Filmtagebuch: SFI

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 14.12.2020, 14:52

Über Weihnachten

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Netflix kann immer noch keine Filme, doch Netflix kann neuerdings deutsch. Wenn Basti, der erfolglose Berliner Musiker an Weihnachten zur Familie in das beschauliche Eifelstädtchen Monschau zurückkehrt, dann sind die drei Tage wie ein Spiegel unseres Selbst. Hier werden all jene Klischees bedacht, die wahrer nicht sein könnten und dabei ein differenzierter Blick auf das Gefühl Heimat geworfen. Ein wundervoller Mix aus Humor, Drama, Nostalgie, Geborgenheit und (unerfüllter) Sehnsüchte, der auch das Verliebtsein mit viel Authentiziät versprüht. Mittendrin: Die Stirb Langsam Fanoma mit herrlichen Spitzen. Ich bin mir allerdings sicher, dass die Miniserie im Frühjahr gedreht wurde, denn für Dezember herrschten ungewöhnliche Lichtverhältnisse.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 15.12.2020, 06:16

Captive State

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Mit deutlicher Verzögerung klappte es in Deutschland endlich mit dem BD-Release und der hat es wahrlich in sich. Captive State punktet mit einem faszinierenden Aliendesign und setzt die SciFi Komponente nur punktuell, dafür aber umso wirkungsvoller ein. Die Invasion wird hier nicht als Actionspektakel oder mit postapokalyptischen Bildern inszeniert, sondern als bedingungslose Kapitulation, die ein komplett überwachtes aber weitgehend normales Leben ermöglicht. Die sogenannten Legislatoren stehen dabei auch synonym für autoritäre Regime oder den Raubtierkapitalismus. Der Film selbst fokussiert dabei die Raffinesse des Widerstands, während Aspekte der Invasion, ähnlich wie bei Spielbergs Krieg der Welten, nur aus der Ferne bebildert werden. Wer sich auf die unkonventionelle Herangehensweise einlassen kann, der wird mit einem spannenden SciFi-Thriller belohnt, der mit innovativen Komponenten punktet und für ein starkes Ende sorgt.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 16.12.2020, 07:20

The Drop

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Gemächlicher Gangsterthriller, der sich vielleicht etwas zu stark auf die schauspielerisch gelungene Charakterstudie von Tom Hardys Charakter Bob fokussiert und so das eine oder andere Handgemenge vermissen lässt. Dennoch trägt Hardys zurückhaltender, tendenziell introvertierter Charakter den Film vor allem deshalb, weil die restlichen Charaktere bedrohlicher und durchtriebener wirken, als sie womöglich sind.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von Nachtwaechter » 16.12.2020, 09:02

Keine Ahnung wie lange der schon in der Watchlist liegt...
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von deBohli » 16.12.2020, 09:13

Den Film habe ich bisher nie gesehen, das Buch von Lehane gefiel mir allerdings weniger gut. Diese Kurzmeinung schrieb ich 2015 dazu:
"The Drop", eine kürzere Kriminalgeschichte von Dennis Lehane, hat eine etwas wirre Entstehung hinter sich. Kurzgeschichte, Drehbuch, Roman. Leider merkt man dies dem Buch an.
Dennis Lehane ist seit einigen Jahren einer meiner liebsten Autoren. Wie wenige andere Schriftsteller schafft er es, Figuren und Charakteren in wenigen Sätzen ein faszinierendes Leben einzuhauchen. Seine Geschichten bestechen durch den Realismus und die Verzweiflung des echten Lebens. Auch bei "The Drop" gelingt ihm dies vorzüglich. Die handelnden Personen sind glaubhaft und verfügen über eine Geschichte. Doch leider kann die Grundstruktur der Buchs hier nicht mithalten. Viele Szenen wirken konstruiert und haben den Mief eines Drehbuchs.
Alles wirkt eher wie eine Schreibübung als ein Roman. Kurzweilig ist das Werk auf jeden Fall, aber Lehane hat schon viel bessere Bücher geschrieben.
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 21.12.2020, 16:09

Jede Sekunde zählt - The Guardian

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Top Gun im Wasser nebst markanter Sonnenbrille und markigen Durchhalteparolen. Tendenziell zu lang geraten und überraschungsfrei, dafür mit einem gelungenen Ende, welches den Titel mythisch prägt. Costner rettet die Unzulänglichkeiten.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 22.12.2020, 15:11

Kingdom - Staffel 2

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Staffel 2 besteht aus 20 Folgen was der Charakterentwicklung nochmals Raum gibt. Herausragend hierbei Jonathan Tucker, der als extrovertierter, irrer, selbstzerstörischer und gleichzeitig herzensguter Jay Kulina wie kein anderer in der Serie zwischen Rum und Hölle wandelt. Eine Wucht!

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von Cinefreak » 22.12.2020, 19:28

Überweihnachten hatte ich auch Spaß dran, z. B. wegen der coolen Oma und dem schönen Ende ;) Außerdem ist Cristina Do Rego einfach klasse
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 23.12.2020, 15:45

The Mandalorian - Staffel 2

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The Mandalorian erinnert an einen geschiedenen Vater, der das gemeinsame Kind nach dessen Wochenendbesuch zur Mutter zurückfährt, dabei in einen Stau gerät und noch zweimal an der Tankstelle halten muss, weil die Windeln gewechselt werden müssen und Flaschenzeit ist. Dann ist auch noch die Autobatterie hinüber und beide müssen im Dunkeln auf den ADAC warten. Die gefährlich anmutenden Geräusche entpuppen sich als Motorradfahrer, die nur zu eng am Standstreifen vorbeirasen. Dramaturgisch ist die Autofahrt eben völlig ungefährlich und dank des Service Rundumpakets holt der Stiefvater das Kind sogar noch ab. Kinematografisch muss man Disney allerdings Tribut zollen, denn die Serie fügt sich perfekt in die Franchise ein.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von gelini71 » 23.12.2020, 16:21

Ich habe absolut NULL Emotionen mir für diese Serie Disney+ zu holen, irgendwie reizt mich das ganze gar nicht....Star Wars ist echt bei mir durch :sad:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von deBohli » 23.12.2020, 16:27

Das ist doch super, dann hast du Geld gespart und musst dir keine mediokren Produkte reinziehen. Win-Win.
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von gelini71 » 23.12.2020, 16:31

Hmmm - stimmt, aber eine Baby Yoda Figur habe ich trotzdem :lol:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 23.12.2020, 16:44

Die besten Szenen der Serie entstehen einzig aus der Interaktion mit dem Kind. Egal ob Mimik, Gestik oder Geräusche, mit die beste Humorkompente ohne Infantilität. Gäbe es einen Re-Cut ohne Kind, fiele die Serie wohl gnadenlos durch. :lol:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von gelini71 » 23.12.2020, 16:47

Also ohne den "AAAAWWWWW wie Süß !!!!" Faktor :lol:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 24.12.2020, 07:11

Das Damengambit

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Anya Taylor-Joy wirkt oft, als wäre ihr alles gleichgültig. Fast paradox, dass hieraus ein faszinierender Charakter enstehen kann, der vor allem über das ambivalente Innenleben trasportiert wird. Dank der kunstvollen Visualisierung des staubig anmutenden Sujets Schach, gelänge dem Kreativteam wohl auch eine Serie über Briefmarken.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von gelini71 » 24.12.2020, 08:51

Ich habe doch gesagt das Teil ist gut :D
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von deBohli » 24.12.2020, 14:13

Wir schauen zum Jahresende die gleichen Serien. :D Die Wertung wird bei mir wohl gleich ausfallen.
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 24.12.2020, 15:20

64 Minutes - Wettlauf gegen die Zeit

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Wenn die Protagonistin der "freien Presse" zu Beginn vor Elektrosmog warnt und dabei vor drei Apple Monitoren sitzt, ahnt man wo die Reise hingeht. Generell ist das ganze Millennials Beiwerk für die Tonne, einzig Aaron Eckhart beweist hier ein solides 64 minütiges Workout.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 25.12.2020, 07:04

The Midnight Sky

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The Midnight Sky bietet weder eine spannende Handlung am Boden noch eine interessante Handlung im Weltraum. Während sich der alte Mann auf der Erde krämt und viel zu viel Platz dafür beansprucht, wird die Weltraum-Crew trotz jahrelanger Isolation als harmonisches Stereotyp gezeichnet, wo selbst ein Meteoritenenschauer dramaturgisch blass bleibt. Entkernt um den zurückgebliebenen Lofthouse auf der Erde, wäre die Interstellar Prämisse mit dem Fokus auf die Forschungsmission ZU K-23 wohl vielversprechender gewesen.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 26.12.2020, 07:26

Brooklyn Nine Nine - Staffel 4

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Noch gehen die Ideen nicht aus und der jeweilige stereotype Charakterschwerpunkt wird mit immer neuen Absurditäten gefüllt.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von deBohli » 27.12.2020, 10:08

Wie ich sehe, zogen wir bei Clooneys Absturz dieselben Schlüsse.
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 27.12.2020, 15:16

Der Offenbarungseid lässt auch nur diese Schlussfolgerung zu! :lol:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 29.12.2020, 08:11

Gesetz der Rache - Director's Cut

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Endlich schaffte es der DC auch nach Deutschland und dank 11 Jahren Sichtungspause wirken einige Überraschungsmomente noch wie einst. Der Streifen entfaltet wohl die gelungenste und zugleich perfideste Rachekunst der Filmwelt, die anfangs noch als Gerechtigkeit getarnt, gut und böse zunehmend verschwimmen lässt.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von Nachtwaechter » 29.12.2020, 08:34

Das Vexierspiel von Gut und Böse ist noch das reizvollste an dem Film.
Die Unglaubwürdigkeit des Restes verhindert höhere Weihen, aber die letzte Sichtung ist auch schon ähnlich lange her...

Hab aber nie verstanden das der allgemein immer so gut wegkommt!
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von McClane » 30.12.2020, 01:10

Nachtwaechter hat geschrieben:
29.12.2020, 08:34
Das Vexierspiel von Gut und Böse ist noch das reizvollste an dem Film.
Die Unglaubwürdigkeit des Restes verhindert höhere Weihen, aber die letzte Sichtung ist auch schon ähnlich lange her...

Hab aber nie verstanden das der allgemein immer so gut wegkommt!
Danke dafür. Fand den ganz okay, aber aus der Prämisse hätte man schon einen besseren Film machen sollen, gerade wenn der Film im letzten Drittel zu ziemlichem Kokolores wird. Immer noch ganz unterhaltsamer Kokolores, aber auch reichlich doof, selbst wenn man nicht zu jenen gehört, die die Logikfehler und Unglaubwürdigkeiten mit der Lupe suchen.
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von Vince » 30.12.2020, 09:28

Ich hatte nie das Gefühl, dass der zu gut wegkommt. Die ziemlich offensichtlichen Schwachpunkte wurden damals in der allgemeinen Kritik meines Wissens konkret benannt (habe sogar in Erinnerung, dass der stellenweise verrissen wurde) und inzwischen ist der Film doch eigentlich auch weitestgehend vergessen.

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