Filmtagebuch: LivingDead

Besucht die Filmtagebücher unserer Männer, eröffnet Euer eigenes Tagebuch oder diskutiert einfach mit.

Moderator: SFI

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 06.06.2012, 21:55

Devil

Bild

Auch wenn Shyamalan hier seinen Namen drunter setzt, so ist seine Handschrift nicht zwangsläufig herauszulesen. Immerhin deutet die Konzentration auf die soziale Komponente des Whodunnit-Konstrukts auf den Inder hin. Auch das mehr weniger "überraschende" Ende könnte ein Indiz sein. Viel mehr wirkt der Film wie ein zu lang gestreckter Kurzfilm mit interessanter Grundidee. Die konservative Inszenierung hingegen raubt dem Film jegliche Innovation. Immerhin bleibt alles ungemein unterhaltend. Und es wäre auch schon eine Leistung, einen Gruselfilm mit knappen 70 Minuten Laufzeit in Langeweile zu ertränken. So bleibt ein einfach gestrickter, mit versierten Händen geschaffener, kleiner Grusler. In letzter Konsequenz ist das alles nicht zu Ende gedacht. Und vielleicht ist der naiv-religiös-kitschige Schluss ein weiterer Hinweis, dass der Signs-Regisseur hier seine Finger im Spiel hatte.
:liquid5:


Vincent will Meer

Bild

Großes Plus dieser deutschen Produktion sind die Darsteller, die den Film deutlich unterhaltsamer gestalten als die unsubtile Inszenierung anfangs erahnen lässt. Die Charaktere entsprechen gängigen Klischees und könnten aus einer x-beliebigen Sat.1-TV-Produktion entstammen. Irgendwann in der Mitte fängt sich der Film allmählich. Die Geschichte, im Gewand eines Road-Movies, beginnt anzulaufen und es gibt obligatorische Szenen, die mit Pop-Musik untermalt sind und oberflächliche Gemüter genügen sollten. Doch daneben zeigt sich, dass die Macher bemüht waren, nicht alles durch eine rosarote Brille zu sehen. Dreckige Szenen wechseln sich mit den schönen "Ach, ich kann auch mit dieser Krankheit leben"-Szenen ab. Das ist manchmal zu gewollt, zu kitschig und anbiedernd, aber auch humorvoll und schön. Und es ist ein Film. Und "Ziemlich beste Freunde" dürfen ja auch alle gut finden... Naja, der ist ja auch Franzose...
:liquid7:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Cinefreak
Action Experte
Action Experte
Beiträge: 5282
Registriert: 26.07.2010, 08:59

Beitrag von Cinefreak » 07.06.2012, 09:16

Vincent will meer gefiel mir auch recht gut. Das Ende war irgendwie schocking, aber wie der Regisseur sagte, eben auch konsequent...
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 01.07.2012, 19:06

Supernatural Staffel 5
Bild
Finale Staffel, die keine ist, der durchwachsenen Serie. Und so geht die Geschichte in einer Staffel zu Ende, in der die Macher sichtlich bemüht waren, die guten, allerdings auch die schlechten, Seiten der Serie herauszuarbeiten. So führte man das bewährte "Monster of the Week"-Muster wieder ein, die Brüder dürfen wieder mehr rumblödeln und nebenbei gibt es noch ein wenig spektakuläres Endzeit-Szenario zu bestaunen, welches sich aber meist auf irgendwelchen Kleinstadt-Kaffs, oder - besonders spektakulär - auf verlassenen Wiesen abspielt. Insgesamt eine - wie die gesamte Serie - sehr durchschnittliche Angelegenheit, dessen (recht lahmer) Hauptplot hier ein Ende findet.
:liquid5:

Harry Brown
Bild
Ein Selbstjustiz-Film im ursprünglichen Sinne, mit jener Thriller-Ikone als Aushängeschild, welcher dieses Genre früh prägte: Michael Caine. Dieser ist es dann auch, welcher den Film so sehenswert macht. Mal abgesehen von der versierten Inszenierung, bei der vor allem die fesselnd arrangierte Szene, in der Brown durch eine Tür geht und tief in die Londoner Unterwelt gezogen wird, heraus sticht. Hier weicht die bodenständige Inszenierung einer Charakterstudie, einer surrealen Bebilderung einer Gesellschaftsstudie, dessen Urteil ebenso ernüchternd ausfällt wie das Ergebnis, bei der man den Film entweder als oberflächlich und plakativ abtut, oder sich an einem rohen, auf political-correctness scheißenden, Selbstjustizler "erfreut", der durchaus als Antwort auf "Gran Torino" verstanden werden darf.
:liquid7:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Benutzeravatar
SFI
Expendable
Expendable
Beiträge: 103232
Registriert: 09.08.2004, 07:58
Wohnort: Suraya Bay
Kontaktdaten:

Beitrag von SFI » 02.07.2012, 07:23

Bin momentan auch bei S5 und gehe mit dem Dorf Endzeitszenario konform, erinnert fast schon an die immer gleichen Dorf Sets bei Stargate! :lol:
PFALZBOTE | DVD-Profiler

„Fate: Protects fools, little children and ships named Enterprise.“

Benutzeravatar
McClane
Action Experte
Action Experte
Beiträge: 8312
Registriert: 07.10.2007, 15:02

Beitrag von McClane » 02.07.2012, 08:31

LivingDead hat geschrieben:Mal abgesehen von der versierten Inszenierung, bei der vor allem die fesselnd arrangierte Szene, in der Brown durch eine Tür geht und tief in die Londoner Unterwelt gezogen wird, heraus sticht.
Meinst du die unfreiwillig komische Anhäufung von Klischees als er ne Knarre kaufen will? Fand "Harry Brown" als handwerklich guten Edelsleaze halbwegs brauchbar, aber als Gesellschaftsstudie ist das Ding einfach nur lachhaft.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 02.07.2012, 17:02

McClane hat geschrieben:
LivingDead hat geschrieben:Mal abgesehen von der versierten Inszenierung, bei der vor allem die fesselnd arrangierte Szene, in der Brown durch eine Tür geht und tief in die Londoner Unterwelt gezogen wird, heraus sticht.
Meinst du die unfreiwillig komische Anhäufung von Klischees als er ne Knarre kaufen will? Fand "Harry Brown" als handwerklich guten Edelsleaze halbwegs brauchbar, aber als Gesellschaftsstudie ist das Ding einfach nur lachhaft.
Fand ich jetzt weitaus weniger schlimm, eher gegenteilig. Zudem sehe ich den Film nicht wirklich als Gesellschaftsstudie (auch wenn der Film sicherlich irgendwo auch eine sein möchte), denn als Unterhaltungsfilm mit kritischer Aussage, die unter'm Strich recht ätzend aufällt. Und imo ist die Szenerie rund um den Waffenkauf sehr gut gemacht. Gerade der Aspekt "der (Drogen-)Sumpf ist nur einen Türspalt entfernt" wurde da sehr schön dargestellt. Und imho braucht's bei einem solchen Filmen auch Szenen wie diese, da Selbstjustizfilme (Einer gegen Alle) per se oft am Comichaften vorbei schrammen.
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Benutzeravatar
McClane
Action Experte
Action Experte
Beiträge: 8312
Registriert: 07.10.2007, 15:02

Beitrag von McClane » 03.07.2012, 08:37

Ich wusste bei der Szene nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. 10 Minuten lang wird der Punkt nach Hause geprügelt, dass die verachtenswerten Drogenheinis samt und sonders den Tod verdienen, jede Szene setzt noch einen drauf, während der Film sonst immer einen auf pseudorealistisch macht.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]

Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]

Benutzeravatar
Seemi
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3335
Registriert: 06.12.2008, 14:28
Wohnort: München

Beitrag von Seemi » 08.07.2012, 12:11

Harry Brown finde ich auch solide, aber im direkten Vergleich mit dem Klassiker Death Wish ist er doch etwas klischeelastig und uninspiriert. Deutlich frischer kommt hier The Veteran daher. Sehenswerte Filme in derselben Umgebung sind Heartless und Attack the Block, wobei die beiden natürlich in anderen Genres spielen.
Bild
"Bevor ich mein Kaffee nicht hab, lass ich mich nicht foltern!" (Jackson)

Meine DVD-Sammlung

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 17.07.2012, 10:41

Spurlos - Die Entführung der Alice Creed
Bild
Ein sich als Kammerspiel auftuender Entführungsthriller, welcher sich durch diverse Wendungen und Unvorhersehbarkeiten von der Masse abheben möchte. Das gelingt nur bedingt, die Storytwists wirken manchmal eher bemüht, erinnern bisweilen an den Twist in "The Crying Game", ohne dessen Intensität zu erreichen. Die Geschichte besticht durch Minimalismus, welcher sich zugleich als Stärke, als auch Schwäche herausstellt. Letztlich ein unterhaltsamer Film, aber auch schneller vergessen, als ihm lieb sein kann.
Gute :liquid6:

Legion
Bild
Okay, inhaltlich ist das Ganze einfach nur hirnverbrannter Mist, bei der selbst die Geschichten aus "Supernatural" durchdacht wirken. Aber nehmen wir ihn einfach mal als Big-Budget-Trash (der er auch ist). Und so entblößen sich gleich noch ganz andere Schwachpunkte. Die Geschichte, die nur als Aufhänger für ein paar nette Szenen mit Dämonen, Engeln, etc. dienen kann, ist kaum der Rede wert, sodass die kleinen Scharmützel (die durchaus sehenswert inszeniert wurden) unbemerkt am Zuschauer vorbei huschen. Wirklich nervig hingegen sind die allesamt unsympathischen Figuren, die müde und gelangweilt von den mehr oder minder namhaften Darstellern verkörpert werden. Ebenso hätten ganze Dialogpassagen der Schere zum Opfer fallen können (wodurch der Film allerdings unter 60 Minuten Laufzeit gerutscht wäre). Doch bevor man sich zu sehr aufgeregt hätte, läuft auch schon der Abspann über den Schirm, sodass zumindest ein adäquater Unterhaltungsfaktor attestiert werden darf.
:liquid4:

Krieg der Götter
Bild
In Anbetracht des Regisseurs war es zu erwarten, dass sich der Film den Bilderfluten ergeben würde. Und so ist es auch. Tarsem Singh nutzt den "300"-Look, um ganz eigene Interessen durchzusetzen. Anders als im Snyder-Vehikel verkommt das Ganze nämlich nicht zum seelen- und ausdruckslosen Dauergekloppe. Zwar gibt es auch hier beeindruckende Kampfszenen in Super-Slow-Motion, doch scheint es Singh hier viel mehr um die Zwischenräume der Zeilen zu gehen. Und so lässt Singh seine Darsteller durch Kulissen und Sets wandern, die allesamt wie Gemälde wirken, so künstlich, steril und ausdrucksstark sie sind. Mehr zu holen gibt's dann zwar auch nicht, aber manchmal reicht das ja auch schon.
Knappe :liquid6:

Dead Silence
Bild
Eher gemächlicher Horror, welcher den Betrachter zwar unvermittelt ins Geschehen wirft, aber auch recht schnell zu ermüden beginnt. Die Puppenthematik ist alles andere als neu, wird allerdings durch ein paar Kniffe gekonnt aufgefrischt. Das reicht für wohligen Grusel, und sollte schon einmal zeigen, dass Wan durchaus für Gruselfilme der altmodischen Sorte prädestiniert ist (siehe "Insidious").
:liquid5:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 18.07.2012, 00:04

Game of Thrones - Die komplette erste Staffel
Bild
Tatsächlich vermag es die Serie dem Fantasy-Hype wieder etwas mehr Nachdruck zu verleihen, ohne dass diese auch nur ansatzweise ins Fahrwasser von Herr der Ringe geraten würde. Ganz im Gegenteil, der Fantasy-Anteil ist eher gering und die Serie konzentriert sich (zumindest in der ersten Staffel) vornehmlich auf die Charaktere, die Familien und deren Konflikte, Bündnisse und Intrigen. So wird das Mittelalterambiente gekonnt genutzt, um die Perversion der Menschen heraus zu stellen. Damit einhergehend ist die völlige Unberechenbarkeit der Charaktere, als auch der Geschichte, die innerhalb dieser Staffel mehrmals Haken zu schlagen versteht.
Zwar überfordert die Masse an verschiedenen Personen, Familienkreisen und Königreichen anfangs, doch ein merkliches Suchtpotenzial wird schon nach wenigen Folgen deutlich spürbar, sodass eine zweite Staffel von mir schon sehnlichst erwartet wird. Eine der besten Serien im Fantasygenre der letzten Jahre.
:liquid8:

Hängt ihn höher
Bild
Eastwoods Rückkehr nach Hollywood zeigt ihn in bewährter Manier als Alleinkämpfer, welcher das Gesetz in die eigene Hand nimmt. Dass die Geschichte dabei etwas konservativ wirkt, ist aufgrund der Hervorhebung des sich im Wandel befindlichen Rechtssystems der USA und einer (zur Abwechslung mal) interessanteren Frauenrolle, dargestellt von der zu früh verstorbenen Inger Stevens, zu verschmerzen.
Gute :liquid7:

13 Assassins
Bild
Das Remake des gleichnamigen japanischen Films aus dem Jahre 1963 erweist sich als ebenso erfrischende, wie gelungene Regeneration des Samuraifilmes. Takashi Miike erzählt die Geschichte behutsam, lässt langsam einen Spannungsbogen entstehen und lockert die bittere Stimmung stets mit humoristischen Nuancen auf, und führt sie mit einem Paukenschlag sondergleichen zu Ende. Die letzten 45 Minuten gehören wohl zu den intensivsten Kampfszenen überhaupt, wenn ein ganzes Dorf in Blut getränkt wird (im wahrsten Sinne!).
Gute :liquid8:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 19.07.2012, 21:51

Wall Street - Geld schläft nicht
Bild
Wären hier nicht einige außergewöhnliche Kamerafahrten und Regieeinfälle, man würde es nie und nimmer vermuten, dass hier tatsächlich Oliver Stone auf dem Regiestuhl saß. Im Gegensatz zum Vorgänger verliert dieser Film in nahezu jeder Disziplin: Der Hauptdarsteller ist ein Unsympath (den LaPöff meine ich), die Geschichte konzentriert sich weitaus mehr auf die innerfamiliären Konflikte, welche aufgesetzt und unglaubwürdig wirken, und überhaupt ist die Story eigentlich ein Reboot des ersten Films, garniert mit etwas Weltwirtschaftskrise, welche aber dermaßen oberflächlich und abgestumpft dargestellt wird, dass es eigentlich ein Ärgernis ist. Findet man sich dennoch damit ab, lässt sich ein gewisses Unterhaltungspotenzial nicht leugnen. Vor allem Michael Douglas gelingt es, trotz seiner laschen Monologe, eine gewisse Aura zu versprühen, welche den Film trägt, sodass "Geld schläft nicht" (...der Zuschauer gleich schon) keinen Totalausfall darstellt.
:liquid4:

The Thing
Bild
Ob nun Remake, Reboot, Prequel, oder was auch immer (dieser Film scheint irgendwie alles zu sein, klar dass zum Schluss deutlich gemacht wird, dass es sich um ein Prequel handelt), für sich betrachtet ist "The Thing" endlich mal eine gelungene Reinkarnation eines bekannten Stoffes, ohne dass das Original in irgendeiner Weise Dreck abbekommen würde. Zwar sind sämtliche Hauptdarsteller egal, bzw. ein gefundenes Fressen für das Ding (vor allem die armen Norweger scheinen allesamt nur als Opferbeigabe zu dienen), doch wurde hier deutlich darauf geachtet, dass stets die Luft des Originals geatmet wird. Ein behutsamer Spannungsaufbau, eine feine Nuance mehr Tempo als das Original, sehr "schöne" Mutationsszenen und zum Schluss ein gelungener Übergang zum Original, machen aus "The Thing" einen der gelungensten Vertreter der aktuellen Reboot-Welle.
:liquid7:

A Sound of Thunder
Bild
Betrachtet man sich einmal die Entstehungsgeschichte des Streifens, wird schnell klar, wo das optisch katastrophale Endprodukt herrührt. Tatsächlich sind die visuellen Effekte unter aller Sau, und selbst Mitte der 90er sahen die Effekte bei den Sliders nicht schlechter aus. Doch selbst abseits der Optik wird man hier nach positiven Aspekten lange suchen müssen. Die Geschichte ist hanebüchen und strotzt nur so vor Logiklücken, die Regieeinfälle grenzdämlich ("Zeitwellen"...) und die Schauspieler peinlich (allen voran Armin Rohde und die Makatsch gleich in den ersten Minuten). Als Trashfilm halbwegs zu ertragen, gibt es ab der zweiten Hälfte zumindest kaum Ruhe.
:liquid3:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 23.07.2012, 21:30

Super 8
Bild
Lobens- bzw. lohnenswerte Wiederbelebung der charmanten 80er-Jugendfilme Marke "E.T.", "Stand by Me", etc., mit neo-bombastischem Hightech-Einschlag. Zwar glänzt der Film mit bekannt-anachronistischer Charakterkonstellation, führt diese aber spätestens mit der überbordenden (aber sicherlich spektakulären) Zugentgleisung wieder ad absurdum. Nicht zuletzt deshalb wirkt der Film bisweilen etwas unrund und nicht wirklich konsequent. Da er zugleich aber auch eine deutliche Anlehnung an Spielberg und sein Schaffen darstellt, vermag dieser Punkt wieder etwas relativiert werden. Insgesamt bleibt der Film aber hinter seinen Möglichkeiten zurück.
:liquid6:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 02.08.2012, 22:19

A History of Violence
Bild
Sehr physisches Machwerk, welches in seinem Storyverlauf so undurchsichtig ist, wie die Metamorphose des Hauptdarstellers. Die unbeschwerte Atmosphäre der Vorstadt wird durch abrupte Gewalteruptionen unterbrochen; Cronenberg in Bestform.
:liquid8:

Die Herrschaft der Schatten
Bild
Enttäuschender Film, welcher im Fahrwasser von "Der Omega Mann" oder "Quiet Earth", nicht einmal im Ansatz dessen Klasse erreicht. Zwar vermag Anderson dem Spiel mit den Schatten ein paar atmosphärische Highlights zu entlocken, doch verliert er sich dann schnell in diversen Schattenspielereien, welche kaum noch jucken. Die Darsteller spielen auf ihrem Niveau, der Film plätschert oftmals vor sich hin, ist aber stets souverän in Szene gesetzt, und dass es sich um einen Low-Budget-Film handelt, merkt man selten.
:liquid4:

Stone
Bild
Die Idee ist durchaus interessant, die Besetzung fantastisch, die Leistungen eben jener sehr elegant, und dennoch ist der Film nur eine große Seifenblase. Größtes Manko ist sicherlich das Drehbuch, welches dem Dialogstreifen in vielen entscheidenden Momenten, durch zu oberflächliche Dialoge, das Genick bricht. Zudem verliert sich der Film zu oft in den endlosen Dialogzeilen, welche den Eindruck erwecken, kaum einen tieferen Sinn zu besitzen, oder die Geschichte in irgendeiner Weise voran zu bringen, sodass sich immer wieder eine gewisse Lethargie einschleicht, und auch nicht mehr weichen möchte. Da hilft auch der tolle Soundtrack und die hübsche Bebilderung nichts. Zwar fährt der Film im Schlussakt noch einmal hoch, doch ist man bis dahin im besten Falle schon eingeschlafen.
:liquid5:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 29.08.2012, 21:24

Warrior
Bild
Beileibe keine neue Geschichte, die hier geboten wird. In den Anfangsminuten verspürt man zudem das zweifelhafte Gefühl einem Remake der Rocky-Filme beizuwohnen. Zudem gestaltet sich die Chose als überaus vorhersehbar; so steht der finale Fight, auf den der Film konsequent hinsteuert, schon von Anfang an fest. Und dennoch: O'Connor hat hier ein extrem fesselndes, mit zu Höchstleistungen aufspielenden Darstellern besetztes, Sportlerdrama auf die Beine gestellt, welches mit seinem feinen Erzählrhythmus deutlich aus der Masse sticht. Die Zeit, welche der Film für seine Charaktere investiert, ist erstaunlich, und vor allem Hardy holt alles aus seiner Rolle (mal wieder ein Beweis, welch Verschwendung er eigentlich im aktuellen Batman unterlag).
Ein anachronistisches Stück Kino.
:liquid7:

The Broken
Bild
Es geht doch nichts über eine Runde subtilen Horror im besten Sinne des Wortes. Und so präsentiert sich dieser, lose auf eine Geschichte vom Meister Edgar Allen Poe basierende, Gruseler als kleines Genrebonbon. Natürlich gänzlich ohne Nährwert - versteht sich. Der Horror findet seine Wurzeln im Alltäglichen. Da reicht ein tropfender Wasserhahn. Ein heruntergefallenes Plastiglas, welches sich wie durch Geisterhand bewegt (natürlich befindet sich ein Tier in diesem, vielleicht eine Scharbe, aber sehen konnte man es nicht). In diesen Momenten spielt der Film seine Stärken aus. Erst gen Ende, wenn's plastischer zugeht, bewegt sich alles doch wieder in gewohnten Bahnen, und das Unerwartete weicht dem Konventionellen.
:liquid6:

Wüstenblume
Bild
Leider, leider unterliegt auch dieser Film den deutschen Befindlichkeiten. Durchaus mit Potenzial behaftet, findet die Geschichte der Tellerwäscherin zur Millionärin ihren Weg nur schwerlich heraus aus dem Kitsch. Und dabei handelt es sich um eine wahre Begebenheit, wohlgemerkt. Doch es fehlte womöglich der Mut, vielleicht auch das Vertrauen zum Publikum, aus der Geschichte eine wirklich ätzende Sozialkritik zu stemmen. Und so bleibt's bei einem schönen Märchen.
:liquid5:

Der letzte König von Schottland
Bild
Zweischneidiges Schwert, welches die Figur eines jungen Schotten als Bindeglied zwischen Realität und Fiktion nutzt. Angesiedelt im Uganda der 70er Jahre, als Idi Amin den Tod von über 300.000 Ugander zu verantworten hat, entwickelt sich die grausame Geschichte zu einem klassischen Thriller im Politambiente. Diese Richtung wird durch die konsequente Darstellung Amins aus dem Blickwinkel des jungen schottischen Arztes noch untermauert. So wird das ganze Ausmaß Amins Wirkens während seiner Amtszeit allerhöchstens angekratzt und der Blickwinkel eher auf die Figur Amin an sich gelegt, als auf sein Wirken. Dass Whitaker eins mit der Rolle wird, ist unbestreitbar, und auch nur deshalb funktioniert der Film wunderbar. Als Thriller.
:liquid7:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 12.09.2012, 21:33

Julia's Eyes
Bild
Nichts Neues an der Thrillerfront, und dennoch sollte man hier weniger nach dem "Was", denn dem "Wie" fragen, denn unter'm Strich wird hier ziemlich viel richtig gemacht. Die Hauptdarstellerin (in ähnlicher Rolle wie in "Das Waisenhaus") gefällt, die Regie ist sauber und überzeugt mit netten Einfällen. Überhaupt funktioniert das Horrorszenario, welches gänzlich ohne Übersinnlichem auskommt, außerordentlich gut. Die Angst der Darsteller überträgt sich in vielen Momenten auf geradezu mysthische Weise auf den Betrachter.
:liquid7:

Unverblümt - Nichts ist privat
Bild
Sicherlich ist Alan Ball für seine Landesgenossen geradezu unausstehlich unamerikanisch. Doch als Europäer sieht man die ganze Chose offensichtlich viel gelassener. Klar werden hier Grenzen überschritten (leider viel zu pragmatisch!) und Alan Ball suhlt sich in seinen liebsten Thematiken. Doch wer "American Beauty" und vor allem "Six Feet Under" kennt, der vermag dem Ganzen nicht viel Neues abzugewinnen. Schade, es fehlt eindeutig an einprägsamen Momenten.
Knappe :liquid6:

High Lane - Schau nicht nach unten!
Bild
Sammelsurium aus "Cliffhanger", "Wrong Turn", "The Descent" und "The Hills Have Eyes" und null Eigenständigkeit. Daraus resultiert, dass man sich als Filmegucker, der sich doch mal mehr als einen Horrorfilm pro Jahr gönnt, ziemlich zu langweilen beginnt. So formelhaft aufgebaut und mit kaum bis gar keiner Ironie versetzt, sucht man hier vergebens nach Qualitäten, die den Film zumindest ins hintere Mitelfeld retten könnten.
:liquid3:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 13.09.2012, 21:24

Oxford Murders
Bild
Insgesamt unbefriedigender Krimiflick, der vor allem durch seinen oberflächlichen Intellekt an Qualitäten einbüßt. Denn die Voraussetzungen sind gut, ertrinken aber an einem zu hohem Maß an Theatralik, aus der sich eine seltsam befremdliche Grundstimmung ergibt. Da nützt auch die edle Inszenierung nichts, die u.a. durch eine minutenlange One-Shot-Sequence auf sich aufmerksam macht, welche alle Figuren zusammen fügt, und Oxford als Kammer eines Spiels entwirft. Wood und Hurt spielen gut, aber nicht überragend.
:liquid5:

Let me in
Bild
In jeglicher Hinsicht dem Original unterlegen, findet der Film seine Stärken immer dann, wenn er das Original 1:1 kopiert. Und selbst diese Szenen erreichen nie jene Qualität.
:liquid6:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 12.10.2012, 21:16

Da ist in letzter Zeit so Einiges zusammen gekommen. Ich versuche einmal, das Feld von hinten aufzurollen und die markantesten Neusichtungen zu benennen:

Trust - Blindes Vertrauen
Bild
Einer jener Filme, welcher durch Titel und Story eher auf eine mittelprächtige deutsche TV-Produktion schließen lässt. Doch falsch gedacht, mit Schwimmer auf dem Regiestuhl und einer einigermaßen namhaften, sowie auch qualitativ hochwertigen Besetzung ausgestattet, gelingt diesem Missbrauchsdrama deutlich der Sprung ins Sehenswerte. Dazu trägt vor allem die realistische, bisweilen beklemmende, aber nie ins plakative abdriftende Inszenierung bei, die, trotz ihrer Vorhersehbarkeit (dass der Triebtäter auch noch ein Lehrer mit Familie sein muss, könnte schon fast als Klischee durchgehen) bis zum Schluss fesselt, und ein Szenario darstellt, welches es so oder so ähnlich sicherlich schon tausendfach geschehen ist - und das ist erschreckend.
Knapp :liquid7:

The American
Bild
Wohltuender Genrebeitrag, der durch seine Inszenierung, welche der altmodischen Langsamkeit frönt (altmodisch in diesem Zusammenhang im besten Sinne), und einem völlig gegen den Strich gecasteten Clooney, Akzente zu setzen versteht. Denn sicherlich ist die Geschichte rund um einen Killer, der nach seinem letzten Job endlich aussteigen möchte, nicht neu, die Herangehensweise aber schon. Vor allem wenn Clooney gleich in den Anfangsminuten auf eine ganz eigene Art und Weise „Schluss“ mit seiner Freundin macht, dann fällt der Hauptcharakter als Identifikationsperson schon einmal komplett durch. Daher fällt es auch immer wieder schwer, Zugang zu dieser Person zu finden, welche den gesamten Film über zu keinem einzigen Lächeln in der Lage ist (nein, das bekannte Clooney-Lächeln gibt's hier beileibe nicht!) und wenig von seinem Inneren preisgibt. Dass Clooney dennoch in dieser Rolle besteht, ist ein großes Kompliment für ihn und auch den Film.
:liquid8:

The Guard - Ein Ire sieht schwarz
Bild
Sehr lustiger Film, der alleine durch das Hauptdarstellergepann Gleeson/Cheadle besticht. Wobei Brendan Gleeson diesen Film eigentlich ganz alleine trägt, aber in seinem fein nuancierten Spiel gibt Don Cheadle eine überraschend gute (komödiantische) Figur ab. Dass der Film inhaltlich kaum etwas reißt und atmosphärisch irgendwo zwischen den ähnlich gearteten „Brügge…“ und „Kopfgeld“ anzusiedeln ist, tut dem Ganzen kein Abbruch.
:liquid7:

Cowboys & Aliens
Bild
In erster Linie ein Film, dessen Titel zugleich auch Inhaltsangabe ist. Zudem verlagert sich der Erwartungshalt dabei irgendwo in Richtung Parodie. Doch weit gefehlt, in den Anfangsminuten wähnt man sich eher in einem waschechten Western (auch wenn ziemlich schnell klar gemacht wird, dass es zum Genre-Crossover kommen wird), dessen Ausgangssituation mit durchaus interessanten Charakteren gespickt ist. Immerhin wartet der Film mit namhaften Darstellern wie Harrison Ford oder auch Daniel Craig auf (gleichfalls in maßgeschneiderten Rollen). Doch mehr oder minder wird man dann von der Sci-Fiction –Schlagseite überrumpelt. Aliens greifen an und die Action dominiert. Das macht durchaus Laune, doch irgendwo verstört das Ganze schon, denn Ironie und Witz sucht man hier vergebens. Schnell stellt sich ein unbefriedigendes Gefühl ein, hätte man aus dem Film doch ein echtes Knallbonbon schaffen können. Und so bleibt’s halt „nur“ bei Cowboys und Aliens.
:liquid5:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 15.02.2013, 13:53

Melancholia
Bild
Mit "Melancholia" betritt von Trier erstmals konventionelle Pfade. Sicherlich ist die Ouvertüre inszenatorisch wieder einmal ähnlich beeindruckend, wie das Gesamtkunstwerk "Antichrist" in seiner gesamten Länge. Doch mit Beginn des Filmes, bei dem sich von Trier vornehmlich auf die Figuren innerhalb des Hochzeitsfestes (zumindest in der ersten Hälfte) konzentriert und dieses Fest allmählich (und genüsslich) "auseinander nimmt", was die depressive Phase der Hauptprotagonistin und des Filmes im Allgemeinen einläutet (die Melancholie/a nähert sich dem Geschehen), wirkt das Geschehen ungemein geerdet, nüchtern, gar persönlich. Persönlich insofern, dass die vorherrschende Melancholie auch immer wieder gebrochen wird. Von Trier findet sogar wiederkehrend Ansätze, um etwas Humor einfließen zu lassen. Erst gen Ende, wenn die Melancholie, die Depression, allumgreifend ist, lässt er alles (endlich) in einem riesigen Feuerball enden. Dass selbst in diesen düsteren Momenten so etwas wie "Schönheit" und "Faszination" von den Bilderfluten ausgeht, zeugt von der Weiterentwicklung des Regisseurs zu "Antichrist", bei dem Gewalt, Dunkelheit und das Böse dominierte. Hier versprüht er bisweilen sogar etwas wie Hoffnung. Zumindest mögen einem das die Bilder glauben lassen.
:liquid8:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 24.02.2013, 20:05

Seemi hat geschrieben:Harry Brown finde ich auch solide, aber im direkten Vergleich mit dem Klassiker Death Wish ist er doch etwas klischeelastig und uninspiriert. Deutlich frischer kommt hier The Veteran daher. Sehenswerte Filme in derselben Umgebung sind Heartless und Attack the Block, wobei die beiden natürlich in anderen Genres spielen.
"The Veteran" habe ich mir für heute Abend bereits gesichert, und vor Kurzem den hier gesichtet:

Heartless
Bild
Irgendwo zwischen Indie-Horror, Jugenddrama, Faust und "Die Schöne und das Biest" bewegt sich dieser Streifen. Unterbrochen von plötzlichen Gewalteruptionen, die einen jungen Peter Jackson Konkurrenz machen würden, entwickelt sich eine klassische Ewige-Schönheit-gegen-böse-Tat-Geschichte, eingebettet in das triste, aber angenehme Londoner East End-Setting. Zusammen mit dem (immer wieder schönen) Score von David Julyan entwickelt sich schnell eine ganz eigene Atmosphäre, die den Film dann deutlich über den Durchschnitt hieven. Ein interessanter Genre-Mix, wie man ihn nur selten sieht.
Knappe :liquid7:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 08.03.2013, 17:50

So, mal die KK zu "The Veteran" nachreichen:

The Veteran
Bild
Stilsicher inszeniertes Thriller-Drama, mit politischem Einschlag (irgendwo zwischen Realität und Fiktion) und äußerst prägnanten, druckvollen Actionmomenten (die aber ganz klar eine weit untergeordnete Rolle spielen). Der Hauptdarsteller gefiel mir durch sein minimalistisches, aber konsequentes Spiel. Klar, dass sich Parallelen zu ähnlich gearteten Filmen wie der Bourne-Trilogie auftun, doch Matthew Hope versteht es, seinen B-Film weitestgehend so eindrucksvoll zu gestalten, dass sich solche Vergleiche gar nicht erst auftun. Gerade die letzten 10 Minuten reißen vom Hocker.
:liquid8:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 10.04.2013, 00:22

Der Gott des Gemetzels
Bild
Filmgewordenes Theaterstück mit gut aufgelegten Darstellern, die allesamt mit Herzblut bei der Sache sind. Amüsant anzusehen ist es allemal, auch wenn die Langzeitwirkung eher zu vernachlässigen ist. Hier obsiegt der Spaß über etwaige tiefer gehende Auseinandersetzungen mit den sozialkritischen Komponenten.
:liquid7:

Gefährten
Bild
Konsequent klassisch gehalten, vor allem was die unbefangene Emotionalität anbelangt, die den Film in vielen Momenten - und das ist positiv gemeint - geradezu antiquiert wirken lässt. Das Pferd dient hier als Bindeglied zwischen den Gräueltaten des Ersten Weltkrieges und der immer wieder aufkeimenden Hoffnung. Spielberg verwebt dies in viele kleinere Episoden, die alle für sich eine ungewöhnliche emotionale Sogwirkung entfalten. Trotz der (unausweichlichen) Vermenschlichung des Hauptdarstellers (das Pferd), bleibt der Film im Kern ehrlich und schafft die Gratwanderung zwischen Familienkino und glaubhaftem Kriegsdrama.
Auf jeden Fall sehenswert.
Gute :liquid7:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Cinefreak
Action Experte
Action Experte
Beiträge: 5282
Registriert: 26.07.2010, 08:59

Beitrag von Cinefreak » 10.04.2013, 09:49

TRUST sehe ich sehr ähnlich. Endlich mal einer, der den Film versteht :wink:
:)

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 02.05.2013, 20:32

Oblivion
Bild
Auch wenn hier klar die Optik die Hauptrolle spielt, lassen sich Verweise auf moderne Kriegsführung, speziell der Drohnenthematik oder der Verschleierung von Hintergründen, nicht von der Hand weisen. Gerade dieser Aspekt hebt den Film dann doch deutlich über den erwarteten Durchschnitt. Dennoch macht der Film vor allem audiovisuell Spaß.
:liquid7:

Wir kaufen einen Zoo
Bild
Mit Matt Damon und einem klasse Soundtrack in der Hauptrolle schafft es der Film knapp über den Durchschnitt, in welchen der Film durch seine kitschige (aber wahre) Geschichte zu versinken droht. Ein maues, anbiederndes Drehbuch und wenig wahre Emotionalität mögen sich nicht so recht mit Crowes zu gewollter Burschikosität zusammenfügen.
Knappe :liquid6:

Freunde mit gewissen Vorzügen
Bild
Selbstverständlich werden die Genreparadigmen recht flach umschifft, um sie im nächsten Moment, wie die Titanic den Eisberg, voll zu treffen. Allerdings macht es ungemein Spaß, diesem Treiben zuzusehen. Timberlake und Kunis spielen sehr befreit (!) auf und machen den Film zu einer RomCom, die man(n) sich durchaus ansehen kann, ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.
Gute :liquid6:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Benutzeravatar
LivingDead
Action Fan
Action Fan
Beiträge: 3774
Registriert: 06.06.2006, 14:13
Wohnort: Oldenburg

Beitrag von LivingDead » 19.05.2013, 19:14

Fast verheiratet
Bild
Solide Komödie, die teils derben Humor mit gefühlvollen und tiefer gehenden Gedankengängen kreuzt. Dass sich das ganze manchmal nicht unbedingt gut verträgt, merkt man dem Film an. Dennoch verleiht es dem Ganzen einen ambivalenten Charakter, welcher sich durchaus mit dem gut harmonierenden Hauptdarstellergespann verträgt. Kann man sich geben, für den romantischen Abend zu Zweit aber eher weniger geeignet.
:liquid6:

Contagion
Bild
Das größte Plus des Filmes stellt zudem auch seine größte Schwachstelle dar: Und so steht und fällt der Film mit seinem Dokucharakter. Charakterzeichnungen gibt es eigentlich gar nicht. Der Zuschauer wird direkt mit "Tag 2" der Infektion in die Geschichte hinein geworfen und sieht mit an, wie schon in den ersten Minuten einer der Hauptcharaktere durch die Krankheit das Zeitliche segnet. Und so geht es dann auch knappe zwei Stunden weiter. Und so interessant, packend und in den besten Momenten erschreckend, die zugrunde liegende Geschichte sein mag, so distanziert bleibt der Zuschauer. Das Ganze fühlt sich eher nach einer nachmittäglichen N24-Doku an. Und so deplatziert wirken dann auch die handvoll Szenen, welche so etwas wie menschliche Wärme zu transportieren versuchen.
Dagegen funktioniert der Film als fiktionale Darstellung der Szenerie ziemlich gut, bleibt aber insgesamt hinter den Erwartungen und auch Möglichkeiten zurück.
Knappe :liquid6:
Mit freundlichem Gruß
LivingDead

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 6 Gäste