Ich würde es vielleicht nicht Sehgewohnheit nennen, sondern Sehbedürfnis. Ich bestreite ja nicht, dass es hunderte gute Filme vor den 80ern gibt (Dollar Filme etc.), die sehenswert sind, aber sie entsprechen oft nicht der Vorstellung wie ich einen Film erleben möchte, was er emotional transportieren soll und wenn doch, dann sind sie technisch limitiert. Ein gutes Beispiel sind die glorreichen Sieben. Er geht konform mit meinem Sehbedürfnis, denn er bietet eine pathetische Prämisse samt passender Musik und duften Schauspieler. Wenn aber jemand getroffen vom Gaul fällt, nicht mal ein Loch im Hemd hat, dann ist es bei mir mit dem Spaß vorbei. Oder der doofe 70er Superman mit seinem Leinwandflug. Geht nicht. Die 80er sind für mich der gefühlte Wendepunkt, bei dem die technischen Möglichkeiten zum Rest aufschlossen. Das wurde bis zum Ende der 90er perfektioniert und fand seinen Höhenpunkt in Blockbuster Filmen wie ID4 oder Armageddon. Heute hat die Technik den Rest überholt, steht im Fokus, wodurch das Seherlebnis für mich wieder abnimmt, da die Drehbücher neben den schon immer vorherrschenden Klischees nun auch nach Lego anmuten (ID 4 Sequel).Aber dass es für dich kinomäßig hinter den 80ern aufhört, zeigt ja nur eine generelle Abneigung, die schlicht in Sehgewohnheiten begründet zu liegen scheint.
Erinnerungswürdig vielleicht, unterhaltsam definitiv, aber eben keine Bretter für mich, die ins Regal wandern müssen oder einer Mehrfachsichtung bedürfen.Und ich finde gerade die von dir gescholtenen aktuellen Mission:Impossible-Filme, Monster Action in Form von Godzilla/King Kong und Science Fiction wie z.B. Blade Runner 2049, zeigen mir auf, dass auch das aktuelle Blockbusterkino noch zu erinnerungswürdigen Filmen im Stande ist.