
Ein von Michael Crichton inszeniertes Trash-Spektakel, das viele Lesarten zulässt, ungeachtet dessen vor allem aber aus inszenatorischer Sicht auch heute noch zu begeistern versteht. Ein Vergnügungspark als Allegoration für eine Gesellschaft, die nur noch unterhalten werden will, und dabei enthemmt ihren Perversionen freien Lauf lässt. Oder als Sinnbild für das Kino, welches - vor allem im Western-Genre - Anfang der 70er vom desillusionierten Antihelden der Marke Sam Peckinpah geprägt war. So lassen sich mit den zahlreichen Zeitlupensequenzen, gerade in den Actionszenen, viele Parallelen zu der Regieikone erkennen.
Yul Brynner mimt dabei die Verkörperung der gegensätzlichen Kraft in diesem Feld, dargestellt in Form eines Amok laufenden Roboters, welcher im Gegensatz zu einem HAL 9000, eher als Metapher für Ordnung und Moralität verstanden werden will.

Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D. - Staffel 2

Leider ein qualitativer Abstieg zur unterhaltenden ersten Staffel. Zwar mausert sich die zweite Season im Verlauf und erlebt in der Mitte ihre Hochzeit, indem viele Handlungsstränge endlich spannend zu kulminieren scheinen, doch lässt die anödende Familiengeschichte rund um Skye sämtliche Qualitätssprünge vergessen machen. Mich hat die Darstellung von Kyle MacLachlan im Verlauf der Staffel nur noch genervt, weshalb die Emotionalität des Finales komplett an mir vorbei ging. Zudem wirkt die Staffel im Ganzen erzählerisch unausgewogen und wirr. Selbst die Einbindung der Ereignisse aus dem MCU verpufft völlig und hat bei weitem nicht die Tragweite wie noch bei der ersten Staffel.
Es gibt gelungene Einzelszenen und die Effekte sowie viele Actionszenen können sich durchaus sehen lassen, weshalb auch dieser Season ein gewisses Unterhaltungspotenzial nicht abgesprochen werden kann. Doch inhaltlich ist die Serie schon ziemlich Banane.

The Forest

Solider Genrefilm, der zwar bisweilen vorhersehbar geraten ist, doch durch seine gelungene Inszenierung und einer guten Hauptdarstellerin für kurzweiligen Grusel sorgt. Das etwas ausgelutschte Wald-Ambiente wird für nette Gruselspitzen genutzt, wobei hier auf erfreuliche Art und Weise in Zurückhaltung geübt wurde. Viele Szenen spielen sich in der Psyche der Hauptdarstellerin ab, wodurch immer wieder kleine Verwirrspiele für Unwohlsein sorgen. Mit Taylor Kinney wurde dann auch ein so sympathischer wie undurchsichtiger Typ gecastet.
Wer hier nichts erwartet, sollte auf jeden Fall nicht enttäuscht werden und für Genreliebhaber ist der Film auf jeden Fall eine Empfehlung wert.

Die sieben Samurai

Filmhistorisch äußerst bedeutsamer Klassiker, der zahlreiche Remakes und Neuinterpretationen nach sich zog und viele Filmemacher bis in die Gegenwart beeinflusste. Nicht von ungefähr sollte man behaupten, denn wie Kurosawa hier die westliche Art der Geschichtenerzählung mit der japanischen Kultur konglomerieren lässt, ohne jedoch die Samurai zu sehr zu verherrlichen, ist großes Kino - im wortwörtlichsten Sinne.

Die glorreichen Sieben

Das Remake von Kurosawas Actionklassiker hält sich doch recht eng an die Vorlage, erlaubt sich gar ein paar eins zu eins übernommene Szenen und Dialoge. Dennoch hat John Sturges' Western-Klassiker genug eigene Qualitäten, welche seinen Kultstatus gegenüber dem Original rechtfertigen. Angefangen beim durchweg namhaften Cast, welcher auch die bis dato eher unbekannten Namen Bronson, Coburn und natürlich Buchholz vorzuweisen hatte, den toll fotografierten und choreografierten Actionszenen und dem oft kopierten Score von Elmer Bernstein. All dies konglomeriert zusammen mit der aufs Nötigste reduzierten Geschichte zu einem Popcorn-Western, wie er im Buche steht und auch heute noch ungemein viel Spaß macht.
Der Film zog infolgedessen drei Fortsetzungen nach sich, welche allesamt nicht an den Erfolg des Originals anknüpfen konnten.

Before the Flood

Durchaus sehenswerte Dokumentation, die nochmal all die Problematiken der Gegenwart in Bezug auf den Klimawandel auf den Punkt bringt. Zwar kann DiCaprio bei Weitem keine neuen Erkenntnisse aus den Fakten erschließen, doch vermag der Film durchaus wachzurütteln und den eigenen Lebensstil noch einmal zu überdenken.

Whiplash

Musikfilme gibt es wie Sand am Meer. Zumeist beschränken sich die Macher auf Musiklegenden und machen mehr oder minder schön gezeichnete Biopics aus den Vorlagen. Damien Chazelle wählt für "Whiplash" (seines Zeichens das Remake des ebenfalls von ihm inszenierten Kurzfilmes) einen gänzlich anderen Ansatz. Und das in vielerlei Hinsicht. Zunächst einmal ist die Story gänzlich frei erfunden. Erzählt wird die Geschichte eines Schlagzeugers, der der beste Jazz-Drummer der Welt werden möchte und dabei immer wieder mit seinem Mentor aneinander gerät. In jenen Szenen, in denen J. K. Simmons als besagter Mentor die Studenten mit zweifelhaften Methoden zu Höchstleistungen antreiben will, kommen Erinnerungen an die drakonischen Ausbildungsmethoden Sgt. Hartmans in "Full Metal Jacket" hoch, in denen er gezielt versuchte, die Männer der Ausbildungseinheit zu brechen. Ähnlich fiebrig inszeniert Chazelle diese Szenen, weshalb eine Bezeichnung als Musik-Thriller, wie sie oft zu lesen war, gar nicht so weit hergeholt scheint. Chazelle zeichnet seine Charaktere dabei als so unsympathisch wie gesellschaftlich unfähig, nur um ihrem Ziel näher zu kommen. Klassische Storyfragmente, wie die sich anbahnende Lovestory, werden dabei antiklimatisch im Keim erstickt. In "Whiplash" geht es einzig und allein um die Machtverhältnisse in der Student-Lehrer-Beziehung, welche zum Schluss ihren orgiastischen Höhepunkt findet. Dabei verzichtet Chazelle ganz bewusst darauf, diesen Umstand kritisch zu hinterfragen, sondern lässt die Musik entscheiden. Dem Zuschauer sollte dabei klar sein, dass man es mit zwei völlig verstiegenen Charakteren zu tun hat, die im Zwang des Perfektionismus Familie und Freunde hinter sich lassen. Doch gerade durch diesen Umstand bezieht der Film seinen Reiz und final eine unglaubliche Wirkung, die ungemein nachhallt.

Demonic - Haus des Horrors

Völlig uninspirierter Horrorfilm, der mit Versatzstücken aus "Paranormal Activity", "Sinister" und den Horrorfilmen von James Wan ein krudes Sammelsurium an Horrorfilmklischees aneinanderreiht. Die Dialoge sind krampfig und wenig authentisch, die Inszenierung lieb- und ideenlos. Mit Maria Bello und Frank Grillo werden zwei namhaftere Darsteller auf Sparflamme verheizt. Kann man getrost auslassen.

Fear the Walking Dead Staffel 2

Mit der zweiten Staffel nimmt sich das Spin-Off ein wenig die Daseinsberechtigung und negiert den Stellenwert als Prequel. Viel zu schnell findet sich das Figurenensemble in einer ähnlichen Situation wieder, wie es die Besetzung der Originalserie bereits von Beginn an durchlebt. Viele Handlungsstränge erinnern fatal an bereits Gesehenes. Zwar bleibt "Fear the Walking Dead" eine höchst unterhaltsame Angelegenheit mit einem hohen Product Value, doch schwingt nunmehr das Gefühl des Aufwärmens allseits bekannter Handlungsmuster mit.

True Detective Staffel 2

Wie bereits vielen Stimmen zu entnehmen war, rangiert die zweite Staffel qualitativ deutlich hinter der genialen ersten Staffel. Man war sichtlich gewillt, einen anderen Weg einzugehen, weshalb man sich im Gegensatz zum sumpfigen South Louisiana der ersten Staffel, für das sonnige Kalifornien entschied. Im Zentrum stehen diesmal auch vier Charaktere, die jeweils für sich mehr oder weniger zu verlieren haben und am Scheideweg stehen. Die Darsteller sind namhaft und gut gewählt, mit McAdams und Vaughn auch gegen den Strich gecastet. Der Fall eines vermissten Mannes führt die Charaktere schließlich zusammen. Dabei erinnert die Staffel bisweilen an die Filme von Michael Mann, an "Heat" im Speziellen. So ist die auffällige Grauzeichnung der Charaktere stilgebend. Der Fall selbst ist verschachtelt erzählt, besitzt aber leider nicht die Tiefe der ersten Staffel, welche ungemein von Cary Joji Fukunagas Regie profitierte und die Serie eher wie einen achtstündigen Film wirken ließ. Der wechselnde Regieposten der zweiten Staffel hat dabei zur Folge, dass immer wieder kleinere Brüche die Story ausbremsen, welche dabei eher um zwei große Highlights gestrickt wurde. Zum einen gibt es da die große, an "Heat" gemahnende, Schießerei in der Mitte der Staffel, die mit allerlei Shoot-Outs und viel Kollateralschäden aufwartet. Desweiteren ist der verstörende Ausflug in eine Massenorgie erwähnenswert, welche zusammen mit der musikalischen Untermalung ein inszenatorisches Highlight darstellt. Ansonsten wird die Serie von den Charakteren getragen, welche aber leider immer wieder in klischeehafte Gefilde abdriften und der Serie einiges an Intensität kosten. Die letzte Folge bleibt dann auch recht überraschungsarm und lässt die Staffel zwar adäquat, aber eben auch ohne großes Ausrufezeichen enden.

Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind

Gelungener Ausflug zurück ins Harry Potter-Universum, der genug Atmosphäre der Originalfilme besitzt, um eine ähnlich magische Stimmung zu lancieren, und genug Eigenständigkeit mitbringt, um eine weitere, auf fünf Filme ausgewälzte, Filmreihe zu rechtfertigen. David Yates knüpft inszenatorisch an die letzten Potter-Filme an und zeichnet mit blassen Farben ein trostloses Bild New Yorks der 1920er Jahre. Damit wirken die Ausflüge ins Reich der phantastischen Tierwesen umso farbenfroher. In jenen Momenten blitzt immer wieder ein vordergründiger Humor durch, der an die ersten Potter-Filme erinnert. Doch daneben entwickelt Rowling eine recht düstere Geschichte, die mit Themen wie Minderheitenpolitik und Kindesmissbrauch an gesellschaftlich und politisch sehr aktuelle Brennpunkte anknüpft. Die Darsteller (diesmal keinerlei Kinderdarsteller) sind durch die Bank weg unverbraucht und spielfreudig, schlichtweg hervorragend gecastet. In weiteren Rollen überzeugen alte Hasen wie Colin Farrell und Jon Voight (dessen Rolle allerdings noch etwas nichtssagend bleibt). Rowlings erstes Drehbuch erweitert das Potter-Universum mit diesem Film sinnvoll, lässt aber vor allem gen Ende etwas nach, zumal der Blockbuster-Showdown nicht ganz zum Rest des Filmes passen mag und die Geschichte etwas zu überraschungsarm ausklingen lässt.
Letztlich überzeugt der Film aber auf ganzer Linie, sodass man sich durchaus auf den zweiten Teil Ende 2018 freuen darf.

Pay the Ghost

Highlight des Filmes ist einmal mehr Nicolas Cage in der Rolle eines verzweifelt nach seinem Sohn suchenden Professors. Erwähnenswert ist zudem, dass er sich mit dem Overacting sichtlich zurückhält (jedoch bleibt seine Frisur stets Indikator für den emotionalen Zustand seiner Rolle).
Der Film selbst ist dann ein Gruselthriller auf Sparflamme, der zwar durch eine gute Inszenierung mit viel Sinn für atmosphärische Einstellungen zu punkten versteht, doch durch die wenig überraschende Story und wenigen, lieblosen Jump-Scares wieder versucht, wach zu rütteln.

Independence Day 2: Die Wiederkehr

Ganz offensichtlich ist die Zeit der großen Zerstörungs-Blockbuster vorüber. Wenn es sogar ein Roland Emmerich nicht mehr schafft, mit der Fortsetzung des wohl größten Gigantismus-Blockbusters der 90er Jahre, an jenen Spaß anzuknüpfen, dann sollte man sich einmal fragen, woran dies wohl liegen mag. Eventuell ist es die repetitive Geschichte, die im Großen und Ganzen ein Wiederkäuen der Origin-Story darstellt. Vielleicht mag es auch daran liegen, dass die Story überhaupt mit ihrer Böse-Aliens-zerstören-die Wahrzeichen-der-Menschen-Prämisse reichlich antiquiert wirkt. Sicherlich haben dies auch die Macher eingesehen und verkaufen den Film mit einer ordentlichen Portion Humor und Ironie. Doch leider zündet kaum einer der Witze und die Charaktere und deren Dialoge verkommen zur nichtigen Lachnummer auf niederem Niveau. Nun, das mag alles noch zu verkraften sein, denn wenn man sich einen Roland Emmerich-Film anschaut, dann vordergründig aus einem Grund: Möglichst viel muss mit möglichst spektakulären Bildern zerstört werden. Nun, in dieser Hinsicht gibt es naturgemäß einiges Spektakuläres zu betrachten, doch bleibt der große Aha-Effekt schlichtweg aus. Es gibt immer wieder große Momente, doch sind diese immer viel zu schnell vorbei, bevor man das Gefühl hätte, sich satt gesehen zu haben. Insofern bleibt der Film insgesamt auf ganzer Linie hinter den eh niedrigen Erwartungen zurück und nimmt einem die Lust auf weitere Alien-Zerstörungs-Filme endgültig.
