Filmtagebuch: Fäb

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Vince
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Beitrag von Vince » 16.10.2007, 16:51

Wo ist das Problem? Argumentiert es doch aus. In der Beziehung gehe ich mit dem John konform - man kann sicher so argumentieren, dass Bernard & Bianca besser ist als das Dschungelbuch - es besteht ja kein Zwang, dass man das Dschungelbuch besser zu finden hat, nur weil es den höheren Status genießt.

Mein Lieblingsdisney ist übrigens mit "Dumbo" auch einer, der eher als kleineres Nebenprojekt gedacht war.

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Beitrag von John Woo » 16.10.2007, 16:56

Vince hat geschrieben:Wo ist das Problem? Argumentiert es doch aus. In der Beziehung gehe ich mit dem John konform - man kann sicher so argumentieren, dass Bernard & Bianca besser ist als das Dschungelbuch - es besteht ja kein Zwang, dass man das Dschungelbuch besser zu finden hat, nur weil es den höheren Status genießt.
Na also, schön dass wenigstens jemand durchblickt. :wink: War jetzt schon überrascht, dass der Fäb aufgrund meines Kommentares, welches meine Lieblingsdisneys sind und dass mir das Dschungelbuch nicht so gefällt, gleich austickt. Ist doch alles Geschmackssache. Das gilt auch für Meisterwerke. Oder nicht? Ausserdem heisst es doch bei jedem Film "Walt Disneys Meisterwerk..." :wink:
Und 101 Dalmatiner und Bernhard und Bianca kann sehr wohl mit dem Dschungelbuch mithalten. Zumindest in meinen Augen. Von König der Löwen will ich ja gar nicht mal sprechen.

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Hannibal
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Beitrag von Hannibal » 16.10.2007, 17:02

Finde aber auch, das "Das Dschungelbuch" einer der allerbesten Disney-Filme aller Zeiten ist. Der passt einfach von vorne bis hinten, perfekte Dramaturgie, top gezeichnet und vor allem musikalisch eins ja. Während bpsw. beim "König der Löwen" (der auch ein absolutes grandioses Zeichentrickriff ist ;-)) immer wieder so Lückenfüller-Musicalnummern reingerutscht sein, genießt beim "Dschungelbuch" jeder Song Kult-Status. Ob berechtigt oder nicht, darüber kann man sich natürlich streiten, im Endeffekt stört hier aber keine Nummer....bekommt von mir auch die volle Ladung, wie man 101 Dalmatiner besser finden kann, entzieht sich auch meiner Vorstellungskraft.....aber naja, wir können ja unseren Johnny ;-)

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Beitrag von John Woo » 16.10.2007, 17:08

Naja Dschungelbuch finde ich einfach langweilig von der Story her, zu gemütlich, und das Dschungelsetting gefiel mir auch nicht so toll.

Bernhard & Bianca haben ne super Atmosphäre (in diesen Sümpfen etc.) und eine richtig böse Gegenspielerin, nur schon dass die beiden Hauptdarsteller zwei Mäuse sind, die gegen einen Menschen antreten, macht die Sache so reizvoll und interessant. Und ich fand es einfach spannender als das Dschungelbuch.
Daselbe bei den Dalmatiner, nur dass es da Hunde sind. Auch den Film mag ich von der Story her - einfach klasse.
Und der König der Löwen gefiel mir vor allem von den Figuren und der Geschichte her.

So das waren mal grob meine Argumente. Ich will hier niemanden von irgendwas überzeugen, ich sage nur warum ich das Dschungelbuch net soo mag und welches meine Lieblinge sind. Wenn andere meinen das Dschungelbuch ist ihr Klassiker, in Ordnung. Stört mich nicht. Wo ist also das Problem?

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Beitrag von Fäb » 16.10.2007, 22:50

es gibt nirgens ein Problem, ich bin die Sache halt nur was zurückhaltend angegangen, weil du, lieber John, dich bei mir, als ich anderer Meinung bezüglich "Die Verurteilten" war und einen zugegebenermaßen geringschätzigen Kommentar diesbezüglich abgelassen hab, gar per PN beklagt hast. Und da ich keinen Bock auf übermäßige Tipperei hatte dachte ich mir: Ok, jede jeck is anders, aber ganz so kann man das nu auch nicht stehen lassen. ;)

Nun denn (das solls dann aber auch von mir gewesen sein dazu :)):
Der Vorsatz bei Dschungelbuch lautete ja auch, in erster Linie gelungene Figuren zu kreieren und die Geschichte absichtlich nicht zu überladen. Das Ergebnis sind die wohl legendärsten Disney-Figuren aller Zeiten, die dem straighten Grundkonzept absolut ausreichen und keine weitere ausufernde Bühne brauchen als ihren Dschungel. Sie müssen einfach nur präsent sein, das ist ja das Verblüffende. Des Weiteren sind die Musiknummern im Gegensatz zu vielen anderen Disney-Produktionen nicht nervig und nicht aus der eigentlichen Geschichte ausgeklinkt. Zudem sind die Nummern (bis auf die vorletzte vom Mädel) allesamt angenehm kitschfrei und nicht enervierend oder zum davonlaufen wie bei vielen anderen Zeichentrickfilmen (auch wenn man die Filme ansich sogar evtl. mag). Man nehme einfach nur mal die legendäre Nummer in der Affenstadt: Parallel zur groovy Musiknummer läuft die zum schreien geile Maskerade von Baloo und beginnt das affenartig irre Zerren um Mogli. 8-) Für Mitte der 60er ist die Musik schon ziemlich progressiv.

Ich geh mal nur noch auf die von dir genannten Lieblingsdisneys als Gegenbeispiele ein, ungeachtet der Tatsache, dass ich z.B. "Bambi" nichts abgewinnen kann, und ansonsten zwar "Peter Pan", "Dumbo", "Robin Hood" oder "Aristocats" zu meinen Favoriten zähle, aber dennoch keiner auch nur annähernd an meinen absoluten persönlichen Tronfolger herankäme ;)

Die von dir genannten Filme sind ebenfalls toll, keine Frage, aber im Gegensatz zu Dschungelbuch sind sie meiner Meinung eher "routiniert", ihnen haftet irgendwie nicht das "Einzigartige" an. "101 Dalmatiner" hab ich als Kind auch gesehen, aber keinerlei sonderlichen Erinnerungen mehr daran, als dass ich was dazu sagen könnte. Möglicherweise wurde auch im Nachhinein der Eindruck durch den mäßigen Realfilm noch geschmälert, aber dennoch ist bezeichnenderweise nicht viel hängen geblieben. Anders bei "Bernard und Bianca", der ist auch ein Sonderfall und irgendwie kein typischer Disneyfilm. Es ist lange her, dass ich die Filme gesehen habe, den zweiten Film ("im Känguruhland") beispielsweise hab ich nur im Kino gesehen, es könnte sogar mein erster Kinofilm ever gewesen sein, so genau weiß ich das nicht mehr (ich war 5 oder so...) und den ersten Teil hab ich dann später mal gesehen, und die haben mir auch gut gefallen weil sie vollkommen anders funktionieren: Es sind eher spannende Abenteuergeschichten und keine Lach- und Sing-Nummern. Das macht sie zu guten Zeichentrickfilmen, aber -und auch wenn man hier gewissermaßen Äpfel mit Birnen vergleicht- Dschungelbuch dagegen ist absolut zeitlos und vor allem durch seine Musiknummern für mich auf ewig Kult, was ich ansonsten von keinem anderen Disney-Film (oder überhaupt Zeichentrickfilm, aber bei Disney gehört es meist zum festen Repertoir) nur aufgrund seiner Songs sagen kann. Im Gegenteil: Bei anderen Filmen hab ich mich schon als Kind während der Musiknummern eher genervt gefühlt, bei Dschungelbuch nicht, da hab ich ordentlich abgefeiert, das war und ist cool. Zeitlos eben. ;)

edit: Nahezu mein Zweitlieblings-Disney (aber wiederum im Grunde nur schwer zu vergleichen) ist übrigens ein ziemlich neuer: Ein Königreich für ein Lama! - "Hütet euch vor dem königlichen Groove!" :rock:

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Beitrag von freeman » 17.10.2007, 00:54

Das Königreich mit dem Lama halte ich für ziemlich überhyped ... Lilo und Stitch ist mein Liebling .. von allen Disneys ... das ist Anarchie pur und damit herrlich gegen den Disneykamm geschoren ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von John Woo » 17.10.2007, 01:55

Fäb hat geschrieben:Es sind eher spannende Abenteuergeschichten
Ja genau, das ist wahrscheinlich auch das, was mich an Bernhard und Bianca immer besonders fasziniert hat. Wie du sagst, ist das Dschungelbuch mit dem kaum vergleichbar, ist halt einfach viel gemütlicher, durchaus auch ein Feel-Good-Film, dagegen ist auch gar nichts auszusetzen, aber schon als Kind fand ich offensichtlich solche Abenteuergeschichten, verpackt in einer tollen Atmosphäre, grossen und bösen Bösewichten - und vergleichsweise kleine Gegenspieler als Titelhelden, was das ganze schön spannend macht.
Vielleicht kannst du jetzt meine Begeisterung für diese Filme ein bisschen besser nachvollziehen. :wink:

Übrigens hab ich mich nicht "beschwert" in der PM, ich wollte das nur vernünftig und auf normale Weise ausdiskutieren. :wink:

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Beitrag von daemonicus » 17.10.2007, 07:40

Da ich kein Herz hab mag ich auch keine Disney-Filme. 8-) Ne, ganz so ist es nicht, aber mich nervt die Singerei tierisch. Gerade deshalb seh ich z.B. Das Dschungelbuch schon fast ausser Konkurrenz, da gerade die Musik imho noch mehr dem persönlichen Geschmacksdiktat unterworfen ist. Deshalb kann ich John verstehen, dass er die anderen Filme mehr mag, aber ich werde die nie als gut empfinden können, da mich diese Schnulzteile so dermassen abschrecken, dass ich die Filme eh nicht durchhalte. Andererseits kann ich aber dem Fäb da sein progressives Musikargument fast nicht zugestehen, da einer mit Schnulzenblut die Musik bei "Die Schöne und das Biest" besser finder als beim "Dschungelbuch" und deshalb den Film auch mehr mögen mag. :wink:

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Beitrag von Vince » 17.10.2007, 12:00

Leute, ich bin stolz auf euch. Ihr macht dem ersten Rang, den man hier als Liquid-User zugesprochen bekommt, alle Ehre! :wink:

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Beitrag von freeman » 18.10.2007, 01:11

:lol: :lol: :lol:

Du bist echt fies Vince ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von SFI » 18.10.2007, 05:35

Ich fand eigentlich nur den König der Löwen so richtig genial, dazu gibts auch einen Hammer Score. Der Rest ist nicht so meine Welt, ok viel gesehen habe ich noch nicht, aber an das Dschungelbuch traue ich mich auch irgendwie nicht ran. :lol:
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Beitrag von Fäb » 18.10.2007, 13:13

pff!
und @ Vince: Ich bin ja hier sowieso völlig fachfremd und muss aufpassen, dass ich geduldet werde ;)


Der Frosch mit der Maske

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Ein Verbrecher-Syndikat um ihren Chef, den geheimnisvollen Unbekannten im Froschähnlichen Gewandt, bringt die Londoner Gesetzeshüter zur Verzweiflung... Der erste Edgar Wallace-Film, Jahrgang '59, ist zwar oftmals absurd naiv und mnachmal ungewollt komisch, aber genauso häufig gewollt witzig und besticht insgesamt durch ein unnachahmliches flair.
:liquid6:


Der Vampir von Notre-Dame

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Mit diesem Kriminal/Horror-flick emanzipierte sich Mario Bava, der hier den Film, der von Riccardo Freda auf dem Regiestuhl begonnen wurde, übernahm und fertigstellte sich von seinen T'tigkeiten als Kameramann und Kulissenmaler (oder was auch immer das nochmal war) hin zum Regisseur und schuf ein zwar storytechnisch recht schmalspuriges, aber dafuer umso toller inszeniertes und effektmaessig fuer seine zeit absolut verblueffendes Schauermaerchen, das sich zwar am Ende unnoetig zu Tode erklaert, damit auch wirklich ein jeder Zuschauer genau weiss wie sich alles zugetragen hat (gleichwohl es natuerlich alles andere als kompliziert ist), aber dennoch unwahrscheinlich viel spass macht wenn man dem italienischen Horrorkino bzw. den auch schon manchmal im Ansatz erkennbaren Giallo nicht abgeneigt ist.
:liquid6: ,5



mfg
Fäb, Action-Prolet :lol:

PS: wieso zum teufel nochmal ist meine tastatur mitten im posting aufs amerikanische system umgesprungen?!?!? Die Fragezeichen, Z und Y udn Klammern sind nicht mehr da wo sie sein sollten und wenn ich nicht eine dunkle Vergangenheit ;) als Counter-Strike-Zocker hinter mir haette, wuerd ich mich gar nimmer zurecht finden... :motzen:

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Beitrag von SFI » 18.10.2007, 18:08

Naja ich finde dein Tagebuch trotzdem interessant auch wenn du aus der Reihe tanzt. Habe mir fest vorgenommen mal komplett durchzublättern und bisserl was von deinen Filmen mit hohen Wertungen zu leihen! :wink:
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Beitrag von Vince » 18.10.2007, 18:26

Yip, nu bleib uns bloß erhalten mit deinen Filmkommentaren. Du bist doch neben LD einer meiner letzten wenigen Rettungsanker aus der Äkschnhölle heraus. ;)

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Beitrag von Fäb » 18.10.2007, 18:38

keine sorge jungs, das sollte weder Mitleid heischend klingen noch läge mir etwas ferner als hier den Hut zu nehmen! Gerade auch das Filmtagebuch gehört bei mir schon zur Routine und ich würds mittlerweile auch nur für mich selbst machen, einfach so zur kurzen Reflexion was ich so die woche über schaue. Trotzdem danke ;) :P

@SFI, ohja mach das, und scroll nicht über die ganzen Italo-Sachen einfach drüber, auf die 7/10+ Bewertungen dürfen selbst Genre-Fremdlinge gern mal einen Blick werfen und vielleicht packt es einen dann ja auch dabei ;) Von der breiten trash-Masse sollte man vielleicht jedoch vorerst ganz die Finger lassen, sonst packt man womöglich sobald keinen weiteren mehr von der sorte an :lol:

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Beitrag von Fäb » 19.10.2007, 12:06

Der dritte Mann

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Unter Zeitdruck entstandener aber auch nach 58 (!) Jahren noch fantastisch aussehender Noir-Krimi mit recht ausgeklügelter Geschichte, die aber ebenso Drama-Facetten zu bieten hat, bevor sie mit einem großartig inszenierten Finale abtritt und im unversöhnlichen Ende einen stimmigen Schlusspunkt findet. Das Wort "Action" ist wohl etwas viel gesagt, aber die Verfolgungsszenerie am Ende in der Kanalisation mit flackerndem Licht aus Fackeln und Taschenlampen sowie hallendem und in Echo ausartenden Geräuschen ist wunderbar anzusehen. Überhaupt spielt der Film im zerbombten Wien wahnsinnig gekonnt mit Licht und Schatten und längst gehört diese Geschichte um einen angeblichen Verkehrsunfall eines Schmugglers und Freundes der Hauptfigur mit anschließender Aufklärung der Ungereimtheiten zurecht zu den Klassikern der Nachkriegsfilme.
:liquid8: ,5

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Beitrag von Fäb » 21.10.2007, 13:47

Das Dschungelbuch 2

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Einfallsloser Aufguss von schlichtweg nicht adäquat wiederholbaren einzigartigen Erfolgsrezepten. Die Musiknummern sind lieblos und (im deutschen) zumeist mies geträllert, die story sowieso altbekannt, der Witz nicht vorhanden, der Charme der Figuren verflogen und die deutsche Synchro der Figuren (ausgenommen Baloo) am Rande des Nervtötenden. Insgesamt eine seelenlose DTV-Dekonstruktion eines Meisterwerks - doch zum Glück ist selbiges sowieso unantastbar 8-) ;)
:liquid4:


Smokin' Aces

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Ich kann schon verstehen, wie man einen solchen Streifen als Kritiker in der Luft zerreißen kann und sich somit über die nonsense-Action stellen mag - das ändert aber nichts daran, dass ich dennoch meinen Spaß hatte. Smokin' Aces ist zwar keineswegs intelligent, auch wenn er es gern wäre wie er mit dem ach so ausgeklügelten Clou (der gewissermaßen meilenweit gegen den Wind zu riechen ist) am Ende auftrumpfen möchte. Zudem kann er sich nicht vollends für einen hemmungslosen Actioner entscheiden und nervt manchmal mit der zu den comichaften Figuren und überzeichneter Action in unpassendem Gegensatz stehenden tragisch-traurigen Momenten, doch die Ballerorgien sind tatsächlich gekonnt in Szene gesetzt und der Film führt seine (zu) gewollt-aberwitzigen Schlächter und Menschenjäger schön rabiat ins Felde, so dass am Ende alles in die Luft geht, auch wenn längst die Effekte-Abteilung die Regie übernommen zu haben scheint um sich auszutoben und der eigentliche Regisseur Joe Carnahan (von dem ich "Narc" wirklich ziemlich gut fand) mit seinen Aufnahmeleitern und großen Teilen der Crew sowie dem schnell sterbenden Ben Affleck und dem Drehbuch als Anzünder längst ein gemütliches Lagerfeuerchen gemacht haben dürfte. Trotzdem irgendwie nett anzusehen, fährt das Ganze eine ähnliche Schiene wie "Way of the Gun", "Truth or Cosequences", "Dobermann" oder ähnliche Sachen. Das ist nicht hyperintelligent, sieht aber hübsch aus und macht kra-wumm. Das aber wenigstens auf allerhöchstem Level und mit erlesenen Darstellern (die mit ihrem Können freilich nur bedingt zum Zuge kommen, ein Andy Garcia beispielsweise scheint hoffnungslos unterfordert).
:liquid6: ,5


Hot Fuzz

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Leider nicht im Kino gewesen und seit Tagen ungeduldig auf meine DVD wartend, war ich umso heißer darauf, endlich mitreden zu können in Sachen Hot Fuzz. Und es ist tatsächlich der erhoffte Reißer geworden! Nachdem mit "Shaun of the Dead" schenkelklopfend das Zombie-Sujet abgefrühstückt wurde, geht man hier in ähnlich amüsanter parodierender aber dennoch respektvoll Tribut zollender Weise ans Actiongenre heran. Zitiert wird vom eigenen Vorgängerwerk (die DVD im Kaufhaus hat zwar mit "Zombie Party" einen anderen Titel aber das Cover stimmt ;) ), den im Film ständig als Thema auftauchenden Streifen "Gefährliche Brandung" (aaaah :lol: ), Western-Anspielungen (lonesome Rächer reitet auf dem Pferd in die Stadt 8-) ) und gängigen Action-Elementen einfach alles was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Zwischendurch hatte ich ganz leichte Bedenken (wirklich nur GANZ KURZ ;) ), ob das zu sehr in Richtung "Super Troopers" geht, aber die Qualität und überhaupt die Tonart des Films sowie storytechnisch die Entwicklung (ich fühlte mich gar an den ja einigen von euch ebenfalls bekannten "Population 436" erinnert ;) ) ist ja eine völlig andere. Die Gags kommen meist wirkungsvoll lakonisch rüber, unsere Buddies sind zutiefst symphatisch und das Ganze einfach ein rundum gelungener Spaß von Filmfreaks für Filmfreaks. Hoffentlich kommen noch weitere filmische komödiantische Abhandlungen von diesem genialen Team! :D
:liquid8: ,5

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Beitrag von Fäb » 25.10.2007, 20:23

Der große Diktator

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Hab den mal vor ziemlich langer Zeit gesehen und konnte da herzlich wenig mit ihm anfangen weil ich wohl noch zu jung war. Daher letztens den Themenabend bei Arte aufgezeichnet und erneut gesichtet samt anschließender Dokumentation. Und was soll man anderes sagen als: Ein Meisterwerk für die Ewigkeit!? Denn das ist es wahrhaftig. Unglaublich zudem, dass die Fertigstellung 1940 (nach über 500 Tagen seit Beginn!) erfolgte und somit das ganze Ausmaß des Schreckens überhaupt noch nicht ersichtlich war aber schon ganz gut vorausgesagt und bitterböse karikiert wird. Zwar sagte Chaplin ja später, er hätte den Film nicht (oder zumindest nicht so) gedreht wenn er den Holocaust in seinem ganzen Ausmaß bereits erfasst hätte, aber so muss man im Grunde froh sein, dass er so früh mit seinem Werk begann. Außerdem liegt ja auch die Intention des Films gänzlich woanders als in einer realistischen oder abgemessenen Darstellung. Das menschliche Ungetüm der Welt sollte klein gemacht, ihm sollte ins Gesicht gelachte werden, wie es in der Doku auch treffend heißt. Das ist rundum gelungen. Legendär natürlich die Fantasie-Reden Chaplins mit "imitiertem" Deutsch, das dem grolligen Ton Hitlers schon sehr nahe kommt sowie die irrwitzigen Verbandelungen des jüdischen Friseurs, der dem Führer dermaßen ähnelt, usw. usf. Über die damalige Diskussion, ob man über Hitler lachen dürfe, sind wir heutzutage zum Glück weit hinaus (diese kurze Debatte hierzulande im Zuge des recht katastrophalen Levy-Streifens war ja eigentlich gar keine).
:liquid10:

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Beitrag von SFI » 26.10.2007, 15:00

Sehr geil, den Film mochte ich früher auch, muss ich mir mal wieder ausleihen. Wie hieß btw dieser Film in dem Adolf gesiegt hat und Kennedy begrüßt oder so ähnlich?
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Beitrag von freeman » 27.10.2007, 01:02

Müßte Vaterland sein ... demnächst wieder im TV ...

In diesem Sinne:
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Beitrag von Fäb » 06.11.2007, 01:14

in letzter Zeit fast überhaupt nicht zum Filme gucken gekommen, heute dann direkt mal 3 Stunden lang den Kubrick angetan ;)

Barry Lyndon

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Mir schwante ja Böses. Sehr böses sogar, und das obwohl mir fast ausnahmslos alles von Kubrick sehr zusagt und ich durchaus auf der Seite der Huldiger stehe. Barry Lyndon hat mich bis dato nie interessiert, aber irgendwann musste der ja mal gesehen werden - und ich sag mal so: Bei weitem nicht schlimm wie befürchtet, aber ein zweites mal wird es wohl auch nie geben ;) Kubrick schuf ein Epos vor dem Herrn, mit ausgeklügelten Bildern, die fast jedes je einzeln für sich wie ein Gemälde wirken - leider ist die Narration dermaßen langatmig, dass die tollsten Lobeshymnen auf den Umgang mit seinen NASA-Kameras oder der Verwendung ausschließlich natürlicher Lichtquellen nicht zu unrecht ein größeres Publikum verschreckt haben. Filmisch sicherlich ein beachtenswertes Werk, aber ist dies nicht immer so ziemlich der letzte Strohhalm an den man sich klammert, wenn man nicht weiß wie man ein vermeintlich verkanntes Meisterwerk eines anerkannt brillianten Meister seines Fachs würdigen soll? Dennoch: Was Bertoluccis "1900" für eben jene Zeit ist, ist "Barry Lyndon" für die Zeit um den Siebenjährigen Krieg.
:liquid7:


davor die Tage jeweils noch irgendwann gesehen:

Schmalspurganoven

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Natürlich äußerst charmant und mit wirklich wie immer arschgeiler Situations- und Dialogkomik für Fans, aber gehört sicherlich eher zum erweiterten Kreis des Woody Allen-Komödien-Kabinetts. Leidet zudem etwas unter den unsanften Kehrtwenden während der Erzählung, welche nach einem Drittel etwas unverhofft eine andere Wendung nimmt und dabei irgendwie etwas die bisherige Stimmung auf der Strecke bleibt.
:liquid6:


Thank You For Smoking

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Ein absolutes Bonbon satirischer Komödienkost :) Was "Lord of War" für die Waffenindustrie ist, stellt "Thank You For Smoking" für die Tabakindustrie dar! ;)
:liquid8:


Severance

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Hebt sich durch seine überzogene satirische und flapsige Art (fängt ja schon beim Cover an) von zahllosen anderen backwoodern ab, auch wenn das letzte Drittel etwas arg zwischen gezwungen-ernsthaften und leicht unpassend albernen Brutalitäten und Prügeleien hin und herspringt. Dennoch einfach wunderbar trocken und very british in seiner Art, mit super Hänger-Typen inmitten trostlosem Nichts mit ein paar wirklich famosen schwarzhumorigen Gags unter der oftmaligen Vermeidung naheliegender Klischees. Ein paar Lieblingsszenen die mir gerade spontan einfallen sind auf jeden Fall mit den Schlüsselworten "Bär" (herrlich lakonisch), "Flugzeug" (einfach nur lol!) und "Spinne" (der Auraster bleibt aus, dafür plötzliche Tierliebe, das meine ich mit Vermeidung von Klischees) zu umschreiben ;)
:liquid7:


...boah und in 6 1/2 Stunden wieder in der uni sein? äh nö ey... :muede:

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Beitrag von Fäb » 13.11.2007, 21:17

Red Heat

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Eins der wenigen Arnie-Vehikel, die ich irgendwie noch nie gesehen habe und deren Sichtung ich nun endlich mal nachgeholt hab. Fazit: Grundsolider Actionfuim in dem es teils schön schön rummst und der als Buddy-Film mit trockenen Sprüchen und latenter forcierter Ost/West-Annäherung (die natürlich kaum an der Oberfläche kratzt...) ordetnlich funktioniert, keine großartigen Wünsche offen lässt aber nun wirklich auch nicht an vergleichbare Buddy-Filme ganz rankommt - und das auch, wenn ich Belushi sehr gern seh' :)
:liquid7:


Ab durch die Hecke

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Reißt einen jetzt weder animationstechnisch nocht gagmäßig vom Hocker, aber das Ganze ist für und jung und alt recht nett gemacht, viele Witze zünden durchaus und auch die obligatorische Gesellschafts- und Konsumkritik ist sauber unter Dach und Fach gebracht. Die deutschen Synchronstimmen machen ihre Sache sehr ordentlich, wieviel Wortwitz auf der Strecke geblieben ist beim Transfer vermag ich zwar nicht zu sagen, aber sicherlich nicht allzuviel (?). Kommt aber trotz solider Machart nicht über die Schwelle "ganz gut" hinaus, es fehlt leider etwas an Originalität. Absolute Götterszene: Dat Eichhörnchen auf RedBull!! :lol:
:liquid6: ,5


Bin-Jip

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Poetisches Großstadtdrama irgendwo zwischen Nolans "Following" in der Kuschelrock/Chillout-Variante und "Lost in Translation" in der ernsteren Schlafwandelausführung...
:liquid7:

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Beitrag von Fäb » 17.11.2007, 02:43

Der Killer von Wien

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In sich was Tempo und einzuschlagende Richtung angeht etwas unstimmiges Krimihorrordrama, das wohl als Melodrama angelegt, aber dann durch Argentos Erfolg maßgeblich in dessen Richtung beeinflusst und dem Giallo nachgeeifert. Somit ist viel barbusiges Weibsvolk anwesend ;) und wird selbiges ebenso freudig niedergemetzelt, womit auch das slasher/horror-Element untergebracht wäre. Fügt aber sich aber am Ende trotz holprigem Gesamtgefüge immerhin noch recht stimmig in seinem Krimiplot zusammen und ist somit kein schlechter Genrehybrid, der zudem wirklich schick fotografiert und mit einem eingängigen, schwer zu beschreibenden aber passenden score unterlegt. Dennoch eher nur was für Fans der beschriebenen Genre-Strömung Ende 60er / Anfang 70er.
:liquid6: (großzügig aufgerundet..)


Dr. Giggles

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Oldschool-Slasher-Konfektionsware in der Variation eines marodierenden Arztes, der aus stammbaumlichen Komplexen heraus ein Genre-typisches kleines Kaff nach Jahren der Gerüchte- und Mythenbildung erneut heimsucht... Kann man, muss man aber nicht: Für Zwischendurch und für ein paar schön fiese one-liner in Verbidung mit interessanten 'Therapiemethoden' noch halbwegs brauchbar.
:liquid5:


Badlands

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Schlägt vom Zeitgeist her in ähnliche Kerben wie "Fluchtpunkt San Francisco" oder "Zabriskie Point", ohne jedoch politisch zu werden oder in irgendeiner besonderen Art sentimental zu werden wie andere Filme aus der New Hollywood-Ära der 70er. Es passiert einfach alles wie von einer fatalistischen imaginäre Hand vorgezeichnet, und die Figuren (bzw. die Figur Kit, gespielt von Martin Sheen) lassen es einfach geschehen und sehen zu was passiert... Das schmal budgetierte Werk (btw. mit erstaunlich vielen Anschlussfehlern, aber das tut nicht sonderlich viel zur Sache) von Terrence Malick - der ja später wie ich gerade sehe nur noch ganz wenig gemacht hat, u.a. "Der Schmale Grat" und "The New World" nach einer elend langen Pause :shock: - erlangte scheinbar recht schnell einen gewissen Prestigestatus. Seine Qualitäten als Drama und Roadmovie sowie einfach als seltsamer unwirklicher Traum einer Heranwachsenden in den heroischen Armen einer James Dean-Imitation sind nicht zu leugnen, reichen bei mir aber nicht zum gaaanz großen Jubelsturm aus. Dennoch stark.
:liquid7:

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Beitrag von Fäb » 18.11.2007, 16:02

Obwohl ich gestern nix gemacht hab, blieb nach ewigem ZDF-gucken (erst Schottland, dann Deutschland, dann Sportstudio..) nur noch Zeit für den hier:


The Business

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Mochte ja "The Football Factory" sehr gern, aber als zweiten Film liefert Regisseur Nick Love, augenscheinlich mit ähnlicher Besetzung, einen müden "Scarface"-Abklatsch auf Proll-Niveau ab. Punktuelle Gags und gefällig dahinplätschernde gangster-allüren reichen leider nicht zu mehr als Durchschnittskost. Schade, hatte mir da ein wenig mehr erhofft.
:liquid5:

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Beitrag von Vince » 18.11.2007, 16:15

Dito, hatte mir ebenfalls mehr erhofft. Der hatte meines Wissens doch auch einiges an Vorschusslorbeeren erhalten. Konnte er bei mir nicht wirklich einlösen.

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Fäb
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Beitrag von Fäb » 19.11.2007, 23:47

Die Killer-Elite

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Klar, Peckinpah hat großartige Filme wie "The Wild Bunch" oder "Straw Dogs" in seiner Vita verzeichnet. Aber mit diesen 'kleineren' Filmen des unbequemen Rebellen des Regiestuhls werde ich noch nicht so richtig warm. Ich kenn' zwar noch nicht so viele von dieser Sorte, aber der hier beispielsweise sagte mir auch trotz seiner zweier großartigen Hauptdarsteller (James Caan, Robert Duvall) nicht so richtig zu. Nach einem gefälligen Intro und zackigem Auftakt versackt der Filme beinahe eine volle Stunde im absoluten luftleeren Raum in der einzig und allein der Zuschauer dazu verdammt ist, dem Helden der Geschichte bei seiner Genesung zuzusehen - sowas erwarte ich doch nicht von einem Peckinpah-Film und ist so spannend wie eine Klobürste beim trocknen zu beobachten!! Zwar gefällt der Film dann, als er sich endlich wieder darauf besinnt, weiterzumachen, mit einigen doppelten Böden und schrulligen Typen (u.a. Burt Young, bekannt als Bruder von Adrianne bei "Rocky"), schafft es aber nicht unbedingt ein Finale jenseits von "solide" aufzufahren. Insgesamt nicht so ganz mein Fall. Ich werde aber nicht locker lassen und mir weiterhin mal ein paar seiner Werke zu Gemüte führen bei Gelegenheit. (seinen letzten, das Ostermann-Weekend, hab ich sogar noch hier ungesehen rumliegen. Erwarte davon aber natürlich nichts weltbewegendes, zumal zu dieser Zeit wohl Peckinpahs Alkoholsucht und infolge dessen auftretende Krankheiten stark zugenommen hatten.)
:liquid5: ,5


Oliver Twist

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Zunächst das Positive: Ben Kingsley spielt einfach grandios! Er ist das Herzstück des Films und symbolisiert die Zerrissenheit der einfachen Leute zu einer für Nichtshabende düsteren Zeit im Vereinigten Königreich. Und auch der Junge spielt den Oliver wirklich respektabel. Nun zum Negativen: Auch wenn das setting stets gefällig ist und die ein oder andere Randnotiz wohl durchaus lobende Erwähnung finden könnte, muss ich unterm Strich leider folgendes attestieren: Absolut erschreckend, wie, trotz aller widrigen Umstände die gezeigt werden, oberflächlich und absolut einfallslos ein Regisseur vom Format eines Roman Polanski einen ohnehin schon zig mal durchgenudelten Stoff derart verfilmt, als wolle man nur um himmels willen nicht anecken und einfach nur eine saubere kleine Geschichte erzählen. Es wäre viel mehr drin gewesen, die story bietet doch soviel mehr. Die hie und dort aufkeimende Systemkritik ist eher mitleidend als anklagend und so bleibt am Ende eher noch ein Familienfilm denn ein mitreßendes Drama. Irgendwie schade, denn so bleibt am Ende zwar natürlich kein schlechter Film, aber eine echt gute Vefilmung hätte auch anders ausgesehen. In der Sportlersprache würde man sagen: Schnörkellos das 1:0 über die Runden gebracht.
:liquid6:

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