Filmtagebuch: kami
Moderator: SFI
THE FAULT IN OUR STARS
Sensible Gemüter, aufgepasst, THE FAULT IN OUR STARS holt die ganz fetten Gefühls-Böller raus, um auch dem letzten Zuschauer die Tränen aus den Äuglein zu quetschen. Teenager-Romantik mit dem über der Liebe hängenden Damoklesschwert Krebs ist schon mal ein guter Anfang, aber längst nicht alles, was der Film auffährt. Wie wäre es mit einem von generösen Unbekannten spendierten Amsterdam-Urlaub für das dem Schicksal verfallene junge Paar, bei dem die Liebenden nicht nur fürstlich und fremdfinanziert im Edelrestaurant speisen dürfen, sondern auch beim Besuch im Anne-Frank-Haus die Emotionen des Publikums mit angedeuteten Parallelen weidlich melken, bevor sie sich den ersten Kuss geben, begleitet vom krampfig-spontanen Beifall der Umstehenden. Dass die beiden Sechzehnjährigen das Leben des jeweils anderen mit Weisheiten, die eines greisen Philosphen würdig wären, bereichern, stellt die fettige Sahnesoße auf dem manipulativen Konstrukt dieser Geschichte dar, der überraschenderweise das beeindruckende, unaufgeregte und nuancenreiche Spiel von Hauptdarstellerin Shailene Woodley (DIVERGENT) aber erfolgreich Leben einzuhauchen vermag. Der Zuschauer ist sich der Manipulation seiner Gefühle zwar bewusst, die Emotionen aber, die Woodley auf der Leinwand lebt, wirken echt und gehen, jawohl, ans Herz. Gleiches lässt sich vom Spiel des männlichen Ko-Stars Ansel Elgort (auch aus DIVERGENT bekannt) leider nicht sagen, statt lebensbejahend wirkt seine affektierte Fröhlichkeit in der ersten Filmhälfte häufig eher schon latent psychopathisch. Da kann man fast von Glück reden, dass es in der zweiten Hälfte weniger Grund zum Lachen gibt. Denn das Schicksal ist halt nicht nur ein mieser Verräter, sondern auch ein aufgewühltes Meer von Tränen, vor dessen Riesenwellen man sich genauso vorsehen muss wie vor Klippen und Eisbergen, durch das aber Regie-Steuermann Josh Boone sein Schiff mit den Protagonisten an Bord routiniert steuert, ohne wirklich zu kentern. Große Experimente geht er dabei nicht ein, so dass auch kaum überrascht, dass das Drama von elegischer Klaviermusik und vertraut wirkenden Indie-Popklängen untermalt wird. Und dass nicht alle Passagiere den Hafen erreichen, dürfte bei der Thematik auch niemandem verwundern.
Was bleibt von der Reise sind rote Augen und das schale Gefühl, sich gerade willig vorführen gelassen zu haben. Und ich zumindest habe mich im Anschluss für meine Tränen ein wenig geschämt.
Knappe
Sensible Gemüter, aufgepasst, THE FAULT IN OUR STARS holt die ganz fetten Gefühls-Böller raus, um auch dem letzten Zuschauer die Tränen aus den Äuglein zu quetschen. Teenager-Romantik mit dem über der Liebe hängenden Damoklesschwert Krebs ist schon mal ein guter Anfang, aber längst nicht alles, was der Film auffährt. Wie wäre es mit einem von generösen Unbekannten spendierten Amsterdam-Urlaub für das dem Schicksal verfallene junge Paar, bei dem die Liebenden nicht nur fürstlich und fremdfinanziert im Edelrestaurant speisen dürfen, sondern auch beim Besuch im Anne-Frank-Haus die Emotionen des Publikums mit angedeuteten Parallelen weidlich melken, bevor sie sich den ersten Kuss geben, begleitet vom krampfig-spontanen Beifall der Umstehenden. Dass die beiden Sechzehnjährigen das Leben des jeweils anderen mit Weisheiten, die eines greisen Philosphen würdig wären, bereichern, stellt die fettige Sahnesoße auf dem manipulativen Konstrukt dieser Geschichte dar, der überraschenderweise das beeindruckende, unaufgeregte und nuancenreiche Spiel von Hauptdarstellerin Shailene Woodley (DIVERGENT) aber erfolgreich Leben einzuhauchen vermag. Der Zuschauer ist sich der Manipulation seiner Gefühle zwar bewusst, die Emotionen aber, die Woodley auf der Leinwand lebt, wirken echt und gehen, jawohl, ans Herz. Gleiches lässt sich vom Spiel des männlichen Ko-Stars Ansel Elgort (auch aus DIVERGENT bekannt) leider nicht sagen, statt lebensbejahend wirkt seine affektierte Fröhlichkeit in der ersten Filmhälfte häufig eher schon latent psychopathisch. Da kann man fast von Glück reden, dass es in der zweiten Hälfte weniger Grund zum Lachen gibt. Denn das Schicksal ist halt nicht nur ein mieser Verräter, sondern auch ein aufgewühltes Meer von Tränen, vor dessen Riesenwellen man sich genauso vorsehen muss wie vor Klippen und Eisbergen, durch das aber Regie-Steuermann Josh Boone sein Schiff mit den Protagonisten an Bord routiniert steuert, ohne wirklich zu kentern. Große Experimente geht er dabei nicht ein, so dass auch kaum überrascht, dass das Drama von elegischer Klaviermusik und vertraut wirkenden Indie-Popklängen untermalt wird. Und dass nicht alle Passagiere den Hafen erreichen, dürfte bei der Thematik auch niemandem verwundern.
Was bleibt von der Reise sind rote Augen und das schale Gefühl, sich gerade willig vorführen gelassen zu haben. Und ich zumindest habe mich im Anschluss für meine Tränen ein wenig geschämt.
Knappe
MALEFICENT
Nach einem halben Dutzend halbgar auf episch gepimpter Märchenfilme gibt es nun mit dieser Alternativ-Erzählung zu Disneys DORNRÖSCHEN endlich einen gelungenen Beitrag in diesem Reigen. Der augenscheinlichste Erfolg des Filmes ist zunächst natürlich die Optik mit ihrer gelungenen Synthese aus aufwändigen Sets, Make-Up-FX und jeder Menge sehr guter CGI, doch hinter dem attraktiven Eye Candy lauert eine ergreifende und erfreulich reife Geschichte, die vor einem Demontieren der Disney-Charaktere genauso wenig zurückschreckt wie vor schmerzhafter Vergewaltigungs-Metaphorik. Überhaupt bietet sich MALEFICENT wunderbar an, um über die beabsichtigten und vielleicht auch unfreiwilligen Allegorien und Bilder zu diskutieren. Das soll aber keineswegs davon ablenken, dass MALEFICENT im Kern vor allem ein hochunterhaltsamer Fantasy-Film ist, der sein Publikum mit einer hervorragenden Angelina Jolie in der Titelrolle beeindruckt, aber auch Freunde mitreißend inszenierten Spektakels nicht unzufrieden zurücklassen dürfte.
Nach einem halben Dutzend halbgar auf episch gepimpter Märchenfilme gibt es nun mit dieser Alternativ-Erzählung zu Disneys DORNRÖSCHEN endlich einen gelungenen Beitrag in diesem Reigen. Der augenscheinlichste Erfolg des Filmes ist zunächst natürlich die Optik mit ihrer gelungenen Synthese aus aufwändigen Sets, Make-Up-FX und jeder Menge sehr guter CGI, doch hinter dem attraktiven Eye Candy lauert eine ergreifende und erfreulich reife Geschichte, die vor einem Demontieren der Disney-Charaktere genauso wenig zurückschreckt wie vor schmerzhafter Vergewaltigungs-Metaphorik. Überhaupt bietet sich MALEFICENT wunderbar an, um über die beabsichtigten und vielleicht auch unfreiwilligen Allegorien und Bilder zu diskutieren. Das soll aber keineswegs davon ablenken, dass MALEFICENT im Kern vor allem ein hochunterhaltsamer Fantasy-Film ist, der sein Publikum mit einer hervorragenden Angelina Jolie in der Titelrolle beeindruckt, aber auch Freunde mitreißend inszenierten Spektakels nicht unzufrieden zurücklassen dürfte.
NICK FURY: AGENT OF SHIELD
Man sollte denken, ein TV-Film über den Marvel-Helden mit David Hasselhoff als Samuel L.Jackson wäre ein großer irrer Spaß, und immerhin, irre ist dieser fehlgeschlagene Pilotfilm aus dem Jahre 1998 auch. Es ist ein Werk mit echten Helden, Helden, die die ganze Zeit so angestrengt starren, als säße ihnen ein Riesenbolzen im Pöter, den hinauszupressen sie sich nun schon seit Stunden vergeblich mühen. Es ist ein Film mit Helden, die vor lauter Heldentum und tief innewohnender beruflicher Beseeltheit schon bei der kleinsten Anstrengung keuchen und schwitzen, als ginge es um ihr Leben. Gegnerin von The Hoff ist eine arische Blondine, die nach guter alter Manier ihre teuflischen Pläne mit ebenso teuflischem Gelächter begleitet, während des Hoffs Vorgesetzter, immerhin der Charakter, der im zweiten CAPTAIN AMERICA von Robert Redford gespielt wurde, ein behämmert dreinblickender, übellauniger und hübsch kleinkarierter Hysteriker - immer kurz vor dem Explodieren - ist, dargestellt selbstredend mit erfrischendem Mangel an Talent.
Das Drehbuch stammt übrigens von niemand geringerem als David Goyer, der auch Christopher Nolans DARK KNIGHT-Trilogie geschrieben hat. Es muss aber angemerkt werden, dass das NICK FURY-Script etwas weniger gut ist.
Die Handlung ist hochuninteressant, die Dialoge sind erbärmlich, besonders erbärmlich die One-liner, Action gibt's fast keine, die Laufzeit erscheint verdammt lang. Also unbedingt anschauen!
Man sollte denken, ein TV-Film über den Marvel-Helden mit David Hasselhoff als Samuel L.Jackson wäre ein großer irrer Spaß, und immerhin, irre ist dieser fehlgeschlagene Pilotfilm aus dem Jahre 1998 auch. Es ist ein Werk mit echten Helden, Helden, die die ganze Zeit so angestrengt starren, als säße ihnen ein Riesenbolzen im Pöter, den hinauszupressen sie sich nun schon seit Stunden vergeblich mühen. Es ist ein Film mit Helden, die vor lauter Heldentum und tief innewohnender beruflicher Beseeltheit schon bei der kleinsten Anstrengung keuchen und schwitzen, als ginge es um ihr Leben. Gegnerin von The Hoff ist eine arische Blondine, die nach guter alter Manier ihre teuflischen Pläne mit ebenso teuflischem Gelächter begleitet, während des Hoffs Vorgesetzter, immerhin der Charakter, der im zweiten CAPTAIN AMERICA von Robert Redford gespielt wurde, ein behämmert dreinblickender, übellauniger und hübsch kleinkarierter Hysteriker - immer kurz vor dem Explodieren - ist, dargestellt selbstredend mit erfrischendem Mangel an Talent.
Das Drehbuch stammt übrigens von niemand geringerem als David Goyer, der auch Christopher Nolans DARK KNIGHT-Trilogie geschrieben hat. Es muss aber angemerkt werden, dass das NICK FURY-Script etwas weniger gut ist.
Die Handlung ist hochuninteressant, die Dialoge sind erbärmlich, besonders erbärmlich die One-liner, Action gibt's fast keine, die Laufzeit erscheint verdammt lang. Also unbedingt anschauen!
Kann dir nur zustimmen. Auf kann Goyer echt nicht stolz sein, wobei sein Script auch nach mehr Budget verlangt als das TV damals locker machen wollte. Man vergleiche nur den Helicarrier hier mit dem von "The Avengers" und der Film sieht noch mal ne Nummer ärmer aus.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
WYRMWOOD: ROAD OF THE DEAD
Die Zombies wüten wieder, dieses Mal down under. Dem australischen Setting verdankt WYRMWOOD seine spezielle Atmosphäre, die urigen Ozzies sind eben doch etwas anders drauf als die Amis. Doch auch abseits des Lokalkolorits kann das blutige Geschnetzel gefallen, kombinieren die Filmemacher doch ganz geschickt Erprobtes und Gerngesehenes mit neuen Twists und Einfällen, so dass eine wohlbekömmliche Gekrösemahlzeit dabei rauskommt. Allenfalls der gelegentliche CGI-Gore nervt, aber das ist man ja von modernen Splatterfilmen leider gewohnt. Gibt aber auch liebevoll handgemachte Sauereien.
Fans von rennenden Untoten schauen mal rein!
Die Zombies wüten wieder, dieses Mal down under. Dem australischen Setting verdankt WYRMWOOD seine spezielle Atmosphäre, die urigen Ozzies sind eben doch etwas anders drauf als die Amis. Doch auch abseits des Lokalkolorits kann das blutige Geschnetzel gefallen, kombinieren die Filmemacher doch ganz geschickt Erprobtes und Gerngesehenes mit neuen Twists und Einfällen, so dass eine wohlbekömmliche Gekrösemahlzeit dabei rauskommt. Allenfalls der gelegentliche CGI-Gore nervt, aber das ist man ja von modernen Splatterfilmen leider gewohnt. Gibt aber auch liebevoll handgemachte Sauereien.
Fans von rennenden Untoten schauen mal rein!
So als reine RomCom mit Verwackelbonus gesehen, stimme ich dir da durchaus über weite Strecken zu, wenngleich ich den "Erotik"-Szenen nichts, aber auch gar nichts abgewinnen konnte. Leider kann ich auch die schon im Roman zelebrierte Aburteilung des BDSM zu einer Spielart von traumatisierten und missbrauchten Jüngelchen nicht ausblenden. Was im Film leider noch unvorteilhafter wirkt und rüberkommt als im Buch, weil er im Film ja auch noch zu einem nervigen Betteldom mutiert.
In diesem Sinne:
freeman
In diesem Sinne:
freeman
Ich bevorzuge sie auf alle Fälle gegenüber den üblichen "Decke übern Arsch"-Sexszenen anderer Filme. Vielleicht liegt es einfach daran, dass die ich Protagonistin dank ihrer Darstellerin sehr mochte.freeman hat geschrieben:So als reine RomCom mit Verwackelbonus gesehen, stimme ich dir da durchaus über weite Strecken zu, wenngleich ich den "Erotik"-Szenen nichts, aber auch gar nichts abgewinnen konnte.
Mit Sexnummern dieser Art hätte sich der Film aber nur noch lächerlicher gemacht. ;-)kami hat geschrieben:Ich bevorzuge sie auf alle Fälle gegenüber den üblichen "Decke übern Arsch"-Sexszenen anderer Filme. Vielleicht liegt es einfach daran, dass die ich Protagonistin dank ihrer Darstellerin sehr mochte.
In diesem Sinne:
freeman
Sicher! Aber die Sexszenen waren in meinen Augen trotzdem ein Highlight des Filmes.freeman hat geschrieben: Mit Sexnummern dieser Art hätte sich der Film aber nur noch lächerlicher gemacht. ;-)
Hab mir übrigens deinen Artikel im Joyclub zu den Alternativen, die du zu 50 SHADES vorschlägst, durchgelesen und mir gestern abend THE SUBMISSION OF EMMA MARX angeschaut, wenigstens bis zur Hälfte. Dann musste ich doch abbrechen, die Sexszenen waren einfach zu lang und zu -weilig. Hattest ja auch sowas angesprochen in deiner Rezi, hat mich dennoch überrascht, wie ewig sie sich schleppten. Schon die erste geht ja eine gefühlte Ewigkeit.
Das ist nach wie vor das größte Problem bei den ganzen aktuellen Handlungspornos: Dass die zu sehr auf die "Highlights" fokussieren. Im besten Fall weiß man nach so mancher 20-30!!! Minutenszene gar nicht mehr, worum es in dem Film eigentlich geht. Das hatten die Exemplare aus den 90er und 2000ern besser drauf. Da ging jede Pimperszene maximal 8-9 Minuten.kami hat geschrieben:Hab mir übrigens deinen Artikel im Joyclub zu den Alternativen, die du zu 50 SHADES vorschlägst, durchgelesen und mir gestern abend THE SUBMISSION OF EMMA MARX angeschaut, wenigstens bis zur Hälfte. Dann musste ich doch abbrechen, die Sexszenen waren einfach zu lang und zu -weilig. Hattest ja auch sowas angesprochen in deiner Rezi, hat mich dennoch überrascht, wie ewig sie sich schleppten. Schon die erste geht ja eine gefühlte Ewigkeit.
Bound habe ich mir auch gegönnt und ... naja, Frau Carpenter hat sich zumindest gut gehalten. Die Sexszenen alleine sind aber schon so übel. Auch die optische Umsetzung ist echt 90s pur
In diesem Sinne:
freeman
THE SISTERHOOD OF THE NIGHT (2015)
Faszinierendes Indie-Drama um eine Gruppe High-School-Mädchen, die sich aus den Social Networks ausklinken und sich zu einer eigenwilligen Gruppe zusammenfinden, der titelgebenden Sisterhood. Als Zuschauer weiß man bis zum Finale nicht, was genau in der Gruppe getan wird, genauso wenig wissen es Eltern, Lehrer und Mitschüler. Aus Ungewissheit werden Spekulationen werden wilde Verschwörungstheorien, die letztlich Presse und Polizei auf den Plan rufen.
Thriller- und Horrorelemente spicken diese spannende Coming-Of-Age-Geschichte, die den Zuschauer auf interessante Art und Weise im Ungewissen lässt.
Knappe
Faszinierendes Indie-Drama um eine Gruppe High-School-Mädchen, die sich aus den Social Networks ausklinken und sich zu einer eigenwilligen Gruppe zusammenfinden, der titelgebenden Sisterhood. Als Zuschauer weiß man bis zum Finale nicht, was genau in der Gruppe getan wird, genauso wenig wissen es Eltern, Lehrer und Mitschüler. Aus Ungewissheit werden Spekulationen werden wilde Verschwörungstheorien, die letztlich Presse und Polizei auf den Plan rufen.
Thriller- und Horrorelemente spicken diese spannende Coming-Of-Age-Geschichte, die den Zuschauer auf interessante Art und Weise im Ungewissen lässt.
Knappe
DRAGON BLADE
Nach solch öden und/oder ärgerlichen Stinkern wie 1911, CZ12 und POLICE STORY 2013 ist DRAGON BLADE endlich wieder ein Lichtblick in Jackie Chans Filmografie. Das bedeutet nicht, dass er ein guter Film wäre, dazu ist die Geschichte zu haarsträubend, die Botschaft zu aufdringlich und die Idee zu naiv, aber der geneigte Fan darf sich hier an einem zwar langen, aber höchst rasant erzählten Actionabenteuer erfreuen, in dem es an großartig und originell choreografierten Kämpfen wahrlich nicht mangelt. Der Geschichtsfreund muss freilich auch hier das eine oder andere Auge zudrücken, dem Actionfreund hingegen dürfte es egal sein, wenn Jackie Chan und seine Kumpels hier 50 v.u.Z. feinste Kungfu-Übungen durchführen, er erfreut sich einfach an der souveränen Ausführung.
Die Geschichte mag Schwachsinn sein, leidlich spannend erzählt ist sie aber allemal. Wie in so vielen chinesischen A-Filmen liegen auch in DRAGON BLADE riesiger Aufwand, Pathos und Trash verdammt nah beieinander. Viel eigenartiges Vergnügen hat mir zum Beispiel eine Gesangseinlage bereitet, bei der zunächst die Chinesen bzw. die Nichtrömer (und das schließt in diesem Falle diverse andere südostasiatische und Turkvölker mit ein) ein herrlich friedensbewegtes Ständchen singen, worauf die Römer mit einer auf Latein gesungenen Hymne an die Heimat antworten, patriotisch und eher kriegerisch, aber irgendwie auch schön, wenn man sich denn das Kichern verkneifen kann.
DRAGON BLADE ist ein seltsamer Film, der - das kann man ihm immerhin zu Gute halten - so in Hollywood vermutlich nicht hätte entstehen können. Und Jackie Chans Peacenik-Charakter ist sicher gut gemeint, trägt aber maßgeblich zum schrägen Eindruck des Films bei. Der thematisch ähnliche OUTCAST ist in jeder Hinsicht ungleich viel biederer und öder. Und solch spektakuläre Action wie DRAGON BLADE bietet er natürlich lange nicht. Von letzterer war ich geradezu entzückt.
Ach ja, John Cusack ist besser drauf als in seinen letzten Produktionen, man denke da nur an den schauerlichen Auftritt in THE PRINCE, so richtig überzeugt er aber nicht. Und Brody darf einen übergeschnappten Feldherren mit üppiger Zottelfrisur spielen, den er mit Gusto mimt, ohne ihm aber Menschlichkeit zu verleihen. Könnte aber auch daran liegen, dass die Rolle vom Drehbuch so eindimensional angelegt ist. Obwohl er auch mal weinen darf. Großer Moment!
Nach solch öden und/oder ärgerlichen Stinkern wie 1911, CZ12 und POLICE STORY 2013 ist DRAGON BLADE endlich wieder ein Lichtblick in Jackie Chans Filmografie. Das bedeutet nicht, dass er ein guter Film wäre, dazu ist die Geschichte zu haarsträubend, die Botschaft zu aufdringlich und die Idee zu naiv, aber der geneigte Fan darf sich hier an einem zwar langen, aber höchst rasant erzählten Actionabenteuer erfreuen, in dem es an großartig und originell choreografierten Kämpfen wahrlich nicht mangelt. Der Geschichtsfreund muss freilich auch hier das eine oder andere Auge zudrücken, dem Actionfreund hingegen dürfte es egal sein, wenn Jackie Chan und seine Kumpels hier 50 v.u.Z. feinste Kungfu-Übungen durchführen, er erfreut sich einfach an der souveränen Ausführung.
Die Geschichte mag Schwachsinn sein, leidlich spannend erzählt ist sie aber allemal. Wie in so vielen chinesischen A-Filmen liegen auch in DRAGON BLADE riesiger Aufwand, Pathos und Trash verdammt nah beieinander. Viel eigenartiges Vergnügen hat mir zum Beispiel eine Gesangseinlage bereitet, bei der zunächst die Chinesen bzw. die Nichtrömer (und das schließt in diesem Falle diverse andere südostasiatische und Turkvölker mit ein) ein herrlich friedensbewegtes Ständchen singen, worauf die Römer mit einer auf Latein gesungenen Hymne an die Heimat antworten, patriotisch und eher kriegerisch, aber irgendwie auch schön, wenn man sich denn das Kichern verkneifen kann.
DRAGON BLADE ist ein seltsamer Film, der - das kann man ihm immerhin zu Gute halten - so in Hollywood vermutlich nicht hätte entstehen können. Und Jackie Chans Peacenik-Charakter ist sicher gut gemeint, trägt aber maßgeblich zum schrägen Eindruck des Films bei. Der thematisch ähnliche OUTCAST ist in jeder Hinsicht ungleich viel biederer und öder. Und solch spektakuläre Action wie DRAGON BLADE bietet er natürlich lange nicht. Von letzterer war ich geradezu entzückt.
Ach ja, John Cusack ist besser drauf als in seinen letzten Produktionen, man denke da nur an den schauerlichen Auftritt in THE PRINCE, so richtig überzeugt er aber nicht. Und Brody darf einen übergeschnappten Feldherren mit üppiger Zottelfrisur spielen, den er mit Gusto mimt, ohne ihm aber Menschlichkeit zu verleihen. Könnte aber auch daran liegen, dass die Rolle vom Drehbuch so eindimensional angelegt ist. Obwohl er auch mal weinen darf. Großer Moment!
Erwarte aber um Gottes Willen nichts Seriöses oder auch nur im filmischen Kontext Glaubwürdiges.SFI hat geschrieben:Auf den freue ich mich irgendwie, da ich die Verbindung von Rom mit Asien ziemlich interessant finde. Sonst wildern die Filme ja meist nur in Rom selbst oder irgendwo im germanischen Hintertupfingen.
TAKING OF TIGER MOUNTAIN
Tsui Harks Volksarmisten-Spektakel fängt etwas lahm und verwirrend an, entwickelt sich dann aber zu einer spannenden und leicht übergeschnappten Actionsause, bei der mal wieder die in 2D auffällig unperfekten Effekte etwas stören. Kein Meisterwerk, aber ein großer Spaß.
7/10
THE CROSSING Part 1
John Woo macht auf GONE WITH THE WIND. Sentimentales, unehrliches Schnarchfest, das in der zweiten Hälfte (des ersten Teils) die Augenlider konstant nach unten zu drücken versucht. Die Bilder sind schön, die Darsteller steif, der Score schmachtet wie in den 40er Jahren, und die Kriegsaction sah in WINDTALKERS deutlich besser aus.
Dank der etwas besseren ersten Hälfte gerade noch 5/10
Tsui Harks Volksarmisten-Spektakel fängt etwas lahm und verwirrend an, entwickelt sich dann aber zu einer spannenden und leicht übergeschnappten Actionsause, bei der mal wieder die in 2D auffällig unperfekten Effekte etwas stören. Kein Meisterwerk, aber ein großer Spaß.
7/10
THE CROSSING Part 1
John Woo macht auf GONE WITH THE WIND. Sentimentales, unehrliches Schnarchfest, das in der zweiten Hälfte (des ersten Teils) die Augenlider konstant nach unten zu drücken versucht. Die Bilder sind schön, die Darsteller steif, der Score schmachtet wie in den 40er Jahren, und die Kriegsaction sah in WINDTALKERS deutlich besser aus.
Dank der etwas besseren ersten Hälfte gerade noch 5/10
I SPIT ON YOUR GRAVE 3
Direkter Nachfolger zum ersten Film, wieder mit Sarah Butler in der Hauptrolle, die erstaunlicherweise erheblich weniger gut aussieht. Könnte natürlich das Resultat des fähigen Make-up-Teams sein, um die Wandlung der Protagonistin zu verdeutlichen, bezweifle es aber. Der Film selbst ist leichtere Kost als der Vorgänger, weniger Rape, weniger Revenge, weniger Gore. Weder Fisch noch Fleisch, aber wenigstens nicht langweilig.
WILD CITY
Ringo Lams Comebackfilm ist ein formelhafter Thriller mit einer Handvoll akzeptabler, jedoch völlig unspektakulärer Actionszenen. Eher CITY ON FIRE als FULL CONTACT, von der Qualität beider Filme aber weit entfernt. Dämliche Monologe nerven genauso wie die unsympathischen Charaktere. Lam gelingt es jedoch trotzdem, die Spannungsschraube über Großteile des Films angezogen zu halten, und die Bilder gerade des nächtlichen Hongkongs sind wunderschön und höchst atmosphärisch.
Gute
Direkter Nachfolger zum ersten Film, wieder mit Sarah Butler in der Hauptrolle, die erstaunlicherweise erheblich weniger gut aussieht. Könnte natürlich das Resultat des fähigen Make-up-Teams sein, um die Wandlung der Protagonistin zu verdeutlichen, bezweifle es aber. Der Film selbst ist leichtere Kost als der Vorgänger, weniger Rape, weniger Revenge, weniger Gore. Weder Fisch noch Fleisch, aber wenigstens nicht langweilig.
WILD CITY
Ringo Lams Comebackfilm ist ein formelhafter Thriller mit einer Handvoll akzeptabler, jedoch völlig unspektakulärer Actionszenen. Eher CITY ON FIRE als FULL CONTACT, von der Qualität beider Filme aber weit entfernt. Dämliche Monologe nerven genauso wie die unsympathischen Charaktere. Lam gelingt es jedoch trotzdem, die Spannungsschraube über Großteile des Films angezogen zu halten, und die Bilder gerade des nächtlichen Hongkongs sind wunderschön und höchst atmosphärisch.
Gute
THE CONDEMNED 2
Riesenrotz! Furchtbare Darsteller in furchtbaren Rollen, dämliche, unspannende Geschichte, erschreckend geringe Schauwerte, mittelmäßige bis schlechte Ballereien und die wohl pampigsten Prügeleien seit langem. Der schlechteste Film von Regisseur Roel Reiné.
Der schönen Landschaftsaufnahmen und einiger weniger netter Actionmomente wegen noch ganz knappe
SPECTRE
Spannend, spektakulär, düster, aber dennoch humorvoll, und glücklicherweise mit einem starken Bond-Girl gesegnet. Der beste der vier Craig-Bonds.
Riesenrotz! Furchtbare Darsteller in furchtbaren Rollen, dämliche, unspannende Geschichte, erschreckend geringe Schauwerte, mittelmäßige bis schlechte Ballereien und die wohl pampigsten Prügeleien seit langem. Der schlechteste Film von Regisseur Roel Reiné.
Der schönen Landschaftsaufnahmen und einiger weniger netter Actionmomente wegen noch ganz knappe
SPECTRE
Spannend, spektakulär, düster, aber dennoch humorvoll, und glücklicherweise mit einem starken Bond-Girl gesegnet. Der beste der vier Craig-Bonds.
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