Filmtagebuch: StS
Moderator: SFI
Mit „the Purge: Anarchy“ (2014) hat Regisseur und Drehbuchautor James DeMonaco ein Action-orientiertes „Companion Piece” zu seinem 2013er „Home Invasion“-Vorgängerwerk erschaffen, welches das dargelegte (übergeordnete) Szenario Schrägstrich Konzept des ersten Films (willkommener- bzw. dankenswerterweise) erweitert und dabei seine Roger-Corman-artigen „B-Movie-Exploitation-Wurzeln“ (ähnlich wie etwa „Death Race“) ganz ungeniert zur Schau trägt. Der Überlebenskampf der ins Visier gerückten Protagonisten wurde brutal und gritty in Szene gesetzt, die Dialogqualität bewegt sich zumindest innerhalb des Genre-Durchschnitts, das Tempo ist ordentlich und die verschiedenen Set-Pieces kommen erfreulich abwechslungsreich konzipiert und arrangiert daher. In der Hauptrolle überzeugt „Badass“ Frank Grillo und empfiehlt sich einmal mehr für größere (und gern auch forderndere) Rollen in Hollywood´s „Traumfabrik“ – während seine Co-Stars hier dagegen vor allem aufgrund ihrer recht schlicht und unaufregend gestrickten Parts (leider) weder einen bleibenden noch sonst irgendwie lobenswerten Eindruck hinterlassen können. Ergänzt um oberflächlich ausgearbeitete bzw. dargereichte politische Statements, Kritikansätze und provokante Themengebiete (unter ihnen Klassenkonflikte, Regierungsverschwörungen, radikal-revolutionäre Bewegungen sowie das uramerikanische Verhältnis zu Waffen) fügt sich das Gebotene „unterm Strich“ zu einem zwar unebenen und fern von makellosen, nichtsdestotrotz unterhaltsamen Streifen zusammen, dessen für 2016 angekündigter Nachfolger hoffentlich weitere Facetten und Hintergründe des „Purge-Konstrukts“ preisgibt…
Bei „Dark Skies“ (2013) handelt es sich um fern von originelle, nichtdestotrotz solide Genre-Kost aus der „Blumhouse“-Schmiede, bei der Regisseur und Drehbuchautor Scott Stewart („Priest“) diverse altbekannte Sci-Fi- und Horror- Klischees und Versatzstücke miteinander zu einer Kombination vereint hat, die einen regelmäßig an diverse große Vorbilder (von „Close Encounters of the Third Kind“ über „Poltergeist“ bis hin zu „Insidious“) erinnert, dabei aber zumindest ein anständiges Maß an Atmosphäre und Suspense aufweist sowie handwerklich ordentlich in Szene gesetzt wurde. Die Darsteller machen ihre Sache gut – obgleich J.K. Simmons mal wieder sträflich verschenkt wurde – bloß ist es u.a. etwas schade, dass es der Story an sich (primär auf die einzelnen Charaktere bezogen) ein wenig an einem klaren Fokus mangelt, dass einen das Ende leicht unbefriedigt zurücklässt und man es in diesem Fall „unterm Strich“ mal wieder mit einem Streifen zutun hat, der sein volles Potential nicht wirklich auszuschöpfen wusste. Da sich das Ganze aber durchaus unterhaltsam entfaltet, kann man (bei Interesse und Gelegenheit) ruhig mal einen Blick riskieren…
Basierend auf dem gleichnamigen Roman Isaac Marions sowie von Jonathan Levine („All the Boys love Mandy Lane“) adaptiert und in Szene gesetzt, erzählt „Warm Bodies“ (2013) auf einer höchst charmanten Weise eine post-apokalyptische „Romeo&Julia“-eske Liebesgeschichte zwischen einem „R“ genannten Zombie und einer jungen Dame namens Julie. Nicolas Hoult und die von mir seit jeher gern gesehene Teresa Palmer verkörpern jene beiden „Star Crossed Lovers“ rundum überzeugend, das Konzept ist originell, der Soundtrack klasse und so mancher Augenblick kommt wahrhaft großartig daher (wie etwa ein „Bar-Gespräch“ zwischen „R“ und seinem von Rob Corddry gemimten Untoten-Kumpel „M“). Mit einigen soliden Nebenparts aufwartend, in denen u.a. John Malkovich, Dave Franco sowie die immerzu entzückende Analeigh Tipton zu sehen sind, entwickelte Levine die Verbindung zwischen den zwei Leads ebenso behutsam wie nachempfindbar – bevor sich der Verlauf in der zweiten Hälfte dann allerdings etwas zu sehr entlang „Genre-üblicher Bahnen“ entfaltet und das in sich abgeschlossene Finale doch ein wenig zu überhastet daherkommt (gern hätte man es zugunsten eines Sequels „offener“ gestalten dürfen). Zugegeben, u.a. besitzen die gebotenen CGIs (speziell im Bereich der „Boneys“) keine Referenzqualität – doch fällt dieser Punkt „unterm Strich“ nicht gerade bedeutsam ins Gewicht, schlichtweg da es sich bei dem Streifen alles in allem um ein ansprechend sympathisch-unterhaltsames „Zombie Date Movie“ handelt, das auf jeden Fall einen Blick wert ist…
Auf wahren Begebenheiten beruhend, ist „Bad Country“ (2014) ein im Jahre 1983 angesiedelter Crime-Thriller (was man dem Streifen dank mangelnder Details jedoch kaum ansieht), der mit einer echt anständigen Besetzung aufzuwarten vermag (u.a. Willem Dafoe, Matt Dillon, Neal McDonough, Amy Smart, Tom Berenger und Bill Duke), aus deren Reihen die meisten allerdings nur bedingt engagiert bei der Sache waren, sowie von Regie-Debütant Chris Brinker in Szene gesetzt wurde, der im Vorfeld vor allem als Produzent (beispielsweise bei den beiden „Boondock Saints“-Flicks) tätig war und kurz nach den Dreharbeiten überraschend verstarb. Das Skript stammt ebenfalls von ihm – und markiert eine zentrale Schwachstelle der Produktion: Eine Story wie die erzählte hat man bereits relativ oft geboten erhalten, wobei man neue Impulse oder Ideen im Vorliegenden leider vergebens sucht. Obendrein bleiben die Charaktere durchweg oberflächlich und dienen die vielen Verstrickungen der Protagonisten (etwa die Interessen verschiedener Behörden) im Grunde bloß dazu, die Geschichte komplexer wirken zu lassen als sie tatsächlich ist. Dem Werk mangelt es an Fokus, Tiefe, echten Emotionen und „Gewicht“. Zudem wirkt die Inszenierung recht uninspiriert und rein „zweckdienlich“ in Szene gesetzt – was die Action und Locations mit einschließt (gerade der Süden Louisianas hätte eigentlich deutlich mehr Atmosphäre hergeben müssen). Wahrhaft schwach ist der Film dennoch nicht – was primär daran liegt, dass zu keiner Zeit Langeweile aufkommt und keine wirklich herausragend schlechten Eigenschaften zu verzeichnen sind. Die Sache ist nur, dass die ganze Schose halt enttäuschend belanglos ausgefallen ist. Genre-Allesgucker können durchaus mal einen Blick riskieren – alle anderen haben aber eine Reihe besserer Veröffentlichungen ähnlichen Strickmusters zur Auswahl und sollten dann doch lieber gleich zu einer eben jener greifen…
knappe
"the Babadook" hatte ich bereits letzten August im Kino gesehen – wobei ich in Anbetracht so mancher begeisterter Vorabkritik allerdings ein wenig enttäuscht wurde. Ist auf jeden Fall ein weiterer sehenswerter Film aus „Down Under“ – der aber mehr auf der Ebene eines Dramas funktioniert, während die Horror-Elemente nicht ganz so stark daherkommen, in erster Linie da man vergleichbare Szenarien inzwischen bereits relativ gut kennt. Das gezeigte Buch an sich ist herrlich creepy-cool, die Darsteller liefern tolle Leistungen ab – allen voran Essie Davis als Mutter, die einem (gerade in der Anfangshälfte) wahrlich leid tut – das Ende ist interessant, die Atmosphäre dicht und die Leistung der Regisseurin Jennifer Kent stellt eine Menge Talent zur Schau. Zudem bekräftigt das Werk mal wieder meine (derzeitige) Einstellung, lieber keine Kinder bekommen zu wollen – der Junge hier raubt einem mit seinem Gebaren nämlich wahrhaft so manchen Nerv…
Mit „Safe Haven“ (2013) hat Regisseur Lasse Hallström – seines Zeichens ja Schöpfer solch geschätzter Werke wie „Gilbert Grape“, „the Cider House Rules“ und „Chocolat“ – eine rundum Hollywood-typische Verfilmung des gleichnamigen Romans aus der Feder von Nicholas Sparks abgeliefert, welche diverse vertraute Versatzstücke der bisherigen Veröffentlichungen jenes Erfolgsautors aufweist sowie diese mit einem gewichtigen Thriller-Plotstrang kreuzt, der bei mir unweigerlich Erinnerungen an Joseph Ruben´s „Sleeping with the Enemy“ (1991) heraufbeschwor. Wie schon „the Lucky One“ im Jahre 2012, verfügt auch diese Sparks-Adaption über idyllisch-schicke Locations, ist ansprechend bebildert sowie handwerklich kompetent in Szene gesetzt, wartet mit einer „bedrohlichen Komponente“ auf (im Vorliegenden: ein gewalttätig-obsessiver Alkoholiker-Ehemann) und mündet schließlich in einem vergleichsweise „over-the-Top“ anmutenden hochdramatischen nächtlichen Finale. Die erste Hälfte des Verlaufs gefiel mir (wie schon im Falle des genannten Zac-Efron-/-Taylor-Schilling-Films) echt prima – was vor allem an der unterhaltsamen Story-Entwicklung und den beiden sympathischen Hauptdarstellern Julianne Hough („Footloose“) und Josh Duhamel („Transformers“) lag – während mir die zweite jedoch nicht mehr ganz so zuzusagen wusste, primär aufgrund der viel zu formelhaften und vorhersehbaren Bahnen, die mich (mitsamt der zugehörigen Klischees) auf Dauer einfach nicht mehr zufrieden stellen konnten (im Grunde genommen ab dem Zeitpunkt, an dem die beiden ein festes Paar werden und der böse Gatte immer dominanter ins Spiel gelangt). Die Einbindung eines arg sentimentalen Briefs zum Ende hin empfand ich wiederum als durchaus gelungen – wohingegen dann aber urplötzlich ein genau damit verknüpfter Twist „aus dem Hut gezaubert“ wird, der dermaßen überraschender, überflüssiger und unpassend-abstruser Natur ist, dass einem kaum mehr übrig bleibt, als verwundert mit dem Kopf zu schütteln und sich über diesen gewählten Ausklang (mehr oder minder stark) zu ärgern…
„Short Term 12“ ist ein ganz wunderbarer „Indie“ aus dem Jahre 2013: Ein bewegendes, authentisch anmutendes Drama mit einer absolut fantastischen Brie Larson in der Hauptrolle, welches sich seinem lebensnahen Thema (die Begleitung, Betreuung und „Festigung“ auf die eine oder andere Weise „instabiler“ Teenager) ebenso feinfühlig wie warmherzig annähert. Regisseur und Drehbuchautor Destin Cretton hat eigene (in einer solchen Einrichtung wie der aufgezeigten) gesammelte Erfahrungen in sein Werk mit einfließen lassen – was man dem Gesamtergebnis positiv anmerkt. Kurzum: Eine sensible, sympathische, facettenreiche und emotionale, niemals aber manipulativ anmutende kleine Film-Perle. Absolut sehenswert!
Im Prinzip ist „Mad Max: Fury Road“ (2015) ein mit einem enormen Budget realisiertes, schnörkelloses und atmosphärisches B-Movie, welches u.a. mit rund zwei Stunden hervorragend in Szene gesetzter, temporeicher, nahezu durchweg vorhandener sowie größtenteils „handgemachter“ Action, einer ansprechenden Besetzung und einem herrlich schrägen „Gesamtdesign“ (Fahrzeuge, Sets, Kostüme, Charaktere und Einfälle) aufwartet. Ein herausragendes Highlight des Films ist (zweifelsohne) Charlize Theron als toughe Antiheldin Furiosa – wohingegen sich ausgerechnet die Titelfigur (inklusive der entsprechenden Darbietung Tom Hardys) als enttäuschend unaufregend konzipiert und präsentiert entpuppt. Aus letzterem Grund – ergänzt um so einige hektische „Speed-Ups“ zuviel – gibt´s von mir abschließend dann bloß „nur“ knappe 8/10.
knappe
Nach „Knights of Badassdom“ hat Joe Lynch mit „Everly“ eine weitere Regiearbeit abgeliefert, die (im Angesicht durchaus verheißungsvoller Gegebenheiten) eigentlich deutlich spaßiger und besser hätte daherkommen müssen als das fertige Ergebnis letztendlich ausgefallen ist. Im Vorliegenden wurden Eigenschaften á la Charakter- und Handlungstiefe einer gradlinig voranschreitenden Minimal-Story (voller Action, derben Gewalttätigkeiten und humoristisch-schrägen Einlagen) konsequent untergeordnet, welche sich zwar relativ kurzweilig entfaltet, regelmäßig jedoch unvorteilhaft „ausgebremst“ wird, u.a. durch wenig überzeugende sentimentale Momente. Während Salma Hayek in der Hauptrolle anständig agiert, vermag der quasi „um sie herum gestrickte“ Film in handwerklicher sowie optischer Hinsicht weitestgehend zufrieden zu stellen: Die begrenzte Location wurde beispielsweise ersprießlich effektiv ins rechte Licht gerückt. Problematisch ist da schon eher Lynch´s Zurückgreifen auf diverse ausgeprägte Klischees – sowohl auf die Plot-Beschaffenheit und Figuren als auch auf die generelle Präsentation des Ganzen bezogen (das Auftreten der asiatischen Gangster, der Umgang mit sowie die Darbietung von Prostituierten, die vordergründig sexy in Szene gesetzte Hayek Schrägstrich Everly, was unter dem „Pseudo-Deckmantel“ von „Female Empowerment“ geschah etc.). Selbstverständlich ist mir bewusst, dass der Streifen im Grunde nichts mehr als ein „kultiges kleines B-Movie“ sein möchte – aber Lynch verfügt einfach weder über das Talent von Branchen-Kollege Tarantino noch über die „Energie“ eines Regisseurs wie Robert Rodriguez, um dieses Ziel in einem wirklich achtbar-umfassenden Maße zu erreichen. Schade.
Die Horror-Komödie „Cockneys vs. Zombies“ (2012) ist im Grunde so schlicht gestrickt wie ihr Titel. Generell möchte ich an dieser Stelle (vorab) noch einmal anmerken, dass ich der Meinung bin, dass es inzwischen schlichtweg zu viele Zombie-Filme auf der Welt gibt. Mag sein, dass es tatsächlich manch einer als kreativ erachtet, wenn jemand wie Regisseur und Drehbuchautor Matthias Hoene im Zuge der Konzeption und Umsetzung seines Genre-Beitrags einfach offenkundige Vorbilder wie „Shaun of the Dead“ und „Guy-Ritchie-East-End-London-Gangster-Movies“ à la „Lock, Stock and Two Smoking Barrels“ miteinander kombiniert – unglücklich und schade nur, wenn das Endergebnis letztlich dann einen derart belanglos-lahmen Eindruck erzeugt wie im vorliegenden Fall. Natürlich war mir von vornherein bewusst, dass weder mit herausragender Suspense noch effektiven Horror-Set-Pieces gerechnet werden durfte – gern aber hätte ich zumindest ein anständiges Maß an Originalität und Humorqualität geboten erhalten. Vorhersehbar stolpert die mit überwiegend uninteressanten Figuren bestückte Handlung von Punkt A nach B und präsentiert dabei sowohl diverse solide (aber unaufregend) arrangierte Splatter-Szenen als auch Gags der mehrheitlich banalen Sorte. Vereinzelte gelungene Momente wie die „rasante“ Flucht eins Opas vor einem Untoten oder sich noch immer prügeln wollende Zombie-Hooligans markieren da echte (positive) Ausnahmen. Ernstere inhaltliche Ansätze und Botschaften – wie die Behandlung von älteren Menschen durch unsere heutige Gesellschaft oder jüngere Leute, die sich tatsächlich mal um diese Personengruppe sorgen und kümmern – verbleiben nicht mehr als oberflächliche Randerscheinungen. Wer von Zombie-Flicks generell einfach nicht genug bekommt und es außerdem vielleicht noch als lustig erachtet, sich ständig fluchende und in der zweiten Filmhälfte überdies auch mit großkalibrigen Waffen umherballernde Rentner anzusehen, der kann hier durchaus ruhig mal einen Blick riskieren. Aufgrund der handwerklich brauchbaren Umsetzung, punktuell amüsanter Augenblicke sowie einer gewissen Kurzweiligkeit gibt´s von mir abschließend dann doch noch „3,5/10“.
gute
„the Spectacular Now“ (2013) von Regisseur James Ponsoldt („Smashed“) ist ein bewegender, gefühlvoller, charmanter und ebenso „authentisch“ wie „frisch“ anmutender Vertreter des klassischen „Coming-of-Age-Drama“-Subgenres. Getragen seitens seiner zwei hervorragenden Leads – Miles Teller und Shailene Woodley – welche ihre fein gezeichneten Charaktere perfekt „mit Natürlichkeit und Leben füllen“ sowie von einem starken Ensemble guter Nebendarsteller (u.a. Brie Larson, Jennifer Jason Leigh, Mary Elizabeth Winstead, Bob Odenkirk und Kyle Chandler) umringt agieren, unaufdringlich in Szene gesetzt und einfach ein merkliches Stück weit besser als die meisten artverwandten Filme, ist diese Adaption der gleichnamigen Romanvorlage Tim Tharps jedem auch nur halbwegs Interessierten wärmstens ans Herz zu legen...
„Life after Beth“ – das 2014er Regiedebüt des „I Heart Huckabees“-Drehbuchautors Jeff Baena – ist eine ansehbare, letzten Endes aber leider doch nur recht mittelprächtige „Zombie-Rom-Com“, welche die Geschichte zweier junger Menschen erzählt, die zweifellos eine Menge füreinander empfinden, alles in allem aber nicht wirklich zueinander passen – und das sowohl bevor als auch nachdem das Mädel an einem Schlangenbiss verstirbt und kurz darauf als Untote „zurückkehrt“. Die Story an sich ist nicht sonderlich originell und variiert ständig zwischen erheiternden und ernsteren Momenten – was gelegentlich durchaus „uneben“ anmutet – worüber hinaus es nette Variationen der klassischen Zombie-Mythologie, einige clevere Ideen, amüsante Gags, nette Make-up-Arbeit und sogar eine Handvoll Gore-Effekte (im späteren Verlauf) zu registrieren gibt. Schade, dass sich diese Zutaten insgesamt nicht zu einem besser als nur mäßig unterhaltsamen und überzeugenden Ganzen vereinen. An den beiden Hauptdarstellern gibt es allerdings nichts zu meckern: Während Aubrey Plaza klasse wie eh und je agiert, vermag sich Dane DeHaan auch mal in einem humorvolleren Kontext zu beweisen. Umgeben werden sie von einem solidem, sich u.a. aus John C. Reilly, Molly Shannon, Paul Reiser, Cherlyn Hines und Matthew Gray Gubler zusammensetzenden Nebendarsteller-Ensemble – und sogar „everybody´s Darling“ Anna Kendrick schaut mal kurz in Gestalt eines „extended Cameos“ vorbei…
„Skin Trade“ (2015) ist ein Projekt, das auf einer Idee Dolph Lundgrens basiert: Gemeinsam mit einigen anderen Leutchen „zu Papier gebracht“, hat der noch immer einigermaßen rüstige Schwede mehrere Jahre lang versucht, den Film zu realisieren. Nun endlich liegt das Resultat dieser Mühen vor – und obgleich dieser „klassisch“ anmutende B-Movie-Actioner durchaus kurzweilig und solide in Szene gesetzt daherkommt, ragt er letztlich dennoch nicht so wirklich übers Mittelmaß hinaus. Das liegt vor allem an seinem mauen Skript, welches reich an Klischees, hauchdünnen Charakterzeichnungen und miesen Dialogen daherkommt und mit einer Story aufwartet, die trotz einer Reihe von „Twists“ überaus schlicht sowie im Grunde komplett vorhersehbar geartet ist…
Im Hinblick auf die Absicht des Streifens, das Publikum auf das hochgradig verwerfliche „Geschäft“ des (Sex-) Menschenhandels aufmerksam zu machen, muss man u.a. im Angesicht diverser immer mal wieder „anregend“ und leicht bekleidet ins Bild gerückter junger Mädels eigentlich regelmäßig mit dem Kopf schütteln – und auch die propagierte „Selbstjustiz ohne Konsequenzen“-Mentalität stößt einem zeitweise durchaus negativ auf (wobei Dolph´s „Selbstentlassung“ aus dem Krankenhaus und seine daran anknüpfende „Restaurant-Erstürmung“ fast schon ins Comic-hafte tendiert). Obendrein gibt es von solchen Eigenschaften wie Spannung oder Originalität nicht den Hauch einer Spur…
Nun aber zum Positiven: Wo der Film zu punkten vermag, ist in den Bereichen Locations, Shootouts und Fights, von denen die Mehrzahl anständig arrangiert und choreographiert wurde, ebenso wie dass ein ausreichendes Budget zur Verfügung stand, um dem Ganzen eine erfreulich zu registrierende Produktionsqualität zu bescheren. Die nett zusammengestellte Besetzung (u.a. Lundgren, Tony Jaa, Ron Perlman, Michael Jai White und Peter Weller) erfüllt die jeweiligen Part-Anforderungen, Kamera-Arbeit und Inszenierung gehen beidesamt in Ordnung, langweilig wird´s nie und am Ende hält man sogar die sprichwörtliche „Tür“ für eine (nicht unbedingt nötige) Fortsetzung weit offen…
knappe
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