Filmtagebuch: freeman

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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von LivingDead » 02.05.2021, 12:05

Ja, an „Wall-E“ kommt „Inside Out“ natürlich nicht heran, die Darstellung mag in vielerlei Hinsicht doch Zugeständnis an das jüngere Publikum sein und das Wechselspiel der (auf die grundlegenden - kulturell übergreifend destillierten) Emotionen (in einer Art Schaltzentrale) etwas zu oberflächlich dargestellt (zumindest abseits von Freude und Kummer); die Definition dessen, was wir sind, wird aber umso besser verdeutlicht: Durch Erinnerungen. Nicht die DNA entscheidet über unser Ich, sondern es ist Abbild dessen, wo und mit wem wir aufwachsen und wie wir unser Leben füllen. Ich empfand die Schere zwischen dieser wichtigen Botschaft und der Umsetzung nicht ganz so weit auseinander klaffend, verstehe aber durchaus deine Vorbehalte.
Mit freundlichem Gruß
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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von Vince » 02.05.2021, 12:26

Da geh ich mit. Auf jeden Fall sollte Pixar gerne mehr Drehbücher von solcher Qualität umsetzen, denn die Konkurrenz vermag ja im Grunde nichts anderes mehr als möglichst actionreich gefilmte und musikalisch aufgeplusterte Spaßrutschen-Abenteuer zu inszenieren, bei denen am Ende getanzt wird. Dieser Art von Filmen bin ich inzwischen einfach nur noch überdrüssig.

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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von deBohli » 03.05.2021, 08:37

Bei diesem Punkt gehe ich mit euch. Pixar ist für mich eines der wenigen Studios, das im Bereich Animation neue Arten der Erzählungen wagt und somit immer spannend bleibt. Egal wie gut mir die Filme zusagen, frisch sind diese eigentlich immer und Neuankündigungen machen mich stets neugierig.
(Den asiatischen Raum lasse ich bei diesem Kommentar aussen vor, da kenne ich mich überhaupt nicht aus.)
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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von Wallnuss » 03.05.2021, 13:20

"Alles steht Kopf" war doch großartig, und locker einer der besten Pixar-Filme. Mit "Soul" hatte ich hingegen große Probleme, als sehr ärgerlich erwies sich für mich die ganze Körpertausch-Geschichte, die eher konventionell und zu "simpel" konstruiert verläuft.

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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von Vince » 03.05.2021, 16:32

"Alles steht Kopf" sticht sicherlich ein wenig hervor, weil er zwischen Cars 2 / Merida / Monster Uni und Arlo & Spot / Findet Dorie / Cars 3 entstanden ist, aber zur Hochphase Pixars mit Filmen wie Wall-E, Ratatouille oder Die Unglaublichen schließt er für mich nicht auf. Ich seh den eher auf einem Level mit "Oben": Tolle Grundidee, ein paar großartige EInzelmomente, aber es knarzt schon ein bisschen im Gebälk.

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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von deBohli » 04.05.2021, 07:03

Sobald ich all diese Pixar-Filme nachgeholt habe, werde ich dann Vince zustimmen. Oder mich zu Wallnuss stellen. :wink:
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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von Nachtwaechter » 04.05.2021, 11:36

LivingDead hat geschrieben:
01.05.2021, 13:05
Was ich an „Inside Out“ schätze - einer der m.E. missverstandendsten Pixar-Filme überhaupt - ist seine radikale Aussage: In Bezugnahme auf neue wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich der Neurowissenschaften wird hier mal eben der Mythos vom „freien Willen“ entzaubert. Weder besitzt das Mädchen ein authentisches Ich, noch trifft sie in irgendeiner Weise freie Entscheidungen; vielmehr ist sie ein großer, komplexer, biologischer Roboter, gesteuert von sich widerstrebenden biochemischen Mechanismen. Das ist so ernüchternd und radikal entzaubernd, dass den meisten (gerade den jungen) Zuschauern gar nicht bewusst war, welche wissenschaftliche Botschaft dem Film zugrunde lag, dessen tendenziell düstere Implikation uns vor allem in Zukunft noch beschäftigen wird.
Kannst du Literatur zu dem Thema empfehlen? Würde mich da gerne etwas einlesen!
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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von LivingDead » 04.05.2021, 16:42

Nachtwaechter hat geschrieben:
04.05.2021, 11:36
Kannst du Literatur zu dem Thema empfehlen? Würde mich da gerne etwas einlesen!
Sehr gerne: Grundsätzlich bezog ich mich auf die Arbeit von Michael Gazzaniga, Die Ich-Illusion. Wie Bewusstsein und freier Wille entstehen. Etwas pointierter fasst es hingegen Yuval Noah Harari in seinem Buch Homo Deus - Eine Geschichte von Morgen zusammen (Kap. 8, S. 431 ff.). Falls noch nicht gelesen, sind seine Bücher eh sehr empfehlenswert, da er auch darüber hinaus viele kluge Gedanken aufgreift und interessante Schlüsse zieht.
Mit freundlichem Gruß
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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von freeman » 05.05.2021, 19:10

Klingt nach mir...

In diesem Sinne:
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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von Nachtwaechter » 05.05.2021, 21:00

LivingDead hat geschrieben:
04.05.2021, 16:42


Sehr gerne: Grundsätzlich bezog ich mich auf die Arbeit von Michael Gazzaniga, Die Ich-Illusion. Wie Bewusstsein und freier Wille entstehen. Etwas pointierter fasst es hingegen Yuval Noah Harari in seinem Buch Homo Deus - Eine Geschichte von Morgen zusammen (Kap. 8, S. 431 ff.). Falls noch nicht gelesen, sind seine Bücher eh sehr empfehlenswert, da er auch darüber hinaus viele kluge Gedanken aufgreift und interessante Schlüsse zieht.
Vielen Dank!!! :yeah:
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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von freeman » 10.05.2021, 19:21

Follow Me
Irgendwie sind diese Escape Room Sachen ja eigentlich eine nette Grundidee für einen Film. So ein wenig Quälerei mit Hirnschmalz auf Seiten der Opfer, why not. Allerdings sollte man dann schon einige wenigstens halbwegs sympathische Charaktere in den Ring werfen und sich vielleicht nicht von Szene eins an auf einen berühmten Film stützen, den man nicht ansatzweise erwähnen darf, ohne "Follow Me" komplett zu zerspoilern. Selbst die schon im Original eher feige Pointe wird 1:1 rekapituliert. Spannung kommt so nie auf, mitfiebern mag man auch net und am Ende hat man den Film schon während der Abspann läuft wieder vergessen.
:liquid3:

In diesem Sinne:
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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von Cinefreak » 10.05.2021, 19:34

Ist Follow me dieser etwas merkwürdige Film mit dem Schwimmbad-Finale?... oder verwechsel ich da gerade was?
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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von freeman » 10.05.2021, 19:37

Ein Schwimmbad hatte es da nicht. Nur eine Falle, in der eine junge Dame zu ertrinken droht. Aber das passiert bereits zu Beginn.

In diesem Sinne:
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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von StS » 11.05.2021, 12:18

Cinefreak hat geschrieben:
10.05.2021, 19:34
Ist Follow me dieser etwas merkwürdige Film mit dem Schwimmbad-Finale?... oder verwechsel ich da gerade was?
Da dürftest Du "It Follows" meinen :wink:

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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von Cinefreak » 11.05.2021, 15:12

Bingo...du hast recht - danke
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The Rental - Tod im Strandhaus

Beitrag von freeman » 11.05.2021, 19:49

The Rental - Tod im Strandhaus
Zu Beginn der Regie-Arbeit von Dave Franco dominieren altbekannte Klischees, die es einer Gruppe junger Leute schwer machen, den gemeinsamen Urlaubstrip so richtig zu genießen. In der Folge wird viel gelabert und quergefickt. Doch irgendwann müssen unsere Helden feststellen, dass sie überwacht werden. Das lässt die Situation eskalieren, den Film ein wenig aus den Klischees ausbrechen. Es folgt ein kaltschnäuziges, unbarmherziges Finale, bei dem wirklich eiskalt abgeräumt wird, was abzuräumen geht. Sogar in einer nicht allzu vorhersehbaren Reihenfolge. Alles nix Neues oder Besonderes, dafür in Teilen (ein weiblicher Charakter und ihr schreckliches Konfrontationsgehabe), ein teils brutal nervendes Erlebnis, das durch sein Finish (Atmo, Timing, Schocks und steile Paukenmucke) ein paar Kohlen aus dem Feuer geholt bekommt.
:liquid5:

Chick Fight
Ein bisserl Fight Club hier, ganz viel Das Schwergewicht da und ganz viel Östrogen drüber und fertig ist die wilde Sause. Die ist in Teilen tatsächlich witzig (ein Menstruationswitz zu Beginn eines Fights kommt einfach zu trocken, um ihn nicht zu feiern), insgesamt ganz nett anzusehen und mit Malin Akerman und Alec Baldwin mit zwei Darstellern besetzt, die ein köstliches Comedy-Timing haben. Ein weiter Pluspunkt: Bella Thorne, beziehungsweise, bevor Stefan feiert, deren Stuntwoman. Die hat ein paar steile Moves drauf und kommt dabei auch noch erstaunlich sexy rüber. Ändert aber alles nix daran, dass das alles schon ein reichlich belangloses Vergnügen ist, von dem ich heute, zwei Tage später, kaum noch memorable Szenen aufrufen kann. Dennoch: Für einmal Gucken ganz okay.
:liquid5:

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Shadow in the Cloud

Beitrag von freeman » 19.05.2021, 19:58

Shadow in the Cloud
Ein echtes Guilty Pleasure. Schon irgendwie schlecht, aber in Teilen auch wunderbar unterhaltsam. Und das, wo ich in den ersten 30 Minuten echt das Verlangen hatte, einfach auszumachen, denn die ständig zugeschwafelte, frauenfeindliche Tonspur geht einem wirklich tierisch auf den Sack. Wenn der Film dann aber anzieht und die Digitalmaschine von Weta rund um eine coole Kreatur, Wanderschaften rund ums Flugzeug und attackierende Zeros anläuft, packts einen und man drückt Chloe Grace Moretz die schwitzigen Männerdaumen, dass alles gut werden möge. Sehr geil sind btw. die Kameraeinlagen, bei denen, auch soundtechnisch geil untermalt, altbekannte Unterschiede zwischen oben und unten ausgeschaltet werden.
:liquid6:

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Self/Less

Beitrag von freeman » 25.05.2021, 21:02

Self/Less
Nach all dem Bashing, dass der Tarsem Singhsche Thriller über sich ergehen lassen musste, hat er mich doch richtig schee unterhalten. Lag zwar auch ewig auf dem Pile of Shame und konnte so reifen, aber hey... Mir gefiel, dass die Geschichte auch nach dem "Körpertausch" noch etwas zu erzählen wusste, dass die Synapsen zu kitzeln vermochte. Das Tempo stimmt, Reynolds spielt mehr als ordentlich und wenn es in den zwar wenigen Actionszenen dann doch erstaunlich steil kracht und ein FLAMMENWERFER die Waffe der Wahl aller Beteiligten ist, sag ich nicht nein. Alles freilich reichlich vorhersehbar und ethisch und moralisch reichlich flach, aber als oberflächliche Unterhaltung echt nicht verkehrt. Erstaunt war ich über das Bashing der Optik des Filmes. Dass ein in unserer Realität verankerter Film nicht viel anders aussehen würde als die Realszenen in "The Cell" hat wirklich verwundert? Erstaunlich. :lol: Und selbst in der "normalen" Optik sieht man Singhs Willen zur perfekten Geometrie. Zumal er selbige auch nutzt: Solange für Reynolds alles funzt, ist er immer absolut mittig im Film positioniert. Nur ganz selten ist er mal links oder rechts neben dem Fokus. Wenn dann alles auseinanderbricht, lässt Singh ihn nicht mehr in die Mitte. Reynolds darf maximal mal dran vorbeilaufen. Mehr nicht.
:liquid6:

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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von Vince » 26.05.2021, 07:24

Oh, wusste gar nicht, dass der von Singh ist... vielleicht doch mal irgendwann reinschauen...

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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von StS » 26.05.2021, 09:57

Vince hat geschrieben:
26.05.2021, 07:24
Oh, wusste gar nicht, dass der von Singh ist... vielleicht doch mal irgendwann reinschauen...
Wenn Du wirklich nix anderes tutun hast :wink:

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Raya - Der letzte Drache

Beitrag von freeman » 31.05.2021, 19:49

Raya - Der letzte Drache
Muss zugeben, dass der mangels Kinostart reichlich an mir vorbeigegangen ist. Als Animationsfan bin ich aber zumindest über die Heimkino-VÖ gestolpert und habe die sehr genossen. Toller Film, tolle Charaktere, fantastische Sidekicks (das Gaunerbaby! WTF! Sowas von Disney!?!?), schöne Botschaften, eine irre Technik, eine fantastische Optik und ein wirklich schöner Score. Dazu kein Gesinge(!), erstaunlich gut inszenierte Martial-Arts-Einlagen und angenehm ambivalente Bösewichter, die sich teils überraschend entwickeln dürfen. Tue mich direkt schwer, Misstöne zu finden. Feine Unterhaltung mit #metoo-Einschlag, der mal nicht nervte. Ein echtes Highlight: Der extrem anrührende, lebensbejahende Kurzfilm, der als Extra beiliegt.
:liquid9:

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Cucuy - The Boogeyman

Beitrag von freeman » 03.06.2021, 20:06

Cucuy - The Boogeyman
"Fenster zum Hof" trifft Creature Feature, so könnte man diesen lahmen Horrorverschnitt bezeichnen, der so gnadenlos auf ein PG 13 zugeschnitten ist, dass er letzten Endes auch Sechsjährigen problemlos gezeigt werden könnte. Pluspunkte sind die engagierte Hauptdarstellerin, ein paar handmade Maskeneffekte um den Boogeyman und die in dieser Häufigkeit noch nie so oft gehörte Verwendung der deutschen Übersetzung für Boogeyman: Butzemann! Ich hab beim ersten Aussprechen des Begriffes echt gut gefeiert und war dann irgendwann echt irritiert, ob das eine gängige Übersetzung ist. Ist es. Erstaunlich. Der Rest um diesen Fun Fact für mich war einfach nur irre öde und belanglos.
:liquid3:

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Lebendig skalpiert und I piss on your Corpse

Beitrag von freeman » 07.06.2021, 19:32

Lebendig skalpiert
Euer Lieblingsfreeman hat vor, demnächst den Klassiker "Spiel mir am Glied bis zum Tod" anzuschauen. Im Vorfeld habe ich beschlossen, mich mal wieder ein wenig mit Jochen-Taubert-Filmen zu verwöhnen. Denn so einen Klassiker kann man sich freilich nicht aus der Kalten angucken. Begonnen habe ich also mit "Lebendig skalpiert" und im Vergleich zu sonstigen Taubert-"Filmen" ist der tatsächlich filmähnlich ausgefallen. Die Story macht halbwegs Sinn und behält diesen bis zum Ende so halbwegs aufrecht :lol: Es geht um einen Südstaatengeneral, der von den fiesen (jup!) Nordstaatlern gemeuchelt wird und kurz vom Exitus einen Untergebenen bittet, sowohl die Flagge der Einheit als auch seine Tochter wohlbehalten in den Süden zurück zu bringen. Auf dem Weg dahin wird der Soldat gemeuchelt und von einer Indianerin wiederbelebt. Ab sofort hat er großen Bock am Killen und macht das dann auch. Seine Opfer spielen auf Laientheaterniveau, das ganze ist mies montiert und ganz viele Szenen passen einfach nicht zueinander, ABER richtig öde wirds nie und - und das ist ja so ein Taubert-Ding - man sieht, dass alle am Film Beteiligten riesigen Spaß haben. Außer Ralf Richter. Der einzig bekannte Name im Cast stellt von Sekunde eins an jedwedes Spielen ein. Witzigerweise wird sein Untergebener von Heiko Bender, einem guten Bekannten von mir gespielt. Und der hat auch richtig Spaß an seinem Killersausack. Texas Patti (ihr ahnt es, eine Bekannte :lol: ) lässt sich auch mit einem Lächeln auf den Lippen und oben ohne abmurksen. Und Alina Lina, Taubert-Standard"Schauspielerin" bekommt hinreichend Gelegenheit, ihren Knackarsch, ABER AUCH WIRKLICH NUR DEN, in die Kamera zu halten. German Trash pur, aber für Taubert-Verhältnisse echt ganz nett. Und bei einem Spruch musste ich echt feiern: Da macht sich ein Widerling über eine Indianerin her und lässt dabei doch tatsächlich folgenden Spruch ab: Pass auf, jetzt zeig ich dir meinen Marterpfahl.
:liquid4: <-- Trashpunkte, ne

I piss on your Corpse
Superkiller Brutus, dessen Vorgeschichte in "Lebendig skalpiert" erzählt wird, wandelt kaum gealtert in der Jetztzeit herum und will seine Schwester aus einer Klapse befreien. Die rennt mit Pfeil und Bogen mehr außerhalb der Klapse als darin herum, begegnet Brutus dabei sogar, ohne dass ihm einfällt, dass er sie ja befreien will, und wird von einer GNTM-Teilnehmerin gespielt, die die gleiche Rolle mit DEN GLEICHEN Dialogen schon in "Lebendig skalpiert" mit "Leben" gefüllt hat. Ein Wirrsinn. Zwischendurch wird die Geschichte von irgendeiner Klapseninsassin aus irgendeinem Grund genauer erzählt. So kann Alina Lina wieder ihren Knackarsch, UND NUR DEN, ausgiebig in die Kamera halten und die Irre "spielen". Nur geil. Kaum eine Szene hat allzuviel mit der anderen zu tun, dass es um Brutus geht, muss immer mal irgendwer erwähnen, weil man es sonst tatsächlich vergessen würde. War mir aber alles Rille, denn das war halt ein typischer Taubert. Overacting trifft gar kein Acting, ne Menge Blut läuft amtlich viele Titten herunter und Micaela Schäfer ist in zwei Szenen zu sehen, eine davon - NATÜRLICH - nackt - und noch nicht in der heutigen Ausbaustufe :lol:
:liquid3:

Jetzt bin ich bereit für "Spiel mir am Glied bis zum Tod"

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Re: Filmtagebuch: freeman

Beitrag von deBohli » 07.06.2021, 20:59

Wow, ich steh ja auch auf merkwürdiges Zeugs, aber das Tauber'sche Œuvre ist mir doch eine Stufe zu hart. :lol:
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Beitrag von freeman » 10.06.2021, 19:47

Karma
Mandela Van Peebles sieht seinem Vater Mario teils wirklich extrem ähnlich, er kann allerdings nicht für einen Cent schauspielern. Oder er hatte bei Karma einfach einen schlechten Tag oder bemerkt, dass man für den Film nix zeigen muss. Der ist ein Mix aus ein bisserl Fluchgetue und Final Destination und hat immerhin eine steile Szene zu bieten, in der erst jemand total behämmert von einem Dach kracht und punktgenau mit dem Schädel in einer Kreissäge landet, die daraufhin von einem Hammer gestartet wird. Köstlich. Habe gut gelacht. Der Rest ist so 0815 und öde, das der Daumen mehrfach die Vorspultaste betätigen musste, damit ichs bis zum Ende schaffte. Das ziemlicher Müll ist. Nunja...
:liquid2:

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