Filmtagebuch: Wallnuss
Moderator: SFI
Les Misérables
Ja, ich gebe es zu, ich schaue schon mal gerne den ein oder anderen Musical-Film, vor allem wenn die gesungenen Songs mich ansprechen. Da dies bei "Les Miserables" der Fall war ging ich rein und freute mich auf passable Unterhaltung. Doch Tom Hoopers (The Kings Speech) preisgekröntes Werk will viel mehr als das sein und zieht den Zuschauer von der ersten Einstellung an tief in den Bann der damaligen Zeit. Die sich entwickelnde Geschichte zwischen Jackman und Crowe begeistert - nicht nur aufgrund der starken mimischen Leistungen der beiden, sondern auch wegen ihren tollen und interessanten Stimmen - von der ersten Sekunde an, und diese beiden Charaktere und ihre Aufeinandertreffen sind es auch, denen das Publikum entgegenfiebert. So empfinde ich auch vor allem die erste Hälfte bis zur Flucht mit der kleinen Tochter als nahezu perfektes Kino: Groß, spannend, witzig und durch die Rolle von Anne Hathaway (die einmal mehr brilliert) sehr persönlich und emotional. Der Oscar geht jedenfalls völlig in Ordnung, auch wenn sie sich natürlich zu schnell aus dem Film verabschiedet. Sobald dann jedoch der Zeitsprung ins Jahr 1832 folgt, entgleitet die Handlung für meinen Geschmack zu sehr von dem vorher aufgebauten. Die Liebesgeschichte kommt zu schnell, wirkt eher gewollt als gekonnt, Jackman gerät zur Nebenrolle, und auch wenn der Juniaufstand sicherlich seine Berechtigung innerhalb der Story hat, ist man dann doch enttäuscht, dass es hier allzu kitschig, patriotistisch und aufgeblasen vor sich geht. Hier hätte man kürzen MÜSSEN und sich mehr auf das Duell zwischen Protagonist und Antagonist fokussieren sollen. Dennoch ist das ganze von Hooper so kunstvoll und bildgewaltig inszeniert, dass es keinesfalls langweilig wird, trotz der vielen Schwächen. Und wenn dann am Ende Russell Crowe an sich selbst und seiner Ideologie zweifelt und in einer höchst dramatischen Szene der Protagonist gemeinsam mit seinen "Kindern" sein Leben ein letztes Mal "Revue" passieren lässt und seinen Frieden findet, merkt der Zuschauer, dass er doch voll in die Handlung eingetaucht ist und mit den Charakteren bangt.
Abschließend noch ein Wort zu den Songs - Diese sind wirklich alle sehr schön und einige echte Ohrwürmer, ebenso ist es toll wie sie eigentlich die Geschichte erzählen und dennoch nie deplatziert oder kitschig wirken. Auch (fast) alle Darsteller zeigen, dass sie wirklich schöne Stimmen haben, schade nur, dass nicht alle genug Screentime haben um es zur Schau zu stellen.
Fazit: Episches und fantastisch in Szene gesetztes Musical, dass durch hervorragende Darsteller, nachvollziehbare Charaktere und ein Duell zweier einsamer verbitterter Seelen brilliert. Einzig die aufgesetzte Liebesgeschichte und die zu langen und zu kitschigen Nebenhandlungen im Mittelteil ziehen den guten Gesamteindruck ein wenig runter, auch wenn man sich so gut wie nie wirklich langweilt und die erste Hälfte wirklich ein Brett ist. Kleiner Höhepunkt: Sacha Baron Cohen und Helena Bonham Carter als schrulliges und spaßiges "Liebespaar".
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Ja, ich gebe es zu, ich schaue schon mal gerne den ein oder anderen Musical-Film, vor allem wenn die gesungenen Songs mich ansprechen. Da dies bei "Les Miserables" der Fall war ging ich rein und freute mich auf passable Unterhaltung. Doch Tom Hoopers (The Kings Speech) preisgekröntes Werk will viel mehr als das sein und zieht den Zuschauer von der ersten Einstellung an tief in den Bann der damaligen Zeit. Die sich entwickelnde Geschichte zwischen Jackman und Crowe begeistert - nicht nur aufgrund der starken mimischen Leistungen der beiden, sondern auch wegen ihren tollen und interessanten Stimmen - von der ersten Sekunde an, und diese beiden Charaktere und ihre Aufeinandertreffen sind es auch, denen das Publikum entgegenfiebert. So empfinde ich auch vor allem die erste Hälfte bis zur Flucht mit der kleinen Tochter als nahezu perfektes Kino: Groß, spannend, witzig und durch die Rolle von Anne Hathaway (die einmal mehr brilliert) sehr persönlich und emotional. Der Oscar geht jedenfalls völlig in Ordnung, auch wenn sie sich natürlich zu schnell aus dem Film verabschiedet. Sobald dann jedoch der Zeitsprung ins Jahr 1832 folgt, entgleitet die Handlung für meinen Geschmack zu sehr von dem vorher aufgebauten. Die Liebesgeschichte kommt zu schnell, wirkt eher gewollt als gekonnt, Jackman gerät zur Nebenrolle, und auch wenn der Juniaufstand sicherlich seine Berechtigung innerhalb der Story hat, ist man dann doch enttäuscht, dass es hier allzu kitschig, patriotistisch und aufgeblasen vor sich geht. Hier hätte man kürzen MÜSSEN und sich mehr auf das Duell zwischen Protagonist und Antagonist fokussieren sollen. Dennoch ist das ganze von Hooper so kunstvoll und bildgewaltig inszeniert, dass es keinesfalls langweilig wird, trotz der vielen Schwächen. Und wenn dann am Ende Russell Crowe an sich selbst und seiner Ideologie zweifelt und in einer höchst dramatischen Szene der Protagonist gemeinsam mit seinen "Kindern" sein Leben ein letztes Mal "Revue" passieren lässt und seinen Frieden findet, merkt der Zuschauer, dass er doch voll in die Handlung eingetaucht ist und mit den Charakteren bangt.
Abschließend noch ein Wort zu den Songs - Diese sind wirklich alle sehr schön und einige echte Ohrwürmer, ebenso ist es toll wie sie eigentlich die Geschichte erzählen und dennoch nie deplatziert oder kitschig wirken. Auch (fast) alle Darsteller zeigen, dass sie wirklich schöne Stimmen haben, schade nur, dass nicht alle genug Screentime haben um es zur Schau zu stellen.
Fazit: Episches und fantastisch in Szene gesetztes Musical, dass durch hervorragende Darsteller, nachvollziehbare Charaktere und ein Duell zweier einsamer verbitterter Seelen brilliert. Einzig die aufgesetzte Liebesgeschichte und die zu langen und zu kitschigen Nebenhandlungen im Mittelteil ziehen den guten Gesamteindruck ein wenig runter, auch wenn man sich so gut wie nie wirklich langweilt und die erste Hälfte wirklich ein Brett ist. Kleiner Höhepunkt: Sacha Baron Cohen und Helena Bonham Carter als schrulliges und spaßiges "Liebespaar".
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Alarmstufe: Rot
Steven Seagels erstes Die-Hard-Rip-Off gilt als einer seiner besten Filme und dem kann man bedenkenlos zustimmen! "Alarmstufe: Rot" bietet handwerklich saubere Action, viel Humor und eine spannende Atmosphäre. Schon relativ früh zeichnen sich zwei klare Stärken ab: Da wäre zum einen die Tatsache, dass es Regisseur Andrew Davis tatsächlich gelungen ist, die Vorzüge des Orginal Stirb langsam zu erkennen und sinnvoll in seinem Werk umzusetzen, im Gegensatz zu ähnlichen Rip-Offs wie Passagier 57 oder Air Force One. Außerdem ist da natürlich noch der (wie immer) irre aufspielende Tommy Lee Jones, von dem bekannt sein dürfte, dass er für Psychopathen die Idealbesetzung ist. Leider hat auch dieser Film ein paar der Genre-üblichen Schwächen, beispielsweise die schwache Figur von Playmate Jordan, die dumm agierenden Nebenfiguren, die teilweise zu stark überdrehte Story oder das dilettantische Spiel von Seagel, der jedoch durch sein Charisma zumindest nicht als störend empfunden wird.
Fazit: Gelungener Actionfilm der 90er, der mit schönen Ideen, coolen Actionszenen und einem genialen Bösewicht punkten kann.
Alarmstufe: Rot 2
Bei dem Sequel von Seagels Actionkracher sieht es da schon etwas anders aus. Hier kann leider weder das Script, noch die einfallslose Regie überzeugen. So wundert es auch nicht, dass es ewig dauert, bis endlich mal etwas passiert und die ersten 45 Minuten sind Langeweile par excellence. Seagels Spiel stört dieses Mal sehr, wahrscheinlich weil man versucht hat mit seiner Nichte ein wenig emotionaler zu werden. Humor ist kaum noch vorhanden und wenn viel zu platt. Der (oder doch mehr die?) Bad-Guys sind Flaschen, und haben genauso viel Ausstrahlung wie die billigen Locations. Ärgerlich ist auch, dass die Zerstörungen, die der Laser anrichtet uns nicht gezeigt werden, was aber für die Bedrohung wichtig gewesen wäre. Ab ungefähr der Häfte des Filmes kracht es dann wenigstens! Und wie! Die Action ist wuchtig und einige Ideen kreativ und recht unterhaltsam. Im Showdown wird dann wahrhaftig noch mal richtig auf die Kacke gehauen und der Mega-Crash auf der Brücke macht Laune.
Fazit: Anfangs zu langatmiger, zum Ende hin dann erfrischendes Actionfeuerwerk mit einem coolen Sidekick, dem es dennoch nicht gelingt mit dem Vorgänger mitzuhalten.
Daddy ohne Plan
Klar, der Ablauf und Ausgang des Filmes ist jedem nach 5 Minuten klar, alles bewegt sich im Rahmen der Vorhersehbarkeit und es wird natürlich kein bisschen mit rührseligen Momenten oder Klischees gegeizt. Aber verdammt nochmal, die Kleine ist süß, die Gags zünden, "The Rock" strahlt ein enormes Charisma aus und unterhaltsam ist das Ganze allemal! Gut, das ein oder andere Mal und vor allem bei dem allergischen Schock der Tochter und deren Krankenhausaufenthalt wurde es dann selbst mir etwas zu übertrieben "dramatisch" aufgebläht, aber das tut dem Spaß letztendlich auch keinen Abbruch!
Fazit: Sympathisches und niedliches Abenteuer für die ganze Familie, dass überraschend witzig und frisch daher kommt, obwohl es im Kern (natürlich) nur eine Variation tausender Kinderfilme ist. Doch ich beschwere mich bei einem Musical ja hinterher auch nicht, wenn gesungen wird, von daher ist das alles völlig in Ordnung! :)
Steven Seagels erstes Die-Hard-Rip-Off gilt als einer seiner besten Filme und dem kann man bedenkenlos zustimmen! "Alarmstufe: Rot" bietet handwerklich saubere Action, viel Humor und eine spannende Atmosphäre. Schon relativ früh zeichnen sich zwei klare Stärken ab: Da wäre zum einen die Tatsache, dass es Regisseur Andrew Davis tatsächlich gelungen ist, die Vorzüge des Orginal Stirb langsam zu erkennen und sinnvoll in seinem Werk umzusetzen, im Gegensatz zu ähnlichen Rip-Offs wie Passagier 57 oder Air Force One. Außerdem ist da natürlich noch der (wie immer) irre aufspielende Tommy Lee Jones, von dem bekannt sein dürfte, dass er für Psychopathen die Idealbesetzung ist. Leider hat auch dieser Film ein paar der Genre-üblichen Schwächen, beispielsweise die schwache Figur von Playmate Jordan, die dumm agierenden Nebenfiguren, die teilweise zu stark überdrehte Story oder das dilettantische Spiel von Seagel, der jedoch durch sein Charisma zumindest nicht als störend empfunden wird.
Fazit: Gelungener Actionfilm der 90er, der mit schönen Ideen, coolen Actionszenen und einem genialen Bösewicht punkten kann.
Alarmstufe: Rot 2
Bei dem Sequel von Seagels Actionkracher sieht es da schon etwas anders aus. Hier kann leider weder das Script, noch die einfallslose Regie überzeugen. So wundert es auch nicht, dass es ewig dauert, bis endlich mal etwas passiert und die ersten 45 Minuten sind Langeweile par excellence. Seagels Spiel stört dieses Mal sehr, wahrscheinlich weil man versucht hat mit seiner Nichte ein wenig emotionaler zu werden. Humor ist kaum noch vorhanden und wenn viel zu platt. Der (oder doch mehr die?) Bad-Guys sind Flaschen, und haben genauso viel Ausstrahlung wie die billigen Locations. Ärgerlich ist auch, dass die Zerstörungen, die der Laser anrichtet uns nicht gezeigt werden, was aber für die Bedrohung wichtig gewesen wäre. Ab ungefähr der Häfte des Filmes kracht es dann wenigstens! Und wie! Die Action ist wuchtig und einige Ideen kreativ und recht unterhaltsam. Im Showdown wird dann wahrhaftig noch mal richtig auf die Kacke gehauen und der Mega-Crash auf der Brücke macht Laune.
Fazit: Anfangs zu langatmiger, zum Ende hin dann erfrischendes Actionfeuerwerk mit einem coolen Sidekick, dem es dennoch nicht gelingt mit dem Vorgänger mitzuhalten.
Daddy ohne Plan
Klar, der Ablauf und Ausgang des Filmes ist jedem nach 5 Minuten klar, alles bewegt sich im Rahmen der Vorhersehbarkeit und es wird natürlich kein bisschen mit rührseligen Momenten oder Klischees gegeizt. Aber verdammt nochmal, die Kleine ist süß, die Gags zünden, "The Rock" strahlt ein enormes Charisma aus und unterhaltsam ist das Ganze allemal! Gut, das ein oder andere Mal und vor allem bei dem allergischen Schock der Tochter und deren Krankenhausaufenthalt wurde es dann selbst mir etwas zu übertrieben "dramatisch" aufgebläht, aber das tut dem Spaß letztendlich auch keinen Abbruch!
Fazit: Sympathisches und niedliches Abenteuer für die ganze Familie, dass überraschend witzig und frisch daher kommt, obwohl es im Kern (natürlich) nur eine Variation tausender Kinderfilme ist. Doch ich beschwere mich bei einem Musical ja hinterher auch nicht, wenn gesungen wird, von daher ist das alles völlig in Ordnung! :)
Vorab: Ich bin völlig unvoreingenommen an den Film heran gegangen, und habe ihn mir nicht zum Meckern angeschaut! Leider könnte ich im Nachhinein meine Kritik am Hamburger Tatort kopieren und einfach hier einfügen...
Schutzengel
Lobenswert! Er ist wirklich lobenswert von Schweiger, den Versuch zu wagen deutsche Actionfilme wieder schmackhaft und attraktiv zu machen. Aber doch bitte nicht so! Was soll man groß sagen? Die Action ist langatmig und unspektakulär, das Drehbuch ein großer aufgeblähter Witz und die Thematiken "Kriegstrauma" oder "Afgahanistan" werden für wenige emotionale Szenen missbraucht. Weder interessiert sich der Autor oder der Regisseur für diese komplexen Themen, noch weiß einer der beiden etwas mit ihnen anzufangen. So, wie die Vermarktung vorab gestaltet war bekommt man den Verdacht, sie sind nur zu Werbezwecken und Aufsehenserregung überhaupt im Film. Die Darsteller sind zwar okay, doch die Luna nervt und nuschelt sich mit ihrem Vater durch einige sehr peinliche und zum Fremdschämen einladende Dialoge. Natürlich, in den letzten 15 Minuten wird es dann auch mal etwas spannender, aber das kann die vorherige Langeweile nicht vergessen machen.
Fazit: Schweiger kann in vielen Szenen tatsächlich überzeugen, doch alles drum herum ist eine einzige filmische Katastrophe, die genauso viel mit einem guten Actionfilm zu tun hat, wie RTL mit niveauvoller Fernsehunterhaltung.
Meine Braut, ihr Vater und ich
Erster Teil einer Comedy-Trilogie mit Robert DeNiro und Ben Stiller... hatte im Vorfeld nichts außer dem Titel vom Film gewusst, und war anfangs positiv überrascht, die ersten 10 Mintuen waren sehr lustig und versprachen eine tolle Komödie, doch was folgte war eine Aneinanderreihung von dummen Faux-Pas, die weder Spaß machten, noch wirklich lustig waren. Nicht mal ein kleiner Schmunzler kam mehr dabei heraus, auch wenn DeNiro den ein oder anderen coolen Moment hatte. Zum Ende hin hatte ich dann so das Interesse verloren, das ich sogar die Handlung nicht mehr wirklich mitbekommen habe, und das sollte als Fazit ausreichen.
gelangweilte Punkte.
Schutzengel
Lobenswert! Er ist wirklich lobenswert von Schweiger, den Versuch zu wagen deutsche Actionfilme wieder schmackhaft und attraktiv zu machen. Aber doch bitte nicht so! Was soll man groß sagen? Die Action ist langatmig und unspektakulär, das Drehbuch ein großer aufgeblähter Witz und die Thematiken "Kriegstrauma" oder "Afgahanistan" werden für wenige emotionale Szenen missbraucht. Weder interessiert sich der Autor oder der Regisseur für diese komplexen Themen, noch weiß einer der beiden etwas mit ihnen anzufangen. So, wie die Vermarktung vorab gestaltet war bekommt man den Verdacht, sie sind nur zu Werbezwecken und Aufsehenserregung überhaupt im Film. Die Darsteller sind zwar okay, doch die Luna nervt und nuschelt sich mit ihrem Vater durch einige sehr peinliche und zum Fremdschämen einladende Dialoge. Natürlich, in den letzten 15 Minuten wird es dann auch mal etwas spannender, aber das kann die vorherige Langeweile nicht vergessen machen.
Fazit: Schweiger kann in vielen Szenen tatsächlich überzeugen, doch alles drum herum ist eine einzige filmische Katastrophe, die genauso viel mit einem guten Actionfilm zu tun hat, wie RTL mit niveauvoller Fernsehunterhaltung.
Meine Braut, ihr Vater und ich
Erster Teil einer Comedy-Trilogie mit Robert DeNiro und Ben Stiller... hatte im Vorfeld nichts außer dem Titel vom Film gewusst, und war anfangs positiv überrascht, die ersten 10 Mintuen waren sehr lustig und versprachen eine tolle Komödie, doch was folgte war eine Aneinanderreihung von dummen Faux-Pas, die weder Spaß machten, noch wirklich lustig waren. Nicht mal ein kleiner Schmunzler kam mehr dabei heraus, auch wenn DeNiro den ein oder anderen coolen Moment hatte. Zum Ende hin hatte ich dann so das Interesse verloren, das ich sogar die Handlung nicht mehr wirklich mitbekommen habe, und das sollte als Fazit ausreichen.
gelangweilte Punkte.
Ich hätte ja nichts davon, den Film zu schauen um hinterher im Internet eine schlechte Wertung zu tippen, dafür ist mir meine Zeit zu schade, also ist es natürlich unvoreingenommen!Cinefreak hat geschrieben:Deine "Unvoreingenommene" Kritik zu Schutzengel lass ich einfach mal so stehen. Liest sich für mich nicht so danach, aber jeder hat seine Meinung ;)
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- Beiträge: 6764
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Sehe ich auch so, seine Schweiger abneigung spielt da sicherlich eine Rolle, ebenso wie bei der Tatort Kritik. Ich finde den Willkommen in Hamburg Tatort (den ersten den ich seit Jahrzehnten mal wieder sah) sowie Schutzengel starke Filme bekommen beide von mir 7/10Cinefreak hat geschrieben:Deine "Unvoreingenommene" Kritik zu Schutzengel lass ich einfach mal so stehen. Liest sich für mich nicht so danach, aber jeder hat seine Meinung ;)
"And shepherds we shall be, for Thee, my Lord, for Thee. Power hath descended forth from
Thy hand.That our feet may swiftly carry out Thy command. So we shall flow a river forth
to Thee, and teeming with souls shall it ever be. In nomine Patri Et Filii.Spiritus Sancti"
Leute, das ist Unsinn. Ich kann genauso wenig mit Val Kilmer (Batman Forever), Halle Berry (X-Men 2) oder Nicholas Cage (The Rock) anfangen, trotzdem finde ich die gerade genannten Filme stark und sehe sie mir gerne an. Zumal ich den "Schutzengel" nicht wegen Schweiger geschaut habe, sondern weil es in meinem Umfeld viele positive Rückmeldungen gab und die Vorschau ja einiges versprach. Ich würde auch bei beiden Filmen Schweiger nicht als den Schuldigen darstellen, beim Tatort hat das klar der Regisseur zu verantworten und bei Schweigers Actionfilm ist die Problematik, dass man viel wollte, ohne wirklich etwas davon zu können. Das ich ihn im letzteren sogar überzeugend fand, habt ihr beide auch brav überlesen
Jetzt vergleichen wir Äpfel mit Birnen. Ich kann mit Splattern und übertriebenen Gewaltorgien nichts anfangen, und würde mir daher auch nie einen Film des Genres ansehen. (geschweige denn eine Bewertung im Internet abtippen.) Aber ich schaue gerne Actionthriller, und als solcher versagen beide Schweiger-Filme für mich, und das mache ich nicht nur am Hauptdarsteller fest. Ich streite es ja gar nicht ab, dass ich unter Umständen ein wenig kritischer an diese Werke heran gehe, aber dennoch ist für mich Schweiger nicht der Grund, weswegen diese Filme scheitern, das liegt an ihrem mangelnden Interesse für die Themen die sie zeigen und der langweiligen und dilettantischen Inszenierung, die ich genauso auch bei jedem anderen Film kritisieren würde.
Vielleicht ist genau das das "Problem" - du siehst die Filme als Actionthriller, als solche versagen sie vielleicht irgendwo...aber jenseits der Action gibts da halt einiges mehr. Aber Schweiger-Filme - egal welche - spalten eh das Forum, wie man es bei anderen Filmen eher selten sieht. Fast ein wenig wie die Star Wars oder Star Trek-Nerds und die, die dazu nur häh was? ;) sagen
zum Vergl. übrigens hier meine Meinung zu den beiden von dir genannten Schweiger-Filmen:
http://www.liquid-love.de/forum/viewtop ... start=1064
Wie du siehst, auch von mir keine 1+ mit Sternchen ;)
zum Vergl. übrigens hier meine Meinung zu den beiden von dir genannten Schweiger-Filmen:
http://www.liquid-love.de/forum/viewtop ... start=1064
Wie du siehst, auch von mir keine 1+ mit Sternchen ;)
Also, es ist doch bekannt, dass Schweiger mit "Schutzengel" den Versuch gewagt hat, an Hollywood Actionthriller anzuknüpfen und in Deutschland dieses Genre wieder stärker zu fördern. Und dann darf man dich wohl auch ein wenig mehr erwarten, oder nicht?
Das mit den Star Trek - Star Wars ist ein Graus, ich mag beide Filmreihen, aber die Hardcore-Fans gönnen sich da nichts
Was haben die Schweiger-Filme denn da noch, jenseits des Thrillerversuches? Du deutest da ja was an, aber in deinen Kritiken lese ich nichts heraus...
Und weißt du zufällig, wie diese eine Schweiger-Komödie mit Jürgen Vogel heißt? Die fand ich irrsinig komisch! :)
Das mit den Star Trek - Star Wars ist ein Graus, ich mag beide Filmreihen, aber die Hardcore-Fans gönnen sich da nichts
Was haben die Schweiger-Filme denn da noch, jenseits des Thrillerversuches? Du deutest da ja was an, aber in deinen Kritiken lese ich nichts heraus...
Und weißt du zufällig, wie diese eine Schweiger-Komödie mit Jürgen Vogel heißt? Die fand ich irrsinig komisch! :)
Immer diese Vorurteile... wie gesagt, der Schweiger hat die eigentlich gut rüber gebracht, aber seine Tochter war ein Totalausfall. Inszenatorisch waren die aber sicher nicht schlecht und hätten mit einer anderen Darstellerin (und einer größeren Fokussierung auf das Thema) bestimmt gut funktioniert.Cinefreak hat geschrieben:Also, ich fand die emotionalen Szenen recht gut. Du wirst sie aufgesetzt finden, aber mich berührten sie recht gut ;)
Ja, genau! :)Cinefreak hat geschrieben:Ich vermute mal du meinst "Wo ist Fred?" ...ich hab den hier noch liegen, aber mich noch nicth rangetraut, ehrlich gesagt
So hieß der, den muss ich unbedingt nochmal sehen, hab sehr gelacht, und das, obwohl ich eigentlich nicht so der Komödien-Gucker bin (erklärt vielleicht, warum ich mit folgendem Film nicht so ganz warm wurde...)
Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich
War der erste Teil eine unterirdische Ansammlung dümmlicher Faux-Pas, so macht das Sequel mehr Spaß, was aber weniger am nach wie vor einfältigen Script oder den peinlichen Gags liegt, sondern an der Spielfreude, die die Darsteller mitbringen. DeNiro bleibt der coolste im Cast, die Chemie zwischen ihm und Stiller funktioniert dieses Mal sehr schön, Teri Polo und Owen Wilson sind nicht wirklich gut, stören aber auch nie, und Dustin Hoffman und Barbra Streisand sind perfekt besetzt und sorgen für die richtigen Lacher in den richtigen Momenten. Dennoch hat man am Ende das Gefühl, dass alles was man gerade gesehen hat total belanglos und wirkungslos war, die anfängliche Ausgangssituation ist zum Ende hin wieder hergestellt und alle haben sich lieb. Kann man machen, in diesem Falle kommt es aber einfach nur lieb- und planlos rüber, was den relativ "okayen" Gesamteindruck ein Stück weit zu Nichte macht.
Meine Frau, unsere Kinder und ich
Und zum dritten Mal die selbe Geschichte kaum anders verpackt erzählt. Trotzdem kann der finale Teil der Reihe - anders seine Vorgänger - überzeugen, bietet nette Unterhaltung und einige ungewohnt bissige Dialoge. Die Beziehung zwischen DeNiro und Stiller geht hier endlich auf und vernichtet die zwischendurch immer mal wieder kurz aufkommende Langeweile bis zum Ende hin gänzlich. Die Gags sind diesmal viel spritziger und besser getimet, was ihn im direkten Vergleich zu Teil 1 und 2 wie eine wahre Offenbarung wirken lässt. Owen Wilson und Teri Polo sind auch endlich in ihren Rollen angekommen, während Hoffman und Streisand leider nicht den von ihnen im vorherigen Streifen verursachten Spaß wiederholen können. Natürlich bleibt alles immer noch sehr zahm und harmlos, aber eben interessanter und witziger verpackt.
Fazit: Versöhnlicher Abschluss der Focker-Trilogie, der zwar nie richtig zu begeistern weiß, für einen gemütlichen Filmabend aber gut geeignet ist. Am Ende bleibt der Eindruck, dass durchaus Potenzial in dieser Reihe vorhanden war und man einiges daraus hätte machen können, aber leider weder die Beteiligten vor noch hinter der Kamera mehr als eine Auftragsarbeit in den Filmen gesehen haben. Schade drum!
Und zum dritten Mal die selbe Geschichte kaum anders verpackt erzählt. Trotzdem kann der finale Teil der Reihe - anders seine Vorgänger - überzeugen, bietet nette Unterhaltung und einige ungewohnt bissige Dialoge. Die Beziehung zwischen DeNiro und Stiller geht hier endlich auf und vernichtet die zwischendurch immer mal wieder kurz aufkommende Langeweile bis zum Ende hin gänzlich. Die Gags sind diesmal viel spritziger und besser getimet, was ihn im direkten Vergleich zu Teil 1 und 2 wie eine wahre Offenbarung wirken lässt. Owen Wilson und Teri Polo sind auch endlich in ihren Rollen angekommen, während Hoffman und Streisand leider nicht den von ihnen im vorherigen Streifen verursachten Spaß wiederholen können. Natürlich bleibt alles immer noch sehr zahm und harmlos, aber eben interessanter und witziger verpackt.
Fazit: Versöhnlicher Abschluss der Focker-Trilogie, der zwar nie richtig zu begeistern weiß, für einen gemütlichen Filmabend aber gut geeignet ist. Am Ende bleibt der Eindruck, dass durchaus Potenzial in dieser Reihe vorhanden war und man einiges daraus hätte machen können, aber leider weder die Beteiligten vor noch hinter der Kamera mehr als eine Auftragsarbeit in den Filmen gesehen haben. Schade drum!
Ein riskanter Plan
Belanglos! Vorhersehbar und total belanglos. Mehr fällt einem nach der Sichtung des Filmes eigentlich auch gar nicht ein. Die Story ist schwach und spätestens nach einer halben Stunde sind alle halbwegs spannenden in ihr steckenden Aspekte verschenkt oder abgenagt worden, danach zieht es sich wie Kaugummi, alles wirkt konstruiert oder unfreiwillig komisch, aufgrund der grotesken Situationen. Der nebenher dudelnde Soundtrack nervt irgendwann nur noch und bis auf Ed Harris sind die darstellerischen Leistungen ein einziges Debakel, hier überzeugt keiner auch nur ansatzweise, geschweige denn glänzt. Die Regie kann zum Ende hin ein paar nette Einstellungen verbuchen und auch der Schnitt wirkt ungewohnt dynamisch in vielen eigentlich uninteressanten Szenen, aber das alles lenkt einen nicht davon ab, sich ob der gebotenen Langeweile gedanklich schon mit etwas ganz anderem zu beschäftigen.
Die letzte Verführung
Wusste vorher nichts über den Film, und war glücklich mal wieder einen richtig schönen Film Noir präsentiert zu bekommen. Die Handlung und die Darsteller sind durch die Bank überzeugend und glaubhaft in jeder Situation, selbst erotische Szenen wirken mal nicht gewollt und erzwungen, sondern gliedern sich schön in den Ablauf ein, Suspense ist reichlich vorhanden und einiges erinnert schon mal an Altmeister Alfred Hitchcock. Gut, der Humor im Film ist etwas seltsam und sicherlich Geschmackssache, mir war es dann oft etwas zu viel des Guten, aber es stört nicht allzu sehr und fällt daher nicht richtig negativ auf. Leider fällt dem Film zum Ende hin (obwohl das alles logisch und klug gedacht ist) etwas ab, dem Autoren fiel dann offensichtlich nicht ein, wie er alles würdig zu einem Abschluss bringen soll (ein Grundproblem im Genre), sodass man am Ende mit etwas gemischten Gefühlen den Abspann mit der herrlichen Musik genießt.
Fazit: Intelligenter und mutiger Thriller, der (fast) die gesamte Laufzeit hinüber Spaß macht und bei dem mit einem etwas intelligenterem und wohlüberlegterem Schluss à la "Das Schweigen der Lämmer" durchaus eine höhere Endnote hätte fallen können.
Der Tiger hetzt die Meute
Was war bitte das? Dieser 70er Jahre Action-Krimi entpuppt sich als lautes und buntes Spektakel, in dem es nicht nur ordentlich rummst und knallt, sondern auch ruhige Momente gut getimet, interessant geschrieben, schön inszeniert und/oder witzig sind. Natürlich wirkt heute vieles veraltet oder angestaubt, aber wenn man sich darauf einlässt (und die ein oder andere offensichtliche Dummheit im Script übersieht) bekommt man eine sehr unterhaltsame - und ich glaube nicht allzu bekannte - Perle mit Burt Reynolds geboten, der eh immer einen guten Riecher für coole Projekte hatte.
Belanglos! Vorhersehbar und total belanglos. Mehr fällt einem nach der Sichtung des Filmes eigentlich auch gar nicht ein. Die Story ist schwach und spätestens nach einer halben Stunde sind alle halbwegs spannenden in ihr steckenden Aspekte verschenkt oder abgenagt worden, danach zieht es sich wie Kaugummi, alles wirkt konstruiert oder unfreiwillig komisch, aufgrund der grotesken Situationen. Der nebenher dudelnde Soundtrack nervt irgendwann nur noch und bis auf Ed Harris sind die darstellerischen Leistungen ein einziges Debakel, hier überzeugt keiner auch nur ansatzweise, geschweige denn glänzt. Die Regie kann zum Ende hin ein paar nette Einstellungen verbuchen und auch der Schnitt wirkt ungewohnt dynamisch in vielen eigentlich uninteressanten Szenen, aber das alles lenkt einen nicht davon ab, sich ob der gebotenen Langeweile gedanklich schon mit etwas ganz anderem zu beschäftigen.
Die letzte Verführung
Wusste vorher nichts über den Film, und war glücklich mal wieder einen richtig schönen Film Noir präsentiert zu bekommen. Die Handlung und die Darsteller sind durch die Bank überzeugend und glaubhaft in jeder Situation, selbst erotische Szenen wirken mal nicht gewollt und erzwungen, sondern gliedern sich schön in den Ablauf ein, Suspense ist reichlich vorhanden und einiges erinnert schon mal an Altmeister Alfred Hitchcock. Gut, der Humor im Film ist etwas seltsam und sicherlich Geschmackssache, mir war es dann oft etwas zu viel des Guten, aber es stört nicht allzu sehr und fällt daher nicht richtig negativ auf. Leider fällt dem Film zum Ende hin (obwohl das alles logisch und klug gedacht ist) etwas ab, dem Autoren fiel dann offensichtlich nicht ein, wie er alles würdig zu einem Abschluss bringen soll (ein Grundproblem im Genre), sodass man am Ende mit etwas gemischten Gefühlen den Abspann mit der herrlichen Musik genießt.
Fazit: Intelligenter und mutiger Thriller, der (fast) die gesamte Laufzeit hinüber Spaß macht und bei dem mit einem etwas intelligenterem und wohlüberlegterem Schluss à la "Das Schweigen der Lämmer" durchaus eine höhere Endnote hätte fallen können.
Der Tiger hetzt die Meute
Was war bitte das? Dieser 70er Jahre Action-Krimi entpuppt sich als lautes und buntes Spektakel, in dem es nicht nur ordentlich rummst und knallt, sondern auch ruhige Momente gut getimet, interessant geschrieben, schön inszeniert und/oder witzig sind. Natürlich wirkt heute vieles veraltet oder angestaubt, aber wenn man sich darauf einlässt (und die ein oder andere offensichtliche Dummheit im Script übersieht) bekommt man eine sehr unterhaltsame - und ich glaube nicht allzu bekannte - Perle mit Burt Reynolds geboten, der eh immer einen guten Riecher für coole Projekte hatte.
Du tust ja so, als wenn handgemachte Action automatisch auf einen guten Film hinweistCinefreak hat geschrieben:Ein riskanter Plan belanglos??? Handgemachte Action, coole Stunts, und so schlecht fand ich die Story jetzt auch nicht...versteh ich nicht ;)
Ich fand ihn da viel zu langatmig und für einen Thriller sind mir da einfach zu viele offensichtlich unwahrscheinliche oder eben vorhersehbare Situationen dabei, die man sich einfach nicht erlauben darf, wenn man nicht möchte, dass der Zuschauer das Interesse am Geschehen verliert, und die grottige Leistung des Darsteller-Ensembles trägt dann natürlich auch noch dazu bei, da fand ich zum Bleistift "Die letzte Verführung" viel greifbarer, was würdest du dem riskanten Plan denn (bewertungstechnisch) geben?
ich lag da bei ca. bis , glaube ich. Wie gesagt, aufgrund der CGI-Überflutung in den letzten Jahren bekommen handgemachte Filme bei mir sehtechnisch einfach einen kleinen Vorschussbonus, weil handmade-Action einfach meistens mehr rockt, und ich fand ihn zudem spannend und packend. Und Logik in Filmen? Ich bitte dich...selbst bei Bullit fällt schon auf, dass am hellichten Tage die Straßen fast leer sind bei der Autojagd. Ich habe bei EIn Riskanter Plan eigentlich nichts erwartet, bekam eine solide handgemachte Autojagdverfolgung ;), ein paar ordentliche Höhenstunts und eine für mich - trotz Ungereimtheiten interessante Story, die Charaktere waren ebenfalls nicht so nichtssagend wie anderswo.
Jetzt bist du aber bei zwei ganz verschiedenen Dingen, in einem Thriller der Ernst genommen werden will muss die Story eben spannend sein (ist sie nicht, wenn vorhersehbar) und sollte nicht auffallend konstruiert daher kommen (ist sie, wenn zu OFFENSICHTLICH unwahrscheinlich)Cinefreak hat geschrieben:Und Logik in Filmen? Ich bitte dich...selbst bei Bullit fällt schon auf, dass am hellichten Tage die Straßen fast leer sind bei der Autojagd.
"Bullit" hingegen ist ein fantastischer Film, und die Autojagd brillant gemacht, mir ist da nie wirklich irgendwas aufgefallen. Natürlich, wenn man hinterher nachdenkt bemerkt man schon, dass die Straße zu leer war, aber während des Sehens stört es nicht, im Gegensatz zu "Ein riskanter Plan".
Mord im weißen Haus
Hab den schon seit ewigen Zeiten mal sehen wollen, bin aber leider nie ernsthaft dazu gekommen, heute war es dann soweit! Und was soll ich sagen? "Mord im weißen Haus" ist ein durchaus spannender Thriller mit mehreren netten Storywendungen und einem erschreckend guten Wesley Snipes! Natürlich, die Auflösung des Ganzen und die Idee hinter der Verschwörung ist beiweiten nicht neu, aber interessant genug verpackt worden um ein weiteres Mal zu fesseln und zu überzeugen. Leider weiß der Regisseur irgendwie nie so ganz, welches Genre er denn nun grade bedient. Ist der Film anfangs noch ein cleveres Krimi-Drama entwickelt er sich dann im Mittelteil immer mehr zum spannenden Thriller. Das wäre an sich noch kein Problem, doch desto näher man der finalen Auflösung kommt, desto mehr gewinnt die Dominanz der Actionszenen, sodass es am Ende dann tatsächlich noch das ein oder andere Mal ordentlich zur Sache geht. Im Prinzip alles kein Ding, mir war es dann aber doch zu unentschlossen und im Nachhinein war der Film weder Fisch noch Fleisch. Eine stärkere Fokussierung auf EIN Genre wäre daher wünschenswert gewesen, schlecht macht das den Film natürlich noch lange nicht, zumal er durch seine Vielzahl an Ironie in den Dialogen, der schönen Musik von Christopher Young und dem lebhaften Spiel des Casts auch ordentlich Spaß bringt.
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Beim Leben meiner Schwester
Einige werden ihn zu kitschig finden, anderen ist er vielleicht etwas zu emotional und damit zu wenig depressiv, weiterhin kann man ihm sicherlich vorwerfen, dass er manchmal etwas aus den Fugen gerät und zu lange vom Kernthema abweicht, aber ein Angriff auf die Tränendrüse ist dieses US-Drama sicherlich. Und das liegt vor allem an der beinahe schon einzigartigen Leistung von Abigail Breslin, welche man als absolutes Ausnahmetalent bezeichnen kann. Sie gibt jedem Dialog etwas interessantes, meistert jede noch so schwierige Szene auf umwerfende Art und Weise und spielt Cameron Diaz mit einer Leichtigkeit an die Wand, dass es eine Freude ist. Außerdem rutscht der Film durch ihr sehr geerdetes Spiel nie zu sehr ins sentimentale, und bleibt daher erträglich. Die Story ist gut durchdacht und clever umgesetzt, auch wenn mir vieles zu wenig thematisiert wird, einige wirklich spannende Thematiken werden nur angerissen, hier macht man es sich dann etwas zu einfach, auch wenn das Ziel sein mag, den Film zugänglicher für ein breites Publikum zu machen.
Fazit: Emotionales und tränenreiches Drama, dass durch seine Hauptdarstellerin und seine "echte" und "realitätsnahe" ("bedrohliche") Handlung punkten kann, allerdings zu viele Kompromisse für das Massenpublikum eingeht um wirklich großartig zu sein.
Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe
Vorab sollte ich sagen, dass ich ein riesiger Fan von Dario Argentos Filmografie bin (wobei ich auch genauso viele der Edgar-Wallace-Verfilmungen liebe, ist ja nicht selbstverständlich), und daher vermutlich sehr voreingenommen an seine Werke heran gehe. Natürlich war es mir also eine Freude, mir nochmal sein Regie-Debüt zu Gemüte zu führen und es hat mich erneut begeistert! "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" gilt nicht umsonst als ein absoluter Meilenstein des Giallo, nein, er hat diesen Ruf völlig zurecht. Er ist näher betrachtet sogar das beste Beispiel dafür, wie ein Regisseur eine gewöhnliche und bekannte Story mit einer Vielzahl an ungewöhnlichen Stilmitteln und visuellen Ideen aufpeppen kann, und dass selbst soweit, dass der Film auch nach 40 Jahren seinen Glanz nicht verloren hat und immer noch frisch wirkt. Weiterhin ist es beeindruckend, wie Argento es schafft, seine explizite Darstellung von Gewalt mit Hilfe von Kameraeinstellungen und verschiedener Montagetechniken noch zu verstärken. Schön auch, dass es ihm nebenbei noch gelingt, durch mehrere ins groteske gehende Situationen den Humor nicht auf der Strecke zulassen, der wirklich gelungen in die Handlung integriert ist. Was diesen Krimi jedoch erst richtig großartig macht, ist die Art, wie der finale Plottwist uns präsentiert wird. Genau genommen wird dem aufmerksamen Zuschauer die Auflösung schon nach 5 Minuten gezeigt, ohne das man sie bewusst wahrnehmen würde. Dies ist sicherlich einer der coolsten und spannendsten Clous der Filmgeschichte, welcher allein schon das Ansehen wert ist.
Fazit: Faszinierender Erstling eines tollen Regisseurs, der mit all dem begeistern kann, was er (Argento) in seinem späteren filmischen Schaffen noch perfektioniert. Für das I-Tüpfelchen sorgt nur noch die packende und (wie eigentlich immer) hochklassige Musik von Ennio Morricone.
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Einige werden ihn zu kitschig finden, anderen ist er vielleicht etwas zu emotional und damit zu wenig depressiv, weiterhin kann man ihm sicherlich vorwerfen, dass er manchmal etwas aus den Fugen gerät und zu lange vom Kernthema abweicht, aber ein Angriff auf die Tränendrüse ist dieses US-Drama sicherlich. Und das liegt vor allem an der beinahe schon einzigartigen Leistung von Abigail Breslin, welche man als absolutes Ausnahmetalent bezeichnen kann. Sie gibt jedem Dialog etwas interessantes, meistert jede noch so schwierige Szene auf umwerfende Art und Weise und spielt Cameron Diaz mit einer Leichtigkeit an die Wand, dass es eine Freude ist. Außerdem rutscht der Film durch ihr sehr geerdetes Spiel nie zu sehr ins sentimentale, und bleibt daher erträglich. Die Story ist gut durchdacht und clever umgesetzt, auch wenn mir vieles zu wenig thematisiert wird, einige wirklich spannende Thematiken werden nur angerissen, hier macht man es sich dann etwas zu einfach, auch wenn das Ziel sein mag, den Film zugänglicher für ein breites Publikum zu machen.
Fazit: Emotionales und tränenreiches Drama, dass durch seine Hauptdarstellerin und seine "echte" und "realitätsnahe" ("bedrohliche") Handlung punkten kann, allerdings zu viele Kompromisse für das Massenpublikum eingeht um wirklich großartig zu sein.
Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe
Vorab sollte ich sagen, dass ich ein riesiger Fan von Dario Argentos Filmografie bin (wobei ich auch genauso viele der Edgar-Wallace-Verfilmungen liebe, ist ja nicht selbstverständlich), und daher vermutlich sehr voreingenommen an seine Werke heran gehe. Natürlich war es mir also eine Freude, mir nochmal sein Regie-Debüt zu Gemüte zu führen und es hat mich erneut begeistert! "Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe" gilt nicht umsonst als ein absoluter Meilenstein des Giallo, nein, er hat diesen Ruf völlig zurecht. Er ist näher betrachtet sogar das beste Beispiel dafür, wie ein Regisseur eine gewöhnliche und bekannte Story mit einer Vielzahl an ungewöhnlichen Stilmitteln und visuellen Ideen aufpeppen kann, und dass selbst soweit, dass der Film auch nach 40 Jahren seinen Glanz nicht verloren hat und immer noch frisch wirkt. Weiterhin ist es beeindruckend, wie Argento es schafft, seine explizite Darstellung von Gewalt mit Hilfe von Kameraeinstellungen und verschiedener Montagetechniken noch zu verstärken. Schön auch, dass es ihm nebenbei noch gelingt, durch mehrere ins groteske gehende Situationen den Humor nicht auf der Strecke zulassen, der wirklich gelungen in die Handlung integriert ist. Was diesen Krimi jedoch erst richtig großartig macht, ist die Art, wie der finale Plottwist uns präsentiert wird. Genau genommen wird dem aufmerksamen Zuschauer die Auflösung schon nach 5 Minuten gezeigt, ohne das man sie bewusst wahrnehmen würde. Dies ist sicherlich einer der coolsten und spannendsten Clous der Filmgeschichte, welcher allein schon das Ansehen wert ist.
Fazit: Faszinierender Erstling eines tollen Regisseurs, der mit all dem begeistern kann, was er (Argento) in seinem späteren filmischen Schaffen noch perfektioniert. Für das I-Tüpfelchen sorgt nur noch die packende und (wie eigentlich immer) hochklassige Musik von Ennio Morricone.
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Das hält kein Jahr
Beziehungskomödien = Gähn! Es gibt bestimmt auch gute ihrer Sorte, mir sind die bisher allerdings immer verborgen geblieben, alles wiederholt sich mehrmals und wirklich lustig wird es zu keinem Zeitpunkt. Da der Humor der Briten jedoch sehr "eigen" ist, konnte man sich im Vorfeld wirklich auf eine eventuelle Perle freuen... und die bekommt man auch! Die Dialoge sind von Beginn an schön ironisch und manchmal auch recht "derb", da bleibt wahrlich kein Auge trocken, was wohl auch der Kunst des Drehbuchautors liegt, allzu gängige Klischees nicht einfach zu überspitzen, sondern mit ihnen zu spielen und den Zuschauer so mit das ein oder andere Mal überraschen kann. Wirklich herzerwärmend oder romantisch geht es (Gott-sei-Dank) nur sehr selten zu, der Fokus liegt eher auf den irrsinnig komischen Situationen, in denen die vier Hauptcharaktere geraten. Als besonders herausragend ist der Australier Simon Baker zu erwähnen, der (wie schon bei "The Mentalist" oder "Der große Crash") jede einzelne Szene dominiert und dessen Spielfreude sich auf das Publikum sofort überträgt. Das Charisma, dass er in der Rolle des schneidigen Guy ausstrahlt ist beeindruckend, und somit hat er auch gleich die besten Szenen des Filmes abbekommen. Ansonsten fällt leider auf, dass der Film zum Ende hin etwas abflacht, und dem Regisseur die Ideen ausgehen, hier hätte man etwas zügiger zum Schluss kommen müssen, anstatt in den peinlichen Bereich abzudriften. (Also, in den der unlustigen Art.) Das macht jedoch all den Spaß den man die gesamte Laufzeit über hatte nicht vergessen.
Fazit: Ungewöhnlicher, überzeichneter und sehr schwarzhumoriger Angriff auf die Lachmuskeln aus Großbritannien. Anders als sonst wird diesmal tatsächlich mit den Eigenarten der Figuren und den Situationen charmant (und eben nicht grob) umgegangen, was grade in Anbetracht der Vielzahl von Machwerken à la "Tatsächlich...Liebe" hoch anzurechnen ist. Mit einem stärkeren Ende hätte hier vielleicht sogar ein richtiges Meisterwerk entstehen können, für ein Genrehighlight reicht es aber trotzdem.
Tatort: Trautes Heim
Die Kölner-Kommissare Ballauf und Schenk dürften selbst bei Fans der Serie als eines der langweiligsten Tatort-Duos bekannt sein. Weder können Bär und Behrendt durch gutes Schauspiel, noch ihre Drehbücher durch besonders herausstechende Storys begeistern oder gar auf sich aufmerksam machen. Dennoch gelang es dem gestrigen Krimi, den Zuschauer zu unterhalten und mit dem kleinen Lukas fiebern zu lassen. Dies lag hauptsächlich an den menschlichen und realitätsnahen Dialogen, die gut geschrieben und überzeugend rüber gebracht worden. Klar, sonderlich raffiniert wurde es nie, aber das muss es manchmal ja auch gar nicht sein, solange keine Längen aufkommen. Das einzige Mal, wo es wirklich naiv wurde, war als die Motive des Täters näher erläutert wurden, dass grenzte schon stark an Küchenpsychologie und Groschenromane.
Fazit: Spannender und angenehm leichter TV-Krimi, der nicht mehr als unterhalten will und dieses Ziel mit Bravur erreichen kann.
Beziehungskomödien = Gähn! Es gibt bestimmt auch gute ihrer Sorte, mir sind die bisher allerdings immer verborgen geblieben, alles wiederholt sich mehrmals und wirklich lustig wird es zu keinem Zeitpunkt. Da der Humor der Briten jedoch sehr "eigen" ist, konnte man sich im Vorfeld wirklich auf eine eventuelle Perle freuen... und die bekommt man auch! Die Dialoge sind von Beginn an schön ironisch und manchmal auch recht "derb", da bleibt wahrlich kein Auge trocken, was wohl auch der Kunst des Drehbuchautors liegt, allzu gängige Klischees nicht einfach zu überspitzen, sondern mit ihnen zu spielen und den Zuschauer so mit das ein oder andere Mal überraschen kann. Wirklich herzerwärmend oder romantisch geht es (Gott-sei-Dank) nur sehr selten zu, der Fokus liegt eher auf den irrsinnig komischen Situationen, in denen die vier Hauptcharaktere geraten. Als besonders herausragend ist der Australier Simon Baker zu erwähnen, der (wie schon bei "The Mentalist" oder "Der große Crash") jede einzelne Szene dominiert und dessen Spielfreude sich auf das Publikum sofort überträgt. Das Charisma, dass er in der Rolle des schneidigen Guy ausstrahlt ist beeindruckend, und somit hat er auch gleich die besten Szenen des Filmes abbekommen. Ansonsten fällt leider auf, dass der Film zum Ende hin etwas abflacht, und dem Regisseur die Ideen ausgehen, hier hätte man etwas zügiger zum Schluss kommen müssen, anstatt in den peinlichen Bereich abzudriften. (Also, in den der unlustigen Art.) Das macht jedoch all den Spaß den man die gesamte Laufzeit über hatte nicht vergessen.
Fazit: Ungewöhnlicher, überzeichneter und sehr schwarzhumoriger Angriff auf die Lachmuskeln aus Großbritannien. Anders als sonst wird diesmal tatsächlich mit den Eigenarten der Figuren und den Situationen charmant (und eben nicht grob) umgegangen, was grade in Anbetracht der Vielzahl von Machwerken à la "Tatsächlich...Liebe" hoch anzurechnen ist. Mit einem stärkeren Ende hätte hier vielleicht sogar ein richtiges Meisterwerk entstehen können, für ein Genrehighlight reicht es aber trotzdem.
Tatort: Trautes Heim
Die Kölner-Kommissare Ballauf und Schenk dürften selbst bei Fans der Serie als eines der langweiligsten Tatort-Duos bekannt sein. Weder können Bär und Behrendt durch gutes Schauspiel, noch ihre Drehbücher durch besonders herausstechende Storys begeistern oder gar auf sich aufmerksam machen. Dennoch gelang es dem gestrigen Krimi, den Zuschauer zu unterhalten und mit dem kleinen Lukas fiebern zu lassen. Dies lag hauptsächlich an den menschlichen und realitätsnahen Dialogen, die gut geschrieben und überzeugend rüber gebracht worden. Klar, sonderlich raffiniert wurde es nie, aber das muss es manchmal ja auch gar nicht sein, solange keine Längen aufkommen. Das einzige Mal, wo es wirklich naiv wurde, war als die Motive des Täters näher erläutert wurden, dass grenzte schon stark an Küchenpsychologie und Groschenromane.
Fazit: Spannender und angenehm leichter TV-Krimi, der nicht mehr als unterhalten will und dieses Ziel mit Bravur erreichen kann.
In Time - Deine Zeit läuft ab
Manchmal ist man nach einem Film so erschrocken, dass man gar nicht weiß, was man schreiben soll. Ich versuche mal, meine Eindrücke kurz zusammen zu fassen: Für mich steht der ach-so-hochgelobte "In Time" auf einer Stufe mit Vollgurken wie "Ich bin Nummer Vier", der ebenso nur darauf ausgelegt ist, Teenies zu unterhalten und dabei unglaublich viel Potenzial verschenkt. Auch hier könnte man sagen, dass der Film eine tolle Grundidee hat, allerdings wohl meint, dass das völlig ausreicht, um den Zuschauer zu begeistern! Fehlannahme, interessanter wird er deshalb noch lange nicht, schon gar nicht wenn man so offensichtlich inkonsequent mit ihr umgeht, dass der Zuschauer sich bei zahlreichen Logikfehlern auf die Stirn schlägt und das Kopf-schütteln beginnt! Dazu kommt noch, dass der Film eine (offensichtliche) Bonnie und Clyde - Neuverfilmung mit Robin Hood-Anleihen ist. Und dabei geht er leider viel zu selten wirklich auf das Zeit-als-Währung-Thema ein und erinnert in seinem eher mangelnden Interesse für das Komplexe der Geschichte an Michael Bays Die Insel, ohne jedoch in den Actionszenen dessen Klasse zu erreichen - trotz einer bemerkenswerten Kameraführung von Roger Deakins. Nebenbei erscheint mir auch dieser Kniff, die Zeit mit Geld zu vertauschen und daraus eine Kritik an unserem Finanzsystem zu üben, als viel zu einfach und konstruiert. Nehmen wir ihn weg, was bleibt? Genau, wir haben immer noch exakt den selben Film! Warum also überhaupt diesen Wechsel vollführen? Doch nicht, damit wir lauter jugendliche Schönlinge zeigen können, die die Zielgruppe ins Kino lockt oder? (Ein Schelm, wer so etwas denken sollte.) Solche Sachen passieren nicht, wenn man überlegter und intelligenter an diese durchaus interessanten Themen herangeht und sich dann eine greifbare Handlung drum herum aufbaut, vielleicht auch visuell ein wenig was davon verarbeitet.
Fazit: In der Tat, die Lebenszeit läuft, während man diesen Film sieht und leider kriegt man diese auch nicht wieder zurück. "In Time" ist ein unwahrscheinlich langatmiger, konstruierter und schwach entwickelter Thriller, in dem weder die Darsteller noch der gelungene Score wirklich etwas retten können. So bleibt letztendlich nur noch zu sagen: Ein Film, der vorgibt anspruchsvoll und intelligent zu sein, ist es deswegen noch lange nicht...
Zu einem Gedanken hat mich der Film dann aber doch noch verleitet - Schaut euch mal eure große DVD oder BluRay-Sammlung an und macht euch klar, wie lange ihr brauchen würdet, all diese Filme nochmal zu sehen... Wenn man sich dessen bewusst wird, ist das schon bis zu einem gewissen Grade beängstigend oder? :)
Manchmal ist man nach einem Film so erschrocken, dass man gar nicht weiß, was man schreiben soll. Ich versuche mal, meine Eindrücke kurz zusammen zu fassen: Für mich steht der ach-so-hochgelobte "In Time" auf einer Stufe mit Vollgurken wie "Ich bin Nummer Vier", der ebenso nur darauf ausgelegt ist, Teenies zu unterhalten und dabei unglaublich viel Potenzial verschenkt. Auch hier könnte man sagen, dass der Film eine tolle Grundidee hat, allerdings wohl meint, dass das völlig ausreicht, um den Zuschauer zu begeistern! Fehlannahme, interessanter wird er deshalb noch lange nicht, schon gar nicht wenn man so offensichtlich inkonsequent mit ihr umgeht, dass der Zuschauer sich bei zahlreichen Logikfehlern auf die Stirn schlägt und das Kopf-schütteln beginnt! Dazu kommt noch, dass der Film eine (offensichtliche) Bonnie und Clyde - Neuverfilmung mit Robin Hood-Anleihen ist. Und dabei geht er leider viel zu selten wirklich auf das Zeit-als-Währung-Thema ein und erinnert in seinem eher mangelnden Interesse für das Komplexe der Geschichte an Michael Bays Die Insel, ohne jedoch in den Actionszenen dessen Klasse zu erreichen - trotz einer bemerkenswerten Kameraführung von Roger Deakins. Nebenbei erscheint mir auch dieser Kniff, die Zeit mit Geld zu vertauschen und daraus eine Kritik an unserem Finanzsystem zu üben, als viel zu einfach und konstruiert. Nehmen wir ihn weg, was bleibt? Genau, wir haben immer noch exakt den selben Film! Warum also überhaupt diesen Wechsel vollführen? Doch nicht, damit wir lauter jugendliche Schönlinge zeigen können, die die Zielgruppe ins Kino lockt oder? (Ein Schelm, wer so etwas denken sollte.) Solche Sachen passieren nicht, wenn man überlegter und intelligenter an diese durchaus interessanten Themen herangeht und sich dann eine greifbare Handlung drum herum aufbaut, vielleicht auch visuell ein wenig was davon verarbeitet.
Fazit: In der Tat, die Lebenszeit läuft, während man diesen Film sieht und leider kriegt man diese auch nicht wieder zurück. "In Time" ist ein unwahrscheinlich langatmiger, konstruierter und schwach entwickelter Thriller, in dem weder die Darsteller noch der gelungene Score wirklich etwas retten können. So bleibt letztendlich nur noch zu sagen: Ein Film, der vorgibt anspruchsvoll und intelligent zu sein, ist es deswegen noch lange nicht...
Zu einem Gedanken hat mich der Film dann aber doch noch verleitet - Schaut euch mal eure große DVD oder BluRay-Sammlung an und macht euch klar, wie lange ihr brauchen würdet, all diese Filme nochmal zu sehen... Wenn man sich dessen bewusst wird, ist das schon bis zu einem gewissen Grade beängstigend oder? :)
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