Da bin ich sogar genau deiner Meinung:Wallnuss hat geschrieben:Die Bourne Identität
Mag sein, dass die Bewertung etwas unfair im Vergleich zu manch älterem Film ist, doch halbwegs amüsante, durchschnittlich unterhaltende und storymäßig dünne Streifen wie dieser haben auch nur eine durchschnittliche Note verdient.Die beiden wesentlichen Probleme der Bourne Identität sind das Drehbuch und die Kameraarbeit.Das Drehbuch (eine Romanumsetzung) ist oberflächlich, naiv und ohne Überraschungen, obwohl sich die ja grade beim Thema Amnesie angeboten hätten (vgl. Memento). Da soll man also die ganze Zeit Matt Damon als Helden akzeptieren, obwohl der so zum Spaß Unschuldige blitzschnell erledigt. Dann als er - welche Überraschung! -erfährt, dass er ein ausgebildeter Killer ist, soll man es ihm sofort abnehmen, dass er bei einem wichtigen Auftrag weich geworden ist? So geht das nicht! So schön es auch ist,Franka Potente in einer so großen Hauptrolle zu sehen, überflüssig ist ihre Rolle trotzdem. Sie verschwindet ja dann auch vorm Showdown, um fünf Minuten später wieder zum Happy End aufgesucht zu werden!?!Dilettantisch, ja geradezu eine Zumutung ist die Kameraarbeit. Was nützen riesige moderne Cineplexleinwände, wenn die ganze Zeit Handkamera-Wackeln angesagt ist.Soll das authentisch wirken? Natürlich sind die Actionszenen spannend und temporeich, wirken jedoch alle irgendwie europäisch provinziell, als habe RTL ein zu hohes Budget an Hermann Joha gezahlt.Andererseits profitiert der Film am meisten von seiner europäischen Atmosphäre. Paris, Prag und Zürich haben deutlich mehr Flair als die üblichen US-Städte. Das traurigste ist wohl, dass der Film mit dieser Story, in diesen Städten und mit diesen Actionszenen vor 5 Jahren als B-Film mit Jean Claude Van Damme in die Kinos gekommen wäre (vgl.Maximum Risk).Mag alles etwas unfair sein, wenn man bedenkt, dass man sich 100 Minuten lang gut unterhält und ab und an sogar begeistert mitgeht.
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