Tom Clancy's Jack Ryan - Staffel 2
Staffel 2 besitzt einige Baustellen, die es auszublenden gilt, um das technisch hochwertige Produkt genießen zu können. Der erfrischende Ortswechsel nach Venezuela, dessen aktuelle politische Lage Ausgangspunkt des Plots darstellt, ist in Anbetracht der inflationär beleuchteten Nahost Konflikte eine Wohltat. Wer indes The Last Ship goutierte, dem dürften die Parallelen des venezolanischen Machtduos (Präsident/General) samt deren Entzweihung aufgrund von Moraldrifts sofort nach Wiederholung anmuten. Jack Ryan, Richter über Gut und Böse, stellt sich dabei über das Gesetz und Hierarchie und gestaltet sich seinen eigenen Ponyhof.
Wenn dann ein US Kampfhubschrauber unbehelligt auf dem Dach des venezolanischen Präsidentenpalastes landet und die Moraljäger bis auf den Präsidenten (denn für dessen Ermordung gibt es keinen Erlass, obwohl es den für das Fußvolk auch nicht gibt) alle über den Haufen nieten, dann wird dem Zuschauer speiübel.
Das ist also die Vorstellung wie man mit souveränen Staaten verfahren sollte. Dennoch, ich mochte die 2. Staffel. Die Chemie zwischen den Protagonisten stimmt, spannend, abwechslungsreich und actiontechnisch hochwertig, ja das gefiel.