Filmtagebuch: StS

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von deBohli » 17.08.2021, 14:04

Sehe es ähnlich und würde den Film ebenfalls nicht empfehlen - erlaube mir sogar einen Punkt weniger zu vergeben. Siehe mein Tagebuch.
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 18.08.2021, 15:10

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Ashin of the North“ (2021) ist eine separat veröffentlichte „Spezial-Episode“ der koreanischen „Netflix“-Historien-Horror-Serie „Kingdom“, welche in Spielfilmlänge die Vorgeschichte einer mysteriösen Frau erzählt, die gegen Ende der 2. Staffel erstmals in Erscheinung trat/tritt – ebenso wie zusätzliche Infos zu eben jener Pflanze liefert, die Tote auferstehen lassen kann…

Mit der Serie habe ich persönlich noch nicht begonnen – und so wollte ich dieses Werk hier einfach mal zum „Antesten“ nutzen, da ich zuvor gehört hatte, es würde auch als „losgelöster Film“ funktionieren (was so definitiv stimmt). Nunja: Inzwischen habe ich durchaus Lust bekommen, mir die verfügbaren Folgen in nächster Zeit mal anzusehen…

Zumindest für mich kommt das Setting (Korea im 14. Jahrhundert) angenehm „unverbraucht“ daher, ist die Produktionsqualität rundum zufrieden stellend hoch, kann man in den Bereichen Atmosphäre und Härte nicht klagen, gehen die Performances in Ordnung und überzeugen einzelne Set-Pieces u.a. dank ihrer Bebilderung, Umsetzung und Intensität wirklich gut…

Im Prinzip wird eine klassisch-gradlinige Rache-Geschichte Schrägstrich Origin-Story erzählt, bei der die politischen Aspekte des Ganzen eher im Hintergrund verbleiben. Das finale Drittel wartet schließlich mit einer Menge Action und Zombies auf – während man davor (statt letzteren Gestalten) u.a. blutig-nette Sequenzen mit einem Zombie-Reh und einem Zombie-Tiger präsentiert erhält…

Kurzum: „Ashin of the North“ ist ein kurzweiliges, ordentliches „Kingdom“-Serien-Special – und das sowohl für die bestehende Zuschauerschaft als auch für Interessierte/Neueinsteiger…

gute :liquid6:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von LivingDead » 18.08.2021, 16:02

Ich kann die Serie eigentlich auch nur empfehlen. Hatte meinen Spaß damit - den Film aber gar nicht auf den Schirm. Insofern danke fürs Erinnern. :D
Mit freundlichem Gruß
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 19.08.2021, 11:27

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Bei „Escapee“ handelt es sich um einen Slasher aus dem Jahr 2011, in dessen Gestalt Campion Murphy seinerzeit sein Spielfilm-Regiedebüt vorlegte – worauf er seither (bis heute) übrigens nichts weiter als einen einzigen „Short“ abgeliefert hat. Die Story (ebenfalls von Murphy) kommt arg gradlinig, einfallsarm und vorhersehbar sowie reich an öden Klischees, banalen Dialogen und uninteressanten Figuren daher – dem Streifen an sich mangelt es u.a. an Spannung und „Drive“. Zumindest sind Christine Evangelista und Melissa Ordway beidesamt sexy und hübsch – wohingegen Dominic Purcell als Killer weitestgehend „steif“ anmutet und letztendlich in der Rolle nur bedingt überzeugt…

Unabhängig dessen hatte ich in Anbetracht der Optik, der Darsteller sowie bestimmter Momente ständig das Gefühl, dass ein fähigerer Regisseur aus dem Drehbuch und den zur Verfügung gestandenen Mittel durchaus zumindest einen soliden Genre-Vertreter hätte schaffen können: Die Inszenierung hätte dafür bloß „wuchtiger“, inspirierter sowie mit mehr „Energie“ versehen sein müssen – möglichst kombiniert mit einer Straffung des Ganzen um eine knappe Viertelstunde auf rund 80 Minuten. Genügend Budget war offenbar vorhanden, denn „unansehnlich/billig“ sieht das Ergebnis nicht aus. B-Movies dieser Art gibt es zuhauf – viele davon von noch schwächerer Qualität. Auslassen kann man „Escapee“ dennoch getrost…

gute :liquid2:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von SFI » 19.08.2021, 16:22

Purcell hat Haare? :shock: :lol:
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 30.08.2021, 11:15

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Für sein Spielfilm-Regiedebüt "Margin Call" (2011) konnte J. C. Chandor sogleich auf ein hochklassiges Darsteller-Ensemble zurückgreifen, welches in diesem Finanzmarkt-Thriller/Drama dann auch mit starken Performances überzeugt sowie u.a. Kevin Spacey, Paul Bettany, Jeremy Irons, Zachary Quinto, Simon Baker, Demi Moore und Stanley Tucci umfasst. Erzählt wird die Geschichte einiger Mitarbeiter einer NYer Investmentbank, die in ihrem Berufsfeld auf eine brisant-gravierende Sachlage stoßen, welche nur wenig später zur 2008er Finanzkrise führt(e)...

Auf spannende, interessante, nachvollziehbare Weise wird dem Publikum die komplexe Thematik präsentiert. Der "große Crash" ist nicht mehr abzuwenden und wird an sich auch gar nicht gezeigt – stattdessen wurde sich auf einen Zeitraum von 24 Stunden davor konzentriert; ebenso wie auf die Angestellten und Chefs der Firma (auf ihre jeweiligen moralischen, professionellen Ansichten; inklusive des sich daraus ergebenden sozialen und psychologischen "Kontexts"). Der "Ton" ist durchweg erst – anders als z.B. bei "the Big Short" – und irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass sich im Denken und Handeln eben jener Professionsgruppe bis heute nicht unbedingt etwas verändert hat...

sehr starke :liquid7:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 14.09.2021, 14:00

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Die 2018er Veröffentlichung „Anon“ (ohne „Q“ davor!) entfaltet sich in einer nicht allzu fernen Zukunft, in der alles, was die Menschen sehen, mit unzähligen im Sichtfeld eingeblendeten „Meta-Daten“ angereichert daherkommt sowie zudem aufgezeichnet, gespeichert und (neben dem individuellen „Erzeuger“ des Materials) auch von anderen „zugangsberechtigten“ Person abgerufen werden kann. Quasi die betreffenden Funktionen eines Computers (inklusive Kamera) direkt mit den Menschen verknüpft – gepaart mit totaler „Transparenz“ und digitaler staatlicher Überwachung…

Mit dieser Technik kann Verbrechen jeder Art – sofern doch mal eine Straftat begangen werden sollte – stets nahezu sofort aufgeklärt werden. Tja, bis plötzlich eine Mordserie die Ermittler verblüfft – denn irgendwie scheint eine Frau (Amanda Seyfried) dazu in der Lage zu sein, durch Daten-Manipulationen das gesamte System „auszutricksen“ und sich somit geradezu „unsichtbar“ durchs Leben zu bewegen; High-Tech-Nachverfolgungs-Technik und Kameras allerorts zum Trotz. Um der Sache auf den Grund zu gelangen, geht ein Cop (Clive Owen) von daher kurzerhand „undercover“…

„Anon“ ist eigentlich eine traditionelle Krimi-Thriller-Geschichte, welche Regisseur und Drehbuchautor Andrew Niccol (u.a. „Gattaca“ und „In Time“) in seinem gewohnten Stil in Szene gesetzt hat, zu welchem die „unterkühlten Bilder“ ebenso gehören wie „kalt“ anmutende Architektur und diverse „Retro-Elemente“ – sowohl auf die Ausstattung (á la „klassische“ Autos) als auch auf spezielle Story-Elemente bezogen. Dazu dann noch die Ermittler-/Femme-Fatale-Story – leider samt der üblichen zugehörigen „Genre-Pfade“ und zu erwartenden „Plot-Schlenker“ gegen Ende…

Die Darsteller gehen in Ordnung – Optik, Regie und das eher ruhige Tempo ebenfalls. Leider kommt keinerlei Spannung auf, geht die Vorlage (unbefriedigenderweise) so ziemlich gar nicht auf die Technik an sich ein (etwa darauf, wie sie denn konkret funktioniert) und verbleiben diverse eigentlich sehr reizvolle Themenbereiche enttäuschend oberflächlich-unausgelotet – allen voran im Bereich des implementierten „Überwachungsstaats“, der zugehörigen gesellschaftlichen Auswirkungen und des „Widerstands“ einzelner…

gnädige knappe :liquid5:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von gelini71 » 14.09.2021, 14:59

Ich mag den wegen seinem Setdesign, zudem bekoomt man Amanda Seyfried nagisch zu sehen :D
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von deBohli » 14.09.2021, 17:02

gelini71 hat geschrieben:
14.09.2021, 14:59
zudem bekoomt man Amanda Seyfried nagisch zu sehen :D
Wenn dies deine Filmauswahl bestimmt, dann empfehle ich dir "Chloe" von Atom Egoyan (2009). :wink:
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 14.09.2021, 17:22

deBohli hat geschrieben:
14.09.2021, 17:02
gelini71 hat geschrieben:
14.09.2021, 14:59
zudem bekoomt man Amanda Seyfried nagisch zu sehen :D
Wenn dies deine Filmauswahl bestimmt, dann empfehle ich dir "Chloe" von Atom Egoyan (2009). :wink:
Das hätte ich ihm auch so geschrieben, wenn Du mir nicht zuvorgekommen wärst. :lol:
Da hat er dann auch gleich viel mehr zu gucken... :wink:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von gelini71 » 14.09.2021, 18:41

Die Lesbenleckereien von "Chloe" kenne ich natürlich :D :wink:
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 15.09.2021, 10:17

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Hollow Point“ (2019) ist mal wieder einer dieser typischen "Grabbeltisch"-Selbstjustiz-B-Filme… also unoriginell, vorhersehbar, klischeehaft, kostengünstig realisiert, lahm, spannungslos und ohne nennenswerte Highlights. Selbst die Besetzung (u.a. Luke Goss und Michael Paré) kann man locker als „generisch“ bezeichnen. Ja, ein bis zwei Momente und Gegebenheiten (wie die Fight-Skills von JuJu Chan Szeto) sind „solide“ bzw. „zu gebrauchen“ – doch alles in allem hat Regisseur Daniel Zirilli („Acceleration“) auch dieses Mal nichts abgeliefert, das irgendwie der Rede wert ist…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 17.09.2021, 09:03

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Mit „the Captive“ legte Regisseur und Drehbuch-Co-Autor Atom Egoyan 2014 ein sich u.a. um Kindes-Entführung, Pädophilie, Obsessionen, Trauer- und Schuldverarbeitung sowie Voyeurismus rankendes Krimi-Drama vor, welches sich auf mehreren Zeitebenen entfaltet, trotz der „abgründigen“ Materie auf die direkte Präsentation abstoßender Gegebenheiten verzichtet sowie mit einer kompetenten Besetzung aufwartet, zu der „vertraute Gesichter“ wie Kevin Durand, Mireille Enos, Rosario Dawson, Bruce Greenwood, Scott Speedman und Ryan Reynolds zählen…

Nicht nur aufgrund seiner erzählerischen und inszenatorischen Ruhe sowie dem verschneiten Setting wirkt der Film insgesamt jedoch etwas zu „distanziert und kühl“ – gerade auf spezielle zentrale Figuren bezogen, zu denen man sich eine intensivere „emotionale Verbindung“ gewünscht hätte. Über die „Kraft“ von Denis Villeneuve´s „Prisoners“ verfügt „the Captive“ leider ebenso wenig wie die geradezu „hypnotische Atmosphäre“ einiger der früheren Werke Egoyans. Zudem wurde es mir am Ende definitiv ein Stück weit zu „konventionell“…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 22.09.2021, 14:24

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In Teilen an das grausige Schicksal der „Donner Party“-Siedlergruppe im Jahre 1846 angelehnt, mutet Antonia Bird´s „Ravenous“ auch heute noch genauso „uneben“ an wie als ich ihn das erste Mal auf dem 1999er FFF sah – aber ich mag ihn weiterhin recht gern, weshalb ich mir kürzlich auch eines der netten deutschen BluRay-Mediabooks zugelegt habe…

Der „Ton“ des Streifens ist ähnlich „holprig“ wie die zugrunde liegende Entstehungsgeschichte: Die satirischen und schwarzhumorigen Elemente harmonieren in der präsentierten Form nicht unbedingt optimal mit der dominanten Kannibalismus-Horror-Survival-Thriller-Materie – was bereits bei den Opening-Credits beginnt und vor allem bei dem irritierend „schrägen“ Score Damon Albarns und Michael Nymans deutlich wird, der dem Ganzen einen merkwürdigen „Vibe“ verleiht, im Prinzip aber wenig zu den düster-brutalen Geschehnissen passt. Eine andere (eher Genre-orientierte) Musikuntermalung hätte dem Film eine merklich veränderte (bspw. unheilschwanger-bedrohlichere, dann aber halt „konventionellere“) Atmosphäre verliehen…

Doch wie gesagt: Angesiedelt in einem nicht oft gesehenen Setting (in den winterlichen kalifornischen Bergen der 1840er) sowie mit einer überzeugenden Besetzung aufwartend (allen voran Robert Carlyle und Guy Pearce; neben Jeffrey Jones, Jeremy Davies und David Arquette), ist „Ravenous“ für mich weiterhin (auch nach über 20 Jahren und mehreren Sichtungen) eine unterhaltsame Angelegenheit – aller „Ecken und Kanten“ zum Trotz; oder wohlmöglich exakt wegen eben jener…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 12.10.2021, 09:28

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Bei „Patient Zero“ (2018) haben wir es mal wieder mit einem Horror-Streifen mit gewalttätigen Zombie-ähnlichen „Infizierten“ zutun, der die meiste Zeit in einer unteririschen militärischen Schutzraum-/Forschungs-/Bunkeranlage spielt – aber dennoch tatsächlich einzelne neue Ideen zu bieten hat; wie z.B. die Wirkung von Musik auf eben jene „Gestalten“ sowie dass ein Mann aufgrund spezieller Umstände die Fähigkeit erlangen konnte, mit den Infizierten zu sprechen...

Um es mal vorweg zu nehmen: Angesichts des Trailers, der Story (das Drehbuch Mike Les landete einst auf der sogenannten „Black List“), des Regisseurs (Stefan Ruzowitzky) und der drei Leads (Matt Smith, Stanley Tucci und Natalie Dormer) habe ich mir von dieser britischen Produktion im Vorhinein durchaus etwas mehr erhofft, als ich letzten Endes bloß bekommen habe…

Auf der einen Seite ist die hier präsentierte Herangehensweise an das altbekannte Thema nicht uninteressant, funktionieren einige Szenen (wie z.B. eine „Notfall-Amputation“) prima und machen die Darsteller ihre Sache ordentlich – auf der anderen bremsen gewisse „Beziehungs-Momente“ den Verlauf jedoch immer mal wieder aus und hätte ich mir u.a. eine intensivere beklemmende Atmosphäre und eine inspiriertere Umsetzung (Optik und Regie) gewünscht…

Alles in allem hatte „Patient Zero“ eine Menge Potential, welches aber leider weder Story-technisch noch inszenatorisch/handwerklich vernünftig ausgeschöpft wurde. Nach dem reizvollen Einstieg „lahmt“ der Film in seinem Mittelteil ein Stück weit, bevor Tucci auftaucht und dem Ganzen etwas „Energie“ injiziert – worauf dann aber leider ein arg Genre-typisches Schlussdrittel folgt; komplett mit einem „abrupt“ anmutenden, aber immerhin mit einem netten „Kniff“ aufwartenden Ausklang…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 20.10.2021, 09:23

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Shadow in the Cloud“ (2020) ist ein wüster Film, der in so ziemlich jeder Hinsicht nie „rund“ läuft – einen nichtsdestotrotz aber prima zu unterhalten vermag, sofern man sich darauf einlassen kann. Ein „Guilty Pleasure“ sozusagen. In Szene gesetzt von Regisseurin Roseanne Liang (eine ungewöhnliche Wahl für ein Projekt wie dieses) sowie stark inspiriert von bestimmten „Tales from the Crypt“-, „Amazing Stories“- und „Twilight Zone“-Episoden (allen voran „Nightmare at 20.000 Feet“), weist der Streifen unverkennbar deutlich die Handschrift von Drehbuch-Autor Max Landis auf – unabhängig dessen, wie kräftig man das im Rahmen der Veröffentlichung (angesichts bestimmter Vorwürfe, die man ihm da gerade zur Last legte) zu „minimieren“ versucht hat…

Weltkriegs-Action, persönliches Drama, Creature-Feature. Unrealistisch und over the Top. Die Möglichkeit, da mehr in Sachen „Female Empowerment“ rauszuholen, ist Liang nicht gelungen – dafür ist das Ganze zu sehr auf „pulpy B-Movie-Fun“ ausgerichtet (komplett u.a. mit einer Minimal-Handlung, einigen nicht so überzeugenden CGIs, einzelnen „Badass“-Momenten, einer coolen Musik-Untermalung, etlichen misogynen Macho-Sprüchen und einer komplett „blassen“ Besetzung abseits Hauptdarstellerin Chloe Grace Moretz, die ihre Sache mit Eifer absolut ordentlich macht). Tja, ich jedenfalls hatte durchaus Spaß an diesen knapp 80 Action-reichen Minuten…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 01.11.2021, 18:52

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Lake Mungo“ (2008) ist ein australisches Mystery-Horror-Drama, das dem Zuschauer in Gestalt einer Doku dargereicht wird und nicht darauf aus ist, dem Betrachter „billige“ Schock-Effekte oder „reißerische“ Geister-Attacken zu liefern. Vielmehr geht es in erster Linie darum, wie eine Familie den Tod ihrer jugendlichen Tochter verarbeitet sowie im Zuge dessen feststellen muss, wie wenig sie in mancherlei Hinsicht eigentlich von ihr wussten…

Regisseur und Drehbuchautor Joel Anderson beweist ein inspiriertes Händchen für die Materie – hat einen ruhigen, emotionalen, stimmungsvollen Film geschaffen, der zudem mit einigen interessanten Wendungen und wahrhaft unheimlichen Momenten aufwartet – worüber hinaus den Darstellern großes Lob gebührt, welche wunderbar natürlich/authentisch rüberkommen…

Alles in allem muss ich jedoch gestehen, etwas „underwhelmed“ aus der Sache rausgegangen zu sein – kann Interessierten das Werk aber dennoch empfehlen, u.a. weil merklich Mühe in seine Entstehung geflossen ist, die Präsentationsweise als Doku erfreulich glaubhaft geraten ist sowie einige (sowohl creepy als auch dramatische) Passagen wirklich effektiv/gut „funktionieren“…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 03.11.2021, 10:51

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Army of Thieves“ (2021) ist ein nettes, nahezu Zombie-freies „Army of the Dead“-Prequel von und mit Matthias Schweighöfer, welcher die Hauptrolle erneut ansprechend sympathisch verkörpert. Eine „lockere“, oberflächliche, handwerklich kompetent in Szene gesetzte Kombination aus Humor, Action und Liebesgeschichte – vor hübschen europäischen Kulissen sowie mit einer für die Materie rundum zufrieden stellenden Besetzung aufwartend, aus der noch Nathalie Emmanuel herausragt. Prima für einen herbstlichen Nachmittag oder Abend geeignet. Aufgrund der Sprache-bezogenen Dialoge ist O-Ton allerdings Pflicht. Kurzum: A flawed, yet entertaining rom-com-heist-movie-film :wink:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von freeman » 03.11.2021, 19:32

Der Stefan als zunehmender Schweighöfer-Fan... Net schlecht :lol:

Lake Mungo klingt nach einem New-Kids-Sequel. Schau ich mal rein. Ich berichte @ Timo :wink:

In diesem Sinne:
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von deBohli » 06.11.2021, 10:12

Mich hat "Lake Mungo" stärker begeistert, siehe mein Tagebucheintrag. Allerdings ist es ein Film, der vor allem durch seine Atmosphäre das Gefallen steuert. Diese fand bei mir Anklang, die technischen Aspekte sind, wie es StS schreibt, allesamt stark.
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 10.11.2021, 13:24

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Devil´s Gate“ (2017) ist eine positive Überraschung: Ein ordentlicher Sci-Fi-Horror-Thriller mit Amanda Schull, Shawn Ashmore, Milo Ventimiglia und Bridget Regan in den Haupt- sowie Jonathan Frakes und Javier Botet in zwei kleinen Nebenrollen. Co-verfasst und in Szene gesetzt von Newcomer Clay Staub, der zuvor u.a. als Second Unit Director bei „Dawn of the Dead“ und „300“ mitgewirkt hat, kann der Streifen sowohl mit einer anständigen Atmosphäre, Spannung und Optik als auch mit brauchbaren Performances, punktuellen „Härten“ sowie einer nur in Teilen vorhersehbaren Verlaufsentfaltung aufwarten. Zwar sieht man einigen Effekten das geringe Budget an und kommt das finale Drittel nicht mehr ganz so gut wie die beiden vorangegangenen daher – doch vermochte mich dieses (mich mitunter durchaus an TV´s „the X-Files“ und „Outer Limits“ erinnernde) kanadische B-Filmchen insgesamt erfreulich kurzweilig-solide zu unterhalten…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 11.11.2021, 11:03

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Bei dem 2016er Horror-Streifen „Cell“ (hierzulande als „Puls“ veröffentlicht) handelt es sich um die Adaption eines Stephen King Romans, für die jener höchstpersönlich das Drehbuch mitverfasste. Etliche Jahre in „Production Hell“ folgend, wurde der Streifen letztlich von „Paranormal Activity 2“-Regisseur Tod Williams realisiert, nachdem Eli Roth aufgrund „kreativer Differenzen“ ausgestiegen war. In den Hauptrollen sind John Cusack und Samuel L. Jackson zu sehen, die zuvor bereits gemeinsam in der 2007er King-Verfilmung „1408“ zu sehen waren (mehrere Abspielungen auf jenes Werk sind im vorliegenden zu entdecken). An ihrer Seite agiert die ebenso talentierte wie gern gesehene Isabelle Fuhrman („Orphan“) – Stacey Keach ist in einer Nebenrolle mit von der Partie…

Wir haben es mal wieder mit einer Variante der gängigen Zombie- bzw. Infizierte-Leute-Flicks zutun, von denen es bekanntlich eine Menge gibt – nur dass die blutrünstigen Betroffenen hier durch primär via Handys übertragene Signale zu solchen „Furien/Wesen“ werden. Reizvoll: Sie entwickeln u.a. eine Art „Schwarm-Intelligenz“. Tja, leider wird nicht viel aus dem durchaus reichhaltigen Potential der Materie gemacht – weder in satirischer noch gesellschaftskritischer Hinsicht. Diverse „Härten“ sind vorhanden – aber immer wieder schleichen sich unfreiwillig komische Momente ein, die den eigentlich zu vermittelnden Horror stets schmälern sowie punktuell „trashy“ wirken lassen (unabhängig dessen: es gibt sogar ein Cameo von „Troma“-Gründer Lloyd Kaufman)…

Weitere Negativ-Faktoren: Trotz einer Lauflänge von unter 100 Minuten lassen sich Tempo-Probleme registrieren, die meisten Charaktere sind nicht sonderlich interessant, die Editing-Arbeit lässt zu wünschen übrig und Williams war als Regisseur einfach nicht gut genug, um das Ganze wahrhaft effektiv zu gestalten. Darüber hinaus fehlte es der Produktion an genügend Geld für bessere, überzeugendere CGIs und Green-Screen-Kompositionen. Das Ende, welches King nach Kritik an seinem ursprünglichen noch einmal neu verfasst hatte, ist beileibe nicht verkehrt – aber bei der finalen Einstellung musste ich z.B. wieder unfreiwillig Lachen bzw. mit den Augen rollen, so doof sieht jene einfach nur aus…

Kurzum: Im Grunde 08/15-B-Movie-Genre-Kost mit einigen interessanten Ansätzen und netten Momenten – aber auch vielen Schwächen. Als TV-Mini-Serie wäre der Stoff vermutlich besser aufgehoben gewesen…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 30.11.2021, 14:01

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Das 2021er Drama „Percy“ erzählt die wahre Geschichte des kanadischen Farmers und Saatgutzüchters Percy Schmeiser, welcher Ende der '90er von dem Industriekonzern Monsanto verklagt wurde, ohne einer entsprechenden Lizenz ihr genmanipuliertes Saatgut verwendet zu haben – und das vollkommen egal, ob das nun absichtlich oder aus Versehen geschah…

Der Alternativtitel „Percy vs. Goliath“ stellt schonmal vieles klar – und Regisseur Clark Johnson´s Film erzählt in seiner etwas über 90-minütigen Laufzeit von den verschiedenen Prozess-Instanzen, der Entwicklung Percys zu einer (lt. Wikipedia) „Symbolfigur im Kampf unabhängiger Landwirte um ihre Rechte und als Verfechter strenger Regulierungen und Haftungspflichten für den Anbau gentechnisch veränderter Pflanzen“ sowie von den Auswirkungen der ganzen Angelegenheit auf seine Familie und Mitmenschen…

In der Hauptrolle überzeugt der mit seinen 78 Jahren weiterhin per se großartige Christopher Walken – in Nebenrollen sind u.a. Roberta Maxwell, Christina Ricci, Zach Braff und Adam Beach zu sehen. Alles in allem hat man es hier mit einem routiniert in Szene gesetzten, wie ein ordentliches Made-for-TV-Movie anmutenden Streifen zutun: Dramaturgisch nicht wirklich mitreißend, im Grunde strikt „formelhaft“ aufgebaut – dabei aber nicht ununterhaltsam sowie eine durchaus wichtige Thematik präsentierend…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 07.12.2021, 09:11

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the Power of the Dog“ (2021) ist ein hochklassiger Film aus dem Hause „Netflix“: Ein 1925 in Montana angesiedeltes Spätwestern-Drama über unterdrückte Gefühle, Einsamkeit, Melancholie, Eifersucht, Ablehnung, zwischenmenschliche Beziehungen verschiedener Art sowie durch Erziehung, Aufwachsen, Umfeld und bestimmte Erlebnisse geprägte „Männlichkeit“ – zugleich aber auch eine subtil erzählte Geschichte über psychologische Manipulation, Belastung und Missbrauch („Gaslighting“), bei der am Ende nicht klar ist, wer eigentlich Opfer und wer Täter ist…

Auf dem gleichnamigen Roman von Thomas Savage basierend, hat Regisseurin und Drehbuchautorin Jane Campion einen ruhigen, stimmungsvollen Film geschaffen, bei dem sie es einmal mehr (wie u.a. schon bei „the Piano“) versteht, die Ereignisse ohne viele Worte in Gestalt prägnanter, geradezu „poetischer“ Bilder zu erzählen (die Kamera-Arbeit Ari Wegners ist toll und weist einige wahrhaft atemberaubend schöne Impressionen auf) – worüber hinaus die Performances (von Benedict Cumberbatch über Kirsten Dunst, Kodi Smit-McPhee und Jesse Plemons bis hin zu Thomasin McKenzie) durch die Bank weg tadellos daherkommen…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von deBohli » 07.12.2021, 09:25

Freut mich, hat dir der Film ebenfalls so gut gefallen. Kann in allen Punkten nur zustimmen.
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