Filmtagebuch: Ed Hunter

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John Woo
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Beitrag von John Woo » 08.11.2009, 12:02

Ed Hunter hat geschrieben:an Pseudokompliziertem hab ich in dem Bereich schon weit schlimmeres erlebt (an dieser Stelle sei auch an Seagal verwiesen ;-))
Naja, dieser Vorwurf ist auch nicht mehr brandaktuell, seit 2007 kam kein einziger Seagal-Film mehr dem ich das ankreiden würde. :wink:

Ja, sind wir mal gespannt. Bei Gallowwalker habe ich aber allmählich ein schlechtes Gefühl, so wie sich das hinauszögert.

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Ed Hunter
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Beitrag von Ed Hunter » 08.11.2009, 12:17

John Woo hat geschrieben:
Ed Hunter hat geschrieben:an Pseudokompliziertem hab ich in dem Bereich schon weit schlimmeres erlebt (an dieser Stelle sei auch an Seagal verwiesen ;-))
Naja, dieser Vorwurf ist auch nicht mehr brandaktuell, seit 2007 kam kein einziger Seagal-Film mehr dem ich das ankreiden würde. :wink:
Seit 2007 bin ich bei Seagal auch ziemlich ausgestiegen und habe es weitgehend aufgegeben, seinen Output noch überblicken zu wollen. ;-) (Ausnahme "Deatly Weapon", der auch richtig gut war)
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Beitrag von John Woo » 08.11.2009, 12:26

Achso. Ja das kann man nicht verübeln, bei dem Output den er hat. Was ich dir zumindest noch empfehlen kann, wäre "Driven to Kill".


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Ed Hunter
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Beitrag von Ed Hunter » 15.11.2009, 00:49

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Beitrag von Ed Hunter » 15.11.2009, 00:54

Flashdance (1983)

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Sechs Jahre nach „Saturday Night Fever“ und vier vor „Dirty Dancing“ entstand 1983 mit „Flashdance“ ein Tanzfilmklassiker, dem keiner seiner Genrekollegen das Wasser reichen kann. Die vom später in derselben Dekade mit „9 ½ Wochen“ und „Eine verhängnisvolle Affäre“ weitere große Hits landenden Adrian Lyne chic inszenierte „Kämpf für deine Träume“-Mär präsentiert sich von vorne bis hinten als 80er-Jahre pur, lebt zur Gänze von ihrem mit den Jahren und Nostalgiebonus nur ungemein gewachsenen Flair sowie dem legendären, großartigen Soundtrack in Verbindung mit top choreografierten, edel gefilmten Tanzszenen. Der Hauch von Nichts an Story tritt zurück hinter einem enorm kurzweiligen und charmanten Style-over-Substance-Overkill, der eine gleichermaßen sympathische wie hübsche und stets leicht bekleidete Jennifer Beals durch ein eineinhalbstündiges Musikvideo zu Pop-Evergreens wie „Maniac“, dem alles dominierenden Überklassiker „What A Feeling“ und vielen weiteren Soundtrack-Highlights jagt. „Flashdance“:100% 80er-Kult, für Fans der Musik und des unverwechselbar charakteristischen optischen Stils des damaligen Filmschaffens ein immenses atmosphärisches Flair versprühender audiovisueller Hochgenuss.

Ich geh schon mal in Deckung :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

:liquid9:

Joyride 2 - Dead Ahead

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Bereits 2002 hatte sich B-Action-Könner Louis Morneau mit dem verspäteten „Hitcher“-Sequel „Hitcher Returns“ am zweiten Teil eines erfolgreichen Highwaythrillers versucht, sechs Jahre später durfte er dieselbe Aufgabe erneut meistern und dem 2001er Paul-Walker-Streifen „Joyride“ ein zweites Kapitel spendieren: Das bietet inhaltlich konventionelle, zudem von klaffenden Logiklöchern gebeutelte Roadmovieschocker-Unterhaltung, die jedoch nicht nur durch Morneaus gewohnt souveräne Inszenierung und die chice Optik, sondern vor allem die hübsch fiese teils in „Saw“sche Torture-Gefilde driftende Heftigkeit der grausamen Spiele des diesmaligen Trucker-Psychopathen überzeugt. „Joyride 2“ erfindet das Genrerad zweifellos nicht neu, ist aber höchst solides DTV-Entertainment.

:liquid6:

Ich, Dr. Fu Man Chu (1965)

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Schon in den Jahren 1929 bis 1932 hatte die Kultfigur des Dr. Fu Man Chu in wechselnder Besetzung ihr Unwesen getrieben, 1965 erfuhr sie in „Dracula“-Star Christopher Lee ihre wohl bekannteste Inkarnation, die dem Schurken auch noch in diversen Sequels Gestalt verleihen sollte. Abseits des Kult- und Nostalgiebonus bietet der Film solides 60er-Jahre-Krimientertainment mit dank der Location London und Hauptdarsteller Joachim Fuchsberger omnipräsentem Edgar-Wallace-Einschlag. Obwohl weder Story noch Action übermäßig begeistern können, sichert sein Flair allein dem Klassiker einem mehr als passablen Unterhaltungswert.

:liquid6:

Airboss 2 - Mission 2002 (1998)

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Ein Jahr nach der qualitativen Totalbruchlandung „Airboss“ schlüpfte Frank Zagarino 1998 ein zweites von bislang vier Malen in die Rolle des US-Piloten Frank White und wurde im Sequel „Mission 2002“ auf einem Trip ins All kurzzeitig zum „Spaceboss“, nur um anschließend zurück auf Erden eine tödliche Verschwörung aufzudecken. Erneut geht der Videothekenschund in allen Belangen aufs Konto des Dänen J. Christian Ingvordsen, der sich als Regisseur, Produzent, Darsteller und Autor in Personalunion mit der „Airboss“-Franchise ein zweifelhaftes Denkmal gesetzt hat. Zwar gestaltet sich die Fortsetzung aufgrund einer geringfügig unterhaltsameren Story ein wenig kurzweiliger als der Erstling, diesen noch zu unterbieten wäre aber auch ein wahres Kunststück gewesen. Da Dialoge und vor allem Action jedoch nach wie vor auf unterirdischem Niveau sind, ist auch „Airboss 2“ von einem guten Genrefilm so weit entfernt wie Frank Zagarino vom Oscar.

:liquid3:
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Beitrag von Ed Hunter » 28.11.2009, 18:44

Wanted (2008)

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Wer für ironisch überdrehte Over-the-Top-Action der Marke „Crank“ oder „Shoot Em Up“ zu begeistern ist, wird im 2008er Hollywood-Debüt des „Wächter der Nacht / Wächter des Tages“-Regisseurs Timur Bekmanbetov, „Wanted“, ein neues Mekka finden: Basierend auf einem Comic, trägt die Ballermär um einen sich unversehens in der Welt einer mysteriösen Killerbruderschaft wiederfindenden jungen Loser (James McAvoy; „Last King of Scotland“), dieser ihrer Herkunft stilistisch konsequent durch ein jeglichem Realismus entrücktes, in seinem teils an Fantasy-Dimensionen kratzenden Universum aber auf wundersame Weise stets stimmig und glaubwürdig wirkendes inszenatorisches Konzept auf famose Weise Rechnung – „Wanted“ ist ein Zelluloid gewordener Comic, der dem Zuschauer das Unmögliche überzeugend als das Normalste der Welt verkauft und ihn mit einem Actionreigen überwältigt, dem keine physikalischen Grenzen gesetzt sind. Der Film ergeht sich orgiastisch in hyperkomplizierten Autostunts, non-linear fliegenden Kugeln, durch die Luft segelnden Kombattanten und sonstigen hemmungslos überzeichneten Fight-Fantasien – was diese Krawallorgie neben den stylishen, kreativen Choreografien so perekt macht, ist dabei, dass sie aller over-the-top-Unmöglichkeiten zum Trotz zu keinem Zeitpunkt lächerlich und nie unfreiwillig komisch wirkt. Die ironische Note ist ohnehin nicht zu übersehen, doch auch Peinlichkeiten wie die Fallschirm-Sequenz aus „Shoot Em Up“ bleiben glücklicherweise aus. Dass der Härtegrad ordentlich ist und Bekmanbetov mit der größten Freude das Blut über die Leinwand spritzen lässt, zeichnet – teils etwas billig wirkendem CGI-Look zum Trotz – den Streifen in Zeiten weichgespülten PG-13-Mainstreams zusätzlich aus. Abseits der Action bietet „Wanted“ mit dem gewohnt erhabenen Morgan Freeman, der als coole Killerbraut souveränen Angelie Jolie und dem eine großteils gelungene Performance als vom Loser zum Held mutierender Hauptfigur abgebenden James McAvoy ein überzeugendes Darstellerensemble und gewinnt zusätzliche Sympathie aus seinem Charakter als allegorischer Appell an alle unzufriedenen Versagertypen da draußen, ihr Pussytum hinter sich zu lassen und selbstbewusst ihr Leben auf die Reihe zu kriegen.

:liquid9:

Der Baader-Meinhof-Komplex (2008)

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Zehn Jahre bundesrepublikanische Geschichte komprimiert auf zweieinhalb Stunden Film – dass in Uli Edels RAF-Chronik „Der Baader-Meinhof-Komplex“ Hintergründe unter die Räder kommen, für tiefgehende Beleuchtung der (Neben-)Charaktere oftmals keine Zeit bleibt und sich die Geschehnisse, anhand von Nachrichtendokumenten ultraknapp zusammengefasst, vor allem gegen Ende hektisch zu jagen beginnen, ist dem ambitionierten zeitlichen Konzept des Films geschuldet. Das mag man als Überfrachtung betrachten und ist besonders für über die historischen Zusammenhänge nicht informierte Zuschauer fraglos ein Manko – es bleibt jedoch weitgehend das einzige der für den Auslands-Oscar nominierten, auf dem gleichnamigen Sachbuch Stefan Austs basierenden Bernd-Eichinger-Produktion. Nebem dem den Film durchweg zum packenden, spannenden Thriller machenden hohen Tempo überzeugen vor allem das atmosphärisch eingefangene 60er- und 70er-Kolorit sowie die Leistungen des prominenten, von einem großartigen Moritz Bleibtreu als Andreas Baader angeführten Casts. Fesselnde, handwerklich sehr gute Geschichtsstunde im Zeitraffer.

:liquid8:

Wall-E - Der letzte räumt die Erde auf (2008)

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Da ich den kompletten Mittelteil verschlafen habe, mag ich dem Film unrecht tun und ist die Wertung vorläufig.

Nach „Die Unglaublichen“, „Cars“ und „Ratatouille“ legte die renommierte Disney Pixar – Animationsschmiede 2008 mit der Sci-Fi-Lovestory „Wall-E“ unter der Regie Andrew Stantons, welcher fünf Jahre zuvor bereits den Pixar-Hit „Findet Nemo“ inszeniert hatte, den nächsten Erfolgsstreifen vor. Der setzt auf eine Hauptfigur, die so süß ist, wie es die Möglichkeiten eines Müllroboters eben zulassen, und gefällt mit zahlreichen Genrezitaten an „2001“ und co., hat jedoch ein recht unzugängliches Figureninventar sowie eine oftmals seltsame Atmosphäre und kann früheren Pixar-Filmen nicht das Wasser reichen.

:liquid6:

East is East (1999)

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Recht unausgegoren zwischen Drama und Komödie schwankend und über weite Strecken einen roten Storyfaden etwas vermissen lassend, weiß das britische 99er Werk „East is East“ über eine pakistanische Einwandererfamilie und mit deren Lebenssituation einhergehende bekannter Problematiken wie Kulturcrash, Fremdenfeindlichkeit und arrangierten Hochzeiten trotz – größtenteils auf humoristischer Ebene – gelungener Einzelmomente nicht recht zu überzeugen. Eher ein schräges Kuriosum, recht bieder inszeniert.

:liquid4:

Cyber Zone (1995)

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Eine allzu große Erwartungshaltung generiert die Konstellation Royal Oaks Entertainment / Fred Olen Ray nun wirklich nicht, da fällt der hierzulande hübsch nichtssagend als „Cyber Zone“ releaste 1995er Sci-Fi-Thriller „Droid Gunner“ um entführte Sex-Cyborgs gar erfreulich passabel aus: Zwar reißen weder die dünne, mit „Blade Runner“-Zügen versehene Story noch die hölzern inszenierten Actionszenen vom Hocker und agiert das Darstellerensemble abgesehen vom auf seine Weise recht coolen Matthias Hues („Dark Angel“) höchst bescheiden; trashiger, teils unfreiwillig komischer Unterhaltungswert ist jedoch gegeben und selbst die billigen Settings sind bisweilen durchaus für eine charmante, sleazy Endzeit-Sci-Fi-Atmosphäre gut. B-Movie-Fans begehen mit der Sichtung keinen großen Fehler.

:liquid5:

Inland Empire (2006)

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Fünf Jahre nach dem großartigen „Mulholland Drive“ knüpfte Regielegende David Lynch 2006 mit seinem nächsten Feature-Film „Inland Empire“ an dessen surrealen Wahnsinn an und bot den Fans gewohnt anspruchsvolle Kost. Dass er das unergründliche, vertrackte Verwirrpiel um Schein und Sein diesmal in einer epischen Lauflänge von nahezu drei Stunden ausbreitete, kommt dem Film-im-Film-Opus allerdings nicht zugute, mischen sich doch unter die gewohnt großartigen, düster-atmosphärischen Lynchschen Highlight-Momente diverse langatmige Passagen. Konstant großartig sind die Leistung von Hauptdarstellerin Laura Dern sowie die Kameraarbeit – in seiner Sperrigkeit und Überlänge bleibt „Inland Empire“ hinter den stilistisch vergleichbaren Lynch-Großtaten „Lost Highway“ und „Mulholland Drive“ jedoch zurück.

:liquid6:
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Beitrag von SFI » 29.11.2009, 08:40

Ed Hunter hat geschrieben:Flashdance (1983)

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Ich geh schon mal in Deckung :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:

:liquid9:
Habe den auch mit einer 8/10 gewürdigt 8-)
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Beitrag von gelini71 » 29.11.2009, 13:44

"Flashdance" finde ich auch OK - habe ich damals als Teenager sogar im Kino gesehen.
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Ed Hunter
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Beitrag von Ed Hunter » 05.12.2009, 13:22

Unsichtbarer Feind - Flight of Fury (2007)

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Der Dicke macht auf Dudikoffs Spuren Jagd auf einen entführten Stealth-Bomber – so lahm wie die ausgelutschte Story sind auch Optik und Inszenierung des immerhin nicht actionarmen Afghanistan-Rabatzes. Da sich die Schauwerte aber großteils aus Stock Footage rekrutieren und Michael Keuschs Schießereien keine inszenatorischen Bäume ausreißen, bleibt selbst auf dem Actionsektor lediglich der Unterhaltungswert des Hauptdarstellers in Prügellaune. Zwar hat Seagal mit Gurken wie „Ticker“ oder „The Foreigner“ auch schon noch Übleres abgeliefert – ein Ruhmesblatt seiner DTV-Filmografie ist „Flight of Fury“ aber ganz und gar nicht.
:arrow: Review

:liquid3:

Funny Games U.S. (2007)

BildBild

1997 hatte der Österreicher Michael Haneke mit „Funny Games“ einen der härtesten und gleichzeitig brillantesten Psychothriller aller Zeiten inszeniert, zehn Jahre später drehte er sein Meisterwerk mit Hollywood-Besetzung 1:1 für den US-Markt nach. Über Sinn und Notwendigkeit dieses Vorgehens mag man streiten, der Film an sich entfaltet seine beklemmende Kraft jedoch auch in der amerikanischen Fassung mit unbeeinträchtigter Intensität. Handwerklich brillant und sensationell gespielt (vor allem Michael Pitts Psychopathen-Performance ragt heraus) ist der sich auf raffinierte und perfide Weise zur Gesellschafts- und Medienkritik wandelnde Alptraum-Schocker ein ungemein bedrückender, brutaler, in der ersten halben Stunde besonders meisterlich konstruierter, atmosphärisch grandioser und intelligenter Schlag in die Magengrube. Groß!

:liquid10:

K-19 - The Widowmaker

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Basierend auf wahren Begebenheiten inszenierte Actionregisseurin Kathry Bigelow („Point Break“, „Strange Days“) 2002 mit „K-19“ den besten U-Boot-Thriller seit „Crimson Tide“: Nicht nur liefern sich Harrison Ford und Liam Neeson als Kapitän und erster Offizier eines sowjetischen Atom-U-Boots auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges einen hochspannenden, packenden Machtkampf unter Wasser; Probleme im Reaktor sorgen zudem für eine ungemein beklemmende Atmosphäre, die den Film abseits des Thriller-Charakters zum intensiven Alptraum-Drama macht. Eine angemessene Portion Pathos rundet das emotionale, fesselnde Denkmal für die Männer von K-19 zum höchst gelungenen Genrefilm und einem Highlight in der Filmografie Kathyrn Bigelows ab.

:liquid8:

Bank Job (2008)

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Abseits des puren Actionkinos kehrte Haudrauf-Star Jason Statham 2008 mit „Bank Job“ zu dem Genre zurück, das ihn einst unter Guy Ritchie groß gemacht hatte: Dem Gangsterthriller. Anstatt mit der Leichtigkeit und grotesken Ironie eines „Bube, Dame, König, Gras“ oder „Snatch“ geht es hier jedoch weitgehend ernst zur Sache, was dem Unterhaltungswert allerdings keinen Abbruch tut. Ist der nach mittlerweile allzu breitgetretenem Muster abgewickelte Bankraub per se erst mal abgewickelt, nimmt „Bank Job“ erst richtig Fahrt auf und entwickelt sich zum hochspannenden Thriller, in dem lustvoll jeder jeden erpresst. Der flotte Soundtrack, das nette Retroflair und Roger Donaldsons routinierte Regie runden den auf wahren Begebenheiten basierenden Film überzeugend ab; um dauerhaft in Erinnerung zu bleiben, fehlt es dem Genrestreifen dann aber doch an inhaltlicher Innovation.

:liquid7:

Heiße Millionen (1996)

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„Irresistible Impulse“ lautet der Originaltitel dieser müden 1996er US-Ramschproduktion – übertragen auf den Zuschauer lässt er sich auf die Betätigung der FastForward- oder gleich Ausschalttaste der Fernbedienung beziehen: Der mit gar fürchterlichen Dialogen und ebensolchen Schauspielerleistungen gespickte Immobilienmakler-Krimi, der seine uninteressante, konstruierte Story mit ein wenig ödem Softcore-Gefummel anreichert, ist eine qualitative Bruchlandung sondergleichen.

:liquid2:

Butterfly Effect 2 (2006)

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„Butterfly Effect“ war 2004 ein großartiger Beitrag zum altbewährten Fantasy/Mystery-Sujet um die Möglichkeit der Veränderung des Laufs der Zeit, zwei Jahre später folgte das erste von bislang zwei DTV-Sequels, für das man den seit seinem Regiedebüt „Mortal Kombat 2“ anno 97 von der Bildfläche verschwundenen Regisseur John R. Leonetti aus der Versenkung holte. Zwar ist die Faszination der Prämisse ungebrochen, doch die lieblose, lahme, uninspirierte Umsetzung verspielt diesen Kredit rasch. Keine Katastrophe, doch auch nicht mehr als ein dem Original unwürdiger Fließband-Nachklapp.

:liquid4:
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Beitrag von Seemi » 05.12.2009, 19:06

Ed Hunter hat geschrieben:Funny Games U.S. (2007)

BildBild

1997 hatte der Österreicher Michael Haneke mit „Funny Games“ einen der härtesten und gleichzeitig brillantesten Psychothriller aller Zeiten inszeniert, zehn Jahre später drehte er sein Meisterwerk mit Hollywood-Besetzung 1:1 für den US-Markt nach. Über Sinn und Notwendigkeit dieses Vorgehens mag man streiten, der Film an sich entfaltet seine beklemmende Kraft jedoch auch in der amerikanischen Fassung mit unbeeinträchtigter Intensität. Handwerklich brillant und sensationell gespielt (vor allem Michael Pitts Psychopathen-Performance ragt heraus) ist der sich auf raffinierte und perfide Weise zur Gesellschafts- und Medienkritik wandelnde Alptraum-Schocker ein ungemein bedrückender, brutaler, in der ersten halben Stunde besonders meisterlich konstruierter, atmosphärisch grandioser und intelligenter Schlag in die Magengrube. Groß!

:liquid10:
Ich finde den an sich gut gefilmt und gespielt, aber gleichzeitig sooo elend langweilig und unansprechend, dass ich nur auf :liquid4: komme.
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Beitrag von SFI » 06.12.2009, 09:08

Fand schon das Original extrem schlecht.
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Beitrag von Ed Hunter » 06.12.2009, 13:28

Bei dem Film gehen die Meinungen ja extrem auseinander zwischen schlecht und Meisterwerk - für mich aber ganz klar letzteres. Der beeindruckendste und härteste Psychothriller, den ich kenne - im Original genauso wie im Remake, wobei das Original aufgrund des der eigenen Lebenswirklichkeit näheren Ösiland-Settings imo noch heftiger wirkt.
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Beitrag von Ed Hunter » 12.12.2009, 14:04

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Beitrag von Ed Hunter » 12.12.2009, 14:14

Elementarteilchen (2006)

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Ein intelligentes filmisches Kleinod über das Leben und die Liebe schuf Oskar Roehler 2006 mit der Verfilmung von Michel Houellebecqs Roman „Elementarteilchen“: Prominent besetzt mit einer deutschen Starriege, die dem überzeugend aufspielenden Hauptdarstellertrio Moritz Bleibtreu / Christian Ulmen / Martina Gedeck bekannte Gesichter wie Franka Potente, Corinna Harfouch, Uwe Ochsenknecht, Tom Schilling und Herbert Knaup in Nebenrollen zur Seite stellt, glänzt das mit einem großartigen Soundtrack veredelte Drama als philosophische, zum Nachdenken anregende Lebensreflexion, deren pessimistisch-tragischer Grundton gegen Ende eine versöhnliche, poetisch-hoffnungsvolle Wendung nimmt. Groß.

:liquid8:

Wild Bill (1995)

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Zwei Jahre nach „Geronimo“ zog es Walter Hill 1995 ein weiteres von vielen Malen in seiner Karriere in den Wilden Westen und erneut war es das Portrait einer realen Western-Legende, dessen der Actionregisseur sich annahm: Seine Präsentation des wilden Lebens von Revolverheld James Butler Hickok, dessen Wege sich auch mit den ebenfalls populären Figuren Buffalo Bill und Calamity Jane kreuzten, leidet zwar unter dem etwas ungelenk aus episodenhaftem Erzählstil und zahlreichen Flashbacks konstruierten Drehbuch und lässt die Hill-typischen ästhetisierten Gewaltexzesse zugunsten harmloser und gewöhnlicher gehaltener, aber immerhin in der Wahl der Opfer hübsch kompromissloser Schießereien vermissen, doch Jeff Bridges’ exzellente Darstellung des Titelhelden allein macht den zweifelsohne kurzweiligen Streifen zum gelungenen Westernentertainment – wenngleich qualitativ keinem neuen „Long Riders“.

:liquid7:

Das Schreckenshaus des Dr. Death (1974)

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Als Horrorschauspieler, dessen unter dem klangvollen Namen Dr. Death meuchelnde Paraderolle auch im realen Leben zu wüten beginnt, trägt Genreikone Vincent Price den netten 1974er Gruselkrimi „Das Schreckenshaus des Dr. Death“. Der ist zwar eher harmlos als schrecklich und nutzt das Potential seiner Story lediglich zu konventioneller Maskenmörder-Routine mit nur vereinzelten atmosphärischen Highlights, als kurzweiliger Durchschnitt mit nostalgischem Charme ist er für Price- und GB-Grusel-Fans aber fraglos brauchbar.

:liquid5:

Girls Club - Vorsicht bissig!

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Ein Jahr nach dem großartigen Bodyswicht-Spaß „Freaky Friday“ waren Regisseur Mark Waters und Hauptdarstellerin Lindsay Lohan für die Highschool-Komödie „Girls Club“ wiedervereint: Nette Lacher halten sich hier mit eher verunglückten Versuchen, sympathische mit peinlichen Momenten in etwa die Waage, sodass der Teenie-Zickenkrieg unterm Strich okaye Unterhaltung, aber auch nicht mehr bietet.

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Meine schöne Bescherung (2007)

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Alle Jahre wieder kommt nicht nur das Christuskind, sondern auch das passende filmische Programm zum Fest der Liebe, 2007 ergänzte der Patchworkfamily-Spaß „Meine schöne Bescherung“ das Chaos-unterm-Mistelzweig-Genre um einen höchst unterhaltsamen, mit Martina Gedeck und Heino Ferch so prominent wie überzeugend besetzten weiteren Vertreter: Das arg unglaubwürdige und konstruierte Storygerüst um eine vierfach geschiedene Mutter, die all ihre Ehemaligen samt Ex des aktuellen Gatten zum Weihnachtsfest einlädt, sowie vereinzelte allzu ernsthafte Passagen kann man ob der grandiosen Chaoskomik, die das Fest der Liebe und Harmonie genretypisch lustvoll in ein physisches wie psychisches Schlachtfeld verwandelt, mühelos verzeihen – „Meine schöne Bescherung“ ist ein temporeicher, von zahlreichen grandiosen Einzelmomenten gekrönter Comedyspaß, der den Klassikern seiner Zunft nicht das Wasser reichen können mag, für witzige vorweihnachtliche Abendunterhaltung aber glänzend zu gebrauchen ist.

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Beitrag von Ed Hunter » 19.12.2009, 10:47

Der Mann, der niemals lebte (2008)

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Mit seiner nach „Ein gutes Jahr“ und „American Gangster“ dritten Zusammenarbeit mit Lieblingsstar Russel Crowe in Folge, „Der Mann der niemals lebte“, leistete Regielegende Sir Ridley Scott 2008 seinen Beitrag zur einsetzenden filmischen Aufarbeitung des Irakkriegs und Nahost-Terrors. Handwerklich brillant glänzt der Film mit großartigen Bildern und perfekter Actioninszenierung Scotts und kann sich daneben vor allem auf die glänzende Performance Crowes verlassen, der dem eigentlichen Hauptdarsteller Leonardo diCaprio mühelos die Show stiehlt, während die bisweilen intelligente Denkanstöße gebende Agentenstory nicht unbedingt über souveränen Durchschnitt hinauskommt. Ein sehenswerter, top gemachter und thematisch brandaktueller Thriller ist Scott mit „Body of Lies“ insgesamt zweifelsohne gelungen – und mit dem Einsatz des „Chinese Democracy“-Vorboten „If The World“ im Abspann ist er zudem noch von rockhistorischer Relevanz. ;-)

:liquid7: bis :liquid8:

Taxi 4 (2007)

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Zum nunmehr vierten Mal schickte Baguetteaction-Starproduzent Luc Besson seine „Taxi“-Chaostruppe um Samy Naceri und Frederic Diefenthal 2007 in „T4xi“ zurück auf die Straßen Marseilles – das macht wieder mehr Spaß als der abseits seines lustigen Sylvester Stallone-Cameos lahme dritte Teil der erfolgreichen Bleifuß-Franchise, von der Liga des noch immer besten Teils „Taxi Taxi“ ist man jedoch erneut weit entfernt. Zwar sind auf humoristischer Seite einige gewohnt köstliche Momente zu verzeichnen und trumpft der bewährtermaßen von Gerard Krawczyk inszenierte Streifen mit einem starken Actionfinale auf, die holprig zusammengeschluderte, mit einem konfusen Fußball-Leitmotiv garnierte Alibistory und der allzu oft zu kindisch übersteigerte Blödel-Overkill lassen den Film über – fraglos höchst kurzweilige – Durchschnittsunterhaltung jedoch nicht hinauskommen.

:liquid5:

Sphere - Die Macht aus dem All (1998)

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Ein Jahr nach der grandiosen Politsatire „Wag the Dog“ arbeiteten Regisseur Barry Levinson und Star Dustin Hoffmann für den Sci-Fi-Thriller „Sphere“ erneut zusammen – hochkarätige personelle Unterstützung erhält der Hauptdarsteller dabei in Sharon Stone und Samuel L. Jackson. Zusammen bilden sie ein Forscherteam, das in einem auf dem Meeresgrund entdeckten Raumschiff mit eventuellen extraterrestrischen Insassen Kontakt aufnehmen soll. Bis diese freilich alsbald alptraumhafte Wendungen nehmende Begegnung der dritten Art so recht in Fahrt kommt, plätschert der überlang wirkende Unterwasser-Thriller einiger interessanter philosophischer Momente zum Trotz leider ein wenig arg zäh vor sich hin. Die Faszination des im letzten Drittel als Erklärung der Geschehnisse enthüllten Szenarios rettet „Sphere“ jedoch zu beträchtlichen Teilen, wenngleich der Film sich den Vorwurf gefallen lassen muss, das seiner Story innewohnende Potential eines beängstigenden, bösen, heftigen Horrorschockers zugunsten dominierender unaufgeregter Dümpelei zu verschenken. Letztlich bleibt ein durchaus sehenswerter Genrefilm, der jedoch unter seiner Zähigkeit und seinen zahlreichen ungenutzten Möglichkeiten zu leiden hat.

:liquid6: bis :liquid7:

Screamers 2 - The Hunting (2009)

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Stolze 14 Jahre nach Release des Erstlings erblickte 2009 ein Sequel zum coolen 90er-Sci-Fi-Juwel „Screamers“ das Licht der Veröffentlichung – diesmal direct to DVD. Wie das Original basiert auch Teil 2 auf einer Kurzgeschichte von Genrepapst Philip K. Dick und obgleich er dessen Pfaden inhaltlich allzu repetitiv folgt und den Großteil seiner Plottwists meilenweit im Voraus erahnen lässt, vermag der Film an den Unterhaltungswert des ersten Kapitels mühelos anzuknüpfen. Als düsterer, dreckiger Science-Fiction-Reißer mit B-Movie-Charme, chicen FX, dichter Atmosphäre und an der Grenze zum Horrorfach kratzender Splatterfreudigkeit ist „Screamers – The Hunting“ ein starker, kleiner Genrefilm geworden, der Fans apokalyptischen Mensch vs. Maschine – Battleentertainments uneingeschränkt ans Herz zu legen ist.

:liquid8:

Rosemary's Baby (1968)

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Mit dem Schwangerschaftsalbtraum der im eigenen Körper heranwachsenden Satansbrut schuf Roman Polanski 1968 einen stilbildenden Klassiker des Horrorgenres. Bedauerlicherweise leidet jedoch die Intenstität und Spannung der abgründig faszinierenden Prämisse und aus ihr entwickelter grandioser Gruselmomente unter sich bereits mit einem wahren Expositionsmonster ankündigenden eher langatmig dahinplätschernden Passagen der auf über zwei Stunden erzählten Geschichte. Partiell großartig, doch zum Meisterwerk reicht es aufgrund der vorhandenen Längen für mich nicht.

:liquid7:

Tatort: Wir sind die Guten (2009)

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Ivo Batic auf Jason Bournes Spuren: Nach einem mysteriösen Autounfall mit Amnesie ins Krankenhaus eingeliefert, gerät der Münchner Kommissar selbst unter Mordverdacht. Das gestaltet sich im Verlauf ein wenig arg konstruiert und gekünstelt, zudem Regisseur Jobst Oetzmann den abstrusen Elementen der von ihm auch verfassten Story überdies mit einem nervigen, wannabe-raffinierten, Stilmittel-verliebten Inszenierungsstil Rechnung trägt. Immerhin bietet der 2009er Tatort aber eine letztlich straighte Krimistory ohne Psycho- und Sozialdramatik, was Sympathiepunkte bringt und letztlich und solide dahinplätschernde Unterhaltung ergibt.

:liquid5:
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Beitrag von Ed Hunter » 23.12.2009, 17:30

Rob Roy (1995)

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Ein prächtiges, emotinales Abenteuerdrama schuf Michael Caton-Jones 1995 mit „Rob Roy“, in dem Liam Neeson als titelgebender schottischer Clanführer Robert Roy McGregor in den Highlands für Ehre und Gerechtigkeit kämpft. Etwas actionreicher hätte man dies zwar ruhig gestalten dürfen, großartige, epische Bilder, beachtliche Düsternis und Härte auf atmosphärischer Seite sowie ein so prominentes wie überzeugendes Darstellerensemble, aus dem neben dem gewont souveränen Liam Neeson vor allem Tim Roth mit einer genialen Fieslings-Performance heraussticht, machen „Rob Roy“ jedoch zum definitiv sehenswerten Genrefilm.

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Road to Perdition (2002)

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Drei Jahre nach seinem umjubelten Regiedebüt „American Beauty“ wandte sich Sam Mendes 2002 dem altehrwürdigen Genre des 30er-Jahre-Gangsterfilms zu: Sein stilecht ausgestattetes und atmosphärisch stimmiges Mafia-Drama profitiert vor allem von seiner edlen Inszenierung, die sowohl mit großartiger Kameraarbeit glänzt als auch ein echtes Händchen für Actionszenen offenbart. Daneben glänzen in Nebenrollen Jude Law und Noch-nicht-007 Daniel Craig schauspielerisch und gewinnt die an sich konventionelle Revenge-Story als zusätzlich zur Gangster- auch Vater-Sohn-Geschichte durch die ungewohnte Erzählperspektive eines die Handlung retrospektiv aufrollenden Kindes an Reiz. Einige Längen hätte man jedoch ruhig tilgen dürfen.

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The Point Men (2001)

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Ein erschreckend schwaches Dokument ihrer darniederliegenden Karrieren präsentierten Ex-„Highlander“-Star Christopher Lambert und der fünfmalige Bond-Regisseur John Glen 2001 mit dem lahmen Hitman-Thriller „Point Men“: Über die konventionell dahinplätschernde Story mag man hinwegsehen, dass der in den 80ern für so großartige 007-Abenteuer wie „In tödlicher Mission“ oder „Lizenz zum Töten“ verantwortliche Glen die diversen Actionszenen des DTV-Streifens inszenatorisch jedoch derart ungelenk versemmelt, erstaunt – da reicht das sichtliche geringe Budget allein als Erklärung nicht aus.

:liquid3: bis :liquid4:

Wayne's World (1992)

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Als der Rock’n’Roll gerade vom Grunge getötet wurde, feierte ihn Comedian Mike Myers 1992 noch einmal in der zum Kult avancierten Blödelgaudi „Wayne’s World“. Deren Humor und Stil ist zwar gewöhnungsbedürftig, doch hat man sich an den organisierten Infantil-Flachwitz der Protagonisten-Knallchargen im Laufe des Films im wahrsten Sinne des Wortes gewöhnt, so macht die mit ironischer Medienkritik gewürzte Rock-Komödie nicht nur aufgrund des exzellenten Heavy-Soundtracks und großartiger Cameos unter anderem von Alice Cooper samt „Feed My Frankenstein“-Liveperformance und Robert Patrick als T-1000 Spaß. Selbst das zunächst befremdliche lustvolle Spiel mit der Erzählperspektive, das unsere Helden mit einem Bewusstsein über ihr fiktives Filmcharakter-Dasein ausstattet und die Handlung nach Belieben unterbricht, zurückspult oder in mehreren Versionen erzählt, gewinnt gegen Ende zunehmend an Reiz. Alles in allem ist „Wayne’s World“ ein unterhaltsamer, sehenswerter Comedystreifen, dessen debilem Witz man sich allerdings öffnen muss.

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Wayne's World 2 (1993)

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Ein Jahr nach dem zum Kult avancierten Rockspaß „Wayne’s World“ schlüpfte Mike Myers 1993 ein zweites Mal in die Rolle vo Riff-Fan und Blödelshow-TV-Entertainer Wayne Campbell. Abgesehen von der Tatsache dass die Story diesmal um die Organisation eines Festivals kreist und anstatt Alice Cooper die gesamte Aerosmith-Truppe als musikalischer Stargast mit an Bord ist, hat sich weder an Konzept noch Qualität viel geändert: Myers und Co-Star Dana Carvey blödeln sich durch eine humoristisch auf infantilem Niveau befindliche, sich erneut hübsch selbstreflexiv auf den Arm nehmende Gaga-Geschichte, die in der Hauptsache von ihrem tollen Soundtrack und höchst spaßigen Cameos lebt (diesmal geben sich unter anderem Charlton Heston und Heather Locklear die Ehre).

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Beitrag von Ed Hunter » 30.12.2009, 17:34

Nur 48 Stunden (1982)

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Mit der Urmutter aller Buddymovies verhalf Walter Hill 1982 Quasselstrippe Eddie Murphy zum Durchbruch, der seinen Part des dampfplaudernden Gangsterjägers zwei Jahre später im Kulthit „Beverly Hills Cop“ samt Sequels perfektionieren sollte. Auch „Nur 48 Stunden“, in dem Murphy mit Nick Nolte ein genreobligatorisch ungleiches Paar bildet, liefert beste 80er-Jahre-Actioncomedy-Unterhaltung und trägt seinen Klassikerstatus vollauf zu Recht. Während Murphys Mundwerk unablässig spaßige Sprüche abfeuert und sich das Protagonistenduo in einem fort die köstlichsten Beleidigungen an den Kopf wirft, punktet Walter Hills charakteristische Inszenierung mit ästhetisierter Gewalttätigkeit in den zwar nicht übermäßig hoch frequentierten, aber stets auf Topniveau befindlichen Actionszenen. Ein noch immer spaßiges Stück Genregeschichte.

:liquid7: bis :liquid8:

Brügge sehen...und sterben? (2008)

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Mit seinem Debütfilm „Brügge sehen…und sterben?“ schuf Regisseur und Autor Martin McDonagh 2008 ein grandioses Kleinod der Thrillergroteske, das Komödie, Drama und Killerthriller in bravourös homogener Weise zu perfekter Unterhaltung zusammenführt, die mit Tarantino-Dialogen, exzellenten Leistungen des Hauptdarstellertrios Colin Farrell / Brendan Gleeson / Ralph Fiennes und herrlich kompromisslosen, politisch unkorrekten Momenten auftrumpft. Groß.

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Footloose (1984)

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Einer der besten Tanzfilmklassiker entstand 1984 mit „Footloose“: Das inhaltlich lose auf realen Begebenheiten basierende Musikvideo in Spielfilmlänge zum Kenny-Loggins-Evergreen um gegen das Tanzverbot in ihrer Kleinstadt aufbegehrende US-Teenager feiert den Rock’n’Roll als Rebellion gegen konservativen Mief und das Tanzen als Ausdruck der Freiheit, lebt neben seinem 80er-Charme freilich vor allem vom grandiosen Poprocksoundtrack, der nonstop mit den Kulthits von Sammy Hagar, Bonnie Tyler, Foreigner, Quiet Riot und Konsorten auftrumpft.

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Der seltsame Fall des Benjamin Button (2008)

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Mit seiner dritten Zusammenarbeit mit Brad Pitt nach „Sieben“ und „Fight Club“ wagte sich David Fincher, von Haus aus Experte für abgründige Thriller, 2008 auf gänzlich neues Genre-Terrain: „Der seltsame Fall des Benjamin Button“ ist ein von einer faszinierenden Prämisse zehrendes, emotional berührendes und gegen Ende geradezu poetisches Lovestory-Märchen, das zudem mit überzeugenden Makeup-Tricks auftrumpft, sich bei einer epischen Laufzeit von knapp zweieinhalb Stunden über weite Strecken jedoch arg zäh gestaltet und vor allem im Mittelteil gehörig zieht. Alles in allem nichtsdestotrotz ein sehenswertes Fantasy-Liebesdrama.

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7 Zwerge - Männer allein im Wald (2004)

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Vier Jahre nach seinem letzten Werk „Otto – Der Katastrophenfilm“ startete der ostfriesische Kultcomedian Otto Waalkes 2004 als Produzent, Autor und Hauptdarsteller mit „7 Zwerge – Männer allein im Wald“, seiner Version des Schneewittchen-Märchens, den nächsten Angriff auf die Lachmuskeln der Deutschen – und landete einen gigantischen Erfolg. Kein Wunder, ist doch ein Großaufgebot heimischer (TV-) Comedystars an Bord, das sich nicht alle Tage in einem Film versammelt und von zentralen Parts bis Cameos kaum einen Charakter unprominent besetzt präsentiert. Neben Meister Otto selbst sorgt vor allem Christian Tramitz als Jäger für die komödiantischen Highlights der Gebrüder-Grimm-Blödelvergewaltigung, die allem Infantilismus und allen bei einem derart umfassend die aktuelle TV-Comedylandschaft abdeckenden Cast notgedrungen ebenfalls mitwirkenden unlustigen Knallchargen zum Trotz über ein ausreichendes Maß an wirklich gelungenen Gags verfügt, um dem Zuschauer kurzweilige Unterhaltung zu garantieren.

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7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug (2006)

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Dem großen Erfolg des trotz aller Infantilität höchst spaßigen 2004er Otto-Vehikels „7 Zwerge – Männer allein im Wald“ folgte zwei Jahre später ein gegenüber dem Erstling leider deutlich abfallendes Sequel. Zwar wissen die hohe Gaststar-Frequenz und die gewohnt geniale Otto-Performance erneut zu überzeugen, doch ist auf humoristischer Seite das Verhältnis zwischen echten Brüllern und lahmen Rohrkrepierern leider deutlich zur falschen Seite gekippt. Noch immer trumpft, zu einem guten Teil dem inhaltlich völlig zerpflückten Sketchfolge-Charakter des Films geschuldet, auch „Der Wald ist nicht genug“ mit mehreren grandiosen Comedy-Highlights auf, doch stellen sie leider nur qualitative Eisberge in einem Meer kindischen Gekasperes dar, dessen Story Regisseur und Autor Sven Unterwaldt zudem reichlich holprig und überfrachtet aus Märchenparodien von „Pinocchio“ bis „Hänsel und Gretel“ zusammenschusterte.

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Sex and the City (2008)

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Zehn Jaher nach Start der mittlerweile ausgelaufenen Kultserie feierten die „Sex and the City“-Damen Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte 2008 ihr Kinodebüt und das New Yorker Single-Universum um Liebe, Sex und Mode seine Wierderauferstehung. Angesichts der für das Genre beeindruckenden Laufzeit von nahezu zweieinhalb Stunden muss man der Beziehungskrisen-Ballung ihre relative Kurzweiligkeit hoch anrechnen – wirklich zu empfehlen jedoch wohl hauptsächlich für Fans der Serie.

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Swordsman - Das magische Schwert (1993)

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1993 säbelte sich B-Action-Star Lorenzo Lamas in „Swordsman“ durch einen lahmen „Highlander“-Abklatsch für Arme: Der inhaltlich holprig zusammengeschusterte und wenig aufregend dahinplätschernde Fantasykrimi lässt es nicht nur an einer überzeugenden Story, sondern zu allem Überfluss auch noch an brauchbaren Actionszenen fehlen. Dass Lamas auf seinem Gebiet gewohnt souverän agiert und der Streifen gelegentlich billigen Genre-Charme versprüht, rettet ihn gerade noch in den unteren Durchschnittsbereich.

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Beitrag von Ed Hunter » 05.01.2010, 23:51

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Beitrag von Ed Hunter » 06.01.2010, 00:06

Mercenary for Justice (2006)

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„Mercenary for Justice" stellt nicht nur die beste Zusammenarbeit zwischen Seagal und Regisseur Don E.Faunt LeRoy, sondern einen der besten Post-„Exit Wounds"-Streifen des Dicken generell dar: Neben der brauchbaren Story und der chicen Optik und Inszenierung trumpft der Film vor allem mit einem offensichtlich höcht amtlichen Budget auf, das Actionschauwerte im Seagal-Universum länger nicht mehr gekannten Ausmaßes erlaubt und den Aikido-Helden durch entsprechend spektakulären und sehr souverän gemachten Krawall schickt. Für Seagal- und Genrefans kann man wohl kaum einen Streifen der DTV-Ära wärmer empfehlen.
:arrow: Review

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Eagle Eye - Außer Kontrolle (2008)

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Ein Jahr nach dem chicen „Fenster zum Hof“-Teenieupdate „Disturbia“ arbeiteten Regisseur D.J. Caruso („The Salton Sea“, „Taking Lives“) und „Transformers“-Star Shia LaBeouf 2008 erneut zusammen – für den höchst gelungenen Highspeed-Hightech-Thriller „Eagle Eye“. Eine faszinierende, intelligente und brandaktuelle Story, deren unglaubwürdige over-the-top-Exzesse die beklemmende Realitätsnähe der Message kaum schmälern, inszeniert Caruso mit einem wahnwitzigen Tempo und immer wieder gekrönt von grandiosen Action-Highlights als optisch edle, gut besetzte und hochspannende atemlose Achterbahnfahrt durch eine Dystopie der totalen Überwachung und Skynet-like entfesselten KI. „Eagle Eye“ ist ein kaum Wünsche offen lassendes Paradebeispiel für einen modernen Actionthriller von heute.

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Black Book (2006)

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Sechs Jahre nach dem kommerziell gefloppten „Hollow Man“ meldete sich Hollywood-Holländer Paul Verhoeven abseits der Traumfabrik mit „Black Book“ zurück: Mit dem bis dato teuersten niederländischen Film aller Zeiten gelang ihm ein überzeugendes Comeback, das die Trademarks des Regisseurs, blutige Gewalt und viel nackte Haut, nicht missen lässt und sich als höchst gelungener, auf wahren Begebenheiten basierender Weltkriegsthriller erweist, der gekonnt den Spagat zwischen actionreichem Hochspannungskino und beklemmendem Drama meistert, sich wendungsreich, gut besetzt und aufgrund der Erzählstruktur beinahe episch präsentiert. Stark.

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Firefox (1982)

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Als Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion verfilmte Clint Eastwood 1982 Craig Thomas’ Roman „Firefox“ um den Diebstahl eines von den Russen entwickelten Hightech-Kampfjets als vor allem für die Dauer der Undercover-Arbeit des US-Teams im Kontroll- und Überwachungslabyrinth der Sowjetunion hochspannenden Cold-War-Thriller, der sich leider gegen Ende in öder Fliegerfilm-Routine ergeht, wenngleich er mit hübschen Aufnahmen zu punkten weiß. Alles in allem nette, aber nicht wirklich herausragende Genre-Unterhaltung.

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Die Geschichte vom Brandner Kaspar (2008)

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Die neueste Filmadaption des beliebten bayerischen Volksstücks über einen Büchsenmacher, der den Tod mit Kirschgeist abfüllt und beim Kartenspielen um 21 weitere Lebensjahre bescheißt, gestaltet sich als höchst spaßige Fantasykomödie mit tollen Dialogen, einem als Boandlkramer herrlichen Bully Herbig, einer großartige Geschichte und einer höchst sympathischen Vision des Bayern-Himmels. An das thematische Parallelen aufweisende Meisterwerk „Wer früher stirbt, ist länger tot“ kommt „Die Geschichte vom Brandner Kaspar“ zwar nicht heran, ein sehenswertes Highlight bayerischen Filmschaffens ist sie aber auf jeden Fall.

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The Contractor - Doppeltes Spiel (2007)

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Nach den coolen 06er Filmen „Detonator“ und „Hard Luck“ lieferte Ex-Kinostar Wesley Snipes 2007 unter dem ehemaligen „Schimanski“-Regisseur Josef Rusnak, mit dem er im Jahr darauf fürs überraschend gelungene „Art of War“-Sequel erneut zusammenarbeiten sollte, mit „The Contractor – Doppeltes Spiel“ einen als nicht primär actionorientiert ungewöhnlichen, aber nichtsdestotrotz kurzweiligen DTV-Thriller ab, dessen Inszenierungsstil von seiner überflüssig-selbstzbweckhaften Stilmittel-Affinität zwar nicht profitiert, aber auch keinen Schaden nimmt und der trotz seines Mangels an nennenswerten Storytwists mit einem souveränen Snipes, ordentlichem Spannungslevel, dem etwas Abwechslung zum bewährten Einerlei bietenden Plotkonzept und der so sie denn mal kommt sehr ordentlich gemachten Action für Snipes- und Genrefans allemal einen Blick wert ist.

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Die Bluthochzeit (2005)

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Armin Rhode und Uwe Ochsenknecht lassen als Sturköpfe mit folgenschwerer Geschäftsbeziehung eine Hochzeitsfeier zum gewalttätigen Duell ausarten – „Die Bluthochzeit“ ist eine durchweg unterhaltsame, vor allem in der ersten Hälfte auf humoristischer Seite starke, gegen Ende teils zu ernst geratene Thrillergroteske, die neben dem überzeugenden Spiel der prominenten Kontrahenten, wobei ein lustvoll chargierender Rhode den Film voll und ganz zu seiner Privatshow macht, von immer neuen Gewalteskalationen der absurden Situation lebt. Gerade letztere hätte man aber noch weitaus böser, konsequenter und abgefahrener auf die Spitze treiben können, sodass der Film sein Potential letztlich nicht ganz ausschöpft. Sehenswertes Kino aus heimischen Landen ist er aber allemal.

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Beitrag von Ed Hunter » 27.01.2010, 00:57

Suspiria (1977)

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Mit dem ersten Teil seiner 1980 mit „Inferno“ weitergesponnenen und 2007 verspätet mit „Mother of Tears“ abgeschlossenen „Mütter-Trilogie“ setzte sich Italiens Giallo-Papst Dario Argento 1977 ein Kult-Denkmal auf dem Gebiet des atmosphärischen Horrors: „Suspiria“, sein surrealer Alptraumschocker um eine in einer Münchner Ballet-Akademie hausende Hexe, ist ein faszinierender Klassiker des fantastischen Films, der das narrative Element ganz der Macht der Bilder unterordnet und Zeugnis von der Meisterschaft seines Regisseurs in dieser Hinsicht ablegt. Argentos sensationelles optisches Gespür, das durch überwältigende Farbkompositionen und großartige Kameraarbeit für gruselige Gänsehaut-Atmosphäre sorgt, macht „Suspiria“ im Verbund mit dem hypnotischen Goblin-Soundtrack zu einem kunstvollen Kaleidoskop des Schreckens, einem audiovisuellen Hochgenuss, eingerahmt von einer großartigen Anfangsviertelstunde und einem ebensolchen Finale, welche Argentos inszenatorische Genialität als kunstvolle Surrealismus-Mystery mit in ihrer Machart nostalgischen Charme atmenden Gewalteinlagen in Vollendung zur Geltung kommen lassen. Dass dazwischen die aufgrund der Konzentration aufs Visuelle und Atmosphärische weniger fesselnde Handlung bisweilen etwas dahinplätschert und der schwerlich zum inszenatorischen Highlight stilisierbare Ballettschulen-Alltag gegenüber dem perekt inszenierten Schrecken der Nächte abfällt, verbaut „Suspiria“ jedoch den Weg zum Status eines vollkommenen Meisterwerks. Ein mehr als sehenswerter Klassiker des Horrorgenres und beeindruckendes Zeugnis des Ausnahmetalents seines Regisseurs ist der Film jedoch zweifelsohne.

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End Game (2006)

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Neben Kino-Nebenrollen baute sich Cuba Gooding Jr., ehemals Oscar-Gewinner, im neuen Millennium ein zweites Standbein als B-Actionstar auf dem von den Herren Seagal, Snipes und co. reich bevölkerten DTV-Markt auf. In „End Game“, inszeniert von Regiedebütant Andy Cheng, auch fürs Drehbuch verantwortlich, machte er 2006 als Secret Service Agent für den Nu Image – Ableger Millennium Films Jagd auf die Drahtzieher eines tödlichen Attentats auf den US-Präsidenten. Der Film gefällt mit hochwertiger, partiell kinoreifer Optik und Machart, ordentlicher Action sowie einem Darstellerensemble, in dem sich neben Gooding Jr. mit James Woods und Burt Reynolds zwei altgediente A-Recken tummeln, die ihre größten Karrieretage ebenfalls bereits hinter sich haben, aber noch immer souveräne Leistungen erbringen. Die Story allerdings fesselt nicht durchgehend, beinhaltet neben überraschenden auch reichlich vorhersehbare Twists und leidet allgemein ein wenig unter ihrem altbekannt-konventionellen Grundgerüst. Auch ein Mehr an Action wäre dem Unterhaltungswert weiter zuträglich gewesen, solides, handwerklich äußerst hochklassiges B-Entertainment bietet „End Game“ aber allemal.

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Pretty Woman (1990)

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Mit dem Welthit „Pretty Woman“ feierte Julia Roberts 1990 an der Seite Richard Geres ihren Durchbruch zum Star. Mittlerweile zum Genreklassiker avanciert, überzeugt Garry Marshalls Hollywood-Märchen über die Liebe zwischen einem Geschäftsmann und einer Prostituierten als höchst sympathische und charmante, kurzweilig-lockere Unterhaltung, die neben einem großartigen Hauptdarstellerduo auch mit einem ebensolchen Popsoundtrack auftrumpft (u.a. Roxette mit „It Must Have Been Love“).

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Stille Tage in Clichy (1970)

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Durch ihren ziellosen Episoden-Charakter mit einigen Längen behaftet, nichtsdestotrotz interessant gestaltet sich die dänische 1970er Erstverfilmung des Henry-Miller-Romans „Stille Tage in Clichy“. Vor allem visuell-inszenatorische Spielereien wie wechselnde Standbilder und Untertitel-Montagen im Sprechblasenlook sowie der großartige Soundtrack von Country Joe McDonald machen das in seinen besten Momenten philosophisch-intelligente, in seinen schwächeren eher mühsam dahinplätschernde Erotikdrama zum beileibe nicht meisterlichen, aber doch zumindest sehenswerten Film.

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Meet Bill (2007)

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Eine nette Komödie schufen Bernie Goldmann und Melisa Wallack mit ihrem 2007er Regiedebüt „Meet Bill“ über einen Midlife-Crisis-gebeutelten Bankangestellten. Gut besetzt mit einem souveränen Aaron Eckhart, einer abseits ihrer optischen Qualitäten wenig geforderten Jessica Alba und einem herrlich aufspielenden Timothy Olyphant bietet der Film zwar keine inhaltlichen Innovationen, wohl aber flotte, sympathische, enorm kurzweilige und teils sehr witzige Unterhaltung.

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9 Songs (2004)

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Neun Live-Auftritte, sich abwechselnd mit verbindenden Sexszenen in einem kunstvoll-minimalistischen Hauch von Handlung – das Konzept von Michael Winterbottoms 2004er Filmexperiment „9 Songs“ ist interessant, die Umsetzung indes auf die Dauer mühsam. In einem Hardcore-Porno mit Drama-Anstrich, dessen musikalische Seite mit Bands wie Black Rebel Motorcycle Club, Franz Ferdinand und den Dandy Warhols zwar gut besetzt und mit einigen Highlights versehen ist, meine nicht überausgeprägte Indierock-Liebe irgendwann jedoch überstrapaziert, verschmelzen Songs und Sex alsbald zum Dahinplätschern, das den Reiz der Idee schließlich der Eintönigkeit übergibt.

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Im Brautkleid durch Afrika (2009)

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2008 peste eine Knallchargen-Combo heimischer Comedystars und -sternchen für RTL im „Crazy Race“-Ableger „African Race“ über den schwarzen Kontinent, 2010 nun präsentiert Sat1 seine Variante eines deutsch-afrikanischen TV-Abenteuers. Vom für die gelungene Kinoadaption des „Clowns“ verantwortlichen Regisseur Sebastian Vigg leider nur solide und gerade in den Actionszenen teils erstaunlich schwach inszeniert, liefert die Innovationsmangel durch Überladenheit und – durch Aufbau des Handlungsfortgangs auf absurdeste Zufälle – beeindruckend vehemente Verachtung von Logik und Glaubwürdigkeit wettzumachen suchende Mixtur aus „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“, „Flucht in Ketten“ und „Mein Leben & ich“ zwar akzeptabel dahinplätschernde Unterhaltung, aber auch nicht mehr. Selbst Hauptdarstellerin Wolke Hegenbarth war schon mal besser, obschon die wenigen wirklich gelungenen Momente des Films durchweg auf ihr Konto gehen. Nein, im Privatsender-presents-Sektor deutschen TV-Filmschaffens gibt es weitaus Spaßigeres als diesen müden Aufguss altbewährter Adventure-Comedy-Formeln.

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Beitrag von gelini71 » 27.01.2010, 06:35

Du schaust wirklich jeden Scheiß - und ich muß mir vom Timo anhören ich würde nur Schrottfilme anschauen :lol:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Beitrag von Ed Hunter » 27.01.2010, 16:09

Auf welche kommentierten Filme bezieht sich diese Einschätzung? :wink:
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Beitrag von gelini71 » 27.01.2010, 18:21

Den letzten mit der Hegebart oder wie die blonde Wolke heißt :wink:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Beitrag von Ed Hunter » 27.01.2010, 23:56

Hey, ich mag "Mein Leben & ich", ich mag Abenteuerkomödien und der Joha hat coproduziert.
Eine Sichtung ist also völlig verständlich, auf einer diverse Auswahlkriterien berücksichtigenden Entscheidungsfindung basierend und keinem "ich schau jeden Scheiß"-Prinzip entsprungen. ;-)
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