Filmtagebuch: SFI

[SFI]

Meine Forderung nach harter Action (bzw. realistischer Härte) bezog sich maximal auf das Fett weg fieser Lumpen und sicher nicht auf Brutalitäten (dazu zählen generell keine Vergewaltigungen) an Unschuldigen. Das mag nach Doppelmoral klingen, aber deswegen ist zwischen Taken und Hostel dennoch ein gravierender Unterschied.

[McClane]

Die Unterschiede sind aber doch in erster Linie graduell. Denn auch bei Action feiert man ja ein brutales Verhalten, das man in der Realität nicht sehen möchte und das simplifiziert. Oder denkst du eine Sekunde darüber nach, dass die ganzen Wachleute, die von Arnie, Sly & Co. über den Jordan geschickt werden, vielleicht gar nicht wissen was ihr böser Auftraggeber vorhat und/oder all das nur machen um ihre Familie zu ernähren? Würdest du bei Verbrechen nicht auch lieber eine sorgsame gerichtliche Aufarbeitung schätzen als einen Selbstjustiz-Aufräumer, der sich eventuell irrt?

Bei "Hostel" identifiziert man sich ja auch nicht vollends mit den Tätern (ich zumindest nicht), im Gegensatz zu vielen Actionfilmen.

[SFI]

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Die interessante Facette mit den Helfeshelfern wirkt imo aber dann doch zu konstruiert, schließlich sind die idR allesamt bewaffnet und wenn sie keine Ahnung von Treiben ihres Bosses hätten, bräuchten sie auch keine Waffen. Zudem trifft es auch keine wehrlosen Frauen und Kinder. Ich ergötze mich übrigens auch nicht an Brutalitäten an Lumpen, bestes Negativbeispiel The Night Comes for Us. Geforderte Härte soll für mich nicht Gewalt zelebrieren, sondern die Auswirkungen korrekt darstellen. Geprägt bin ich hierbei von Westernstreifen, die ich als Kind sehen durfte. Warum fällt der Getroffene vom Gaul und hat kein Loch im Hemd?

[McClane]

Unwissenheit schützt vor Strafe nicht. Die interessante Facette mit den Helfeshelfern wirkt imo aber dann doch zu konstruiert, schließlich sind die idR allesamt bewaffnet und wenn sie keine Ahnung von Treiben ihres Bosses hätten, bräuchten sie auch keine Waffen.

Wenn man ein Wachmann etwas bewacht, dann ist er bewaffnet. Und weiß vielleicht nicht zwingend, ob in dem Gebäude die Formel für superweiches Kuschelwaschmitteln oder die nächste Weltenvernichtungswaffe gelagert wird.

Aber es geht mir ja auch eher ums Grundsätzliche: Den Genuss von asozialen/antisozialen Impulsen im fiktiven Bereich. Gibt ja auch genug Ballerspiele und sonstige Games, in denen man Zivilisten abknallen oder überfahren darf - Sachen wie "Carmageddon" oder "Postal" haben das ja zum Spielprinzip erhoben und wurden trotzdem massig gekauft. Also scheint es derartige Impulse ja zu geben, selbst wenn die Darstellung in "Westworld" das Ganze (pointiert) auf die Spitze treibt.

[SFI]

Die gibt es unbestritten, nur sind sie nicht meine Baustelle, weswegen ich auch Kriegsfilme nicht mag. Der Fiesling soll aber ruhig weiterhin ordentlich auf die Fresse bekommen.

[SFI]

The Expanse - Staffel 3



Staffel 3 kumuliert die voranggegangenen Ereignisse zu einem spannungsgeladenen Krieg zwischen Erde und Mars, der sich in Episode 5 in einen Sinnestaumel entlädt und die nervenaufreibende Situation auf der Couch ins Unermessliche steigert. High End! Als wenn das noch nicht genügt, enthüllt sich nun der zweite Storybogen in seiner Gänze und erweitert die bisherige Begrenztheit von The Expanse in die Unendlichkeit. Wortwörtlich! In den kommenden Geschichten ergeben sich nun nie geglaubte Möglichkeiten und es beschleicht einem das Gefühl, dass The Expanse nun erst beginnt. The Expanse ist auf dem SciFi Olymp angekommen.

[Vince]

Große Worte! Kann leider noch dauern, bis ich dazu komme, hab noch nicht mal Staffel 2 gesehen. Das weckt aber zumindest die Motivation.

[SFI]

Wer suchet, der findet. Die Serie profitiert von der modernen Erzähltechnik und der Staffelkürze, so dass sie all die großen Momente einstiger SciFi Serien zu verdichten vermag, dabei aber von deren Füllepisoden, erzähltechnische Episodenausfälle, lachhafte Alien der Woche Folgen ... verschont bleibt. Ich hatte ja anfangs meine Befürchtungen, dass sich der eine Erzählstrang als ungeliebte Horror-Crossover Komponente entpuppt, aber dessen finale Entwicklung konnte ich nur abfeiern. Besonders deutlich wird der Vorsprung, wenn man parallel die 2. Staffel Star Trek: Discovery schaut.

[SFI]

A Quiet Place



Warum rülpset und furzet ihr nicht? Obwohl man sich allerlei Details zur Geräuschminderung einfallen ließ, sollte man die Prämisse tunlichst als gegeben akzeptieren, um nicht den Spaß zu verlieren. Auch wenn uns John Krasinski an seiner Alienidee (die aber nicht weniger ist) außerhalb des Films teilhaben ließ, so stellt sich natürlich ohne die Hintergrundinformationen während des Films die Frage, wie instinktgeleitete Predatoren ohne Sehvermögen und Feinmotorik, Raumschiffe bauen und steuern können, um auf die Erde zu gelangen. Zu hören gibt es ja schließlich nichts im All. Wie dem auch sei,

Spoiler

Show

dass man die Viecher dann noch mit Hundepfeife vertreiben kann,

schlägt dem Fass den Boden aus. Die konstruierte Nagelszene will ich dabei erst gar nicht erwähnen. Ansonsten weiß die Nummer zu gefallen und bietet einfach mal durchgehend 90 Minuten Spannung und einzigartige atmosphärische Momente, die aber allzu wiederholend von Jump-Scares unterbrochen werden.

[SFI]

Shameless - Staffel 8



Solide Weiterführung, die hier und da schon handzahme Tendenzen erkennen lässt. Das Vordringen in die Mittelschicht bleibt eben nicht ohne Konsequenzen, wo doch nun auch schon Frank seinen Beitrag leisten will.

+

[SFI]

This Is Us - Staffel 1



Auf meheren Zeitebenen angesiedeltes Familienpuzzle, welches nicht nur gekonnt zwischen den Zeitebenen springt, sondern auch innerhalb selbiger nochmals vor- und zurückspringt. So bekommen erste Eindrücke auch Episoden später neue Facetten und schaffen urplötzlich ungeahnte Zusammenhänge. Dazu emotional packend erzählt. Klasse.

[freeman]

In Staffel zwei hat Sly einen großartigen Gastauftritt!!!

Mir gefällt die Serie auch ausnehmend gut, ich muss aber gestehen, dass ich alle Szenen mit Mandy Moore immer wegspule. Ihre Rolle ist so ekelhaft selbstgerecht, dass ich es nicht ertrage. Darunter leidet dann ausgerechnet der imo saustarke Ventimiglia total.

In diesem Sinne:
freeman

[SFI]

Cool, wusste ich gar nicht. Zum Thema selbstgerecht, spielt sie nicht einfach nur für ALLE Frauen? Ich mag die Mandy ja seit "Nur mit dir" :)

[SFI]

Mile 22



Mile 22 mutet als Film schon seltsam an, in zweierlei Hinsicht. Wahlbergs Charakterintention scheint für einen kurzen Actionfilm zu komplex, denn hier böten sich aufgrund seines Verstandes ganz klar Herausforderungen im Serienformat an. Als reine Meckerliese kann dessen Hintergrund ja nicht gedacht gewesen sein. Die Action selbst ist zackig und hart inszeniert, setzt vergleichsweise spät ein und endet dann abprupt. Just in dem Moment als man sich fragt wie es nun weiter geht, Ende Gelände. Solide inszenziert, ein Rohrkrepierer knallt anders, aber ein Highlight eben auch.

[SFI]

Arthur & Claire



Gutes Drama mit feinsinnigem Gespür für dezenten Humor, Wortwitz und Trübsinn. Ohne den üblichen Hollywood Kitsch finden zwei gegensätzliche Menschen zueinander und verbringen eine Nacht im malerischen Amsterdam - before sunrise.

[SFI]

Triple Frontier



Triple Frontier ist vom Prinzip ein solider Actionthriller, der ein ordentlich agierendes Schauspielgespann, Atmosphäre und Spannung zu bieten hat. Hauptproblem ist hier das Symptom des Spielautomats, denn obwohl man nach dem Einsatz für zwei Leben ausgesorgt hat, will man noch ein Drittes und Viertes. Das wirkt in Anbetracht der eigentlichen Professionalität genauso unglaubwürdig wie der Einsatz eben jener Special Forces ohne Schalldämpfer (damit man bei der geheimen Blitzaktion zwingend gehört wird) und die viel zu kleine Schutzweste (damit man ja verletzt wird), nur um künstlich Herausforderungen zu kreieren. Bis die Bagage es lernt, geht einiges vorhersehbar schief. Dermaßen angereichert von ungenutzten Lernfeldern, kann man sich als Zuschauer natürlich durchweg ärgern. Unterhaltsam ist die Nummer aber dennoch.

[SFI]

No Way Out - Gegen die Flammen



Dank der Vorlage dürfte Kosinski vor der Herausforderung gestanden haben ein nüchternes Porträt mit spannendem Actionkino zu verknüpfen. Dadurch verzichtete er auf pathetische Heldenverehrung und zeigt die Männer als bescheidene Professionelle, wodurch es aber an interessanten Ecken und Kanten fehlt. Selbst der einstige Drogenabhängige durchläuft seine zweite Chance ohne Rückschläge und darf trotz Bedenken seiner Kollegen in wenigen Wochen zum Star auflaufen. Interessant natürlich die Schilderung der Brandbekämpfung, bei der sich für den Zuschauer zwar spannende Lernfelder ergeben, die aber in ihrer aktiven Phase kaum Bedrohung generiert, da die Gefahr für Siedlungen und Menschenleben nur verbalisiert wird. Der etwas zähe Mittelteil geht dann schlagartig in das wohl emotional dichteste und dramatischste Finale der letzten Jahre über. Mit vorgehaltener Hand saß ich noch während des Abspanns zerrüttet auf der Couch.

[SFI]

Triple Threat



Das Triple ist hier nicht die Drohung, sondern findet sich bei der Produktion: B-Movie Helden, die bei einer tendenziellen A-Movie Optik zu einer C-Movie Regie agieren. Auch wenn man solchen Filmen immer löchrige Plots nachsagt, die nur existieren, um zur nächsten Actionssequenz zu springen, so funktioniert die klassische Rachestory auch beim 42. Mal noch prächtig, wenn denn die Regie es zulässt. Bei Triple Threat funktioniert auf der Ebene nichts. Dazu sind die Dialoge auch noch unterirdisch und die "Family Time" beim gemeinsamen Essen oder Trinken seltsam affektiert und amateurhaft. Dahingehend ist das ein Film zum Abschalten, der nur On bleibt, weil der Cast einfach mal geil ist. Dank Adkins und MJ White gibt es wenigstens auf der Lumpenseite Präsenz und Schauspiel, denn was die drei Anderen fabrizieren wirkt eher nach Improvisation, weil es kein Drehbuch gab. Leider ist auch die Action nicht das erhoffte Feuerwerk. Klar stechen die Kämpfe aus dem Einheitsbrei heraus, aber ein jeder der Helden hatte schon in seinen Solofilmen die wuchtigeren, die atemberaubenderen Kämpfe zu bieten. Adkins ist dabei noch am Nähesten dran und sein kurzer Kampf gegen Uwais und Jaa ist klar das Highlight für mich. Uwais wird derweil verheizt und wirkt wie ein Lehrling. Schade. In den Händen von Florentine wäre der Streifen wohl deutlich besser geartet.

[SFI]

Hunter Killer



Hunter Killer weiß aus taktischer Sicht absolut zu begeistern und besitzt mit Butler auch einen kühnen und charismatischen Captain. Problem hierbei: Butler hat an Bord keine Gegenspieler, da alles Milchbubis. Das fällt besonders auf, wenn man in der Vorwoche noch Crimson Tide goutierte. Dank zwei Stunden Laufzeit bietet der Streifen mit einer zweiten Protagonistengruppe zudem noch ordentlich inszenierte Scharmützel zu Land, so dass man im Endeffekt eine fette Doppelfolge "The Last Ship" mit mehr Action und besseren VFX bekommt. Das macht Laune. Weniger Laune bringt der stereotype Hardliner Charakter von Oldman, dessen Verhaltensmuster seltsam amateurhaft im Kontext seiner hohen Position wirken, wohl auch nur, um ihn eine zeitlang als vermeintlichen Mitverschwörer zu inszenieren. Sicher kann man an vielen Enden meckern, aber endlich mal ein U-Boot Film, der fette Unter- und Überwasseraction zeigt, nur Battleship rockt mehr.

[SFI]

Supernatural - Staffel 13



Das ewige Leben der Protagonisten und Antagonisten geht in die nächste Runde und weil man über den langen Zeitraum wenigstens etwas glaubwürdig bleiben musste, verabschiedete man sich hin und wieder von einigen Nebencharakteren. Wie gut, dass man nun auch bei Supernatural Parallelwelten entdeckt hat und alle Ehemaligen nun wieder aktuell sind, auf beiden Seiten. Dankenswerterweise ist nach Staffel 15 endlich Schluss. Da man mit der Serie quasi aufgewachsen ist und die Abenteuer eben irgendwie dazugehören wie die Tagesschau, gnädige:

[McClane]

Dankenswerterweise ist nach Staffel 15 endlich Schluss. Da man mit der Serie quasi aufgewachsen ist und die Abenteuer eben irgendwie dazugehören wie die Tagesschau

Geht mir ähnlich... nach der Staffel mit den British Men of Letters war bei mir die Luft raus, die Ankündigung des Endes motiviert mich dann zum Weitergucken. Wenn man dem Ganzen so lange treu war, dann will man es auch komplett sehen. Aber nach Staffel 6 wurde es einfach zu uneben, bis dahin war "Supernatural" einer meiner Serien-Favs.

[SFI]

Knightfall - Staffel 1



Knightfall begibt sich ins frühe 14. Jahrhundert und thematisiert die Auflösung des Templerordens sowie den Konflikt zwischen Philipp IV. und dem Papst. Das ist optisch gelungen derweil man inhaltlich Abzweigungen von der Geschichtsschreibung tolerieren muss, die sich nun auch mit Herzschmerz und der Suche nach dem heiligen Gral durch einen fiktiven Charakter beschäftigt. Die beständigen gottesfürchtigen Irrtümer der Protagonisten wirken natürlich heutzutage lachhaft und wollen auch nicht so recht zur dann plötzlichen modernen Eigenwilligkeit einiger Charaktere passen. Dennoch, hat man die ersten beiden Folgen mit vermeintlich klischeebehafteten Dialogen und Gegenspielern überstanden, dann entwickelt Knightfall behutsam ein Netz aus Verstrickungen und Wendungen, die in Folge 9 sogar in ein gut inszeniertes "GoT: Battle of the Bastards light" münden. Gefällig.

[MarS]

Das Supernatural so viele Staffeln durchgehalten hat, wundert mich tierisch. Dieses Monster of the Week-Ding hat mich schon ganz am Anfang abgetörnt. Ich weiß, dass soll sich irgendwann geändert haben. Aber das man mit so einem ausgelutschten Drops am Anfang 14 weitere Staffeln auf die Beine kriegt, ist schon ein Ding. Aber The Walking Dead laufen ja auch immer weiter.

[SFI]

Gut, konzipiert war die Serie afair von Anfang an über 5 Staffeln, sprich trotz Latexvisage der Woche gabs einen übergeordneten Storybogen, der unentwegt auf das Staffel 5 Finale zuschritt. Problem war dann, dass man nach der Abwendung der Apokalyspe als ultimative Bedrohung, neue Gefahren erfinden musste. Aber die Fangemeinde ist hier außerordentlich aktiv, kennt man eigentlich nur bei Trek oder Star Wars.

[SFI]

Banshee - Staffel 1



Nachdem der Protagonist in der Pilotfolge eine Vollbusige knattert, gibts anschließend nur noch A-Körbchen. Bin gespannt, ob das Geschmacksmuster beibehalten wird. Persönlich sind die Knattereien dann auch der Seriennervfaktor, ungelenk eingebaut, um inhaltische Leere zu kaschieren. In Zeiten von 24h free porn wirds wohl nicht der sex sells Aspekt gewesen sein. Ansonsten ein herrlich pragmatischer Protagonist und vielversprechende Ambivalenz beim Stadtlumpen. Kurzweiliges Serienkonzept.