Filmtagebuch: freeman
Moderator: SFI
Fand den zwar nicht so schlecht wie freeman und hab mit dem Hauptdarsteller kein Problem, aber ich bin relativ enttäuscht von "Black Panther". Sicher, in Sachen Darstellung und Gesellschaftspolitik ist das ein sehr erfreulicher Film: Die Selbstverständlichkeit mit der hier auch Frauen als Erfinder, Leibwächter und Spione arbeiten (keine Thematisierung wie sie nun in diesen "Männerberuf" kamen, wie sonst so oft), das doch recht gewitzte, aber nuanciert Auf-den-Kopf-Stellen von Fragen um Grenzöffnung, Reichtum des eigenen Landes und Beziehung zu den Nachbarn (auf einmal haben Afrikaner Angst, dass sie bald nur noch Flüchtlinge und Bittsteller in der Bude haben). Auch ganz nett, dass T'Challa und Killmonger ein bisschen als moderne Inkarnationen des Konflikts von Martin Luther King und Malcolm X auftreten wie man für Gleichberechtigung und Freiheit der schwarzen Bevölkerung (hier: weltweit) kämpfen sollte.
Dummerweise hält der Film da dramaturgisch und inszenatorisch mit. Die Geschichte ist Superheldenstandard und leidet unter den zwei Bösewichten: Ist Killmonger anfangs beinahe ein Handlanger von Ulysses Klaw, so wird er erst in Hälfte zwei als Hauptschurke etabliert und kommt daher (trotz durchdachter Hintergrundgeschichte) nie so ganz im Film an. Zumal da alles Knall auf Fall geht und manches übers Knie gebrochen wirkt (vor allem wie schnell T'Challas bester Kumpel da auf einmal die Seiten wechselt überzeugt nicht). Noch dazu klaut Andy Serkis als spielfreudige Rampensau vorher den Film, dass man sich ihn fast als Oberschurken wünschen würde.
Vor allem aber sind die Actionszenen teilweise erschreckend schwach. Wirklich gut sind die Casino-Klopperei und der zweite Initiationsfight, während der erste noch etwas unübersichtlich ist. Der erste Black-Panther-Einsatz gegen den Konvoi ist relativ verschnitten und das Finale solala, zumal es unter dem einem ähnlichen Problem leidet wie die Busan-Autojagd: Unnötiger CGI-Einsatz. Nein, ich finde die Technik gar nicht unnötig, gerade wenn es um Dinge wie fliegende Superhelden geht, die Aliens den Hintern versohlen. Aber Filme wie die "Captain America"-Reihe haben gezeigt, dass man bei Nahkämpfen und Autojagden immer noch sehr viel Hand machen kann und sehen dementsprechend gut aus, während man bei "Black Panther" an der Fahrphysik und den Bewegungen der Kämpfer immer sehr deutlich erkennt, wann sie animiert sind (Szenen wie der nicht-animierte Autocrash ragen dann als Fremdkörper heraus). Und animiert sind sie leider oft. Wenn man sich vor Augen führt wie elegant und souverän Coogler "Creed" in Szene setzte, gerade in dessen famosen Boxkämpfen, ist das schon enttäuschend. Leider einer der schwächsten Marvel-Filme in einen Augen.
Dummerweise hält der Film da dramaturgisch und inszenatorisch mit. Die Geschichte ist Superheldenstandard und leidet unter den zwei Bösewichten: Ist Killmonger anfangs beinahe ein Handlanger von Ulysses Klaw, so wird er erst in Hälfte zwei als Hauptschurke etabliert und kommt daher (trotz durchdachter Hintergrundgeschichte) nie so ganz im Film an. Zumal da alles Knall auf Fall geht und manches übers Knie gebrochen wirkt (vor allem wie schnell T'Challas bester Kumpel da auf einmal die Seiten wechselt überzeugt nicht). Noch dazu klaut Andy Serkis als spielfreudige Rampensau vorher den Film, dass man sich ihn fast als Oberschurken wünschen würde.
Vor allem aber sind die Actionszenen teilweise erschreckend schwach. Wirklich gut sind die Casino-Klopperei und der zweite Initiationsfight, während der erste noch etwas unübersichtlich ist. Der erste Black-Panther-Einsatz gegen den Konvoi ist relativ verschnitten und das Finale solala, zumal es unter dem einem ähnlichen Problem leidet wie die Busan-Autojagd: Unnötiger CGI-Einsatz. Nein, ich finde die Technik gar nicht unnötig, gerade wenn es um Dinge wie fliegende Superhelden geht, die Aliens den Hintern versohlen. Aber Filme wie die "Captain America"-Reihe haben gezeigt, dass man bei Nahkämpfen und Autojagden immer noch sehr viel Hand machen kann und sehen dementsprechend gut aus, während man bei "Black Panther" an der Fahrphysik und den Bewegungen der Kämpfer immer sehr deutlich erkennt, wann sie animiert sind (Szenen wie der nicht-animierte Autocrash ragen dann als Fremdkörper heraus). Und animiert sind sie leider oft. Wenn man sich vor Augen führt wie elegant und souverän Coogler "Creed" in Szene setzte, gerade in dessen famosen Boxkämpfen, ist das schon enttäuschend. Leider einer der schwächsten Marvel-Filme in einen Augen.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
- ich seh den auch als extremen Rückschritt für Coogler...
@ gelini: Ich renne eigentlich nicht ins Kino, weil ich mir im MCU große Revolutionen erwarte, sondern weil ich die Filme durch die Bank sehr mag und auch finde, dass sie sich, entgegen vieler vorurteilsbehafteter Aussagen der Superheldenfilmbasher, durchaus entwickeln und hier und da auch etwas wagen. Zudem bin ich begeisterter Comicfan. Allerdings nicht von jedem Charakter. Beim Tippen der Einspielergebnisse des Filmes habe ich ja schon angedeutet, dass ich mit dem Panther noch nie etwas anfangen konnte. Ich dementsprechend auch schon mit abgesenkten Erwartungen da rein bin (warum ich ihn sehen wollte? Will doch im MCU am Ball bleiben ;-) ) und der Film so eigentlich nur gewinnen konnte. Was ihm aber nicht einmal ansatzweise gelang. Nun ist eigentlich nur die Frage, was sie aus der Figur machen. Ob sie die aktuellen Entwicklungen um dessen Hochzeit mit Storm nutzen, um die X-Men ins MCU zu holen. Möglich ist es ja inzwischen...
In diesem Sinne:
freeman
@ gelini: Ich renne eigentlich nicht ins Kino, weil ich mir im MCU große Revolutionen erwarte, sondern weil ich die Filme durch die Bank sehr mag und auch finde, dass sie sich, entgegen vieler vorurteilsbehafteter Aussagen der Superheldenfilmbasher, durchaus entwickeln und hier und da auch etwas wagen. Zudem bin ich begeisterter Comicfan. Allerdings nicht von jedem Charakter. Beim Tippen der Einspielergebnisse des Filmes habe ich ja schon angedeutet, dass ich mit dem Panther noch nie etwas anfangen konnte. Ich dementsprechend auch schon mit abgesenkten Erwartungen da rein bin (warum ich ihn sehen wollte? Will doch im MCU am Ball bleiben ;-) ) und der Film so eigentlich nur gewinnen konnte. Was ihm aber nicht einmal ansatzweise gelang. Nun ist eigentlich nur die Frage, was sie aus der Figur machen. Ob sie die aktuellen Entwicklungen um dessen Hochzeit mit Storm nutzen, um die X-Men ins MCU zu holen. Möglich ist es ja inzwischen...
In diesem Sinne:
freeman
I Declare War
Sehr eigenwilliger kleiner Film, in dem ein paar Kinder im Wald Krieg spielen. Schnell wird aus dem scheinbar naiven Spiel ein reinrassiger Kriegsfilm, mit allem, was im Genre dazu gehört: Taktische Winkelzüge, Verrat, Verluste und psychisch angeknackste Charaktere, die vom Krieg noch mehr gezeichnet werden. Interessant ist, dass der Film den Zuschauer sehen lässt, was die Kids sich beim Spielen einbilden: So werden etwa aus Holzstöcken, die als Gewehre herhalten sollen, plötzlich vollautomatische Sturmgewehre. Eingebildete Explosionen zerfetzen die Ruhe im Wald. Richtig beklemmend wird es, wenn die Kids anfangen zu foltern und sich irgendwann gar gegenseitig anzünden. Kurzum: Mal eine ganz andere Reflektion zum Thema Krieg... die lapidar mit Verabredungen zu einem gemeinsamen Filmabend endet und ganz nebenbei das Ende der kindlichen Unschuld einläutet...
In diesem Sinne:
freeman
Sehr eigenwilliger kleiner Film, in dem ein paar Kinder im Wald Krieg spielen. Schnell wird aus dem scheinbar naiven Spiel ein reinrassiger Kriegsfilm, mit allem, was im Genre dazu gehört: Taktische Winkelzüge, Verrat, Verluste und psychisch angeknackste Charaktere, die vom Krieg noch mehr gezeichnet werden. Interessant ist, dass der Film den Zuschauer sehen lässt, was die Kids sich beim Spielen einbilden: So werden etwa aus Holzstöcken, die als Gewehre herhalten sollen, plötzlich vollautomatische Sturmgewehre. Eingebildete Explosionen zerfetzen die Ruhe im Wald. Richtig beklemmend wird es, wenn die Kids anfangen zu foltern und sich irgendwann gar gegenseitig anzünden. Kurzum: Mal eine ganz andere Reflektion zum Thema Krieg... die lapidar mit Verabredungen zu einem gemeinsamen Filmabend endet und ganz nebenbei das Ende der kindlichen Unschuld einläutet...
In diesem Sinne:
freeman
Legend
Ein vollkommen unfokussiertes und so mit jeder weiteren Minute Laufzeit jedwedes Interesse am Stoff unterwanderndes Stück Film, das weder den Mythos rund um die Kray-Brüder noch deren Aufstieg irgendwie nachvollziehbar oder greifbar macht. Dazu ein Tom Hardy, der sich als der eine Bruder als Identifaktionsfigur anbietet und einen als overacteter zweiter Bruder wieder mit Wucht wegstößt. Ganz lahme Nummer, bei der mich nur das unerwartet filigrane musikalische Hauptthema und lecker Emily Browning irgendwie zu catchen wussten.
In diesem Sinne:
freeman
Ein vollkommen unfokussiertes und so mit jeder weiteren Minute Laufzeit jedwedes Interesse am Stoff unterwanderndes Stück Film, das weder den Mythos rund um die Kray-Brüder noch deren Aufstieg irgendwie nachvollziehbar oder greifbar macht. Dazu ein Tom Hardy, der sich als der eine Bruder als Identifaktionsfigur anbietet und einen als overacteter zweiter Bruder wieder mit Wucht wegstößt. Ganz lahme Nummer, bei der mich nur das unerwartet filigrane musikalische Hauptthema und lecker Emily Browning irgendwie zu catchen wussten.
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freeman
Red Sparrow
Holy Shit, ist der trashy! Das beginnt bei den absurden Russlandklischees, geht über die fantastisch dämliche Agentengeschichte um eine Maulwurfsjagd aus den tiefsten Tiefen des Kalten Krieges und endet ganz sicher nicht bei den "Schlechter Wohnen" Einrichtungen ALLER Innenräume. Was war denn das? Dabei ist einem nicht nur die Geschichte und jeder Charakter des Filmes scheißegal, nein, man wird auch noch mit einer Extraladung besonders behämmerter Dialoge gefoltert. Vor allem zu Beginn ist man daher die ganze Zeit irgendwie am Feiern, merkt dann aber irgendwann total verstört, dass die das absolut ernst meinen. Alles. Die Story, die Dialoge, die Figurenzeichnung, die Inneneinrichtungen. Hammer. So wird das Ganze immer zäher. Unangenehm anzuschauen. Irgendwann sieht man auch nix mehr, weil man sich beständig vors Hirn haut. Zum Glück ist die linke Hupe von Frau Lawrence und ihr nackter Arsch zu Beginn zu sehen, wo man noch meint, einen Grindhouse-Agentenfilm zu sehen. Kriegt man(n) wenigstens etwas zu sehen. Ansonsten tut einem sexy Jennifer den ganzen Film über nur leid. Wie sie da verdroschen wird und in irgendwelchem Blut ersäuft. Weil der Regisseur dann wohl doch mal pulpy werden wollte. Am Ende bleibt kaum mehr als Big Budget Trash, der keinen Spaß macht. Zumindest gibt es einen Riesenlacher für die 3,5 Zoll Disketten. Das war schon unverschämt blöd.
In diesem Sinne:
freeman
Holy Shit, ist der trashy! Das beginnt bei den absurden Russlandklischees, geht über die fantastisch dämliche Agentengeschichte um eine Maulwurfsjagd aus den tiefsten Tiefen des Kalten Krieges und endet ganz sicher nicht bei den "Schlechter Wohnen" Einrichtungen ALLER Innenräume. Was war denn das? Dabei ist einem nicht nur die Geschichte und jeder Charakter des Filmes scheißegal, nein, man wird auch noch mit einer Extraladung besonders behämmerter Dialoge gefoltert. Vor allem zu Beginn ist man daher die ganze Zeit irgendwie am Feiern, merkt dann aber irgendwann total verstört, dass die das absolut ernst meinen. Alles. Die Story, die Dialoge, die Figurenzeichnung, die Inneneinrichtungen. Hammer. So wird das Ganze immer zäher. Unangenehm anzuschauen. Irgendwann sieht man auch nix mehr, weil man sich beständig vors Hirn haut. Zum Glück ist die linke Hupe von Frau Lawrence und ihr nackter Arsch zu Beginn zu sehen, wo man noch meint, einen Grindhouse-Agentenfilm zu sehen. Kriegt man(n) wenigstens etwas zu sehen. Ansonsten tut einem sexy Jennifer den ganzen Film über nur leid. Wie sie da verdroschen wird und in irgendwelchem Blut ersäuft. Weil der Regisseur dann wohl doch mal pulpy werden wollte. Am Ende bleibt kaum mehr als Big Budget Trash, der keinen Spaß macht. Zumindest gibt es einen Riesenlacher für die 3,5 Zoll Disketten. Das war schon unverschämt blöd.
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freeman
Terrordactyl:
Weit entfernt von Oscarware, aber im tiefen Sumpf der Creature-Feature-Lachnummern echt ein Vertreter, der direkt an der Oberfläche treibt! Sympathische Figuren, nettes Tempo, gar nicht mal sooo übel getrickste Flugsaurier, schräger Humor, süße Hauptdarstellerin... Nö, kann man lassen. Das angedeutete Sequel würde ich mir direkt anschauen.
In diesem Sinne:
freeman
Weit entfernt von Oscarware, aber im tiefen Sumpf der Creature-Feature-Lachnummern echt ein Vertreter, der direkt an der Oberfläche treibt! Sympathische Figuren, nettes Tempo, gar nicht mal sooo übel getrickste Flugsaurier, schräger Humor, süße Hauptdarstellerin... Nö, kann man lassen. Das angedeutete Sequel würde ich mir direkt anschauen.
In diesem Sinne:
freeman
Wenn der Trash-Faktor gut ist: Weiterhin immer her damit!freeman hat geschrieben:Es gab Zeiten, da hast du auch gerne mal Trashfilme geschaut.
Von den "Sharknado" Flicks mochte ich ja auch ein bis zwei Stück. "Big Ass Spider" war nett. (nur so als Beispiele)
Ist wie mit B-Movie-Action... da kommt in den letzten Jahren einfach nicht viel bei rum. Und meine persönliche Messlatte deshalb immer weiter abzusenken... nee.
Die Frage hab ich mir auch gestellt. Außer Gelini verwendet eigentlich keiner den Begriff mehr, hab ich so das GefühlSFI hat geschrieben:EMO-Girls... Gibts die immer noch?
Das Zeitalter der Digitalisierung hat dem Trashfilm wahrlich nicht gut getan. Was gab es in den 70ern und 80ern für wunderbare Trashbomben... jetzt gibt es nur noch billige Computeranimationen und dumme Gesichter als Beilage. Asylum und deren Brüder im Geiste sind kein Trash, sondern einfach nur Fabrikabfall, auch wenn es immer Ausnahmen geben mag (die Sharknado-Filme würde ich allerdings nicht dazu zählen, die sind vielmehr die Blaupause für alles, was da falsch läuft).
Full Ack @Vince. Die neuen Trasher leiden darunter, dass Aasgeier wie Asylum halt bewusst Trash liefern wollen und diverse Unzulänglichkeiten einplanen - das Ergebnis ist dann nix Halbes und nix Ganzes. Kein parodistisch angelegter Retro-Trash, aber auch kein echter Trash, bei dem man im Rahmen seiner Möglichkeiten das Beste machen wollte und derbe dran gescheitert ist.
Jimmy Dix: "Du glaubst wohl nicht an die Liebe?" - Joe Hallenbeck: "Doch ich glaube an die Liebe. Ich glaube auch an Krebs." [Last Boy Scout]
Perry Van Shrike: "Look up 'idiot' in the dictionary. You know what you'll find?" - Harry Lockhart: "A picture of me?" - Perry Van Shrike: "No! The definition of the word idiot, cause that is what you fucking are!" [Kiss Kiss, Bang Bang]
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