Filmtagebuch: MarS
Moderator: SFI
Re: Filmtagebuch: MarS
So läuft das hier im härtesten Forum des Internets.
Re: Filmtagebuch: MarS
Absolut!
In diesem Sinne:
freeman
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freeman
Re: Filmtagebuch: MarS
Distored
Distorted ist ein Verschwörungsthriller wie man ihn schon oft gesehen. Ein psychisch angeschlagener Mensch begibt sich in eine neue Umgebung. Merkwürdige Dinge geschehen. Was ist wahr und was nicht?
Viel mehr muss man über Distorted nicht wissen. Wenn einen das formelhafte nicht stört, dann bekommt man einen einigermaßen spannenden Thriller zu sehen, welcher aber eben auch an der Formelhaftigkeit krankt. Auch das Ende kickt nicht so richtig. Unterhaltsam ist das Ganze aber in ausreichender Form und Ricci ist halt auch irgendwo eine sichere Bank.
Einmal sehen reicht.
Distorted ist ein Verschwörungsthriller wie man ihn schon oft gesehen. Ein psychisch angeschlagener Mensch begibt sich in eine neue Umgebung. Merkwürdige Dinge geschehen. Was ist wahr und was nicht?
Viel mehr muss man über Distorted nicht wissen. Wenn einen das formelhafte nicht stört, dann bekommt man einen einigermaßen spannenden Thriller zu sehen, welcher aber eben auch an der Formelhaftigkeit krankt. Auch das Ende kickt nicht so richtig. Unterhaltsam ist das Ganze aber in ausreichender Form und Ricci ist halt auch irgendwo eine sichere Bank.
Einmal sehen reicht.
Re: Filmtagebuch: MarS
Oblivion
Wieder mal ein Science Fictioner mit Tom Cruise und wieder mal ein sehr gelungener. Die Geschichte um Tom Cruise als Techniker auf der verwüsteten Erde macht optisch einiges her und auch die Geschichte kann mit ihren Wendungen punkten. Es gibt einige schöne Bilder zu sehen und die Story ist durchdacht und interessant. Tom Cruise muss eine ganze Zeit lang den Film quasi alleine tragen. Man kann von Cruise halten was man will, das er dazu fähig ist, ist hier aber wieder zu sehen (auch wenn Oblivion sicher keine Charakterstudie ist).
Tolles Popcorn-SciFi-Kino mit hohen Unterhaltungsfaktor. ,5
Wieder mal ein Science Fictioner mit Tom Cruise und wieder mal ein sehr gelungener. Die Geschichte um Tom Cruise als Techniker auf der verwüsteten Erde macht optisch einiges her und auch die Geschichte kann mit ihren Wendungen punkten. Es gibt einige schöne Bilder zu sehen und die Story ist durchdacht und interessant. Tom Cruise muss eine ganze Zeit lang den Film quasi alleine tragen. Man kann von Cruise halten was man will, das er dazu fähig ist, ist hier aber wieder zu sehen (auch wenn Oblivion sicher keine Charakterstudie ist).
Tolles Popcorn-SciFi-Kino mit hohen Unterhaltungsfaktor. ,5
Re: Filmtagebuch: MarS
Der Richter - Recht oder Ehre
An Der Richter - Recht oder Ehre bin ich ziemlich unvorbereitet heran gegangen. Aufgrund des Titels hatte ich eher einen Justiz-Thriller erwartet, der Film entpuppte sich aber weitestgehend als Familiendrama. Statt Spannung und Thrill wurde mir also eher Beziehungskisten geboten, was aber unproblematisch war, da diese durchaus interessant präsentiert wurden. Die Besetzung ist zudem sowieso stark und an der Kameraarbeit gibt es auch nichts zu meckern. Trotz der recht langen Laufzeit von 136 Minuten bleibt man immer bei der Stange und wird gut unterhalten.
Der Richter könnte auch ganz großes Kino sein, krankt aber an den Details. Die Konflikte in der Familie wirken schon etwas aufgesetzt. Der Vater-Sohn-Konflikt war für mich jedenfalls nicht so richtig nachvollziehbar. Robert Downey Jr. kommt zudem aus der smarten Rolle scheinbar nicht mehr raus. Er setzt seine Rolle routiniert und wie immer äußerst charismatisch um, seiner Figur fehlt es dadurch aber an eigenen Profil. Er hätte im Film auch Tony Stark heißen können. Letztlich gerät der Justizfall fast schon zu sehr in den Hintergrund. Ablauf und Auflösung sind relativ trist und ziemlich spannungslos. Vielleicht hätte der dramatische Teil zu sehr darunter gelitten, wenn man den Fall mehr in den Mittelpunkt gerückt hätte. Ich hatte aber immer das Gefühl, das da mehr daraus hätte gemacht werden können.
An Der Richter - Recht oder Ehre bin ich ziemlich unvorbereitet heran gegangen. Aufgrund des Titels hatte ich eher einen Justiz-Thriller erwartet, der Film entpuppte sich aber weitestgehend als Familiendrama. Statt Spannung und Thrill wurde mir also eher Beziehungskisten geboten, was aber unproblematisch war, da diese durchaus interessant präsentiert wurden. Die Besetzung ist zudem sowieso stark und an der Kameraarbeit gibt es auch nichts zu meckern. Trotz der recht langen Laufzeit von 136 Minuten bleibt man immer bei der Stange und wird gut unterhalten.
Der Richter könnte auch ganz großes Kino sein, krankt aber an den Details. Die Konflikte in der Familie wirken schon etwas aufgesetzt. Der Vater-Sohn-Konflikt war für mich jedenfalls nicht so richtig nachvollziehbar. Robert Downey Jr. kommt zudem aus der smarten Rolle scheinbar nicht mehr raus. Er setzt seine Rolle routiniert und wie immer äußerst charismatisch um, seiner Figur fehlt es dadurch aber an eigenen Profil. Er hätte im Film auch Tony Stark heißen können. Letztlich gerät der Justizfall fast schon zu sehr in den Hintergrund. Ablauf und Auflösung sind relativ trist und ziemlich spannungslos. Vielleicht hätte der dramatische Teil zu sehr darunter gelitten, wenn man den Fall mehr in den Mittelpunkt gerückt hätte. Ich hatte aber immer das Gefühl, das da mehr daraus hätte gemacht werden können.
Re: Filmtagebuch: MarS
Das Tal der toten Mädchen
Mit einem Glas Wein aus der Liquid Love Edition (hieß tatsächlich so) hab ich mir die Serienmörderhatz aus Spanien angesehen. Das Tal der toten Mädchen gibt sich recht klassisch. Dauernde Ermittlungen, Dauerregen und immer mal eine Leiche. Um die Hauptcharakterin wird zudem noch ein Familiendrama gesponnen, was das bedrückende Gefühl noch etwas erhöht. Wie bereits erwähnt gibt sich der Film sehr klassisch, was man insbesondere an Erzähltempo und Spannungsbogen merkt. Die langsame Erzählweise des Films muss man auf jeden Fall mögen, wenn man sich den Film ansieht, ansonsten zieht er sich vielleicht doch etwas. Richtige Spanunngsmomente gibt es zudem nur ganz wenige. Dafür wird die Geschichte gut erzählt. Da es sich bei den Büchern um einen Mehrteiler handelt, ist auch im Film nach Fahndungsende noch nicht wirklich Schluss. Mal sehen was da noch kommt.
,5
Falls ihr euch fragt, wieso sich in so kurzer Zeit mein Filmtagebuch so gefüllt hat: der Junge war eine Woche bei den Großeltern, da merkt man wie lang so ein Tag eigentlich ist.
Mit einem Glas Wein aus der Liquid Love Edition (hieß tatsächlich so) hab ich mir die Serienmörderhatz aus Spanien angesehen. Das Tal der toten Mädchen gibt sich recht klassisch. Dauernde Ermittlungen, Dauerregen und immer mal eine Leiche. Um die Hauptcharakterin wird zudem noch ein Familiendrama gesponnen, was das bedrückende Gefühl noch etwas erhöht. Wie bereits erwähnt gibt sich der Film sehr klassisch, was man insbesondere an Erzähltempo und Spannungsbogen merkt. Die langsame Erzählweise des Films muss man auf jeden Fall mögen, wenn man sich den Film ansieht, ansonsten zieht er sich vielleicht doch etwas. Richtige Spanunngsmomente gibt es zudem nur ganz wenige. Dafür wird die Geschichte gut erzählt. Da es sich bei den Büchern um einen Mehrteiler handelt, ist auch im Film nach Fahndungsende noch nicht wirklich Schluss. Mal sehen was da noch kommt.
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Falls ihr euch fragt, wieso sich in so kurzer Zeit mein Filmtagebuch so gefüllt hat: der Junge war eine Woche bei den Großeltern, da merkt man wie lang so ein Tag eigentlich ist.
Re: Filmtagebuch: MarS
War ja schnell vorbei, die schöne Zeit (also fürs Filmtagebuch ;-) )
In diesem Sinne:
freeman
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freeman
Re: Filmtagebuch: MarS
Jo, nach knapp einer kinderlosen Woche war damals Schluss mit dem Filmvergnügen. Dank Corona komme ich aktuell noch weniger dazu Filme zu schauen.
Dieses Wochenende hat es mal wieder geklappt.
Black Mountain Side - Das Ding aus dem Eis
Ein Forscherteam erforscht in der nordkanadischen Arktis ein rätselhaftes Gebilde, welches aus dem Eis freigelegt wurde. Dabei verfallen die Leute mehr und mehr dem Wahnsinn.
Black Mountain Side lässt sich recht gut mit Das Ding aus einer anderen Welt vergleichen, ohne die Sci-Fi-Elemente und stattdessen mit einem Lovecraft-Anstrich. Auch hier besteht das gesamte Team ausschließlich aus Männern und das Grauen wird erst spät ersichtlich. Hier hält man sich aber mit der Darstellung des Horrors weit mehr zurück. Viel mehr handelt es sich hier um ein Kammerspiel bezogen auf den Wahnsinn und das Verhalten der Männer untereinander.
Der Film hat deutliche Schwäche. Er zieht sich und die Geschichte bietet wenig Neues und hat spürbare Lücken. Die Schauspieler fand ich solide. Trotzdem hat mir der Film doch sehr gut gefallen. Gerade diesen kammerspielartige Verlauf der mysteriösen Geschichte empfand ich als angenehm und die Landschaft, die Kulisse (immer wieder stark das Bild von der Station bei Nacht, wo sie wie eine Schüssel wirkte) sowie das rauhe Klima sind klasse eingefangen. Das Ende ist ausreichend fies, abrupt und lässt einiges offen. Der Film hat mich daher auf den richtigen Ebenen voll angesprochen, weshalb ich hier gut unterhalten wurde. Man kann sagen, Black Mountain Side war voll mein Ding. Daher ist meine Wertung rein subjektiv zu betrachten. Es gibt viele Stimmen, die mit dem Film nichts anfangen konnten. Ich hingegen fand ihn wirklich gut.
Bei Netzkino kann man Black Mountain Side aktuell kostenlos sehen.
Dieses Wochenende hat es mal wieder geklappt.
Black Mountain Side - Das Ding aus dem Eis
Ein Forscherteam erforscht in der nordkanadischen Arktis ein rätselhaftes Gebilde, welches aus dem Eis freigelegt wurde. Dabei verfallen die Leute mehr und mehr dem Wahnsinn.
Black Mountain Side lässt sich recht gut mit Das Ding aus einer anderen Welt vergleichen, ohne die Sci-Fi-Elemente und stattdessen mit einem Lovecraft-Anstrich. Auch hier besteht das gesamte Team ausschließlich aus Männern und das Grauen wird erst spät ersichtlich. Hier hält man sich aber mit der Darstellung des Horrors weit mehr zurück. Viel mehr handelt es sich hier um ein Kammerspiel bezogen auf den Wahnsinn und das Verhalten der Männer untereinander.
Der Film hat deutliche Schwäche. Er zieht sich und die Geschichte bietet wenig Neues und hat spürbare Lücken. Die Schauspieler fand ich solide. Trotzdem hat mir der Film doch sehr gut gefallen. Gerade diesen kammerspielartige Verlauf der mysteriösen Geschichte empfand ich als angenehm und die Landschaft, die Kulisse (immer wieder stark das Bild von der Station bei Nacht, wo sie wie eine Schüssel wirkte) sowie das rauhe Klima sind klasse eingefangen. Das Ende ist ausreichend fies, abrupt und lässt einiges offen. Der Film hat mich daher auf den richtigen Ebenen voll angesprochen, weshalb ich hier gut unterhalten wurde. Man kann sagen, Black Mountain Side war voll mein Ding. Daher ist meine Wertung rein subjektiv zu betrachten. Es gibt viele Stimmen, die mit dem Film nichts anfangen konnten. Ich hingegen fand ihn wirklich gut.
Bei Netzkino kann man Black Mountain Side aktuell kostenlos sehen.
Re: Filmtagebuch: MarS
Countdown
Und wieder mal eine positive Überraschung im Horrorbereich. Null erwartet und statt einem generischen Geister-Grusel-Streifen einen soliden Dämonenhorror zu sehen bekommen. Das ist auch gleich der große Pluspunkt für mich und sollte man im Hinblick auch meine Wertung mit beachten. Ich mag Horrorstreifen, die sich um einen Dämon drehen, insbesondere, wenn sie es wie hier schaffen auch eine kleine Hintergrundgeschichte zu stricken. Diese muss dabei auch gar nicht tiefgreifend sein. Mir reicht es, wenn sie sich thematisch gut einbettet und das gelingt bei Countdown. Die Charaktere sind in Countdown ausreichend interessant gestaltet und die Darsteller tragen diese gut durch den Film. Der Geschichte wird ausreichend Raum gegeben und man hetzt hier nicht von Jumpscare zu Jumpscare. Die eingebauten gruseligen Szenen sind eine gute Mischung aus Schreckeffekten und gruseliger Darstellung.
"Countdown" ist nicht frei von Schwächen. So manchen Charakter hätte man stärker oder besser einbinden können. Der Arzt der übergriffig wird, erfüllt seinen Zweck, fügt sich aber etwas sperrig ein. Der Pfarrer, welcher herrlich unkonventioniell rüber kommt, hätte hingegen gerne viel mehr Bildschirmzeit bekommen können. In einer Schlüsselszene gibt man sich leider der typisch-dämlichen Horror-Charaktere-Handlungsweisen hin, was man sich gerne hätte sparen können, aber eben für einen Horrorfilm nicht untypisch ist. Irgendwie muss ja immer einer sterben. Das Finale fand ich inhaltlich gut gelöst, atmosphärisch aber etwas schwach. Da fehlte es mir doch etwas an gruseliger Stimmung. Trotz der Krititkpunkte bleibt "Countdown" im Ganzen aber ein grundsolider Horrorfilm, welcher mich gut unterhalten hat.
Und wieder mal eine positive Überraschung im Horrorbereich. Null erwartet und statt einem generischen Geister-Grusel-Streifen einen soliden Dämonenhorror zu sehen bekommen. Das ist auch gleich der große Pluspunkt für mich und sollte man im Hinblick auch meine Wertung mit beachten. Ich mag Horrorstreifen, die sich um einen Dämon drehen, insbesondere, wenn sie es wie hier schaffen auch eine kleine Hintergrundgeschichte zu stricken. Diese muss dabei auch gar nicht tiefgreifend sein. Mir reicht es, wenn sie sich thematisch gut einbettet und das gelingt bei Countdown. Die Charaktere sind in Countdown ausreichend interessant gestaltet und die Darsteller tragen diese gut durch den Film. Der Geschichte wird ausreichend Raum gegeben und man hetzt hier nicht von Jumpscare zu Jumpscare. Die eingebauten gruseligen Szenen sind eine gute Mischung aus Schreckeffekten und gruseliger Darstellung.
"Countdown" ist nicht frei von Schwächen. So manchen Charakter hätte man stärker oder besser einbinden können. Der Arzt der übergriffig wird, erfüllt seinen Zweck, fügt sich aber etwas sperrig ein. Der Pfarrer, welcher herrlich unkonventioniell rüber kommt, hätte hingegen gerne viel mehr Bildschirmzeit bekommen können. In einer Schlüsselszene gibt man sich leider der typisch-dämlichen Horror-Charaktere-Handlungsweisen hin, was man sich gerne hätte sparen können, aber eben für einen Horrorfilm nicht untypisch ist. Irgendwie muss ja immer einer sterben. Das Finale fand ich inhaltlich gut gelöst, atmosphärisch aber etwas schwach. Da fehlte es mir doch etwas an gruseliger Stimmung. Trotz der Krititkpunkte bleibt "Countdown" im Ganzen aber ein grundsolider Horrorfilm, welcher mich gut unterhalten hat.
Re: Filmtagebuch: MarS
Countdown > Hereditary
Alter, Du machst mich fertig!
Alter, Du machst mich fertig!
Re: Filmtagebuch: MarS
Betrachtet man den künstlerischen Anspruch, dann kann ich deine Verwirrung durchaus nachvollziehen. Vom Unterhaltungsfaktor her ist es aber durchaus so, dass ich Countdown ansprechender fand als Heridarity. So schlimm das jetzt auch für dich ist, es war aber so.
Mit zugänglicheren Figuren bei Heridarity, wäre das sicher anders herum ausgegangen.
Re: Filmtagebuch: MarS
Countdown (Kritik schwirrt ja hier rum) fand ich ebenfalls sehr unterhaltsam. Ging mir wie dir: Wirklich gar nix erwartet und dann mehr als solide unterhalten worden. Ich denke, das ist auch das Ding zu Heredidingens... da hat man einfach viel mehr erwartet und dann net ganz alles bekommen. Ging mir ähnlich. Wobei ich Countdown aber net besser fand (um Stefan zu beruhigen )
In diesem Sinne:
freeman
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freeman
Re: Filmtagebuch: MarS
Man muss bei mir auch beachten, dass ich vom Vielseher zum Wenigseher mutiert bin (Familie und so). Von daher wiegt der Unterhaltungsfaktor in meinen Bewertungen inzwischen auch weit schwerer als früher.
Meine Frau hat den Knackpunkt hinsichtlich der Darstellung der Figuren bei Heridarity während des Schlüsselmoments der Tochter passend beschrieben, als sie sagte, dass dieser sie kalt lässt, weil die Tochter unsympathisch und hässlich ist. Die Figuren sind bewusst so gezeichnet, um Unbehagen auszulösen. Das wäre inhaltlich aber nicht zwingend notwendig gewesen und blockiert halt den emotionalen Zugang, was wiederum die dramatischen Elemente in ihrer Wirkung beraubt. Das ging mir auch bei der Herzschlag-Musik so, welche zu offensichtlich darauf ausgerichtet war Unruhe beim Zuschauer zu verursachen (Erhöhung des Schlagrhythmus), was punktuell durchaus interessant ist, auf Dauer mich aber etwas nervte. Das war ein bisschen der Setzbaukasten der schlechten Laune: Unsympathische Figuren bis auf den Hauptcharakter (= erhöhte Dramatik), langsame Entwicklung der Geschichte unterbrochen durch heftige Einschübe, graue Bilder, niederschmetterndes Finale .... Trotzdem, künstlerisch war Heridarity stark gemacht, das steht außer Frage. Solche Filme wollen auch nicht jedem gefallen, was ich super finde, da nur so richtig gute Filme entstehen. Wie gesagt, kann ich Höchstbewertungen für Heridarity voll nachvollziehen. Bei mir hat der Film halt nicht die richtigen Präferenzen bedient. Ich hau hier mal einen raus: der grandiose Nameless von Jaume Balagueró, welcher Heridariy inhaltlich gar nicht so unähnlich ist, hat bei mir wesentlich besser funktioniert.
Meine Frau hat den Knackpunkt hinsichtlich der Darstellung der Figuren bei Heridarity während des Schlüsselmoments der Tochter passend beschrieben, als sie sagte, dass dieser sie kalt lässt, weil die Tochter unsympathisch und hässlich ist. Die Figuren sind bewusst so gezeichnet, um Unbehagen auszulösen. Das wäre inhaltlich aber nicht zwingend notwendig gewesen und blockiert halt den emotionalen Zugang, was wiederum die dramatischen Elemente in ihrer Wirkung beraubt. Das ging mir auch bei der Herzschlag-Musik so, welche zu offensichtlich darauf ausgerichtet war Unruhe beim Zuschauer zu verursachen (Erhöhung des Schlagrhythmus), was punktuell durchaus interessant ist, auf Dauer mich aber etwas nervte. Das war ein bisschen der Setzbaukasten der schlechten Laune: Unsympathische Figuren bis auf den Hauptcharakter (= erhöhte Dramatik), langsame Entwicklung der Geschichte unterbrochen durch heftige Einschübe, graue Bilder, niederschmetterndes Finale .... Trotzdem, künstlerisch war Heridarity stark gemacht, das steht außer Frage. Solche Filme wollen auch nicht jedem gefallen, was ich super finde, da nur so richtig gute Filme entstehen. Wie gesagt, kann ich Höchstbewertungen für Heridarity voll nachvollziehen. Bei mir hat der Film halt nicht die richtigen Präferenzen bedient. Ich hau hier mal einen raus: der grandiose Nameless von Jaume Balagueró, welcher Heridariy inhaltlich gar nicht so unähnlich ist, hat bei mir wesentlich besser funktioniert.
Re: Filmtagebuch: MarS
Das kann ich jetzt persönlich nur schwer nachvollziehen. Mal davon abgesehen, dass ich nicht finde, dass die Figur dafür ausgelegt ist, sie nach Sympathie zu bewerten: Es lässt kalt, weil sie hässlich ist? Das würde dann ja nur wieder die beliebte Casting-Strategie begründen, alles nur mit hübschen Gesichtern zu besetzen. Ich fand diese Figur extrem spannend - stark geschrieben, stark gespielt und mich hat das Ganze auch emotional enorm abgeholt. Hab da richtige Brudergefühle bekommen und konnte mich insofern auch ziemlich gut in die Rolle von Alex Wolff hineinversetzen.
Re: Filmtagebuch: MarS
weil die Tochter unsympathisch und hässlich ist
Sehr geil, der Quiet Place Effekt...
Und ich finde schon, dass gerade auch bei Kindern der Sympathiefaktor mit vom Aussehen abhängt. Schau dir das Drecksack-Kind vom Omen an. Potthässlich. Das Kid von The Sixth Sense: Voll süß, das Kindchenschema bedienend und in uns Erwachsenen was auslösend. Das ist doch simpelste Brigitte-Psychologie. Und das soll bei dir net ziehen Vince? Das gloobt dir keener. Wenn du dann irgendwann mal ein Kind hast, wirst du alle anderen auch hässlich und bäh finden. Warts nur ab.
In diesem Sinne:
freeman
Re: Filmtagebuch: MarS
Das war natürlich etwas kurz von mir beschrieben und sollte nur als herausstechende Beispiel dienen. Es geht um die Kombination, um das UND. Vince, die Tochter hat vorher locker flockig einem Vogel dem Kopf abgeschnitten. Und nicht nur aufgrund dieser Szene fand ich das Mädel nicht besonders freundlich (und ich habe viel mit Kindern zu tun und bin einiges gewohnt). Da komme ich nicht mal in die Nähe von Brudergefühlen. Das soll nicht heißen, dass die Schlüsselszenen komplett ohne Schock daher kam (das war wie gesagt, etwas verkürzt beschrieben). Da ist die Optik des Kindes tatsächlich auch mehr als zweitrangig. Eine sympathischere Darstellung kann im Kontrast zur Optik sogar noch einer verstärkende Bindung auslösen (oder andersrum, was ja auch gerne mal filmisch genutzt wird). Ich betone noch mal, dass es mir/uns so ging, dass uns die Figuren emotional nicht erreichten, was eben an der unsympathischen Darstellung dieser lag. Das kann anderen durchaus anders ergangen sein.
Damit ich mich hier nicht so derart um Kopf und Kragen reden muss, wäre mal interessant zu erfahren, was auf der anderen Seite denn dazu geführt hat, dass Sympathie und Identifikation mit den Figuren ausgelöst wurde.
Damit ich mich hier nicht so derart um Kopf und Kragen reden muss, wäre mal interessant zu erfahren, was auf der anderen Seite denn dazu geführt hat, dass Sympathie und Identifikation mit den Figuren ausgelöst wurde.
Re: Filmtagebuch: MarS
Etwas möchte ich noch hinterher schieben, auch wenn ich eigentlich gar nicht so analytisch auf den Film eingehen wollte, da ich ja durchaus anerkenne, dass er gut gemacht ist.
Die Tochter wurde in der Szene vorher durchaus auch etwas zugänglicher dargestellt und ihr derangiertes Verhalten im Film ergibt im Gesamtkontext auch einen Sinn. Trotzdem ist es halt kein Kind, welches man herzen möchte.
In der Herleitung der Schlüsselszene merkt man dann aber wiederum zusätzlich, wie sehr der Film doch konstruiert ist. Ich habe mit stark konstruierten Handlungsweisen nicht unbedingt ein Problem, da sie filmisch (wie z.B. in Krimis) durchaus ihren Sinn haben können. Wenn du Kinder kennst, die dasselbe Problem haben wie das Mädchen in dem Moment, dann weißt du aber wie unwahrscheinlich es ist, dass genau das passiert was da geschieht. Noch unwahrscheinlicher ist, dass auch noch der Bruder so unvorbereitet in der Situation steckt, wie dort dargestellt. Am Ende wird die Szene dann auch noch unrealistisch drastisch dargestellt. Das kann filmisch so durchaus wunderbar funktionieren, sich aber auch störend auswirken. Das ist halt das was den Film ausmacht.
Ich nehme den Film hier jetzt mehr auseinander als ich eigentlich wollte...
Die Tochter wurde in der Szene vorher durchaus auch etwas zugänglicher dargestellt und ihr derangiertes Verhalten im Film ergibt im Gesamtkontext auch einen Sinn. Trotzdem ist es halt kein Kind, welches man herzen möchte.
In der Herleitung der Schlüsselszene merkt man dann aber wiederum zusätzlich, wie sehr der Film doch konstruiert ist. Ich habe mit stark konstruierten Handlungsweisen nicht unbedingt ein Problem, da sie filmisch (wie z.B. in Krimis) durchaus ihren Sinn haben können. Wenn du Kinder kennst, die dasselbe Problem haben wie das Mädchen in dem Moment, dann weißt du aber wie unwahrscheinlich es ist, dass genau das passiert was da geschieht. Noch unwahrscheinlicher ist, dass auch noch der Bruder so unvorbereitet in der Situation steckt, wie dort dargestellt. Am Ende wird die Szene dann auch noch unrealistisch drastisch dargestellt. Das kann filmisch so durchaus wunderbar funktionieren, sich aber auch störend auswirken. Das ist halt das was den Film ausmacht.
Ich nehme den Film hier jetzt mehr auseinander als ich eigentlich wollte...
Re: Filmtagebuch: MarS
Wie du ja selbst schon anmerkst, die Figur wurde nicht etwa als unmenschliches Monster angelegt, sondern als etwas Unschuldiges, in dem etwas Dunkles heranwächst. Dazu kann man aus meiner Sicht sehr wohl eine Verbindung aufbauen. Es ist ja nicht so, dass man sich nur als Bruder fühlen kann, wenn man ein Musterbeispiel von einer Schwester hat, die immer toll und lieb ist und die jeder mag. Ich kann gerade für solche gesellschaftlichen Grenzgänger viel mehr Empathie aufbringen. Das war hier definitiv der Fall, gerade in dem gesamten Aufbau rund um die Fahrt zur Party, wo die Schwester noch dem Bruder quasi aufs Auge gedrückt wird und sie dann da auf der Party ihre Bahnen zieht, ohne von den anderen Partygästen so richtig registriert zu werden. Und gerade weil man sieht, wie sich ihre Verhaltensstörungen entwickeln, entwickelt man doch eine gewisse Art von Sorge.
@freeman: Ich finde übrigens Kinder per se immer hässlich, deswegen ist das für mich kein Herausstellungsmerkmal. ;)
@freeman: Ich finde übrigens Kinder per se immer hässlich, deswegen ist das für mich kein Herausstellungsmerkmal. ;)
Re: Filmtagebuch: MarS
Der Türöffner zur Kinderwelt war für mich wie bei den meisten auch erst die Geburt des eigenen Kindes. Mit anderen Knirpsen komme ich eigentlich auch erst klar, seitdem ich als Fußballtrainer eingestiegen bin (was hab ich mich früher immer gegruselt, wenn es an Halloween an der Tür geklingelt hat - Boah, Kinder! Was mache ich jetzt?! ). Dafür dann umso besser und jetzt fetzt es richtig. Ist übrigens eine coole Erfahrung. Ich hab inzwischen nur das Problem, dass immer schnell eine Traube Kinder an mir klebt, wenn ich irgendwo bin.
Vince, danke für den anregenden Disput. Allein deswegen hat es sich gelohnt Heridarity zu schauen.
Vince, danke für den anregenden Disput. Allein deswegen hat es sich gelohnt Heridarity zu schauen.
Re: Filmtagebuch: MarS
Sagen, dass wir in Deutschland sind, dass "Halloween" hierzulande nur für Horrorfilme im TV und Kostümpartys für 20- bis 40-Jährige wichtig ist, und danach die Tür zu machen.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Re: Filmtagebuch: MarS
Das wäre eine Möglichkeit gewesen. Es klingelt bei mir aber echt häufig an dem Tag und ob das die ganze Zeit über gut geht, weiß ich nicht.
Jetzt zieht mein Junge ja selbst um die Häuser, da kann ich die Freude zumindest indirekt weiter geben.
Le Mans 66 – Gegen jede Chance
Starker Film um die Erfolgsgeschichte 1966 von Ford bei Le Mans. Insbesondere Matt Damon und Christian Bale sind eine sichere Bank und tragen den Film souverän über die Zielgerade. Insbesondere Bale zaubert ein paar Gesichtszüge in die Kamera, wo man einfach unweigerlich breit grinsen muss. Die wahre Geschichte hinter dem Film ist als Erzählung schon spannend, für einen Film bietet sie sich daher mehr als an. Mit 153 Minuten Laufzeit gibt der Film Geschichte sowie Darstellern ausschweifend Zeit, ohne dabei zu langweilen. Im Gegenteil wird man immer mehr in das Geschehen reingezogen und bibbert immer wieder mit den beiden Protagonisten mit. Die starken Rennszenen tun da ihr übriges. Für mich gab es am Ende nur eine Frage: warum brichst du hier nicht in blanke Euphorie aus und willst die Höchstnote zücken? Der Punkt, welcher die ganz großen Gefühle bei mir ausgebremst hat war, dass es keinen echten Antagonisten auf der Rennstrecke gab. Diesen einen Intimfeind, an welchem man sich festbeißt, der einen herausfordert und mit welchem man sich misst. Sportlich ist der Feind hier Ferrari, die kommen dramaturgisch aber recht blass daher. Weder der Rennstall noch dessen Fahrer erzeugen echtes Interesse. Da läuft eher nach dem Motto: Oh, Ferrari! Der echte Feind sitzt bei "Le Mans 66" im eigenen Haus, er befindet sich in den eigenen Reihen, und dass macht die Auseinandersetzung / den Konflikt eher politisch als sportlich. Letzteres produziert aber das Adrenalin und führt einen zur totalen Euphorie oder Enttäuschung. Das hat mir etwas gefehlt - dieses Pumpen im Körper. Spannend und interessant bleibt der Film aber immer, das darf man nicht falsch verstehen. Begründet ist die Ausrichtung auf den inneren Konflikt letztendlich ja auch wegen den wahren Hintergründen.
Es war auf jeden Fall ein tolles Filmerlebnis. ,5 Vielleicht bringt eine Zweitsichtung noch einen halben Punkt.
Jetzt zieht mein Junge ja selbst um die Häuser, da kann ich die Freude zumindest indirekt weiter geben.
Le Mans 66 – Gegen jede Chance
Starker Film um die Erfolgsgeschichte 1966 von Ford bei Le Mans. Insbesondere Matt Damon und Christian Bale sind eine sichere Bank und tragen den Film souverän über die Zielgerade. Insbesondere Bale zaubert ein paar Gesichtszüge in die Kamera, wo man einfach unweigerlich breit grinsen muss. Die wahre Geschichte hinter dem Film ist als Erzählung schon spannend, für einen Film bietet sie sich daher mehr als an. Mit 153 Minuten Laufzeit gibt der Film Geschichte sowie Darstellern ausschweifend Zeit, ohne dabei zu langweilen. Im Gegenteil wird man immer mehr in das Geschehen reingezogen und bibbert immer wieder mit den beiden Protagonisten mit. Die starken Rennszenen tun da ihr übriges. Für mich gab es am Ende nur eine Frage: warum brichst du hier nicht in blanke Euphorie aus und willst die Höchstnote zücken? Der Punkt, welcher die ganz großen Gefühle bei mir ausgebremst hat war, dass es keinen echten Antagonisten auf der Rennstrecke gab. Diesen einen Intimfeind, an welchem man sich festbeißt, der einen herausfordert und mit welchem man sich misst. Sportlich ist der Feind hier Ferrari, die kommen dramaturgisch aber recht blass daher. Weder der Rennstall noch dessen Fahrer erzeugen echtes Interesse. Da läuft eher nach dem Motto: Oh, Ferrari! Der echte Feind sitzt bei "Le Mans 66" im eigenen Haus, er befindet sich in den eigenen Reihen, und dass macht die Auseinandersetzung / den Konflikt eher politisch als sportlich. Letzteres produziert aber das Adrenalin und führt einen zur totalen Euphorie oder Enttäuschung. Das hat mir etwas gefehlt - dieses Pumpen im Körper. Spannend und interessant bleibt der Film aber immer, das darf man nicht falsch verstehen. Begründet ist die Ausrichtung auf den inneren Konflikt letztendlich ja auch wegen den wahren Hintergründen.
Es war auf jeden Fall ein tolles Filmerlebnis. ,5 Vielleicht bringt eine Zweitsichtung noch einen halben Punkt.
Re: Filmtagebuch: MarS
Haste auch die ganzen Prime-Angebote geplündert, oder?
Da fahren wir auf einer Linie. gehe bei Bewertung und Argumentation komplett mit.
Da fahren wir auf einer Linie. gehe bei Bewertung und Argumentation komplett mit.
Re: Filmtagebuch: MarS
Genau so ist es. Nur Bloodshot ist mir irgendwie durch die Lappen gegangen.
Für das wenige Geld macht man da nichts falsch.
Für das wenige Geld macht man da nichts falsch.
Re: Filmtagebuch: MarS
Spione Undercover – Eine wilde Verwandlung
Nach dem Sehen des Trailers hab ich hier nicht viel erwartet, Spione Undercover ist aber vor allem eines: sauwitzig. Der Film hält zwar nicht die ganze Zeit seine Gagdichte, aber so lachen wie hier konnte ich lange bei keinem Animationsfilm mehr. Die Witze bestechen vor allem durch ihre Situationskomik und sind teils erstaunlich erwachsen (was nicht heißen soll, dass sie intelligent sind - sie sind nur besser von Erwachsenen zu verstehen). Dazu kommt eine gute Story, welche das Geschehen angenehm durch die knapp 100 Minuten Laufzeit trägt, und Animationen die sich sehen lassen können. Der Unterhaltungsfaktor ist, wenn der eigene Humor getroffen wird, auf jeden Fall sehr hoch.
Nach dem Sehen des Trailers hab ich hier nicht viel erwartet, Spione Undercover ist aber vor allem eines: sauwitzig. Der Film hält zwar nicht die ganze Zeit seine Gagdichte, aber so lachen wie hier konnte ich lange bei keinem Animationsfilm mehr. Die Witze bestechen vor allem durch ihre Situationskomik und sind teils erstaunlich erwachsen (was nicht heißen soll, dass sie intelligent sind - sie sind nur besser von Erwachsenen zu verstehen). Dazu kommt eine gute Story, welche das Geschehen angenehm durch die knapp 100 Minuten Laufzeit trägt, und Animationen die sich sehen lassen können. Der Unterhaltungsfaktor ist, wenn der eigene Humor getroffen wird, auf jeden Fall sehr hoch.
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