Filmtagebuch: SFI
Moderator: SFI
Re: Filmtagebuch: SFI
Das mit QAnon halte ich auch für eine spätere Vereinnahmung - der Regisseur hat sich ja auch von der Instrumentalisierung seines Films distanziert. Davon sehe ich nix in "Sound of Freedom".
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Re: Filmtagebuch: SFI
Sehen eh nur die Verblendeten so. (QAnon)
Die Musik fand ich btw eher folkloristisch als religiös... inhaltlich kann ich nicht mitreden, imo hatte die Prime-Version da keine UT oder ich habe sie standardmäßig aus. Keine Ahnung.
Und zu dem Thema Religiösität in Filmen. Ich habe damit per se gar nicht das riesige Problem. Wenn sie im eigentlichen Sinne eingesetzt wird: Hoffnung stiftend, Gemeinschaft schaffend, Gutes tuend. Im klischeehaftesten Sinne. Ich habe aber damit ein Problem, und da ist Dune ja ein Idealbeispiel für, wenn es um Fanatismus geht. Darum, das man Religionen auslegt, wie man es braucht. Wie man Lichtgestalten installiert, um dem vermeintlich Guten Vorschub zu leisten. Und das Wüstenvolk in Dune ist für mich ein Stamm an Fanatikern - nur leicht aufgebrochen durch die Jugendlichen, die den Kurs der Alten nicht mitgehen wollen. Und solchen Gestalten mag ich nicht folgen. Von der Kwisatz Haderach Werdung des blassen Bengelchens ganz zu schweigen. Für mich gibts nur einen brauchbaren Auserwählten und das ist Neo
In diesem Sinne:
freeman
Die Musik fand ich btw eher folkloristisch als religiös... inhaltlich kann ich nicht mitreden, imo hatte die Prime-Version da keine UT oder ich habe sie standardmäßig aus. Keine Ahnung.
Und zu dem Thema Religiösität in Filmen. Ich habe damit per se gar nicht das riesige Problem. Wenn sie im eigentlichen Sinne eingesetzt wird: Hoffnung stiftend, Gemeinschaft schaffend, Gutes tuend. Im klischeehaftesten Sinne. Ich habe aber damit ein Problem, und da ist Dune ja ein Idealbeispiel für, wenn es um Fanatismus geht. Darum, das man Religionen auslegt, wie man es braucht. Wie man Lichtgestalten installiert, um dem vermeintlich Guten Vorschub zu leisten. Und das Wüstenvolk in Dune ist für mich ein Stamm an Fanatikern - nur leicht aufgebrochen durch die Jugendlichen, die den Kurs der Alten nicht mitgehen wollen. Und solchen Gestalten mag ich nicht folgen. Von der Kwisatz Haderach Werdung des blassen Bengelchens ganz zu schweigen. Für mich gibts nur einen brauchbaren Auserwählten und das ist Neo
In diesem Sinne:
freeman
Re: Filmtagebuch: SFI
The Rookie - Staffel 6
Die Ponyhofromantik in Los Angeles ist wieder los, es wird endlich geheiratet und obwohl L.A. riesig ist, ist Nolans Feuerwehrfrau auch hier wieder immer zufällig vor Ort, wenn Nolan einen Tatort hat. Es bleibt seicht, aber dank der liebgewonnenen Charaktere unterhaltsam.
Die Ponyhofromantik in Los Angeles ist wieder los, es wird endlich geheiratet und obwohl L.A. riesig ist, ist Nolans Feuerwehrfrau auch hier wieder immer zufällig vor Ort, wenn Nolan einen Tatort hat. Es bleibt seicht, aber dank der liebgewonnenen Charaktere unterhaltsam.
Re: Filmtagebuch: SFI
Monkey Man
Monkey Man konnte mich leider nicht begeistern, obschon die von der Kamera ordentlich bebilderte unverbrauchte Szenerie zu gefallen weiß. Auch wenn sich das erlittene Trauma des Protagonisten mit jedem Hundeblick aufdrängt, scheiterte die emotionale Betroffenheit an der bruchstückhaften Heranführung, die sich auf den sowieso viel zu langen Film verteilt. Der Streifen liefert zwar visuell einfallsreiche Bühnenbilder und dynamische Beleuchtung, kredenzt aber Actionszenen, die nicht die emotionale Wirkung und Spannung liefern, die man von anderen Genrevertretern kennt. Wenn dann im Finale die Trans-Community in Kostümen ihren Auftritt bekommt, wird es obendrein seltsam parodistisch.
Monkey Man konnte mich leider nicht begeistern, obschon die von der Kamera ordentlich bebilderte unverbrauchte Szenerie zu gefallen weiß. Auch wenn sich das erlittene Trauma des Protagonisten mit jedem Hundeblick aufdrängt, scheiterte die emotionale Betroffenheit an der bruchstückhaften Heranführung, die sich auf den sowieso viel zu langen Film verteilt. Der Streifen liefert zwar visuell einfallsreiche Bühnenbilder und dynamische Beleuchtung, kredenzt aber Actionszenen, die nicht die emotionale Wirkung und Spannung liefern, die man von anderen Genrevertretern kennt. Wenn dann im Finale die Trans-Community in Kostümen ihren Auftritt bekommt, wird es obendrein seltsam parodistisch.
Re: Filmtagebuch: SFI
Akte X - Staffel 1-9 + Akte X - Der Film
In Ermangelung neuen Nachschubs während der EURO-2024, nutzte ich die Zeit für einen nostalgischen Serienmarathon. Akte-X ist dabei die einzige coole mediale Jugenderinnerung, die ich mit meiner Mutter gemein hatte, denn ansonsten waren Traumschiff und Schwarzwaldklinik angesagt. Entsprechend guckten wir die ersten Staffeln immer zusammen, die anfangs immer montags um 20:15 Uhr lief. Klug, in der Pilotfolge gleich den hochspannenden Überbau der Alien-Invasion zu präsentieren, so musste man sich zwangsweise durch etliche ermüdende Füll-Episoden hangeln und die hat es aus heutiger Sicht mehr als seinerzeit. Was fiel mir auf: Das FBI hat seltsam wenig zu melden und trotz Marke wird Mulder selbst von anderen Behörden wie ein Krimineller oder Streuner behandelt. Lustig, weil bei Supernatural die FBI-Karte als Hommage immer funktionierte. Was im Vergleich zu heutigen Serien positiv hervorsticht, ist der typische 90er-Humanismus, den vor allem Mulder auch gegenüber Antagonisten zeigt, nachdem er eine eingeschwenkt bekommen hatte. Während die heutige Serienlandschaft so gut wie alles vor Green-Screens dreht, gefallen die Außendrehs samt der realistischen Geräuschkulisse. In heutigen Serien wird übrigens immer die dieselbe Tonaufnahme für dezentes Hundegebell als Hintergrundstimmung abendlicher Szenen benutzt. Besonders auffällig sind die normalen Leute. Teens sehen wie Teens aus, haben Pickel und tragen keine Designerklamotten. Viele Menschen haben Haarausfall und dergleichen. Heute sind selbst Statisten mit Models besetzt, so mein Eindruck. Witzig und nervig zugleich, dass der Synchronsprecher Raimund Krone (Worf in Star Trek) in fast jeder Folge irgendeine Nebenfigur spricht. Das ist schon ein Running Gag. Akte-X unterhält auch heute noch in den ersten Staffeln vortrefflich, erst recht im Hinblick auf das HD-Bild in 16:9, baut aber später recht deutlich ab.
In Ermangelung neuen Nachschubs während der EURO-2024, nutzte ich die Zeit für einen nostalgischen Serienmarathon. Akte-X ist dabei die einzige coole mediale Jugenderinnerung, die ich mit meiner Mutter gemein hatte, denn ansonsten waren Traumschiff und Schwarzwaldklinik angesagt. Entsprechend guckten wir die ersten Staffeln immer zusammen, die anfangs immer montags um 20:15 Uhr lief. Klug, in der Pilotfolge gleich den hochspannenden Überbau der Alien-Invasion zu präsentieren, so musste man sich zwangsweise durch etliche ermüdende Füll-Episoden hangeln und die hat es aus heutiger Sicht mehr als seinerzeit. Was fiel mir auf: Das FBI hat seltsam wenig zu melden und trotz Marke wird Mulder selbst von anderen Behörden wie ein Krimineller oder Streuner behandelt. Lustig, weil bei Supernatural die FBI-Karte als Hommage immer funktionierte. Was im Vergleich zu heutigen Serien positiv hervorsticht, ist der typische 90er-Humanismus, den vor allem Mulder auch gegenüber Antagonisten zeigt, nachdem er eine eingeschwenkt bekommen hatte. Während die heutige Serienlandschaft so gut wie alles vor Green-Screens dreht, gefallen die Außendrehs samt der realistischen Geräuschkulisse. In heutigen Serien wird übrigens immer die dieselbe Tonaufnahme für dezentes Hundegebell als Hintergrundstimmung abendlicher Szenen benutzt. Besonders auffällig sind die normalen Leute. Teens sehen wie Teens aus, haben Pickel und tragen keine Designerklamotten. Viele Menschen haben Haarausfall und dergleichen. Heute sind selbst Statisten mit Models besetzt, so mein Eindruck. Witzig und nervig zugleich, dass der Synchronsprecher Raimund Krone (Worf in Star Trek) in fast jeder Folge irgendeine Nebenfigur spricht. Das ist schon ein Running Gag. Akte-X unterhält auch heute noch in den ersten Staffeln vortrefflich, erst recht im Hinblick auf das HD-Bild in 16:9, baut aber später recht deutlich ab.
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Re: Filmtagebuch: SFI
Beachtliche Leistung, ich stecke seit Jahren beim Rewatch in Seaon 8 fest.
Re: Filmtagebuch: SFI
Da verpasst man imo auch nicht viel. Nach Staffel 7 wäre ein gutes Ende gewesen.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Acolyte - Staffel 1
The Acolyte zeigt eindrucksvoll, was mittlerweile technisch möglich ist, wenn Fans ein ambitioniertes Fanprojekt stemmen. Das begrenzte Budget macht sich freilich immer dann bemerkbar, wenn teure Requisiten gefragt sind, da muss dann eben auch mal ein Rollrasen von Hornbach herhalten, der vor einem gemalten Wald auf einer Leinwand einen Pfad simuliert. Schauspielerisch sind die Laienschauspieler dann sogar gar nicht so schlecht, wie vermutet. Besonders gelungen fand ich den Deep Fake von Carrie-Anne Moss, ich hätte schwören können, sie spielt tatsächlich mit. Allerdings hatte man auch hier nur begrenztes Budget, so dass der Deep Fake nur für ein paar Szenen verwendet wird. Normalerweise wissen Fans, was Fans sehen wollen, aber man merkt einfach, dass es für ein Drehbuch auch einen erfahrenen Autor benötigt. Tolle Ideen können nicht automatisch auch gelungen verschriftlicht werden. Ich bin gespannt, wie lange die Serie online bleibt, denn ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass sie Disney ein Dorn im Auge ist. Vielleicht nimmt die Maus ja einfach mal 180 Mio. $ in die Hand und dreht ein Remake, dann wären auch die Effekte deutlich besser.
The Acolyte zeigt eindrucksvoll, was mittlerweile technisch möglich ist, wenn Fans ein ambitioniertes Fanprojekt stemmen. Das begrenzte Budget macht sich freilich immer dann bemerkbar, wenn teure Requisiten gefragt sind, da muss dann eben auch mal ein Rollrasen von Hornbach herhalten, der vor einem gemalten Wald auf einer Leinwand einen Pfad simuliert. Schauspielerisch sind die Laienschauspieler dann sogar gar nicht so schlecht, wie vermutet. Besonders gelungen fand ich den Deep Fake von Carrie-Anne Moss, ich hätte schwören können, sie spielt tatsächlich mit. Allerdings hatte man auch hier nur begrenztes Budget, so dass der Deep Fake nur für ein paar Szenen verwendet wird. Normalerweise wissen Fans, was Fans sehen wollen, aber man merkt einfach, dass es für ein Drehbuch auch einen erfahrenen Autor benötigt. Tolle Ideen können nicht automatisch auch gelungen verschriftlicht werden. Ich bin gespannt, wie lange die Serie online bleibt, denn ich könnte mir nämlich gut vorstellen, dass sie Disney ein Dorn im Auge ist. Vielleicht nimmt die Maus ja einfach mal 180 Mio. $ in die Hand und dreht ein Remake, dann wären auch die Effekte deutlich besser.
Re: Filmtagebuch: SFI
Last Signal
Der russische Katastrophenthriller glänzt einmal mehr durch die Abwesenheit von Wissenschaftlern/Astronauten, die sich wie solche verhalten oder einem mitreißenden Drehbuch. Wirklich beeindruckt war ich indes von der Kameraführung. Wie der Meteoritenschauer einen Hochhauskomplex förmlich genüsslich seziert, ist nicht nur effekttechnisch sehenswert, sondern für den Zuschauer ein realistisches Mittendrin-Erlebnis. Darin eingebettet ist eine Vater-Tochter-Beziehung mit der Besonderheit, dass er in den Trümmern der halb zerstörten Raumstation ums Überleben kämpft und seine Tochter in den Trümmern auf der Erde. Einzigartig wie die Kamerafahrten hier beide Trümmerszenarien miteinander verbinden.
Der russische Katastrophenthriller glänzt einmal mehr durch die Abwesenheit von Wissenschaftlern/Astronauten, die sich wie solche verhalten oder einem mitreißenden Drehbuch. Wirklich beeindruckt war ich indes von der Kameraführung. Wie der Meteoritenschauer einen Hochhauskomplex förmlich genüsslich seziert, ist nicht nur effekttechnisch sehenswert, sondern für den Zuschauer ein realistisches Mittendrin-Erlebnis. Darin eingebettet ist eine Vater-Tochter-Beziehung mit der Besonderheit, dass er in den Trümmern der halb zerstörten Raumstation ums Überleben kämpft und seine Tochter in den Trümmern auf der Erde. Einzigartig wie die Kamerafahrten hier beide Trümmerszenarien miteinander verbinden.
Re: Filmtagebuch: SFI
Those About To Die - Staffel 1
Der Titel ist wörtlich zu nehmen, nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für die Zuschauer. Das römische Volk ist gelangweilt, unruhig und wird immer gewaltbereiter, titelt die Prämisse. Ich kann es nachempfinden. Aus der Vogelperspektive sieht Rom dabei ganz nett aus, offenkundige Studiokulissen vor steril bebilderten Leinwänden erinnern dabei regelmäßig an Theateraufführungen. Die CGI sind schlecht. Der Löwe gleicht einer Computerspielgrafik und wenn er zubeißt, wird es sogar peinlich. Man erinnere sich an die günstigen Spartacus-Effekte, die irgendwie gerade deswegen mythologische Authentizität versprühten. Überhaupt weiß das ganze Rennszenario, wie auch die Ränkespiele, nicht zu begeistern. Es hat den Anschein, als würden hier moderne F1-Rennställe wirken, die neben einer Boxengasse auch allerlei Tuning betreiben. Von den geschichtlichen Ungereimtheiten will ich gar nicht sprechen, die Serie hat genug andere Baustellen, wie beispielsweise die stellenweise saloppe Sprache: „Kommt Jungs!“. Mehr ist es auch nicht, eine langweilige Selbstbeweihräucherung Großes zustande gebracht zu haben. Wie bei Rebel Moon.
Der Titel ist wörtlich zu nehmen, nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für die Zuschauer. Das römische Volk ist gelangweilt, unruhig und wird immer gewaltbereiter, titelt die Prämisse. Ich kann es nachempfinden. Aus der Vogelperspektive sieht Rom dabei ganz nett aus, offenkundige Studiokulissen vor steril bebilderten Leinwänden erinnern dabei regelmäßig an Theateraufführungen. Die CGI sind schlecht. Der Löwe gleicht einer Computerspielgrafik und wenn er zubeißt, wird es sogar peinlich. Man erinnere sich an die günstigen Spartacus-Effekte, die irgendwie gerade deswegen mythologische Authentizität versprühten. Überhaupt weiß das ganze Rennszenario, wie auch die Ränkespiele, nicht zu begeistern. Es hat den Anschein, als würden hier moderne F1-Rennställe wirken, die neben einer Boxengasse auch allerlei Tuning betreiben. Von den geschichtlichen Ungereimtheiten will ich gar nicht sprechen, die Serie hat genug andere Baustellen, wie beispielsweise die stellenweise saloppe Sprache: „Kommt Jungs!“. Mehr ist es auch nicht, eine langweilige Selbstbeweihräucherung Großes zustande gebracht zu haben. Wie bei Rebel Moon.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Zone of Interest
Die Sommerflaute nutzte ich, um in des Schweizers FTB mal wieder nach Potenzial zu suchen. So geschehen. The Zone of Interest verschlug mir förmlich den Atem. Es dürfte der wohl nachdrücklichste Film über den Holocaust sein, gerade weil er die Verbrechen nicht zeigt. Die prächtige, direkt ans KZ angrenzende Villa der Familie Höß, suggeriert eine Idylle, die surrealer nicht sein könnte. Während der Zuschauer die banalen Szenen des Alltags begleitet, wechselt die Szenearie und Höß sitzt am runden Tisch, bei dem ihm der Ofenbauer detailversessen die Vorzüge seiner Konstruktion der Krematorien nennt. Ein Ofen brennt, der andere kühlt parallel ab und die Asche ist hernach nur noch 40C warm. Niemand verzieht eine Miene. Als plane man einen heimischen Kamin. Der Film transportiert blankes Entsetzen.
Die Sommerflaute nutzte ich, um in des Schweizers FTB mal wieder nach Potenzial zu suchen. So geschehen. The Zone of Interest verschlug mir förmlich den Atem. Es dürfte der wohl nachdrücklichste Film über den Holocaust sein, gerade weil er die Verbrechen nicht zeigt. Die prächtige, direkt ans KZ angrenzende Villa der Familie Höß, suggeriert eine Idylle, die surrealer nicht sein könnte. Während der Zuschauer die banalen Szenen des Alltags begleitet, wechselt die Szenearie und Höß sitzt am runden Tisch, bei dem ihm der Ofenbauer detailversessen die Vorzüge seiner Konstruktion der Krematorien nennt. Ein Ofen brennt, der andere kühlt parallel ab und die Asche ist hernach nur noch 40C warm. Niemand verzieht eine Miene. Als plane man einen heimischen Kamin. Der Film transportiert blankes Entsetzen.
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Re: Filmtagebuch: SFI
Stets zu diensten!
Eine unvergleichliche Filmerfahrung. Besonders auch dank der Tonspur und der Musik von Mica Levi. Einer der wohl wichtigsten Filme dieses Jahrhunderts.
Die formelle Wandlung, welche Jonathan Glazer in seiner Karriere durchgemacht hat, ist ebenso erstaunlich ("Sexy Beast" - "Birth" - "Under The Skin" - "The Zone Of Interest").
Eine unvergleichliche Filmerfahrung. Besonders auch dank der Tonspur und der Musik von Mica Levi. Einer der wohl wichtigsten Filme dieses Jahrhunderts.
Die formelle Wandlung, welche Jonathan Glazer in seiner Karriere durchgemacht hat, ist ebenso erstaunlich ("Sexy Beast" - "Birth" - "Under The Skin" - "The Zone Of Interest").
Re: Filmtagebuch: SFI
Ein ganzes Leben
Die Geschichte spielt in der malerischen Berglandschaft Österreichs und beginnt um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhunderts. Sie folgt dem Leben des wortkargen Andreas Egger, einem einfachen Mann, der in der Abgeschiedenheit der Berge aufwächst und sich in einer sich ständig verändernden Welt zurechtfinden muss. Die exquisite Kameraführung fängt nicht nur die atemberaubende Natur ein, sondern spiegelt auch die inneren Konflikte und Emotionen der Charaktere wider. Darstellerisch ist der Film großes Kino. Der Hauptdarsteller bringt die Zerbrechlichkeit und die Stärke seines Charakters auf beeindruckende Weise zum Ausdruck. Die subtilen wie minimalistischen Dialoge und die eingesetzten Momente der Stille schaffen eine Atmosphäre der Reflexion, die die Zuschauer dazu anregt, über ihr eigenes Leben nachzudenken. Ein ganzes Leben behandelt universelle Themen wie (die erste und einzige) Liebe, Verlust, und die Suche nach einem Platz in der Welt. „Vieles ist mir, kaum dass ich es hatte, aus den Händen gerissen worden.“ Das wird auf eine nuancierte und respektvolle Weise behandelt. Die sanften Melodien begleiten die Zuschauer durch die verschiedenen Phasen von Eggers Leben und verstärken die emotionale Wirkung der Szenen, auch wenn hier immer wieder ein Hauch von Hollywood-Kitsch mitschwingt.
Die Geschichte spielt in der malerischen Berglandschaft Österreichs und beginnt um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhunderts. Sie folgt dem Leben des wortkargen Andreas Egger, einem einfachen Mann, der in der Abgeschiedenheit der Berge aufwächst und sich in einer sich ständig verändernden Welt zurechtfinden muss. Die exquisite Kameraführung fängt nicht nur die atemberaubende Natur ein, sondern spiegelt auch die inneren Konflikte und Emotionen der Charaktere wider. Darstellerisch ist der Film großes Kino. Der Hauptdarsteller bringt die Zerbrechlichkeit und die Stärke seines Charakters auf beeindruckende Weise zum Ausdruck. Die subtilen wie minimalistischen Dialoge und die eingesetzten Momente der Stille schaffen eine Atmosphäre der Reflexion, die die Zuschauer dazu anregt, über ihr eigenes Leben nachzudenken. Ein ganzes Leben behandelt universelle Themen wie (die erste und einzige) Liebe, Verlust, und die Suche nach einem Platz in der Welt. „Vieles ist mir, kaum dass ich es hatte, aus den Händen gerissen worden.“ Das wird auf eine nuancierte und respektvolle Weise behandelt. Die sanften Melodien begleiten die Zuschauer durch die verschiedenen Phasen von Eggers Leben und verstärken die emotionale Wirkung der Szenen, auch wenn hier immer wieder ein Hauch von Hollywood-Kitsch mitschwingt.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Boys - Staffel 4
Immer wenn man denkt, WTF!, setzt The Boys noch einen obendrauf. So auch in Staffel 4, die wieder einige wahrlich kreative wie unfassbare Momente kredenzt. Highlight ist Folge vier, in der Homelander mit einer Eistorte die Peiniger seiner Jugend besucht. Mit das Perfideste und Bösartigste, was mir bisweilen unterkam. Nervig gestaltete sich Sage als klügste Frau, Verzeihung Person, der Welt. Sie kann eigentlich nichts und ihr Plan ist einfach nur tendenziell gut durchdacht, womöglich weil sie die Kunst des Krieges gelesen hat. Wenn man hier an den Film Ohne Limit zurückdenkt, dann ist Sage tatsächlich ziemlich limitiert. Das Ende lässt auf jeden Fall auf eine fulminante Finalstaffel hoffen.
Immer wenn man denkt, WTF!, setzt The Boys noch einen obendrauf. So auch in Staffel 4, die wieder einige wahrlich kreative wie unfassbare Momente kredenzt. Highlight ist Folge vier, in der Homelander mit einer Eistorte die Peiniger seiner Jugend besucht. Mit das Perfideste und Bösartigste, was mir bisweilen unterkam. Nervig gestaltete sich Sage als klügste Frau, Verzeihung Person, der Welt. Sie kann eigentlich nichts und ihr Plan ist einfach nur tendenziell gut durchdacht, womöglich weil sie die Kunst des Krieges gelesen hat. Wenn man hier an den Film Ohne Limit zurückdenkt, dann ist Sage tatsächlich ziemlich limitiert. Das Ende lässt auf jeden Fall auf eine fulminante Finalstaffel hoffen.
Re: Filmtagebuch: SFI
Ja, da wäre ich locker mit der Höchstwertung dabei - trotz dem berechtigten Kritikpunkt bzgl. Sage. "The Boys" ist mit das wagemutigste, das ich seit Jahren gesehen habe.
Re: Filmtagebuch: SFI
mag sein, ich fands aber irgendwann nicht mehr gut. Mir fehlte auch die Leichtigkeit des Pilotfilms. Einzig das Supergirl und die Geschichte mit ihr und dem Jungen sowie ein paar andere Dinge fand ich berührend bis gut. Hab glaube ich bei Staffel 2 (Ende) aufgehört und bisher nicht das immense Bedürfnis gehabt, weiterzuschauen...Es gibt eben auch diese wirklich Kackcharaktere wie Homelander, die bisweilen nicht nur böse sondern konsequent einfach nur nervig sind.
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien
Re: Filmtagebuch: SFI
Kann ich auch nachvollziehen. Für mich lebt das zu 100 Prozent von seiner Attitüde und den "Balls to the Wall"-Charakteren. Gerade Homelander ist einer der großartigsten Bösewichte, die ich je in Serie oder Film gesehen habe. Wann immer der eine Szene betritt, ist der Ausgang komplett offen - und die Spannung, die daraus resultiert, die ist für mich extrem selten und ein kostbares Gut. Würde da tatsächlich bei allen Staffeln 10 (oder bei Staffel 3 vielleicht sehr gute 9) Punkte vergeben - würde ich Punkte noch vergeben.
Re: Filmtagebuch: SFI
Irgendwie ist Season 4 in der Zuschauergunst ja merklich abgeschmiert.
Ich hab die Serie derweil bislang noch nicht einmal angefangen.
Ich hab die Serie derweil bislang noch nicht einmal angefangen.
Re: Filmtagebuch: SFI
Bei mir im Freundeskreis auch. Sogar stets nach der 2. oder 3. Folge abgebrochen.Irgendwie ist Season 4 in der Zuschauergunst ja merklich abgeschmiert.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Ministry of Ungentlemanly Warfare
Guy Ritchie ist bekannt für seinen einzigartigen Stil, der oft mit schnellen Schnitten, cleverem Dialog und unkonventionellen Erzählstrukturen arbeitet. In The Ministry of Ungentlemanly Warfare erzählt Ritchie die Geschichte einer geheimen britischen Militärgruppe während des Zweiten Weltkriegs, die unkonventionelle Methoden einsetzt, um die Nazis zu bekämpfen. Der Mix aus Action, Humor-(versuchen) und historischen Aspekten misslingt. Zwar besteht die nett besetzte Truppe aus den typischen Guy-Ritchie-Charakteren, doch die wirken in dem historischen Kontext eher anachronistisch überzeichnet als smart. Spannung kam daher wenig auf und so bleibt der Film oft an der Oberfläche, ohne tiefere Einblicke in die komplexen moralischen Entscheidungen, die eine derartige Kriegsführung mit sich bringt, zu bieten. Im Vergleich dazu präsentiert die TV-Serie „SAS: Rogue Heroes“ ein intensiveres, dramatischeres Bild von den Anfängen der SAS und deren unkonventionellen Einsätzen. Die Serie legt mehr Wert auf Charakterentwicklung und historische Genauigkeit, was sie in vielerlei Hinsicht griffiger und emotionaler macht, ohne dabei auf steile Action zu verzichten.
Guy Ritchie ist bekannt für seinen einzigartigen Stil, der oft mit schnellen Schnitten, cleverem Dialog und unkonventionellen Erzählstrukturen arbeitet. In The Ministry of Ungentlemanly Warfare erzählt Ritchie die Geschichte einer geheimen britischen Militärgruppe während des Zweiten Weltkriegs, die unkonventionelle Methoden einsetzt, um die Nazis zu bekämpfen. Der Mix aus Action, Humor-(versuchen) und historischen Aspekten misslingt. Zwar besteht die nett besetzte Truppe aus den typischen Guy-Ritchie-Charakteren, doch die wirken in dem historischen Kontext eher anachronistisch überzeichnet als smart. Spannung kam daher wenig auf und so bleibt der Film oft an der Oberfläche, ohne tiefere Einblicke in die komplexen moralischen Entscheidungen, die eine derartige Kriegsführung mit sich bringt, zu bieten. Im Vergleich dazu präsentiert die TV-Serie „SAS: Rogue Heroes“ ein intensiveres, dramatischeres Bild von den Anfängen der SAS und deren unkonventionellen Einsätzen. Die Serie legt mehr Wert auf Charakterentwicklung und historische Genauigkeit, was sie in vielerlei Hinsicht griffiger und emotionaler macht, ohne dabei auf steile Action zu verzichten.
Re: Filmtagebuch: SFI
Die zwölf Geschworenen (1997)
Sidney Lumets Klassiker „Die zwölf Geschworenen“ von 1957 wird oft als Meisterwerk des Gerichtsdramas angesehen. Mit seiner eindringlichen Charakterentwicklung ist der Film auch heute noch ein großartiger Film. Im Gegensatz dazu ist das Remake von 1997, unter der Regie von William Friedkin, weniger überzeugend. Ein zentraler Aspekt, der den Film von 1957 hervorhebt, ist die Charaktertiefe. Die Geschworenen werden als komplexe Individuen mit persönlichen Geschichten und inneren Konflikten präsentiert. Im Gegensatz dazu bleibt die Charakterentwicklung in diesem TV-Remake oft flach. Mit Schauspielern wie Jack Lemmon, Armin Mueller-Stahl und George C. Scott stehen zwar einige bekannte Namen im Vordergrund, doch die Inszenierung neigt dazu, stereotype Eigenschaften zu betonen, die die Individuen nicht wirklich differenzieren, sondern in archetypische Rollen drängen. Das Original nutzt zudem kunstvolle Kameraarbeit, um die emotionale Eskalation und die Spannung innerhalb des Geschworenenraums zu verstärken. Lumet schuf damit eine klaustrophobische Atmosphäre, die sich mit fortschreitender Handlung verdichtet. Das Remake geht zudem dazu über, einige der Themen zu modernisieren oder zu erweitern, was immer wieder zu einer erzwungenen bzw. affektiven Interpretation führt.
Sidney Lumets Klassiker „Die zwölf Geschworenen“ von 1957 wird oft als Meisterwerk des Gerichtsdramas angesehen. Mit seiner eindringlichen Charakterentwicklung ist der Film auch heute noch ein großartiger Film. Im Gegensatz dazu ist das Remake von 1997, unter der Regie von William Friedkin, weniger überzeugend. Ein zentraler Aspekt, der den Film von 1957 hervorhebt, ist die Charaktertiefe. Die Geschworenen werden als komplexe Individuen mit persönlichen Geschichten und inneren Konflikten präsentiert. Im Gegensatz dazu bleibt die Charakterentwicklung in diesem TV-Remake oft flach. Mit Schauspielern wie Jack Lemmon, Armin Mueller-Stahl und George C. Scott stehen zwar einige bekannte Namen im Vordergrund, doch die Inszenierung neigt dazu, stereotype Eigenschaften zu betonen, die die Individuen nicht wirklich differenzieren, sondern in archetypische Rollen drängen. Das Original nutzt zudem kunstvolle Kameraarbeit, um die emotionale Eskalation und die Spannung innerhalb des Geschworenenraums zu verstärken. Lumet schuf damit eine klaustrophobische Atmosphäre, die sich mit fortschreitender Handlung verdichtet. Das Remake geht zudem dazu über, einige der Themen zu modernisieren oder zu erweitern, was immer wieder zu einer erzwungenen bzw. affektiven Interpretation führt.
Re: Filmtagebuch: SFI
Find Me Guilty: der Mafiaprozess
Find Me Guilty ist ein biografisches Drama, welches auf dem wahren Fall des Mafia-Prozesses gegen die New Yorker Mafia-Familie Lucchese basiert. Regisseur Lument präsentiert eine Geschichte über Loyalität, Ehre und die Abgründe der organisierten Kriminalität. Vin Diesels Leistung als Jackie DiNorscio ist für seine schauspielerischen Verhältnisse gelungen. Er bricht mit seinem gewohnten Actionhelden-Image und zeigt eine komplexere, nuancierte Figur, die sowohl charmant als auch tragisch ist und mit Haaren aufwartet. Seine Darbietung ist eine der wenigen Stärken des Films, die versuchen, die Zuschauer in die Gefühlswelt des Protagonisten hineinzuziehen. Dennoch bleibt der Charakter an vielen Stellen eindimensional und mit seiner Frise und dem übergroßen Anzug, wirkt er fast wie eine Parodie. Lumet versuchte zudem, die ernsten Themen des Films mit einer leichten Note zu versehen, was zwar gelegentlich funktioniert, aber oft auch unpassend erscheint. Der Humor wirkt oft fehl am Platz, insbesondere in einem Kontext, der von so viel ernsten Vergehen und moralischen Dilemmata geprägt ist. Dies führt dazu, dass der Film in seiner Tonalität inkonsistent wirkt und das Gewicht der zugrunde liegenden Problematiken nicht immer angemessen zur Geltung kommt. Die rechtlichen und strategischen Aspekte des Prozesses werden für Justizfilm-Fans ebenfalls nicht ausreichend ausgearbeitet.
Find Me Guilty ist ein biografisches Drama, welches auf dem wahren Fall des Mafia-Prozesses gegen die New Yorker Mafia-Familie Lucchese basiert. Regisseur Lument präsentiert eine Geschichte über Loyalität, Ehre und die Abgründe der organisierten Kriminalität. Vin Diesels Leistung als Jackie DiNorscio ist für seine schauspielerischen Verhältnisse gelungen. Er bricht mit seinem gewohnten Actionhelden-Image und zeigt eine komplexere, nuancierte Figur, die sowohl charmant als auch tragisch ist und mit Haaren aufwartet. Seine Darbietung ist eine der wenigen Stärken des Films, die versuchen, die Zuschauer in die Gefühlswelt des Protagonisten hineinzuziehen. Dennoch bleibt der Charakter an vielen Stellen eindimensional und mit seiner Frise und dem übergroßen Anzug, wirkt er fast wie eine Parodie. Lumet versuchte zudem, die ernsten Themen des Films mit einer leichten Note zu versehen, was zwar gelegentlich funktioniert, aber oft auch unpassend erscheint. Der Humor wirkt oft fehl am Platz, insbesondere in einem Kontext, der von so viel ernsten Vergehen und moralischen Dilemmata geprägt ist. Dies führt dazu, dass der Film in seiner Tonalität inkonsistent wirkt und das Gewicht der zugrunde liegenden Problematiken nicht immer angemessen zur Geltung kommt. Die rechtlichen und strategischen Aspekte des Prozesses werden für Justizfilm-Fans ebenfalls nicht ausreichend ausgearbeitet.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Old Oak
The Old Oak spielt in einem ehemaligen Grubendorf im Norden Englands und schafft bis ins kleinste Detail ein authentisches Bild eines zunehmend verarmenden Ortes, in dem die Bewohner von ihren Erinnerungen an alte Grubentage zehren. Das gleichnamige und heruntergekommene Pub ist dabei die letzte Zufluchtsstätte, doch die wird „gefährdet“, als syrische Flüchtlinge im Dorf untergebracht werden. Vorurteile, Fremdenfeindlichkeit und Ticketdenken greifen um sich. Die gesamte Riege an Schauspielern ist derart gut mit authentischen Allerweltsgesichtern besetzt, dass die Szenerie stellvertretend für alle Stammtische wirkt. Ein wichtiger Film zum Thema Völkerverständigung, der aber auch zeigt, dass es immer Ewiggestrige geben wird und der Mensch lieber nach unten tritt, als das Kapital als Schuldigen für seine Misere zu bekämpfen.
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The Old Oak spielt in einem ehemaligen Grubendorf im Norden Englands und schafft bis ins kleinste Detail ein authentisches Bild eines zunehmend verarmenden Ortes, in dem die Bewohner von ihren Erinnerungen an alte Grubentage zehren. Das gleichnamige und heruntergekommene Pub ist dabei die letzte Zufluchtsstätte, doch die wird „gefährdet“, als syrische Flüchtlinge im Dorf untergebracht werden. Vorurteile, Fremdenfeindlichkeit und Ticketdenken greifen um sich. Die gesamte Riege an Schauspielern ist derart gut mit authentischen Allerweltsgesichtern besetzt, dass die Szenerie stellvertretend für alle Stammtische wirkt. Ein wichtiger Film zum Thema Völkerverständigung, der aber auch zeigt, dass es immer Ewiggestrige geben wird und der Mensch lieber nach unten tritt, als das Kapital als Schuldigen für seine Misere zu bekämpfen.
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