Jip, ich ebenso. Wie ich schon so oft geschrieben hab: "Lost" ist ne Soap für Geeks. Aber im Vergleich zu "Star Trek" natürlich dennoch großes Kino...daemonicus hat geschrieben:Ich sags ja nicht gern, aber bei Lost bin ich auf Timos Seite, ist halt ne Soap für Pseudo-Mysteriker.
Filmtagebuch: Hannibal
Moderator: SFI
Iron Man
Bilder von einer Wüste eröffnen den Film, kurz darauf erkennt man eine kleine Militärkolonne, die mit mehreren Hummern über eine staubige Straße donnert....4 Hihat-Schläge und "Back in Black" von AC/DC dröhnt aus der potenten KInoanlage. Was für ein Genuss für geschundene Rockerohren! Die Auswahl des einleitenden Songs passt dabei eigentlich perfekt zum heiß erwarteten Streifen, denn wie kaum eine andere Band machen die australischen Hard-Rocker seit jetzt ca. 30 Jahren immer noch exakt das selbe und es rockt immer noch. Keine Angst, "Iron Man" ist nicht auf dem filmischen Stand von 1978, traut sich selbst aber genauso wenig Veränderung zu wie Angus Young & Co...dennoch rockt er und das in erster Linie dank Robert Downey Jr., der hier quasi seine erste richtig große Blockbuster-Hauptrolle spielt und wie schon in seinen letzten Filmen eine absolute Glanzleistung abgibt. Geniale Kommentare, fette Oneliner...der Mann hat die Lacher gepachtet, ohne sich dabei auch nur einmal wirklich zum Affen zu machen. Einfach genial, auch der Rest des Casts passt.....Gwyneth Paltrow (hab ich das jetzt richtig geschrieben?) spielt mit ihrem komischen Dackelgrinsen auf Standby, Jeff Bridges hat sichtlich Spaß an seiner Rolle als überzeichneter Oberbösewicht....aaaaaaaber gerade diesen hätte es gar nicht gebraucht, denn der Film hätte hervorragend ohne einen leicht unglücklich eingefügten Comic-Bad-Guy funktioniert. Wesentlich interessanter wäre es gewesen, dem Iron Man mehr beim Aufräumen in Afghanistan & Co zuzusehen, anstatt das wie ein Fremdkörper wirkende Comic-Gekloppe beim Showdown..denn der Rest des Films rockt die Bude. Mit etwas mehr Mut zur Innovation hätte "Iron Man" ein Kracher werden können, so bleibt es nur eine gute Comic-Verfilmung, welche von ihrem genial agierenden Hauptdarsteller lebt. Zum Abspann läuft dann endlich auch der Black-Sabbath-Klassiker "Iron Man"....ein Lied einer Band, die den Hard Rock neu erfunden haben und dank revolutionären Riffs die Tür zum Heavy Metal aufstieß...vielleicht ein Hinweis darauf, dass die Revolution dann erst mit der "Iron Man"-Fortsetzung beginnt, wer weiß...dank dem fetten Einspiel (was ich dem FIlm und v.a. Robert Downey Jr. definitiv gönne) wird es wohl nicht allzulange dauern, bis wir es erfahren werden.
Some Kind of Monster
Huch...schon wieder? ;-) Die gestrige ARTE-Ausstrahlung inspirierte mich dazu, den Streifen ein weiteres mal einzulegen (wird langsam zu meinem zweiten "Bad Boys 2" ;-)) und mich ein wenig auf die anstehende Festivalsaison einzustimmen. Gestern schauten auch zum ersten Mal Leute mit, die gar nix mit Metallica zu tun hatten und selbst die fanden das Teil sehr gut. Ein immer wieder fesselndes Psychogramm, dass als einzige Rock-Doku wirklich authentisch wirkt und auch auf emotionaler Ebene hervorragend funktioniert, was zumindest ich in dem Genre nicht wirklich erwarte. Wenn einem dann aber kurz vor dem Finale zusammen mit dem Metallica-Frontmann James Hetfield die Tränen in den Augen stehen, um sofort danach dank einsetzendem "The Ecstacy of Gold"-Intro von einer Ganzkörper-Gänsehaut abgelöst zu werden (ok, letzteres geht dann wahrscheinlich nur den Fanboys so), beschwert man sich aber auch als abgeklärter Doku-Gucker nicht ;-) Ein Riesending und ein Film, der mit keinem Durchgang schlechter wird, sondern mit einer umwerfenden Sturheit sein Niveau perfekt hält.
Lt. Leuten im Metpage-Forum waren's Overdubs....also so wie in irgendwelchen Werbesendungen, wo man den O-Ton noch leise im Hintergrund hört.....ka...die spinnen, die ARTEn...Vince hat geschrieben:Echt, Hetfield & Co. reden da in TOITSCHER Sprache? Hätt ich des Spaßes wegen doch mal reinschalten sollen.
Polizeiruf 110 - Vergewaltigt!
Deutsche Krimis verkaufen sich in alle Welt mit reißendem Absatz, egal ob "Der Alte", "Derrick", "Tatort" oder auch "Polizeiruf"...wieso das so ist? Keine Ahnung! Mein jüngst begutachteter Vertreter dieses Genres war mal wieder ein ziemlicher Totalreinfall. Unter aller Sau gespielt, grottigst billig und unmotiviert gefilmt, mit einer Geschichte, die konstruierter nicht sein könnte. Sowas ist das Aushängeschild in anderen Ländern für das Filmland Deutschland....so kann aus unserer Filmindustrie ja nie was werden...
Der verbotene Schlüssel
Überraschend frischer Vertreter der amerikanischen Horrorfilme, die mit Geistergeschichten auf der asiatischen "Ringu"-Welle zu reiten versucht haben. Die Geschichte um die Krankenpflegerin Kate Hudson, die absolut zum Anbeißen aussieht, zunächst etwas hölzern spielt, doch mit zunehmender Laufzeit immer mehr überzeugen kann, baut sich recht langsam auf, steigert ihre Spannung dann aber doch auf ein beträchtliches Niveau. Der Voodoo-Hintergrund ist undurchsichtig und wirkt angenehm unverbraucht, die mit fantastischen Widescreen-Shots eingefangenen Südstaaten bieten zusätzliche Abwechslung. Am Ende verfällt der Streifen dann zunächst zu sehr in altbekannte Schemata, um kurz darauf am Ende mit einer Wendung aufzuwarten, die den Gesamteindruck mit ihrer unerwarteten Konsequenz nochmal gehörig nach oben schraubt. Äußerst gelungen und kaum vorhersehbar! Dank gelungener Optik, toller Hauptdarstellerin und einer abwechslungsreichen Geschichte gute
,5
Indiana Jones und der Tempel des Todes
Mein zweitliebster Indy ist immer wieder ein Genuss, trotz fehlender Abwechslung im Setting, was ja desöfteren kritisiert wird. Mir gefällt die befremdliche Umgebung samt seltsamen Eingeborenenstämmen und Ritualen aber außergewöhnlich gut, vor allem das Zusammenspiel der drei Hauptdarsteller passt sich immer wieder herrlich den ungewohnten Situationen an....dazu immer noch unappetitliche Ekel-Szenen und ein Finale mit genialer Loren-Action! Indy 4 kann kommen!
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I want Candy
Im Musik-Bereich unseres schönen Forums wird sich oft derart fachmännisch über CD-Cover unterhalten, dass man als normaler Mensch nur den Kopf schütteln kann. Wichtig ist doch der Inhalt und nicht der Kack, den jemand auf das Cover gekritzelt hat. FrancesTM, Vince & Co...ihr seid so oberflächlich...
Bei einem flüchtigen Spaziergang durch den Media Markt Trier schweifte mein Blick unkonzentriert über das chaotisch unsortierte DVD-Regal. Nix neues, alles viel zu teuer, alles schon gesehen.....doch plötzlich....Carmen Electra in Reizwäsche...........wooooooah.....Hanni wusst sofort....den Film musste er haben. Dennoch nahm er ihn nicht mit, denn der Media Markt-Preis war - wie so oft - einfach noch viiiiiiiel größer als das Verlangen. Aber schon der nächste Ebay-Besuch sorgte für ein weiteres Loch in Hanni's Finanzhaushalt. 6 Euro....für ein solches Cover wahrlich nicht zu viel. Nach zahlreichen Wochen des Cover-Betrachtens war es heute mal Zeit für die Silberscheibe, die sich hinter dem Cover verbarg und die britische Teenie-Komödie um ein paar Filmstudenten, die einen Porno drehen, ist besser als gedacht und das sogar dann, wenn Carmen Electra nicht in Reizwäsche durch's Bild läuft...ach was sag ich...schwebt. Die Hauptdarsteller sind sympathisch, es gibt hin und wieder recht amüsante Filmzitate, es gibt die übliche Truppe an Vollfreaks, wir haben ultrakonservative Eltern, die nichts vom Pornodreh zuhause bemerken dürfen, einen netten Soundtrack und.....ja.....und Carmen Electra, die hinreißend aussehen darf.....mehr hat sie eigentlich nicht zu tun, aber die Aufgabe vollbringt sie ja auch schon auf dem Cover mit purer Perfektion. Flache Witze halten sich einigermaßen in Grenzen, die Fäkaleinlagen sind durch die Bank amüsant (machen aber nur einen überraschend kleinen Teil aus), oft punktet der Streifen mit Situationskomik. Hier und da stören kurze alberne Aussetzer das Geschehen, aber darüber kann man großzügig hinwegsehen, denn auch wenn der Film sich nur nach bewährtem Muster voranangelt, sorgt er doch für zahlreiche Schmunzler und lässt so manchen Hobbyfilmer an eigene Werke und deren Entstehung zurückdenken (auch wenn's kein Porno war ;-)). Sex-technisch verspricht das Cover mehr, als es im Film im Endeffekt zu sehen gibt.....passt aber auch so, bei der FSK 12-Freigabe hab ich jetzt nix anderes erwartet. Angesichts der ausgetretenen "American Pie"-Highschool-Jungfrauen-Saufparty-Filme bietet "I want Candy" nette, sympathische Abwechslung für Filmfreaks, Hobbyfilmer, heimliche Pornogucker und auch für Leute, die Filme nur nach Covern kaufen.
Knappe
Hancock
Der nächste große WIll Smith-Blockbuster schon ein halbes Jahr nach dem Megaerfolg "I am legend"....und wieder kommt ein absolut ansehnliches Popcorn-Kinostück heraus, welches aber erneut mit einigen Problemen im Abschluss zu kämpfen hat. Ist die erste Hälfte regelrecht innovativ im Gegensteuern gegen immer gleiche Comicverfilmungen, mutiert das ganze in der zweiten Hälfte zu genau dem, was zu Beginn größtenteils äußerst gelungen auf die Schippe genommen wurde. Dabei gehört das ganze vor allem dank überzeugendem Spiel von Will SMith und Charlize Theron noch zu den besseren Vertretern, wirkt aber trotzdem aufgrund der ersten Hälfte ein wenig Fehl am Platz, fehlt doch hier bis auf wenige Ausnahmen der schön dreckig rücksichtslose Humor des Anfangs und die Effektschraube wird nun stellenweise etwas zu weit aufgedreht, wenn die technische Umsetzung auch zu jeder Zeit passt.
Durch den Umschwung wirkt der Film im Endeffekt wie ein klassischer Schnellschuss zum Geld verdienen, garniert mit hippem Rap-Soundtrack, einer (sehr feinen!) Brise Humor und einem klassischen Comic-Ende, um quasi auf Nummer sicher zu gehen. Man hatte wohl Angst mit der frechen Parodie auf das zur Zeit so angesagte Genre (fast nur Comicverfilmungen in der Vorschau) eine Bauchlandung hinzulegen. So setzt das Vehikel dann aber auch leicht holprig auf dem Boden der Tatsachen auf.
Der Streifen bleibt die ganze Laufzeit über sympathisch, wirkt in seiner Struktur aber alles andere als schlüssig. Dennoch hat er einige enorm drückende Actionszenen zu bieten, die in ihrem wuchtigen Design (das eigentlich alle Aktionen Hancock's betriff) fast schon neue Maßstäbe setzen. Jede Landung von Hancock wird dank perfekt ineinander greifender Kamera- und Sounddesign-Arbeit physisch spürbar.
Alles in allem eine geniale Ausgangsidee nur zu 50% genutzt und den Rest auf Nummer sicher gegangen, was zwar alles in allem ganz ordentlich ist, dem Film aber höhere Wertungsregionen vorenthält.
Die Laufzeit von knapp 80 MInuten (ohne Abspann) bekräftigt so ein wenig die Annahme, dass Smith von Hollywood momentan als Blockbuster-Kuh im Halbjahrestakt gemolken wird, ohne dabei ein Projekt komplett zu Ende zu denken und dafür aber auch mal eine qualitative Punktlandung hinzulegen, anstatt ständig alles immer nach dem Box Office auszurichten...
Jo, dachte ich mir schon und da liegt genau das Problem. So lang der Will Smith jedes zweite Quartal ein paar hundert Millionen einspielt, macht sich in den Studios niemand gedanken über Qualität oder so. Ist ja nicht so, dass der Film schlecht ist, aber er könnte noch so viel besser sein...wie bei "I am legend" eben auch...SFI hat geschrieben:Da bin ich ja mal gespannt, in den USA scheint er ja auch schon mächtig abzuräumen, 41 Mio. alleine Mi/Do.
Seh ich genauso. Obwohl ich weder Hancock noch I am Legend gesehen habe. ;)
Nein, hab mir schon gedacht, dass der nicht sooo doll wird, der Film. Ich find die Story auch überhaupt nicht so innovativ wie überall getan wird. Das ist doch jetzt nicht der erste Superheld, der sich benimmt wie ein Mensch.
Nein, hab mir schon gedacht, dass der nicht sooo doll wird, der Film. Ich find die Story auch überhaupt nicht so innovativ wie überall getan wird. Das ist doch jetzt nicht der erste Superheld, der sich benimmt wie ein Mensch.
Ich persönlich empfand gerade Hälfte zwei als die mutigere... nach der hinlänglich aus dem Trailer bekannten Parodie traut der Film sich aufeinmal ne ganz neue Geschichte anzuschneiden und zum Drama mutieren. Das fand ich schon einen wirklich unerwarteten Bruch, zumal ich nicht weiß, ob die Ideen aus Hälfte eins (die sich irgendwann etwas wiederholt haben) für nen ganzen Film gereicht hätten.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
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- daemonicus
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Also ich war mit meiner Freundin drin und wollte somit einfach popcornmäßig unterhalten werden. Kann ich wirklich empfehlen, auch wenn es sich so verhält wie von Hannibal beschrieben ist es dennoch ein sehr unterhaltsamer Film!
Edith sagt mir: weil ich an dem Tag Bock drauf hatte :)
Hoff meine Wertung darf hier rein.. sonst hinterleg ich sie noch woanders :)
Edith sagt mir: weil ich an dem Tag Bock drauf hatte :)
Hoff meine Wertung darf hier rein.. sonst hinterleg ich sie noch woanders :)
Klar, kein Problem mit der Wertung ;-)
Black Snake Moan
Hochinteressanter Film, der zwar etwas naiv mit einer recht kontroversen Thematik umgeht (junge Frau gegen ihren Willen im eigenen Haus anketten...), gerade in Zeiten von Josef Fritzl & Co, aber im Endeffekt doch ein kleines Kunststück vollbringt. Samuel L. Jackson liefert hier an der Seite einer nicht minder gut aufspielenden Christina Ricci eine absolute Glanzleistung ab und pumpt seine ganze Kraft in einen Film, der den Blues in jeder Minute zu atmen scheint. Dabei setzt die eigentliche "Blues-Therapie" erst sehr spät im Film ein (für meinen Geschmack einen Tick zu spät), doch diese ganz spezielle Atmosphäre durchtränkt den ganzen Film. In den Momenten wo Jackson dann zur Gitarre greift, scheint sich ein ganz eigenes Universum zu öffnen, vor allem in der Gewitterszene. Ungeheuer eindringliche Symbiose aus Bild & Ton wie man sie nur ganz selten zu sehen bzw. hören bekommt, einer der wenigen Filmmomente, wo die Faszination von Musik in Form einer riesigen Wand auf den Zuschauer zurollt und ihn sofort in Beschlag nimmt. Allein für diese eine Szene verdient der Film eine Top-Wertung!
Das heißt allerdings nicht, dass er frei von Fehlern ist...hier und da wirken die Figurenkonflikte etwas konstruiert und oberflächlich, ein wenig mehr Tiefgang wäre hier und da wünschenswert gewesen, vor allem Justin Timberlake's Rolle (der übrigens auch sehr vernünftig spielt) wirkt oft etwas deplaziert. Hat nichts mit ihm zu tun, sondern eher mit dem Drehbuch.
Sehr löblich außerdem, dass der Film nicht auf klassischen Fleischbeschau setzt, sondern die Probleme von Ray überraschend seriös und alles andere als plakativ erotisch angeht.
Alles in allem ein sehr stimmiger Südstaaten-Blues, intensiv, mitreißend, Grenzen überschreitend, aber gleichzeitig für jedermann tanzbar...
Black Snake Moan
Hochinteressanter Film, der zwar etwas naiv mit einer recht kontroversen Thematik umgeht (junge Frau gegen ihren Willen im eigenen Haus anketten...), gerade in Zeiten von Josef Fritzl & Co, aber im Endeffekt doch ein kleines Kunststück vollbringt. Samuel L. Jackson liefert hier an der Seite einer nicht minder gut aufspielenden Christina Ricci eine absolute Glanzleistung ab und pumpt seine ganze Kraft in einen Film, der den Blues in jeder Minute zu atmen scheint. Dabei setzt die eigentliche "Blues-Therapie" erst sehr spät im Film ein (für meinen Geschmack einen Tick zu spät), doch diese ganz spezielle Atmosphäre durchtränkt den ganzen Film. In den Momenten wo Jackson dann zur Gitarre greift, scheint sich ein ganz eigenes Universum zu öffnen, vor allem in der Gewitterszene. Ungeheuer eindringliche Symbiose aus Bild & Ton wie man sie nur ganz selten zu sehen bzw. hören bekommt, einer der wenigen Filmmomente, wo die Faszination von Musik in Form einer riesigen Wand auf den Zuschauer zurollt und ihn sofort in Beschlag nimmt. Allein für diese eine Szene verdient der Film eine Top-Wertung!
Das heißt allerdings nicht, dass er frei von Fehlern ist...hier und da wirken die Figurenkonflikte etwas konstruiert und oberflächlich, ein wenig mehr Tiefgang wäre hier und da wünschenswert gewesen, vor allem Justin Timberlake's Rolle (der übrigens auch sehr vernünftig spielt) wirkt oft etwas deplaziert. Hat nichts mit ihm zu tun, sondern eher mit dem Drehbuch.
Sehr löblich außerdem, dass der Film nicht auf klassischen Fleischbeschau setzt, sondern die Probleme von Ray überraschend seriös und alles andere als plakativ erotisch angeht.
Alles in allem ein sehr stimmiger Südstaaten-Blues, intensiv, mitreißend, Grenzen überschreitend, aber gleichzeitig für jedermann tanzbar...
Was? Ne, überhaupt nicht! Hört sich so an, als würde der hundertpro meinen Geschmack treffen. Ich bin mir fast sicher, dass ich den sehr, sehr gut finden werde.Hannibal hat geschrieben:Da wäre ich sehr gespannt, eigentlich kann der bei dir nur baden gehen irgendwie ;-)Vince hat geschrieben:Den muss ich auch soo unbedingt mal sehen...
Danke! Ich muss den auch mal sehen. Der Trailer hats mir zwar nicht so angetan weil der mir irgendwie Tarantino-like rüberkam (warum auch immer??...). Aber das hört sich ja nun komplett anders und durchaus meinem Geschmack entsprechend an. Ausserdem mag ich Blues. Danke für den ausführlichen Kommentar!
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