Filmtagebuch: StS
Moderator: SFI
Re: Filmtagebuch: StS
Eigentlich hatte ich gedacht, dass es sich bei dem aus dem Hause „Netflix“ stammenden 2021er Thriller „Intrusion“ um einen Home-Invasion-Streifen handeln würde – was sich letztlich jedoch als so nicht ganz/konkret richtig entpuppte (my bad). In dem Film geht es um ein Ehepaar, das eine schicke modern-große Villa etwas außerhalb der nächsten Stadt in der Einöde New Mexikos bezieht. Eines Nachts wird bei ihnen eingebrochen – ein paar Tage später erneut; wobei es da aber zu einer Auseinandersetzung zwischen den Besitzern und den Tätern kommt. Im Folgenden beginnt die Ehefrau dann damit, den Hintergründen der Sache aktiv auf die Spur zu gehen…
„Intrusion“ ist ein schick anzusehender, handwerklich solide von Regisseur Adam Salky („Dare“) in Szene gesetzter Film. Freida Pinto und Logan Marshall-Green verkörpern die Hauptrollen ordentlich – in einer Nebenrolle ist zudem noch Robert John Burke als Cop mit von der Partie. Inhaltlich stehen die Beziehung der Eheleute und die betreffenden Nachforschungen (samt der damit einhergehenden Verstrickungen) im Fokus. Die Sache ist bloß, dass das Skript Chris Sparlings („Buried“) mit so einigen Klischees, Logikschwächen und Vorhersehbarkeiten aufwartet, so dass Genre-Kenner schnell ahnen, worauf das Ganze hinausläuft…
Für den einmaligen Konsum ohne große Erwartungen ist „Intrusion“ aber durchaus brauchbar.
knappe
Re: Filmtagebuch: StS
Bei „Vals“ – dessen deutscher Titel übrigens „Da waren´s nur noch zwei“ sowie sein englischer „Vicious“ lautet – handelt es sich um einen holländischen Young-Adult-Thriller aus dem Jahr 2019, in dem vier Mädels für ein Wochenende nach Belgien in ein in den Ardennen gelegenes Ferienhaus fahren. Dort lernen sie ein paar Jungs kennen, welche in der Nähe nächtigen – aber nicht allein nur das führt im Folgenden zu so einigen Zickereien, Vorwürfen und Verdächtigungen untereinander. U.a. verschwindet im Laufe des Abends eine der jungen Damen – worauf eine andere (unsere von Romy Gevers verkörperte Hauptprotagonisten Kim) behauptet, jemand würde sie beobachten sowie mit Sicherheit „Schlimmes im Schilde führen“. In Addition dazu fängt es draußen zu schneien an – was es ihnen erschweren würde, von jenem Ort wegkommen, sofern sie Kim´s Behauptungen und Befürchtungen denn wahrhaft Glauben schenken würden…
Der Streifen basiert auf dem ersten Buch der so genannten „deVries-Thriller-Reihe“ der niederländischen Autorin Mel Wallis de Vries – die Regie übernahm ihr Landsmann Dennis Bots („Starke Mädchen weinen nicht“). Inhaltlich folgt der Aufbau jenem klassischer Horrorfilme – leider inklusive vieler der seit jeher existierenden Klischees: Ein Stopp an einer unsauber-unheimlichen Tankstelle mit einem creepy Bediensteten, ein zu erspähendes mysteriöses Symbol (eine Art Traumfänger mit Tierknochen an einem Baum unweit des Hauses), aufziehendes schlechtes Wetter draußen (usw.). Überdies haben die Mädels Geheimnisse untereinander – á la dass eine mit einer anderen ins Ausland zu reisen gedenkt, was wiederum eine weitere traurig stimmen würde, eine von ihnen „eventuell“ mal 'was mit dem aktuellen Freund einer anderen aus der Clique hatte oder man an Kim´s Warnungen zweifelt, dass da etwas nicht stimmt und sie wahrscheinlich in Gefahr schweben (etc.)…
Die Performances sind an sich okay – auch wenn mir eine (Pippa) von ihrer Art her rasch auf die Nerven zu gehen begann; was allerdings mit an der Beschaffenheit ihrer Figur lag (den Teil der Rolle hat sie somit super gemeistert). Optik und Regie erinnern an US-TV-Movies, Spannung kommt nur wenig auf, einige der Subplots und Charaktere sind schlichtweg überflüssig und manches hätte man getrost „straffen“ können. Einzelne Bilder sind aber durchaus ein Stück weit „atmosphärisch“ geraten. Wie so oft, muss es am Ende „natürlich“ auch einen „Twist“ geben – welcher sich für „Genre-Freunde“ jedoch als recht vorhersehbar entpuppt und zudem nicht sonderlich inspiriert dargereicht wird. Kurzum: „Vals“ ist sozusagen ein „Teen-Mystery-/Horror-/Psycho-Thriller light“ – keineswegs furchtbar oder so; wohl allerdings ziemlich belanglos und unaufregend. Zumindest passt der Song im Radio auf der Hinfahrt prima („We are young“ von Fun)…
gute
Re: Filmtagebuch: StS
Der französische „Netflix“-Polizei-Thriller „BAC Nord – Bollwerk gegen das Verbrechen“ (2020) handelt von drei Polizisten (Gilles Lellouche, François Civil und Karim Leklou), die in der für ihre hohe Kriminalitätsrate bekannten Stadt Marseille zunehmend frustrierter darüber werden, dass bestimmte Gegenden förmlich zu „gesetzlosen Zonen“ geworden sind, in die sich selbst die Polizei nicht mehr hineintraut. Eines Tages erhalten sie die Genehmigung und Gelegenheit, im Zuge einer „Sonder-Operation“ der dortigen kriminellen Szene einen merklichen Schlag zu verpassen. Um an die entscheidenden Angaben einer Informantin zu gelangen, benötigen sie jedoch mehrere Kilo Marihuana – welche sie im Folgenden beschaffen, indem sie Dealer und Käufer um die Ware „erleichtern“. Die dafür erhaltene Info führt daraufhin zu einer groß angelegten Aktion und einem achtenswerten Erfolg. Plötzlich aber geraten die drei Polizisten in Verdacht, die Drogen zum eigenen Vorteil gestohlen und selbst verkauft zu haben – u.a. da sie die Identität ihrer Informantin (aus Furcht um deren Sicherheit) nicht preiszugeben bereit sind und ihr Vorgesetzter von diesbezüglichen Absprachen auf einmal nichts mehr wissen will. Der Fall geht durch die Medien – sie werden verhaftet und sogar inhaftiert…
Lose auf einem echten Skandal basierend, der sich vor einigen Jahren (2012) tatsächlich mal ereignet hat, kennt sich Regisseur und Co-Autor Cédric Jimenez mit dem betreffenden Milieu offenbar ordentlich aus (2014 drehte er bereits „der Unbestechliche – mörderisches Marseille“) – allerdings hat er es im Vorliegenden nicht geschafft, dem Potenzial der Materie gerecht zu werden: Die brisante Problematik mit den „sozialen Brennpunkten“ innerhalb der französischen Gesellschaft wird nicht weiter vertieft – da hätte man mehr in Richtung „die Wütenden – Les Misérables“ gehen dürfen – und auch die „Grauzonen der Polizeiarbeit“ werden nicht intensiver beleuchtet. Stattdessen wird einem ein „schnörkelloser“ dramatischer Polizei-Thriller geboten, der sich leider nicht weiter von verschiedenen anderen jener Art abhebt – außer vielleicht, dass es keinen klassisch-konkreten „Main Villain“ gibt. Die drei Leads machen ihre Sache indes prima – vermitteln überzeugend, dass sie Partner und enge Freunde sind, die sich füreinander einsetzen – Kenza Fortas fällt als junge weibliche Informantin positiv auf und Adèle Exarchopoulos ist bezaubernd wie eh und je – hat aber eine eher undankbare Rolle (als Polizisten-Gattin und Mutter) abbekommen…
Kurzum: Bei „BAC Nord“ (englischer Titel: „the Stronghold“) haben wir es mit einer Kombination aus einem „Charakter-Drama“ und einem „gritty“ Action-Thriller zutun – durchaus unterhaltsam, aber oberflächlich und nicht gerade in Erinnerung verbleibend…
Re: Filmtagebuch: StS
Bei „Men“ (2022) – oder „Vīri“, wie er in Lettland heißt, wo ich ihn im Kino gesehen habe – haben wir es mit „Elevated (Folk-/Arthouse-) Horror“ aus dem Hause „A24“ von Alex Garland („Ex Machina“/„Annihilation“) zutun: Ein mit verschiedenen amüsanten Momenten (von denen diverse bewusst unangenehm-schwarzhumoriger Art sind) aufwartendes, surreales, symbolträchtiges, wunderbar gefilmtes (u.a. „Natur-verbundenes“) Werk mit einer dichten, zunehmend bedrückender und ungemütlicher werdenden Atmosphäre sowie zwei hervorragenden Leads (Jessie Buckley und Rory Kinnear)…
Ja, dem Film wäre etwas mehr „Substanz“ dienlich gewesen – u.a. über eine Parabel über toxische Männlichkeit sowie die Bewältigung bestimmter Geschehnisse bzw. Entwicklungen hinaus – doch ist er nichtsdestotrotz sowohl sehr reizvoll anzuschauen als auch von seiner Entfaltung her mitzuverfolgen. Und dann gibt´s da noch den letzten Akt, der überwiegend geradezu „schmerzhaft“ mitanzusehender, albtraumhaft-abstoßend-verstörender „Body-Horror pur“ ist und einem unweigerlich weit über den Abspann hinaus im Gedächtnis verbleibt…
Kurzum: „Men“ ist ein ungewöhnliches, unsubtiles, mitunter vages, nicht immer ernst gemeintes, unabhängig vorhandener Schwächen für ein entsprechend geneigtes Publikum aber fraglos creepy-sehenswertes Werk…
knappe
Re: Filmtagebuch: StS
In „the Ledge“ beobachtet eine junge Kletterin, wie ihre beste Freundin durchs „aktive Verschulden“ einer Jungs-Clique „zu Tode kommt“ – worauf sie die Seite eines Bergs hinauf flüchtet und fortan genau dort gejagt wird, da die Täter hinter belastendem Video-Material her sind (sie hatte das betreffende Ereignis gefilmt) sowie jene am liebsten eh keine Zeugen der sie gewiss in den Knast bringenden Tat gehabt hätten. Leider hat mich dieser 2022er Survival-Thriller enttäuscht zurückgelassen – bzw. genau genommen haben mich bereits beim Ansehen bestimmte Punkte einfach sehr geärgert: Von seiner Art her wurde der Haupttäter schlichtweg zu „drüber“ konzipiert – also ziemlich unsympathisch, gewalttätig, „toxisch männlich“ sowie ohne größere Probleme zu töten bereit, so dass selbst seine Mitläufer-Kumpels schon bald um ihre Leben fürchten müssen. Eine subtilere, ihn dadurch vermutlich bedrohlicher hätte werden lassende Zeichnung seiner Figur wäre mir da deutlich lieber gewesen…
Hauptdarstellerin Brittany Ashworth mochte ich indes gern – die Soap-Opera-artigen Flashbacks, welche die Backstory ihres Parts aufzeigen, dagegen weniger. Jene sind eigentlich unnötig und dienten vermutlich nur dazu, die Laufzeit besser auf die Länge von knapp 85 Minuten zu bringen. Leider sind einige Kletter-Sequenzen zudem ein Stück weit „over the Top“ geraten – wobei man aber sagen muss, dass jene (in Serbien gefilmte) an sich durchaus gelungen sind und schon etwas realistischer (von der Verwendung der Ausrüstung und Techniken her) als die bspw. in „Cliffhanger“ und „Vertical Limit“ daherkommen. Regisseur Howard J. Ford („the Dead 1&2“) und sein Team haben den schwierigen Dreh „on Location“ prima gemeistert – zumal der britische Film bloß rund 2,5 Millionen Dollar gekostet hat – doch haben Klischees, schwache Dialoge sowie die Gestaltung der Baddies den Unterhaltungswert bei mir alles in allem merklich eingeschränkt. Schade, denn der Trailer hatte bei mir definitiv Vorfreunde auf den Streifen erweckt...
Re: Filmtagebuch: StS
Das 2022er „Netflix“-Basketball-Sport-Drama „Hustle“ von Regisseur Jeremiah Zagar erzählt eine an sich konventionelle Geschichte rund um einen von Adam Sandler gespielten Talent-Scout, der zwar sehr erfahren ist, von seinem neuen Chef jedoch aufs „Abstellgleis“ geschoben zu werden droht – und von daher noch einmal „alles auf eine Karte setzt“. Handwerklich solide in Szene gesetzt, punktet der Streifen mit gut gefilmten „Basketball-Momenten“ und seiner kompetenten Besetzung, welche mit Darstellern wie Robert Duvall, Queen Latifah und Ben Foster wie auch mit diversen Sportler-Cameos aufwartet. In der Hauptrolle überzeugt Sandler mal wieder im „dramatischen Fach“ – an seiner Seite macht sein Co-Star (NBA-Player und Screen-Newcomer) Juancho Hernangomez seine Sache ebenfalls prima. Persönliche und berufliche Probleme, „Hürden“, die es zu überwinden gilt, Erkenntnisse und Erfahrungen, die geradezu gemacht werden müssen (etc.)... das Schema ist bekannt – „funktioniert“ im Vorliegenden aber; und das auf eine vergleichsweise realistische, Kitsch-freie Weise. Daher:
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Re: Filmtagebuch: StS
Klingt gut, den werde ich wohl auf die Liste setzen.
Re: Filmtagebuch: StS
Den guck ich auch noch!
Re: Filmtagebuch: StS
Mag leider keine Filme mit Sport-Thema, daher werde ich den wohl auslassen.
Re: Filmtagebuch: StS
Bei „Maria“ haben wir es mit einem philippinischen Action-Streifen aus dem Jahr 2019 zutun, in welchem Christine Reyes eine Auftragskillerin verkörpert, die ihren Tod vortäuscht, um aus dem Milieu auszusteigen. Jahre später findet das Kartell, für das sie gearbeitet hat, allerdings heraus, dass sie noch am Leben ist – was darin mündet, dass die Schergen sie „zum Abschuss freigeben“ und im Zuge dessen ihre inzwischen gegründete Familie (Mann und Kind) töten. Erwartungsgemäß lautet ihre Devise daraufhin: Erbarmungslose Rache!
Wie so oft bei Flicks dieser Art kommt die Story ebenso vorhersehbar und generisch-simpel daher wie die Charakter-Zeichnungen und -Entwicklungen. Handwerklich solide, geizt der Film nicht mit Brutalitäten und solider Action – ist dabei an sich aber nicht sonderlich „aufregend“. Man kennt solche Streifen halt bereits zu Genüge – egal ob nun mit einer männlichen oder weiblichen Hauptrolle. Zudem ging mir der ständige Wechsel zwischen Philippinisch und Englisch (ähnlich wie schon bei John Woo´s „Manhunt“) auf den Keks…
Re: Filmtagebuch: StS
Bei „Inherit the Viper“ haben wir es mit einem „Indie“-Crime-Drama aus dem Jahr 2019 zutun, das hierzulande unter dem „tollen“ Titel „Fear the Viper“ veröffentlicht wurde und eine Geschichte über drei Geschwister erzählt, die in einem amerikanischen Städtchen illegal mit verschreibungspflichtigen Pillen handeln, um so „einigermaßen vernünftig durchs Leben zu kommen“. Das Spielfilm-Regiedebüt Anthony Jerjens greift ein paar zeitgemäße Themen (allen voran den „Zerfall“ vieler US-Kleinstädte, die Perspektivlosigkeit der betreffenden Bewohner sowie bestimmte Ausprägungen der Opioid-Krise) auf und präsentiert diese auf eine überzeugend „nüchtern-ruhige“ Art und Weise. Originell ist das Gebotene zwar nicht – worüber hinaus die Dialoge zum Teil nicht gerade die besten sind – dennoch überzeugt das Werk u.a. dank seiner trostlos-düsteren Atmosphäre, seinen Charakteren und den sie verkörpernden Darstellern: Als Leads liefern Josh Hartnett und Margarita Levieva hochwertige Performances ab – während Mimen wie Owen Teague, Valorie Curry, Dash Mihok und Bruce Dern kompetenten Support beisteuern. Und anbei noch ein Hinweis von mir: Bitte weder einen Action-Crime-Thriller noch ein „Feel-Good-Movie“ erwarten…
gute
Re: Filmtagebuch: StS
Der hierzulande als „Sadie – dunkle Begierde“ erschienene Erotik-Horror-Psycho-Thriller „Compulsion“ (GB-Kanada-Italien 2016) von Craig Goodwill ist ein Film in einem „eher altmodischen“ Stil, wie man ihn heutzutage bloß noch selten zu sehen bekommt: Ein nicht nur aufgrund seiner Freizügigkeit und Locations (in und um Turin) „markant europäisch“ anmutendes Werk, das mich in bestimmter Weise an eine moderne Version gewisser älterer Veröffentlichungen aus dem Hause „Full Moon Ent.“ denken ließ…
Obgleich nahezu ohne „Charakter-Tiefe“, Spannung, Substanz und „echtem Horror“, bieten die grandiosen Drehorte (vorrangig das Innere und Äußere eines beeindruckenden Schlosses oberhalb eines „klassischen“ italienischen Städtchens in den Bergen) zumindest eine Menge „Eye Candy“ – ebenso wie Hauptdarstellerin Analeigh Tipton, von der man in den vergangenen Jahren definitiv (leider) viel zu wenig zu sehen bekommen hat; an deren Seite Jakob Cedergren und Marta Gastini jeweils „zweckdienlich-okay“ agieren…
Sich in einem ruhigen Tempo „nicht sonderlich aufregend“ entfaltend, werden viele Zuschauer das Ganze gewiss als „langweilig und lahm“ empfinden und abtun – doch habe ich mein (mit 'nem guten Wein verbundenes) Anschauen dieser (laut eines Imdb-Kommentars) „50 Shades of Eyes Wide Shut“-Variante alles in allem (dank der oben genannten Gründe) keineswegs irgendwie bereut sowie in Gestalt der Region Piedmont zudem eine absolut mal ins Auge fassbare Urlaubs-Destination für mich entdeckt…
knappe
Re: Filmtagebuch: StS
Bei „Fractured“ (2019) haben wir es mit einem Mystery-Thriller von Brad Anderson („Session 9“, „the Machinist“, „the Call“ etc.) aus dem Hause „Netflix“ zutun, der leider nicht sonderlich viel aus seiner eigentlich potentiell cleveren und reizvollen Prämisse herauszuholen vermochte. Das liegt nicht unwesentlich daran, dass es zuvor schon eine ganze Reihe ähnlicher Geschichten/Konzepte gab und Drehbuchautor Alan B. McElroy („the Marine“, „Spawn“, „Ballistic: Ecks vs. Sever“ etc.) die vorliegende einfach nicht inspiriert oder geschickt genug zu gestalten in der Lage war, um als Zuschauer nicht bereits nach rund 25 Minuten ziemlich sicher zu können, wie die Auflösung wohl aussehen wird (von gewissen kleineren Details mal abgesehen, natürlich). Ja, das Ende „funktioniert“ dennoch – was zum Teil aber auch mit daran liegt, dass einen der Film entsprechend „in diese Richtung manipuliert“ hat. Darstellerisch machen Sam Worthington und Lily Rabe ihre Sache indes anständig – und solide unterhaltsam ist Verlaufsentfaltung ebenfalls (wodurch sich über so einige Plot-Löcher besser hinwegsehen lässt) – allerdings enttäuscht einen das Gesamtergebnis dennoch unweigerlich, schlichtweg weil dieser Psycho-Thriller in nahezu jeder Hinsicht (leider) zu routiniert-stereotyp geraten ist…
gute
Re: Filmtagebuch: StS
Gleich vorweg: In dem schrägen, schwarzhumorigen Horror-Thriller „Monster Party“ (2018) kommen keine Kreaturen irgendwelcher Art vor – stattdessen bezieht sich der Titel auf einige zu einer „Selbsthilfegruppe“ gehörende Mörder, die es inzwischen länger schon geschafft haben, ihrem „Tötungsdrang“ nicht nachzugeben, und sich aktuell in einer riesigen noblen Villa in Malibu wiedertreffen, um im Rahmen eines Dinners u.a. darüber zu plaudern, wie es ihnen so ergangen ist, sowie um ihre fortbestehende „Trockenheit“ zu feiern. Parallel dazu planen drei junge Diebe, während jener Veranstaltung, bei der sie als Kellner auftreten (natürlich unwissend, was das eigentlich für Leute sind), den Safe auszuräumen. Erwartungsgemäß klappt das nicht so wie geplant – worauf einer nach dem anderen aus den Reihen der Gäste und Eigentümerfamilie „in alte Verhaltensmuster“ zurückzufallen beginnt…
Dieses B-Movie Chris von Hoffmanns („Drifter“) wartet u.a. mit einer schicken Location, einer handwerklich soliden, aber nicht sonderlich inspirierten Inszenierung sowie mit einigen „vertrauten Gesichtern“ auf – allen voran Robin Tunney, Julian McMahon, Lance Reddick, Virginia Gardner und Erin Moriarty. Dazu noch sowohl ein paar groteske als auch einige splatterig-brutale Momente – dankenswerterweise mit „handgemachten“ Effekten. Leicht wird man an „Killers“ von Mike Mendez erinnert – allerdings ist die Inszenierung hier (dem Entstehungsjahr entsprechend) schon merklich auf „modern und cool“ getrimmt; was mitunter einen durchaus „gewollten“ Eindruck heraufbeschwört. Inhaltlich hat der Streifen indes nicht viel zu bieten – weist diverse Klischees auf, ist recht vorhersehbar und bleibt stets „an der Oberfläche“ in Sachen Charaktere und Satire. Alles in allem etwas unbefriedigend – an sich aber nicht ununterhaltsam…
Re: Filmtagebuch: StS
Bei „Malnazidos – im Tal der Toten“ haben wir es mit einem schwarzhumorigen spanischen Zombie-Streifen aus dem Jahr 2020 zutun, den sich „Netflix“ nach diversen Pandemie-bedingten Verschiebungen nun gekrallt hat und der sich vor dem reizvollen, weil nicht gerade oft genutzten historischen Background des Bürgerkriegs im Jahr 1938 entfaltet: Inmitten der Wirren eben jenes Konflikts müssen sich einige „Erbfeinde“ unweigerlich miteinander gegen eine noch größere Gefahr verbünden – nämlich gegen eine Schar eigentlich toter Landsleute, die von den Nazis im Rahmen eines Experiments wiedererweckt wurden sowie nun nach Menschenfleisch gieren…
In dieser Verfilmung des Romans „Noche de Difuntos del 38“ von Manuel Martín Ferreras spielen die betreffenden geschichtlichen und politischen Hintergründe letzten Endes leider jedoch keine größere Rolle – sie sind dem Aufbau und der Entfaltung einer klassischen Genre-Geschichte klar untergeordnet, in der sich Protagonisten unterschiedlicher Ansichten und Ursprünge zusammenraufen müssen, um gegen einen gemeinsamen Feind ums Überleben zu kämpfen. Die Story ist also weder sonderlich origineller noch ausgefeilter Beschaffenheit – und hätte zudem locker um 10 Minuten gestrafft werden können. Nichtsdestotrotz wartet der Streifen u.a. aber mit einem ansprechenden „altmodischen Charme“ auf…
Von den beiden Regisseuren Alberto de Toro und Javier Ruiz Caldera handwerklich brauchbar in Szene gesetzt, findet eine Menge „roter Sprühnebel“ bei den zig Headshots und sonstigen Einschüssen Verwendung: Das mag zwar nicht gerade realistisch aussehen – jedoch irgendwie „netter“ als die anderswo sonst oft gebotenen CGI-Blutspitzer. Derweil machen die Darsteller ihre Sache „zweckdienlich-prima“ und geht der Humor in Ordnung – welcher punktuell allerdings „eigenwillig“ anmutet (wie gleich zu Beginn). Fraglos hätte man aus der Materie und dem Setting mehr herausholen können – solide unterhalten hat mich dieser „etwas unrunde“ Streifen aber dennoch…
gute
Re: Filmtagebuch: StS
Bei „Nocturne“ (2020) handelt es sich um ein Horror-Drama von Regisseurin und Drehbuchautorin Zu Quirke aus der „Welcome to Blumhouse“-Anthology-Reihe von „Amazon Studios“: Ein gelungenes Spielfilm-Debüt, das eine Variation der altbekannten Geschichte von Leistungsdruck sowie der Angst vor Mittelmäßigkeit oder Versagen einer jungen Person erzählt – in diesem Fall eine Klavierspielerin, die von einer großen Karriere träumt und auf dem Weg dorthin zunehmend „die Kontrolle verliert“ (quasi wie „Whiplash“ oder „Prélude“ – allerdings mit einer düsteren übernatürlichen Komponente neben der psychologischen)…
Parallel dazu befindet sich die betreffende talentierte, aber unsichere Musikschülerin zudem in einem Konkurrenzkampf mit ihrer (eigentlich bislang immer erfolgreicheren) Zwillingsschwester – während die Grenze zwischen Realität und Einbildung im Verkauf zunehmend „verschwimmt“. Sonderlich originell, spannend, gruselig oder „tiefschürfend“ ist das Gebotene nicht gerade – wohl aber unterhaltsam, nett anzusehen, handwerklich gut umgesetzt sowie „involvierend“; was nicht unwesentlich einer weiteren überzeugenden Performance Sydney Sweeneys zuzurechnen ist. Herausragend: Das vorzügliche Musik-/Sound-Design…
starke
Re: Filmtagebuch: StS
Der in naher Zukunft angesiedelte Streifen „the Thinning“ (2016) wartet mit einer reizvollen Prämisse auf: Aufgrund der globalen Überbevölkerung haben sich die Länder der Erde zu teils drastischen Maßnahmen entschlossen, um diesem Problem Herr zu werden. Während manche die 1-Kind-Politik nun umso stärker durchsetzen, wird in anderen dafür gesorgt, dass die Menschen nur noch ein bestimmtes „produktives“ Alter lang leben, bevor sie dann sozusagen „euthanasiert“ werden (also ohne dem Aufwand und den hohen Kosten der späteren „Versorgungs- bzw. Pflegejahre“). In den USA wird dagegen folgende Methode praktiziert: Während der Schulzeit müssen alle Kids 1x pro Jahr einen Wissenstest absolvieren – worauf die mit den schwächsten Ergebnissen (5% pro Klassenstufe) im Anschluss prompt exekutiert werden. Dies sichert zugleich, dass die Bevölkerung einen besseren Bildungsstand besitzt sowie dadurch u.a. Innovationen und wirtschaftliche Erfolge gesteigert werden können…
So weit, so nicht uninteressant. Nun die konkrete Geschichte innerhalb dieses Rahmens/Kontexts: Blake und Laina besuchen eine High School in Austin, Texas. Er ist der Sohn des Gouverneurs – sie eine Musterschülerin, die sich um ihre Geschwister kümmert, während ihre Mutter schwer erkrankt ist. Als Blake´s Freundin Ellie den Test nicht besteht – und sein Vater aussagt, „gegen das System“ auch nichts tun zu können – ist Blake im Folgenden derart niedergeschlagen und verärgert, dass er den Test im nächsten Jahr bewusst in den Sand setzt, um sein Leben zu lassen und damit „ein Zeichen zu setzen“, das seinen Dad möglichst zu einem Umdenken bewegt. Der bekommt das allerdings noch rechtzeitig mit und lässt Jake´s Namen im System austauschen – ausgerechnet mit Laina als (zufällige) Leidtragende. Angesichts dieser Manipulation setzt Blake alles daran, die Ausführung dieses Hinrichtungs-Durchgangs aufzuhalten…
„the Thinning“ ist eine „YouTube Red“-Produktion von Michael J. Gallager – einem „Online-Content-Creator“, der zu jenem Zeitpunkt u.a. aber schon mehrere Serien, Shorts sowie den 2012er Horror-Streifen „Smiley“ gedreht hatte. Leider stand ihm nur ein geringes Budget zur Verfügung, so dass man quasi den „the-Purge-1-Weg“ gegangen ist: Statt das „große Ganze“ der Lage zu präsentieren, beschränkte man sich weitestgehend auf einen einzigen Schauplatz – nämlich auf den abgeriegelten Gebäudekomplex, in dem alle festgehalten werden, während Laina und Blake ihren Verfolgern zu entwischen sowie an Beweise fürs Geschehene zu kommen versuchen (mit der Presse und besorgten Eltern vor dem Gelände, dem zunehmenden Druck auf den Gouverneur, der wiederum um eigene „Schadensbegrenzung“ bemüht ist, sowie den anderen Kids, die nicht wissen, was um sie herum gerade vor sich geht etc.)…
Wir haben es also mit einer (inzwischen geradezu „klassischen“) Young-Adult-Dystopie zutun – aber mit keiner von „Kino-Qualität“. Das ist an sich nicht wirklich ein Problem – war schließlich auch nie so gedacht – doch trotz der Materie wirkt das Gebotene hier einfach zu „zahm“ und „oberflächlich“. Das Skript liefert nicht genügend „Attraktivität“ in Sachen Charaktere und Ereignisfolgen – die Regie vermag diese Defizite in keiner Weise zu kaschieren. Selbst die nur 80-minütige Laufzeit wirkt mitunter merklich „gestreckt“ (bspw. in Form mehrerer Schleich-Aktionen durch Ventilationsschächte). Die Spannung hält sich in Grenzen – es gibt eine Reihe von Klischees sowie so einige Logikschwächen zu registrieren. Score, Kamera-Arbeit und Inszenierung kommen derweil ziemlich „konventionell“ daher – worüber ich mich bei einem Projekt wie diesem hier aber gar nicht übermäßig beklagen möchte…
In der Hauptrolle agiert Payton List „annehmbar“, einzelne junge „Online-Content-Creator“ in kleineren Rollen (unter ihnen Lia Marie Johnson) „stören“ nicht wirklich, Michael Traynor gibt einen grimmigen „08/15-Baddie“ zum Besten und Stacey Dash aus „Clueless“ bekommt man auch mal wieder zu sehen. Und dann wäre da noch Logan Paul – seines Zeichens Influencer, Podcaster, Boxer, arschiger NFT-Crypto-Scammer sowie generell ein ziemlicher Blödmann. Als Blake gibt er in den Action-Momenten eine durchaus ordentliche Figur ab – darstellerisch ist er dagegen schlichtweg schwach. Trotz all des verschenkten Potentials, seiner „blassen“ Besetzung und uninspirierten Realisierung fand ich „the Thinning“ mitunter aber keineswegs ununterhaltsam, muss ich sagen – die letzten Minuten gefielen mir sogar überraschend prima…
gute
Re: Filmtagebuch: StS
Und seit neuestem WWE-Wrestler mit mehrjährigem Vertrag.seines Zeichens Influencer, Podcaster, Boxer, arschiger NFT-Crypto-Scammer sowie generell ein ziemlicher Blödmann.
In diesem Sinne:
freeman
Re: Filmtagebuch: StS
Echt? Irgendwie dachte ich, das wäre sein Bruder Jake. Keine Ahnung... ...aber über Logan hab ich halt schon ne Menge zu seinen "Scams" (im Zusammenhang mit NFT/Crypto-Pump-and-Dumps) gesehen und gelesen... wie auch über die Aokigahara-Sache damals... ist ne Pfeife, der Typ.
Re: Filmtagebuch: StS
Das traurige ist ja, dass so ein eher wenig sympathischer Typ Followerzahlen hat, wo man sich einfach nur fragt... why? Auf irgendeinem Account müssen es 15 Millionen sein. Nicht nachvollziehbar...
In diesem Sinne:
freeman
In diesem Sinne:
freeman
Re: Filmtagebuch: StS
Das frage ich mich bei so manchem "Content Creator" da draußen im Netz... ...zumal seine Follower auch immer wieder Geld verlieren, wenn sie auf seinen Rat hin in irgendwelche Memecoins "investieren", deren Wert meist kurz nach Veröffentlichung auf 0 runterkracht...
Re: Filmtagebuch: StS
„the Thinning: New World Order” – die 2018er Fortsetzung des 2016er „Made-for-YouTube“-Hits – schließt nahtlos an die Ereignisse des Vorgängers an, hat die zentrale Cast&Crew erneut mit am Start und kommt merklich aufwändiger und ambitionierter daher. In dem Film stellt sich heraus, dass die betreffenden „aussortierten“ Schüler/innen an der im Fokus stehenden texanischen High School (anders als überall sonst bzw. dem Gesetz nach) in Wahrheit nicht getötet, sondern in ein unterirdisches „Arbeitslager“ verfrachtet wurden, wo sie fortan Produkte für ein eng mit der lokalen Politik verbandeltes High-Tech-Großunternehmen herstellen müssen. Zwar ist das illegal – doch die Verantwortlichen argumentieren (inoffiziell), dass die „Wissensschwachen“ so zumindest noch „einen Beitrag zur Wirtschaftsleistung“ liefern würden…
Dem Tod somit entgangen, trifft Blake vor Ort auch wieder auf Ellie – während sein Vater (trotz des Wissens, was aus seinem Sohn wurde) medienwirksam trauert und aktiv in den Präsidentschaftswahlkampf einsteigt. Laina und ihr Kumpel Kellan (Calum Worthy) stellen derweil Nachforschungen an – u.a. da sie den „offiziellen Meldungen“ nicht trauen: Er macht das im Rahmen eines Jobs bei einem News-Sender – sie wird von einer „Widerstandsbewegung“ rekrutiert und nimmt zum Schein eine Position im Wahlkampfteam von Blake´s Dad an, für den das wiederum „gute PR“ markiert. Nach einem Zeitsprung im Geschehen entfaltet sich das Finale dann am Wahltag: Blake und Ellie versuchen zu fliehen – während Laina und Kellan die „finsteren Machenschaften“ des Politikers und des Konzerns endlich der Öffentlichkeit aufzeigen wollen…
„the Thinning: New World Order” ist voller Klischees und altbekannter Genre-Versatzstücke – vermengt diese aber immerhin zu einer durchaus „oberflächlich-unterhaltsamen“ Angelegenheit. So ist das „Arbeitslager“ bspw. (neben den Produktionsflächen) wie ein Gefängnis geartet – Wärter, Gruppierungen, Nebenbuhlerschaften, Revolten, einen fiesen Institutionsleiter (wieder Michael Traynor), Schlägereien im Essenssaal und sogar Cage-Fights inklusive! Liebeleien und Sex ist ebenfalls möglich, da es keine Geschlechtertrennung in der Einrichtung gibt. Bei Laina und Kellan sind indes u.a. Daten-Diebstähle, geheime Treffen, korrupte Beamte und Mordanschläge angesagt. Alles recht „einfach gestrickt“ – erfreulicherweise dieses Mal aber ohne „Leerlauf“…
In der Hauptrolle agiert Peyton List erneut „okay, aber blass“, Logan Paul ist weiterhin kein brauchbarer Schauspieler – meistert die Action aber überzeugend – Calum Worthy gibt einen soliden „Sidekick“ ab, die Parts von „Internet-Sternchen“ Lia Marie Johnson (als Ellie) und Laura Harring („Mulholland Dr.“) als böse Firmenchefin sind nun größer und Charles Melton (TV´s „Riverdale“) ist als ein „Rivale“ Blakes neu mit von der Partie. Man merkt einfach, für welche Zielgruppe das Werks bestimmt ist – weshalb es so auch manch überflüssige Kuss-Szene zu verzeichnen gibt. Zwischen den verschiedenen Plot-Strängen und Setpieces entfaltet sich der Film ein wenig „holprig“ – Regisseur Michael J. Gallagher´s Regie ist als „uninspiriert-B-Movie-haft-akzeptabel“ zu werten…
Inhaltlich wird auch dieses Sequel dem Potential der Geschichte nicht ernsthaft gerecht – bietet aber immerhin mehr Action, Abwechslung, Verschwörungen und Verstrickungen sowie einzelne nette Locations und einen höheren Produktionsaufwand. Das Finale kommt schön „eskalierend“ (seitens der Story und Ereignisse) daher – weist jedoch leider eine von insgesamt ein paar Logikschwächen auf (ein Verkünden des Wahlergebnisses geht schließlich nicht mit einer sofortigen Machtübernahme in genau dem Moment einher). Irgendwie schade, dass es (trotz „Cliffhanger“) keinen 3. Teil gibt – was gewiss wohl auch mit daran liegt, dass dieser hier erst nach „Verschiebungen“ veröffentlicht wurde, da Logan Paul damals gerade in seinem „Suicide Forest“-Skandal verstrickt war…
Kurzum: „the Thinning: New World Order” bietet einem „oberflächliche“, keineswegs hochwertige Kost (in Sachen Dialoge, Charaktere, Performances etc.) – weist allerdings einen gewissen „Gulity-Pleasure-Entertainment-Faktor“ auf. Mit mehr Geld und besser ausgearbeiteten Vorlagen hätte man eine durchaus ordentliche Young-Adult-Franchise aus dem Ganzen schaffen können…
knappe
Re: Filmtagebuch: StS
Ich muss gestehen, es gar nicht mehr auf dem Schirm gehabt zu haben, dass die 2016er Veröffentlichung „Rupture“ von Steven Shainberg stammt – dem durchaus interessanten Regisseur von „Hit Me“ (nach dem Roman von Jim Thompson), „Secretary“ und „Fur: An Imaginary Portrait of Diane Arbus“. Dem Trailer nach habe ich da eher typischen „B-Movie-Shlock“ erwartet… und irgendwie habe ich das auch bekommen – allerdings dann doch nicht so ganz sowie etwas anders als gedacht…
Nicht nur der Aufbau folgt jenem gängiger Vertreter des „Torture Porn“-Subgenres, sondern überdies die Optik bzw. Ästhetik, Art der Location sowie einige der angewandten Methoden, denen sich unsere von Noomi Rapace verkörperte Hauptprotagonisten Renee seitens einer Gruppe unbekannter Verschlepper ausgesetzt sieht. Statt Blut und physische Qualen steht hier allerdings vorrangig „psychologischer Horror“ im Fokus (die Überwindung individueller Ängste/Phobien)…
Dienlich offeriert Shainberg dem Publikum nie einen Informations-Vorsprung gegenüber Renee – und so wird nicht nur durch ihre Fluchtbemühungen Spannung erzeugt, sondern auch durch die Frage, was zur Hölle diese Leute überhaupt von ihr wollen. Leider gibt es immer mal wieder „Leerlauf“ zu verzeichnen und hätten einige Szenen klar inspirierter/besser ausgearbeitet werden können – von gewissen „doofen Momenten“ (wie einer in einem Keller) mal ganz zu schweigen…
Punktuelle WTF?!?-Augenblicke haben meine Neugier indes aufrecht erhalten, wie das Ganze wohl ausgehen mag – bevor sich die präsentierte zentrale Preisgabe dann als klare „Geschmacksache“ entpuppte: Pures „B-Movie-Material“! Der Epilog hat mir wenig zugesagt, die Besetzung geht an sich in Ordnung (neben Rapace sind u.a. noch Kerry Bishé, Peter Stormare und Michael Chiklis mit vor der Partie) – bloß sind die betreffenden Performances mitunter echt nicht gerade gute…
Rapace agiert „mit vollem Einsatz“ – aber mal abgesehen davon, dass ich sie generell eh nicht sonderlich mag, habe ich mit ihrer Figur hier nie in einem einträglichen Maße mitfiebern können. Alles in allem ist dieser Sci-Fi-Horror-Thriller eine „eigenwillige“, letztlich nicht wirklich vernünftig zufrieden stellende Angelegenheit, bei der ich mich jeweils in gewisser Hinsicht (ansatzweise) an eine Kreuzung aus „Martyrs“ und „Méandre“ erinnert gefühlt habe – welche aber beide klar besser sind als „Rupture“…
knappe
Re: Filmtagebuch: StS
„Aux yeux des vivants“ (deutscher Titel: „Among the Living – das Böse ist hier“) ist ein 2014er Horror-Streifen des Gespanns Alexandre Bustillo und Julien Maury (u.a. „Inside“ und „Livid“), der mit einem ebenso „abstoßenden“ wie gewalttätigen Prolog eröffnet – nur um dann plötzlich die betreffende „intensive Atmosphäre“ gegen ein ruhiges „Stand by me“-eskes Szenario auszutauschen, bei dem drei „rebellische“ junge Jugendliche im Mittelpunkt stehen. Leider sind eben jene recht unsympathische Kids – was für den Zuschauer nicht gerade von Vorteil ist…
Bei ihren Streifzügen durchs Umland ihres Wohnorts beobachten sie in einer alten, verfallenen Filmstadt (nette Location!) die Verschleppung einer Frau – worauf sie ihren Mut zusammennehmen und sie zu retten gedenken: Im Zuge dessen geraten sie allerdings mit den beiden Tätern in Kontakt – einem „Agent Orange“-artig physisch wie psychisch kranken Mann und dessen großer, weißhäutiger, haarloser (mutierter?) Sohn – vor denen sie gerade noch so flüchten können, bevor Paps seinen Spross kurzerhand hinter ihnen her schickt, was zu neuerlichen Grausamkeiten führt…
Leider bewegt sich der Streifen fast komplett entlang vorhersehbarer, altbekannter „Genre-Pfade“, wartet mit einem mauen Drehbuch (samt einiger mächtiger Logik-Schwächen) auf und kann zudem weder darstellerisch noch inszenatorisch vernünftig überzeugen. Bei einigen brutaleren Sequenzen sowie während dreier (!) Home-Invasion-Passagen beweisen Bustillo und Maury durchaus ihr Talent fürs Erzeugen von Spannung und Unbehagen – nur reicht das im Ganzen definitiv nicht aus, zumal auch das da Gebotene nicht sonderlich origineller oder kreativer Natur ist…
Und der Gore-/Gewalt-Faktor? Überwiegend wird hier immerzu unmittelbar vor den expliziteren Akten bzw. Momenten weggeblendet: Sie werden der Vorstellungskraft des Publikums überlassen – mit Ausnahme eines überraschend drastischen Splatter-Effekts. Den Machern ging es merklicherweise eher um „Ungemütlichkeit“. Das „Sehnsucht nach einer glücklichen Familie“-Thema Bustillos und Maurys ist erneut erkennbar – plus diverse andere dem Horror-Genre entnommene Versatzstücke (Clown-Maske, Babysitterin, fieser Stiefvater, überflüssiger Epilog etc.)…
Kurzum: Letzten Endes können punktuelle gelungene Einzelmomente diesen ziemlich „holprigen“, klischeehaft-uninspiriert-schwach verfassten „Terror-Streifen“ aus französischen Landen nicht retten…
gute
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