Glaub ich Dir.
Filmtagebuch: SFI
Moderator: SFI
Re: Filmtagebuch: SFI
Last Signal
Der russische Katastrophenthriller glänzt einmal mehr durch die Abwesenheit von Wissenschaftlern/Astronauten, die sich wie solche verhalten oder einem mitreißenden Drehbuch. Wirklich beeindruckt war ich indes von der Kameraführung. Wie der Meteoritenschauer einen Hochhauskomplex förmlich genüsslich seziert, ist nicht nur effekttechnisch sehenswert, sondern für den Zuschauer ein realistisches Mittendrin-Erlebnis. Darin eingebettet ist eine Vater-Tochter-Beziehung mit der Besonderheit, dass er in den Trümmern der halb zerstörten Raumstation ums Überleben kämpft und seine Tochter in den Trümmern auf der Erde. Einzigartig wie die Kamerafahrten hier beide Trümmerszenarien miteinander verbinden.
Der russische Katastrophenthriller glänzt einmal mehr durch die Abwesenheit von Wissenschaftlern/Astronauten, die sich wie solche verhalten oder einem mitreißenden Drehbuch. Wirklich beeindruckt war ich indes von der Kameraführung. Wie der Meteoritenschauer einen Hochhauskomplex förmlich genüsslich seziert, ist nicht nur effekttechnisch sehenswert, sondern für den Zuschauer ein realistisches Mittendrin-Erlebnis. Darin eingebettet ist eine Vater-Tochter-Beziehung mit der Besonderheit, dass er in den Trümmern der halb zerstörten Raumstation ums Überleben kämpft und seine Tochter in den Trümmern auf der Erde. Einzigartig wie die Kamerafahrten hier beide Trümmerszenarien miteinander verbinden.
Re: Filmtagebuch: SFI
Those About To Die - Staffel 1
Der Titel ist wörtlich zu nehmen, nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für die Zuschauer. Das römische Volk ist gelangweilt, unruhig und wird immer gewaltbereiter, titelt die Prämisse. Ich kann es nachempfinden. Aus der Vogelperspektive sieht Rom dabei ganz nett aus, offenkundige Studiokulissen vor steril bebilderten Leinwänden erinnern dabei regelmäßig an Theateraufführungen. Die CGI sind schlecht. Der Löwe gleicht einer Computerspielgrafik und wenn er zubeißt, wird es sogar peinlich. Man erinnere sich an die günstigen Spartacus-Effekte, die irgendwie gerade deswegen mythologische Authentizität versprühten. Überhaupt weiß das ganze Rennszenario, wie auch die Ränkespiele, nicht zu begeistern. Es hat den Anschein, als würden hier moderne F1-Rennställe wirken, die neben einer Boxengasse auch allerlei Tuning betreiben. Von den geschichtlichen Ungereimtheiten will ich gar nicht sprechen, die Serie hat genug andere Baustellen, wie beispielsweise die stellenweise saloppe Sprache: „Kommt Jungs!“. Mehr ist es auch nicht, eine langweilige Selbstbeweihräucherung Großes zustande gebracht zu haben. Wie bei Rebel Moon.
Der Titel ist wörtlich zu nehmen, nicht nur für die Protagonisten, sondern auch für die Zuschauer. Das römische Volk ist gelangweilt, unruhig und wird immer gewaltbereiter, titelt die Prämisse. Ich kann es nachempfinden. Aus der Vogelperspektive sieht Rom dabei ganz nett aus, offenkundige Studiokulissen vor steril bebilderten Leinwänden erinnern dabei regelmäßig an Theateraufführungen. Die CGI sind schlecht. Der Löwe gleicht einer Computerspielgrafik und wenn er zubeißt, wird es sogar peinlich. Man erinnere sich an die günstigen Spartacus-Effekte, die irgendwie gerade deswegen mythologische Authentizität versprühten. Überhaupt weiß das ganze Rennszenario, wie auch die Ränkespiele, nicht zu begeistern. Es hat den Anschein, als würden hier moderne F1-Rennställe wirken, die neben einer Boxengasse auch allerlei Tuning betreiben. Von den geschichtlichen Ungereimtheiten will ich gar nicht sprechen, die Serie hat genug andere Baustellen, wie beispielsweise die stellenweise saloppe Sprache: „Kommt Jungs!“. Mehr ist es auch nicht, eine langweilige Selbstbeweihräucherung Großes zustande gebracht zu haben. Wie bei Rebel Moon.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Zone of Interest
Die Sommerflaute nutzte ich, um in des Schweizers FTB mal wieder nach Potenzial zu suchen. So geschehen. The Zone of Interest verschlug mir förmlich den Atem. Es dürfte der wohl nachdrücklichste Film über den Holocaust sein, gerade weil er die Verbrechen nicht zeigt. Die prächtige, direkt ans KZ angrenzende Villa der Familie Höß, suggeriert eine Idylle, die surrealer nicht sein könnte. Während der Zuschauer die banalen Szenen des Alltags begleitet, wechselt die Szenearie und Höß sitzt am runden Tisch, bei dem ihm der Ofenbauer detailversessen die Vorzüge seiner Konstruktion der Krematorien nennt. Ein Ofen brennt, der andere kühlt parallel ab und die Asche ist hernach nur noch 40C warm. Niemand verzieht eine Miene. Als plane man einen heimischen Kamin. Der Film transportiert blankes Entsetzen.
Die Sommerflaute nutzte ich, um in des Schweizers FTB mal wieder nach Potenzial zu suchen. So geschehen. The Zone of Interest verschlug mir förmlich den Atem. Es dürfte der wohl nachdrücklichste Film über den Holocaust sein, gerade weil er die Verbrechen nicht zeigt. Die prächtige, direkt ans KZ angrenzende Villa der Familie Höß, suggeriert eine Idylle, die surrealer nicht sein könnte. Während der Zuschauer die banalen Szenen des Alltags begleitet, wechselt die Szenearie und Höß sitzt am runden Tisch, bei dem ihm der Ofenbauer detailversessen die Vorzüge seiner Konstruktion der Krematorien nennt. Ein Ofen brennt, der andere kühlt parallel ab und die Asche ist hernach nur noch 40C warm. Niemand verzieht eine Miene. Als plane man einen heimischen Kamin. Der Film transportiert blankes Entsetzen.
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Re: Filmtagebuch: SFI
Stets zu diensten!
Eine unvergleichliche Filmerfahrung. Besonders auch dank der Tonspur und der Musik von Mica Levi. Einer der wohl wichtigsten Filme dieses Jahrhunderts.
Die formelle Wandlung, welche Jonathan Glazer in seiner Karriere durchgemacht hat, ist ebenso erstaunlich ("Sexy Beast" - "Birth" - "Under The Skin" - "The Zone Of Interest").
Eine unvergleichliche Filmerfahrung. Besonders auch dank der Tonspur und der Musik von Mica Levi. Einer der wohl wichtigsten Filme dieses Jahrhunderts.
Die formelle Wandlung, welche Jonathan Glazer in seiner Karriere durchgemacht hat, ist ebenso erstaunlich ("Sexy Beast" - "Birth" - "Under The Skin" - "The Zone Of Interest").
Re: Filmtagebuch: SFI
Ein ganzes Leben
Die Geschichte spielt in der malerischen Berglandschaft Österreichs und beginnt um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhunderts. Sie folgt dem Leben des wortkargen Andreas Egger, einem einfachen Mann, der in der Abgeschiedenheit der Berge aufwächst und sich in einer sich ständig verändernden Welt zurechtfinden muss. Die exquisite Kameraführung fängt nicht nur die atemberaubende Natur ein, sondern spiegelt auch die inneren Konflikte und Emotionen der Charaktere wider. Darstellerisch ist der Film großes Kino. Der Hauptdarsteller bringt die Zerbrechlichkeit und die Stärke seines Charakters auf beeindruckende Weise zum Ausdruck. Die subtilen wie minimalistischen Dialoge und die eingesetzten Momente der Stille schaffen eine Atmosphäre der Reflexion, die die Zuschauer dazu anregt, über ihr eigenes Leben nachzudenken. Ein ganzes Leben behandelt universelle Themen wie (die erste und einzige) Liebe, Verlust, und die Suche nach einem Platz in der Welt. „Vieles ist mir, kaum dass ich es hatte, aus den Händen gerissen worden.“ Das wird auf eine nuancierte und respektvolle Weise behandelt. Die sanften Melodien begleiten die Zuschauer durch die verschiedenen Phasen von Eggers Leben und verstärken die emotionale Wirkung der Szenen, auch wenn hier immer wieder ein Hauch von Hollywood-Kitsch mitschwingt.
Die Geschichte spielt in der malerischen Berglandschaft Österreichs und beginnt um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhunderts. Sie folgt dem Leben des wortkargen Andreas Egger, einem einfachen Mann, der in der Abgeschiedenheit der Berge aufwächst und sich in einer sich ständig verändernden Welt zurechtfinden muss. Die exquisite Kameraführung fängt nicht nur die atemberaubende Natur ein, sondern spiegelt auch die inneren Konflikte und Emotionen der Charaktere wider. Darstellerisch ist der Film großes Kino. Der Hauptdarsteller bringt die Zerbrechlichkeit und die Stärke seines Charakters auf beeindruckende Weise zum Ausdruck. Die subtilen wie minimalistischen Dialoge und die eingesetzten Momente der Stille schaffen eine Atmosphäre der Reflexion, die die Zuschauer dazu anregt, über ihr eigenes Leben nachzudenken. Ein ganzes Leben behandelt universelle Themen wie (die erste und einzige) Liebe, Verlust, und die Suche nach einem Platz in der Welt. „Vieles ist mir, kaum dass ich es hatte, aus den Händen gerissen worden.“ Das wird auf eine nuancierte und respektvolle Weise behandelt. Die sanften Melodien begleiten die Zuschauer durch die verschiedenen Phasen von Eggers Leben und verstärken die emotionale Wirkung der Szenen, auch wenn hier immer wieder ein Hauch von Hollywood-Kitsch mitschwingt.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Boys - Staffel 4
Immer wenn man denkt, WTF!, setzt The Boys noch einen obendrauf. So auch in Staffel 4, die wieder einige wahrlich kreative wie unfassbare Momente kredenzt. Highlight ist Folge vier, in der Homelander mit einer Eistorte die Peiniger seiner Jugend besucht. Mit das Perfideste und Bösartigste, was mir bisweilen unterkam. Nervig gestaltete sich Sage als klügste Frau, Verzeihung Person, der Welt. Sie kann eigentlich nichts und ihr Plan ist einfach nur tendenziell gut durchdacht, womöglich weil sie die Kunst des Krieges gelesen hat. Wenn man hier an den Film Ohne Limit zurückdenkt, dann ist Sage tatsächlich ziemlich limitiert. Das Ende lässt auf jeden Fall auf eine fulminante Finalstaffel hoffen.
Immer wenn man denkt, WTF!, setzt The Boys noch einen obendrauf. So auch in Staffel 4, die wieder einige wahrlich kreative wie unfassbare Momente kredenzt. Highlight ist Folge vier, in der Homelander mit einer Eistorte die Peiniger seiner Jugend besucht. Mit das Perfideste und Bösartigste, was mir bisweilen unterkam. Nervig gestaltete sich Sage als klügste Frau, Verzeihung Person, der Welt. Sie kann eigentlich nichts und ihr Plan ist einfach nur tendenziell gut durchdacht, womöglich weil sie die Kunst des Krieges gelesen hat. Wenn man hier an den Film Ohne Limit zurückdenkt, dann ist Sage tatsächlich ziemlich limitiert. Das Ende lässt auf jeden Fall auf eine fulminante Finalstaffel hoffen.
Re: Filmtagebuch: SFI
Ja, da wäre ich locker mit der Höchstwertung dabei - trotz dem berechtigten Kritikpunkt bzgl. Sage. "The Boys" ist mit das wagemutigste, das ich seit Jahren gesehen habe.
Re: Filmtagebuch: SFI
mag sein, ich fands aber irgendwann nicht mehr gut. Mir fehlte auch die Leichtigkeit des Pilotfilms. Einzig das Supergirl und die Geschichte mit ihr und dem Jungen sowie ein paar andere Dinge fand ich berührend bis gut. Hab glaube ich bei Staffel 2 (Ende) aufgehört und bisher nicht das immense Bedürfnis gehabt, weiterzuschauen...Es gibt eben auch diese wirklich Kackcharaktere wie Homelander, die bisweilen nicht nur böse sondern konsequent einfach nur nervig sind.
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien
Re: Filmtagebuch: SFI
Kann ich auch nachvollziehen. Für mich lebt das zu 100 Prozent von seiner Attitüde und den "Balls to the Wall"-Charakteren. Gerade Homelander ist einer der großartigsten Bösewichte, die ich je in Serie oder Film gesehen habe. Wann immer der eine Szene betritt, ist der Ausgang komplett offen - und die Spannung, die daraus resultiert, die ist für mich extrem selten und ein kostbares Gut. Würde da tatsächlich bei allen Staffeln 10 (oder bei Staffel 3 vielleicht sehr gute 9) Punkte vergeben - würde ich Punkte noch vergeben.
Re: Filmtagebuch: SFI
Irgendwie ist Season 4 in der Zuschauergunst ja merklich abgeschmiert.
Ich hab die Serie derweil bislang noch nicht einmal angefangen.
Ich hab die Serie derweil bislang noch nicht einmal angefangen.
Re: Filmtagebuch: SFI
Bei mir im Freundeskreis auch. Sogar stets nach der 2. oder 3. Folge abgebrochen.Irgendwie ist Season 4 in der Zuschauergunst ja merklich abgeschmiert.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Ministry of Ungentlemanly Warfare
Guy Ritchie ist bekannt für seinen einzigartigen Stil, der oft mit schnellen Schnitten, cleverem Dialog und unkonventionellen Erzählstrukturen arbeitet. In The Ministry of Ungentlemanly Warfare erzählt Ritchie die Geschichte einer geheimen britischen Militärgruppe während des Zweiten Weltkriegs, die unkonventionelle Methoden einsetzt, um die Nazis zu bekämpfen. Der Mix aus Action, Humor-(versuchen) und historischen Aspekten misslingt. Zwar besteht die nett besetzte Truppe aus den typischen Guy-Ritchie-Charakteren, doch die wirken in dem historischen Kontext eher anachronistisch überzeichnet als smart. Spannung kam daher wenig auf und so bleibt der Film oft an der Oberfläche, ohne tiefere Einblicke in die komplexen moralischen Entscheidungen, die eine derartige Kriegsführung mit sich bringt, zu bieten. Im Vergleich dazu präsentiert die TV-Serie „SAS: Rogue Heroes“ ein intensiveres, dramatischeres Bild von den Anfängen der SAS und deren unkonventionellen Einsätzen. Die Serie legt mehr Wert auf Charakterentwicklung und historische Genauigkeit, was sie in vielerlei Hinsicht griffiger und emotionaler macht, ohne dabei auf steile Action zu verzichten.
Guy Ritchie ist bekannt für seinen einzigartigen Stil, der oft mit schnellen Schnitten, cleverem Dialog und unkonventionellen Erzählstrukturen arbeitet. In The Ministry of Ungentlemanly Warfare erzählt Ritchie die Geschichte einer geheimen britischen Militärgruppe während des Zweiten Weltkriegs, die unkonventionelle Methoden einsetzt, um die Nazis zu bekämpfen. Der Mix aus Action, Humor-(versuchen) und historischen Aspekten misslingt. Zwar besteht die nett besetzte Truppe aus den typischen Guy-Ritchie-Charakteren, doch die wirken in dem historischen Kontext eher anachronistisch überzeichnet als smart. Spannung kam daher wenig auf und so bleibt der Film oft an der Oberfläche, ohne tiefere Einblicke in die komplexen moralischen Entscheidungen, die eine derartige Kriegsführung mit sich bringt, zu bieten. Im Vergleich dazu präsentiert die TV-Serie „SAS: Rogue Heroes“ ein intensiveres, dramatischeres Bild von den Anfängen der SAS und deren unkonventionellen Einsätzen. Die Serie legt mehr Wert auf Charakterentwicklung und historische Genauigkeit, was sie in vielerlei Hinsicht griffiger und emotionaler macht, ohne dabei auf steile Action zu verzichten.
Re: Filmtagebuch: SFI
Die zwölf Geschworenen (1997)
Sidney Lumets Klassiker „Die zwölf Geschworenen“ von 1957 wird oft als Meisterwerk des Gerichtsdramas angesehen. Mit seiner eindringlichen Charakterentwicklung ist der Film auch heute noch ein großartiger Film. Im Gegensatz dazu ist das Remake von 1997, unter der Regie von William Friedkin, weniger überzeugend. Ein zentraler Aspekt, der den Film von 1957 hervorhebt, ist die Charaktertiefe. Die Geschworenen werden als komplexe Individuen mit persönlichen Geschichten und inneren Konflikten präsentiert. Im Gegensatz dazu bleibt die Charakterentwicklung in diesem TV-Remake oft flach. Mit Schauspielern wie Jack Lemmon, Armin Mueller-Stahl und George C. Scott stehen zwar einige bekannte Namen im Vordergrund, doch die Inszenierung neigt dazu, stereotype Eigenschaften zu betonen, die die Individuen nicht wirklich differenzieren, sondern in archetypische Rollen drängen. Das Original nutzt zudem kunstvolle Kameraarbeit, um die emotionale Eskalation und die Spannung innerhalb des Geschworenenraums zu verstärken. Lumet schuf damit eine klaustrophobische Atmosphäre, die sich mit fortschreitender Handlung verdichtet. Das Remake geht zudem dazu über, einige der Themen zu modernisieren oder zu erweitern, was immer wieder zu einer erzwungenen bzw. affektiven Interpretation führt.
Sidney Lumets Klassiker „Die zwölf Geschworenen“ von 1957 wird oft als Meisterwerk des Gerichtsdramas angesehen. Mit seiner eindringlichen Charakterentwicklung ist der Film auch heute noch ein großartiger Film. Im Gegensatz dazu ist das Remake von 1997, unter der Regie von William Friedkin, weniger überzeugend. Ein zentraler Aspekt, der den Film von 1957 hervorhebt, ist die Charaktertiefe. Die Geschworenen werden als komplexe Individuen mit persönlichen Geschichten und inneren Konflikten präsentiert. Im Gegensatz dazu bleibt die Charakterentwicklung in diesem TV-Remake oft flach. Mit Schauspielern wie Jack Lemmon, Armin Mueller-Stahl und George C. Scott stehen zwar einige bekannte Namen im Vordergrund, doch die Inszenierung neigt dazu, stereotype Eigenschaften zu betonen, die die Individuen nicht wirklich differenzieren, sondern in archetypische Rollen drängen. Das Original nutzt zudem kunstvolle Kameraarbeit, um die emotionale Eskalation und die Spannung innerhalb des Geschworenenraums zu verstärken. Lumet schuf damit eine klaustrophobische Atmosphäre, die sich mit fortschreitender Handlung verdichtet. Das Remake geht zudem dazu über, einige der Themen zu modernisieren oder zu erweitern, was immer wieder zu einer erzwungenen bzw. affektiven Interpretation führt.
Re: Filmtagebuch: SFI
Find Me Guilty: der Mafiaprozess
Find Me Guilty ist ein biografisches Drama, welches auf dem wahren Fall des Mafia-Prozesses gegen die New Yorker Mafia-Familie Lucchese basiert. Regisseur Lument präsentiert eine Geschichte über Loyalität, Ehre und die Abgründe der organisierten Kriminalität. Vin Diesels Leistung als Jackie DiNorscio ist für seine schauspielerischen Verhältnisse gelungen. Er bricht mit seinem gewohnten Actionhelden-Image und zeigt eine komplexere, nuancierte Figur, die sowohl charmant als auch tragisch ist und mit Haaren aufwartet. Seine Darbietung ist eine der wenigen Stärken des Films, die versuchen, die Zuschauer in die Gefühlswelt des Protagonisten hineinzuziehen. Dennoch bleibt der Charakter an vielen Stellen eindimensional und mit seiner Frise und dem übergroßen Anzug, wirkt er fast wie eine Parodie. Lumet versuchte zudem, die ernsten Themen des Films mit einer leichten Note zu versehen, was zwar gelegentlich funktioniert, aber oft auch unpassend erscheint. Der Humor wirkt oft fehl am Platz, insbesondere in einem Kontext, der von so viel ernsten Vergehen und moralischen Dilemmata geprägt ist. Dies führt dazu, dass der Film in seiner Tonalität inkonsistent wirkt und das Gewicht der zugrunde liegenden Problematiken nicht immer angemessen zur Geltung kommt. Die rechtlichen und strategischen Aspekte des Prozesses werden für Justizfilm-Fans ebenfalls nicht ausreichend ausgearbeitet.
Find Me Guilty ist ein biografisches Drama, welches auf dem wahren Fall des Mafia-Prozesses gegen die New Yorker Mafia-Familie Lucchese basiert. Regisseur Lument präsentiert eine Geschichte über Loyalität, Ehre und die Abgründe der organisierten Kriminalität. Vin Diesels Leistung als Jackie DiNorscio ist für seine schauspielerischen Verhältnisse gelungen. Er bricht mit seinem gewohnten Actionhelden-Image und zeigt eine komplexere, nuancierte Figur, die sowohl charmant als auch tragisch ist und mit Haaren aufwartet. Seine Darbietung ist eine der wenigen Stärken des Films, die versuchen, die Zuschauer in die Gefühlswelt des Protagonisten hineinzuziehen. Dennoch bleibt der Charakter an vielen Stellen eindimensional und mit seiner Frise und dem übergroßen Anzug, wirkt er fast wie eine Parodie. Lumet versuchte zudem, die ernsten Themen des Films mit einer leichten Note zu versehen, was zwar gelegentlich funktioniert, aber oft auch unpassend erscheint. Der Humor wirkt oft fehl am Platz, insbesondere in einem Kontext, der von so viel ernsten Vergehen und moralischen Dilemmata geprägt ist. Dies führt dazu, dass der Film in seiner Tonalität inkonsistent wirkt und das Gewicht der zugrunde liegenden Problematiken nicht immer angemessen zur Geltung kommt. Die rechtlichen und strategischen Aspekte des Prozesses werden für Justizfilm-Fans ebenfalls nicht ausreichend ausgearbeitet.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Old Oak
The Old Oak spielt in einem ehemaligen Grubendorf im Norden Englands und schafft bis ins kleinste Detail ein authentisches Bild eines zunehmend verarmenden Ortes, in dem die Bewohner von ihren Erinnerungen an alte Grubentage zehren. Das gleichnamige und heruntergekommene Pub ist dabei die letzte Zufluchtsstätte, doch die wird „gefährdet“, als syrische Flüchtlinge im Dorf untergebracht werden. Vorurteile, Fremdenfeindlichkeit und Ticketdenken greifen um sich. Die gesamte Riege an Schauspielern ist derart gut mit authentischen Allerweltsgesichtern besetzt, dass die Szenerie stellvertretend für alle Stammtische wirkt. Ein wichtiger Film zum Thema Völkerverständigung, der aber auch zeigt, dass es immer Ewiggestrige geben wird und der Mensch lieber nach unten tritt, als das Kapital als Schuldigen für seine Misere zu bekämpfen.
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The Old Oak spielt in einem ehemaligen Grubendorf im Norden Englands und schafft bis ins kleinste Detail ein authentisches Bild eines zunehmend verarmenden Ortes, in dem die Bewohner von ihren Erinnerungen an alte Grubentage zehren. Das gleichnamige und heruntergekommene Pub ist dabei die letzte Zufluchtsstätte, doch die wird „gefährdet“, als syrische Flüchtlinge im Dorf untergebracht werden. Vorurteile, Fremdenfeindlichkeit und Ticketdenken greifen um sich. Die gesamte Riege an Schauspielern ist derart gut mit authentischen Allerweltsgesichtern besetzt, dass die Szenerie stellvertretend für alle Stammtische wirkt. Ein wichtiger Film zum Thema Völkerverständigung, der aber auch zeigt, dass es immer Ewiggestrige geben wird und der Mensch lieber nach unten tritt, als das Kapital als Schuldigen für seine Misere zu bekämpfen.
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Re: Filmtagebuch: SFI
House of the Dragon - Staffel 2
Das belanglose Ränkespiel geht in die zweite Runde und die Suche nach charismatischen Charakteren weiter. Es gibt zwar einige imposante Actionmomente, die aber kaum mitreißen, weil für keine der involvierten Sippschaften Sympathie besteht.
Die politischen Manöver und Intrigen fesseln nicht, die Bedeutung der Dialoge sind marginal und die schockierende Unberechenbarkeit fehlt ebenso, wie die emotionale Verbundenheit mit den Charakteren. Richtig, alles Stärken von Game of Thrones. Zudem, selten so ein unwürdiges Staffelfinale gesehen.
Das belanglose Ränkespiel geht in die zweite Runde und die Suche nach charismatischen Charakteren weiter. Es gibt zwar einige imposante Actionmomente, die aber kaum mitreißen, weil für keine der involvierten Sippschaften Sympathie besteht.
Die politischen Manöver und Intrigen fesseln nicht, die Bedeutung der Dialoge sind marginal und die schockierende Unberechenbarkeit fehlt ebenso, wie die emotionale Verbundenheit mit den Charakteren. Richtig, alles Stärken von Game of Thrones. Zudem, selten so ein unwürdiges Staffelfinale gesehen.
Re: Filmtagebuch: SFI
Major of Kingstown - Staffel 3
Der Status Quo bröckelt und Jeremy Renner hat als "Bürgermeister" wieder jede Menge zu tun, um Schadensbegrenzung zu betreiben, die Gangs in Schach zu halten oder gegeneinander auszuspielen. Visuell bleibt Mayor of Kingstown seinem Stil treu: die kalten Farben und die rauen Szenarien untermalen das Gefühl von Hoffnungslosigkeit, das die gesamte Serie durchzieht. Eine Frage bleibt nach wie vor unbeantwortet: Wer ist der echte Bürgermeister in Kingstown und was macht der so?
Der Status Quo bröckelt und Jeremy Renner hat als "Bürgermeister" wieder jede Menge zu tun, um Schadensbegrenzung zu betreiben, die Gangs in Schach zu halten oder gegeneinander auszuspielen. Visuell bleibt Mayor of Kingstown seinem Stil treu: die kalten Farben und die rauen Szenarien untermalen das Gefühl von Hoffnungslosigkeit, das die gesamte Serie durchzieht. Eine Frage bleibt nach wie vor unbeantwortet: Wer ist der echte Bürgermeister in Kingstown und was macht der so?
Re: Filmtagebuch: SFI
Godzilla x Kong: The New Empire
Der Progress des Monsterverses erinnert an den von Marvels Thor. Mit Godzilla x Kong: The New Empire ist nun der einst ernste Ton auf dem infantilen Level von Thor: Love and Thunder angekommen. Entsprechend verkommt der Streifen leider zum inhaltsleeren Schaulaufen mit einem liebenswerten, aber einfältigen Humor. Die Beziehung zwischen Godzilla und Kong, erinnert dabei mehr an eine Buddy-Komödie als an ein episches Duell, wodurch sämtliche Dramatik flöten geht. Die menschlichen Charaktere sind nicht nur schwach entwickelt, sondern auch weitgehend irrelevant. Die stark vermenschlichten Titanen werden zwar immer noch als majestätische Kreaturen inszeniert, verlieren jedoch schnell ihre mystische Präsenz und entfalten sich mehr und mehr zu lächerlichen Comicfiguren. Die CGI der Hohlerde erinnern dabei eher an ein Videospiel, während der Film bekannte Szenarien und Ideen wiederholt.
Der Progress des Monsterverses erinnert an den von Marvels Thor. Mit Godzilla x Kong: The New Empire ist nun der einst ernste Ton auf dem infantilen Level von Thor: Love and Thunder angekommen. Entsprechend verkommt der Streifen leider zum inhaltsleeren Schaulaufen mit einem liebenswerten, aber einfältigen Humor. Die Beziehung zwischen Godzilla und Kong, erinnert dabei mehr an eine Buddy-Komödie als an ein episches Duell, wodurch sämtliche Dramatik flöten geht. Die menschlichen Charaktere sind nicht nur schwach entwickelt, sondern auch weitgehend irrelevant. Die stark vermenschlichten Titanen werden zwar immer noch als majestätische Kreaturen inszeniert, verlieren jedoch schnell ihre mystische Präsenz und entfalten sich mehr und mehr zu lächerlichen Comicfiguren. Die CGI der Hohlerde erinnern dabei eher an ein Videospiel, während der Film bekannte Szenarien und Ideen wiederholt.
- Fist_of_Retro
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- Registriert: 03.11.2012, 12:31
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Re:
Einer der drei ist heute gestorben es ist Sid . Natürlich ist das meine Meinung aber die drei sind einfach als Wrestler viel besser besonders Kurt.SFI hat geschrieben: ↑24.11.2012, 18:13River of Darkness
Tja und so trennt sich nicht nur beim Wrestling die Spreu vom Weizen. Wer sich über die schauspielerischen Qualitäten eines Cena beschwert, der sollte das hier gucken und wird sogar "The Rock" als wahrhafte Schauspielgröße erkennen müssen. Hier gibt es gleich 3 Banausen zu bewundern, wobei der Oberbanause als Sheriff nun rein gar nichts auf die Reihe bekommt und etliche Szenen, glotzend, mit "Ich weiß es nicht" kommentiert. Auch benutzt die Synchro oftmals Imperfekt, was seltsam geschwollen klingt.
Über seine Filmkarriere spricht Kurt zum Glück nicht mehr. In Warrior war er aber gut.
Re: Filmtagebuch: SFI
Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry
Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Rachel Joyce, entfaltet sich als eine berührende und zugleich tiefgründige Erzählung über die menschliche Existenz, die Suche nach Sinn und den Weg zur Selbstfindung. Der Film entfaltet mit einem gemächlichen, aber eindringlichen Erzähltempo eine Geschichte, die sowohl in ihrer Einfachheit als auch in ihrer Emotionalität besticht. Der Protagonist Harold Fry, dargestellt mit einer bemerkenswerten Sensibilität, wird als ein gewöhnlicher Mann eingeführt, der in einem beschaulichen Vorort lebt. Sein Leben, geprägt von Routine und einem Gefühl der inneren Leere, nimmt eine unerwartete Wendung, als er erfährt, dass eine alte Freundin im Hospiz liegt. Dien spontane Entscheidung einer Pilgereise, ist nicht nur ein körperlicher Akt, sondern wird zur Metapher für seine innere Reise. Visuell ist der Film geprägt von der Schönheit der britischen Landschaft, die nicht nur als Kulisse dient, sondern auch als begleitender Charakter agiert, der Harolds innere Wandlung widerzuspiegeln vermag. Die Weite und die wechselnden Landschaften stehen im Kontrast zu Harolds anfänglicher Innerlichkeit und Isolation. Der Regisseur versteht es, diese visuellen Elemente kunstvoll einzusetzen, um die emotionale Tiefe der Geschichte zu betonen. Ein zentrales Thema des Films ist die Auseinandersetzung mit Verlust und Verzweiflung. Harold begegnet auf seiner Reise verschiedenen Menschen, die ihm nicht nur helfen, sich selbst besser zu verstehen, sondern auch seine Perspektive auf das Leben zu erweitern. Der Film thematisiert, wie persönliche Krisen uns oft dazu zwingen, innezuhalten und die Fragen nach dem „Warum“ und „Was nun?“ zu stellen.
Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Rachel Joyce, entfaltet sich als eine berührende und zugleich tiefgründige Erzählung über die menschliche Existenz, die Suche nach Sinn und den Weg zur Selbstfindung. Der Film entfaltet mit einem gemächlichen, aber eindringlichen Erzähltempo eine Geschichte, die sowohl in ihrer Einfachheit als auch in ihrer Emotionalität besticht. Der Protagonist Harold Fry, dargestellt mit einer bemerkenswerten Sensibilität, wird als ein gewöhnlicher Mann eingeführt, der in einem beschaulichen Vorort lebt. Sein Leben, geprägt von Routine und einem Gefühl der inneren Leere, nimmt eine unerwartete Wendung, als er erfährt, dass eine alte Freundin im Hospiz liegt. Dien spontane Entscheidung einer Pilgereise, ist nicht nur ein körperlicher Akt, sondern wird zur Metapher für seine innere Reise. Visuell ist der Film geprägt von der Schönheit der britischen Landschaft, die nicht nur als Kulisse dient, sondern auch als begleitender Charakter agiert, der Harolds innere Wandlung widerzuspiegeln vermag. Die Weite und die wechselnden Landschaften stehen im Kontrast zu Harolds anfänglicher Innerlichkeit und Isolation. Der Regisseur versteht es, diese visuellen Elemente kunstvoll einzusetzen, um die emotionale Tiefe der Geschichte zu betonen. Ein zentrales Thema des Films ist die Auseinandersetzung mit Verlust und Verzweiflung. Harold begegnet auf seiner Reise verschiedenen Menschen, die ihm nicht nur helfen, sich selbst besser zu verstehen, sondern auch seine Perspektive auf das Leben zu erweitern. Der Film thematisiert, wie persönliche Krisen uns oft dazu zwingen, innezuhalten und die Fragen nach dem „Warum“ und „Was nun?“ zu stellen.
Re: Filmtagebuch: SFI
Stargate SG-1 - die komplette Serie
Stargate hatte anfangs das Problem, dass es bereits einen spektakulären Kinofilm gab und obendrein in Zeiten entstand, als es das Konzept der Cinemactic TV-Series noch nicht gab. Auf einem großen TV sehen die ersten Staffeln entsprechend billig produziert aus und erinnern mit ihren Studiokulissen oder dem Gebüsch als fremder Planet fast schon an die Qualität der ersten Star Trek Serie aus den 1960ern. Zum Glück ist die Prämisse steil und die innovative Einbindung von Präastronautik faszinierend. Richard Dean Anderson ist natürlich das Aushängeschild, seine Ironie und seine stetig ausgelebte Verachtung gegenüber den Sausäcken auch heute noch legendär. Selbige verursachen übrigens in der Synchronisation aufgrund des Stimmenfilters Fremdscham. Im O-Ton wurde das ganz anders gelöst, wie ich nun erstmals feststellte. Seinerzeit verpasste ich aufgrund des zehnjährigen wöchentlichen Ausstrahlungsrhythmus übrigens dann doch einige Folgen, so dass ich tatsächlich einige Highlight-Folgen das erste Mal genießen konnte. In einem Rutsch durchgeguckt, wird einem nun auch der imposante Quell an Star Trek Anspielungen nebst vieler Gastauftritte gewahr. Zu späterer Stunde macht die Serie dank 16:9 und guten VFX auch visuell Spaß. Ich kann mich an keine Serie erinnern, bei der die Effektqualität derart kontinuierlich anstieg.
Stargate hatte anfangs das Problem, dass es bereits einen spektakulären Kinofilm gab und obendrein in Zeiten entstand, als es das Konzept der Cinemactic TV-Series noch nicht gab. Auf einem großen TV sehen die ersten Staffeln entsprechend billig produziert aus und erinnern mit ihren Studiokulissen oder dem Gebüsch als fremder Planet fast schon an die Qualität der ersten Star Trek Serie aus den 1960ern. Zum Glück ist die Prämisse steil und die innovative Einbindung von Präastronautik faszinierend. Richard Dean Anderson ist natürlich das Aushängeschild, seine Ironie und seine stetig ausgelebte Verachtung gegenüber den Sausäcken auch heute noch legendär. Selbige verursachen übrigens in der Synchronisation aufgrund des Stimmenfilters Fremdscham. Im O-Ton wurde das ganz anders gelöst, wie ich nun erstmals feststellte. Seinerzeit verpasste ich aufgrund des zehnjährigen wöchentlichen Ausstrahlungsrhythmus übrigens dann doch einige Folgen, so dass ich tatsächlich einige Highlight-Folgen das erste Mal genießen konnte. In einem Rutsch durchgeguckt, wird einem nun auch der imposante Quell an Star Trek Anspielungen nebst vieler Gastauftritte gewahr. Zu späterer Stunde macht die Serie dank 16:9 und guten VFX auch visuell Spaß. Ich kann mich an keine Serie erinnern, bei der die Effektqualität derart kontinuierlich anstieg.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Union
The Union ist einer jener Spionagefilme, dessen Drehbuch wie eine Zusammenfassung bekannter Abfolgen eines Regelwerks für Spionagefilme wirkt. Optisch hübsch anzusehen, actiontechnisch durchweg brauchbar, ist die Handlung derart lähmend altbekannt, dass bei einer Tippgemeinschaft jeder gewänne. Generisch beschreibt das Gebilde nicht ansatzweise. Erfrischend ist immerhin, dass The Union als geheime Geheimorganisation nicht die Besten der Besten rekrutiert, sondern durchschnittliche Alltagstypen. Daraus ergibt sich immerhin ein gewisser Wortwitz, der über die Laufzeit für ein paar Schmunzler sorgt. The Union ist mal wieder so ein Netflix-Film, den man schon mehrmals mit anderem Titel gesehen hat.
The Union ist einer jener Spionagefilme, dessen Drehbuch wie eine Zusammenfassung bekannter Abfolgen eines Regelwerks für Spionagefilme wirkt. Optisch hübsch anzusehen, actiontechnisch durchweg brauchbar, ist die Handlung derart lähmend altbekannt, dass bei einer Tippgemeinschaft jeder gewänne. Generisch beschreibt das Gebilde nicht ansatzweise. Erfrischend ist immerhin, dass The Union als geheime Geheimorganisation nicht die Besten der Besten rekrutiert, sondern durchschnittliche Alltagstypen. Daraus ergibt sich immerhin ein gewisser Wortwitz, der über die Laufzeit für ein paar Schmunzler sorgt. The Union ist mal wieder so ein Netflix-Film, den man schon mehrmals mit anderem Titel gesehen hat.
Re: Filmtagebuch: SFI
The Wandering Earth II
Trotz des schwachen Vorgängers wollte ich aufgrund der steilen Prämisse wissen, wie es weitergeht. Doof, dass es sich um ein Prequel handelt, welches zudem noch drei Stunden Laufzeit mitbringt, wie ich beim Filmstart feststellte. Recht schnell blieb ich allerdings an der Mattscheibe kleben, da die Anfänge und das Fortschreiten des Großprojekts tatsächlich spannender waren als das futuristische unterirdische Endzeitszenario des Vorgängers. Auch wenn die technologischen Herausforderungen und Anstrengungen in der gezeigten nahen Zukunft selbst die Star Trek Technik alt aussehen lassen, fasziniert die realistische Herangehensweise. Der Streifen bietet entsprechend ein Quell technischer Innovationen, um dieses Mammutprojekt zu stemmen. Quantencomputer generieren Automatisierungsprozesse und steuern alsbald das ganze Projekt. Philosophische Überlegungen, wie die digitale Realität erinnern dabei an die Simulationshypothese. Steil! Effekttechnisch hat man ordentlich rangeklotzt. Auch wenn immer mal wieder auf der Erde selbst die Videospielästhetik des Erstlings aufkommt, sind vor allem die vielen Mondszenen ein visueller Augenschmaus. Es verdient Anerkennung, wie sorgfältig hier gearbeitet wurde, um diese gigantisch übertriebene wie höchst fiktionale Prämisse derart authentisch wirken zu lassen. Natürlich muss für die Wanderung der Erde erst einmal der Mond entfernt werden. Geil! Es bleibt aber leider ein chinesischer Film mit all seinen habituellen Eigenheiten, die für den westlichen Zuschauer nicht so recht zünden.
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Trotz des schwachen Vorgängers wollte ich aufgrund der steilen Prämisse wissen, wie es weitergeht. Doof, dass es sich um ein Prequel handelt, welches zudem noch drei Stunden Laufzeit mitbringt, wie ich beim Filmstart feststellte. Recht schnell blieb ich allerdings an der Mattscheibe kleben, da die Anfänge und das Fortschreiten des Großprojekts tatsächlich spannender waren als das futuristische unterirdische Endzeitszenario des Vorgängers. Auch wenn die technologischen Herausforderungen und Anstrengungen in der gezeigten nahen Zukunft selbst die Star Trek Technik alt aussehen lassen, fasziniert die realistische Herangehensweise. Der Streifen bietet entsprechend ein Quell technischer Innovationen, um dieses Mammutprojekt zu stemmen. Quantencomputer generieren Automatisierungsprozesse und steuern alsbald das ganze Projekt. Philosophische Überlegungen, wie die digitale Realität erinnern dabei an die Simulationshypothese. Steil! Effekttechnisch hat man ordentlich rangeklotzt. Auch wenn immer mal wieder auf der Erde selbst die Videospielästhetik des Erstlings aufkommt, sind vor allem die vielen Mondszenen ein visueller Augenschmaus. Es verdient Anerkennung, wie sorgfältig hier gearbeitet wurde, um diese gigantisch übertriebene wie höchst fiktionale Prämisse derart authentisch wirken zu lassen. Natürlich muss für die Wanderung der Erde erst einmal der Mond entfernt werden. Geil! Es bleibt aber leider ein chinesischer Film mit all seinen habituellen Eigenheiten, die für den westlichen Zuschauer nicht so recht zünden.
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Re: Filmtagebuch: SFI
LOLA
Ein Film für den Schweizer, den ich aber nicht aus seinem FTB habe, sondern von selbst darauf gestoßen bin. In dem irländischen Found Footage Streifen erfinden zwei Schwestern während des Zweiten Weltkrieges eine Zeitmaschine, die Radio- und Fernsehschnipsel aus der Zukunft übertägt. Sie entdecken David Bowie, platzieren Wetten und nutzen alsbald die Informationen, um die englische Regierung gegen die Nazis zu unterstützen. LOLA, so der Name der Zeitmaschine, ist ein voller Erfolg, mit allen Konsequenzen für die Zeitlinie. In s/w gedreht, mit vielen fiktiven TV-Nachrichten garniert, überzeugt LOLA visuell, dichtet den Protagonistinnen aber auch Dialoge an, die nach heutigem Jargon klingen. Trotz der interessanten Prämisse, verliert sich die Darstellung immer wieder in irritierendem und prätentiösem Gebaren, die mehr Kunst als Unterhaltung sein will.
Ein Film für den Schweizer, den ich aber nicht aus seinem FTB habe, sondern von selbst darauf gestoßen bin. In dem irländischen Found Footage Streifen erfinden zwei Schwestern während des Zweiten Weltkrieges eine Zeitmaschine, die Radio- und Fernsehschnipsel aus der Zukunft übertägt. Sie entdecken David Bowie, platzieren Wetten und nutzen alsbald die Informationen, um die englische Regierung gegen die Nazis zu unterstützen. LOLA, so der Name der Zeitmaschine, ist ein voller Erfolg, mit allen Konsequenzen für die Zeitlinie. In s/w gedreht, mit vielen fiktiven TV-Nachrichten garniert, überzeugt LOLA visuell, dichtet den Protagonistinnen aber auch Dialoge an, die nach heutigem Jargon klingen. Trotz der interessanten Prämisse, verliert sich die Darstellung immer wieder in irritierendem und prätentiösem Gebaren, die mehr Kunst als Unterhaltung sein will.
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