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Dass im Nebel allerlei finstere Gestalten lauern, wissen wir schon seit John Carpenters Gruselklassiker „The Fog“, einige Jahre später bediente sich auch Literatur-Horrorpapst Stephen King der wabernden Wettererscheinung als Hort übersinnlichen Wütens. 2007 nahm der dank der 90er-Filme „Die Verurteilten“ und „The Green Mile“ im Adaptieren von King-Werken versierte Regisseur und Drehbuchautor Frank Darabont nach sechsjähriger Kino-Schaffenspause eine Verfilmung der Novelle „The Mist“ in Angriff und schuf einen überaus gelungenen, mit hohem Spannungslevel und mit Thomas Jane einem charismatischen Hauptdarsteller punktenden Horrorschocker, der eine gute Balance zwischen blutiger, handwerklich überzeugender Creature-Action und der Portraitierung der aus der Notsituation und religiösem Fanatismus erwachsenden fatalen Konflikte und psychischen Entwicklungen der bedrohten Menschen untereinander findet sowie sein Publikum mit einem ungemein heftigen Schluss entlässt.
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Bloodrayne II - Deliverance (2007)
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2005 hatte Videogame-Stakkato-Adaptierer Uwe Boll mit der Verfilmung von „Bloodrayne“ seinen vielleicht spaßigsten und gelungensten Film überhaupt auf die Beine gestellt, der mit einer beeindruckenden Starbesetzung auf der einen und reichlich fetziger Splatteraction auf der anderen Seite allerbestes Funentertainment zu bieten wusste. Sein zwei Jahre später realisiertes Sequel „Deliverance“ dagegen erweist sich leider als auf ganzer Linie in den Sand gesetzte, billige Low-Budget-Gurke, die nicht nur abgesehen vom aus dem Erstling mitgenommenen Michael Paré keinerlei Starglanz an Bord, sondern auch daneben so gut wie keine Qualitäten zu bieten hat: Ist die Idee, den Fantasysplatter vom Mittelalter-Setting des Originals diesmal ins Western-Ambiente umzusiedeln, noch ein überaus vielversprechender Ansatz, so hapert es an der Umsetzung gewaltig: Die farblosen Locations versprühen weder auch nur einen Hauch von atmosphärischem Flair noch sehen sie aus wie im Wilden Westen, die schlichte Vampirstory dümpelt furchtbar überraschungs- und einfallslos vor sich hin und vermag aus der halbherzig aufbereiteten Prämisse, Western-Badguy-Legenden wie „Billy the Kid“ eine Blutsauger-Identität anzudichten, kaum etwas zu machen, die Action präsentiert sich niedrig frequentiert, lahm inszeniert und blutleer und die platte over-the-top-Stilisierung aller gängigen Westernklischees entfaltet oftmals beinahe selbstparodistischen Charakter. Abgesehen vom gelungenen, atmosphärischen Score ist „Deliverance“ somit eine todlangweilige Qualitätskatastrophe, die einen klaren Tiefpunkt im ohnehin heftig kritisierten Schaffen von Dr. Uwe markiert.
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