Filmtagebuch: deBohli
Moderator: SFI
Re: Filmtagebuch: deBohli
Danke für deine Einschätzung zu Seaspiracy, die mir schon beim Trailer dünkte. Dann las ich aber auch Schlagzeilen wie: Der wohl wichtigste Dokumentarfilm usw. Spare ich mir nun!
- deBohli
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Re: Filmtagebuch: deBohli
Da gibt es auf jeden Fall bessere Filme zu solchen Themen. Ich war beim Anschauen eher von Form und Überzeichnung genervt als informiert.
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Re: Filmtagebuch: deBohli
Satanic Panic
BD / Regie: Chelsea Stardust
Beim Pizza ausliefern in ein satanisches Ritual gestolpert? Tja, dumm gelaufen. Doch für alle Aussenstehende kann dies schon Spass machen, wie bei dieser Hochglanzproduktion, die sich auf bekannten Pfaden bewegt und mit schmucken Bildern lockt. Das ist niemals überraschend oder innovativ, sorgt aber für einen launigen Abend – auch wenn gewisse Charaktere einen Tick zu stark überzeichnet wurden.
The Hatred
BD / Regie: John Adams
Hass, Sünde, Mordlust – alles in klirrender Kälte und zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs. Der kurze Film von John Adams ist interessant und vermischt geerdete Aufnahmen mit übernatürlichen Aspekten, konnte mich allerdings nicht wirklich mitreissen. Eventuell war ich bei der Sichtung aber bereits zu müde, um wirklich eintauchen zu können.
Heathers
BD / Regie: Michael Lehmann
Was für ein Spass und wie bezaubernd Winona Ryder doch ist, wie obercool der junge Christian Slater. High School plus überzeichnete Charaktere plus Mordfälle, ein Film, der immer noch viel Freude bereitet und sich niemals zu ernst nimmt. Nur schade, wollte die zweite Hälfte der Geschichte nicht mehr komplett überzeugen.
The Deeper You Dig
BD / Regie: Toby Poser, John Adams
Mutter, Vater und Tochter drehen zusammen einen Film und wagen sich tief in die psychologischen Gefahren. Entführung, Mord und Vergeltung spielen eine Rolle in diesem kalten und kontrastreich bebilderten Streifen, der wenig Hoffnung bietet, dafür eine interessante Geister-Komponente. Packend inszeniert und gespielt, wagten es Poser und Adams sogar, persönliche Dämonen mit dem Film anzugehen.
Emma.
DVD / Regie: Autumn de Wilde
Nein, ich bin weder Fan von Kostümfilmen, noch interessiert mich das harte und mühselige Leben der wohlhabenden Oberschicht. Mit dieser Verfilmung von Jane Austens Roman freundete ich mich darum nicht an, auch, weil das Drehbuch sehr spannungsarm und langsam ist. Dafür Anya Taylor-Joy (wie immer grossartig), Johnny Flynn, Mia Goth und Bill Nighy in toller Spiellaune, eine schicke Ausstattung und schöne Streitereien. "Clueless" ist trotzdem viel cooler.
Scott Pilgrim Vs. The World
Streaming, Netflix / Regie: Edgar Wright
Zum wiederholten Male, nur als Notlösung, da der eigentliche Film für unsere KCG nicht anschaubar war. Die verrückte Melange aus Comic, Game und Action-Komödie hat aber so viel Charme, dass die Geschichte um Liebe und Adoleszenz nie langweilig wird. Zusätzlich hatte ich ganz vergessen, dass Anna Kendrick, Aubrey Plaza und Brie Larson mitspielen. Leider alle in viel zu kleinen Rollen.
Radioactive
DVD / Regie: Marjane Satrapi
Nein, ein Biopic ist nicht automatisch gut, nur weil es eine wichtige und interessante Person darstellt. So wird das Leben von Marie Curie in diesem formelhaften Produkt zu einer Soap Opera, in der vor allem Streit und Liebe im Zentrum stehen, die Wissenschaft in einzelnen Sätzen abgekanzelt und Rosamunde Pike in der Hauptrolle vergeudet wird. Langweilig, klischiert und mit dem moralischen Holzhammer versehen, nein danke. Aber: Anya Taylor-Joy.
Possessor
BD / Regie: Brandon Cronenberg
Moderner Bodyhorror, mit spannenden SF-Elementen und grossartigen Bildern: Der zweite Film von Cronenberg Junior überzeugt nicht nur optisch, sondern schlägt in gewissen, sehr expliziten Szenen tief in die Magengrube und regt zum Nachdenken über technischen Fortschritt und Kontrolle an. Schade nur, geraten solche Überlegungen mit der Zeit etwas in den Hintergrund, da wäre mehr Tiefe möglich gewesen. Packend bleibt das Geschehen aber bis zum Schluss.
Re: Filmtagebuch: deBohli
Ach, was freu ich mich auf den Possessor... die gute Note für "Deeper you Dig" macht mich auch zuversichtlich.
- deBohli
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Re: Filmtagebuch: deBohli
Ich denke, beide werden dir zusagen.
Wobei ich sagen muss, dass die Lobeshymnen zu "Possessor" ("Best Sci-Fi-Film of the decade" etc.) etwas übertrieben sind.
Wobei ich sagen muss, dass die Lobeshymnen zu "Possessor" ("Best Sci-Fi-Film of the decade" etc.) etwas übertrieben sind.
Re: Filmtagebuch: deBohli
Ich freu mich auf "Possessor" ebenfalls schon sehr.
Kommt in D aber leider ja nur gekürzt raus
Kommt in D aber leider ja nur gekürzt raus
- deBohli
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Re: Filmtagebuch: deBohli
Endlich wieder Kino und dann gleich solch wunderbar verrückte Filme.
Fried Barry
Kino, Brugggore Horror Movie Festival / Regie: Ryan Kruger
Barry ist ein drogenverseuchter, missbräuchlicher Mistkerl, der durch einen blöden Zufall von Aliens entführt wird. Gesteuert von einem ausserirdischen Lebewesen zieht sein Körper durch die Strassen von Cape Town und erlebt nächtliche Stunden voller Sex, Drogen und Gewalt. Ein Postkartenmotiv der Menschheit halt.
Was als Kurzfilm begann, durfte von Regisseur Ryan Kruger zu einem Langfilm ausgebaut wurden – ohne an verrückten Elementen einzusparen zu müssen. Fried Barry ist eine pulsierende Erfahrung voller schmutziger Szenen, lautem Synthie-Soundtrack und bunten Farben. Das schreit nach «Style Over Substance» und punktet nicht nur mit Hauptdarsteller Gary Green, sondern dem unverbrauchten Setting Südafrikas.
Während gewisse Momente (OP-Szene, Drogenrausch im Nachtclub) wild und aufwühlend daherkommen, nutzt sich das eigentliche Thema leider zu schnell ab, der Film verliert an Druck. Was stellenweise an „The Greasy Strangler“ erinnert, muss ohne Sarkasmus oder treffende Gesellschaftskritik auskommen, sondern verpufft in infantilen Darstellungen. Vor allem die Sexwitze erinnern an Happy Madison Productions, das erwünschte Feuerwerk bleibt leider aus. Kurios ist der Film trotzdem.
Cyst
Kino, Brugggore Horror Movie Festival / Regie: Tyler Russell
Wäre der Film doch bloss in schwarzweissen Bildern gedreht worden, das hätte die Hommage an alte Monster-Klassiker wie „The Blob“ noch heimeliger gemacht. Denn ja, Cyst ist mehr Spass und Reminiszenz als Horror. Das schmälert das Erlebnis keinesfalls, ist die Geschichte um Dr. Guy und seine Zysten-Entfernungsmaschine herrlich doof. Eine misslungene Demonstration für das Patentamt und schon entsteht ein überlebensgrosses Monster, das sich genüsslich durch die Praxis schlachtet.
Getragen von Eva Habermann, nimmt sich die kurz gehaltene Produktion zu keiner Sekunde ernst und wirkt immer sympathisch. Mehr Snack für Zwischendurch als nachhaltige Portion, für eine tiefere Auseinandersetzung ist das Drehbuch leider zu wenig clever und die Story zu dünn. Dafür gibt es eine Wiedervereinigung der Schauspieler George Hardy und Darren Ewing, welche man aus dem grossartigen Meisterwerk „Troll 2“ kennt.
Allgemein werden diverse Charakterköpfe auf der Leinwand gezeigt und für Kenner des filmischen Untergrunds einige Überraschungen geboten. Wie etwa der Auftritt von Greg Sestero, den man nach „The Room“ wohl nie so kompetent erwartet hätte. Also: Hinein in das Retrovergnügen, I insist!
Fried Barry
Kino, Brugggore Horror Movie Festival / Regie: Ryan Kruger
Barry ist ein drogenverseuchter, missbräuchlicher Mistkerl, der durch einen blöden Zufall von Aliens entführt wird. Gesteuert von einem ausserirdischen Lebewesen zieht sein Körper durch die Strassen von Cape Town und erlebt nächtliche Stunden voller Sex, Drogen und Gewalt. Ein Postkartenmotiv der Menschheit halt.
Was als Kurzfilm begann, durfte von Regisseur Ryan Kruger zu einem Langfilm ausgebaut wurden – ohne an verrückten Elementen einzusparen zu müssen. Fried Barry ist eine pulsierende Erfahrung voller schmutziger Szenen, lautem Synthie-Soundtrack und bunten Farben. Das schreit nach «Style Over Substance» und punktet nicht nur mit Hauptdarsteller Gary Green, sondern dem unverbrauchten Setting Südafrikas.
Während gewisse Momente (OP-Szene, Drogenrausch im Nachtclub) wild und aufwühlend daherkommen, nutzt sich das eigentliche Thema leider zu schnell ab, der Film verliert an Druck. Was stellenweise an „The Greasy Strangler“ erinnert, muss ohne Sarkasmus oder treffende Gesellschaftskritik auskommen, sondern verpufft in infantilen Darstellungen. Vor allem die Sexwitze erinnern an Happy Madison Productions, das erwünschte Feuerwerk bleibt leider aus. Kurios ist der Film trotzdem.
Cyst
Kino, Brugggore Horror Movie Festival / Regie: Tyler Russell
Wäre der Film doch bloss in schwarzweissen Bildern gedreht worden, das hätte die Hommage an alte Monster-Klassiker wie „The Blob“ noch heimeliger gemacht. Denn ja, Cyst ist mehr Spass und Reminiszenz als Horror. Das schmälert das Erlebnis keinesfalls, ist die Geschichte um Dr. Guy und seine Zysten-Entfernungsmaschine herrlich doof. Eine misslungene Demonstration für das Patentamt und schon entsteht ein überlebensgrosses Monster, das sich genüsslich durch die Praxis schlachtet.
Getragen von Eva Habermann, nimmt sich die kurz gehaltene Produktion zu keiner Sekunde ernst und wirkt immer sympathisch. Mehr Snack für Zwischendurch als nachhaltige Portion, für eine tiefere Auseinandersetzung ist das Drehbuch leider zu wenig clever und die Story zu dünn. Dafür gibt es eine Wiedervereinigung der Schauspieler George Hardy und Darren Ewing, welche man aus dem grossartigen Meisterwerk „Troll 2“ kennt.
Allgemein werden diverse Charakterköpfe auf der Leinwand gezeigt und für Kenner des filmischen Untergrunds einige Überraschungen geboten. Wie etwa der Auftritt von Greg Sestero, den man nach „The Room“ wohl nie so kompetent erwartet hätte. Also: Hinein in das Retrovergnügen, I insist!
Re: Filmtagebuch: deBohli
Die klingen beide sehr interessant... dann hoffe ich mal, dass die demnächst in der ein oder anderen Form im Heimkino landen werden.
- deBohli
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Re: Filmtagebuch: deBohli
Die würden dir bestimmt zusagen. Ich denke, 2021 werden die Filme bestimmt auf einer Streaming-Plattform erscheinen, oder zumindest "Fried Barry".
- deBohli
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Re: Filmtagebuch: deBohli
Klute
BD / Regie: Alan J. Pakula
Was sich zuerst wie ein Entführungs-Thriller anfühlt, entwickelt sich meisterhaft zu einer Betrachtung der weiblichen Psyche. Jane Fonda brilliert in der Hauptrolle, Donald Sutherland halt sich perfekt zurück, das Siebzigerjahre-Setting von New York eindrücklich. Ein Film, der Pakula zu Recht berühmt machte und bis heute mehr als überzeugt. Alleine die improvisierten Therapiesitzungen sind fantastisch und lohnenswert.
Ray & Liz
Streaming, Apple+ / Regie: Richard Billingham
Depressiv, düster und traurig, so fühlt man sich beim Betrachten dieser verfilmten Familiengeschichte. Richard Billingham hat nach dem Erfolg seines Fotobandes über die eigene Vergangenheit und Eltern die Geschichte in bewegte Bilder umgewandelt. Auf 16mm-Film gedreht, wunderschön anzusehen und emotional mitreissend. Alkoholismus, Geldprobleme, Unterschicht, und der gelungene Absprung aus der Misere.
Twisted Pair
Kino / Regie: Neil Breen
Die Kinos sind wieder offen, die KultMovieGang in Bern zurück im Saal. Und als Zuckerchen wurde in der Reihe «Worst Movie Night» ein wirklich, wirklich katastrophales Machwerk gezeigt. Als Überraschung, ohne Vorwarnung, der geniale Film von Messias Neil Breen über KI, Übermenschen und Dualität. Trotz Vorbereitung durch RedLetterMedia war es kein Vergnügen, aber schaut selbst:
The Falcon And The Winter Soldier
Streaming, Disney+ / Regie: Kari Skogland
Dass Marvel immer dieselbe Formel für die Produkte anwendet, geschenkt. Dass allerdings mit dieser Serie wirklich interessante und wichtige Themen angeschnitten werden (Macht und Verantwortung als Superheld, Kontrolle von solchen Kräften, Umgang mit globalen Katastrophen), nur um diese stets in langweiligen Faustkämpfen untergehen zu lassen, ist nervig. Besonders, da die Serie zuerst ziellos vor sich hindümpelt, alleinig deswegen Spass macht, weil sie bekannte Gesichter zurückbringt, und am Ende alles zu schnell beendet. Es fühlte sich wie ein weiterer Captain-America-Film an, ohne an deren Dichte heranzukommen. Sogar «WandaVision» war wagemutiger und frischer.
El Robo del Siglo
Kino / Regie: Ariel Winograd
Wie gerne ich Diego Peretti in Filmen sehe, seine charismatische und immer leicht dusselige Weise. Als Leiter des Jahrhundertüberfalls in Argentinien ist er perfekt besetzt, erhielt mit Guillermo Francella einen passenden Verbündeten und darf sich durch eine angenehm gewaltlose Geschichte bewegen. Ein Überfall ohne einen abgefeuerten Schuss, ein Bankraub ohne Macho-Getue, eine Auflösung, in der die Tat dekonstruiert wird und sogar die Gesetzeshüter menschlich bleiben.
The Nest
Kino / Regie: Sean Durkin
Alleine wegen der darstellerischen Kraft von Jude Law und Carrie Coon gewinnt dieser Film. Dass die Geschichte um Geld- und Machtgier erzählerisch in jeder Minute überzeugt, ist umso besser. Mit gewissen Stilmitteln von Thriller und Horror ergänzt (man achte sich beispielsweise auf den Score), wird das Familiendrama zu einem aufrüttelnden Kampf um Anerkennung. Auch sehr cool, das Setting der Achtzigerjahre und Oona Roche als Tochter. Gegenüber «Martha Marcy May Marlene» beweist Sean Durkin mit diesem Film eine klare Steigerung.
Revenge
BD / Regie: Coralie Fargeat
Das «Rape And Revenge»-Genre ist kein problemloses, besonders, da die Geschichte oft aus männlicher Perspektive erzählt werden. Mit «Revenge» hat eine Frau auf dem Regiestuhl Platz genommen und bietet eine stilvoll gefilmte, sehr blutige und gnadenlose Erzählung, bei der kleine Verschiebungen in der Mechanik den Ausschlag geben. Misogyne Handlungen, die Frauen im Alltag immer wieder erleben müssen, werden ins Extrem gebracht, der Mann am Ende als hilfloses und nacktes Übel dargestellt. Packend.
Hagazussa
BD / Regie: Lukas Feigelfeld
Wem «The Witch» gefiel, der wird mit diesem Film von Feigelfeld ziemlich sicher seine Mühe haben. Als Vertreter des Slow Cinema ist die Geschichte um eine Hexe in den Alpen vor allem ruhig, langsam und bedächtig. Selten wird gesprochen, die Aufnahmen verharren lange, die Stimmung wird durch kleinste Veränderungen immer unheimlicher. Ein Stück über Isolation und Ausgrenzung, bei dem die supernatürliche Komponente schlussendlich Nebensache ist.
Moxie
Streaming, Netflix / Regie: Amy Poehler
Ja, der Film hat viele Probleme und ist in seinen Schlüsselszenen oft zu unrealistisch. Ebenso geben die Nebenfiguren viel mehr her und wären für die Geschichte über Sexismus, Unterdrückung und ungleicher Behandlung an einer High School geeigneter gewesen als die weisse Teenagertochter. Aber ach, wie mich die Geschichte mitriss, wie toll Lauren Tsai, Alycia Pascual-Peña und Nico Hiraga agierten, wie wichtig die Botschaft des Filmes ist. Emotional war ich vollends dabei, nieder mit dem Patriarchat!
- LivingDead
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Re: Filmtagebuch: deBohli
Achja, den Falcon hatte ich natürlich auch beendet - im Filmtagebuch gar nicht bedacht beim letzten Eintrag. Steht aber auch symptomatisch für die Serie, die äußerst vergessenswert bleibt. Über 5 Punkte komme ich da auch nicht hinaus - inhaltlich werden ein paar interessante Fässer aufgemacht, aber trotz der 6 Folgen bleibt alles zu oberflächlich. Und auch die Action überzeugte mich durch die vielen CGI nicht wirklich. Kann man gucken, muss man aber auch nicht.
Zu „Revenge“ aber auch nochmal ein großes Dito - großer Fan von Matilda Lutz seitdem.
Zu „Revenge“ aber auch nochmal ein großes Dito - großer Fan von Matilda Lutz seitdem.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead
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- deBohli
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Re: Filmtagebuch: deBohli
Da gehe ich mir dir, diese Serie vergisst man unglaublich schnell wieder und das Problem mit der CGI-Action haftet leider zu oft den heutigen Produktionen aus den grossen Häusern an. Sehr schade und eigentlich unnötig.
Matilda Lutz war wirklich grossartig. Gibt es weitere Filme mit ihr, die du empfehlen kannst?
Matilda Lutz war wirklich grossartig. Gibt es weitere Filme mit ihr, die du empfehlen kannst?
- deBohli
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Re: Filmtagebuch: deBohli
Sveto mesto (A Holy Place)
BD / Regie : Đorđe Kadijević
Nachdem Gogols Geschichte «Viy» in Russland tricktechnisch wegweisend verfilmt wurde, wagte sich zu Beginn der Neunzigerjahre Kadijević in Serbien an eine Neuerzählung. Während das Grundgerüst blieb, dient die eigentliche Geschichte vor allem als Aufhänger für erweiterte Charakterisierungen, Gedanken zu Erotizismus und Tabus in der Gesellschaft. Für mich ist der Film durch diese Neupositionierung gleichermassen gelungen wie das Original.
Cold Light Of Day
BD / Regie: Fhiona-Louise
Der einzige Film der Regisseurin, ein realitätsnahes Abbild von einem Serienkiller. Was man meist aus Amerika gewohnt ist, findet bei dieser wahren Geschichte in England statt und zeigt das unbegreiflich Böse im Menschen an einem einsamen und unauffälligen Man. Dreckig und rau, leider aber budgetbedingt auch selten wirklich ansprechend. Da half die Restaurierung wenig, herrscht beim Bild, welches vom 16mm-Originalfilm vergrössert wurde, vor allem wildes Rauschen.
Clash
BD / Regie: Mohamed Diab
Der arabische Frühling, die brutalen Proteste, Konflikte und Krawalle – mit «Clash» ist man mittendrin in diesem politischen und sozialen Chaos. Der gesamte Film spielt in einem Gefangenentransporter der Polizei, in dem sich verfeindete Menschen aushalten müssen, während sie auf ihre Haft warten. Diab gelang es mit diesem Szenario, die damalige Situation von Ägypten als Mikrokosmos nachzubilden, aufrüttelnd gefilmt und mit viel Geschick inszeniert. Ein wichtiger Film zum damaligen Wandel.
Irma Vep
BD / Regie: Olivier Assayas
Assayas dreht eine Liebeserklärung an Schauspielerin Maggie Cheung, dekonstruiert zugleich den Zustand der französischen Filmindustrie in den Neunzigerjahren und hinterfragt seine eigene Karriere. Ein beeindruckendes Werk, das mit zugänglicher Art und vielen Ebenen lange nachwirkt. Dialoge und Schauspiel sind auf höchstem Niveau, die Kamerafahrten meisterhaft. «Irma Vep» könnte sich zu einem meiner liebsten Filme mausern.
White Fire
BD / Regie: Jean-Marie Pallardy
Eigentlich wollen alle nur Diamanten stehlen, die undurchschaubare Geschichte, merkwürdigen Sets und Kostüme, plus Inzestfantasien kommen dem Vorhaben aber in die Quere. Ein durchgeknalltes Stück Action-Film-Geschichte, das so schlecht und absurd ist, dass man es fast nicht erklären kann. Oder spielt etwa alles in einem Paralleluniversum? Das würde auch die herrliche Einblendung «Instambul» erklären – und dies bei einem durch die Türkei koproduzierten Vehikel.
Tideland
BD / Regie: Terry Gilliam
Niemals hätte ich vermutet, dass ich nach einem filmischen Verkehrsunfall Erleichterung verspüren könnte. Das Ereignis half in diesem Film jedoch, die angestaute und bedrückende Stimmung zu lichten. Nicht, dass «Tideland» deswegen eine leichte und schnell verdaubare Geschichte wäre, taucht dank dem Vorfall aber tiefer in die magische Realität ab. Extrem gespielt, mit verrückten Perspektiven gefilmt und optisch als überbordende Welt aufgebaut – Gilliam sucht die Nähe zum Boden trotz Höhenflüge und schreckt nicht vor Trauer und Trauma zurück.
Re: Filmtagebuch: deBohli
White Fire ist echt ein Must See... alleine um es zu glauben. Habe auch 3/10 gegeben, es ist aber auch irgendwie eine 7/10. So was kann nur ein echtes guilty pleasure.
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Re: Filmtagebuch: deBohli
Unangenehmen Spass macht der auf jeden Fall viel mehr, als man bei der 3er-Wertung vermuten würde. Trotzdem, der Film ist bloss eine Tarnung für Inzest-Festisch und darum zugleich auch eklig. Das möchte ich nicht allen empfehlen.
Re: Filmtagebuch: deBohli
Der Regisseur hat ja vorher auch Pornos gedreht (keine Ahnung allerdings aus welchem Genre), das merkt man auch durchaus an der Logik, nach der das Drehbuch vorgeht. Mit Berücksichtigung des Hintergrundes ist "White Fire" also sogar sowas wie seine Doktorarbeit.
Re: Filmtagebuch: deBohli
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
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Re: Filmtagebuch: deBohli
Danke gelini, doch diese Filmografie werde ich nicht nachverfolgen.
Re: Filmtagebuch: deBohli
Der Gummibär kann dir die VHS sicher mal ausleihen.
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Re: Filmtagebuch: deBohli
Ob die noch spielt? So verklebt wie die sein muss.
Re: Filmtagebuch: deBohli
1979 hatte ich noch kein VHS, da wurde noch mit dem Quellekatalog die Wedelträume befriedigt
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
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Re: Filmtagebuch: deBohli
Ich hatte 1984 auch noch keinen BD-Player.
Re: Filmtagebuch: deBohli
Wow, ein Frühwedler mit 8.
Re: Filmtagebuch: deBohli
Früh übt sich was ein Profiwedler werden will
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