Der aktuelle Film- oder Serienabbruch Fred

[deBohli]

Das stimmt auf jeden Fall, allerdings habe ich mit der Quälerei ebenfalls aufgehört. Ich schaue nur noch Filme, die mich aus einem oder diversen Gründen interessieren (Thematik, Regie, Schauspieler:innen). Alles weitere wird nach der Konsultation von diversen Kritik-Quellen nicht angefasst. Wenn trotzdem ein Fall eines Missgriffs passiert, wird aber meinerseits viel Kritik ausgeübt ohne Schönreden. Darum gelte ich bei gewissen Freund:innen als Extremist.

Was ich aktuell beim Zürich Film Festival erleben darf fällt in die gegenteilige Erfahrung. Ich gehöre dieses Jahr zum Screener-Team und muss vorab die eingereichten Filme schauen und prüfen, ob die Werke ins Programm aufgenommen werden. Und Autsch, Spass macht das echt nicht immer. Da der gesamte Film angesehen werden muss (man muss danach eine Synopsis, Bewertung und Kurzkritik verfassen), gibt es weiterhin keine Abbrüche. Leider.

[Vince]

Ich hab das Problem, dass ich mich für zu viel Kram interessiere, gibt nur wenige Bereiche im Film, die mich gar nicht interessieren. Die fass ich dann aber auch nicht an. Im Bereich Serien ist es bei mir inzwischen nochmal ganz anders, da pick ich mir eigentlich nur noch die Rosinen raus und dann nochmal separat ein paar mutmaßlich billige Stoffe, für die ich dann aber u.U. ein persönliches Faible habe.

Aber der Punkt in der ganzen Sache ist der, dass die Gründe hochgradig subjektiv sind, weshalb man einen Film als langweilig einstuft. Die meisten "normalen" Leute schauen Filme halt ausschließlich nach Unterhaltungskriterien. Dann ist es klar, dass vieles als langweilig durchs Raster fällt. Mich interessieren Filme aber noch aus vielerlei anderen Gründen, da findet man eigentlich fast immer was, weshalb es sich lohnt, den Film auch wirklich zu beenden.

[SFI]

The King's Man - The Beginning



Mit dem Prequel haben wir exakt jenes Beispiel, welches ich mit Torpedierung meiner Grunderfahrung meinte. Ich fand die beiden Vorgänger sehr gut und ich schätze Matthew Vaughn, auch wenn die Slapstick Lumpen drüber waren. Wenn man nun aber das Ganze in die Weltgeschichte einbettet, die Geschehnisse, die zum 1. WK führten, geradezu parodiert und mit einem homoerotischen Rasputin fremdschämende Tanz- und Kotzeinlagen präsentiert, dann bin ich raus ...

[Vince]

Hier hättste mich einfach fragen können, denn dass du den abbrechen würdest, war klar. Und hier ausnahmsweise mal nicht so ganz unverständlich. ;)

[SFI]

Seit 300 kann ich dir bei Blockbustern nicht mehr trauen!

[Vince]

Wieso, 300 finde ich nur für mich persönlich schlecht, für dich wiederum ist das ja ein Referenzfilm, daher hätte ich dir den auch nicht ausgeredet. Das Kingsmen Prequel hingegen sehr wohl, da man seine Pappenheimer ja inzwischen so halbwegs kennt.

[SFI]

Hatte deine Sichtung gar nicht mitbekommen, gibts dazu irgendeinen Eintrag?

[Vince]

Nee, seit rund 2 Jahren schreibe ich leider kaum mehr was zu den gesehenen Filmen. Ich schaffe das zeitlich einfach nicht mehr. Auch wenn mich das selbst ein bisschen nervt, da mir die Filme so wesentlich schlechter in Erinnerung bleiben. Ich führe lediglich hier ein Filmtagebuch nur mit Noten und dann eben gelegentlich auch mal mit einer Kritik:
https://letterboxd.com/vincesteamfield/films/diary/
Sichtung vom King's Man Prequel war am 27.02., hatte 3/10 gegeben. Ich hätte ähnliche Kritikpunkte wie du, das Geschichtsgewurschtel und die damit verbundenen Schwankungen im Ton waren kaum zu ertragen. Ich fand allerdings schon, dass das auch so ein bisschen mit Ansage kam, der zweite Teil hatte schließlich auch schon alle Anlagen dafür.

[SFI]

Danke! Du brauchst einen Ghostwriter!

[Vince]

Wär net schlecht. Vielleicht auch nen Ghostgucker. Oder drei, einen für jeden Streaminganbieter.

[deBohli]

Ich hab das Problem, dass ich mich für zu viel Kram interessiere, gibt nur wenige Bereiche im Film, die mich gar nicht interessieren.
[...]
Die meisten "normalen" Leute schauen Filme halt ausschließlich nach Unterhaltungskriterien. Dann ist es klar, dass vieles als langweilig durchs Raster fällt. Mich interessieren Filme aber noch aus vielerlei anderen Gründen, da findet man eigentlich fast immer was, weshalb es sich lohnt, den Film auch wirklich zu beenden.

Grosses Ja! So geht es mir (leider) auch.

[Cinefreak]

Beide Seiten haben recht: Für eine richtige Beurteilung, also eine vernünftige Kritik, die kann man nur schreiben, wenn man den vollständigen Film gesehen hat. Jeden Müll durchhalten, der einen nach 40 Minuten schon ins Koma langweilt, ist aber auch nicht zwingend nötig. Da macht man sich was vor.

sehe ich geringfügig anders. Es kommt auf die Art des Films an: Ein Flachwitz-Film wird nicht auf einmal nach 80 Minuten auf einmal das Niveau rausholen zum Beispiel..ich denke, dass man bei dem Gross der Filme nach etwa der Hälfte der Laufzeit zumindest eine Tendenz ausmachen kann...;)

[Wallnuss]

Es kommt auf die Art des Films an: Ein Flachwitz-Film wird nicht auf einmal nach 80 Minuten auf einmal das Niveau rausholen zum Beispiel..ich denke, dass man bei dem Gross der Filme nach etwa der Hälfte der Laufzeit zumindest eine Tendenz ausmachen kann...;)

Gegenbeispiel wäre der wunderbare "One Cut of the Dead", der nach 30 Minuten wie der letzte Schund wirkt und dann nach und nach aufdröselt, warum er so anfing, wie er anfing. Einer der cleversten Filme des letzten Jahrzehnts und einer, dessen Ideenvielfalt für Frühabbrechende verborgen bleiben wird.

[Cinefreak]

Ein gutes Gegenbeispiel wäre hier auch Happy deathday, der knapp 15 Minuten braucht, um sympathisch zu wirken. Zum Glück bin ich so lange drangeblieben und bekam einen sehr unterhaltsamen, sauspannenden und mit einer über sich selbst lernenden Heldin versehenden Psychothriller zu sehen, den ich jedenfalls seitdem absolut empfehle. Sicher mit das beste aus der Blumhouse-Schmiede ;)

[deBohli]

Achtung, nicht alles glauben: "Happy Death Day" ist Bodensatz und trotz der eventuell minimal vorhandenen Lernkurve der Figuren Standardware ohne spannende Einfälle.

[SFI]

Mal wieder ein paar Serien-Abbrüche

The Royals
Huch Elizabeth Hurley dachte ich mir, dann noch royal, vielleicht so etwas wie The Crown? Nein, eher GZSZ.

Yakamoz S-245
Ich las nur U-Boot und war dabei. Eine anscheinend türkische Produktion, die irgendwie ein Rip-Off/Spin-Off von Into the Night zu sein scheint. Das Gebaren der Charaktere auf dem U-Boot ist allerdings noch unleidlicher als im Flugzeug.

Mobeomtaeksi
südkoreanische Taxi Serie, in der sich der Taxifahrer an Verbrechern rächt, die davonkommen. Leider auch mit einigen Klamaukvisagen besetzt, schade!

Grace and Frankie
Konnte mich leider nicht erwärmen, auch wenn ich die Prämisse gut fand.

Bridgerton
Downton Abbey ohne historische Korrektheit, aber fantastisch war der Tenor aus dem Freundeskreis. Aha! Eine dunkelhäutige Queen, kein Problem für mich, wenn adlige Jugendliche aus dem Jahr 1813 aber im modernen Gören/Teen-Modus agieren und reden, dann: Nein Danke.

[gelini71]

"Bridgerton" OK, da hast Du mein vollstes Verständnis Aber "Grace und Frankie" ist doch nicht so schlecht, ist zwar eher leichte Unterhaltung aber ich fand es alleine schon wegen Lily Tomlin immer wieder geil (ich liebte ihren Klingelton auf dem Handy, der war so Megaätzend )

[SFI]

Meine Erwartung ging etwas in Richtung der Raffinesse von The Kominsky Method. Die Serie kann man sicher gucken, ist jetzt aber für mich kein Must See.

[SFI]

One Shot



Optisch billig, sieht aus, als ob mit dem Handy auf dem Bolzplatz gefilmt. Der Rest entsprechend!

[gelini71]

the Lake



Eine Komödie die unlustig ist und wenn es mal einen Gag gibt wieder dieser durch falsches Timing komplett in den Sand gesetzt. Absolut Grauenhaft ist die schwule Hauptfigur die in jeder Szene und mit jedem zweiten Satz erwähnen muß das er ja schwul ist. Sorry, geht gar nicht. Homosexuelle sind nicht so. Wenn das Satire sein soll ist die komplett nach hinten losgegangen.

[Cinefreak]

Highlander 2
Ich teste ja gerade für sieben Tage die FILMLEGENDEN bei Prime...hatte mich auch irgendwie drauf gefreut, den auffrischen zu können..bei der ersten Sichtung 1999 hab ich noch notiert: krachige SFI-Action mit furiosen FX - beim Rewatch 2002 kam dann schon ein wenig die Ernüchterung. Dann hab ich den Film gestern nochmal angetestet und wusste nicht recht, was ich davon halten soll.
Die Story ist reichlich konfus und verquast, und irgendwie wirkt die Action trotz der größer skalierten Szenen oftmals eher trashig fast. Jedenfalls habe ich nach 45 Minuten abgebrochen...
Ich hatte auch gelesen, dass Mulcahy selbst sehr verärgert über den Endschnitt gewesen sein soll und versucht haben soll, sich ein Pseudonym für die Nennung zu nehmen, das wurde aber wohl abgelehnt. Die Investoren sollen den Film selbst geschnitten haben nach größtmöglicher Publikumswirksamkeit...was mir merkwürdig vorkommt, weil warum zum Geier sollte man einen Film möglichst konfus schneiden, wenn man will, dass er beim Publikum zieht...?? Alles sehr merkwürdig wie das Gesamtwerk hier...

[SFI]

furiosen FX

Der war gut!

[gelini71]

Den habe ich seinerzeit im Kino gesehen - es war das erste mal das ich mich als Zuschauer verarscht vorgekommen bin

[Cinefreak]

furiosen FX

Der war gut!

Ich weiß nicht..zumindest partiell wirkt es schon recht ordentlich, oder? Tankwagensequenz...die Ballerei am Schluss auf den Wagen...wie gesagt, partiell...leider stehen dem eben viele nicht so gelungene Effekte gegenüber. Ja, ich hab den heute noch zuende geschaut...brauch ich glaub ich nicht wieder so schnell ;) Tue mich da sogar schwer, noch fünf Punkte für zu zücken, dafür war die Erzählweise echt zu grauselig. Auf der anderen Seite top-Besetzung und recht starke Synchro: Jürgen Heinrich, Thomas Danneberg,...

[SFI]

Mal ein Schwung Serienabbrüche:

MacGyver
Silicon Valley
Chernobyl
The Newsroom
Schitt´s Creek
Its always sunny in Philadelphia
Young Rock
The Equalizer
The Nevers
His Dark Materials
Bel Air
Big Sky

[Montana]

Chernobyl???
Eine meiner absoluten Lieblingsserien, schon 2x durchgesehen