Stimmt. Wobei ich den gar nicht mal unsympathisch fand, sondern einfach nur irgendwie tölpelhaft, aber nicht auf diese coole Bruce Campbell-Art, sondern eben unpassend tölpelhaft.freeman hat geschrieben:Einzig ich hätte mir gewünscht, man hätte den unsympathischen Hauptdarsteller durch die bezaubernde Leonor Watling (also quasi die Babyproduzentin ;-) ) ersetzt und sie leiden lassen.
Gestern hab ich die Reihe dann auch vervollständigt:
Hell's Resident
Wow, das Beste kommt zum Schluss! Der letzte Teil der Reihe besticht durch eine gelungene Kombination aus "Silent Hill", "House of Wax" und "Crouch End" aus der Stephen King-Nightmares-Anthologie, nur dass der spanische Beitrag alles richtig macht, was der King-Vertreter falsch machte. Man hat ständig das Gefühl, dass einfach nichts normal ist und nicht so ist, wie es sein sollte. Das gibt der ohnehin spannenden Story (Vermieterin "zwingt" ständig neue Mieter, in ihrem abgewrackten Haus zu wohnen) auch visuell einen herrlichen Kick. Auch gerade, wenn der Terror endlich eintritt und die Kamera wackelt wie verrückt. Zwar muss man auf diesem begrenzten Terrain eine ganze Abfolge von Logikbrüchen in Kauf nehmen und nicht jeder Twist ist überraschend, aber von den paar Szenen aus "The Baby's Room" abgesehen hat man in dieser Folge zum ersten Mal richtig Herzklopfen in der Anthologie. Geil durchgedrehtes Psychospiel über drei Stockwerke. Dicke Empfehlung.
Des weiteren noch in meine "Kenn ich jetzt auch"-Liste aufgenommen:
Todeszug nach Yuma
Noch kenne ich das Original nicht (hab aber die Amazon-Holzbox und deswegen wird sich das bald ändern), aber James Mangold liefert hier einen spannenden Western, wie ich lange keinen mehr gesehen habe. In Begleitung etwaiger Klischees (aufmüpfiger Junge, der seinen gutherzigen Vater nicht respektiert und stattdessen einen Verbrecher bewundert; und natürlich darf der Vater später beweisen, was in ihm steckt) lebt der Film in der ersten Hälfte zwar eindeutig ausnahmslos von dem Spiel der Edelmimen Christian Bale und Russell Crowe, spätestens zur Halbzeit jedoch nimmt die Dynamik ihren eigenen Verlauf und das Finale ist Mitfiebern pur. Dank Crowe wird auch ein anthropologischer Exkurs über Moral, Einstellung und Verhalten im wilden Westen angedeutet, der durchaus interessant pointiert wird am Ende, was den Klischees dann gütigerweise auch ein wenig entgegenwirkt.
Die Inszenierung ist verhalten, aber nicht bieder, modern, aber nicht stylish, eben angenehm neutral, so wie es sein muss. Hat mir sehr gut gefallen, mit zunehmender Laufzeit immer mehr.
EDIT: Allerdings der Compadre von Crowe... an sich eine coole Rolle, aber leider hat der Darsteller mich extrem an einen der "bösen" Cowboys aus "Der Schuh des Manitu" erinnert... das hats für mich dann versaut.
Straw Dogs
Sam Peckinpahs berüchtigte Anatomie der Kleinstadtgewalt. Was kann man da jetzt noch zu sagen? Mir schwirren ganze Ideen für Doktorarbeiten durch den Schädel, einzig aufgrund der fantastischen (unumgänglich zugleich natürlich streitbaren) Gewaltstudie, die hier entblättert wird. Das übersteigt das Fassungsvermögen eines Kurzkommentars, dazu benötigte es schon zu allermindest einer Rezension,w enn nicht gar einer Analyse.