Filmtagebuch: Wallnuss

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Wallnuss
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Titanic Boy wird zum Matrix-Agent

Beitrag von Wallnuss » 26.03.2011, 23:32

Inception

Nachdem Christopher Nolan spätestens mit seinem The Dark Knight zum Liebling der Kritiker und der Kinofans geworden ist, wurde sein neuestes Werk schnell von seinen "Jüngern" mit Vorschusslorbeeren überhäuft. Zu Recht! Denn Inception ist alles was man von einem Kinofilm erwarten kann und noch einiges mehr. Nolan hat einen Film geschaffen, der nicht weniger ist als eine Parabel auf die Filmwelt und auf Hollywood,sprich die "Traum"fabrik" selbst. Unter dem Deckmantel eines gelungenen,unterhaltsamen Heist-Movies und Thrillers zeigt er Menschen, die sich ganz dieser Traumwelt hingeben, die nicht mehr zwischen Traum und Wirklichkeit unterscheiden können. Somit wird der Zuschauer selbst zum Subjekt der Erzählung, denn dieser wird so in der Erzählung gefangen, dass auch für ihn die Grenze zwischen Realität und Film verschwindet. Lange dient uns DiCaprios Charakter im Film als Fixpunkt. Was er für real hält, gilt auch für uns als Zuschauer als real. Am Ende scheint es, als habe der Protagonist tatsächlich sein Ziel erreicht. Das Wiedersehen mit seinen Kindern ist für ihn so emotional, dass er gar nicht mehr überprüfen will, ob er sich noch in einer der Traumwelten befindet. Grade als der Zuschauer sich ebenso dieser Emotion hingeben will, setzt Nolan noch einen drauf und lässt uns absichtlich mit dem sich drehenden Kreisel im Unklaren. Nolan hat es wieder mal geschafft, uns zum Nachdenken zu bringen. War alles nur ein Traum? Und warum aufwachen wollen, wenn der Traum doch so verführerisch ist? Doch neben den philosophischen Elementen funktioniert Inception auch auf jeder anderen Ebene: Ein perfekter Thriller mit außergewöhnlichen Actionszenen, tollen Darsteller, subtilem Humor und perfektem Timing. Dabei sind alle Level des Films jeweils eine Hommage an Nolans filmische Vorbilder: Die Verfolgung in der vermeidlichen Realität wirkt wie aus Bourne, die erste Traumwelt wirkt wie aus einem Michael Mann Film (Schießerei in der Stadt), die Hotelszenerie mit dem vielleicht spektakulärsten Zweikampf der Filmgeschichte wie ein Kapitel aus De Palmas Mission Impossible und die dritte Traumebene ist eindeutig eine Liebeserklärung an On Her Mayesty's Secret Service (Nolan ist bekennender Bondfan). Doch damit nicht genug: Die gesamte Showdown Szenerie mit den vier ineinander verschachtelten Traumebenen, in denen die Zeit jeweils immer schneller vergeht als auf den höheren Leveln, ist praktisch die perfekte Abwandlung des typischen Hollywood-Showdown Klischees vom langsam runter tickenden Countdown. Nolan hat somit wahrlich einen intelligenten Film geschaffen, der auf allen Ebenen brillant funktioniert, an dem man immer Neues entdecken kann. Anspruchsvolle Unterhaltung ohne erhobenen Zeigefinger.
Für dieses Meisterwerk kann es nur die typische Nolan-Note geben:

:liquid10:

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Beitrag von Cinefreak » 27.03.2011, 11:00

sehe den - wie in meinem FTB bereits beschrieben - ne Ecke schwächer. Zu vieles kam mir bekannt vor, und gerade was die Action angeht, wird die zweite Hälfte deutlich schlechter. Interessant, aber ein Meisterwerk würde ich jetzt nicht unbedingt sagen, aber Geschmäcker sind ja verschieden :wink:
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Beitrag von Wallnuss » 27.03.2011, 11:06

Cinefreak hat geschrieben:sehe den - wie in meinem FTB bereits beschrieben - ne Ecke schwächer. Zu vieles kam mir bekannt vor, und gerade was die Action angeht, wird die zweite Hälfte deutlich schlechter.
Jetzt weiß ich grad nicht was du meinst.Die Action in der dritten Traumebene (in den Alpen) ist ebenfallls brilliant.Es stimmt aber das mit Action etwas zurück gefahren wird um mehr emotionale Momente reinzubringen.

Deine Kritik in deinem FTB hab ich nicht gelesen,ich such sie mal.

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Beitrag von Cinefreak » 27.03.2011, 11:08

Wallnuss hat geschrieben:
Cinefreak hat geschrieben:sehe den - wie in meinem FTB bereits beschrieben - ne Ecke schwächer. Zu vieles kam mir bekannt vor, und gerade was die Action angeht, wird die zweite Hälfte deutlich schlechter.
Jetzt weiß ich grad nicht was du meinst.Die Action in der dritten Traumebene (in den Alpen) ist ebenfallls brilliant.Es stimmt aber das mit Action etwas zurück gefahren wird um mehr emotionale Momente reinzubringen.

Deine Kritik in deinem FTB hab ich nicht gelesen,ich such sie mal.
wie bereits in meiner Kritik erörtert, haben mich die nervigen Sekunden-Schnitte in der letzten Traumebene gestört. Da hat man sich gerade in die Action reingeguckt, dann war man schon wieder woanders. und die Schneejagden gabs - imo - in jedem Bond in besser :lol: :wink:
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Beitrag von Wallnuss » 27.03.2011, 11:11

Cinefreak hat geschrieben:
Wallnuss hat geschrieben:
Cinefreak hat geschrieben:sehe den - wie in meinem FTB bereits beschrieben - ne Ecke schwächer. Zu vieles kam mir bekannt vor, und gerade was die Action angeht, wird die zweite Hälfte deutlich schlechter.
Jetzt weiß ich grad nicht was du meinst.Die Action in der dritten Traumebene (in den Alpen) ist ebenfallls brilliant.Es stimmt aber das mit Action etwas zurück gefahren wird um mehr emotionale Momente reinzubringen.

Deine Kritik in deinem FTB hab ich nicht gelesen,ich such sie mal.
die Schneejagden gabs - imo - in jedem Bond in besser :lol: :wink:
Hier kann und werde ich dir nicht wiedersprechen aber die eigentliche Ski-Action-Verfolgungsszene geht nur 2 Minuten in den Bond-Filmen wesentlich länger.

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Cinefreaks Kritik zu Inception

Beitrag von Wallnuss » 27.03.2011, 11:18

Cinefreak hat geschrieben:Also, der beste Film aller Zeiten ist das meiner Meinung nach nicht, aber sicher hat er eines der raffiniertesten Drehbücher der letzten Jahre zu bieten. Gerade auch die erste Hälfte bietet zum Teil enormes Tempo und vor allem die erste große Actionszene rockt ordentlich, auch die visuellen Tricks des ersten "Traum-Versuchs" (sich drehende Häuser) sind in dieser Form etwas völlig neues und die Szene wirkte beeindruckend. Ein weiterer origineller Action-Einfall war die Idee mit dem Zug in der Stadt, auch visuell ordentlich eingesetzt, leider war die Szene zu kurz als Actionszene, man hatte sich gerade dran erfreut und freute sich auf ne feine Trümmerjagd, da wars schon wieder vorbei.
Betrachtet man die Story und die Plotwendungen, gibt es an dem Film nix zu meckern, auch die Musik ist ok, teilweise richtig gut - hört man vor allem im Abspann - was ich zu bemängeln habe, ist wohl rein persönliche Geschmacksache:

1. Die Action der ersten Hälfte weckt hohe Erwartungen, die der Showdown nicht erfüllt. Man bekommt nur eine schlecht gemachte Kopie der Bond-Ski-Jagden, ein zwei nette Explosionen, hier und da einige Schusseffekte zu sehen, die immer und immer wieder unterbrochen werden.

2. Der Film als Ganzes war für mich an einigen Stellen etwas langgezogen, zudem hatte ich auch das Gefühl, dass einige der Regeln, die man anfangs aufgestellt hat (was die Traumebenen anging) nicht ganz konsequent umgesetzt worden sind....

Positiv übrigens, dass gerade die CGI-Szenen nicht billig wirkten und bis auf die zum Teil mageren Detonationen und einige Schusseffekte die Tricks vom Feinsten waren.



Hier mache ich mal eine Abschlussbewertung in Detailform:

Drehbuch

:liquid9:


Action

:liquid7:



Musik, Schnitt und anderes

:liquid7:

Immerhin kein Film, den man sofort wieder vergessen hat. Winken



Abschlussurteil des gesamten Films

:liquid8: (fand ich doch deutlich stärker als The dark knight, trotz der beschriebenen Schwächen)
Sehe ich auch hier anders.
Das Drehbuch ist ne 10,die Action ist ne 10,Musik ist ne 10,Schnitt ist ne 9...

Und die grandiose Darstellung von DiCaprio der mal wieder den trauernden Ehemann mimt ist ebenfalls ein großes Highlight.

Im übrigen freue ich mich auf die nächsten Nolan Filme (vorallem auf The Dark Knight Rises) denn wenn er dieses Nievau halten kann werde ich seine nächsten Filme auch lieben.

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Beitrag von Cinefreak » 27.03.2011, 11:21

naja was Dark Knight angeht, werden wir nie auf einen Nenner kommen...muss ja auch nicht :wink: :lol:
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Ein Klassiker aus dem Jahr 1959

Beitrag von Wallnuss » 27.03.2011, 20:14

Der unsichtbare Dritte

Ohne jeden Zweifel handelt es sich beim "Unsichtbaren Dritten" um den vollkommensten und unterhaltsamsten Film Hitchcocks! Mag auch Vertigo psychologisch tiefgründiger sein und Psycho spannender, so ist doch dieser Streifen das wahre Vermächtnis der Regie Legende. Alles ist brillant: Cary Grant ist die Idealbesetzung,ebenso Eve Marie Saint und James Mason. Der Verlauf der Handlung ist abwechslungsreich und überraschend. Die Gags sind gut positioniert und hervorragend gespielt. Erstaunlich ist hier vor allem das Zusammenspiel eines flüssigen und spannenden Gesamtplots mit unzähligen herausragenden Einzelszenen, die allesamt Kultcharakter haben:
Die Kletterpartie am Mount Rushmore, der Angriff auf Cary Grant im Maisfeld, der erstochene Politiker bei den Vereinten Nationen und natürlich die superkomischen Szenen mit Grant bei der Versteigerung und im Polizeibüro. Kein Wunder, dass einzelne Sequenzen des Films, aber auch ganze Teile der Gesamthandlung inzwischen kopiert wurden. Doch auch 52 Jahre nach North By Northwest bleibt das Meisterwerk unerreicht und wirkt kein bisschen angestaubt.Hoffentlich besinnen sich die Produzenten in Hollywood bald und machen wieder spannende Filme ohne übertriebene Effektorgien!!

:liquid10:

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Beitrag von Wallnuss » 08.04.2011, 17:27

Ich war bei einem Freund und hab mit ihm ein paar seiner DVDs geguckt.Nun ja.Hier mal meine Kritiken zu den Filmen.

Final Fantasy - Die Mächte in dir

Final Fantasy ist das stumpfsinnige Ergebnis eines aufwendigen Experiments, was für sich genommen schon sinnlos und lächerlich ist: Mit einem unbeschreiblichen Aufwand (finanziell und kreativ) hatte man versucht, einen computeranimierten Film zu schaffen, der so realistisch wirkt, dass er von der Wirklichkeit kaum mehr zu unterscheiden ist. Welch Hohn! Warum brauchen wir solch einen Aufwand, teure Computer, aufwendige Programme, hochbezahlte Computerspezialisten ..., um dann einen Film zu sehen, der zum Ziel hat, täuschend realistisch zu wirken. Warum dreht man dann nicht sofort mit echten Schauspielern. Schon in dieser Hinsicht war also Final Fantasy zum Scheitern verurteilt. Natürlich wirken die digitalen Charaktere gut und sind in den ersten Minuten sogar beeindruckend, doch je länger der Film dauert, um so mehr vermisst man echte Gefühle, realistische Mimik, passende Gestik. Man wird das Gefühl nicht los, dass man hier hohlen Puppen Sätze in den Mund gelegt hat. Doch selbst wenn man Final Fantasy mit realen Schauspielern gedreht hätte, das Ergebnis wäre das gleiche gewesen: langweilige Charaktere, absolut humorlose Dialoge, keinerlei Dramaturgie, schwache Action wie zu Ghostbusters-Zeiten, hyperkomplizierte Story ohne wirklichen Inhalt und unzählige übertriebene und fantasielose Effekte, die über all das hinwegtäuschen sollen. So scheitert F.F. also gleich zweifach: als Versuch des Ersatzes echter Darsteller durch Computerwesen, und als sci-fi Actionstreifen mit aufwendigen Spezialeffekten. Nun ist es fast schon überflüssig darauf hinzuweisen, dass der Streifen auch als Verfilmung einer bekannten und erfolgreichen Videospielreihe floppt, denn das ist man ja gewohnt.
Anmerkung: Bei einem Produktionsbudget von 137 Mio.$ plus 30 Mio.$ Marketingkosten spielte der Streifen in den USA gerade mal 32 Mio.$ ein.

:liquid1:

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Beitrag von Wallnuss » 08.04.2011, 17:30

Dinosaurier

Unverständlich, wie Disney für diesen Mittelmaßfilm so viel Geld verpulvern konnte. Wenn zum x-ten Mal die selbe Story mit anderen Tieren erzählt wird, dürften wohl bald wirklich nur noch kleine Kindern von den Disney Filmen fasziniert sein. An die Klasse von König der Löwen oder Dschungelbuch kommt dieses Trickspektakel bei weitem nicht heran. Außerdem rechtfertigt das Ergebnis auch in Hinsicht auf die vermenschlichten Dinosaurier den gewaltigen Computeraufwand nicht, denn die Tiere wirken weder so realistisch wie in Jurassic Park, noch so lebendig wie die Toys aus Toy Story. Leider ist auch die Geschichte, die wieder mal von den Disney Themen "Erwachsen werden" und "seine Stellung in der Gesellschaft finden" handelt, wenig einfallsreich erzählt. Es kommt keine Spannung auf und der magische Funke will erst recht nicht überspringen. Es bleibt ein mittelprächtiges Kinoerlebnis, welches allenfalls durch schöne Landschaftsaufnahmen zu überzeugen weiß, und ausgerechnet die sind nicht aus dem Computer.
Anmerkung: Die lange Kinovorschau erweckte noch den Eindruck als habe man komplett auf Dialoge verzichtet. Vielleicht hätte gerade diese Beschränkung dem Film das gewisse etwas verleihen können.

:liquid5:

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Beitrag von Wallnuss » 08.04.2011, 17:34

Asterix und Obelix:Mission Kleopatra

Ach ja, was soll man dazu sagen? Eine Komödie halt, eine französische, eine Comicverfilmung noch dazu. Somit steht der neue Real-Asterix - oder sollte man besser dazu übergehen, vom neuen Obelix zu sprechen, denn Christian Claviers blasser Asterix kann nicht mal annähernd an Depardieus Obelix anstinken - fast automatisch in der Tradition von Filmen wie Mr.Magoo (nicht wirklich so schlimm), Bean, Evolution oder Wild Wild West. Filme also, die sich Komödien schimpfen, ziemlich durchgeknallt aber nicht immer wirklich witzig sind. Es ist stets ein ganz bestimmter Humor, der jeweils bedient wird, zumeist leider der des Regisseurs, der hier nun mal Franzose ist. Erschwerend kommt hinzu, dass wir natürlich alle unsere ganz eigene Vorstellung von den Comic-Charakteren haben. Wichtig dabei ist, dass vieles, was zwischen den wenigen Zeichnungen eines Comics fehlt, der Fantasie überlassen wird. Dies ist im Film nicht möglich, so dass Chabat bemüht ist, jede noch so unwichtige Szene auszufüllen. Mal gelingt im das gut, mal weniger gut. Alles ist natürlich für Kinder recht amüsant, doch einen erwachsenen Humor spricht der Regisseur, Drehbuchautor und Cesar-Darsteller nur phasenweise an. Überhaupt fragt man sich, warum gerade in Action Filmen oft mehr intelligente Lacher als in Komödien zu finden sind. Natürlich wird überdeutlich, dass der Regisseur genau das versucht hat, was Bully zuletzt mit seinem Schuh des Manitu so hervorragend gelungen ist, nämlich das ganze zu ironisieren, modernisieren und durch total übertriebene Einlagen zu parodieren.
Und so stellt sich am Ende die Frage, wie wohl eine Bullysche Version der gallischen Heldensaga aussehe. In jedem Falle müsste Gotfried John wieder den Cäsar geben, vielleicht dann à la Sky Du Mont; O. Fischer als Obelix... Gagsicherer als diese Version dürfte das auf jeden Fall werden.
Mag man sich auch die Gags witziger und die Darsteller charismatischer wünschen, für ein amüsantes Abenteuer reicht es immer noch.

:liquid6:

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Beitrag von Wallnuss » 08.04.2011, 17:39

Arac Attack - Angriff der achtbeinigen Monster

Genau dieser Film hat uns gerade noch gefehlt. Das längst überfällige und überflüssige Revival der 60er/70er Monsterinsekten-Filme gepaart mit dem für sich schon unerträglichen Scream-Konzept des "buuh-jetzt-müsst-ihr-euch-erschrecken". Es ist es also nur konsequent, den stets überforderten David Arquette als Helden zu besetzen. Arac Attack schafft es jedoch sogar noch mieser zu sein, als die Kombination der oben genannten Genres vermuten lässt. Jede Rolle ist ein Klischee, jeder Satz eine Katastrophe fernab jeglicher Realität. Ständig ärgert man sich über das dümmliche Verhalten der Agierenden. Noch schlimmer: Jeder "Überraschungseffekt", jede "Idee", wird möglichst "unauffällig" angekündigt, so dass man stets mindestens fünf Minuten vorher weiß, was kommt. O.K., im Prinzip kennt man die komplette Handlung spätestens nach den x-mal gesehenen ersten Minuten. In Anbetracht des offensichtlich fehlenden Dramaturgie Verständnisses aller Beteiligten, möchte ich gar nicht erst über Spannungsaufbau, konzeptionelle Spannung oder sparsamen Umgang mit Effekten reden. Schlimm ist, dass selbst die Minimalanforderungen an einen Teeny-Film nicht erfüllt werden. So hätte man doch ab und an eine Situation einbauen können, in der die Spannung enttäuscht wird, der Zuschauer also irregeführt wird - Fehlanzeige. Auch das Ende ist vorhersehbar, abgekupfert und enttäuschend. Um mit "Scream-Worten" zu sprechen: Selbst "das letzte Aufbäumen" des Bösewichts bleibt aus. Ach ja, nun werden alle Schlaumeier sagen, "Das ist doch alles so beabsichtigt, ist schließlich eine Hommage" - sicher, aber deswegen ist der Film kein bisschen besser. Übrigens wurde der Film von den Machern von ID4 produziert. Genug gesagt!

:liquid2:

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Beitrag von Wallnuss » 08.04.2011, 17:42

8 Blickwinkel

Au Backe, wie konnte eine solche Idee, eine solche Story, ein solches Konzept nur den Bach runter gehen? 8 Blickwinkel ist das Musterbeispiel für ein Drehbuch, das mit einer großartigen Idee begann und miserabel zu Ende gedacht wurde. Das Konzept, einen Anschlag auf einen Präsidenen nacheinander aus der Perspektive von 8 Menschen zu zeigen, die zunächst nichts miteinander zu tun haben, dennoch alle ihren Teil zu einem großen Puzzle beitragen, ist vielversprechend. Doch von Perspektive zu Perspektive verliert der Film mehr an Spannung als er gewinnt. Zudem ist es dem Regisseur nicht gelungen die Story 100% verständlich zu erzählen. Auch wird das Konzept der Perspektiven oft unnötig aufgeweicht und so richtig weiß man schon bald nicht mehr aus wessen Sicht hier grad erzählt wird. Am Ende - zwar gewollt aber dennoch absurd - regiert "Kommissar Zufall". Alle Beteiligten treffen sich sozusagen zur gleichen Zeit am gleichen Ort und alles löst sich in Wohlgefallen auf ohne dass wirklich etwas aufgeklärt wird. Man hat das Gefühl als Zuschauer betrogen worden zu sein. Immerhin zeigt Dennis Quaid, dass noch mit ihm zu rechnen ist.

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Beitrag von Cinefreak » 08.04.2011, 18:17

Wallnuss hat geschrieben:8 Blickwinkel

Au Backe, wie konnte eine solche Idee, eine solche Story, ein solches Konzept nur den Bach runter gehen? 8 Blickwinkel ist das Musterbeispiel für ein Drehbuch, das mit einer großartigen Idee begann und miserabel zu Ende gedacht wurde. Das Konzept, einen Anschlag auf einen Präsidenen nacheinander aus der Perspektive von 8 Menschen zu zeigen, die zunächst nichts miteinander zu tun haben, dennoch alle ihren Teil zu einem großen Puzzle beitragen, ist vielversprechend. Doch von Perspektive zu Perspektive verliert der Film mehr an Spannung als er gewinnt. Zudem ist es dem Regisseur nicht gelungen die Story 100% verständlich zu erzählen. Auch wird das Konzept der Perspektiven oft unnötig aufgeweicht und so richtig weiß man schon bald nicht mehr aus wessen Sicht hier grad erzählt wird. Am Ende - zwar gewollt aber dennoch absurd - regiert "Kommissar Zufall". Alle Beteiligten treffen sich sozusagen zur gleichen Zeit am gleichen Ort und alles löst sich in Wohlgefallen auf ohne dass wirklich etwas aufgeklärt wird. Man hat das Gefühl als Zuschauer betrogen worde zu sein. Immerhin zeigt Dennis Quaid, dass noch mit ihm zu rechnen ist.

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den fandest du schwach???? Ich hab den ohne Erwartungen angesehen und war hin und weg davon. Anfangs auf Anspruch getrimmt, dann noch mit richtig geiler Action und Spannungssequenzen versehen. Da gabs ja nun wirklich mal nix zu nölen dran ;)
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Beitrag von Wallnuss » 08.04.2011, 22:25

Wie gesagt,die Grundidee war klasse aber die Umsetzung ging den Bach runter.Am Ende wird eben ein Zufall an den anderen gehängt und man versteht die nichtvorhandenen Zusammenhänge kaum noch.
Das Resultat:
Ich bekomme Kopfschmerzen und schlechte Laune :wink:

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Beitrag von SFI » 09.04.2011, 07:32

Also ich fand die Zusammenhänge eigentlich recht logisch auch wenns stellenweise sicher zuviel 24 war. Ansonsten fand ich den Streifen gut.
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Beitrag von Cinefreak » 09.04.2011, 08:45

SFI hat geschrieben:Also ich fand die Zusammenhänge eigentlich recht logisch auch wenns stellenweise sicher zuviel 24 war. Ansonsten fand ich den Streifen gut.
hatte da auch nix zu bemängeln. Hätte auch nicht gedacht, dass ein solcher Film eine solche Action am Schluss entfesseln würde. Einfach geil
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Beitrag von StS » 09.04.2011, 08:53

Fand den Film ebenfalls schlüssig und gut strukturiert - dazu dann noch mit starker Action und einem wunderbar hohen Tempo versehen: Passt! Einzig die Perspektivvariante mit Forest hat bei mir etwas weniger als die anderen überzeugt - aber dennoch ein sehenswerter Streifen...

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Beitrag von Wallnuss » 28.04.2011, 17:54

Die Insel

Mit Filmen wie Bad Boys 1 und 2, Armageddon und Pearl Harbour hat Bay die Messlatte für schwachsinnige Action-Spektakel bedenklich hoch gelegt. Doch jetzt kommt The Island und die angedrohte Paarung "Bay - Klon-Kritik" verheißt Schlimmes. Ganz so schlimm kommt es denn doch nicht. Schließlich konnte sich Bay praktischerweise alles nötige bei Vorgängern wie Total Recall, Minority Report, Matrix, A:I, Trueman-Show,1984 und Sixth Day abgucken (in gewisser Weise hat er den letzten einfach aufwendiger kopiert). Und nicht zuletzt stammen die besten Actionszenen (Highway-Verfolgung) gleich aus seinen eigenen Filmen (Bad Boys 2). Mit McGregor und Johansson hat er immerhin sehr sympathische Protagonisten, doch Bean ist als Gegenspieler wie immer eine Klasse für sich. Die Handlung teilt sich in den visionären, ruhigen Part zu Beginn und den folgenden Action-Overkill. Warum damit auch eine Wandlung der Hauptdarsteller zu naiven Dumpfbacken verbunden ist, bleibt Bays Geheimnis. Aber im Ernst: The Island ist natürlich ein großer, nicht unspannender Science-Fiction Streifen, der Grund zum Nachdenken gibt und im Gegensatz zu einigen ähnlichen Filmen auch stimmig und leicht nachzuvollziehen ist. Fehler des Films sind die immer häufiger negativ auffallende Zappel-Kamera und die krude Mischung aus Klamauk und grausam ernsten Anspielungen bspw. an den Holocaust. Typisch für den Regisseur ist dass die Action über weite Strecken so übertrieben ist, dass man gar nicht mehr hinsehen möchte. OK, vielleicht sind deswegen die Bilder gleich direkt verwackelt. Es bleibt ein unbefriedigenderes Gefühl, weder hohler Actionfilm noch anspruchsvolle Auseinandersetzung mit einem durchaus relevanten Thema. Leider gewinnt Bay weder dem Thema noch der Darstellung neue Ideen ab.Trotzallem hat der Film seine Stärken die ihn sehenswert machen (die Erste Stunde)

:liquid6:

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Beitrag von Cinefreak » 28.04.2011, 21:27

dem hab ich damals

:liquid8: gegeben. Bissl viel CGI, ansonsten aber ne düstere Utopie, die allerdings etwas langsamer in die Gänge kommt, einige Einfälle (Lotterie z. b.) waren top
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Beitrag von Wallnuss » 08.05.2011, 19:58

:)

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Beitrag von Kruger » 08.05.2011, 21:18

"Die Insel" finde ich recht schlecht. Seelenloser Film, total voraussehbar, lahme Action (ja). Da würde ich fast zögern sogar nur 5 Punkte zu geben.

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Beitrag von Wallnuss » 08.05.2011, 22:20

Ja.

Ich find es auf jeden Fall schade das Bay aus dem grandiosen Drehbuch nur einen langatmigen Actionfilm rausholt.Theoretisch hätte man aus dem Thema (und der ersten Stunde des Films) viel mehr rausholen können.

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So fühle mich endlich wieder fit genug Kritiken zu schreiben

Beitrag von Wallnuss » 16.05.2011, 16:44

Der Anschlag

Dem Film wird vorgeworfen er sei oberflächlich. Doch wenn man bedenkt, welch große und detaillierte Handlung hier in immerhin 125 Minuten erzählt wird, muss man diesen Vorwurf kritisch hinterfragen. Richtig ist, dass Der Anschlag sich ausführlich mit den polit-taktischen Erwägungen nach einem verheerenden Anschlag auseinandersetzt.Selten wurden die Vorgänge hinter den Kulissen einer Regierung so spannend aber auch glaubwürdig erzählt. Dies gilt insbesondere für die zweite Hälfte des Films - also die nach dem Anschlag, wenn sich Ängste, Vorurteile und falsche Informationen zu einer alles bedrohenden Weltkrise hochschaukeln. Man bekommt als Zuschauer direkt Angst in Anbetracht der Reaktionen der amerikanischen und russischen Regierung. Würde die Realität denn in einer solch schweren Krise anders aussehen? Würden andere Entscheidungen auf rationalerer Basis getroffen? Die Kritiker behaupten, die Auswirkungen der Atombomben Explosion würden nicht richtig dargelegt. Doch ich behaupte, es kam Regisseur Robinson gar nicht darauf an, wilde Explosionen,verstrahlte Opfer und ähnliche Katastrophenbilder zu zeigen. Auch der Bösewicht kann blass bleiben. Allein die Vorstellung von diesem GAU, und die Angst vor einem atomaren Krieg liegen dem Regisseur am Herzen. Und somit ist nicht der Film oberflächlich oder naiv, der deutsche Titel ist es im Vergleich zum wirklich treffenden Original.Zur technischen Umsetzung des Clancy Romans kann man nur gratulieren. Noch nie gab es einen Film, der bei so viel Action auf diversen Kontinenten mit verschiedenen Flugzeugen und Waffensystemen so realistisch wirkte. Nicht eine Szene ist als Tricktechnik zu entlarven, weder digital noch traditionell.Im Prinzip gebührt Lob auch den Darsteller. James Cromwell, Morgan Freeman und der junge Affleck geben überzeugende Leistungen ab.Der Film mag hier und da etwas zu schnell erzählt sein, es mag Unglaubwürdiges und Unmögliches geben, doch insgesamt handelt es sich um den besten Verschwörung-Agenten-Thriller seit vielen Jahr.

:liquid9:

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