Filmtagebuch: StS

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 18.03.2021, 16:16

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Deon Taylor´s 2020er Thriller „Fatale” ist im Grunde eine moderne, „aufgepeppte“ Variante von „Fatal Attraction“: Dieses Mal mit einem reichen Sport-Agenten (Michael Ealy) im Mittelpunkt, dessen Ehe gerade nicht gut läuft und der bei einem Ausflug nach Vegas einen One-Night-Stand mit einer Dame namens Val (Hilary Swank) verlebt – bevor er wieder daheim in L.A. Opfer eines Einbruchs/Angriffs wird und sich die ermittelnde Polizistin ausgerechnet als Val entpuppt (so klein ist die Welt manchmal). Nunja… der Rest ist einem (im Groben) tatsächlich noch recht gut aus dem erwähnten 1987er Klassiker vertraut – im Vorliegenden nur halt mit diversen Subplots (Alkoholismus, Sorgerechtsstreit, Business-Verstrickungen etc.), „Erschwernissen“ (die „angefressene Irre“ ist ein Cop!) sowie gar Leichen (Menschen, keine Haustiere!) angereichert...

Obgleich Swank im Bereich spezieller Facetten der Rolle nicht optimal besetzt anmutet, geht der Streifen von den Darstellern her in Ordnung – von der Inszenierung her ebenfalls. Zudem ist Dena Roth´s Ausstattung sowie Dante Spinotti´s Kamera-Arbeit jeweils schick anzusehen. Leider aber ist das alles weder spannend noch ernsthaft sexy oder (im positiven Sinne) „pulpy“ geraten – sondern relativ vorhersehbar und „glatt“. Obendrein schaden einzelne inhaltliche Elemente dem Werk eher, als dass sie etwas Ergiebiges beisteuern: Bspw. ist auch die Gattin unseres Leads eine untreue Person, wie sich im Verlauf herausstellt – was seinen One-Night-Stand auf einmal „weniger gewichtig“ erscheinen lässt und ihm simultan gewisse „Sympathie-Punkte“ zuschustert bzw. zurückgibt. Einen „Gag“ (die Herausgabe eines Handys nur gegen Sex) fand ich amüsant – aber ansonsten haben wir es hier (im Ganzen) mit weitestgehend unaufregend-belangloser Genre-Kost zutun…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 19.03.2021, 09:16

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"Escape Room" (2019) von Regisseur Adam Robitel ("Insidious: The Last Key") kreuzt den Real-Life-Spaß/-Hype der betreffenden Rätsel-Kammern mit den perfiden Fallen und Thrills der "Saw"- und "Cube"-Streifen – das alles jedoch im Rahmen eines "PG-13"-Ratings. Wer auf Logik, Realismus, über "Funktionalität" hinausreichende Charaktere und/oder eine originelle (unvorhersehbare, komplexe etc.) Handlung Wert legt, ist hier definitiv fehl am Platze – allerdings punktet das Werk mit soliden Darstellern, ansprechend gestalteten Settings (u.a. eine eisige Landschaft und ein komplett auf dem Kopf stehender Bar-Innenraum), einem zügigen Tempo sowie einzelnen netten Spannungs-Setpieces. Leider sind die zu bewältigenden Rätsel an sich nicht übermäßig clever geraten und hätten gelegentlich noch mehr Aufmerksamkeit seitens des Films verdient – ihren Zweck erfüllen sie aber dennoch zufrieden stellend. Durchaus kurzweilig-unterhaltsame Genre-Kost.

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 22.03.2021, 09:10

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"the Jacket"

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"Vice" (2015) ist ein sich u.a. bei "Westworld" sowie (ein wenig) bei "RoboCop" bedienender B-Movie-Sci-Fi-Action-Thriller von Regie-Niete Brian A. Miller ("Backtrace") aus dem Hause "Emmett/Furla/Oasis Films", der aktuell einen 15er-Metascore sowie 4% bei "RT" vorzuweisen vermag. Die eigentlich interessante (prominent ersterem "Vorbild" entnommene) Prämisse wird hier schon bald einer uninteressanten Abfolge von Shootouts, Fights und ein paar kleineren Explosionen untergeordnet, die allesamt bestenfalls "altbacken"-mittelprächtig arrangiert wurden sowie keinerlei Spannung generieren. Bruce Willis schlafwandelt durch seine limitierte Screen-Time, Thomas Jane hinterlässt den besten Eindruck und Ambyr Childers ist in der eigentlichen Hauptrolle zumindest als "okay" zu werten. Die erzählte Geschichte indes ist dünn, vorhersehbar und kommt mit einzelnen unbeholfenen "Exposition-Dumps" bestückt daher. Nichts wird vernünftig "vertieft" – das Potential so manch eines eigentlich reizvollen Ansatzes wird nie auch nur annähernd ausgeschöpft. Bestes Beispiel: Gegen Ende wird bedeutsam von einem möglichen "Upgrade" für die KI-Dame (Fighting-Skills und so) gesprochen, welches pünktlich zum Showdown dann auch installiert wird – doch statt einem "Matrix"-artigen "I know Kung-Fu!"-Ergebnis verändert es in erster Linie ihre Frisur und Eyeliner-Schminke und gibt ihr zudem (eher nachrangig anmutend) die Befähigung, wenig später ganze zwei (!) Sicherheitskräfte auszuschalten... einfach enttäuschend – für den Streifen an sich aber geradezu symptomatisch.

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 29.03.2021, 09:31

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"the Runaways" (2010) ist ein biographisches Drama über die gleichnamige Band aus den 1970ern von Regisseurin Floria Sigismondi, das erzählerisch manchmal etwas "oberflächlich-holprig" daherkommt – dafür aber mit einem schmissigen Soundtrack und einer ansprechenden, dynamischen Inszenierung/Bebilderung zu gefallen weiß sowie mit drei prima agierenden Leads aufzuwarten vermag: Dakota Fanning als Cherie Currie, Kristen Stewart als Joan Jett und "Rampensau" Michael Shannon als Band-Manager Kim Fowley. U.a. mit Alia Shawkat und Riley Keough bis in die Nebenrollen hinein ordentlich besetzt, erreicht der Streifen zwar nie die "Tiefe" von anderen Bio-Pics á la "Ray", "Control" oder "Walk the Line" – spricht aber dennoch verschiedene interessante Themenbereiche an (etwa die Ansichten hinsichtlich Frauen zu jener Zeit in der Rock-Musik sowie die sexualisierte Vermarktung der minderjährigen Band-Mitglieder) und ist alles in allem zufrieden stellend unterhaltsamer Natur…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von deBohli » 29.03.2021, 10:40

Fand den ebenfalls nur durchschnittlich. Dass allerdings Michael Shannon, Alia Shawkat und Riley Keough mitspielen, wusste ich nicht mehr. Eventuell wird eine Zweitsichtung doch fällig.
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 31.03.2021, 09:05

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Inhale – Run for her Life“ (2010) – Regisseur Baltasar Kormákur´s erster „reiner“ US-Film – ist ein unterhaltsamer dramatischer Thriller, der seine brisante Materie (illegaler Organ-Handel in Mexiko) jedoch zu oberflächlich-schlicht, ja beinahe „blauäugig“ angeht und daher eine Menge seines eigentlich vorhandenen Potentials verschenkt. Wie weit bist Du für das Leben eines Deiner Liebsten zu gehen bereit? Eine regelmäßig in Filmen gestellte Frage, die oft zu moralischen Dilemmas und spannenden Situationen führt – so auch in diesem Fall. Interessante, durchaus nicht unrealistische Missstände werden angerissen – leider nicht ohne dabei auf altbekannte Klischees zurückzugreifen – sowie in einer als „gritty“ zu charakterisierenden Art und Weise präsentiert (Optik, die Beschaffenheit bestimmter Story-Elemente etc.). Erfreulicherweise ist das Tempo flott/straff (bloß knapp über 80 Minuten Laufzeit), entfaltet sich die Handlung recht abwechslungsreich und kann der Streifen überdies mit einer kompetenten Besetzung punkten (u.a. Dermot Mulroney, Diane Kruger, Sam Shepard, Jordi Mollà, Vincent Perez und Rosanna Arquette). Irgendwann bei mir erkeimte Befürchtungen im Hinblick aufs Film-Ende haben sich unterdessen glücklicherweise nicht bestätigt – im Gegenteil: Das finale Viertel entpuppte sich das stärkste…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 03.04.2021, 13:09

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Spinning Man“ (2018) ist ein dramatischer US-Mystery-Thriller des dänischen TV-Regisseurs Simon Kaijser, der alles in allem irgendwie auch den Eindruck eines soliden TV-Krimis erweckt – was letzten Ende durchaus ein Stück weit schade ist; u.a. in Anbetracht der überzeugenden Hauptdarsteller Guy Pearce, Pierce Brosnan und Minnie Driver. Eine Teenagerin wird tot aufgefunden – und umgehend gerät ihr Professor (Pearce) in der Sache in Verdacht, welcher eventuell sogar eine Affäre mit ihr hatte. Es geht im Grunde nicht um eine Täter-Jagd – sondern bloß um die Frage, ob er es getan hat oder nicht. Das Ganze entfaltet sich recht arm an Tempo – dafür aber reich an plumpen Metaphern (Stichwort: Mäusefalle) und oberflächlichen philosophischen Ansätzen bzw. „Diskursen“. Mit etwas mehr Mühe hätte Drehbuchautor Matthew Aldrich (wie schon bei Renny Harlin´s „Cleaner“) deutlich mehr aus der Materie herausholen können – gerade im Bereich der Psyche von Pearce´s Figur. Interesse am Weiterschauen bleibt dennoch bestehen, da man schon erfahren möchte, wie es denn ausgeht – wobei aber anzumerken ist, dass sowohl der Einstieg als auch der Ausklang nicht wirklich optimal gewählt/konzipiert anmuten; einer bestimmten finalen Überraschung zum Trotz…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 05.04.2021, 20:10

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"King of Vampires"

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- keine Bewertung -


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Bei "Assault on VA-33" (aka "Assault on Station 33") handelt es sich um eine unterdurchschnittliche "Die Hard"-Variante vom "the Asylum"-erfahrenen Regisseur Christopher Douglas-Olen Ray aus dem Jahr 2021. Angesiedelt in einer großen, nahezu verlassenen und baufälligen Klinik (billige Dreh-Location) mit nur wenigen Patienten und Ärzten, wartet der Streifen mit einem sich wacker schlagenden Sean Patrick Flanery in der Hauptrolle sowie Leuten á la Michael Jai White und Mark Dacascos (welche beide "verschenkt" wurden), Rob van Dam (als "Comic Relief"-Beitragsleister) und Gina Holden in Nebenrollen auf – ergänzt um Nic´s (eine furchtbare Performance abliefernder) Sohn Weston Cage Coppola als russischer "Ober-Baddie". Das Ganze bietet zudem diverse üble Logik-Patzer sowie "kostengünstige" CGIs (inklusive eines völlig unnötig auftauchenden Helikopters), entfaltet sich unspannend und vorhersehbar, wurde auffällig "plump" und "undynamisch" in Szene gesetzt und ist in etwa so unoriginell wie die ebenfalls mal wieder mit eingebaute "Tochter und Ehefrau in Not"-Komponente…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 08.04.2021, 14:37

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"Force of Nature" (2020) ist ein dramatischer Action-Thriller aus der nicht gerade hoch angesehenen "Emmett/Furla/Oasis"-B-Movie-Schmiede, der mit einer brauchbaren Besetzung aufzuwarten vermag (zu der Emile Hirsch, Kate Bosworth, Mel Gibson und David Zayas zählen) sowie für über 20 Millionen Dollar realisiert wurde. Leider sieht man dem Streifen jene Budget-Höhe keineswegs an (obgleich er an sich solide in Szene gesetzt wurde) und hätte das Skript von Newcomer Corey Miller getrost noch ein paar Überarbeitungen vertragen können. Zwei konkrete Gegebenheiten hatten mich im Vorfeld an dem Werk (zumindest ein Stück weit) gereizt: Zum einen liebe ich Puerto Rico, wo die Story angesiedelt wurde – zum anderen empfand ich "Indie"-Regisseur Michael Polish ("Northfork", "Big Sur", "Twin Falls Idaho" etc.) als eine ungewöhnliche Wahl für ein solches Genre-Projekt…

Tja... von der Schönheit der farbenfrohen Insel bekommt man in den ersten 20 Minuten zumindest einzelne flüchtige Impressionen zu sehen, bevor ein Hurrikane "loswütet" und sich die Handlung komplett in ein dunkles Apartmentgebäude hinein verlegt… und in Sachen Polish´s "Beitrag" wirkt das Gebotene wie eine ambitionsarme Auftragsarbeit. Spektakuläre Sturm-Sequenzen erhält man keine geboten, die begrenzte Location bietet keinen sonderlich abwechslungsreichen Schauplatz und gewisse "eigenwillige" Ideen erzeugen nie einen wirklich "prägnanten“ Eindruck. Zudem wären mehr Action, Spannung und Tempo gewünscht gewesen – u.a. da stets eine Menge geredet wird und manche Szenen einfach nur zum "Augenrollen" animieren (z.B. angesichts der mangelnden Schusskünste der Baddies bei einer Kletterpartie auf einem Fassaden-Gerüst). Ach, und zu allem Überfluss enttäuscht dann auch noch das Finale… und das nicht nur, weil es einem ein "Money Shot" verwehrt.

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 12.04.2021, 10:24

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"Girl"

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"Framing Britney Spears" (2020) ist eine etwas über 70 Minuten lang laufende Doku aus dem Hause der "New York Times", welche von den Höhen und Tiefen im Leben und in der Karriere eben jener 1981 geborenen (und 1998 schlagartig zum Weltstar avancierten) Sängerin erzählt. Seit Beginn ihres Werdegangs musste Britney mit Sexismus innerhalb der Branche kämpfen – während die Boulevard-Presse sie geliebt sowie "gierig" auf Schritt und Tritt verfolgt hat; und das sowohl als sie "ganz oben" (strahlende, erfolgreiche Pop-Prinzessin) als auch "ganz unten" (u.a. abrasierte Haare und Regenschirm-Attacke aufs Auto eines Paparazzos) war…

Mit all dem sind viele Teenager heutzutage nicht wirklich vertraut – wer allerdings (so wie ich) parallel zu ihrer Karriere "im richtigen Alter" aufgewachsen ist, für den ist so einiges von dem in dieser Doku Gebotenen nicht gerade neu. Positiv ist definitiv, dass viel Archiv-Material verwendet wurde und die Regisseurin Liz Day selbst Senior Editor bei der "Times" ist – sie per se also weiß, wie eine solche Story ersprießlich aufzubauen und zu präsentieren ist. In diesem Sinne ist "Framing Britney Spears" ein durchaus informatives wie kurzweiliges Werk. Die Sache ist aber, dass es zugleich auch ein merkliches Stück weit "oberflächlich" anmutet…

Ein "Kernpunkt" dieser Doku ist, dass Britney bis heute unter der verordneten Vormundschaft ihres Vaters Jamie steht – und das gegen ihren Willen; seit inzwischen mehr als 10 Jahren: Eine kontroverse, ungerecht erscheinende Gegebenheit (#FreeBritney). Leider kennt die Öffentlichkeit nicht alle Details des Falles – da vieles Gerichtliche natürlich streng vertraulich ist – und konnten die Macher zentrale Beteiligte (allen voran Britney und Jamie selbst) nicht für Interviews bzw. generell zur Mitwirkung gewinnen/bewegen – was sehr schade ist. Darüber hinaus sind die betreffenden Prozesse bis zum heutigen Tage noch immer nicht abgeschlossen: Das "Ende" ist entsprechend also noch offen…

Kurzum: Insgesamt ist "Framing Britney Spears" leider nur wenig mehr als eine (immerhin solide) "Zusammenfassung" der bisherigen Ereignisse in diesem Fall – worüber hinaus man das Werk zumindest noch als Ansatz für eine Diskussion über bestimmte Gegebenheiten in der Musik-Industrie (Sexualisierung, Rolle der Medien etc.), über spezielle psychische Belastungen/Störungen sowie über das umstrittene "Vormundschafts-System" in den USA (siehe bspw. auch den Spielfilm "I care a lot") ansehen bzw. nutzen kann…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 13.04.2021, 08:49

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"Take Back" (2021) ist der nächste in einer Reihe schwacher Genre-Streifen von Regisseur Christian Sesma ("AWOL-72", "Vigilante Diaries", "Paydirt" etc.)… ein "Action-Thriller" ohne viel Action sowie frei von Thrills… schwach und billig ausschauend in Szene gesetzt sowie von Anfang bis Ende einfach nur lahm. Das Thema "Mädchenhandel" wird innerhalb der generischen Story bloß als "Aufhänger" (inklusive regelmäßiger gen "Exploitation-Gefilde" neigender Aufnahmen von verschreckten, gefesselten jungen Damen in Unterwäsche) genutzt… die "Schusskünste" der Baddies sind mal wieder lächerlich schlecht… und auffälliges CGI-Blut- und Mündungsfeuer gibt es obendrein ebenfalls noch zu verzeichnen…

Darstellerisch schlägt sich Michael Jai White in einer "zurückhaltenden" (nahezu Prügel-freien Rolle) recht gut… Hauptdarstellerin Gillian White (auch im echten Leben mit Michael Jai verheiratet) agiert tough, wurde mir aber nie sympathisch… und Mickey Rourke… oh, herrje, Mickey: Der schaut so aus, als hätte Dr. Frankenstein eine missratene Madame Tussaud Wachsfigur von ihm zum Leben erweckt, die dann während der Dreharbeiten unter der Sonne Kaliforniens zu schmelzen begann. Die meiste Zeit sitzt er nur irgendwo rum, schaut furchtbar aus, labert Mist, beschäftigt sich mit seinen Hunden und setzt, wenn er denn mal draußen ist, irritierend oft seine Sonnenbrille auf und ab. Kurzum: Ein ödes, besser zu meidendes Machwerk…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 14.04.2021, 10:41

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"Murder among the Mormons" (2021) ist eine knapp 160-minütige True-Crime-Doku-Mini-Serie der beiden Regisseure Jared Hess ("Napoleon Dynamite") und Tyler Measom ("An Honest Liar") aus dem Hause "Netflix". Im Zentrum stehen drei Bombenanschläge im Jahr 1985 in Salt Lake City, bei denen zwei Menschen getötet wurden – ebenso wie (eng damit verbunden) um diverse für die Mormonen-Religion höchst brisante Dokumente (u.a. den sogenannten "Salamander-Brief"). In den USA ist der Fall sehr bekannt – ich selbst hatte höchstens mal beiläufig davon gelesen/gehört. Umso interessanter war diese Veröffentlichung für mich, welche (wie bei solchen "Netflix"-Produktionen üblich) kompetent produziert daherkommt und einen soliden Einblick in die Strukturen und Geschichte der betreffenden LDS-Glaubensgemeinschaft (Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage) offeriert…

Aufgrund meines mangelnden Vorwissens empfand ich diese Geschichte über Dokumenten-Handel, Glauben (sowie den Willen, an etwas bestimmtes zu glauben), Täuschung, Fälschung und Mord als spannend und reizvoll. Darüber hinaus war es nett, diverse Orte wiederzuerkennen, die ich vor wenigen Jahren selbst mal besucht hatte. U.a. dank einiger "eigenwilliger Persönlichkeiten" wirkt das Werk (trotz der ernsten Materie) mitunter fast ein wenig "amüsant" – die Coen Brüder oder Steven Soderbergh wären gute Kandidaten für eine Spielfilm-Version. Gern hätten die Macher ihren Fokus insgesamt ein wenig "einengen" können – stärker auf den Täter (mit dem es leider kein aktuelles Interview-Material gibt) oder auf die Kirche an sich gerichtet – oder sich mit einer etwas längeren Laufzeit beiden Bereichen inniger widmen können…

Unterhaltsam und (primär für Unkundige) interessant ist "Murder among the Mormons" dennoch.

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 16.04.2021, 09:22

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Bei "Captive State" (2019) haben wir es mit einem Science-Fiction-Thriller von Rupert Wyatt ("Rise of the Planet of the Apes") zutun, der in den US-Kinos (leider) unschön floppte – an sich aber auch weder klassische "Mainstream-Ware" noch gängige "Alien-Invasion-Kost" ist. Im Gegensatz zu Werken wie "Independence Day" oder "Skyline" (plus ihre jeweiligen Sequels) stehen hier keine Kampfhandlungen oder "CGI-Spektakel-Sequenzen" im Vordergrund – sondern die Nachwirkungen einer eben solchen (massiven) "Begegnung der 3. Art". In düster-kühle Bilder gekleidet, entfaltet sich diese Dystopie primär im Stile eines Widerstands- oder Spionage-Thrillers – also Planen, unentdecktes Taktieren und Agieren, geheime Kommunikationswege etc. – und wartet überdies mit deutlichen allegorischen politischen Untertönen auf (einfach mal zwei Stichworte dazu: Überwachungssaat, totalitäres Regime). Ab und an musste ich unweigerlich an "District 9" denken – nur dass der bspw. deutlich stärker auf "Action" ausgelegt daherkommt…

Generell ist die kreierte Atmosphäre "ungemütlich-bedrohlich" – was auch mit an den überwiegend trostlosten, "realistisch-gewöhnlichen" und/oder heruntergekommenen Schauplätzen liegt – worüber hinaus die gebotenen F/X ebenso überzeugen wie punktuelle Spannungs-Momente. Die Besetzung ist gut sowie ansprechend frei "kommerzieller Stars" – allerdings voller "vertrauter Gesichter" á la John Goodman, Vera Farmiga, Kevin Dunn, James Ransone, Alan Ruck, Machine Gun Kelly, Kevin J. O'Connor und Ben Daniels – wobei ich mir aber zumindest bei einigen von ihnen präzisere Charakter-Zeichnungen gewünscht hätte. An sich sind mehrere Bereiche des Films etwas "vage" geraten – was gelegentlich einen etwas unbefriedigenden Eindruck erzeugt – doch fügt sich vieles im zunehmenden Verlauf ganz ordentlich zusammen und mündet zudem in einem zwar nicht unvorhersehbaren, aber dennoch prima überzeugenden Finale. Kurzum: "Captive State" ist ein ungewöhnlicher, interessanter "Alien-Invasion-Genre-Vertreter", der durchaus ein Blick wert ist…

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Beitrag von SFI » 16.04.2021, 15:35

I loved it!
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von deBohli » 16.04.2021, 17:08

Huch, der zog an mir vorbei, klingt aber nach meinem Ding. Danke für den Tipp, das schaue ich mir gerne an.
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 16.04.2021, 17:27

SFI hat geschrieben:
16.04.2021, 15:35
I loved it!
I know :wink:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von Vince » 20.04.2021, 18:42

Meins wars nicht, von mir hat der nur 4 Punkte bekommen.

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 17.08.2021, 12:13

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Beckett“ (2021) ist ein angenehm „oldschool“ konzipierter und in Szene gesetzter „Mann auf der Flucht“-Paranoia-Thriller, der sich gradlinig im Rahmen ständig wechselnder Schauplätze entfaltet. Regie führte der Italiener Ferdinando Cito Filomarino, der zuvor u.a. als Second-Unit-Director für Luca Guadagnino (hier übrigens als Produzent mit von der Partie) tätig war…

Der „Fremde in einem fremden Land“ wird im Vorliegenden von John David Washington verkörpert: Ein mit dem Wagen verunglückter Amerikaner in Griechenland, der plötzlich von Killern gejagt wird. Seine anfängliche Hilflosigkeit wird gut mit solchen Details vermittelt, wie dass die Dialoge der Einheimischen um ihn herum unübersetzt verbleiben…

Mit der Zeit entwickelt er sich von einem, dem es nicht geheuer ist, wenn seine Begleitung (z.B.) den vorgeschriebenen Pfad in einem Ruinen-Park auch nur für ein paar Schritte verlässt, hin zu jemandem, der sich mit diversen zugefügten Wunden quer durch Athen kämpft – wobei seine finale „Heldentat“ aber schon arg „over the Top“ ist…

Washington verkörpert ihn okay, Alicia Vikander ist charmant wie eh und je sowie Boyd Holbrook gewohnt lässig – wobei seine Rolle in einer zentralen Hinsicht aber definitiv zu klischeehaft geraten ist. Einen positiven Eindruck hinterlässt indes noch die Luxemburgerin Vicky Krieps. Alle übrigen Akteure sind nicht wirklich der Rede wert – füllen ihre Parts jedoch allesamt ordentlich aus…

Originalität sucht man vergebens, so manche Dialogzeile ist nicht gerade die beste (gerade zwischen Washington und Vikander), die Auflösung der Hintergründe ist schon leicht enttäuschend und der damit verknüpfte Versuch, „Unterhaltungs-Kost“ mit der instabilen politischen und gesellschaftlichen Lage im Land zu kombinieren, ist letzten Endes nicht sonderlich ergiebig geglückt…

Zumindest sind die simultan idyllisch wie unheilvoll eingefangenen griechischen Landschaften ansprechend anzusehen, verhindern diverse Verfolgungsjagden und sonstige Action-Szenen das Erkeimen von Langeweile, gefielen mir die Set-Pieces in den von Protesten durchzogenen Straßen Athens besonders gut und kommt das Ganze nicht so „flashy“ wie gängige US-Genre-Vertreter daher…

„Unterm Strich“ kann ich „Beckett“ bloß bedingt empfehlen – und zwar primär aufgrund des Fehlens herausragender Highlights sowie zweier Momente, die mich persönlich durchaus ein Stück weit „geärgert“ haben – nämlich eine leider vorhersehbare Offenbarung und ein beherzter Sprung. Ihn mir an einem regnerischen Abend bei „Netflix“ angesehen zu haben, habe ich aber dennoch nicht ernsthaft bereut…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von deBohli » 17.08.2021, 14:04

Sehe es ähnlich und würde den Film ebenfalls nicht empfehlen - erlaube mir sogar einen Punkt weniger zu vergeben. Siehe mein Tagebuch.
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 18.08.2021, 15:10

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Ashin of the North“ (2021) ist eine separat veröffentlichte „Spezial-Episode“ der koreanischen „Netflix“-Historien-Horror-Serie „Kingdom“, welche in Spielfilmlänge die Vorgeschichte einer mysteriösen Frau erzählt, die gegen Ende der 2. Staffel erstmals in Erscheinung trat/tritt – ebenso wie zusätzliche Infos zu eben jener Pflanze liefert, die Tote auferstehen lassen kann…

Mit der Serie habe ich persönlich noch nicht begonnen – und so wollte ich dieses Werk hier einfach mal zum „Antesten“ nutzen, da ich zuvor gehört hatte, es würde auch als „losgelöster Film“ funktionieren (was so definitiv stimmt). Nunja: Inzwischen habe ich durchaus Lust bekommen, mir die verfügbaren Folgen in nächster Zeit mal anzusehen…

Zumindest für mich kommt das Setting (Korea im 14. Jahrhundert) angenehm „unverbraucht“ daher, ist die Produktionsqualität rundum zufrieden stellend hoch, kann man in den Bereichen Atmosphäre und Härte nicht klagen, gehen die Performances in Ordnung und überzeugen einzelne Set-Pieces u.a. dank ihrer Bebilderung, Umsetzung und Intensität wirklich gut…

Im Prinzip wird eine klassisch-gradlinige Rache-Geschichte Schrägstrich Origin-Story erzählt, bei der die politischen Aspekte des Ganzen eher im Hintergrund verbleiben. Das finale Drittel wartet schließlich mit einer Menge Action und Zombies auf – während man davor (statt letzteren Gestalten) u.a. blutig-nette Sequenzen mit einem Zombie-Reh und einem Zombie-Tiger präsentiert erhält…

Kurzum: „Ashin of the North“ ist ein kurzweiliges, ordentliches „Kingdom“-Serien-Special – und das sowohl für die bestehende Zuschauerschaft als auch für Interessierte/Neueinsteiger…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von LivingDead » 18.08.2021, 16:02

Ich kann die Serie eigentlich auch nur empfehlen. Hatte meinen Spaß damit - den Film aber gar nicht auf den Schirm. Insofern danke fürs Erinnern. :D
Mit freundlichem Gruß
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 19.08.2021, 11:27

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Bei „Escapee“ handelt es sich um einen Slasher aus dem Jahr 2011, in dessen Gestalt Campion Murphy seinerzeit sein Spielfilm-Regiedebüt vorlegte – worauf er seither (bis heute) übrigens nichts weiter als einen einzigen „Short“ abgeliefert hat. Die Story (ebenfalls von Murphy) kommt arg gradlinig, einfallsarm und vorhersehbar sowie reich an öden Klischees, banalen Dialogen und uninteressanten Figuren daher – dem Streifen an sich mangelt es u.a. an Spannung und „Drive“. Zumindest sind Christine Evangelista und Melissa Ordway beidesamt sexy und hübsch – wohingegen Dominic Purcell als Killer weitestgehend „steif“ anmutet und letztendlich in der Rolle nur bedingt überzeugt…

Unabhängig dessen hatte ich in Anbetracht der Optik, der Darsteller sowie bestimmter Momente ständig das Gefühl, dass ein fähigerer Regisseur aus dem Drehbuch und den zur Verfügung gestandenen Mittel durchaus zumindest einen soliden Genre-Vertreter hätte schaffen können: Die Inszenierung hätte dafür bloß „wuchtiger“, inspirierter sowie mit mehr „Energie“ versehen sein müssen – möglichst kombiniert mit einer Straffung des Ganzen um eine knappe Viertelstunde auf rund 80 Minuten. Genügend Budget war offenbar vorhanden, denn „unansehnlich/billig“ sieht das Ergebnis nicht aus. B-Movies dieser Art gibt es zuhauf – viele davon von noch schwächerer Qualität. Auslassen kann man „Escapee“ dennoch getrost…

gute :liquid2:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von SFI » 19.08.2021, 16:22

Purcell hat Haare? :shock: :lol:
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 30.08.2021, 11:15

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Für sein Spielfilm-Regiedebüt "Margin Call" (2011) konnte J. C. Chandor sogleich auf ein hochklassiges Darsteller-Ensemble zurückgreifen, welches in diesem Finanzmarkt-Thriller/Drama dann auch mit starken Performances überzeugt sowie u.a. Kevin Spacey, Paul Bettany, Jeremy Irons, Zachary Quinto, Simon Baker, Demi Moore und Stanley Tucci umfasst. Erzählt wird die Geschichte einiger Mitarbeiter einer NYer Investmentbank, die in ihrem Berufsfeld auf eine brisant-gravierende Sachlage stoßen, welche nur wenig später zur 2008er Finanzkrise führt(e)...

Auf spannende, interessante, nachvollziehbare Weise wird dem Publikum die komplexe Thematik präsentiert. Der "große Crash" ist nicht mehr abzuwenden und wird an sich auch gar nicht gezeigt – stattdessen wurde sich auf einen Zeitraum von 24 Stunden davor konzentriert; ebenso wie auf die Angestellten und Chefs der Firma (auf ihre jeweiligen moralischen, professionellen Ansichten; inklusive des sich daraus ergebenden sozialen und psychologischen "Kontexts"). Der "Ton" ist durchweg erst – anders als z.B. bei "the Big Short" – und irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass sich im Denken und Handeln eben jener Professionsgruppe bis heute nicht unbedingt etwas verändert hat...

sehr starke :liquid7:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 14.09.2021, 14:00

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Die 2018er Veröffentlichung „Anon“ (ohne „Q“ davor!) entfaltet sich in einer nicht allzu fernen Zukunft, in der alles, was die Menschen sehen, mit unzähligen im Sichtfeld eingeblendeten „Meta-Daten“ angereichert daherkommt sowie zudem aufgezeichnet, gespeichert und (neben dem individuellen „Erzeuger“ des Materials) auch von anderen „zugangsberechtigten“ Person abgerufen werden kann. Quasi die betreffenden Funktionen eines Computers (inklusive Kamera) direkt mit den Menschen verknüpft – gepaart mit totaler „Transparenz“ und digitaler staatlicher Überwachung…

Mit dieser Technik kann Verbrechen jeder Art – sofern doch mal eine Straftat begangen werden sollte – stets nahezu sofort aufgeklärt werden. Tja, bis plötzlich eine Mordserie die Ermittler verblüfft – denn irgendwie scheint eine Frau (Amanda Seyfried) dazu in der Lage zu sein, durch Daten-Manipulationen das gesamte System „auszutricksen“ und sich somit geradezu „unsichtbar“ durchs Leben zu bewegen; High-Tech-Nachverfolgungs-Technik und Kameras allerorts zum Trotz. Um der Sache auf den Grund zu gelangen, geht ein Cop (Clive Owen) von daher kurzerhand „undercover“…

„Anon“ ist eigentlich eine traditionelle Krimi-Thriller-Geschichte, welche Regisseur und Drehbuchautor Andrew Niccol (u.a. „Gattaca“ und „In Time“) in seinem gewohnten Stil in Szene gesetzt hat, zu welchem die „unterkühlten Bilder“ ebenso gehören wie „kalt“ anmutende Architektur und diverse „Retro-Elemente“ – sowohl auf die Ausstattung (á la „klassische“ Autos) als auch auf spezielle Story-Elemente bezogen. Dazu dann noch die Ermittler-/Femme-Fatale-Story – leider samt der üblichen zugehörigen „Genre-Pfade“ und zu erwartenden „Plot-Schlenker“ gegen Ende…

Die Darsteller gehen in Ordnung – Optik, Regie und das eher ruhige Tempo ebenfalls. Leider kommt keinerlei Spannung auf, geht die Vorlage (unbefriedigenderweise) so ziemlich gar nicht auf die Technik an sich ein (etwa darauf, wie sie denn konkret funktioniert) und verbleiben diverse eigentlich sehr reizvolle Themenbereiche enttäuschend oberflächlich-unausgelotet – allen voran im Bereich des implementierten „Überwachungsstaats“, der zugehörigen gesellschaftlichen Auswirkungen und des „Widerstands“ einzelner…

gnädige knappe :liquid5:

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