Filmtagebuch: SFI
Moderator: SFI
Re: Filmtagebuch: SFI
SFI hat geschrieben: ↑08.08.2014, 17:46Fantastic Four
Hier nun auch endlich einmal die BD geöffnet und hey, die ist so alt, da gabs noch Booklets. Film ist natürlich eine feine Hausnummer, perfekte Mischung zwischen Humor und Ernsthaftigkeit, coole Charaktere und nette VFX Shots. Der stereotype Lump und der nichtssagende Score trüben den Gesamteindruck ein wenig.
Nach zehn Jahren erneut einer Sichtung unterzogen und die beiden Streifen sind immer noch amüsant. Die seinerzeit genannten Attribute würde ich ebenfalls stehen lassen, vor allem die VFX sind sehr gut gealtert. Gerade im Hinblick auf so manchen MCU Rohrkrepierer, sind die Streifen auch in ihrem Ton nach wie vor stimmig. Die 8/10 ist in meinem Prä-Rentenalter zwar nicht mehr haltbar, aber die immer noch solide:
Re: Filmtagebuch: SFI
Sound of Freedom
Sound of Freedom ist ein stellenweise aufwühlender Film, der auch musikalisch eindringlich wirkt. Bereits 2018 gedreht, hinterlassen die mittlerweile rechtskräftigen Anschuldigungen (u. a. sexuelle Belästigung) des von Jim Caviezel gespielten Tim Ballard einen mehr als faden Beigeschmack.
Sound of Freedom ist ein stellenweise aufwühlender Film, der auch musikalisch eindringlich wirkt. Bereits 2018 gedreht, hinterlassen die mittlerweile rechtskräftigen Anschuldigungen (u. a. sexuelle Belästigung) des von Jim Caviezel gespielten Tim Ballard einen mehr als faden Beigeschmack.
Re: Filmtagebuch: SFI
Der Film selber wirkt aber wirklich extrem. Der macht durchaus Wut im Bauch. Und die Musik fand ich herausragend.
In diesem Sinne:
freeman
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Re: Filmtagebuch: SFI
Beverly Hills Cop: Axel F
Axel F taugt nicht nur als Fortsetzung, sondern zitiert in einigen Szenen seine Vorgänger, wodurch auch immer ein Remake-Charakter mitschwingt. Dankenswerterweise blieben wir von einem tatsächlichen Remake verschont, denn die alte Besetzung macht ihre Sache einfach zu gut. Eddie Murphy sieht man zudem die dreißigjährige Lücke zu keinem Zeitpunkt an und Axel F knüpft gefühlt an gestern an, auch wenn es humortechnisch geerdeter zugeht. Dennoch, ich durfte tatsächlich mal wieder in einem Film mehrmals lachen. Eine weitere Stärke des Films ist das angespannte Vater-Tochter Verhältnis, welches für eine Actionkomödie überraschend viel Tiefgang bietet. Taylour Paige spielt die angepisste und gleichermaßen coole Tochter mit Bravour. Die Handlung ist indes allbekannte und leider inflationäre Kost, entsprechend ist der Drecksack und der weitere Handlungsverlauf auch mit dessen erster Szene bereits offenkundig. Das schraubt die Spannungskurve nach unten, wodurch sich der Film verstärkt auf seine nostalgischen Referenzen verlassen muss. Das gelingt ihm dafür umso besser.
Axel F taugt nicht nur als Fortsetzung, sondern zitiert in einigen Szenen seine Vorgänger, wodurch auch immer ein Remake-Charakter mitschwingt. Dankenswerterweise blieben wir von einem tatsächlichen Remake verschont, denn die alte Besetzung macht ihre Sache einfach zu gut. Eddie Murphy sieht man zudem die dreißigjährige Lücke zu keinem Zeitpunkt an und Axel F knüpft gefühlt an gestern an, auch wenn es humortechnisch geerdeter zugeht. Dennoch, ich durfte tatsächlich mal wieder in einem Film mehrmals lachen. Eine weitere Stärke des Films ist das angespannte Vater-Tochter Verhältnis, welches für eine Actionkomödie überraschend viel Tiefgang bietet. Taylour Paige spielt die angepisste und gleichermaßen coole Tochter mit Bravour. Die Handlung ist indes allbekannte und leider inflationäre Kost, entsprechend ist der Drecksack und der weitere Handlungsverlauf auch mit dessen erster Szene bereits offenkundig. Das schraubt die Spannungskurve nach unten, wodurch sich der Film verstärkt auf seine nostalgischen Referenzen verlassen muss. Das gelingt ihm dafür umso besser.
Re: Filmtagebuch: SFI
Ich dachte, du hast es nicht so mit religiösen Stoffen? Das Dingen ist ja jederzeit so inszeniert, als ob Ballard von Gott höchstpersönlich gesandt wurde. Bei mir hat er vor allem auf die Lachmuskeln gewirkt. Was für ein Megaschlonz.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
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Re: Filmtagebuch: SFI
Ich seh in dem nichts Religiöses, das mich tangiert. Dass Ballard in seiner Wirkkraft überzeichnet war und er erstaunlich wenig Widerstand erfährt, ist mir fraglos aufgefallen, hat für mich aber nix mit von Gott-Gesandtes zu tun. Das wurde ja eh erst später drauf projiziert wegen den Angel Studios.
In diesem Sinne:
freeman
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freeman
Re: Filmtagebuch: SFI
Ich sehe es eher andersrum: Das war schon alles drin, weshalb die Angel Studios den gekauft haben. Immer diese Kirchenchoral-Engelsgesang-Musik im Hintergrund, wenn Ballard auftritt, und in diversen Szenen ist er ja so ausgeleuchtet, als ob er einen Heiligenschein hat (z.B. als er bei der Einsatzbesprechung am Fenster steht). Der Eindruck wird natürlich noch dadurch verstärkt, dass sich Caviezel (den ich als Schauspieler durchaus schätze) einerseits ein Faible für solche Rollen hat und sich außerdem privat wohl langsam auch für einen Gesandten Gottes zu halten scheint.
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Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
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Re: Filmtagebuch: SFI
Klar. Warum sonst hätten sie ihn gekauft? Man kann höchstens argumentieren, dass die Q-Anon-Sachen "drauf projiziert" wurden... aber die könnten u.a. ebenfalls wegen JC (nein, nicht Jesus Christ) schon vorher dagewesen sein (was ich in diesem Fall aber auch nicht wirklich glaube).
Aber Freeman hat ja auch nicht ausmachen können, warum sich Ben Shapiro "Terror Room" gegriffen bzw. er ihn produziert hatte
Re: Filmtagebuch: SFI
Das mit QAnon halte ich auch für eine spätere Vereinnahmung - der Regisseur hat sich ja auch von der Instrumentalisierung seines Films distanziert. Davon sehe ich nix in "Sound of Freedom".
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Re: Filmtagebuch: SFI
Sehen eh nur die Verblendeten so. (QAnon)
Die Musik fand ich btw eher folkloristisch als religiös... inhaltlich kann ich nicht mitreden, imo hatte die Prime-Version da keine UT oder ich habe sie standardmäßig aus. Keine Ahnung.
Und zu dem Thema Religiösität in Filmen. Ich habe damit per se gar nicht das riesige Problem. Wenn sie im eigentlichen Sinne eingesetzt wird: Hoffnung stiftend, Gemeinschaft schaffend, Gutes tuend. Im klischeehaftesten Sinne. Ich habe aber damit ein Problem, und da ist Dune ja ein Idealbeispiel für, wenn es um Fanatismus geht. Darum, das man Religionen auslegt, wie man es braucht. Wie man Lichtgestalten installiert, um dem vermeintlich Guten Vorschub zu leisten. Und das Wüstenvolk in Dune ist für mich ein Stamm an Fanatikern - nur leicht aufgebrochen durch die Jugendlichen, die den Kurs der Alten nicht mitgehen wollen. Und solchen Gestalten mag ich nicht folgen. Von der Kwisatz Haderach Werdung des blassen Bengelchens ganz zu schweigen. Für mich gibts nur einen brauchbaren Auserwählten und das ist Neo
In diesem Sinne:
freeman
Die Musik fand ich btw eher folkloristisch als religiös... inhaltlich kann ich nicht mitreden, imo hatte die Prime-Version da keine UT oder ich habe sie standardmäßig aus. Keine Ahnung.
Und zu dem Thema Religiösität in Filmen. Ich habe damit per se gar nicht das riesige Problem. Wenn sie im eigentlichen Sinne eingesetzt wird: Hoffnung stiftend, Gemeinschaft schaffend, Gutes tuend. Im klischeehaftesten Sinne. Ich habe aber damit ein Problem, und da ist Dune ja ein Idealbeispiel für, wenn es um Fanatismus geht. Darum, das man Religionen auslegt, wie man es braucht. Wie man Lichtgestalten installiert, um dem vermeintlich Guten Vorschub zu leisten. Und das Wüstenvolk in Dune ist für mich ein Stamm an Fanatikern - nur leicht aufgebrochen durch die Jugendlichen, die den Kurs der Alten nicht mitgehen wollen. Und solchen Gestalten mag ich nicht folgen. Von der Kwisatz Haderach Werdung des blassen Bengelchens ganz zu schweigen. Für mich gibts nur einen brauchbaren Auserwählten und das ist Neo
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Re: Filmtagebuch: SFI
The Rookie - Staffel 6
Die Ponyhofromantik in Los Angeles ist wieder los, es wird endlich geheiratet und obwohl L.A. riesig ist, ist Nolans Feuerwehrfrau auch hier wieder immer zufällig vor Ort, wenn Nolan einen Tatort hat. Es bleibt seicht, aber dank der liebgewonnenen Charaktere unterhaltsam.
Die Ponyhofromantik in Los Angeles ist wieder los, es wird endlich geheiratet und obwohl L.A. riesig ist, ist Nolans Feuerwehrfrau auch hier wieder immer zufällig vor Ort, wenn Nolan einen Tatort hat. Es bleibt seicht, aber dank der liebgewonnenen Charaktere unterhaltsam.
Re: Filmtagebuch: SFI
Monkey Man
Monkey Man konnte mich leider nicht begeistern, obschon die von der Kamera ordentlich bebilderte unverbrauchte Szenerie zu gefallen weiß. Auch wenn sich das erlittene Trauma des Protagonisten mit jedem Hundeblick aufdrängt, scheiterte die emotionale Betroffenheit an der bruchstückhaften Heranführung, die sich auf den sowieso viel zu langen Film verteilt. Der Streifen liefert zwar visuell einfallsreiche Bühnenbilder und dynamische Beleuchtung, kredenzt aber Actionszenen, die nicht die emotionale Wirkung und Spannung liefern, die man von anderen Genrevertretern kennt. Wenn dann im Finale die Trans-Community in Kostümen ihren Auftritt bekommt, wird es obendrein seltsam parodistisch.
Monkey Man konnte mich leider nicht begeistern, obschon die von der Kamera ordentlich bebilderte unverbrauchte Szenerie zu gefallen weiß. Auch wenn sich das erlittene Trauma des Protagonisten mit jedem Hundeblick aufdrängt, scheiterte die emotionale Betroffenheit an der bruchstückhaften Heranführung, die sich auf den sowieso viel zu langen Film verteilt. Der Streifen liefert zwar visuell einfallsreiche Bühnenbilder und dynamische Beleuchtung, kredenzt aber Actionszenen, die nicht die emotionale Wirkung und Spannung liefern, die man von anderen Genrevertretern kennt. Wenn dann im Finale die Trans-Community in Kostümen ihren Auftritt bekommt, wird es obendrein seltsam parodistisch.
Re: Filmtagebuch: SFI
Akte X - Staffel 1-9 + Akte X - Der Film
In Ermangelung neuen Nachschubs während der EURO-2024, nutzte ich die Zeit für einen nostalgischen Serienmarathon. Akte-X ist dabei die einzige coole mediale Jugenderinnerung, die ich mit meiner Mutter gemein hatte, denn ansonsten waren Traumschiff und Schwarzwaldklinik angesagt. Entsprechend guckten wir die ersten Staffeln immer zusammen, die anfangs immer montags um 20:15 Uhr lief. Klug, in der Pilotfolge gleich den hochspannenden Überbau der Alien-Invasion zu präsentieren, so musste man sich zwangsweise durch etliche ermüdende Füll-Episoden hangeln und die hat es aus heutiger Sicht mehr als seinerzeit. Was fiel mir auf: Das FBI hat seltsam wenig zu melden und trotz Marke wird Mulder selbst von anderen Behörden wie ein Krimineller oder Streuner behandelt. Lustig, weil bei Supernatural die FBI-Karte als Hommage immer funktionierte. Was im Vergleich zu heutigen Serien positiv hervorsticht, ist der typische 90er-Humanismus, den vor allem Mulder auch gegenüber Antagonisten zeigt, nachdem er eine eingeschwenkt bekommen hatte. Während die heutige Serienlandschaft so gut wie alles vor Green-Screens dreht, gefallen die Außendrehs samt der realistischen Geräuschkulisse. In heutigen Serien wird übrigens immer die dieselbe Tonaufnahme für dezentes Hundegebell als Hintergrundstimmung abendlicher Szenen benutzt. Besonders auffällig sind die normalen Leute. Teens sehen wie Teens aus, haben Pickel und tragen keine Designerklamotten. Viele Menschen haben Haarausfall und dergleichen. Heute sind selbst Statisten mit Models besetzt, so mein Eindruck. Witzig und nervig zugleich, dass der Synchronsprecher Raimund Krone (Worf in Star Trek) in fast jeder Folge irgendeine Nebenfigur spricht. Das ist schon ein Running Gag. Akte-X unterhält auch heute noch in den ersten Staffeln vortrefflich, erst recht im Hinblick auf das HD-Bild in 16:9, baut aber später recht deutlich ab.
In Ermangelung neuen Nachschubs während der EURO-2024, nutzte ich die Zeit für einen nostalgischen Serienmarathon. Akte-X ist dabei die einzige coole mediale Jugenderinnerung, die ich mit meiner Mutter gemein hatte, denn ansonsten waren Traumschiff und Schwarzwaldklinik angesagt. Entsprechend guckten wir die ersten Staffeln immer zusammen, die anfangs immer montags um 20:15 Uhr lief. Klug, in der Pilotfolge gleich den hochspannenden Überbau der Alien-Invasion zu präsentieren, so musste man sich zwangsweise durch etliche ermüdende Füll-Episoden hangeln und die hat es aus heutiger Sicht mehr als seinerzeit. Was fiel mir auf: Das FBI hat seltsam wenig zu melden und trotz Marke wird Mulder selbst von anderen Behörden wie ein Krimineller oder Streuner behandelt. Lustig, weil bei Supernatural die FBI-Karte als Hommage immer funktionierte. Was im Vergleich zu heutigen Serien positiv hervorsticht, ist der typische 90er-Humanismus, den vor allem Mulder auch gegenüber Antagonisten zeigt, nachdem er eine eingeschwenkt bekommen hatte. Während die heutige Serienlandschaft so gut wie alles vor Green-Screens dreht, gefallen die Außendrehs samt der realistischen Geräuschkulisse. In heutigen Serien wird übrigens immer die dieselbe Tonaufnahme für dezentes Hundegebell als Hintergrundstimmung abendlicher Szenen benutzt. Besonders auffällig sind die normalen Leute. Teens sehen wie Teens aus, haben Pickel und tragen keine Designerklamotten. Viele Menschen haben Haarausfall und dergleichen. Heute sind selbst Statisten mit Models besetzt, so mein Eindruck. Witzig und nervig zugleich, dass der Synchronsprecher Raimund Krone (Worf in Star Trek) in fast jeder Folge irgendeine Nebenfigur spricht. Das ist schon ein Running Gag. Akte-X unterhält auch heute noch in den ersten Staffeln vortrefflich, erst recht im Hinblick auf das HD-Bild in 16:9, baut aber später recht deutlich ab.
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Re: Filmtagebuch: SFI
Beachtliche Leistung, ich stecke seit Jahren beim Rewatch in Seaon 8 fest.
Re: Filmtagebuch: SFI
Da verpasst man imo auch nicht viel. Nach Staffel 7 wäre ein gutes Ende gewesen.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Acolyte - Staffel 1
The Acolyte zeigt eindrucksvoll, was mittlerweile technisch möglich ist, wenn Fans ein ambitioniertes Fanprojekt stemmen. Das begrenzte Budget macht sich freilich immer dann bemerkbar, wenn teure Requisiten gefragt sind, da muss dann eben auch mal ein Rollrasen von Hornbach herhalten, der vor einem gemalten Wald auf einer Leinwand einen Pfad simuliert. Schauspielerisch sind die Laienschauspieler dann sogar gar nicht so schlecht, wie vermutet. Besonders gelungen fand ich den Deep Fake von Carrie-Anne Moss, ich hätte schwören können, sie spielt tatsächlich mit. Allerdings hatte man auch hier nur begrenztes Budget, so dass der Deep Fake nur für ein paar Szenen verwendet wird. Normalerweise wissen Fans, was Fans sehen wollen, aber man merkt einfach, dass es für ein Drehbuch auch einen erfahrenen Autor benötigt. Tolle Ideen können nicht automatisch auch gelungen verschriftlicht werden. Ich bin gespannt, wie lange die Serie online bleibt, denn ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass sie Disney ein Dorn im Auge ist. Vielleicht nimmt die Maus ja einfach mal 180 Mio. $ in die Hand und dreht ein Remake, dann wären auch die Effekte deutlich besser.
The Acolyte zeigt eindrucksvoll, was mittlerweile technisch möglich ist, wenn Fans ein ambitioniertes Fanprojekt stemmen. Das begrenzte Budget macht sich freilich immer dann bemerkbar, wenn teure Requisiten gefragt sind, da muss dann eben auch mal ein Rollrasen von Hornbach herhalten, der vor einem gemalten Wald auf einer Leinwand einen Pfad simuliert. Schauspielerisch sind die Laienschauspieler dann sogar gar nicht so schlecht, wie vermutet. Besonders gelungen fand ich den Deep Fake von Carrie-Anne Moss, ich hätte schwören können, sie spielt tatsächlich mit. Allerdings hatte man auch hier nur begrenztes Budget, so dass der Deep Fake nur für ein paar Szenen verwendet wird. Normalerweise wissen Fans, was Fans sehen wollen, aber man merkt einfach, dass es für ein Drehbuch auch einen erfahrenen Autor benötigt. Tolle Ideen können nicht automatisch auch gelungen verschriftlicht werden. Ich bin gespannt, wie lange die Serie online bleibt, denn ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass sie Disney ein Dorn im Auge ist. Vielleicht nimmt die Maus ja einfach mal 180 Mio. $ in die Hand und dreht ein Remake, dann wären auch die Effekte deutlich besser.
Re: Filmtagebuch: SFI
Last Signal
Der russische Katastrophenthriller glänzt einmal mehr durch die Abwesenheit von Wissenschaftlern/Astronauten, die sich wie solche verhalten oder einem mitreißenden Drehbuch. Wirklich beeindruckt war ich indes von der Kameraführung. Wie der Meteoritenschauer einen Hochhauskomplex förmlich genüsslich seziert, ist nicht nur effekttechnisch sehenswert, sondern für den Zuschauer ein realistisches Mittendrin-Erlebnis. Darin eingebettet ist eine Vater-Tochter-Beziehung mit der Besonderheit, dass er in den Trümmern der halb zerstörten Raumstation ums Überleben kämpft und seine Tochter in den Trümmern auf der Erde. Einzigartig wie die Kamerafahrten hier beide Trümmerszenarien miteinander verbinden.
Der russische Katastrophenthriller glänzt einmal mehr durch die Abwesenheit von Wissenschaftlern/Astronauten, die sich wie solche verhalten oder einem mitreißenden Drehbuch. Wirklich beeindruckt war ich indes von der Kameraführung. Wie der Meteoritenschauer einen Hochhauskomplex förmlich genüsslich seziert, ist nicht nur effekttechnisch sehenswert, sondern für den Zuschauer ein realistisches Mittendrin-Erlebnis. Darin eingebettet ist eine Vater-Tochter-Beziehung mit der Besonderheit, dass er in den Trümmern der halb zerstörten Raumstation ums Überleben kämpft und seine Tochter in den Trümmern auf der Erde. Einzigartig wie die Kamerafahrten hier beide Trümmerszenarien miteinander verbinden.
Re: Filmtagebuch: SFI
Those About To Die - Staffel 1
Der Titel ist wörtlich zu nehmen, nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für die Zuschauer. Das römische Volk ist gelangweilt, unruhig und wird immer gewaltbereiter, titelt die Prämisse. Ich kann es nachempfinden. Aus der Vogelperspektive sieht Rom dabei ganz nett aus, offenkundige Studiokulissen vor steril bebilderten Leinwänden erinnern dabei regelmäßig an Theateraufführungen. Die CGI sind schlecht. Der Löwe gleicht einer Computerspielgrafik und wenn er zubeißt, wird es sogar peinlich. Man erinnere sich an die günstigen Spartacus-Effekte, die irgendwie gerade deswegen mythologische Authentizität versprühten. Überhaupt weiß das ganze Rennszenario, wie auch die Ränkespiele, nicht zu begeistern. Es hat den Anschein, als würden hier moderne F1-Rennställe wirken, die neben einer Boxengasse auch allerlei Tuning betreiben. Von den geschichtlichen Ungereimtheiten will ich gar nicht sprechen, die Serie hat genug andere Baustellen, wie beispielsweise die stellenweise saloppe Sprache: „Kommt Jungs!“. Mehr ist es auch nicht, eine langweilige Selbstbeweihräucherung Großes zustande gebracht zu haben. Wie bei Rebel Moon.
Der Titel ist wörtlich zu nehmen, nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für die Zuschauer. Das römische Volk ist gelangweilt, unruhig und wird immer gewaltbereiter, titelt die Prämisse. Ich kann es nachempfinden. Aus der Vogelperspektive sieht Rom dabei ganz nett aus, offenkundige Studiokulissen vor steril bebilderten Leinwänden erinnern dabei regelmäßig an Theateraufführungen. Die CGI sind schlecht. Der Löwe gleicht einer Computerspielgrafik und wenn er zubeißt, wird es sogar peinlich. Man erinnere sich an die günstigen Spartacus-Effekte, die irgendwie gerade deswegen mythologische Authentizität versprühten. Überhaupt weiß das ganze Rennszenario, wie auch die Ränkespiele, nicht zu begeistern. Es hat den Anschein, als würden hier moderne F1-Rennställe wirken, die neben einer Boxengasse auch allerlei Tuning betreiben. Von den geschichtlichen Ungereimtheiten will ich gar nicht sprechen, die Serie hat genug andere Baustellen, wie beispielsweise die stellenweise saloppe Sprache: „Kommt Jungs!“. Mehr ist es auch nicht, eine langweilige Selbstbeweihräucherung Großes zustande gebracht zu haben. Wie bei Rebel Moon.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Zone of Interest
Die Sommerflaute nutzte ich, um in des Schweizers FTB mal wieder nach Potenzial zu suchen. So geschehen. The Zone of Interest verschlug mir förmlich den Atem. Es dürfte der wohl nachdrücklichste Film über den Holocaust sein, gerade weil er die Verbrechen nicht zeigt. Die prächtige, direkt ans KZ angrenzende Villa der Familie Höß, suggeriert eine Idylle, die surrealer nicht sein könnte. Während der Zuschauer die banalen Szenen des Alltags begleitet, wechselt die Szenearie und Höß sitzt am runden Tisch, bei dem ihm der Ofenbauer detailversessen die Vorzüge seiner Konstruktion der Krematorien nennt. Ein Ofen brennt, der andere kühlt parallel ab und die Asche ist hernach nur noch 40C warm. Niemand verzieht eine Miene. Als plane man einen heimischen Kamin. Der Film transportiert blankes Entsetzen.
Die Sommerflaute nutzte ich, um in des Schweizers FTB mal wieder nach Potenzial zu suchen. So geschehen. The Zone of Interest verschlug mir förmlich den Atem. Es dürfte der wohl nachdrücklichste Film über den Holocaust sein, gerade weil er die Verbrechen nicht zeigt. Die prächtige, direkt ans KZ angrenzende Villa der Familie Höß, suggeriert eine Idylle, die surrealer nicht sein könnte. Während der Zuschauer die banalen Szenen des Alltags begleitet, wechselt die Szenearie und Höß sitzt am runden Tisch, bei dem ihm der Ofenbauer detailversessen die Vorzüge seiner Konstruktion der Krematorien nennt. Ein Ofen brennt, der andere kühlt parallel ab und die Asche ist hernach nur noch 40C warm. Niemand verzieht eine Miene. Als plane man einen heimischen Kamin. Der Film transportiert blankes Entsetzen.
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Re: Filmtagebuch: SFI
Stets zu diensten!
Eine unvergleichliche Filmerfahrung. Besonders auch dank der Tonspur und der Musik von Mica Levi. Einer der wohl wichtigsten Filme dieses Jahrhunderts.
Die formelle Wandlung, welche Jonathan Glazer in seiner Karriere durchgemacht hat, ist ebenso erstaunlich ("Sexy Beast" - "Birth" - "Under The Skin" - "The Zone Of Interest").
Eine unvergleichliche Filmerfahrung. Besonders auch dank der Tonspur und der Musik von Mica Levi. Einer der wohl wichtigsten Filme dieses Jahrhunderts.
Die formelle Wandlung, welche Jonathan Glazer in seiner Karriere durchgemacht hat, ist ebenso erstaunlich ("Sexy Beast" - "Birth" - "Under The Skin" - "The Zone Of Interest").
Re: Filmtagebuch: SFI
Ein ganzes Leben
Die Geschichte spielt in der malerischen Berglandschaft Österreichs und beginnt um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhunderts. Sie folgt dem Leben des wortkargen Andreas Egger, einem einfachen Mann, der in der Abgeschiedenheit der Berge aufwächst und sich in einer sich ständig verändernden Welt zurechtfinden muss. Die exquisite Kameraführung fängt nicht nur die atemberaubende Natur ein, sondern spiegelt auch die inneren Konflikte und Emotionen der Charaktere wider. Darstellerisch ist der Film großes Kino. Der Hauptdarsteller bringt die Zerbrechlichkeit und die Stärke seines Charakters auf beeindruckende Weise zum Ausdruck. Die subtilen wie minimalistischen Dialoge und die eingesetzten Momente der Stille schaffen eine Atmosphäre der Reflexion, die die Zuschauer dazu anregt, über ihr eigenes Leben nachzudenken. Ein ganzes Leben behandelt universelle Themen wie (die erste und einzige) Liebe, Verlust, und die Suche nach einem Platz in der Welt. „Vieles ist mir, kaum dass ich es hatte, aus den Händen gerissen worden.“ Das wird auf eine nuancierte und respektvolle Weise behandelt. Die sanften Melodien begleiten die Zuschauer durch die verschiedenen Phasen von Eggers Leben und verstärken die emotionale Wirkung der Szenen, auch wenn hier immer wieder ein Hauch von Hollywood-Kitsch mitschwingt.
Die Geschichte spielt in der malerischen Berglandschaft Österreichs und beginnt um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhunderts. Sie folgt dem Leben des wortkargen Andreas Egger, einem einfachen Mann, der in der Abgeschiedenheit der Berge aufwächst und sich in einer sich ständig verändernden Welt zurechtfinden muss. Die exquisite Kameraführung fängt nicht nur die atemberaubende Natur ein, sondern spiegelt auch die inneren Konflikte und Emotionen der Charaktere wider. Darstellerisch ist der Film großes Kino. Der Hauptdarsteller bringt die Zerbrechlichkeit und die Stärke seines Charakters auf beeindruckende Weise zum Ausdruck. Die subtilen wie minimalistischen Dialoge und die eingesetzten Momente der Stille schaffen eine Atmosphäre der Reflexion, die die Zuschauer dazu anregt, über ihr eigenes Leben nachzudenken. Ein ganzes Leben behandelt universelle Themen wie (die erste und einzige) Liebe, Verlust, und die Suche nach einem Platz in der Welt. „Vieles ist mir, kaum dass ich es hatte, aus den Händen gerissen worden.“ Das wird auf eine nuancierte und respektvolle Weise behandelt. Die sanften Melodien begleiten die Zuschauer durch die verschiedenen Phasen von Eggers Leben und verstärken die emotionale Wirkung der Szenen, auch wenn hier immer wieder ein Hauch von Hollywood-Kitsch mitschwingt.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Boys - Staffel 4
Immer wenn man denkt, WTF!, setzt The Boys noch einen obendrauf. So auch in Staffel 4, die wieder einige wahrlich kreative wie unfassbare Momente kredenzt. Highlight ist Folge vier, in der Homelander mit einer Eistorte die Peiniger seiner Jugend besucht. Mit das Perfideste und Bösartigste, was mir bisweilen unterkam. Nervig gestaltete sich Sage als klügste Frau, Verzeihung Person, der Welt. Sie kann eigentlich nichts und ihr Plan ist einfach nur tendenziell gut durchdacht, womöglich weil sie die Kunst des Krieges gelesen hat. Wenn man hier an den Film Ohne Limit zurückdenkt, dann ist Sage tatsächlich ziemlich limitiert. Das Ende lässt auf jeden Fall auf eine fulminante Finalstaffel hoffen.
Immer wenn man denkt, WTF!, setzt The Boys noch einen obendrauf. So auch in Staffel 4, die wieder einige wahrlich kreative wie unfassbare Momente kredenzt. Highlight ist Folge vier, in der Homelander mit einer Eistorte die Peiniger seiner Jugend besucht. Mit das Perfideste und Bösartigste, was mir bisweilen unterkam. Nervig gestaltete sich Sage als klügste Frau, Verzeihung Person, der Welt. Sie kann eigentlich nichts und ihr Plan ist einfach nur tendenziell gut durchdacht, womöglich weil sie die Kunst des Krieges gelesen hat. Wenn man hier an den Film Ohne Limit zurückdenkt, dann ist Sage tatsächlich ziemlich limitiert. Das Ende lässt auf jeden Fall auf eine fulminante Finalstaffel hoffen.
Re: Filmtagebuch: SFI
Ja, da wäre ich locker mit der Höchstwertung dabei - trotz dem berechtigten Kritikpunkt bzgl. Sage. "The Boys" ist mit das wagemutigste, das ich seit Jahren gesehen habe.
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