere „Undisputed 2“-Fightchoreograf J.J. Perry als Figher die Ehre gibt - an exotischen Antagonisten und Kampfstilen, nichtsdestotrotz ist „Bloodsport 3“ aber zumindest auf dem Actionsektor eine rundum gelungene Angelegenheit, die sich der geneigte Genrefan bedenkenlos zu Gemüte führen darf.
Quicksand - Tödliche Dosis (2002)
Michael Dudikoff als Psychologe – was unglaubwürdig klingt, ist so abwegig gar nicht, schließlich hat der gute Dudi im realen Leben Kinderpsychologie studiert, ehe er unter der Regie eines gewissen Sam Firstenberg mit dem Cannon-Klassiker „American Ninja“ zum Stern am Actionhimmel aufstieg. 2002 kam das Erfolgsteam der späten 80er noch einmal für „Quicksand“ zusammen – anstatt der Karriere des damals längst in unrühmlichen C-Gefilden versumpften Dudikoff mit einem fetzigen Genrehighlight einen Schub zu geben, trat jedoch bedauerlicherweise das genaue Gegenteil ein. Genauso wie der im selben Jahr entstandene „Gale Force“ stellt auch „Quicksand“ einen überaus unrühmlichen Ausstand des American Fighter aus dem Filmbusiness dar. Seit nunmehr sechs Jahren hat er in keinem Filmprojekt mehr mitgewirkt und „Quicksand“ ist alles andere als ein würdiges Vermächtnis. Als sowohl optisch als auch inhaltlich langweiliger kleiner Bruder einschlägiger Militärkrimi-Hits eiert der Streifen unspektakulär und mit Ausnahme einer dilettantisch-billigen Jeephatz durch die Wüste so gut wie komplett actionfrei vor sich hin, was zwar nicht in einem Totalausfall, wohl aber einem höchst enttäuschenden Billigkrimi resultiert, der sich qualitativ in die Tradition von Dudikoffs Spät-90er-Stock-Footage-Gurken einreiht. Nur, dass es in „Quicksand“ nichtmal geklaute Action zu sehen gibt.
Das Schwert der gelben Tigerin - Come Drink With Me (1966)
Leider nur bedingt überzeugend fällt dieses als Klassiker geltende Shaw-Brothers-Frühwerk aus den 60er-Jahren aus. King Hus „Come Drink With Me“ kann seine genregemäß schlichte Story nämlich kaum mit spektakulärer Action kompensieren, da die Choreografien der Martial-Arts-Fights eines passablen Härtegrads zum Trotz nicht im entferntesten mit späterem Qualitätsstandard konkurrieren können. Für Easternfans aufgrund seines Kultstatus zwar einen Blick wert, mich persönlich konnte „Das Schwert der gelben Tigerin“, in dem der junge Jackie Chan als Kinderdarsteller mit an Bord ist, jedoch nicht begeistern.
„Behind Enemy Lines“ war 2001 ein kurzweiliger Style-over-Substance-US-Hurrapatriotismus-Actioner mit einem noch nicht auf komödiantische Rollen festgelegten Owen Wilson, fünf Jahre später folgte mit „Axis of Evil“ ein nur noch mittelmäßiges DTV-Sequel, das abseits des Story-Grundgerüsts keinerlei Kohärenz mit dem Original aufweist. Auf Starpower verzichtend, gefällt „Im Fadenkreuz 2“ zwar mit stylisher Optik und einem überaus chicen Stilmitteloverkill, selbiger wird dem Film in seinen klar hinter dem Erstling zurückbleibenden Actionszenen jedoch auch zum Verhängnis, da über schnelle Schnitte und Kamerawackel-Offensiven klare Choreografien zerstört werden. Darüber hinaus kann eine ausführliche Parallelhandlung im Weißen Haus, wo ein Kristenstab die verschiedenen Optionen, einem nordkoreanischen Atomprogramm entgegenzutreten, diskutiert, ab einem gewissen Zeitpunkt einen etwas repetitiven und somit weniger fesselnden Charakter nicht abschütteln. Solide B-Ware für den Genrefan, aber kein Highlight.
Bloodsport III (1996)
Acht Jahre nach dem Klopperkult „Bloodsport“ engagierte man 1996 Daniel Bernhardt, um Jean-Claude Van Dammes Nachfolge für ein DTV-Sequel des Überklassikers anzutreten. Es blieb nicht bei einer Fortsetzung, sondern Bernhardt durfte auch noch für einen dritten und vierten Teil in den Ring steigen. Die Nummer 3 erweist sich dabei als überaus kurzweilige Kickersause, deren umständlich konstruierte Story zwar arg dünn und billig ist, dafür aber mit reichlich ansprechend choreografierten Martial-Arts-Fights auftrumpft, die besonders dann rocken, wenn Bernhardt in der ersten Hälfte des Films mehrere Gegner auf einmal verdreschen darf. Dem finalen Kumite fehlt es zwar – auch wenn sich der spätere „Undisputed 2“-Fightchoreograf J.J. Perry als Figher die Ehre gibt - an exotischen Antagonisten und Kampfstilen, nichtsdestotrotz ist „Bloodsport 3“ aber zumindest auf dem Actionsektor eine rundum gelungene Angelegenheit, die sich der geneigte Genrefan bedenkenlos zu Gemüte führen darf.
Quicksand - Tödliche Dosis (2002)
Michael Dudikoff als Psychologe – was unglaubwürdig klingt, ist so abwegig gar nicht, schließlich hat der gute Dudi im realen Leben Kinderpsychologie studiert, ehe er unter der Regie eines gewissen Sam Firstenberg mit dem Cannon-Klassiker „American Ninja“ zum Stern am Actionhimmel aufstieg. 2002 kam das Erfolgsteam der späten 80er noch einmal für „Quicksand“ zusammen – anstatt der Karriere des damals längst in unrühmlichen C-Gefilden versumpften Dudikoff mit einem fetzigen Genrehighlight einen Schub zu geben, trat jedoch bedauerlicherweise das genaue Gegenteil ein. Genauso wie der im selben Jahr entstandene „Gale Force“ stellt auch „Quicksand“ einen überaus unrühmlichen Ausstand des American Fighter aus dem Filmbusiness dar. Seit nunmehr sechs Jahren hat er in keinem Filmprojekt mehr mitgewirkt und „Quicksand“ ist alles andere als ein würdiges Vermächtnis. Als sowohl optisch als auch inhaltlich langweiliger kleiner Bruder einschlägiger Militärkrimi-Hits eiert der Streifen unspektakulär und mit Ausnahme einer dilettantisch-billigen Jeephatz durch die Wüste so gut wie komplett actionfrei vor sich hin, was zwar nicht in einem Totalausfall, wohl aber einem höchst enttäuschenden Billigkrimi resultiert, der sich qualitativ in die Tradition von Dudikoffs Spät-90er-Stock-Footage-Gurken einreiht. Nur, dass es in „Quicksand“ nichtmal geklaute Action zu sehen gibt.
Das Schwert der gelben Tigerin - Come Drink With Me (1966)
Leider nur bedingt überzeugend fällt dieses als Klassiker geltende Shaw-Brothers-Frühwerk aus den 60er-Jahren aus. King Hus „Come Drink With Me“ kann seine genregemäß schlichte Story nämlich kaum mit spektakulärer Action kompensieren, da die Choreografien der Martial-Arts-Fights eines passablen Härtegrads zum Trotz nicht im entferntesten mit späterem Qualitätsstandard konkurrieren können. Für Easternfans aufgrund seines Kultstatus zwar einen Blick wert, mich persönlich konnte „Das Schwert der gelben Tigerin“, in dem der junge Jackie Chan als Kinderdarsteller mit an Bord ist, jedoch nicht begeistern.
16 Blocks (2006)
Ein Jahr vor seiner Rückkehr in die Kultrolle des John McClane durfte ein seinen Actionwurzeln wieder treu gewordener Bruce Willis 2006 im Thriller „16 Blocks“ bereits als Einzelkämpfercop für sein Comeback proben. Das Quasiremake des spaßigen 70er-Jahre Clint Eastwood – Klassikers „Der Mann, der niemals aufgibt“ zeigt ihn jedoch als gebrochenes, versoffenes Wrack, das im Kampf gegen korrupte Cops aus seiner alkoholisierten Lethargie erwacht. Die grandiose Performance, die der seit jeher von allen einschlägigen Actionstars mit den besten schauspielerischen Fähigkeiten gesegnete Willis dabei hinlegt, markiert das größte Highlight von „16 Blocks“, während „Lethal Weapon“-Altmeister Richard Donner, nach dem durchwachsenen Zeitreiseabenteuer „Timeline“ zurück auf bewährtem Terrain, die klassische Story mit nicht herausragenden, aber stets souveränen Actionszenen würzt. Ein netter Oldschool-Streifen, der vor allem Willis-Fans wärmstens zu empfehlen ist, dem das Besondere jedoch etwas abgeht.
Sideways (2004)
Als recht gelungene, thematisch nur nicht wirklich meine Interessen ansprechende Verlierballade erweist sich der Kritikerhit „Sideways“, der mit einem tollen Paul Giamatti und schönen Landschaftsaufnahmen gefällt sowie sowohl nie langweilig wird als auch zum Nachdenken über das Leben anregt und etwas bösen Humor einstreut. Wer Weinfan oder –kenner ist und/oder sich im Alter der Hauptfiguren befindet, wird mit „Sideways“ aber sicherlich noch etwas mehr anfangen können.
Desert Affairs - Mojave Moon (1996)
„Mojave Moon“ ist ein stranges und unausgegorenes, gerade dadurch aber auch ziemlich unterhaltsames B-Movie, das auf den Spuren erfolgreicher Roadmovies und Verwechslungsthriller gerne besonders clever und wendungsreich wäre, sich dabei gehörig verzettelt, nicht zuletzt aufgrund der überzeugenden Darsteller aber durchaus spaßig ist. Ach ja, und die nackte Angelina wollen wir natürlich auch nicht vergessen.
Review
Ein Jahr vor seiner Rückkehr in die Kultrolle des John McClane durfte ein seinen Actionwurzeln wieder treu gewordener Bruce Willis 2006 im Thriller „16 Blocks“ bereits als Einzelkämpfercop für sein Comeback proben. Das Quasiremake des spaßigen 70er-Jahre Clint Eastwood – Klassikers „Der Mann, der niemals aufgibt“ zeigt ihn jedoch als gebrochenes, versoffenes Wrack, das im Kampf gegen korrupte Cops aus seiner alkoholisierten Lethargie erwacht. Die grandiose Performance, die der seit jeher von allen einschlägigen Actionstars mit den besten schauspielerischen Fähigkeiten gesegnete Willis dabei hinlegt, markiert das größte Highlight von „16 Blocks“, während „Lethal Weapon“-Altmeister Richard Donner, nach dem durchwachsenen Zeitreiseabenteuer „Timeline“ zurück auf bewährtem Terrain, die klassische Story mit nicht herausragenden, aber stets souveränen Actionszenen würzt. Ein netter Oldschool-Streifen, der vor allem Willis-Fans wärmstens zu empfehlen ist, dem das Besondere jedoch etwas abgeht.
Sideways (2004)
Als recht gelungene, thematisch nur nicht wirklich meine Interessen ansprechende Verlierballade erweist sich der Kritikerhit „Sideways“, der mit einem tollen Paul Giamatti und schönen Landschaftsaufnahmen gefällt sowie sowohl nie langweilig wird als auch zum Nachdenken über das Leben anregt und etwas bösen Humor einstreut. Wer Weinfan oder –kenner ist und/oder sich im Alter der Hauptfiguren befindet, wird mit „Sideways“ aber sicherlich noch etwas mehr anfangen können.
Desert Affairs - Mojave Moon (1996)
„Mojave Moon“ ist ein stranges und unausgegorenes, gerade dadurch aber auch ziemlich unterhaltsames B-Movie, das auf den Spuren erfolgreicher Roadmovies und Verwechslungsthriller gerne besonders clever und wendungsreich wäre, sich dabei gehörig verzettelt, nicht zuletzt aufgrund der überzeugenden Darsteller aber durchaus spaßig ist. Ach ja, und die nackte Angelina wollen wir natürlich auch nicht vergessen.
Review
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Hat mir richtig gut gefallen das Teil. Die Sandra Oh hat ja eine exellente Figur, mochte die Frau bisher nicht. Mit dem Alter haste im übrigen richtig recht.Ed Hunter hat geschrieben: Sideways (2004)
Als recht gelungene, thematisch nur nicht wirklich meine Interessen ansprechende Verlierballade erweist sich der Kritikerhit „Sideways“, der mit einem tollen Paul Giamatti und schönen Landschaftsaufnahmen gefällt sowie sowohl nie langweilig wird als auch zum Nachdenken über das Leben anregt und etwas bösen Humor einstreut. Wer Weinfan oder –kenner ist und/oder sich im Alter der Hauptfiguren befindet, wird mit „Sideways“ aber sicherlich noch etwas mehr anfangen können.
Deshalb bekommt Sideways von mir eine
Beerfest (2006)
Denkt der gemeine Ami an Deutschland, so kann man ihm wohl weniger eine auch nur halbwegs passende geographische Verortung, sondern allenfalls eine Assoziation namens „Oktoberfest“ zutrauen: Deutschland besteht overseas nämlich ohnehin nur aus Bayern und was herauskommt, wenn sich eine amerikanische Comedytruppe – in diesem Falle die „Super Troupers“-Schöpfer Broken Lizard – eines Films über das berühmteste Volksfest der Welt annimmt, kann man im mehr als zweifelhaften Kellerniveau-Erguss „Beerfest“ bewundern. Bayern-Klischees werden in kaum mehr erträglicher Penetranz zelebriert und dazu auf müde Sauf-, Rülps- und Gossengags präsentiert, die zumindest im nüchternen Zustand einer Intelligenzbeleidigung nahekommen zelebriert. In der Tat ist „Beerfest“, dessen traurige Höhepunkte das Mitwirken von Ralf „Ich wär gern ein internationaler Star“ Möller und Jürgen Prochnow, dessen an den Haaren herbeikonstruierter U-Boot-Witz fast noch das beste am unterirdischen Treiben ist, eine derart miese und primitive Angelegenheit, dass einem nach durchgestandener Sichtung selbst die Lust auf den Gerstensaft vergeht. Höchstens im Originalton macht „Beerfest“ vermutlich zumindest ein wenig Spaß…
The Big Easy - Der große Leichtsinn (1987)
Als korrupter New-Orleans-Cop gerät Dennis Quaid in diesem launigen 80s-Spaß an eine Staatsanwältin, die er erst zu romantischen Dates entführt und dann im Gerichtssaal wiedertrifft. Jim McBride, dem bereits bei seinem Vorgängerfilm „Atemlos“ eine perfekte Symbiose aus Lovestory und Thriller gelungen war, inszenierte ein flottes, kurzweiliges Feelgood-Movie, das als nicht herausragendes, aber doch höchst unterhaltsames Popcornkino bedenkenlos zu empfehlen ist.
Oldboy (2003)
Nach 15 Jahren Gefangenschaft nimmt ein Familienvater gnadenlose Rache an seinen Peinigern – als nicht perfekte, wohl aber sehenswerte südkoreanische Filmkunst erweist sich der 2003er-Hit „Oldboy“, Mittelteil einer mit „Sympathy for Mr. Vengeance“ und „Lady Vengeance“ komplettierten Rachetrilogie. Die Identifikation mit der Hauptfigur fällt aufgrund zu großer Distanz teils schwer und auch der arg konstruierten Story wohnen einige Schwächen inne, vor allem visuell und atmosphärisch weiß „Oldboy“ jedoch zu punkten: Besonders eine ausführliche, seitlich in einer schnittlosen Kamerafahrt gefilmte Martial-Arts-angehauchte Actionszene und surreale Fantasyelemente zur Intensivierung von Isolationsgefühlen verleihen „Oldboy“ starke Momente.
Denkt der gemeine Ami an Deutschland, so kann man ihm wohl weniger eine auch nur halbwegs passende geographische Verortung, sondern allenfalls eine Assoziation namens „Oktoberfest“ zutrauen: Deutschland besteht overseas nämlich ohnehin nur aus Bayern und was herauskommt, wenn sich eine amerikanische Comedytruppe – in diesem Falle die „Super Troupers“-Schöpfer Broken Lizard – eines Films über das berühmteste Volksfest der Welt annimmt, kann man im mehr als zweifelhaften Kellerniveau-Erguss „Beerfest“ bewundern. Bayern-Klischees werden in kaum mehr erträglicher Penetranz zelebriert und dazu auf müde Sauf-, Rülps- und Gossengags präsentiert, die zumindest im nüchternen Zustand einer Intelligenzbeleidigung nahekommen zelebriert. In der Tat ist „Beerfest“, dessen traurige Höhepunkte das Mitwirken von Ralf „Ich wär gern ein internationaler Star“ Möller und Jürgen Prochnow, dessen an den Haaren herbeikonstruierter U-Boot-Witz fast noch das beste am unterirdischen Treiben ist, eine derart miese und primitive Angelegenheit, dass einem nach durchgestandener Sichtung selbst die Lust auf den Gerstensaft vergeht. Höchstens im Originalton macht „Beerfest“ vermutlich zumindest ein wenig Spaß…
The Big Easy - Der große Leichtsinn (1987)
Als korrupter New-Orleans-Cop gerät Dennis Quaid in diesem launigen 80s-Spaß an eine Staatsanwältin, die er erst zu romantischen Dates entführt und dann im Gerichtssaal wiedertrifft. Jim McBride, dem bereits bei seinem Vorgängerfilm „Atemlos“ eine perfekte Symbiose aus Lovestory und Thriller gelungen war, inszenierte ein flottes, kurzweiliges Feelgood-Movie, das als nicht herausragendes, aber doch höchst unterhaltsames Popcornkino bedenkenlos zu empfehlen ist.
Oldboy (2003)
Nach 15 Jahren Gefangenschaft nimmt ein Familienvater gnadenlose Rache an seinen Peinigern – als nicht perfekte, wohl aber sehenswerte südkoreanische Filmkunst erweist sich der 2003er-Hit „Oldboy“, Mittelteil einer mit „Sympathy for Mr. Vengeance“ und „Lady Vengeance“ komplettierten Rachetrilogie. Die Identifikation mit der Hauptfigur fällt aufgrund zu großer Distanz teils schwer und auch der arg konstruierten Story wohnen einige Schwächen inne, vor allem visuell und atmosphärisch weiß „Oldboy“ jedoch zu punkten: Besonders eine ausführliche, seitlich in einer schnittlosen Kamerafahrt gefilmte Martial-Arts-angehauchte Actionszene und surreale Fantasyelemente zur Intensivierung von Isolationsgefühlen verleihen „Oldboy“ starke Momente.
8 Mile (2002)
Unter „L.A. Confidential“-Regisseur Curtis Hanson gab Erfolgsrapper Eminem 2002 in „8 Mile“ in seiner Autobiographie sein recht überzeugendes Schauspielerdebüt. Der Film erweist sich als unterhaltsame und gut besetzte (Kim Basinger, Brittany Murphy), hauptsächlich wohl aber Fans Eminems und des Hip-Hop-Kults zu empfehlende Aufsteigerstory. Für mich persönlich kommt die portraitierte Rapkultur allzu oft als Fest unfreiwilliger Komik daher und die textliche Qualität der in „8 Mile“ zentralen Rapbattles gestaltet sich mitunter nicht minder lächerlich als beliebige Manowar-Entgleisungen. Aufgrund atmosphärischer Klasse und soliden Unterhaltungswerts ist der Streifen durchaus ansehbar, aber nicht nur mit der Musik kann meine Wenigkeit so gut wie gar nichts anfangen.
Thelma & Louise (1991)
Ridley Scotts Früh-90er-Roadmovieklassiker über die tragische US-Odyssee zweier aus ihrem Alltagstrott ausbrechender Frauen erweist sich als insgesamt gelungene Angelegenheit, der bei einer Zweistunden-Laufzeit lediglich einige Längen sowie teilweise ungünstige erzählerische Schwerpunktsetzung anzulasten sind. Der stimmige Soundtrack, schöne Bilder und eine top Besetzung (Susan Sarandon, Geena Davis, Harvey Keitel, Michael Madsen, Brad Pitt) reißen aber viel heraus und der Showdown gestaltet sich einiger den bis dato herrschenden Realismus allzu over-the-top konterkarierenden Actionszenen zum trotz als überaus spannender und mitreißender Höhepunkt. Sehenswert.
House of the Dead (2003)
Warum Videogamevergewaltiger Uwe Boll zum meistgehassten Regisseur im ganzen Internet avanciert ist, erschließt sich mir auch nach der 2003er Trashgaudi „House of the Dead“ nicht. Das gleichnamige Spiel verwurstet unser Lieblingsdoktor zur mit reichlich Blut, Gekröse und nackten Mädels aufgemotzten Mixtur aus Backwood-Slasher und Zombieaction, deren unlogische Story nur auf längst ausgetretenen Klischeepfaden wandelt und deren abgesehen von einem recht coolen Jürgen Prochnow hölzerne Darsteller selbst die schauspielerischen Nuancen eines Chuck Norris oscarreif wirken lassen, die aber fast durch die Bank Spaß macht und ihre Highlights immer wieder in ausführlicher Shootoutaction findet, die gleichermaßen mit einem amtlichen Härtegrad wie einigen chicen Stilmittel-Spielereien gefällt. Nicht eine Sekunde ernst zu nehmen und sicherlich kein Meilenstein der Filmkunst, aber für kurzweiliges Trashvergnügen taugt „House of the Dead“ ganz wunderbar!
Unter „L.A. Confidential“-Regisseur Curtis Hanson gab Erfolgsrapper Eminem 2002 in „8 Mile“ in seiner Autobiographie sein recht überzeugendes Schauspielerdebüt. Der Film erweist sich als unterhaltsame und gut besetzte (Kim Basinger, Brittany Murphy), hauptsächlich wohl aber Fans Eminems und des Hip-Hop-Kults zu empfehlende Aufsteigerstory. Für mich persönlich kommt die portraitierte Rapkultur allzu oft als Fest unfreiwilliger Komik daher und die textliche Qualität der in „8 Mile“ zentralen Rapbattles gestaltet sich mitunter nicht minder lächerlich als beliebige Manowar-Entgleisungen. Aufgrund atmosphärischer Klasse und soliden Unterhaltungswerts ist der Streifen durchaus ansehbar, aber nicht nur mit der Musik kann meine Wenigkeit so gut wie gar nichts anfangen.
Thelma & Louise (1991)
Ridley Scotts Früh-90er-Roadmovieklassiker über die tragische US-Odyssee zweier aus ihrem Alltagstrott ausbrechender Frauen erweist sich als insgesamt gelungene Angelegenheit, der bei einer Zweistunden-Laufzeit lediglich einige Längen sowie teilweise ungünstige erzählerische Schwerpunktsetzung anzulasten sind. Der stimmige Soundtrack, schöne Bilder und eine top Besetzung (Susan Sarandon, Geena Davis, Harvey Keitel, Michael Madsen, Brad Pitt) reißen aber viel heraus und der Showdown gestaltet sich einiger den bis dato herrschenden Realismus allzu over-the-top konterkarierenden Actionszenen zum trotz als überaus spannender und mitreißender Höhepunkt. Sehenswert.
House of the Dead (2003)
Warum Videogamevergewaltiger Uwe Boll zum meistgehassten Regisseur im ganzen Internet avanciert ist, erschließt sich mir auch nach der 2003er Trashgaudi „House of the Dead“ nicht. Das gleichnamige Spiel verwurstet unser Lieblingsdoktor zur mit reichlich Blut, Gekröse und nackten Mädels aufgemotzten Mixtur aus Backwood-Slasher und Zombieaction, deren unlogische Story nur auf längst ausgetretenen Klischeepfaden wandelt und deren abgesehen von einem recht coolen Jürgen Prochnow hölzerne Darsteller selbst die schauspielerischen Nuancen eines Chuck Norris oscarreif wirken lassen, die aber fast durch die Bank Spaß macht und ihre Highlights immer wieder in ausführlicher Shootoutaction findet, die gleichermaßen mit einem amtlichen Härtegrad wie einigen chicen Stilmittel-Spielereien gefällt. Nicht eine Sekunde ernst zu nehmen und sicherlich kein Meilenstein der Filmkunst, aber für kurzweiliges Trashvergnügen taugt „House of the Dead“ ganz wunderbar!
Creep (2004)
Ihr Wandel auf internationalen Pfaden verschlug Franka Potente 2004 in die Londoner U-Bahn: Im kurzweiligen Horrorthriller „Creep“ darf sie vor einem degenerierten Killer durch finstere Schächte flüchten. Vor allem in der ersten Hälfte baut der Film bravourös Spannung und Atmosphäre auf, ehe das Grundproblem aller Monstermovies auftritt, nämlich der Auftritt des Monsters (watn Wortspiel), das das Geschehen weitgehend der Lächerlichkeit preisgibt. Abgesehen vom schwachen Showdown und der genregemäß schier unglaublichen Dummheit, die die Protagonisten bei ihrem Handeln an den Tag legen, sinkt dank hohem Tempo, etwas Splatter und voller Ausnutzung der düsteren Untergrund-Location der Unterhaltungswert jedoch nur bedingt ab. Hätte man die Qualität der teils wirklich hervorragenden ersten Hälfte aufrecht erhalten können, wäre „Creep“ eventuell sogar ein echtes Highlight geworden – so reicht es immerhin für kurzweiliges Entertainment.
Die sieben Schläge des gelben Drachen (1972)
Basierend auf einer alten chinesischen Legende, liefert dieser 1972er Ti Lung – Streifen aus der Shaw-Brothers-Schmiede solides Easternentertainment, das allerdings mit einem gewissen Actiomangel zu kämpfen hat und vor allem den Vergleich mit dem wirklich grandiosen Nachfolger „Die Eroberer“ nicht einmal annähernd besteht. Amüsant ist dagegen der stylishe Stilmix-Score inklusive Synthies – dennoch ein klares Can und kein Must.
Ihr Wandel auf internationalen Pfaden verschlug Franka Potente 2004 in die Londoner U-Bahn: Im kurzweiligen Horrorthriller „Creep“ darf sie vor einem degenerierten Killer durch finstere Schächte flüchten. Vor allem in der ersten Hälfte baut der Film bravourös Spannung und Atmosphäre auf, ehe das Grundproblem aller Monstermovies auftritt, nämlich der Auftritt des Monsters (watn Wortspiel), das das Geschehen weitgehend der Lächerlichkeit preisgibt. Abgesehen vom schwachen Showdown und der genregemäß schier unglaublichen Dummheit, die die Protagonisten bei ihrem Handeln an den Tag legen, sinkt dank hohem Tempo, etwas Splatter und voller Ausnutzung der düsteren Untergrund-Location der Unterhaltungswert jedoch nur bedingt ab. Hätte man die Qualität der teils wirklich hervorragenden ersten Hälfte aufrecht erhalten können, wäre „Creep“ eventuell sogar ein echtes Highlight geworden – so reicht es immerhin für kurzweiliges Entertainment.
Die sieben Schläge des gelben Drachen (1972)
Basierend auf einer alten chinesischen Legende, liefert dieser 1972er Ti Lung – Streifen aus der Shaw-Brothers-Schmiede solides Easternentertainment, das allerdings mit einem gewissen Actiomangel zu kämpfen hat und vor allem den Vergleich mit dem wirklich grandiosen Nachfolger „Die Eroberer“ nicht einmal annähernd besteht. Amüsant ist dagegen der stylishe Stilmix-Score inklusive Synthies – dennoch ein klares Can und kein Must.
Brothers Grimm (2005)
Ex-„Monty Python“-Mitglied Terry Gilliam interpretiert die Geschichte der Gebrüder Grimm als zitatenreiche Fantasyachterbahn mit Heath Ledger und Matt Damon als Dämonen-bekämpfenden Scharlatanen. Viele gute Ideen und Anspielungen auf bekannte Märchen des Grimmschen Fundus gefallen gleichermaßen wie atmosphärische Momente und hübsche Sets, ein zäher Mittelteil und die arg durchwachsenen CGI-Effekte des an PC-Einsatz wahrlich nicht armen Streifens rechtfertigen aber lediglich eine Wertung im oberen Durchschnittsbereich. Amüsantes Fantasyentertainment, von einem Meisterstück jedoch weit entfernt.
Tombstone (1993)
Als eine der gelungeneren filmischen Interpretationen der Wyatt-Earp-Legende erweist sich der 1993er Western „Tombstone“, der vor allem mit einem beachtlichen Staraufgebot klotzt: Neben einem gewohnt souveränen Kurt Russell, Sam Elliott, Bill Paxton, Powers Boothe, Charlton Heston, Billy Zane, Michael Rooker und – seit „Lost“ ebenfalls ein Begriff – Terry O’Quinn sind es vor allem Val Kilmer als todkranker Glücksspieler Doc Holiday und Michael Biehn als cooler Badguy, die schauspielerische Highlights markieren. Hübsche heroische Aufnahmen vor bildschirmfüllenden Sonnenuntergängen und in einem den Bodycount in passable Höhen treibenden Revenge-Showdown kulminierende Shootouts runden „Tombstone“ zum unterhaltsamen, wenngleich nicht herausragenden Western-Entertainment ab.
Sidekicks (1992)
Als sich die goldene Ära des 80s-One-Man-Army-Krawallkinos zum Ende neigte, versuchten viele der einschlägigen Stars, mit zum Teil selbstparodistischen Comedyrollen einen Imagewechsel anzustreben und ihre Karriere in die neue Dekade hinüberzuretten. So auch Karatemeister Chuck Norris, der 1992 mit „Sidekicks“ unter der bewährten Regie von Bruder Aaron, der zuvor seine Kracher „Missing in Action 3“, „Delta Force 2“ und „Hitman“ inszeniert hatte, einen konventionellen „Karate Kid“-Klon als augenzwinkernde Karriererückschau nutzte. „Sidekicks“ kommt zwar unglaubwürdig und überraschungslos sowie in den Actionszenen oft zu comichaft daher, macht dank Wiedersehen mit zahlreichen vergangenen Norris-Hits, dessen selbstironischer Performance und einem mit ein paar nette Martial-Arts-Kunststücken versehenen Showdown jedoch Spaß und hätte mit etwas weniger infantilem Grundtenor gar eine rundum gelungene Angelegenheit werden können. So reicht es für zu kindisches, für Fans aber dennoch amüsantes Family-Actionentertainment.
Drunken Monkey (2003)
Als Comeback der seit Mitte der 80er-Jahre geschlossenen Shaw-Brothers-Schmiede gedacht, erweist sich der 2003er Eastern „Drunken Monkey“ leider als ziemlich lahme Angelegenheit. Inszenierung und Optik sind gleichermaßen bieder, die Story klassisch schlicht, der Humor selten lustig und die Action auf solidem Durchschnittsniveau, das niemandem die Schuhe auszieht. Lieber nochmal einen 70s-Klassiker ins DVD-Laufwerk wandern lassen.
Ex-„Monty Python“-Mitglied Terry Gilliam interpretiert die Geschichte der Gebrüder Grimm als zitatenreiche Fantasyachterbahn mit Heath Ledger und Matt Damon als Dämonen-bekämpfenden Scharlatanen. Viele gute Ideen und Anspielungen auf bekannte Märchen des Grimmschen Fundus gefallen gleichermaßen wie atmosphärische Momente und hübsche Sets, ein zäher Mittelteil und die arg durchwachsenen CGI-Effekte des an PC-Einsatz wahrlich nicht armen Streifens rechtfertigen aber lediglich eine Wertung im oberen Durchschnittsbereich. Amüsantes Fantasyentertainment, von einem Meisterstück jedoch weit entfernt.
Tombstone (1993)
Als eine der gelungeneren filmischen Interpretationen der Wyatt-Earp-Legende erweist sich der 1993er Western „Tombstone“, der vor allem mit einem beachtlichen Staraufgebot klotzt: Neben einem gewohnt souveränen Kurt Russell, Sam Elliott, Bill Paxton, Powers Boothe, Charlton Heston, Billy Zane, Michael Rooker und – seit „Lost“ ebenfalls ein Begriff – Terry O’Quinn sind es vor allem Val Kilmer als todkranker Glücksspieler Doc Holiday und Michael Biehn als cooler Badguy, die schauspielerische Highlights markieren. Hübsche heroische Aufnahmen vor bildschirmfüllenden Sonnenuntergängen und in einem den Bodycount in passable Höhen treibenden Revenge-Showdown kulminierende Shootouts runden „Tombstone“ zum unterhaltsamen, wenngleich nicht herausragenden Western-Entertainment ab.
Sidekicks (1992)
Als sich die goldene Ära des 80s-One-Man-Army-Krawallkinos zum Ende neigte, versuchten viele der einschlägigen Stars, mit zum Teil selbstparodistischen Comedyrollen einen Imagewechsel anzustreben und ihre Karriere in die neue Dekade hinüberzuretten. So auch Karatemeister Chuck Norris, der 1992 mit „Sidekicks“ unter der bewährten Regie von Bruder Aaron, der zuvor seine Kracher „Missing in Action 3“, „Delta Force 2“ und „Hitman“ inszeniert hatte, einen konventionellen „Karate Kid“-Klon als augenzwinkernde Karriererückschau nutzte. „Sidekicks“ kommt zwar unglaubwürdig und überraschungslos sowie in den Actionszenen oft zu comichaft daher, macht dank Wiedersehen mit zahlreichen vergangenen Norris-Hits, dessen selbstironischer Performance und einem mit ein paar nette Martial-Arts-Kunststücken versehenen Showdown jedoch Spaß und hätte mit etwas weniger infantilem Grundtenor gar eine rundum gelungene Angelegenheit werden können. So reicht es für zu kindisches, für Fans aber dennoch amüsantes Family-Actionentertainment.
Drunken Monkey (2003)
Als Comeback der seit Mitte der 80er-Jahre geschlossenen Shaw-Brothers-Schmiede gedacht, erweist sich der 2003er Eastern „Drunken Monkey“ leider als ziemlich lahme Angelegenheit. Inszenierung und Optik sind gleichermaßen bieder, die Story klassisch schlicht, der Humor selten lustig und die Action auf solidem Durchschnittsniveau, das niemandem die Schuhe auszieht. Lieber nochmal einen 70s-Klassiker ins DVD-Laufwerk wandern lassen.
Montana Sacra - Der heilige Berg (1973)
Drei Jahre nach seinem Kultwestern „El Topo“ inszenierte der chilenische Regisseur Alejandro Jodorowsky mit „Montana Sacra“ einen weiteren bizarren Experimentalklassiker: Eine irre Symbiose aus religiösen Anspielungen, absurder Gewalt, Provokation, Gesellschaftskritik, groteskem Ideenreichtum und Trash. Ein loser Storyfaden um die Suche nach Sinn und ewigem Leben schickt einen Jesusähnlichen Dieb auf eine surreale Odyssee aus Wahn und faszinierender Bildsprache, veredelt durch einen perfekt passenden spacigen Score. Es ist schwer, Wesen und Qualität von „Montana Sacra“ in Worte zu fassen – man muss sich von Jodorowskys irrem, avantgardistischem Filmkunst-Trash einfach selbst ein Bild machen.
World Trade Center (2006)
Fünf Jahre nach den Anschlägen auf die Twin Towers begann sich auch Hollywood an die filmische Aufarbeitung des 11. Septembers zu wagen, neben Paul Greengrass’ „Flug 93“ nahm sich 2006 Regielegende Oliver Stone des Themas an und setzte den Helden von 9/11 mit „World Trade Center“ ein Denkmal. Im Grunde den typischen Schemata des Katastrophenfilms folgend, wird jegliche politische Dimension ausgeklammert und eine emotional ergreifende Heldenstory mit Pathos und Dramatik präsentiert. Ein Meisterwerk ist das nicht, ein packendes und darüber hinaus gut besetztes Drama jedoch schon.
Drei Jahre nach seinem Kultwestern „El Topo“ inszenierte der chilenische Regisseur Alejandro Jodorowsky mit „Montana Sacra“ einen weiteren bizarren Experimentalklassiker: Eine irre Symbiose aus religiösen Anspielungen, absurder Gewalt, Provokation, Gesellschaftskritik, groteskem Ideenreichtum und Trash. Ein loser Storyfaden um die Suche nach Sinn und ewigem Leben schickt einen Jesusähnlichen Dieb auf eine surreale Odyssee aus Wahn und faszinierender Bildsprache, veredelt durch einen perfekt passenden spacigen Score. Es ist schwer, Wesen und Qualität von „Montana Sacra“ in Worte zu fassen – man muss sich von Jodorowskys irrem, avantgardistischem Filmkunst-Trash einfach selbst ein Bild machen.
World Trade Center (2006)
Fünf Jahre nach den Anschlägen auf die Twin Towers begann sich auch Hollywood an die filmische Aufarbeitung des 11. Septembers zu wagen, neben Paul Greengrass’ „Flug 93“ nahm sich 2006 Regielegende Oliver Stone des Themas an und setzte den Helden von 9/11 mit „World Trade Center“ ein Denkmal. Im Grunde den typischen Schemata des Katastrophenfilms folgend, wird jegliche politische Dimension ausgeklammert und eine emotional ergreifende Heldenstory mit Pathos und Dramatik präsentiert. Ein Meisterwerk ist das nicht, ein packendes und darüber hinaus gut besetztes Drama jedoch schon.
Do youl like Hitchcock? (2005)
Bevor er sich daran machte, seine in den 70ern mit dem Kulthit „Suspiria“ begonnene Mütter-Trilogie mit „La Terza Madre“ zu komplettieren, heuerte Giallo-Papst Dario Argento 2005 fürs italienische TV an und drehte den wenig aufregenden Durchschnittskrimi „Do youl like Hitchcock?“. Jener Meister wird fleißig auf mehreren Ebenen direkt und indirekt zitiert, Argento lässt einmal mehr sein Gespür für atmosphärische Farbkompositionen durchblicken und für einen deutschen Fernsehfilm wäre das gezeigte Maß an Sex und Gewalt wohl schon zuviel, nichtsdestotrotz ist der Streifen aber eine eher maue Angelegenheit, die Argentos dank Flops wie „The Card Player“ dahinsiechender Karriere auch keinen neuen Schub gegeben hat. Zu hölzern sind Darsteller und Dialoge, zu schlicht die billige Standard-Handlung. Ansehbar, aber halt wirklich nicht mehr als ein TV-Krimi.
Bevor er sich daran machte, seine in den 70ern mit dem Kulthit „Suspiria“ begonnene Mütter-Trilogie mit „La Terza Madre“ zu komplettieren, heuerte Giallo-Papst Dario Argento 2005 fürs italienische TV an und drehte den wenig aufregenden Durchschnittskrimi „Do youl like Hitchcock?“. Jener Meister wird fleißig auf mehreren Ebenen direkt und indirekt zitiert, Argento lässt einmal mehr sein Gespür für atmosphärische Farbkompositionen durchblicken und für einen deutschen Fernsehfilm wäre das gezeigte Maß an Sex und Gewalt wohl schon zuviel, nichtsdestotrotz ist der Streifen aber eine eher maue Angelegenheit, die Argentos dank Flops wie „The Card Player“ dahinsiechender Karriere auch keinen neuen Schub gegeben hat. Zu hölzern sind Darsteller und Dialoge, zu schlicht die billige Standard-Handlung. Ansehbar, aber halt wirklich nicht mehr als ein TV-Krimi.
Da haste in letzter Zeit aber wenig deutschen Fernsehmüll geschaut ... gerade auch was Gewalt angeht, da war doch in dem Argento Müll gar nichts zu sehen! Schau mal morgen einfach mal spaßeshalber bei Unschuldig rein, ich wette mit dir, schon diese 08/15 Serie wird bruuuudaler als Do You Like Hitchcock ... Und in sexueller Hinsicht hat schon Mädchen Mädchen mehr zu bieten ;-). Imo wirklich kompletter Schwachfug ...für einen deutschen Fernsehfilm wäre das gezeigte Maß an Sex und Gewalt wohl schon zuviel
In diesem Sinne:
freeman
Ok, ich gebe zu, an deutschen TV-Filmen eigentlich nur noch Ware aus dem Hause Action Concept zu goutieren.
Nichtsdestotrotz suppt's bei "Do you like Hitchcock?" beim Auftakt mit den zwei irren Weibern in der Waldhütte und auch bei der Ermordung von der Gegenüberwohnenden ihrer Mutter imho ganz ordentlich.
Hatte bei "deutscher TV-Film" aber auch eher die Krimigattung so à la ZDF/ARD-Ermittlerei im Kopf...wobei ich gestehe, mit der Materie auch alles andere als genau vertraut zu sein.
"Mädchen Mädchen" ist eine Bildungslücke von mir, die zu stopfen nicht unbedingt Priorität besitzt und auf "Unschuldig" werde ich dann doch auch dankend verzichten. ;-)
Ach ja, zu meiner Schande muss ich übrigens gestehen, dass dies mein erster Argento ist.
Nichtsdestotrotz suppt's bei "Do you like Hitchcock?" beim Auftakt mit den zwei irren Weibern in der Waldhütte und auch bei der Ermordung von der Gegenüberwohnenden ihrer Mutter imho ganz ordentlich.
Hatte bei "deutscher TV-Film" aber auch eher die Krimigattung so à la ZDF/ARD-Ermittlerei im Kopf...wobei ich gestehe, mit der Materie auch alles andere als genau vertraut zu sein.
"Mädchen Mädchen" ist eine Bildungslücke von mir, die zu stopfen nicht unbedingt Priorität besitzt und auf "Unschuldig" werde ich dann doch auch dankend verzichten. ;-)
Ach ja, zu meiner Schande muss ich übrigens gestehen, dass dies mein erster Argento ist.
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Ich hab einen Fehler in der Matrix gefunden. 8-)Ed Hunter hat geschrieben:Ok, ich gebe zu, an deutschen TV-Filmen eigentlich nur noch Ware aus dem Hause Action Concept zu goutieren.
Ach ja, zu meiner Schande muss ich übrigens gestehen, dass dies mein erster Argento ist.
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"Denn um dem Denken eine Grenze zu ziehen, müßten wir beide Seiten dieser Grenze denken können (wir müßten also denken können, was sich nicht denken läßt"
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Nach rekordverdächtiger Filmabstinenz melde ich mich zurück: ;-)
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Love Vegas (2008)
Nach einer Suffheirat in Las Vegas müssen Ashton Kutcher und Cameron Diaz sechs Monate als Zwangsehepaar bestehen, ehe der Sin City – Gewinn von 3 Millionen US-Dollar auf die unglücklich Vermählten verteilt werden kann. Nach bewährter Formel gestrickt, ist „Love Vegas“ eine alles in allem ganz unterhaltsame, aber beispiellos vorhersehbare und harmlose Romantikkomödie, die zusätzlich allenfalls noch mit ihrem netten Pop-Soundtrack zu punkten vermag und bereits beim Abspann wieder vergessen ist.
El Topo (1970)
Was als zwar mit religiöser Symbolik überladener, aber halbwegs konventionelle Storybahnen verlaufender Western beginnt, wandelt sich in Alejandro Jodorowskys Midnightmovie-Kult „El Topo“ schnell zur so eigenwilligen wie überaus brutalen Groteske, die durchaus gelungenes Kunstkino liefert, aber nie die Klasse und surreale Kraft von Jodorowskys Nachfolgewerk „Montana Sacra“ erreicht. Sicherlich sehenswert, den Film der Filme konnte ich in „El Topo“ allerdings nicht erkennen.
Walking Tall - The Payback (2006)
Zwei Jahre nach The Rocks netter Actiongaudi „Walking Tall“ schlüpfte 2006 Ex-TV-„Herkules“ Kevin Sorbo in die Hauptrolle eines grundsoliden DTV-Sequels, das seine Standardstory zwar etwas ungelenk und umständlich konstruiert, dafür aber mit stimmigem Country-Soundtrack, glatter Optik und netter, flott inszenierter, wenngleich nie herausragender Selbstjustiz-Action gefällt. Darüber hinaus macht Kevin Sorbo, auch wenn es ihm nicht gelingt, ans Charisma eines The Rock heranzureichen, als Held eine erfreulich souveräne und sympathische Figur, was „The Payback“ alles in allem zum grundsoliden Genreentertainment für B-Actionfreunde macht.
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Love Vegas (2008)
Nach einer Suffheirat in Las Vegas müssen Ashton Kutcher und Cameron Diaz sechs Monate als Zwangsehepaar bestehen, ehe der Sin City – Gewinn von 3 Millionen US-Dollar auf die unglücklich Vermählten verteilt werden kann. Nach bewährter Formel gestrickt, ist „Love Vegas“ eine alles in allem ganz unterhaltsame, aber beispiellos vorhersehbare und harmlose Romantikkomödie, die zusätzlich allenfalls noch mit ihrem netten Pop-Soundtrack zu punkten vermag und bereits beim Abspann wieder vergessen ist.
El Topo (1970)
Was als zwar mit religiöser Symbolik überladener, aber halbwegs konventionelle Storybahnen verlaufender Western beginnt, wandelt sich in Alejandro Jodorowskys Midnightmovie-Kult „El Topo“ schnell zur so eigenwilligen wie überaus brutalen Groteske, die durchaus gelungenes Kunstkino liefert, aber nie die Klasse und surreale Kraft von Jodorowskys Nachfolgewerk „Montana Sacra“ erreicht. Sicherlich sehenswert, den Film der Filme konnte ich in „El Topo“ allerdings nicht erkennen.
Walking Tall - The Payback (2006)
Zwei Jahre nach The Rocks netter Actiongaudi „Walking Tall“ schlüpfte 2006 Ex-TV-„Herkules“ Kevin Sorbo in die Hauptrolle eines grundsoliden DTV-Sequels, das seine Standardstory zwar etwas ungelenk und umständlich konstruiert, dafür aber mit stimmigem Country-Soundtrack, glatter Optik und netter, flott inszenierter, wenngleich nie herausragender Selbstjustiz-Action gefällt. Darüber hinaus macht Kevin Sorbo, auch wenn es ihm nicht gelingt, ans Charisma eines The Rock heranzureichen, als Held eine erfreulich souveräne und sympathische Figur, was „The Payback“ alles in allem zum grundsoliden Genreentertainment für B-Actionfreunde macht.
- jack warrior
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Resident Evil: Extinction (2007)
Nach dem enttäuschenden ersten Sequel „Apocalypse“ ging die populäre Zombie-Reihe „Resident Evil“ 2007 unter der Regie eines aus der Versenkung gezogenen Russel Mulcahy („Highlander“) in die dritte und diesmal wieder höchst unterhaltsame Runde. Das „Mad Max“-orientierte Endzeit-Wüstensetting, von chicer Kameraarabeit eingefangen, bietet einen erfrischenden Kontrast zu den ewig düsteren unterirdischen Laboratorien und auch wenn sich die dünne Story so schwachbrüstig wie in keinem der Vorgänger gebärdet, hält „Extinction“ doch immerhin mit rockenden Actionszenen bei Laune, die gleichermaßen dank amtlichen Härtegrads wie gelungener, stylisher Choreografien gefallen und ausnahmsweise nicht zu Tode gewackelt oder von Schnittstakkatos entstellt wurden. Sinnfreies Popcorn-Entertainment, nicht herausragend, aber kurzweilig.
The Contract Killer - Im Auftrag des Todes (1998)
Mit seinem Hongkong-Ausstand „Contract Killer“ lieferte Jet Li ein solides Actionvehikel ab, dessen nicht im Übermaß, aber anständiger Frequenz auftretende Martial-Arts-Fights und Schießereien auf oberem Durchschnittsniveau zu gefallen wissen und hin und wieder einige qualitative Ausreißer nach oben verzeichnen können und die zweckmäßig zusammengeschusterte, wannabe-humoristische Story gut am Laufen halten. Kein Highlight der Lischen Filmografie, aber eine rundum solide Angelegenheit.
Review
Nach dem enttäuschenden ersten Sequel „Apocalypse“ ging die populäre Zombie-Reihe „Resident Evil“ 2007 unter der Regie eines aus der Versenkung gezogenen Russel Mulcahy („Highlander“) in die dritte und diesmal wieder höchst unterhaltsame Runde. Das „Mad Max“-orientierte Endzeit-Wüstensetting, von chicer Kameraarabeit eingefangen, bietet einen erfrischenden Kontrast zu den ewig düsteren unterirdischen Laboratorien und auch wenn sich die dünne Story so schwachbrüstig wie in keinem der Vorgänger gebärdet, hält „Extinction“ doch immerhin mit rockenden Actionszenen bei Laune, die gleichermaßen dank amtlichen Härtegrads wie gelungener, stylisher Choreografien gefallen und ausnahmsweise nicht zu Tode gewackelt oder von Schnittstakkatos entstellt wurden. Sinnfreies Popcorn-Entertainment, nicht herausragend, aber kurzweilig.
The Contract Killer - Im Auftrag des Todes (1998)
Mit seinem Hongkong-Ausstand „Contract Killer“ lieferte Jet Li ein solides Actionvehikel ab, dessen nicht im Übermaß, aber anständiger Frequenz auftretende Martial-Arts-Fights und Schießereien auf oberem Durchschnittsniveau zu gefallen wissen und hin und wieder einige qualitative Ausreißer nach oben verzeichnen können und die zweckmäßig zusammengeschusterte, wannabe-humoristische Story gut am Laufen halten. Kein Highlight der Lischen Filmografie, aber eine rundum solide Angelegenheit.
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Prestige - Die Meister der Magie (2006)
Als konkurrierende Bühnemagier des viktorianischen Zeitalters liefern sich die Topstars Christian Bale und Hugh Jackman in diesem atmosphärischen Thriller von „Batman Begins“-Regisseur Christopher Nolan eine erbitterte Fehde – getragen vom famosen Spiel seiner Protagonisten, bis in die Nebenrollen top besetzt (Michael Caine, Scarlett Johansson) und stilvoll ausgestattet bietet „Prestige“ knapp 120 Minuten raffiniertes Entertainment, dessen Story zwar kleine Schwächen aufweist und eine noch etwas überwältigendere Auflösung hätte präsentieren können, das sich aber dennoch als voll und ganz gelungene Angelegenheit werten lässt.
Drei Amen für den Satan (1971)
Klaus Kinskis groß beworbenes Mitwirken in diesem enttäuschenden 70s-Italowestern beläuft sich einmal mehr auf kaum Akzente setzende Alibi-Screentime, die den Topstar darüber hinaus so lustlos wie unterfordert präsentiert. Daneben hat „Drei Amen für den Satan“ abgesehen von einigen kritischen Ansätzen bezüglich der Behandlung der Indianer absolut nichts Herausragendes zu bieten, klaubt sich seine Story aus altbewährten Standardingredienzien zusammen, serviert ungelenke Action und enttäuscht vor allem anfangs mit hölzernen Mimen und unfreiwilliger Komik. Zweifellos gibt es auf dem Gebiet noch weit Übleres, dennoch ist „La Vendetta è un piatto che si serve freddo“ (OT) wahrlich alles andere als ein Genrehighlight.
Als konkurrierende Bühnemagier des viktorianischen Zeitalters liefern sich die Topstars Christian Bale und Hugh Jackman in diesem atmosphärischen Thriller von „Batman Begins“-Regisseur Christopher Nolan eine erbitterte Fehde – getragen vom famosen Spiel seiner Protagonisten, bis in die Nebenrollen top besetzt (Michael Caine, Scarlett Johansson) und stilvoll ausgestattet bietet „Prestige“ knapp 120 Minuten raffiniertes Entertainment, dessen Story zwar kleine Schwächen aufweist und eine noch etwas überwältigendere Auflösung hätte präsentieren können, das sich aber dennoch als voll und ganz gelungene Angelegenheit werten lässt.
Drei Amen für den Satan (1971)
Klaus Kinskis groß beworbenes Mitwirken in diesem enttäuschenden 70s-Italowestern beläuft sich einmal mehr auf kaum Akzente setzende Alibi-Screentime, die den Topstar darüber hinaus so lustlos wie unterfordert präsentiert. Daneben hat „Drei Amen für den Satan“ abgesehen von einigen kritischen Ansätzen bezüglich der Behandlung der Indianer absolut nichts Herausragendes zu bieten, klaubt sich seine Story aus altbewährten Standardingredienzien zusammen, serviert ungelenke Action und enttäuscht vor allem anfangs mit hölzernen Mimen und unfreiwilliger Komik. Zweifellos gibt es auf dem Gebiet noch weit Übleres, dennoch ist „La Vendetta è un piatto che si serve freddo“ (OT) wahrlich alles andere als ein Genrehighlight.
Hero Wanted (2008)
„Hero Wanted“ ist ein solides Actiondrama geworden, das aber nicht halten kann, was der rasante Trailer versprach. Der Film übernimmt sich am eigenen Drama-Anspruch teils gehörig, versumpft gegen Ende im Gefühlskitsch und wirkt in seiner zeitlich verschachtelten Erzählweise etwas willkürlich, auch die Actionszenen sind eher rar und konzentrieren sich im Grunde auf den Showdown. Wenn sie denn mal kommen, kann „Hero Wanted“ jedoch mit stylisher Inszenierung aufwarten und hat mit Cuba Gooding Jr. und Ray Liotta darüber hinaus zwei routiniert agierende Darsteller an Bord. Kein Genrehighlight, aber ein durchaus unterhaltsamer Vertreter professionellen oberen Durchschnitts.
Review
Dirty Harry (1971)
Der endgültige Durchbruch von Italowestern-Star Clint Eastwood schickt ihn unter der Regie von Don Siegel erstmals als legendären Kultcop Harry Callahan auf die Jagd – im Original von 1971 nach dem Massenmörder „Scorpio“. Mit kultigen Sprüchen, Eastwoods cooler Präsenz und angesichts des Alters des Films überaus souveränen Actionsequenzen trägt der straight erzählte Polizeithriller seinen Klassikerstatus zu Recht, hätte aber ruhig noch eine etwas interessantere Story präsentieren dürfen.
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„Hero Wanted“ ist ein solides Actiondrama geworden, das aber nicht halten kann, was der rasante Trailer versprach. Der Film übernimmt sich am eigenen Drama-Anspruch teils gehörig, versumpft gegen Ende im Gefühlskitsch und wirkt in seiner zeitlich verschachtelten Erzählweise etwas willkürlich, auch die Actionszenen sind eher rar und konzentrieren sich im Grunde auf den Showdown. Wenn sie denn mal kommen, kann „Hero Wanted“ jedoch mit stylisher Inszenierung aufwarten und hat mit Cuba Gooding Jr. und Ray Liotta darüber hinaus zwei routiniert agierende Darsteller an Bord. Kein Genrehighlight, aber ein durchaus unterhaltsamer Vertreter professionellen oberen Durchschnitts.
Review
Dirty Harry (1971)
Der endgültige Durchbruch von Italowestern-Star Clint Eastwood schickt ihn unter der Regie von Don Siegel erstmals als legendären Kultcop Harry Callahan auf die Jagd – im Original von 1971 nach dem Massenmörder „Scorpio“. Mit kultigen Sprüchen, Eastwoods cooler Präsenz und angesichts des Alters des Films überaus souveränen Actionsequenzen trägt der straight erzählte Polizeithriller seinen Klassikerstatus zu Recht, hätte aber ruhig noch eine etwas interessantere Story präsentieren dürfen.
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Speed Racer (2008)
Nachdem sie für ihre eigenwillige Anarchie-Sci-Fi „V for Vendetta“ Second-Unit-Spezi James McTeigue den Regiestuhl überlassen hatten, inszenierten die legendären, öffentlichkeitsscheuen „Matrix“-Schöpfer Andy und Larry Wachowski ihren neuesten Streich „Speed Racer“, die Real-Adaption einer Mangaserie, wieder selbst und servieren dem geneigten Zuschauer einen knallig-bunten Familienfilm, der mit wahrlich atemberaubenden, stylishen Actionsequenzen auftrumpfen kann, abseits der kreativ designten Rennstrecken jedoch mit infantilem Humor nervt und seine langweilige, mit einigen hölzernen Pathos-Weisheiten garnierte Story viel zu ernst nimmt. Ein prominent besetztes, aber durchwachsenes und vor allem überlanges Werk, das abseits seiner rasanten CGI-Rennen wenig zu bieten hat.
Dirty Harry 2 - Calahan (1973)
Zwei Jahre nach seinem Kulthit „Dirty Harry“ durfte Clint Eastwood 1973 gleich ein zweites Mal als pragmatischer Inspektor Harry Callahan ran und tritt diesmal gegen eine die Justiz selbst in die Hand nehmende illegale Killereinheit der Polizei an. Ob der Tatsache, dass man Callahan gerade für seine eigenen schusswaffengebrauchintensiven und nicht immer korrekten Ermittlungsmethoden liebt, mutet dieses altbewährte Handlungsfundament ein wenig holprig an, daneben bietet „Magnum Force“ (OT) aber schöne, altmodische Thrillerunterhaltung, die den Erstling vor allem in Sachen Action noch einmal gewaltig übertrumpft.
Hai-Alarm auf Mallorca (2004)
Gewöhnlich bürgt der Name Hermann Joha für kurzweiligen Actionfun allererster Güte, das 2004er RTL-„Eventmovie“ „Hai-Alarm auf Mallorca“ erweist sich aber leider als sehr magere Angelegenheit. Suggerierten Titel und Teaser noch ein flottes Trashvergnügen, stellt sich das Ergebnis leider als sich selbst viel zu ernst nehmender, langweiliger „Jaws“-Klon heraus, dessen Dialoge zum Davonlaufen, Mimen hölzern, Story ausgelutscht und zu allem Überfluss auch noch Action einschläfernd geraten ist, von den unsäglich miesen CGI-Effekten ganz zu schweigen. Unterhaltsame Gastauftritte von Ottfried Fischer und Jeannette Biedermann markieren seltene Höhepunkte, alles in allem ist „Hai-Alarm auf Mallorca“ aber ein ziemlich vergessenswertes, peinliches und vor allem der Action Concept – Schmiede unwürdiges Produkt heimischen Filmschaffens geworden.
Nachdem sie für ihre eigenwillige Anarchie-Sci-Fi „V for Vendetta“ Second-Unit-Spezi James McTeigue den Regiestuhl überlassen hatten, inszenierten die legendären, öffentlichkeitsscheuen „Matrix“-Schöpfer Andy und Larry Wachowski ihren neuesten Streich „Speed Racer“, die Real-Adaption einer Mangaserie, wieder selbst und servieren dem geneigten Zuschauer einen knallig-bunten Familienfilm, der mit wahrlich atemberaubenden, stylishen Actionsequenzen auftrumpfen kann, abseits der kreativ designten Rennstrecken jedoch mit infantilem Humor nervt und seine langweilige, mit einigen hölzernen Pathos-Weisheiten garnierte Story viel zu ernst nimmt. Ein prominent besetztes, aber durchwachsenes und vor allem überlanges Werk, das abseits seiner rasanten CGI-Rennen wenig zu bieten hat.
Dirty Harry 2 - Calahan (1973)
Zwei Jahre nach seinem Kulthit „Dirty Harry“ durfte Clint Eastwood 1973 gleich ein zweites Mal als pragmatischer Inspektor Harry Callahan ran und tritt diesmal gegen eine die Justiz selbst in die Hand nehmende illegale Killereinheit der Polizei an. Ob der Tatsache, dass man Callahan gerade für seine eigenen schusswaffengebrauchintensiven und nicht immer korrekten Ermittlungsmethoden liebt, mutet dieses altbewährte Handlungsfundament ein wenig holprig an, daneben bietet „Magnum Force“ (OT) aber schöne, altmodische Thrillerunterhaltung, die den Erstling vor allem in Sachen Action noch einmal gewaltig übertrumpft.
Hai-Alarm auf Mallorca (2004)
Gewöhnlich bürgt der Name Hermann Joha für kurzweiligen Actionfun allererster Güte, das 2004er RTL-„Eventmovie“ „Hai-Alarm auf Mallorca“ erweist sich aber leider als sehr magere Angelegenheit. Suggerierten Titel und Teaser noch ein flottes Trashvergnügen, stellt sich das Ergebnis leider als sich selbst viel zu ernst nehmender, langweiliger „Jaws“-Klon heraus, dessen Dialoge zum Davonlaufen, Mimen hölzern, Story ausgelutscht und zu allem Überfluss auch noch Action einschläfernd geraten ist, von den unsäglich miesen CGI-Effekten ganz zu schweigen. Unterhaltsame Gastauftritte von Ottfried Fischer und Jeannette Biedermann markieren seltene Höhepunkte, alles in allem ist „Hai-Alarm auf Mallorca“ aber ein ziemlich vergessenswertes, peinliches und vor allem der Action Concept – Schmiede unwürdiges Produkt heimischen Filmschaffens geworden.
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