Resümee 2021:
Dune
Eine nahezu perfekte SciFi-Illusion.
Titane
Die körperlichen Transformationsschmerzen der Hauptfigur werden auf den Zuschauer übertragen und die Phantomschmerzen sind noch Monate später in den Knochen zu spüren.
The Empty Man
Bitte nicht mit Slender Man oder Bye Bye Man verwechseln: Unheimlich, intensiv und nicht ohne ironisches Zwinkern mausert sich „The Empty Man“ zu einem der packendsten Filme des Jahres.
Possessor
David Cronenbergs DNA übernimmt langsam die Kontrolle über Körper und Geist seines Sohnes Brandon. Sie produziert nicht etwa einen identischen Cronenberg-Klon, sondern eher eine Art Mutation mit verschobenen Konturen. So gesehen also genau das, was man sich von der Fortführung der Cronenberg-Linie erhofft.
Strange Dreams
Alleine die Traumsequenzen sind die Erfahrung schon wert. Eine Reise ins Unterbewusstsein, die sich nicht einfach durch den nächsten Film in der Watchlist abschütteln lässt.
Don't Look Up
Wenn sich Satire in Realität verwandelt, bleibt einem das Lachen im Halse stecken.
The Last Duel
Eine Geschichte, drei Perspektiven und Nuancen, die spielentscheidend werden: Ridley Scott hat nichts von seinem feinen Instinkt verloren.
The Bloodhound
Ein minimalistisches Indie-Kammerspiel um einen exzentrischen Gastgeber und seinen irritierten Besucher, das als Dracula-Paralleluniversum bei weitem noch nicht zureichend beschrieben ist.
The Night House
Eher Verlustbewältigungsdrama als Horrorfilm, kann „The Night House“ immerhin mit einer sehr guten Hauptdarstellerin, einer atmosphärischen Seehaus-Kulisse und brillanter Kameraarbeit sowie angenehm dezenten Computereffekten aufwarten, mit denen die getrübte Wahrnehmung der Protagonistin auf der Leinwand regelrecht sichtbar wird.
The Harder They Fall
Substanz kann man woanders auftanken. Manchmal braucht der Filmfreund einfach auch mal eine fette Stylebombe.
The Mitchells vs. The Machines
Womit wieder bewiesen wäre: Animationsfilme machen am meisten Spaß, wenn die Anarchie sie vom Pfad der singenden Chöre und Dreamworks Faces abweichen lässt.
Born a Champion
Ruhig aufgezogenes Kampfsport-Drama, das man für seine klischeehaften Wendungen rügen könnte... wäre da nicht die stilsichere Regie und vor allem die überragende physische Leistung von Sean Patrick Flanery, den man in dieser Form längst nicht mehr auf der Rechnung hatte.
Tom Clancys Gnadenlos
Könnten Steine Rache empfinden, hätte man Michael Jordan mit einem solchen ersetzen können und das gleiche Resultat bekommen. Und das ist nicht einmal negativ gemeint: Bei allen Einzelkämpferklischees erzeugt schon die physische Präsenz des Hauptdarstellers genug Druck, um das Ding nach Hause zu schaukeln.
No Time To Die
Mit einem Rucksack voller schwerer Steine auf dem Weg zum Gipfel, schauen wir nun erfüllt, aber erschöpft auf eine hoffentlich wieder etwas leichtere Zukunft.
A Quiet Place: Part II
Krasinski weiß einfach, wie man Spannung erzeugt: Man lässt Parallelmontagen wie riesige Zangen zuschnappen und nichts entkommen, was sich innerhalb der Zange bewegt. Dumm nur, dass „A Quiet Place: Part II“ abgesehen von zwei starken Parallelmontagen nicht mehr viel vorzuweisen hat.
Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings
Knallbunte Asiasploitation aus dem Hause Marvel mit allen zugehörigen Wägbarkeiten.
Free Guy
Ein hübsch-bunter Kompromissfilm, bei dem möglichst alle Zielgruppen erreicht werden wollen: Der Fortnite-Spieler, der nicht merkt, wie sein Spielverhalten auf den Arm genommen wird (weil die Keule viel zu weich geschwungen wird), der Nicht-Spieler, der wissen will, was NPC für ein Unsinn ist, die Freundin, die sich in die Love Story hineinversetzen kann und der Event-Gänger, der gehört hat, dass Ryan Reynolds mitspielt.
News of the World
Helena Zengels steiler Aufstieg zeigt fast besser als der Film, wie gut sich laute Schlagzeilen verbreiten. Man muss nur schreien können.
Godzilla vs. Kong
Der vorläufige dramaturgische Höhepunkt des Monsterverse verlangt dem Zuschauer eine Menge ab, wenn es darum geht, den im Drehbuch verzapften Unfug zu tolerieren. Hat man die Kröte einmal geschluckt, bekommt man immerhin reichlich Gegenwert für das Eintrittsgeld in Form polierter Riesen-Kauleisten.
Blood Red Sky
Vampires on a Plane. Ein kruder Genre-Mix, der im Schnitt und in der umständlichen Erzählweise nicht immer ganz schlüssig gerät, aber stets für eine Überraschung gut ist.
A Classic Horror Story
Da hat sich zumindest mal jemand getraut, außerhalb der Box zu denken, auch wenn einem das „Post“-Präfix in der Auflösung mit dem Arsch ins Gesicht springt.
Oxygen
Verwunderlich, dass dieser Tage nicht mehr solcher Einpersonenstücke gedreht wurden. Dieser hier nutzt den engen Raum ganz ordentlich, allerdings hat Alexandre Aja auch schon interessantere Filme gedreht.
Love and Monsters
Die Liebe gibt’s bei Netflix nicht nur im Bundle mit Tod und Robotern, sondern auf Wunsch auch mit Monstern. Enthalten ist eine schick gestaltete Postapokalypse mit originellen Mutationen des Tierreichs, eingefasst in einen leider etwas überraschungsarmen Erzählrahmen.
Kate
Immer noch stromlinienförmige Konfektionsware nach der Schablone „Girl on the Rampage“, dank der quirligen Mary Elizabeth Winstead aber immerhin der beste seiner Art in 2021.
Boss Level
Die krampfige B-Version von „Free Guy“. Schon wegen der hässlichen Farbfilter dem Premium-Produkt eher nicht vorzuziehen.
The Swarm
Eher stilles Psychodrama statt Horror. Solide gemacht, aber kein Grund, ins Schwärmen zu geraten.
The Conjuring – The Devil Made Me Do It
Ein mutiges neues Konzept für die Franchise, zu Lasten des Grusels allerdings, mit dem das immer noch sympathische Pärchen Vera Farmiga und Patrick Wilson nur noch in gedämpfter Form konfrontiert wird.
Willy's Wonderland
Stinkt nicht mal ansatzweise gegen Wally World oder Itchy & Scratchy Land an. Die stoische Ruhe, mit der Nicolas Cage das Wunderland wieder auf Vordermann bringt, während ihm hässliche Puppen auf den Nerv gehen, hat allerdings einen Oscar aus der Mülltonne verdient.
Raya and the Last Dragon
Ach, würde doch im Hause Disney auf die Drehbuchkunst so viel Wert gelegt werden wie auf das Art Design und das Animationshandwerk...
Zack Snyder's Justice League
Nur weil man den Helden in Stramplern mehr Zeit zum Strampeln gibt, wird noch lange kein Ballett draus.
Fear Street: 1994
Hätte man geahnt, dass die an „Scream“ angelegte Eröffnungssequenz im Kaufhaus die beste der gesamten Trilogie bleiben wird, hätte man womöglich frühzeitig den Stecker gezogen.
Space Sweepers
Hübsche Bilder, schnell vergessen.
Black Widow
Hätte trotz Prequel-Handicap die Anlagen gehabt, um Marvels Comic-Bombast mit den Grundlagen eines Agenten-Thrillers zu einem spannenden Gemisch zu verrühren. Geworden ist es stattdessen eine routinierte Belanglosigkeit ohne jeden Thrill.
The Reckoning
Verquaster Medieval-Quatsch mit Teufelsgestalten, Folter und viel Schminke, gleichwohl nicht ganz ohne einen primitiven Unterhaltungswert.
Black Friday
Der Cast verspricht mehr als er hält, das Kaufhaus-Massaker gerät eher zum Massakerchen. Der Kommentar zum Konsumwahn bleibt brav und überraschungsarm, Schauwerte sind trotz der putzigen Zombies kaum gegeben. Taugt aber genug, dass man am Black Friday mal anderthalb Stunden dem Einkaufswagen vom großen A fern bleibt.
Matrix Resurrections
Man stelle sich vor, Gott hat Millionen von Fans unter den Aliens, weil er die Erde erschaffen hat, einen der coolsten Planeten im System. Die Alien Brothers fragen Gott, ob er Erde 4 erschaffen kann, obwohl Erde 2 und Erde 3 wegen heißer Luft explodiert waren. Gott akzeptiert, ohne zu wissen, wie die weiße Kugel Papier eigentlich gefüllt werden soll. Also nutzt Gott die leere Papierkugel von Erde 4 als Leinwand und projiziert Erde 1 auf Erde 4. Nur mit neuer Grafik-Engine. Und neuen Skins. Und neuen Bugs. Und leider auch ohne den ganzen Spielspaß von Erde 1. Dann lieber nochmal Erde 1 spielen. Fühlt sich einfach besser an.
Halloween Kills
Ach, macht euch doch nix vor. Das Böse stirbt nie!
Mortal Kombat
Ein paar gute Einzelsequenzen und nett getroffene Charaktere werden zu einem Flickenteppich vernäht, der sich nicht entscheiden kann, welche Richtung er eigentlich einschlagen will. Und sich bei einem Turnierfilm das Turnier für einen zweiten Teil aufzuheben, ist auch nicht gerade der brillanteste Einfall unter der Sonne.
The Tomorrow War
Starship Aliens aus einer anderen Welt vs. Raptoren-Dompteur, sponsored by Fifa World Cup 2022. Kann man machen, muss man aber nicht.
Monster Hunter
Wenn mal wieder ein Monsterfilm seiner Spielevorlage intellektuell nicht das Wasser reichen kann, steckt mit Sicherheit Paul W. S. Anderson dahinter.
Army of the Dead
Wenn Matthias Schweighöfer der beste Mann am Set ist, dann weißt du: Du solltest die Zusammenstellung deiner Crew noch einmal überdenken.
Space Jam – A New Legacy
Die hässlichsten Looney Tunes, die es je gab, hüpfen ohne Sinn und Verstand durch einen Zitatesalat, der sich liest wie eine wirre Abfolge von Internet-Memes, die jemand aus dem Kontext gerissen hat. Darüber hinaus liest sich „LeBron James“ gegenüber „Michael Jordan“ nun mal eben leider wie ein 2nd Draft Pick.
Jungle Cruise
Genauso gut könnte man King Kong eine Liane in die Hand drücken und ihm auftragen, alberne Mätzchen aufzuführen. Als Belohnung winkt eine blonde Prinzessin.
Red Notice
Der Blitzdings-Razzie 2021 für geht an diesen Film da... den mit Hobbs, Deadpool und Wonder Woman... und der Coladose... äh, worum ging es nochmal gleich?
Army of Thieves
Ein Spin-Off, das so wenig zu sagen hat, dass man die daraus resultierende Stille in dem deutschen Örtchen beinahe schon wieder genießen kann. Würde doch bloß Dieter auch mal die Sabbel halten.
Jolt
Fallen dir als Autor keine organischen Situationen mehr ein, um die Emotionen der Hauptfigur zu stimulieren, dann setz sie doch einfach per Knopfdruck unter Strom. Blöd nur, dass der Zuschauer am längeren Hebel sitzt und jederzeit die Fernbedienung betätigen kann.
Bad Hair
Solche Tage haben wir alle mal. Aber haben wir darüber dann etwa einen Film gemacht? Nein, wir haben unsere Frisur gerichtet und sind raus ins Unbekannte, verdammt!
Fear Street: 1666
Der Abschluss der vielleicht schnellsten Trilogie der Filmgeschichte entzieht sich schon durch die Jahreszahl den unvorteilhaften Direktvergleichen mit den Slasher Classics, was zunächst einmal nicht schlecht ist. Aber Mittelalter hin, Zeitsprünge her; machen wir drei Kreuze, dass die Nummer endlich durch ist.
Fear Street: 1978
Wenn man schon Camp Crystal Lake nachbaut und die Vorfreude auf eine Reise zur Aufstiegszeit des Slasher-Genres zu entfachen, wie zum Teufel schafft man es dann, im fertigen Film nichts davon auch nur ansatzweise abzuliefern?
Cruella
Wer auch immer Disney den Floh ins Ohr gesetzt hat, dass das Publikum gerne sehen würde, wie die hauseigenen Villains per Küchenpsychologie völlig demontiert werden, der sollte diesen Irrtum langsam mal richtig stellen, bevor es auch noch Ursula und Medusa an den Kragen geht.
Coming 2 America
Dieses späte Sequel unterstreicht durch sein krachendes Scheitern eine Erkenntnis: Zamunda wird durch computeranimierte Wildtiere nicht gerade attraktiver und das charismatische New York der 80er Jahre, das uns so viele Filmklassiker beschert hat, ist unwiederbringlich verloren.
Infinite
War in einem früheren Leben vielleicht mal ein Blockbuster. In den hintersten Regalreihen des Amazon-Prime-Backkatalogs versteckt ist er in dieser Inkarnation aber eigentlich ziemlich gut aufgehoben.
Great White
Bei der langweiligen Versammlung im Schlauchboot hat nicht mal der Hai so richtig Lust, sich am Büffet zu bedienen. Einfach keine gute Auswahl. Man kann es ihm nicht verdenken.
Die gesehenen Serienstaffeln, die 2021 erschienen sind, waren überschaubar, alles in allem aber qualitativ sehr solide. Lediglich "Love Death & Robots" entpuppte sich nach der starken ersten Staffel in der zweiten als mittlere Enttäuschung:
Squid Game – Season 1 (7.5/10)
Them – Season 1 (7/10)
Midnight Mass – Season 1 (7/10)
Brand New Cherry Flavor – Season 1 (7/10)
Disenchantment – Season 3 (6.5/10)
Love Death & Robots – Season 2 (5/10)
Verpasste Filme chronologisch nach Interesse sortiert (ohne Garantie auf Vollständigkeit):
Benedetta
Malignant
Last Night in Soho
Ghostbusters
Der Rausch
The Green Knight
The Father
The Suicide Squad
The French Dispatch
Spider-Man: No Way Home
Candyman
Old
Cash Truck
Nobody
Resident Evil: Welcome to Raccoon City
Antlers
Nomadland
Venom 2
Don't Breathe 2
Kaiserschmarrndrama
Killer's Bodyguard 2
Fast & Furious 9
Cry Macho
Saw: Spiral
The Forever Purge
Eternals
Statistik:
FILME
gesehene Filme: 456 (2020: 324, 2019: 253, 2018: 306, 2017: 279, 2016: 247, 2015: 227, 2014: 297)
- davon
keine Erstsichtung: 86
- davon Filme aus 2020: 53 (basierend auf deutscher Erstveröffentlichung, d.h. entweder Kinostart oder Heimkinorelease)
Kinobesuche: 5 (2020: 1, 2019: 8, 2018: 8, 2017: 10, 2016: 7, 2015: 9)
prozentuale Verteilung UHD / Blu-ray / DVD / VOD / Kino: 0,88% / 63,16 % / 7,68% / 27,19 % / 1,10% (2020: 0% / 64 % / 4% / 32 % / 0,31%)
prozentuale Verteilung amazon Prime / Netflix / Disney: 56,45 % / 31,45 % / 12,10 %
SERIEN
gesehe Serienstaffeln: 33 (2020: 52, 2019: 47, 2018: 37, 2017: 41, 2016: 47, 2015: 47, 2014: 47)
prozentuale Verteilung Blu-ray / DVD / VOD: 30,30 % / 24,24 % / 45,45 % (2020: 17,3 % / 42,3% / 40,3 %, 2019: 36 % / 26% / 38 %)
prozentuale Verteilung amazon Prime / Netflix / Disney: 26,67 % / 45,45 % / 13,33 %