Filmtagebuch: SFI

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 01.06.2022, 05:12

Womöglich liegt es daran, dass mir die SW Franchise nie wirklich zusagte und ich somit anregungsoffener bin. Ein Fanboy Kumpel echauffierte sich über die Boba Fett Serie, weil der Charakter wohl durch seine Läuterung demontiert wurde. Wohl auch bedingt durch Disneys Absicht, die FSK-12 Karte spielen zu wollen, was ihm schon bei den Schnitten von Roque One aufstieß. Ich fühle aber mit, so ging es mir neuerlich wieder bei Picard. :roll: Dennoch, mir gefiel das Gesehene besser als die Stargate Folge der Woche bei The Mandalorian, der doch nur dank des Yoda Babys noch nicht abgesetzt wurde. :wink: :lol:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 03.06.2022, 15:19

EVIL - Staffel 1

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EVIL ist anders als gleichlautete Konzepte, denn das Übernatürliche wird hier stetig in Zweifel gezogen und wissenschaftlich erklärt. Obwohl der Zuschauer zunehmend mehr weiß und ahnt als die Protagonisten, das Übernatürliche sogar präsenter für ihn wirkt, wird das vermeintlich Offensichtliche dank der rationalen Herangehensweise immer wieder mit Skepsis gefüttert. Das ändert sich dann leider in den letzten beiden Folgen, in der eine der beiden Möglichkeiten doch etwas skurril und plakativ aufgelöst wird. Die Serie spiegelt zudem die kirchlichen Kontroversen rund um Missbrauchsskandale recht offenkundig. Die dialoglastige und behäbige Inszenierung sorgt allerdings nicht immer für ein Binge-Gefühl, im Gegenteil.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 05.06.2022, 15:40

The Rookie - Staffel 3

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Schade, dass der gute Cliffhanger in der ersten Folge aufgelöst wird, das hätte Potenzial gehabt. Passte aber wohl nicht zur zunehmenden Ponyhofromantik, nebst politischer Korrektheit. Auf der anderen Seite gibt es dann die Nachbarin, die sich, nur mit Handtuch begleitet, ausgeschlossen hat, bei Nolan klingelt und dabei zum Date verabredet. Ätzend! Im Vergleich zu den beiden starken Vorgängerstaffeln sinkt der Ballon in den Soap-Morast, bekommt aber zum Ende hin immerhin wieder Auftrieb. Zum Glück gibt es den heimlichen Hauptcharakter Tim Bradford, mit der beste Charakter.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 08.06.2022, 05:56

Dexter: New Blood

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Gelungene Wiederbelebung, die mit der verschneiten 2.700 Seelengemeinde Iron Lake noch dazu eine ansprechende Kulisse bietet. Dankenswerterweise gibt es keine Charakterdemontage, im Gegenteil, das nun endgültige Finale wirkt trotz der langen Pause wie aus einem Guss. Spannend und als Zuschauer fühlt man sich wieder mittendrin, wenn Dexter glaubt erwischt worden zu sein.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 13.06.2022, 16:32

HALO - Staffel 1

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Mit HALO widerfuhr den Fans wohl das, was der Trekkie seit Star Trek: Discovery ertragen musste: die Demontage einer Franchise. So zumindest der Tenor aus dem spielenden Freundeskreis. Völlig unvorbelastet gefiel mir Halo mit Punktabzügen recht gut, egal ob die Serie nicht das ist, was sie sein sollte, sondern tatsächlich ist. Schon die Prämisse eines interstellaren Krieges, der nicht wie üblich von Menschen gegen eine Alien-Rasse geführt wird, sondern von einer ganzen Alien-Allianz gegen nicht minder hinterhältige Menschen, ist natürlich zwei Blicke wert. Visuell ist das obendrein richtig ansprechend, denn der optische Stilmix aus Starship Troopers und Star Wars ist obendrein steril herausgeputzt. Keine Lens-Flares, bunte Weltraumbilder oder verwaschene CGI, das gefällt neben dem eingängigen Titelthema nebst coolem Intro. Auch die Action mach Laune, denn die wurde, insbesondere dank der Spartians-Technik, druckvoll und hart inszeniert. Abzüge gibt es für das zunehmende Geschwätz, nervige Gören und Monotypen auf USNC Ebene sowie dem Wunsch einer Raumschlacht, die bei den schönen Schiffen leider nicht gezeigt wurde, sofern sie denn überhaupt in den Spielen von Relevanz ist.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von freeman » 14.06.2022, 20:34

SFI hat geschrieben:
13.06.2022, 16:32
Mit HALO widerfuhr den Fans wohl das, was der Trekkie seit Star Trek: Discovery ertragen musste: die Demontage einer Franchise. So zumindest der Tenor aus dem spielenden Freundeskreis. Völlig unvorbelastet gefiel mir Halo mit Punktabzügen recht gut, egal ob die Serie nicht das ist, was sie sein sollte, sondern tatsächlich ist.
So geht's mir mit Discovery :lol: die erste Star Trek Serie, die mir richtig Spaß macht... Verstehe gar nicht, was die Trekker haben. :lol:

In diesem Sinne:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 15.06.2022, 06:34

Wobei die ersten beiden Staffeln, vor allem Staffel 2 dank Pike, noch recht brauchbar sind, zieht man Michaels Gejammer mal ab.
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von freeman » 15.06.2022, 20:18

Naja, Michael(a) hihihihi is halt ne Frau, da reicht ne Umerziehung durch Vulkanier net aus :lol: ... Tele 5 fährt nach Staffel 1 direkt mit der zweiten fort. Freue mich schon auf Anson Mount, den seh ich sehr gerne.

In diesem Sinne:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 21.06.2022, 13:26

Der Mauretanier

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Ein wichtiger filmischer Beitrag, der abermals die facettenreiche US-amerikanische Doppelmoral beleuchtet. Der Mauretanier ist weder ein Polit-Thriller noch ein klassisches Justizdrama, sondern skizziert die 14-jährige Leidensgeschichte des in Guantanamo inhaftierten Mohamedou Ould Slahi, der dort ohne Prozess und Anklage gepeinigt und gefoltert wird. Dabei geht es auch weniger um Schuld oder Unschuld, sondern um die Durchsetzung der verfassungsebenen Rechte, die von der US-Regierung mit einem neu geschaffenen rechtsfreien Raum systematisch unterwandert wurden.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 23.06.2022, 07:16

Obi-Wan Kenobi - Staffel 1

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Die Serie spielt zehn Jahre nach Episode III und thematisiert hauptsächlich die Entführung der kleinen Klugscheißerin Prinzessin Lea und deren Rettung durch Obi-Wan Kenobi, welcher wiederum von Darth Vader gejagt wird. Viel zu erzählen gibt es nicht, im Gegenteil. Die gesamte Drohkulisse ist im Grunde keine, da alle Bedrohten maßgeblich in Episode IV beteiligt sind und somit ist auch das häufige Aufeinandertreffen von Obi-Wan und Darth Vader unnütz, da es keine Entscheidung geben kann. Also darf sich Darth Vader ein wenig an seinem ehemaligen Meister, mit gefühlt stundenlangen Lichtschwert-Kämpfen, abarbeiten oder foltert ihn hier und da. Doch Obi-Wan ist ein Fuchs und kann sich Darth Vader immer wieder entziehen. Darth Vader findet das doof und fabuliert redundant, dass man Obi-Wan finden müsse, dass er ihm dann endgültig nicht mehr entkommen werde und er den Sack dann aber wirklich zumacht. :lol: Wer sich übrigens über die dunkle GoT Schlacht echauffierte, der erlebt im hiesigen Finale echte Dunkelheit. Zusammengefasst hätte die Serie auch als Post-Credit Szene in Episode III ausreichend gut funktioniert und da gehört sie, auch dank der gleichen Wertung, hin.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von deBohli » 23.06.2022, 07:26

Wow, das klingt noch schlechter als ich vermutet habe. Davon bleibe ich fern. :lol:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von gelini71 » 23.06.2022, 12:05

diese ganzen Prequel Geschichten haben genau das Problem das SFI beschreibt - man weiß halt schon das die Person überleben wird weil sie ja in der Zeitachse später auftauchen wird. Das gleiche Problem hatte ich mit dem SW Film "Solo", da war unendlich viel Drama drin und ich habe auf der Couch nur gegähnt weil man ja wußte das Han Solo all das ohne irgendwelche Schäden überleben wird.
Das ist übrigens ja kein SW spezifisches Problem sondern ein generelles - war zB bei den "Hobbit" Filmen das gleiche....
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 25.06.2022, 06:15

Ballers - die komplette Serie

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Bei Ballers hatte ich jahrelang keine Ahnung von der Prämisse, unterschwellig suggerierte mir der Titel gar eine Actionserie. :lol: In fünf Staffeln erzählt die Serie die Geschichte des ehemaligen Football-Stars Spencer Strasmore, der sich als Finanzmanager für aktive Football-Stars eine neue Karriere aufbaut. Interessanterweise geht es weniger um die Inszenierung des Sports, sondern um die Beleuchtung der Charaktere neben dem Sportplatz, ihrem Leben außerhalb der Saison, ihren Lastern und ihrer Dekadenz. Ballers ist zudem eine Serie, bei der ich immer wieder den Fokus auf die Protagonisten verlor und die Szenerie mit ihren Statisten hinter der Nahe/Halbnahe beobachten musste. Es gibt wohl keine einzige Kulisse und hier spreche ich auch von Klo oder Parkhaus, die nicht mit jungen, schönen Menschen besetzt ist. Irgendwie schon ärgerlicher Unfug. Dwayne Johnson ist aber eben auch eine charismatische Type und die Rolle ist prädestiniert für ihn. Die Dynamik zwischen ihm und seinem gegensätzlichen Weißbrot-Partner, gespielt von Rob Corddry, sorgt dabei für durchweg gute Laune. Das ausgiebige Posertum der NFL-Stars ist natürlich ein absoluter Nervfaktor, aber in Kombination mit dem doch sehr coolen Fubu-Soundtrack, irgendwie auch faszinierend in seiner Dekadenz.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von gelini71 » 25.06.2022, 08:46

wußte gar nicht das die auf fünf Staffeln gekommen ist. Ich habe vor vielen Jahren mal die erste Staffel gesehen aber dann durch meine Sky Kündigung das ganze (wie so manch andere HBO / Showtime Serien auch) aus den Augen verloren....
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 26.06.2022, 07:10

deBohli hat geschrieben:
23.06.2022, 07:26
Wow, das klingt noch schlechter als ich vermutet habe. Davon bleibe ich fern. :lol:
Da fällt mir übrigens noch die Szene ein, in der ein Sternenzerstörer das kleine Transportschiff mit Obi-Wan und Flüchtlingen verfolgt, minutenlang mit allem drauf ballert, aber kaum trifft und wenn dann doch ein Treffer erfolgt, dann halten die Schilde und man hat sogar noch Energie, um die Heckschilde zu verstärken. Erinnerte an Spaceballs. :lol:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von deBohli » 26.06.2022, 13:29

Eventuell haben die im Autorenraum "Spaceballs" geschaut und sich an gewissen Ideen bedient. :lol:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 04.07.2022, 12:46

For All Mankind - Staffel 1

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Mit For All Mankind beweist Star Trek Veteran Ronald D. Moore erneut, wie Science-Fiction geht und präsentiert eine fantastische Prämisse, die im Jahr 1969 beginnt. Nicht die USA, sondern die Russen gewinnen das Rennen um die erste Mondlandung und ab diesem Punkt ändert sich die Geschichtsschreibung. Die Autoren spielen hierbei geschickt mit der was wäre, wenn Frage und in der ersten Staffel nimmt sich das Drehbuch viel Zeit, um die noch marginalen Abweichungen detailliert zu inszenieren. Die erste Staffel deckt nämlich lediglich die Jahre 1969 bis 1974 ab. Kombiniert mit Archivmaterial entsteht zusammen mit der zelebrierten technischen Komponente ein authentisches Zeitzeugnis. Real existierende Personen treffen nun andere Entscheidungen, infolgedessen beispielsweise der Vietnamkrieg bereits 1970 endet und im Kampf der Systeme die Propagandamaschinerie den Weltraum fokussiert. Die erste US-amerikanische Astronautin startete bereits mit Apollo 15 im Jahre 1971 und nicht erst 1983. Gerade Apollo 15 ist jetzt wegweisend, da die Astronauten nicht nur wie geschehen Gesteinsproben sammeln, sondern nach Eis suchen und auch finden. Eine Tatsache, die tatsächlich erst 2010 eindeutig bestätigt wurde. Die Apollo-Missionen werden entsprechend auch nicht mit Apollo 17 wegen Kostengründen eingestellt, sondern laufen weiter. Die Technik unterscheidet sich dabei noch nicht von der Realität, was den starken Fokus auf die science Komponente unterstreicht. Daraus zieht die Serie eine ungemeine Faszination, denn die Geschichte hätte tatsächlich diese Wendung nehmen können. Die Cinematografie ist hierbei fantastisch, die vielen Weltraumszenen eindrucksvoll und visuell gleichsam mit den damaligen technischen Möglichkeiten verwoben. Das hat Kinoniveau. Hier floss viel Liebe in die Details und vor allem Geld in die Kulissen. Wenn sich erstmals ein Astronaut und Kosmonaut auf dem Mond begegnen, geräuschlos verharren, sich im Helmvisier nur die Mondlandschaft spiegelt, weiß der Zuschauer, hier dominiert (Autoren)-Kunst. Die zweite Säule der Serie ist dramatisch ausgerichtet und fokussiert Familienschicksale und gesellschaftliche Themen wie Homosexualität, Gleichstellung, Erziehung und Rollenbilder. Auch das gelingt authentisch, nimmt aber oftmals auch zu viel Raum ein und bremst den Rest. Schade zudem, dass die russische Raumfahrt ein Mysterium bleibt und man allenfalls spärliche Informationen erhält. Das passt zwar zur Realität, da das russische Raumfahrtprogramm bis 1990 unter Geheimhaltung lief, verschenkt aber auch Potenzial hinsichtlich des visualisierten Wettrüstens. Für die zweite Staffel erwarte ich noch Großartigeres, wie die Nachspannszene eindrucksvoll andeutet, denn dann übernimmt Reagan die Präsidentschaft und das bedeutet Rambo auf dem Mond. :lol:

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 07.07.2022, 08:22

Top Gun: Maverick

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Top Gun: Maverick erinnerte mich vom ersten Moment an die Toten Hosen, als sie seinerzeit sangen:

Und immer wieder
Sind es dieselben Lieder
Die sich anfühlen
Als würde die Zeit stillstehen
Denn es geht nie vorüber
Dieses alte Fieber
Das immer dann hochkommt
Wenn wir zusammen sind

Begleitet wird das visuelle, tonale und Tränen-lockende Gedicht von jenem wohligen Gefühl, als das Blockbuster-Actionkino noch Filme, wie The Rock, Armageddon oder Con Air kredenzte. Fantastische Flugszenen mit vielen Gänsehautmomenten und der Beweis, dass man mit einfachsten, eindimensionalen Zutaten spielend das schaffen kann, was die Neuinterpretationen von Star Wars, Star Trek und wie sie alle hießen nicht im Ansatz vermochten. Einen Abzug gibt es in der B-Note für die dämliche Prämisse eines fiktiven Schurkenstaates, den man einfach mal mit einem Flugzeugträger angreift und dessen Verteidigungsinfrastruktur an im Ostblock gedrehte B-Movies erinnert. Wobei: Als würde die Zeit stillstehen, eben! Sei es drum, mein erster Kinobesuch seit Ad Astra im Jahre 2019 war ein voller Erfolg. So muss sich ein Blockbuster anfühlen.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von deBohli » 07.07.2022, 09:21

Yeah! Freut mich, hat sich der Gang in das Lichtspiel auch für dich gelohnt. :cool:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von Cinefreak » 07.07.2022, 20:03

Wenn du das Wort Gang liest und irgendwie an ganz perverse Dinge denkst zuerst, dann merkst du, dass du im liquid Love-Forum bist :lol: :wink:
Unser neuestes Projekt: https://open.spotify.com/show/35s3iDdkQ12ikEFT9hOoTP - Talk rund um Filme und Serien

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 08.07.2022, 05:56

Ted Lasso - Staffel 1

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Der College Football-Trailer Ted Lasso wird für einen Premier-League Fußball Club engagiert, obwohl er von Fußball keine Ahnung hat. In England angekommen, trifft er auf wütende Fans, eine zerstrittene Mannschaft und eine neue Club-Besitzerin, die ihre eigenen Fäden zieht. Urkomisch ist das alles nicht, aber eine charmante Mischung aus stereotyper Fankultur, Sportler-Gepose, unzerstörbarem Optimismus und etwas Romantik mit Selbstfindung.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 08.07.2022, 15:27

Greyhound

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Tom Hanks mimt den Captain eines Zerstörers, der mit seinem ersten Kommando zur Geleitsicherung alliierter Truppen- und Versorgungsschiffe eingesetzt und dabei von deutschen U-Booten angegriffen wird. Greyhound nutzt seine komplette Spielzeit, um diesen Ausschnitt der Atlantikschlacht bebildern. Im Endeffekt ist Greyhound eine Doppelfolge The Last Ship ohne Atempause. Die deutschen U-Boote bleiben dabei anonym und dienen lediglich dem Fokus auf die technische und taktische Kriegsführung. Das macht ein Stück weit natürlich richtig Spaß, besitzt aber aufgrund der damaligen technischen Möglichkeiten natürlich nicht den Facettenreichtum von The Last Ship. Darum wussten wohl auch die Macher, weswegen der Film mit 90 Minuten auch kurz gehalten ist. Etwas Charakterentwicklung hätte dem Film allerdings nicht geschadet, obwohl natürlich Hanks trotz der angelegten geringen Charaktertiefe viel mit Mimik und Gestik über seinen Charakter transportiert. Die Bebilderung ist hochwertig, die raue See atmosphärisch eingefangen und tonal gibt es ordentlich auf die Mütze.

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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von LivingDead » 08.07.2022, 19:03

Apple TV scheint dir ja zu munden. :lol:
Mit freundlichem Gruß
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 09.07.2022, 05:45

Wobei ich glaube, dass das inhaltlich doch recht schnell erschöpft sein wird, also bei mir. :lol:
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Re: Filmtagebuch: SFI

Beitrag von SFI » 09.07.2022, 05:46

The Terminal List - Staffel 1

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Die Serie beginnt recht stark und actiontechnisch hart, gerade der labile Gesundheitszustand von Chris Pratts Charakter lässt einen anfangs immer wieder zweifeln, ob es sich bei der Verschwörung nicht doch um Einbildung handelt, obwohl auch Nebencharaktere die Fakten am eigenen Leibe spüren müssen. Das Netz wird zunehmend verworrener und spannungsloser, die familiären Rückblenden als Traumsequenz langweilen und die Action, sofern sie denn man zuschlägt ist übertrieben brutal. Gerade die Darmszene nebst dem perfiden Hinweis loszurennen, lässt bei den Autoren tief blicken. Die Auflösung ist natürlich die, die man erwarten durfte. Chris Pratt macht seine Sache aber solide, er spielt definitiv nicht Chris Pratt. :lol:

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