Filmtagebuch: EatenAlive

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Beitrag von Vince » 15.10.2007, 15:06

Hinter Toxie bin ich schon ewig her, den will ich unbedingt mal sehen.

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Beitrag von EatenAlive » 15.10.2007, 23:05

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War enttäuscht und er war wirklich stellenweise etwas langweilig. Das Thema hat mich einfach nicht so recht angesprochen. Der Film selber macht nichtmal unbedingt etwas falsch, es lag wohl wirklich an mir. Ich werde ihm irgendwann auf DVD noch eine zweite Chance geben.

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Beitrag von MysteryBobisCREEPY » 15.10.2007, 23:06

EatenAlive hat geschrieben:Bild

War enttäuscht und er war wirklich stellenweise etwas langweilig. Das Thema hat mich einfach nicht so recht angesprochen. Der Film selber macht nichtmal unbedingt etwas falsch, es lag wohl wirklich an mir. Ich werde ihm irgendwann auf DVD noch eine zweite Chance geben.

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Beitrag von John Woo » 15.10.2007, 23:21

Oha also wenn das der freeman liest :lol: :wink:

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Beitrag von EatenAlive » 04.11.2007, 00:29

Dancer in the Dark
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Lars von Trier Filme sind nicht unbedingt massentaugliche Ware, allein die Dogma Optik mit Wackelkamera und allerlei Unschärfen wird den ein oder anderen Fan von amerikanischen Hochglanzdramen abschrecken. Wenns die Optik nicht schafft, dann spätestens die sieben Musicaleinlagen, die immer dann auftreten wenn der Hauptcharakter Thelma, gespielt von Bjork, besonders schwierige Zeiten erlebt und in eine Phantasiewelt flüchtet. Mir persönlich gefällt der minimalistische Stil von Trier, weil er mit der düsteren, trostlosen Story eine gelunge Symbiose eingeht. Auch die Musicalteile sind sehr gelungen, man sollte aber Fan von Bjork sein und an ihrem doch sehr eigenen Gesang gefallen finden. Bjork ist es auch, die schauspieltechnisch alle anderen Darsteller in den Schatten stellt. Abgesehen vom Jungen, der Bjorks Sohn spielt, muss sich aber auch der restlich Cast nicht verstecken. So ist Dancer in the Dark ein schwermütiger Film und in allen Belangen schwere Kost. Wer Unterhaltungskino sucht ist defintiv an der falschen Stelle. Insgesamt 8 Punkte, da ich Lars von Triers "Dogville" am Ende doch noch um einiges besser finde.

:liquid8:

Garden State
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Zach Braffs erstklassiges Regiedebut ist ein Sammelsurium voller schöner Ideen, die teils sehr skurill daher kommen. Trotzdem füllt man sich nie erschlagen und die Ideen nehmen nie einen selbstzweckhaften Charakter an. Interessant ist auch die perfekte Mischung zwischen Komik und Tragik. Nicht selten fühlt man sich an Scrubs erinnert, wo Zach Braff ja die Hauptrolle spielt. Auch wenn der Grundtenor von "Garden State" doch um einiges ernster ist. Verpackt ist das Ganze in wunderschöne Bilder, die die erstklassigen Schauspieler bei ihrer Arbeit einfangen. Ingesamt ein sehr ambitioniertes, natürliches und gefühlvolles Drama, das niemals in Klischees versinkt.

:liquid9:

Ken Park
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Ist ein perfektes Beispiel dafür, wie schnell Provokation zum reinen Selbstzweck verkommen kann. Was als Einblick in das trostlose Leben amerikanischer Jugendlicher aus Vorstädten gedacht ist, verliert sich schnell in eben jenen sinnlosen Provokationen. Denn eine Story ist quasi nicht vorhanden, stattdessen bekommt man viele erschreckend leere Dialoge geboten, die immer wieder unterbrochen werden von Szenen, die der schon erwähnten Provokation dienen. Ein Höhepunkt ist wohl eine Masturbationsszene bis zur Ejakulation in Nahaufnahme. Letzten Endes verfehlt das Ganze aber sein Ziel und langweilt nur, Ich bin erst wieder 10min vor Ende des Films richtig dabei gewesen, da gibs dann nochmal ne ausgiebige Sexszene. :lol:
Im Übrigen lasse ich das oft angebrachte Argument nicht gelten, dass die inhaltsleere des Film gleichzusetzen ist mit dem banalen, trostlosen Alltag in amerikanischen Vorstädten.

:liquid4:
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Beitrag von StS » 04.11.2007, 10:52

Zu "Ken Park": Oh ja, der ist ja von einem dieser Regisseure, die ich ja so gut wie gar nicht mag, da sie Provokationen mit schonungslosem Realismus verwechseln und einfach nicht begreifen, dass dazwischen eine feine Linie existiert... :roll:

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Beitrag von EatenAlive » 01.02.2008, 00:51

Brown Bunny

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Vincent Gallo ist Narzisst und "Brown Bunny" ist Narzissmus in Reinkultur. Die Hauptfigur ist Bud Clay, dargestellt von Vincent Gallo. Drehbuch, Produktion, Schnitt, Kamera und Regie hat Vincent Gallo auch gleich übernommen. Andere Schauspieler tauchen zwar auch auf sind im Grunde aber unwichtig. So darf man 90min lang Vincent Gallo beobachten, wie er durch das Land fährt, wie er isst, wie er pinkelt, wie er schläft und wie er sich zur Krönung in Nahaufnahme einen blasen lässt. Alles natürlich in quälend langen Aufnahmen und ohne Schnitt. Worte fallen so gut wie keine, sie könnten ja von Vincent Gallo ablenken. Nachdem man die 90min hinter sich hat, fragt man sich nur noch was zur Hölle dieser Film eigentlich sagen will. Man könnte nun tausend Dinge hineininterpretieren und versuchen den Film gut zu finden. Vincent Gallo ist das alles wahrscheinlich scheißegal. Was bleibt ist ein Film mit teils großartigen Bildern und schöner Musik. Mir jedoch reicht das nicht.

:liquid3:

A Hole in My Heart
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Vier Leute in einer Plattenbau Wohnung in Schweden. Da wären der kronische Verlierer Recard mit seinem Kumpel, die zusammen mit der 21 Jährigen Tess Pornofilme drehen und den restlichen Tag saufen. Die vierte Person ist Recards Sohn Eric, der nur in seinem Zimmer ist, Musik hört und seinen Vater am liebsten töten würde. Mehr gibt es auch nicht zu sehen, es ist der schockierende Einblick in das Leben von Verlierern, die unfähig sind aus ihrer Lethargie auszubrechen. Filmisch hält sich der Film auch an keine gängigen Stilmittel, es gibt keinen Storyrahmen und auch sonst nichts woran man sich halten könnte. Zwischendurch werden immer noch krude Videoschnipsel eingetreut um zusätzlich Verwirrung zu stiften. Höhepunkt ist eine plastische Schamlippenverkleinerung. Insgesamt sehr verschreckend,düster und wohl nichts für die Feingeister unter uns. Trotzdem irgendwie sehr faszinierend.

:liquid7:

Everything Is Illuminated
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Herrlich skurilles und liebevoll umgesetztes Filmchen nach einem Roman, das glücklicherweise nicht versucht die komplette Tiefe der Buchvorlage einzufangen und lieber nur einen kleinen Ausschnitt herausgreift.Alle Schauspieler füllen ihre Rolle hervorragend aus, vor allem Boris Leskin als der Großvater spielt so ziemlich jeden an die an Wand. Leider ist die Rolle des Großvaters auch mein einziger großer Kritikpunkt, denn aus unerfindlichen Gründen hat man seine persönliche Geschichte im Film abgeändert oder besser gesagt entschärft. Trotzdem insgesamt sehr gelungen.

:liquid8:
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Beitrag von EatenAlive » 25.03.2008, 20:20

Juno


Schöner Film, der ein schwieriges Thema herrlich unverkrampft angeht und der niemals die Sitiuation moralisch bewertet. Ellen Page spielt grandios auf und auch der Rest der Darsteller muss sich nicht verstecken. Sogar Jenifer Garner, die normalerweise mal gar nicht geht, hat mich zumindest nicht genervt. Hinzu kommt noch richtig feine Musik. Ein positiver Nebeneffekt war noch, dass ich während des Kinobesuchs zwei Telefonnummern von sehr leckeren Damen abgestaubt habe. :lol:

:liquid8:

Little Miss Sunshine

Ganz netter Film mit skurillen Charakteren und dem ein oder anderem Lacher. Den drogensüchtigen Opa fand ich einfach Godlike. Etwas störend fand ich, dass er letztendlich doch nur die Institution Familie auf ein Podest hob. Wobei ich da nicht ganz so hart bin wie manch anderer, in internen Kreisen wurde der Film schon lange in Little Miss Fuckface umgetauft. Ich glaube in der OFDB gibt es auch ein paar, die den Film inbrünstig hassen. :lol:
:liquid7:


Masters Of Horror: Incident On And Off A Mountain Road


Jo sehr nette Episode, die einige festgefahrene Horrorklischees schön variiert und einen coolen Storytwist am Ende bietet. Einzig großes Manko war der sehr blasse Killer.

:liquid7:

Masters of Horror: Sick Girl

Sehr liebevoll umgesetzte Episode, die einen altmodischen Flair versprüht. Schön ist auch, dass man sich viel Zeit für die Charaktereinführung lässt.

:liquid8:

Masters of Horror: Dream in a Witchhouse

So gar nicht mein Fall und eher langweilig. Teilweise wirkt das Ganze fast ein wenig albern.

:liquid3:
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Beitrag von EatenAlive » 01.04.2008, 18:28

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Ich fand schon den ersten Teil eher belustigend. Der zweite Teil macht das ganze sogar noch besser. Wirklich spannend oder gruselig ist das Ganze also nicht wirklich, dafür zusammen mit den richtigen Leuten ganz unterhaltsam.

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Beitrag von Vince » 01.04.2008, 22:39

EatenAlive hat geschrieben:Wobei ich da nicht ganz so hart bin wie manch anderer, in internen Kreisen wurde der Film schon lange in Little Miss Fuckface umgetauft.
Zitatesammlung aus dem ofdb-Forum:
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 13 März 2008, 21:21:44
LITTLE MISS FUCKFACE
Zitat von: Mr. Vincent Vega am 21 März 2008, 13:50:17
LITTLE MISS BUTTFACE
Zitat von: McKenzie am 21 März 2008, 21:17:51
LITTLE MISS PIMPFACE
Zitat von: McKenzie am 21 März 2008, 21:17:51
LITTLE MISS CRAPFACE
Zitat von: McKenzie am 21 März 2008, 21:46:10
LITTLE MISS SHITFACE
:lol:

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Beitrag von Ed Hunter » 01.04.2008, 22:50

Nuja, stimmt ja auch. ;-)
Den Film find ich aber toll und vergebe 9/10.
All we are is dust in the wind.
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Beitrag von freeman » 02.04.2008, 09:03

Da is aber wirklich viel wahres dran ... die Breslin ist mal wirklich ein richtig hässliches Kind ... also auch in anderen Streifen, net nur hier, wo sie auf verharmt getrimmt wurde, was net viel Arbeit gemacht haben sollte ;-)

Imo nur getoppt durch das megahässliche Kind gestern bei Dr. House ... Hollywood scheint die Hässlichkeit wiederzuentdecken ;-)

In diesem Sinne:
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Beitrag von EatenAlive » 02.04.2008, 09:12

:lol: :lol:

Als der Film damals frisch in den USA anlief, hat ein Kumpel aus New York auch schon immer Fuckface gesagt. Ich hab ne Weile gedacht der heißt wirklich so und hab mich darüber geärgert, dass ich nichts über den Film im Internet finde. :oops: :lol:
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Beitrag von EatenAlive » 11.04.2008, 15:44

Metallica: Some Kind of Monster

Ich mag Metallica nicht sonderlich, spätestens mit dem schwarzen Album haben sie sowieso künstlerisch alles gesagt, was sie zu sagen hatten. Selbst ihre angeblich großen Alben werden meiner Meinung nach grandios überschätzt. Interessanterweise steigert "Some Kind of Monster" meinen negativen Eindruck von der Band noch. Denn vor allem Lars Ulrich scheint den Bezug zur Realität schon vor langer Zeit verloren zu haben. Sein Besuch beim Konzert von Jason Newsteds Band spricht da Bände. Auch die Einführung von Basser Robert Trujillo ist mehr als eigenartig. Jedenfalls fragt man sich des Öfteren, was Jason Newsteds eigentlich solange dort gehalten hat. Der Dokumentation ansich kann man relativ wenig ankreiden, auch wenn sie etwas zu lang geraten ist.

:liquid8:
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Beitrag von Vince » 11.04.2008, 15:49

Auf jeden Fall, Ulrich ist ein manisches hb-Männchen und bei Hetfield von Exzentrik zu sprechen wäre geschmeichelt. Aber genau das macht die Doku ja unter anderem so stark. Ist m.E. eine der besten Dokus überhaupt.

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Beitrag von Hannibal » 11.04.2008, 20:07

EatenAlive hat geschrieben:Metallica: Some Kind of Monster

Ich mag Metallica nicht sonderlich, spätestens mit dem schwarzen Album haben sie sowieso künstlerisch alles gesagt, was sie zu sagen hatten. Selbst ihre angeblich großen Alben werden meiner Meinung nach grandios überschätzt. Interessanterweise steigert "Some Kind of Monster" meinen negativen Eindruck von der Band noch. Denn vor allem Lars Ulrich scheint den Bezug zur Realität schon vor langer Zeit verloren zu haben. Sein Besuch beim Konzert von Jason Newsteds Band spricht da Bände. Auch die Einführung von Basser Robert Trujillo ist mehr als eigenartig. Jedenfalls fragt man sich des Öfteren, was Jason Newsteds eigentlich solange dort gehalten hat. Der Dokumentation ansich kann man relativ wenig ankreiden, auch wenn sie etwas zu lang geraten ist.

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Als ich "SOme KInd of MOnster" das erste mal sah, empfand ich das ähnlich. Hetfield war auf einmal nicht mehr der große Held, sondern nur noch eine egozentrische Heulsuse. Ulrich agiert da trotz der etwas krassen Newsted-Konzert-Szene wesentlich sympathischer.
Seit ich aktiv in Bands mitspiele, sehe ich "SKOM" mit definitiv ganz anderen Augen, denn das was sich bei Metallica jahrelang aufstaute, hat man im Kleinen auch schon. Es gibt immer wieder Konflikte, manchmal möchte man den anderen am liebsten an die Gurgel gehen, dann ist wieder alles ok.....jeder hat andere Vorstellungen wie ein Song klingen soll usw...ich glaub da hat keiner von uns ne Ahnung, wie es ist, wenn diese kleinen Probleme auf jahrelangen Tourneen, wo man nur mit den Bandkollegen zu tun hat, zu großen Problemen werden. Gerade im Bezug auf's Songwriting ist ein geradezu diktatorisches Gespann wie Ulrich-Hetfield wesentlich effektiver, als ewig lange Gruppendiskussionen zwischen 4 und mehr Leuten.....aber die anderen müssen mit einer derartigen Diktatur halt einverstanden sein. Und einen Großteil dieser Probleme gibt's in vielen Bands, nur dass man es da dann meist erst durch Ausstiege und Auflösungen mitbekommt. Ich fand's sehr mutig, genau dieses Innenleben nach Außen zu kehren und sichtbar zu machen, dass sich hinter den leuchtend-wuchtigen Bühnen-Posereien vom Rock-Zirkus einfach überforderte normale Leute verstecken. Dadurch bleibt auch meine Sympathie gegenüber der Band, denn durch das Werk zeigen sie ja, dass dieses weltfremde Rockstar-Getue sie fast zu Wracks gemacht hat, die quasi nochmal komplett von vorne anfangen müssen.

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Beitrag von EatenAlive » 12.04.2008, 02:26

Was das Konfliktpotential im Bandgefüge betrifft,stimme ich dir durchaus zu. Ich finde sogar, dass solche Konflikte in Grenzen förderlich für die Kreativität einer Band sind oder sein können. Mich würde noch nicht mal die Egozentrik eines Lars Ulrich stören oder die von James Hetfield. Ich mag ja auch einen Billy Corgan oder einen Mike Patton, obwohl die beiden nicht gerade den netten Menschen von nebenan repräsentieren. Nur im Unterschied zu denen haben Metallica immer Versucht ein bodenständiges Image von sich zu kreieren und immer darauf gepocht wie nahe sie ihrer Fanbase sind. Ich meine die Rede von James Hetfield beim Videodreh zu St. Anger hat ja gezeigt, wie sie in der Öffentlichkeit dastehen wollen. Nur kommt das in meinen Augen schon fast etwas verlogen rüber, wenn man betrachtet wie die Köpfe der Band wirklich ticken. Im Prinzip demontieren sie sich doch selber. Ich sehe am Ende der Dokumentation immer noch keine normalen Typen von nebenan, die zufällig Rockstars sind. Sondern ein paar komplett egozentrische und selbstverliebte Typen, die ihre Freundschaft zueinander wieder entdeckt haben, aber an ihren grundlegenden Charaktereigenschaften ändert das noch nichts. Ich finde im übrigen Lars Ulrich immer noch schlimmer, weil mich seine selbstgefällige Art einfach auf die Palme gebracht hat. :lol:
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Beitrag von EatenAlive » 28.04.2008, 15:56

Die Simpsons - Der Film

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Sehr gelungene Umsetzung des Simpsons Universums auf die große Leindwand. Allein schon der selbstironische Eröffnungsgag, der ein Spiel mit den Erwartungshaltungen des Publikums in Gang setzt, welches sich im Grunde als wiederkehrendes Motiv durch den ganzen Film zieht. Barts nackter Skateboardausflug ist ein perfektes Beispiel. Insgesamt bekommt man neben kleinen Blödeleien auch sehr viel subtiles und hintergründiges geboten, was sich einem erst erschließt, wenn man ein bisschen weiter denkt. Sicherlich kommt einem das ein oder andere bekannt vor, weil man es so ähnlich schon in der Serien gesehen hat. Aber wer sich daran stört, soll nicht behaupten, Homer hätte ihn vorher nicht gewarnt.

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South Park - Imaginationland

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South Parks größte Stärke ist im Grunde auch seine größte Schwäche. Da die Serie ,im Gegensatz zu den Simpson, auf jegliche subversive, subtile Elemente verzichtet und stattdessen alles satirisch zersetzt, gibt es einen gewissen Punkt über den sie nie hinaus kommt. Imaginationland erfüllt aber alle Erwartungen, die man an South Park stellt. Denn im Grunde wird in der Folge alles durch den Kakoa gezogen, was man irgendwie in der Rahmenhandlung unterbringen konnte. Mehr als genial ist zum Beispiel die M. Night Shyamalan und Michael Bay Verarsche. Viel besser geht es mit den zur Verfügung stehenden Mittel eigentlich kaum.

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Beitrag von Vince » 28.04.2008, 16:09

EatenAlive hat geschrieben: South Park größte Stärke ist im Grunde auch seine größte Schwäche. Da die Serie ,im Gegensatz zu den Simpson, auf jegliche subversive, subtile Elemente verzichtet und stattdessen alles satirisch zersetzt, gibt es einen gewissen Punkt über den sie nie hinaus kommt.
Herrlich formuliert. Würd ich mir glatt für ein Review mopsen, wenn ich South Park mal besprechen würde. :wink:

Imaginationland hat mir - wie überhaupt die komplette Staffel, aus der sie stammt - gar nicht mehr so gut gefallen wie die brillante Vorgängerstaffel. Allerdings hab ich den ersten Teil des Dreiteilers verpasst.

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Beitrag von EatenAlive » 28.04.2008, 16:32

Ich hab leider nie komplette Staffeln von South Park gesehen, da mich die Serie immer relativ schnell übersättigt. Aber von den Teilen, die ich aus der Staffel kenne, gefällt mir auch nur Imaginationland richtig gut.
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Beitrag von EatenAlive » 30.04.2008, 17:23

Mash
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Ein Film, der relativ oft als bloße Komödie abgehandelt wird, dabei ist er doch viel mehr eine bittere Tragödie. Zeigt er doch die große Kluft zwischen dem destruktiven Charakter des Krieges und dem Drang nach Menschsein, welche sich in der Suche nach Kollektivität, Wärme und heimischer Geborgenheit äußert. So ist ebend auch die Komik ein Ausdruck der Menschlichkeit, die man sich bewahren will, auch wenn Tod und Krieg allgegenwärtig sind. Durch die Tatsache, dass der Film niemals die eigentlichen Kampfhandlungen zeigt, umgeht er auch noch geschickt ein Problem vieler anderer Filme, die letzten Endes, wenn auch unfreiweillig, den Krieg fast glorifizieren anstatt ihn anzuprangern.

:liquid9:


Izo
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Das Takeshi Miike etwas anders anders ist und andersartige Filme dreht, dürfte vielen Menschen inzwischen aufgefallen sein. Aber IZO ist in dieser Beziehung wohl sein Opus Magnum. Auf eine narrative Struktur wird gleich komplett verzichtet, stattdessen springt der Film zwischen verschiedenen Schauplätzen und Zeitebenen ohne erkennbaren Zusammenhang hin und her. So tötet sich der Protagonist von Szene zu Szene, meist mit Schwert bewaffnet. Unterbrochen werden die Kampfszenen, die gut 80% des Filmes ausmachen, von philosophischen Dialogen, Polit-Gesellschaftkritischen Themen und einigen skurrilitäten, wie sprechenden Blumen. Den Höhepunkt stellt ein Gitarrist dar, welcher ein Lied zum besten gibt. Dies passiert mehrmals während des Filmes. All das hat Takeshi Miike in wunderschönen, teilweise symbolschwangeren Bildern eingefangen. Nun stellt sich einem, was Miike eigentlich sagen will, unterhalten wollte er ganz sicher nicht, denn Izo sehen bedeutet Arbeit. Komplett beantworten könnte ich die Frage bis jetzt noch nicht, trotzdem irgendwie sehr faszinierend.

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Beitrag von EatenAlive » 11.05.2008, 01:51

Home of the Brave

Ein Film der erstmal einen furchtbaren Titel hat und zum zweiten geht er mir thematisch am Hinterteil vorbei. Wer freiwillig in den Krieg zieht, soll auch mit den daraus entstehenden Konsequenzen leben. Insofern kann ich da wenig Mitleid aufbringen. Ansonsten fallen die gemischten Leistungen der Schauspieler auf, vor allem 50 Cent ist ein Komplettausfall, wie der im Cast landen konnte ist mir ein Rätsel. Jessica Biel spielt dafür ganz brauchbar. Ein weiteres Problem ist, dass er irgendwie gehemmt wirkt, man durchaus noch kritischer werden können. Macht insgesamt:

:liquid5:

Masters of Horror - Pick Me Up

Die Episode verbrät ihre gute Grundidee leider völlig, weil sie nicht weiß, was sie nun eigentlich mit ihren Killern anstellen soll. Eigentlich Schade, denn beide Killer wissen zu gefallen und man hätte eine Menge daraus machen können. Unterhaltsam ist es trotzdem noch:

:liquid5:


Masters of Horror- Imprint


Das Mike so einen Burner hinlegt, war nicht unbedingt zu erwarten, da er ja solche Projekte gerne zum schnellen Geld verdienen benutzt. Aber was er mit "Imprint" abliefert grenzt schon an Genialität. Vor allem die wahnsinnig kunstvollen und intensiven Bilder bauen eine unglaubliche Atmosphäre auf. Einziger Wermutstropfen ist die englische Sprache, die meisten Darsteller beherrschen sich wirklich bloß rudimentär, was leider den Film etwas runter zieht.

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Beitrag von EatenAlive » 12.05.2008, 03:58

Vergiss mein nicht!

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Sehr schöner, emotionaler Film, der einem am Anfang etwas wirr vorkommen mag, aber mit jeder Minute immer nachvollziehbarer wird, da sich wohl fast jeder Mensch, mit dem Grundgedanken der Geschichte identifizieren kann. Den Schauspielern muss es während des Drehs genauso gegangen sein, denn alle spielen grandios auf. Allen voran Jim Carrey der so gut spielt wie nie zuvor. Die Rolle des etwas unangepassten, wortkargen, sensiblen und doch emotional etwas zurückgebliebenen Barish verkörpert er so punktgenau, dass man sich keinen anderen für die Rolle vorstellen könnte. Auch die Bilder des Filmes sind wunderschön geworden und bilden einen wunderbaren Einklang mit der Musik. Alles in allem ein wunderschöner, romantischer Film, der auf jeglichen Kitsch und alles ist perfekt Schwindel verzichtet.

:liquid9:

Alfred Hitchcock - Spellbound


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Hitchcock selber war scheinbar wenig begeistert von diesem Film und mit seiner Selbstkritik lag er zumindest stellenweise nicht falsch. Das Problem sind viele Logiklöcher und der furchtbar misslungene psychologische Unterbau. Trotzdem schafft es der Film diese Fehler fast zu überspielen, da er einfach sehr gut inszeniert ist. Spellbound lebt von Hichtcock und seinem Gespür für Spannung, dem Sinn für feinen Humor, der grandiosen musikalischen Untermalung und den vielen anderen Dingen, die Hitchcock immer ausgemacht haben. Was dem ganzen aber noch ein I-Tüpfelchen aufsetzt, sind die von Salvador Dali gestalteten Traumsequenzen. Welche ihre Wirkung auch heute nicht verfehlen. Die eklatanten Schwächen des Drehbuchs sind leider kein Traum.

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Beitrag von Vince » 12.05.2008, 13:54

Mal wieder dicke Zustimmung zu beidem, my funky Brother of Taste. :wink:

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Beitrag von EatenAlive » 13.05.2008, 01:46

Die rote Lola

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Etwas untypischer Hitchcock, der sehr seicht daher kommt, was zu einer gewissen Spannungsarmut führt. Der Plot ist zwar ganz nett, doch die Auflösung ist etwas grobschlächtig geraten. So ist der Film zwar unterhaltsam und teilweise humorvoll, aber eben auch sehr kurzlebig, was irgendwie nicht so mein Fall ist.

:liquid5:

Wilde Erdbeeren


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Ein genialer Ingmar Bergmann Film, der das komplexe Charakterbild eines Menschen zeichnet, dessen Leben dem Ende entgegen geht. In symbolgeladenen Bildern wird über die Reise eines Mannes berichtet, der in seinem Leben viele Fehler begangen hat und der es scheinbar verpasst hat andere Menschen Lieben zu lernen. Trotz vieler philosophischer und psychologischer Elemente, wird der Film niemals zu verkopft, viel mehr spricht er die Seele an. Alles in allem ein schwerer,tragischer Film, der aber am Ende trotzdem einen gewissen Optimismus versprüht.

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Beitrag von Vince » 13.05.2008, 11:30

Schon wieder volle Kante Zustimmung meinerseits... obwohl ich auf dem wilden Erdbeerfeld sogar volle 10/10 geerntet habe. Die Traumsequenz am Anfang ist absolut fantastisch.

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