Filmtagebuch: StS

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von deBohli » 07.01.2021, 11:14

StS hat geschrieben:
04.01.2021, 10:43
"Abgeschnitten" (2018) ist ein deutscher Thriller, der auf einem Roman von Sebastian Fitzek basiert.
Bei dieser Grundlage hätte mich eine höhere Wertung sehr erstaunt. :lol:
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 11.01.2021, 09:38

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Viele Jahre lang lag „The Howling: Reborn“ (2011) – seines Zeichens übrigens der 8. Film (sowie quasi ein „Reboot“) der „Franchise“ – auf meinem „Pile of Shame“. Tja, positiv überrascht wurde ich letzten Endes jedenfalls nicht. Von der Story her geht der Streifen tatsächlich einigermaßen in Ordnung – obgleich der Inhalt offenkundig aus verschiedenen anderen Veröffentlichungen zusammengeklau(b)t wurde – doch vor allem die Regie-Arbeit Joe Nimzikis hat mich nicht wirklich zufrieden stellen können. Während diverse CGIs arg billig ausschauen, überzeugen immerhin die Werwolf-Kostüme, einige eingefangene Bilder sowie zwei bis drei nette Sequenzen (wie z.B. ein Sturz/Sprung aus einem Fenster). Spannung sucht man allerdings vergebens, die Dialoge sind überwiegend schwacher Qualität und so manche Momente sind schon irgendwie „doof“ geraten. Die Performances Landon Liboirons, Lindsey Shaws (recht „knuffig“, das Mädel) sowie Ivana Miličevićs (noch vor Start der feinen „Banshee“-Serie) sind derweil nicht ernsthaft schlecht – zugleich allerdings auch fern von gut – worüber hinaus der Soundtrack ein paar erstaunlich feine Songs aufweist, die wiederum aber irgendwie „zu hochklassig für das Drumherum“ wirken. Kurzum: Kein totales Ärgernis – nichtsdestotrotz nicht gerade sehenswert (obgleich an sich besser als fast alle anderen Sequels der Reihe)…

sehr knappe :liquid3:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 14.01.2021, 11:14

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Suicide Squad“ (extended Cut)… tja, auch bei der Zweitsichtung (dieses Mal in der längeren Fassung) funktioniert der Film nicht wirklich gut. Die erste Hälfte macht einigermaßen Laune – und zwar hauptsächlich dank der gelungenen Einführung der an sich durchaus reizvollen Charaktere… bis die eigentliche „Mission“ einsetzt und das Ganze dann plötzlich rasch belanglos und lahm zu werden beginnt: Aus den individuellen Figuren wird nicht viel gemacht, aus dem „Gruppengefüge“ auch nicht, die zerstörte Stadt ist kein sonderlich abwechslungsreicher Schauplatz und die Gegner wurden allesamt einfallslos konzipiert und präsentiert. Wie „wachechte Schwerkriminelle“ wirken diese Anti-Helden kaum und der Inhalt ist so banal wie oberflächlich – während Ayer´s Regie zumindest kompetent-solider Beschaffenheit ist und der Soundtrack ziemlich dufte zusammengestellt wurde. Margot Robbie ist ne schicke, amüsante Harley Quinn – doch das „Irre“ ihrer Persönlichkeit kommt viel zu selten zur Geltung – Will Smith mutet schlichtweg langweilig an (Performance und Part) und von Jared Leto´s Joker gibt es einfach zu wenig zu sehen: Ist für die eigentliche Handlung im Grunde überflüssig – verdient aber dennoch „Anerkennung“, da diese Interpretation des ikonischen Baddies eine angenehm polarisierende war/ist… und mehr solch „kantige“ Eigenheiten dem Projekt klar besser gestanden hätten, als (bspw.) reizlose CGI-Widersacher (plus Skybeam, mal wieder!). Zumindest habe ich mich nicht gelangweilt, gibt es ein paar coole Images und Momente zu verzeichnen… und Viola Davis ist (wie so oft) klasse.

knappe :liquid4:


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Angesiedelt in den 1970ern, erzählt „I’m Your Woman“ (2020) eine vertraute Geschichte – nämlich die eines charmanten Kriminellen, der sich mit den „falschen Leuten“ anlegt sowie daher stracks „auf die Abschussliste“ gerät – eben jene allerdings aus einer anderen, generell eher ungewohnten Perspektive: Aus der seiner (Haus-)Frau, die zusammen mit ihrem Baby auf einmal verunsichert und überfordert mit den Folgen seines Tuns zurechtkommen und um ihr Leben fürchten muss. Im Folgenden „emanzipiert“ sie sich – wird selbstsicherer, eigenständiger und tougher (etc.). Regisseurin und Co-Autorin Julia Hart hat ein ruhiges, fein ausgestattetes, stimmungsvolles Thriller-Drama mit einer guten Hauptdarstellerin (Rachel Brosnahan) und einigen starken Szenen geschaffen – welches mit zwei Stunden Laufzeit aber zu lang daherkommt sowie bestimmte „herausragende Momente“ (etwa im Bereich der vermittelten „Emotionalität“) vermissen lässt. Zudem hätte man inhaltlich einiges durchaus ein Stück weit interessanter gestalten können - auf die Charaktere und Story-Entfaltung bezogen. Alles in allem ein Streifen, den man sich getrost mal ansehen kann – den man sich (u.a. angesichts der „Zutaten“) insgesamt jedoch irgendwie besser gewünscht hätte…

gute :liquid5:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 18.01.2021, 14:55

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Bei Billy Ray´s 2015er Mystery-Thriller-Drama „Secret in their Eyes” handelt es sich um das US-Remake von Juan José Campanella´s „El secreto de sus ojos” – dem „Oscar“-Preisträger für die beste fremdsprachige Produktion 2009. Gut besetzt mit Chiwetel Ejiofor, Nicole Kidman und Julia Roberts in den Hauptrollen, handwerklich solide umgesetzt sowie (im Zuge einer seiner beiden Zeitebenen) in einem nicht uninteressanten „kurz-nach-9/11“-Kontext eingebettet, kann das fertige Ergebnis „unterm Strich“ jedoch nur bedingt überzeugen, u.a. da das Gebotene im Grunde bloß wie „Standard-Genre-Kost“ anmutet sowie die drei „zentralen Komponenten“ leider nur partiell zufrieden stellend „ausgelotet“ wurden: Die gesellschaftliche Situation Anfang 2002, die Jagd auf den Killer sowie die emotionale, ausgelöst durch den brutalen Mord an einer jungen Frau/Tochter/Bekannten (inklusive der zugehörigen Schuldgefühle und „Nachwehen“). Zudem wird mit Rückblenden gearbeitet, anstatt sich chronologisch zu entfalten – was der Spannungserzeugung eher im Wege steht als zuträglich ist – und empfand ich den „Twist“ am Ende als nicht halb so „schockierend“, wie er gewiss gedacht war…

:liquid4:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von Cinefreak » 18.01.2021, 16:06

deBohli hat geschrieben:
07.01.2021, 11:14
StS hat geschrieben:
04.01.2021, 10:43
"Abgeschnitten" (2018) ist ein deutscher Thriller, der auf einem Roman von Sebastian Fitzek basiert.
Bei dieser Grundlage hätte mich eine höhere Wertung sehr erstaunt. :lol:
ich mag Fitzek...nur leider hat er die Eigenschaft, sich manchmal zu doppeln. Das Paket, die Therapie und auch ein relativ neues DAS GESCHENK habe ich verschlungen. Abgeschnitten habe ich vor ca. nem knappen Jahr als Buch gelesen, darum warte ich bisher noch, weil ich fürchte, mich noch zu gut erinnern zu können
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 20.01.2021, 10:17

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Okay… es passiert selten, dass mich ein Film wahrhaft zu überraschen vermag… aber „Serenity“ (2019) hat genau das tatsächlich geschafft! Was ich erwartet habe, war ein dramatischer Mystery-Thriller… aber dank eines „Twists“ landet der Streifen mit einem Mal plötzlich tief in „WTF?!?!-Gefilde“. Regisseur und Drehbuchautor Steven Knight („Locke“) muss man schon eine gehörige Schüppe Mut, „Frechheit“ und Anerkennung dafür zusprechen, Derartiges abzuziehen… auch wenn mir die betreffende (abstrus-bizarr-radikale) „Wendung“ nicht wirklich zu gefallen wusste (ich war von ihr eher „gefrustet“ als alles andere, muss ich sagen). Ja, das Ganze ist schon einigermaßen „pulpy-schräg unterhaltsam“, Matthew McConaughey und Anne Hathaway machen ihre Sache jeweils ordentlich und die Malediven bieten den Geschehnissen eine traumhaft-schöne Location… doch alles in allem ist das Werk so etwas wie ein ambitionierter, u.a. ansprechend anzusehender Turm- oder Klippensprung, bei dem der Springer am Ende leider „unglücklich/falsch“ auf dem Wasser aufschlägt…

:liquid4:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von deBohli » 20.01.2021, 11:04

Herrn Knight beweist mit dem Film also viel Chuzpe, doch das hilft scheinbar nicht. Zum Glück habe ich die Produktion bisher immer gemieden, auch wenn ich wegen den beiden Schauspieler*innen schon sehr gelockt wurde.
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von LivingDead » 20.01.2021, 15:13

Komme auf das gleiche Fazit und die gleiche Wertung. Darsteller und der ungewöhnliche Twist lassen aufhorchen, führen aber in diesem Falle auch dazu, dass man beim Abspann vor dem Bildschirm sitzt und sich durchaus fragt: Was sollte das denn jetzt?
Mit freundlichem Gruß
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von Vince » 20.01.2021, 17:51

deBohli hat geschrieben:
20.01.2021, 11:04
Herrn Knight beweist mit dem Film also viel Chuzpe, doch das hilft scheinbar nicht. Zum Glück habe ich die Produktion bisher immer gemieden
Das seh ich andersherum... schade, dass ich den bisher gemieden habe. Ungeachtet der Note weckt so ein Kommentar bei mir eher das Interesse. Kann ja sein, dass die Wendung bei mir funktioniert.

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 20.01.2021, 18:33

Vince hat geschrieben:
20.01.2021, 17:51
deBohli hat geschrieben:
20.01.2021, 11:04
Herrn Knight beweist mit dem Film also viel Chuzpe, doch das hilft scheinbar nicht. Zum Glück habe ich die Produktion bisher immer gemieden
Das seh ich andersherum... schade, dass ich den bisher gemieden habe. Ungeachtet der Note weckt so ein Kommentar bei mir eher das Interesse. Kann ja sein, dass die Wendung bei mir funktioniert.
Ich bin gespannt :wink:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von Nachtwaechter » 20.01.2021, 18:49

Ich auch! Gebe StS vollkommen recht. Nach dem Film musste ich auch 2 Stunden überlegen ob ich den Twist gut oder weniger gut finde. Tendiere in seiner Auflösung dann zu letzterem...
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von freeman » 20.01.2021, 20:34

Zum einen hab ich den Twist für den Film imo ein wenig zu früh erkannt (das Problem, wenn auf dem Cover vom Riesentwist fabuliert wird, da wird man seltsam aufmerksam) und habe dann die ganze Zeit nur gedacht, dass können die doch nicht ernsthaft in einem Film mit McConaughey und Hathaway durchziehen wollen? Aber es passte alles und dann ziehen sie das echt durch. Und es fühlte sich halt echt nicht richtig an. :lol: Scheibe wanderte dann postwendend zu Momox.

In diesem Sinne:
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von Vince » 21.01.2021, 16:02

Ok, bei dem Synchronflug hier geht mir dann doch die Hoffnung ein wenig flöten, aber die Neugier bleibt!

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 01.02.2021, 11:28

2x Serienkiller-Streifen, Buchverfilmungen, nord-europäische Schauplätze, Schnee... und enttäuschende Ergebnisse:

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Basierend auf einem Roman von Liza Marklund und James Patterson, haben wir es bei „the Postcard Killings“ (2020) mit einer vorrangig in Europa angesiedelten internationalen Co-Produktion (inklusive einer eben solchen Besetzung) zutun: Ein Serienkiller-Thriller des Jugoslawen Danis Tanovic („No Man's Land“) mit einem nur bedingt überzeugenden Jeffrey Dean Morgan in der Hauptrolle sowie mit Mimen wie Famke Janssen, Cush Jumbo, Joachim Król und Denis O'Hare in Nebenparts. Dem Streifen mangelt es u.a. an Tempo, Atmosphäre, Spannung und einer packenden Story – wogegen er (bspw.) mit einer Menge Unglaubwürdigkeiten sowie einer Regie-Arbeit „frei einer eigenen Handschrift“ aufwartet. Statt einer Nordic-Noir-Variante von Genre-Premium-Kost á la „se7en“ wirkt das Ergebnis vielmehr wie ein belangloser, wenig interessanter TV-Krimi. Da nützen auch ein paar „ästhetisch“ arrangierte Mordopfer nichts…

:liquid3:


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Ah… „the Snowman“ (2017)… eben jener Kritiker- und Publikumsflop, den nicht einmal Regisseur Tomas Alfredson mag (u.a. weil er im Rahmen der Entstehung rund 15% des Drehbuchs gar nicht erst verfilmen konnte/durfte). Basierend auf einem Roman Jo Nesbøs sowie mit einer namhaften Besetzung aufwartend, ist das Ergebnis dann auch weitestgehend enttäuschend ausgefallen. Die vom Skript her leider sehr oberflächlich gehaltene Story entfaltet sich „holprig“, den überwiegend „verschenkten“ Darstellern mangelt es an Chemie und Engagement, Spannung gibt es schlichtweg zu wenig und das Finale ist so abrupt wie einfallsarm. Man hätte einfach so viel mehr aus allem herausholen können, hat man beim Ansehen ständig das Gefühl. Was am Ende in Erinnerung bleibt, sind im Grunde bloß Val Kilmer (primär aufgrund seines von seiner schweren Krankheit gezeichneten Erscheinungsbilds) sowie diverse schöne, stimmungsvoll-tolle Aufnahmen vom winterlichen Norwegen…

gute :liquid3:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 04.02.2021, 08:51

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Yes, God, Yes“ (2019) basiert auf dem gleichnamigen Kurzfilm aus dem Jahr 2017, der ebenfalls schon von Karen Maine mit Natalia Dyer in der Hauptrolle in Szene gesetzt wurde. Herausgekommen ist dabei eine unterhaltsame Coming-of-Age-Tragikomödie über die Unsicherheit von Jugendlichen bei ihrem „sexuellen Erwachen“ in der Pubertät – angesiedelt in einer streng katholischen Umgebung (Elternhaus, Freundeskreis, Schule) im Jahr 2000; als das Internet bspw. noch AOL-Chaträume zur „Wissenserweiterung“ aufbot. Die bei einer solchen Story erwarteten Themen wie Doppelmoral oder das (zum Kopfschütteln animierende) "religiöse Lehrsystem" werden angegangen – ebenso wie fiese Gerüchte sowie das natürliche, aber oft „verborgene“ Sexualverhalten unter den Heranwachsenden – und das durchaus feinfühlig sowie ohne auf platten Humor zurückzugreifen. „Stranger Things“-Star Dyer ist toll... und den Film möchte ich einfach mal mit dem Wort sympathisch charakterisieren. Leider ist er im Ganzen weder allzu „tiefgründig“ noch „nachhaltig“ geraten – wohl aber nett sowie mit seiner nur 78-minütigen Laufzeit obendrein angenehm kurzweilig…

gute :liquid5:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von deBohli » 04.02.2021, 09:23

Volle Zustimmung meinerseits zu "The Snowman", der ist wirklich sehr misslungen.
Und schade wegen "Yes, God,Yes" - wegen Frau Dyer hätte ich mir den gerne angeschaut. So aber wird der wohl auf der ewigen Liste mittelmässiger Filme verstauben. :lol:
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 05.02.2021, 11:00

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Basierend auf dem Bestseller Aravind Adigas, haben wir es bei ,,the White Tiger" (2020) mit einer indisch-amerikanischen ,,Netflix"-Produktion von Ramin Bahrani (,,99 Homes") zutun, welche dem Zuschauer (primär sind westliche damit gemeint) zum einen einen anschaulichen Einblick in das ,,befremdlich-abstoßend" anmutende kulturelle Kasten-System ersteren Landes vermittelt – Tradition, Gewalt, Armut und Korruption inklusive – sowie zum anderen eine interessante Geschichte über den Aufstieg eines ambitionierten jungen Mannes in dieser widersprüchlichen Gesellschaft erzählt, der ebenfalls von ,,Finsternis" (sprich: kriminelle und unmoralische Entscheidungen und Taten) geprägt ist. Mit ,,Spott" wird diese bittere Geschichte erzählt – quasi eine grimmige Anti-Version von ,,Slumdog Millionaire". Ansprechend und handwerklich prima in Szene gesetzt, ist der Film über seine volle zweistündige Laufzeit immerzu unterhaltsam und reizvoll – die ,,Dynamik" des Gebotenen (Charaktere und Präsentation) passt. Adarsh Gourav ist großartig in der Hauptrolle und Priyanka Chopra Jonas dient in Gestalt der Anschauungen ihrer Figur nicht selten quasi als eine ,,Vertretung der westlichen Publikumsperspektive" innerhalb der Geschehnisse. Nebeneffekt des Streifens: Indien habe ich nun endgültig von meiner ,,Reiseziel-Wunschliste" gestrichen... :wink:

:liquid7:

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von McClane » 08.02.2021, 09:10

deBohli hat geschrieben:
04.02.2021, 09:23
Und schade wegen "Yes, God,Yes" - wegen Frau Dyer hätte ich mir den gerne angeschaut. So aber wird der wohl auf der ewigen Liste mittelmässiger Filme verstauben. :lol:
Ich kann "Yes, God, Yes" ja ungesehen die 10/10 reinballern, dann kannst du ihn wieder schauen :lol:
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von deBohli » 08.02.2021, 13:26

:lol: :lol: Ja danke, das wäre hilfreich.
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Beitrag von freeman » 09.02.2021, 19:29

Würde Yes God Dingens lockere 11/10 geben...

In diesem Sinne:
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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 14.02.2021, 11:15

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Songbird“ (2020) ist ein unter Pandemie-Bedingungen (u.a. mit einem sehr kleinen Team) gedrehter, im Jahr 2024 angesiedelter „Corvid 23“-Thriller von Michael Bay (Produzent) und Adam Mason (Drehbuch und Regie). Ja, der Streifen ist oberflächlich, vorhersehbar und durchweg „schlicht“ geraten – aber dennoch vermochte er mich über seine nicht einmal 80-minütige Laufzeit hinweg einigermaßen passabel zu unterhalten. Letzteres lag an einzelnen netten Einfällen (á la UV-Schleusen oder eine für jeden Morgen zur Nutzung vorschriebene Temperatur-Scan-App), einer soliden Besetzung, einigen „bedrückenden“, weil keineswegs unrealistisch anmutenden Bildern (u.a. von menschleeren Straßen) sowie der Tatsache, dass ich das Angehen der brisant-aktuellen Materie in dieser Form per se nicht als „geschmacksarm“ oder so empfinde. Schade, dass Peter Stormare´s Rolle und Performance-Weise (mal wieder) derart „drüber“ ist – was aber wiederum (wenn man es denn so betrachten möchte) mit dem „reißerischen B-Movie-Feeling“ des Ganzen harmoniert. Im Grunde hat mich der Film in mehrerlei Hinsicht an den ersten „the Purge“-Teil erinnert – mit seinem an sich reizvollen, gegenwärtig-relevanten, allerdings nicht genügend ausgeloteten Konzept sowie seinem „klein skalierten Fokus“, bei dem man so einiges bloß andeutet, jedoch nicht weiter konkretisiert (wie z.B. die Zustände in den „Quarantäne-Ghettos“ oder an anderen Orten abseits von Los Angeles)…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von SFI » 14.02.2021, 16:32

Auf den bin ich auch gespannt, womöglich sogar weissagend?
PFALZBOTE | DVD-Profiler

„Fate: Protects fools, little children and ships named Enterprise.“

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 23.02.2021, 16:31

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Conversations with a Killer: The Ted Bundy Tapes“ (2019) ist eine „Netflix“-Doku-Serie von Joe Berlinger über einen der bekanntesten/berüchtigsten Vergewaltiger und Serienmörder Amerikas, der zwischen 1974 und 1978 mindestens 30 junge Frauen tötete sowie sich nach seiner Verhaftung der Öffentlichkeit gegenüber stets sehr gern (egozentrisch) selbst präsentierte. Entsprechend viel Bild- und Interview-Material gibt es, welches Berlinger um weiteres diverser involvierter Personen (u.a. Ermittler, Anwälte, Berichterstatter und Überlebende) ergänzt hat, um dem Zuschauer daraus einen informativen Überblick über die damaligen Geschehnisse zu bieten. Für Fans von „True Crime“-Werken ist dieses hier auf jeden Fall eine Empfehlung wert – obgleich es auch dieser Veröffentlichung nicht gelungen ist, wahrhaft in die „Tiefe“ (bzw. „Abgründe“) von Bundy´s Psyche vorzudringen…

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 24.02.2021, 12:05

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Crime Scene: The Vanishing at the Cecil Hotel“ (2021) ist eine 3 Stunden 39 Minuten lange „Netflix“-True-Crime-Mystery-Doku-Serie von Joe Berlinger („Conversations with a Killer: The Ted Bundy Tapes“), bei der es um das berüchtigte Titel-gebende Hotel in Downtown Los Angeles geht – bzw. um eine Auswahl der Verbrechen, die dort über die Jahre hinweg geschahen, sowie dem jeweiligen „Kontext“ eben jener. Mit Gästen wie dem „Night Stalker“ Richard Ramírez und Jack Unterweger, einer problematischen Location (nahe Skid Row) und einer Nutzungsordnung, die für einen Teil des Gebäudes niedrige Preise für sozial Bedürftige vorschreibt, kamen an jenem Ort mehrere Gegebenheiten und Faktoren zusammen, die dem Cecil Hotel viel „Unschönes“ sowie seinen „problematischen Ruf“ beschert haben…

Mir gefielen die Interviews mit Zeitzeugen und der ehemaligen Managerin – ebenso wie die Background-Infos zur Lage, Historie oder (z.B.) zu dem Versuch, das Hotel für die Öffentlichkeit zu „zweiteilen“. Die Sache ist bloß, dass sie den bekannten Fall „Elisa Lam“ in den Fokus gerückt haben – der fraglos reizvoll, tragisch und creepy ist – über den ich im Vorfeld aber schon (aus eigenem Interesse) eine Menge wusste: Entsprechend wenig Neues wurde mir da geboten. Wer den Fall nicht kennt, dem dürfte diese Doku deutlich mehr „bringen“. Zudem kamen mir persönlich zu häufig verschiedene „Internet-Nutzer“ zu Wort: Was zwar notwendig war, um den Fall vernünftig zu thematisieren – mir aber insgesamt zu viel „Raum“ eingenommen hat. Klar positiv in dem Zusammenhang war jedoch, dass am Ende darauf eingegangen wird, wie sich falsche Anschuldigungen im Netz auf eine bestimmte Person bis heute (8 Jahre später) ausgewirkt haben…

Kurzum: Eine solide, kurzweilige True-Crime-Doku, die „Unwissenden“ über das Cecil Hotel und Elisa Lam sicherlich einen höheren Reiz/Wert zu bietet vermag als mir. Das beklemmende Fahrstuhl-Überwachungsvideo wird übrigens komplett gezeigt und ist noch immer so unheimlich wie damals, als es 2013 „um die Welt ging“. Und die Schilderungen zu hören, wie Gäste das „komisch schmeckende“ Leitungswasser getrunken haben… *schüttel*

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Re: Filmtagebuch: StS

Beitrag von StS » 26.02.2021, 09:27

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Ähnlich wie im Falle ,,Fantasy Island" ein Jahr später, hat man bei ,,the Banana Splits Movie" (2019) eine alte Serie – im Vorliegenden die 1960er Kinder-Sendung ,,the Banana Splits Adventure Hour" – als (lose) Vorlage für einen Horror-Streifen herangezogen. Große, amüsant-knuddelige animatronische Tier-Stoff-Figuren, die in einem Fernseh-Studio im Rahmen/Kontext der Aufzeichnung ihrer letzten Show vor der Absetzung zu morden beginnen? Klang nach einem potenziellen Genre-Spaß. Leider krankt das Ergebnis in erster Linie an einer wenig inspiriert anmutenden Inszenierung und erreicht nur selten den eigentlich erhofften Grad an ,,Trash&Fun". Einzig eine Szene am Ende, in der eine traumatisierte Überlebende sich selbst ein schräges Kostüm anzieht und mit den Überresten der Splits davonfährt, transportiert den ,,Wahnsinn" prima, den ich mir von so einigen Momenten im vorangegangenen Verlauf (stärker) gewünscht hätte. Ja, man schmunzelt gelegentlich mal und in Sachen ,,gebotene Gewalt" (Comic-haft übertrieben) kann man sich für einen Flick dieser Art nicht beklagen – aber Spannung kommt keine auf, die Mehrzahl der Gags zündet nicht wirklich, die Protagonisten sind einem weitestgehend ,,egal" und das Tempo ist nicht gerade das straffste. Aus der Story an sich – also der ganzen Idee mit den Splits sowie dem gewählten Setting und der (Slasher-) Entfaltungsweise – hätte man deutlich mehr herausholen können, meiner Meinung nach. Hoffentlich kann ,,Willy's Wonderland" sowie eine eventuelle ,,Five Nights at Freddy's"-Adaption da Besseres liefern...

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