Filmtagebuch: Ed Hunter

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Ed Hunter
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Beitrag von Ed Hunter » 08.08.2009, 02:39

Blue Crush (2002)

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Was er stilistisch und thematisch mit „Into the Blue“ und „Turistas“ in den Folgejahren passabel weiterverfolgen sollte, präsentierte Regisseur John Stockwell, seines Zeichens Meister wundervoll fotografierter Hochglanz-Postkartenmotiv-Werbeclips für paradiesische Meereslocations, 2002 in Perfektion mit dem wundervollen Feelgood-Summermovie „Blue Crush“, das als ultimativer Surferfilm ein Musterbeispiel für relaxtes Style-over-Substance-Entertainment der vollendsten Facon bietet: Atemberaubende Surfaufnahmen, in Kate Bosworth eine ebensolche Hauptdarstellerin und Sommer, Sonne, Strand, Meer, Palmen und hübsche Girls soweit das Auge bzw. der Kamerawinkel reicht liefern ein sensationelles Eyecandy-Fest, dem ein toller Hit-Soundtrack von „Cruel Summer“ bis „Youth of the Nation“ die Krone aufsetzt. Lockerleichtes, sonniges Feelgood-Kino at its best.

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Erbarmungslos (1992)

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Mit einem großartigen Spätwestern-Drama kehrte Ex-Italo-Pistolero Clint Eastwood 1992 als Regisseur, Produzent und Hauptdarsteller in Personalunion zurück zu dem Genre, das ihn groß gemacht hatte und wurde von der Academy mit vier Oscars belohnt: Bedächtig inszeniert und mit Morgan Freeman, Gene Hackman und Richard Harris hochkarätig besetzt, stellt „Erbarmungslos“ einen grandiosen Abgesang auf idealisierende Wildwest-Mythen dar, getragen von einem als gealterter, für ein Kopfgeld aus der friedvollen Zurückgezogenheit zurückkehrender Ex-Killer, der glaubte, sein Leben endgütlig geändert zu haben, brillierendem Eastwood. Groß!

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Harold & Kumar 2 - Flucht aus Guantanamo (2008)

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Der nicht eben überragenden 2004er US-Kifferkomödie „Harold & Kumar“ folgte vier Jahre später ein ebenso wenig überragendes Sequel, in dem es die von John Cho und Kal Penn immerhin erneut toll gespielten Titelhelden diesmal als Terrorverdächtige nach Guantanamo verschlägt. Witzige Einzelmomente, das Werk leitmotivisch durchziehende satirische Abrechnung mit Terrorparanoia und Ausländerfeindlichkeit sowie nette Ideen wie eine Unten-ohne-Party (sollte unbedingt Schule machen) werden leider weitgehend begraben unter primitiver Fäkalkomik. Schade drum.

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Rise: Blood Hunter (2007)

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Als wider Willen zum Vampir verwandelte Reporterin nimmt Lucy Liu Rache an den verantwortlichen Blutsaugern – so schlicht, so lahm die Story des blutleeren 2007er DTV-Horrors „Rise: Blood Hunter“. Etwas roter Lebenssaft hier, etwas nackte Titten dort, keine Spur von Originalität und Spannung weit und breit: Mehr als harmlos dahinplätschernde 08/15-Unterhaltung hat der Fließbandstreifen nicht zu bieten, nicht wirklich schlecht, aber alles andere als ein Must See.

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Beitrag von Ed Hunter » 13.08.2009, 18:21

Public Enemies (2009)

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Einmal mehr widmet sich „Heat“-Regisseur Michael Mann seinem Lieblingsgenre des Gangsterfilms, siedelt diesen aber diesmal nicht nur anstatt der Jetztzeit in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts an, sondern vermag auch qualitativ nicht an die grandiosen Vorgänger „Miami Vice“ und „Collateral“ anzuknüpfen. Trotz eines famosen Hauptdarstellergespanns, tollen Soundtracks und solider Action will der Funke beim deutlich zu lang geratenen, auf Drehbuchebene optimierungsfähigen, konstante atmosphärische Dichte und Spannung vermissen lassenden „Public Enemies“ nicht überspringen. Einen soliden, gerade handwerklich souveränen Gangsterthriller hat Mann zweifellos geschaffen, in die Highlights seiner Filmografie reiht sich das aktuelle Werk jedoch nicht ein und inhaltlich gab’s das alles schon mal – und zwar alles schon mal besser.
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Predator 2 (1990)

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1987 hatte mit dem „Predator“ aus John McTiernans gleichnamigem Sci-Fi-Horror-Überklassiker eines der populärsten Kultmonster der Filmgeschichte das Licht der Welt erblickt, drei Jahre später durfte Stephen Hopkins das Rasta-Alien für einen zweiten Leinwandeinsatz entfesseln: Statt im lateinamerikanischen sorgt es diesmal im LA-Großstadtdschungel für blutige Deckendekorationen, als menschlicher Gegenspieler tritt „Lethal Weapon“-Star Danny Glover die Schwarzenegger-Nachfolge an. Dank eines illustren Casts, in dem sich zuhauf bekannte Gesichter wie Bill Paxton, Robert Davi und Gary Busey tummeln, großartig inszenierter, krawalliger Action, gesundem Härtegrad und atmosphärischer Dichte vermag das Sequel in fast allen Belangen dem Original mühelos das Wasser zu reichen und ist ihm qualitativ zwar wohl nicht überlegen, aber locker ebenbürtig.
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Avenging Force (1986)

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Bereits ein Jahr nachdem er als „American Ninja“ den Durcbhruch zum Actionstar geschafft hatte, war Michael Dudikoff 1986 für den hierzulande unter „Night Hunter“ bekannten Nachfolgekracher „Avenging Force“ erneut mit dem Erfolgsteam seines ersten Einsatzes als Joe Armstrong vereint: Mit Steve James als Codarsteller, Sam Firstenberg auf dem Regiestuhl und produziert von Golan / Globus’ Cannon-Kultschmiede stellt der inhaltlich aus den beliebten Genremotiven Menschenjagd / persönliche Vendetta kompilierte Thriller wohl das Highlight der gesamten Dudikoffschen Filmografie dar und ist nicht umsonst zum kleinen Klassiker avanciert. Zwar sprüht der straff durchgezogene Plot nicht eben vor Originalität und trübt eine allzu hohe Ermordungsrate an Unschuldigen, insbesondere Kindern, den Spaß teilweise erheblich, dank seines tollen Scores, seiner extrem dichten und mit zunehmender Laufzeit ungemein düsteren Atmosphäre sowie großartiger Actionszenen, die durch 80s-Charme und ausgemachte down-to-earth gehaltene Rohheit bestechen, ist „Night Hunter“ jedoch unverzichtbares Pflichtprogramm für Fans des 80er-Jahre-Actionkinos – des Hauptdarstellers sowieso.

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Dead Sexy (2001)

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Eine gealterte Shannon Tweed in einer ihrer letzten Rollen heftet sich in diesem nach Schema F entworfenen Low-Budget-Reißbrett-Erotikthriller aus dem Jahr 2001 als Cop an die Versen eines Callgirls meuchelnden Serienkillers. Plottechnisch ist der ein geschlechterinvertiertes „Basic Instinct“-Szenario bemühende Fließbandstreifen, dessen Whodunit-Spiel in der zweiten Hälfte halbwegs okay im Minutentakt zwischen zwei potentiellen Tätern hin-und-her-switcht, zwar nicht in der Gesellschaft des völligen Bodensatzes seiner Zunft anzusiedeln, vermag mit seiner billigen Machart, den unterirdischen Dialogen und hölzernen Mimen aber dennoch nichts zu reißen. Lediglich für viel nackte Haut ist in schöner Regelmäßigkeit gesorgt.

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Beitrag von Ed Hunter » 18.08.2009, 01:06

Die rote Flut (1984)

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Mit „Red Dawn“ schuf John Milius als Regisseur und Drehbuchautor einen wunderbaren Actionknaller der Art, wie sie nur aus den tiefsten 80ern stammen kann: Reaktionäres, patriotisches Eindreschen aufs Cold War – Feinbild im Gewand feinsten Nonstop-Krawalls, mit einer blutjungen Heldenriege teils späterer Stars und einem atmosphärisch dicht präsentierten Szenario, dessen Faszination durch den aus heutiger Sicht omnipräsenten nostalgischen Charme noch ungemein gewinnt. Großes Entertainment!
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Hard Luck (2006)

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Als Drehbuchautor, Produzent, Regisseur und Codarsteller in Personalunion bescherte Mario Van Peebles dem im DTV-Dschungel versunkenen 90s-Star Wesley Snipes 2006 eine wohltuende Abwechslung zu dessen zwar solidem, aber immergleichen Ostblock-B-Action-Output: Zwar oftmals allzu bemüht und offensichtlich auf cool getrimmt und in den Dialogen dem großen Vorbild Tarantino nacheifernd, mit dieser Schiene aber weitaus erfolgreicher als das Gros ähnlich gelagerter Wannabe-Kultfilme fahrend, bietet „Hard Luck“ enorm kurzweilige Unterhaltung als schräge Thrillergroteske, die mit absurden Figuren und Momenten, bei geringem Aufkommen als Ausgleich stylish inszenierter Action, einem recht gut aufgelegten Snipes, solider Optik und witzigen Momenten sehr gutes DTV-Entertainment bietet. Und wenn nicht alles andere, so rechtfertigt die Sichtung des Werkes in jedem Fall der Arsch von Codarstellerin Jackie Quinones.

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1984 (1984)

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Pünktlich zum titelgebenden Jahr 1984 ließ Michael Radford George Orwells ungebrochen aktuelle düstere Zukunftsvision vom Big-Brother-Überwachungsstaat in der sicherlich bekanntesten und bislang letzten Filmadaption des Stoffs auf der Leinwand erstehen. Neben einer überzeugenden Hauptdarstellerriege, darunter Hollywood-Legende Richard Burton in seiner letzten Rolle, punktet der Film vor allem mit ausgeprägter Werktreue und atmosphärisch dichtem Schlussakt, während die unvermeidliche inhaltliche Verknappung gegenüber der literarischen Vorlage sowie die mittlerweile vom Zahn der Zeit angenagte optische Umsetzung dafür sorgen, dass Orwells atmosphärisch noch weitaus intensiverer, intelligenter Roman der Verfilmung trotz deren guter Qualität zweifelsohne weit überlegen bleibt.

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Nackte Zeugin (2002)

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Als eines zahlreicher nicht der Rede werter Fließband-B-Movies reiht sich der 2002er Erotikthriller „Nackte Zeugin“ nahtlos ins DTV-Oeuvre des dicksten, aber nicht eben erfolgreichsten Baldwin-Bruders Daniel ein. Der schlafwandelt als Cop wenig motiviert durch ein als mühselige Überbrückung zwischen den Sexzszenen fungierendes Nichts an Krimiplot, das von der ersten bis zur letzten Minute nicht wirklich von der Stelle kommen bzw. eine nennenswerte Geschichte entwickeln oder selbiger gar einen Spannungsbogen einverleiben mag. Unterboten wird diese Drehbuchgroßtat allenfalls noch vom Dilettantismus der Actioninszenierung, deren spärliches Aufkommen aber ohnehin gegen Null tendiert. Kein Mangel herrscht in „Bare Witness“ (OT) lediglich an nackten Frauen – das ist ja wenigstens etwas.

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Asterix bei den Olympischen Spielen (2008)

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Sechs Jahre nach dem letzten Einsatz „Mission Kleopatra“ lief 2008 der nunmehr dritte Teil der „Asterix“-Realverfilmungsreihe an, präsentiert anstatt Christian Clavier diesmal Clovis Cornillac in der Titelrolle an der Seite Gerard Depardieus und markiert klar den Tiefpunkt der den Zeichentrickklassikern von Anfang an nicht einmal ansatweise ebenbürtigen Franchise: Abgesehen von netten Promi-Cameos unter anderem von Michel Schumacher und Zinedine Zidane hat der Asterix und Obelix beinahe zu Nebenfiguren degradierende, lieblos wirkende Streifen kaum Qualitäten aufzuweisen, wirkt in der Realadaption der charakteristischen überzogenen Comicelemente holprig und lässt Witz wie Charme der kultigen Vorlage missen.

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Beitrag von Ed Hunter » 20.08.2009, 01:56

Scorpion King 2 - Aufstieg eines Kriegers (2007)

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2008 jagte nicht nur Brendan Fraser als untotenmetzelnder Abenteurer Rick O’Connell auf den internationalen Kinoleinwänden durch den mittlerweile dritten Teil der „The Mummy“-Franchise, auch das Subuniversum des erstmals in „Die Mumie kehrt zurück“ eingeführten „Scorpion King“ wurde um ein weiteres Kapitel inform eines Prequels zum 2002er Spinoff erweitert, in dem Wrestlinglegende The Rock als titelgebender Wüstenkrieger einst sein vielversprechendes Hauptrollen-Debüt als neuer Star am Actionhimmel gegeben hatte. Während der Muskelmann es mittlerweile vorzieht, sich für flache Familiencomedy verheizen zu lassen, wird er in der Rolle seines Durchbruchs von einem als Jungversion des Titelhelden recht überzeugenden Michael Copon beerbt. Personell viel wichtiger ist jedoch die Vergabe des Regiestuhls an „Highlander“-Altmeister Russel Mulcahy, der im Jahr zuvor mit „Resident Evil: Extinction“ ein fetziges Kinocomeback gefeiert hatte und die aus Standardmotiven und Mythenvergewaltigungen zusammengestopselte Story von „Scorpion King 2 – Aufstieg eines Kriegers“ als optisch und inszenatorisch höchst ansprechendes Actionspektakel zu präsentieren weiß. Trotz Wirework-Lastigkeit lässt die Fight-Choreografie kaum Wünsche offen und wird durch stylishe Slow-Motion-Spielereien zusätzlich aufgewertet, während die dem DTV-Budget geschuldet billigen FX den trashigen Charme der Story noch potenzieren. Alles in allem ist „Scorpion King 2“ somit ein erstaunlich gelungener, enorm kurzweiliger Fantasy-Trashspaß der zweiten Reihe, an dem Fans des Mumien-Universums durchaus Gefallen finden dürften.

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Pale Rider - Der namenlose Reiter (1985)

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Mit einem exzellenten Spätwestern kehrte Ex-Italo-Pistolero Clint Eastwood 1985 als Produzent, Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion zurück zu dem Genre, das ihn noch vor „Dirty Harry“ groß gemacht hatte: Mit dem bewährten Genre-Leitmotiv des namenlosen Fremden, der in „Pale Rider“ im Priestergewand auf den Plan tritt und damit maßgeblichen Anteil an der religiös-symbolischen Komponente der in bewährten Bahnen verlaufenden Story hat, erfindet der Film das Rad inhaltlich alles andere als neu, verdankt aber ganz im Gegenteil der von Eastwood wunderbar versiert umgesetzten Kompilierung der klassischsten, im unvermeidlichen und immens coolen Showdown-Duell kulminierenden Standardingredienzien seine altmodische Klasse. Kaum jemand vermag einen absolut konventionellen Western derart gekonnt und hochklassig zu präsentieren wie Clint Eastwood: Mit der kultigen Performance seines Hauptdarstellers, wunderbar fotografierten Landschaftsaufnahmen und feschen Schießereien bietet „Pale Rider“ dem Genrefreund alles, wonach er verlangt – einen missglückten, das Geschehen ausbremsenden Beziehungsdrama-Subplot und die etwas holprige Inszenierung einiger Prügelszenen kann man da durchaus verzeihen.

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Helden der Nacht (2007)

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Mit Mark Wahlberg, Joaquin Phoenix, Robert Duvall und Eva Mendes von einer exzellenten Besetzung getragen, überzeugt der düstere 2007er Polizeikrimi „We Own The Night“ (OT) als stimmige Mischung aus Familiendrama und Thriller, die die per se nicht neuen Ingredienzien ihrer Story zu einem fesselnden, atmosphärisch zunehmend intensiveren Werk verdichtet, das das Genre des Copfilms weder neu erfindet noch sich als hervorstechendes Highlight erweist, wohl aber als gekonnt gemachter, sehr solider Vertreter, der vor allem vom Spiel seines Hauptdarstellers Joaquin Phoenix lebt.

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Ein heldenhaftes Duo (2003)

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Ein Jahr vor Jackie Chans überfälligem HK-Comeback „New Police Story“ drehte Regisseur Benny Chan mit dem hierzulande mal wieder selten dämlich betitelten „Ein heldenhaftes Duo“ 2003 einen gewohnt hochklassigen Actionthriller, der Nachfolge-Großtaten wie „Divergence“ oder „Invisible Target“ in nichts nachsteht: Neben dem coolen Hauptdarstellerduo überzeugt vor allem die perfekt ausgewogene Mischung aus einer spannenden, Genrestandards mit dem Motiv der Hypnose erfrischend variierenden Thrillerstory mit stets im Dienste der Geschichte stehendem, aber dennoch unheimlich dynamischem und spektakulärem Actionzauber, der von harten Shootouts über Martial-Arts-Fights bis zu Autojagden die gesamte Palette abdeckt und durch Chans stylishe Inszenierung für tollen Eyecandy sorgt. Höchst gelungenes Hongkong-Kino.

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Beitrag von Ed Hunter » 21.08.2009, 23:23

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Beitrag von Ed Hunter » 23.08.2009, 17:46

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Beitrag von Ed Hunter » 23.08.2009, 18:13

Horst Schlämmer - Isch kandidiere (2009)

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Not oder Elend, Pest oder Cholera, Teufel oder Beelzebub – mal wieder steht die Wahl der Qual an und das den Staat am wenigsten weiter in die Scheiße reitende geringste Übel ist am 27. September nach Berlin zu votieren. Doch halt – da eröffnet sich eine unverhoffte Alternative, die alles zum Guten wendet. Der deutsche Obama ist konservativ, liberal und links zugleich, trägt einen modischen Schnurrbart, eine stylishe Brille, einen eleganten Mantel, eine Herrenhandtasche und besticht allgemein durch ein gepflegtes äußeres Erscheinungsbild, das die angemessene körperliche Hülle für die Fülle seiner großen politischen Visionen markiert – es handelt sich um Horst Schlämmer, stellvertretender Chefredakteur des Grevenbroicher Tagblatts. Einen Monat vor der Wahl schickt Pilgerbuchschreiberling und „Let’s Dance“r Hape Kerkeling sein populärs Alter Ego in den Kampf ums Kanzleramt – und hat für seine Komödie „Horst Schlämmer – Isch kandidiere“ ein beachtliches Aufgebot an Prominenz aus Politik und Showbiz vor die Kamera gehölt. Schlämmer interviewt u.a. Jürgen Rütters (sensationell reagierend) und Cem Özdemir, lässt sich von Michael Schumacher im Ferrari kutschieren, nimmt einen (großartigen!) Wahlsong mit Bushido auf und ist auch ansonsten von Jürgen Drews über Bully Herbig bis Andrea Sawatzi von allerlei hiesiger Prominenz umringt, während Kerkeling selbst gleich in mehreren weiteren Rollen, u.a. als Angie und Ronald Pofalla, mitmischt. Den Witz des ganzen konzentriert er dabei leider zu sehr auf die Figur des Horst Schlämmer anstatt bissige Politsatire, was zwar einige grandios komische Momente abwirft, sich aber nicht nur auf die Dauer einer Spielfilmlaufzeit totläuft, sondern auch ein wenig verschenktes Potential darstellt, da beispielsweise das inhaltlslose Wischiwaschi-Gesabbel des Angie-Führungsstils wunderbar vorgeführt wird und Einblicke ins Wahlprogramm kruder Randparteien wie der Violetten sehr interessant ausfallen. Alles in allem ist „Horst Schlämmer – Isch kandidiere“ aber nette Unterhaltung geworden. Ich mach mein Kreuz bei der HSP.

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Beitrag von Ed Hunter » 07.09.2009, 00:53

Der Sturm (2000)

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19 Jahre nach „Das Boot“ und 6 Jahre vor „Poseidon“ entfesselte Hollywood-Teutone Wolfgang Petersen 2000 im Mittelteil seiner Quasi-Meerestrilogie basierend auf wahren Begebenheiten aus dem Jahr 1991 die Naturgewalten und ließ ein Fischerboot unter Captain George Clooney, großartig aufspielend, in einen Jahrhundertsturm geraten. Dank auch im Supportcast prominenter und überzeugender, wenngleich teils unterforderter Besetzung, reichlicher, atmosphärisch dichter Wellenaction, solidem Spannungslevel und der rechten Portion Gefühl und Dramatik ist ihm mit „Der Sturm“ ein durchweg überzeugendes Katastrophendrama gelungen.

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Im Tal von Elah (2007)

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Bis in die Nebenrollen top besetzt, meistert der 2007er Beitrag zur filmischen US-Irakkriegs-Aufarbeitungswelle „Im Tal von Elah“, geschrieben, produziert und inszeniert von „L.A. Crash“-Regisseur Paul Haggis, eine gekonnte stilistische wie inhaltliche Symbiose aus Militärthriller und Kriegsdrama. Die Klasse des Poträts der psychischen Auswirkungen des Irak-Einsatzes auf die Soldaten vor Ort wie vor allem nach der Rückkehr in die Heimat beruht dabei vor allem auf der grandiosen, zu Recht Oscar-nominierten Performance von Hauptdarsteller Tommy Lee Jones, der überdies mit Charlize Theron eine ebenfalls sehr überzeugend aufspielende Partnerin zur Seite hat. Stark.

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Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken (2007)

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Der Handlungen, Fähigkeiten und Eigenheiten von Männern und Frauen auf steinzeitliche, instinktive Verhaltensmuster zurückführende Sachbuch-Beststeller „Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken“ des Ehepaars Barbara und Allan Pease dominierte lange Zeit die SPIEGEL-Literaturcharts, 2007 bannte Leander Haußmann das fröhliche Spiel mit Geschlechterklischees für eine Kinoadaption auf Zelluloid: Die ist mit Benno Fürmann, Jessica Schwarz und Uwe Ochsenknecht in den Hauptrollen hochkarätig besetzt, wartet mit einigen genialen Einzelmomenten und kreativen Einfällen auf und vermag über ihre gesamte Laufzeit hinweg solide Unterhaltung zu liefern, versumpft aber zu oft in platter Situationskomik bereits x-mal wiedergekäuter Beziehungskomödien-Standardroutine und verknüpft seine mal amüsanten, mal schwachen Episoden mit einem ungemein holprigen und beknackten Handlungskonstrukt, das jeder Beschreibung spottet. Und dass ununterbrochen Benno Fürmann seinen Arsch in die Kamera hält, Jessica Schwarz aber nie, ist eine eindeutig verkehrte Verteilung.

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P2 - Schreie im Parkhaus (2007)

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Inhaltlich lediglich eine Neukompilierung altbewährter Genreversatzstücke, aber höchst flott und kurzweilig erzählt, weiß der von Alexandre Aja produzierte 2007er Psychothriller „P2“, in dem eine Businessfrau (Rachel Nichols) am Weihnachtsabend in der Tiefgarage ihres Bürohauses in die Fänge des sich als Psychopat erweisenden Parkwächters (Wes Bentley) gerät, rundum gute Unterhaltung zu bieten. Platte Erschreck-Effekte, die langweilende obligatorische Opfer-Dummheitsroutine und für mein Empfinden übertrieben derbe Gorespitzen wirken sich zwar kaum qualitätssteigernd aus, Wes Bentleys grandiose Psycho-Performance und der durchweg hohe Spannungslevel manövrieren „P2“ aber souverän über die Runden.

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Beitrag von Ed Hunter » 09.09.2009, 02:22

Captivity (2007)

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Um auf der populären Torture-Porn-Welle von „Saw“, „Hostel“ und Konsorten mitzureiten für die gängige Version nachträglich um einige Gore- und Folterszenen ergänzt, existiert vom 2007er Thriller „Captivity“ parallel auch eine harmlosere Alternativfassung, die dem ursprünglich vorgesehenen Psychothriller-Ansatz entspricht: Jene etabliert anstelle zusätzlicher Splatterei einen mehr Raum einnehmenden Subplot um die Ermittlungen der Polizei, was dramaturgisch leider bedingt geschickt ist und die Haupthandlung um ein im Keller eines perfiden Serienkillers eingesperrtes Model unschön atmosphärisch zerrupft. Diese hat daneben unter einem zuweilen arg lieb- und einfallslos dahingehudelten „Saw“-Abklatsch-Charakter sowie der Tatsache zu leiden, dass der eine große Story-Twist erbärmlich weit vorherzusehen ist, liefert mit ihrem gorebefreiten Thrilleransatz aber dennoch zumindest solide Unterhaltung, ohne ihre inhaltliche 08/15-Wirkung ablegen zu können. Die Hauptqualität des Streifens ist ohnehin seine Hauptdarstellerin: Elisha Cuthbert könnte auch 90 Minuten regungslos im Killerkeller sitzen und das ganze wäre trotzdem im höchsten Maße sehenswert.

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21 (2008)

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Eine Gruppe Mathematikstudenten nimmt unter der Fittiche ihres Professors per Kartenzählen beim Blackjack wochenends Casinos in Las Vegas aus – daraus macht der 2008er Streifen „21“ ein enorm unterhaltsames Edeldrama, das neben Spannung am Spieltisch vor allem auf stylishen Eyecandy aus der glitzernden Spielermetropole, einen enorm coolen Soundtrack sowie einen absolut grandios aufspielenden Kevin Spacey bauen kann. Auch die Jungstarriege weiß zu überzeugen und der im rechten Maß mit Drama- und Thrillerelementen kokettierende Plot gegen Ende mit einem überaus netten Twist aufzuwarten. Exzellentes Entertainment.

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African Race - Die verrückte Jagd nach dem Marakunda (2008)

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Teil vier der „Crazy Race“-Blödelrallye-Reihe aus dem Hause RTL setzt sich lediglich durch einen attraktiveren Schauplatz von seinen Vorgängern ab, ansonsten ist alles beim Bewährten und wer weiß, was ihn erwartet, wird im anspruchslosen Trashklamauk von „African Race“ durchaus 90 Minuten netter Unterhaltung finden. Dafür sorgen neben der großen Promiriege solide Action, relativ hohes Tempo und einige wirklich witzige Momente. Sicher ist auch der vierte Teil der Franchise nicht mehr als platte Berieselung – das aber auf einem zufriedenstellenden Niveau.
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Der letzte Ausweg (1970)

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Ehe er als „Rocky“ den fulminanten Durchbruch schaffte, musste Sylvester Stallone in den frühen 70er-Jahren durch so manch krudes Low-Budget-Filmchen, oftmals abseits des Actiongenres, turnen: „Der letzte Ausweg“, entstanden im selben Jahr wie sein berüchtigtes Debüt „The Party At Kiddy and Stud’s“, erweist sich aus diesem Karriereabschnitt als besonders langweilige Gurke, in der Sly als junger Politaktivist gegen fiese Konzernbosse bombt. Das ist nicht nur inhaltlich zweifelhaft, sondern vor allem erzählerisch eine katastrophale Bruchlandung, die das kuriose Filmchen über die immerhin angenehm kurze 75-Minuten-Laufzeit hinweg an einem Minimalvorhandensein tatsächlich voranschreitender Handlung entlangeiern lässt. Fürchterlich – allenfalls als drollige Lachnummer für am Sly-Frühwerk Interessierte zu empfehlen.

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Beitrag von Ed Hunter » 13.09.2009, 01:44

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Beitrag von Ed Hunter » 13.09.2009, 16:37

Hard Boiled (1992)

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Mit „Hard-Boiled“ schuf John Woo 1992 den ultimativen Heroic-Bloodshed-Film, ein Übermeisterwerk des Actionkinos, das zwar inhaltlich etwas schlichter und weniger tiefgründig als frühere Werke daherkommt, dafür aber auf dem Actionsektor ein Feuerwerk abbrennt, das nur mit dem Prädikat „perfekt“ zu beschreiben ist: Ein immenser Bodycount, kompromisslose Härte, kreative, dynamische Choreografien, coole Posen, grandiose Kameraarbeit und der stylishe Woo-obligatorische Zeitlupen-Overkill verbinden sich zu einer noch heute ihresgleichen suchenden, ästhetisierten Bleiorgie, die mit Genrelegende Chow Yun-Fat darüber hinaus mit einem der coolsten Actionhelden aller Zeiten auftrumpft. Ein Meisterwerk!
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Missing in Action 2 - Die Rückkehr (1985)

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„Missing in Action 2“ ist besser als der erste, wenngleich weit schwächer als der großartige dritte Teil der 80er-Kultreihe und erweist sich damit als grundsolide Unterhaltung für Fans des Genres und vor allem seiner kultigen Ausprägung in dieser wundervollen Dekade: Die Action startet spät und kommt nicht geballt genug, lässt qualitativ aber wenig Wünsche offen und gipfelt in einem absolut großartigen Martial-Arts-Showdown-Duell. Ein absolut gefälliges Werk aus der Hoch-Zeit des Kampfkunst-Stoneface. Chuck Norris doesn’t shower. He takes blood baths.
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Heimliche Spiele (2002)

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Ein nicht überragendes, aber doch unterhaltsames Erotikdrama um zwei junge Frauen, die sich mit aller Gewalt in einem Unternehmen nach oben schlafen wollen, um das Berufsleben in Schwung zu bringen, schuf der französische Regisseur Jean-Cladue Brisseau 2002 mit dem hierzulande „Heimische Spiele“ betitelten „Choses secrètes“. Neben oftmals auch ohne explizite nackte Tatsachen auskommender Erotik überzeugen vor allem dezent eingestreute surreale Elemente und die gelungene Leistung von Hauptdarstellerin Sabrina Seyvecou.

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In Enemy Hands - U-Boat (2004)

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Eine überaus gelungene Kontribution zum immer wieder beliebten Genre des U-Boot-Films stellt der hierzulande unter dem beeindruckend einfallslos-dümmlichen Titel „U-Boat“ releaste 2004er WW2-Thriller „In Enemy Hands“ dar, in dem eine deutsche Crew nach kriegs- und krankheitsbedingter Besatzungsdezimierung gezwungen ist, die vakanten Posten mit ihren an Bord befindlichen amerikanischen Gefangenen aufzufüllen und eine von beiden Parteien misstrauisch beäugte aus der Not geborene Allianz zu bilden. Vor allem von dieser hochinteressanten Grundidee lebt der darüber hinaus mit William H. Macy und den heimischen Stars Til Schweiger und Thomas Kretschmann prominent besetzte und flott erzählte Unterwasserthriller. Angesichts des faszinierenden Szenarios verzeiht man da gerne, dass ein im Grundansatz ebenfalls höchst fesselnder Subplot um eine sich im U-Boot verbreitende hochansteckende Krankheit reichlich holprig beigepackt und irgendwann schlicht fallengelassen wird sowie die Actionschauwerte noch deutliches inszenatorisches Optimierungspotential bergen.

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Beitrag von Ed Hunter » 30.09.2009, 17:21

Iron Man (2008)

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Und wieder hat ein populärer Comic-Superheld den Sprung auf die große Leinwand geschafft: Als Marvel-Stahlkrieger „Iron Man“ beendete Robert Downey Jr. 2008 mit einem großartigen Comeback endgültig seine langjährige Karrieredurststrecke – abseits der exzellenten Leistung seines Hauptdarstellers weiß der Film aber leider nur bedingt zu begeistern: Die schlichte Story kommt über bloße Einführung der rasch zu Franchise-Ehren beförderten Titelfigur nicht hinaus und verkommt auf der Zielgeraden zu kindisch-trashiger Robokloppe, während die lahme CGI-Action weder im Übermaß vorhanden noch qualitativ state of the art ist. Cool kommt die Platzierung des Black Sabbath-Evergreens „Iron Man“ im Abspann – abseits der superben Downey Jr. – Performance ist ansonsten mehr als solide Durchschnittsware der heutzutage so beliebten PG-13-Rechenknecht-Manier aber nicht zu konstatieren.

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Kung Fu Panda (2008)

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Eine wunderbare, liebevolle Hommage ans kultige Hongkong-Kung-Fu-Kino der 70er Jahre schufen die Rechenknecht-Helden von Dream Works Animation 2008 mit dem Riesenspaß „Kung Fu Panda“, der selbst Hits wie die „Shrek“-Trilogie spielend hinter sich lässt: Mit authentischem Genre-Flair, atmosphärischem Soundtrack und stimmungsvollen Bilderwelten lässt der Animationsstreifen die Welt des antiken China als Plattform für einen von sympathischen Figuren bevölkerten und enormem Tempo bestimmten parodistischen Rundumschlag wiederauferstehen, der Genrestandards und –klischees wie Tieren nachempfundene Kampfstile, exotische Techniken und Trainingsparcours à la „Die 36 Kammern der Shaolin“ augenzwinkernd huldigt und Fans der 70er-Jahre-Martial-Arts-Schinken damit genauso große Freude bereitet wie jungem Publikum, das sich an der rasanten Nonstop-Action erfreuen kann. Ein höchst charmanter und enorm kurzweiliger Spaß, der mit Schauspielgrößen wie Jack Black, Jackie Chan und Lucy Liu bzw. in der deutschen Synchronfassung unter anderem Hape Kerkeling, Gottfried John und Cosma Shiva Hagen darüber hinaus über ein prominentes Sprecherensemble verfügt.

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Fulltime Killer (2001)

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Einen höchst gelungenen Hongkong-Kracher schufen Johnnie To und Wai Ka-Fai 2001 mit dem Hitman-Thriller „Fulltime Killer“. Der Storykern um zwei konkurrierende Profi-Attentäter ist zwar nicht neu und die Erzählstruktur gelegentlich holprig, doch nicht nur geben Andy Lau und Takashi Sorimachi als bewaffnete Lederjacken-Models ein charismatisches, cooles Antagonistenduo ab, vor allem die stylishe Action rangiert in ihren besten Momenten in atemberaubenden John-Woo-Sphären: Die perfekte Symbiose aus dynamischer Kameraarbeit, kreativer Choreografie, passender Perspektive, stilsicherem Slow-Motion-Einsatz und blutiger Härte katapultiert das Baller-Balett in die A-Liga Hongkongschen Actionschaffens. Für Genrefans eine klare Empfehlung, wenn auch das letzte Drittel und vor allem der Showdown ein wenig schwächeln.

:liquid7: bis :liquid8:

Starship Troopers 3 - Marauder (2008)

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Vier Jahre nach dem ersten DTV-Sequel zu Paul Verhoevens 90er-Kultfilm „Starship Troopers“ folgte 2008 der nunmehr dritte Teil der Franchise, für den nicht nur Urstar Casper Van Dien als Johnny Rico vor die Kamera zurückkehrte, sondern auch der für sämtliche Drehbücher der Reihe verantwortliche Edward Neumeier zusätzlich auf dem Regiestuhl debütierte. Dort macht er zwar eine recht solide Arbeit, als Autor hat der Mann, auf dessen Kappe unter anderem auch der Verhoeven-Klassiker „Robocop“ geht, diesmal jedoch versagt: Die religiös überladene, zerfahrene Story von „Marauder“ ist Käse. Ungleich mehr Spaß machen die angesichts des limitierten DTV-Budgets ordentlichen, putzigen FX, die charakteristische Splatteraction und die Rückkehr Casper Van Diens, der zwar immer nocht nicht schauspielern kann, aber schlicht eine wichtige Säule des „Starship Troopers“-Universums darstellt. An die Klasse des Originals kommt Teil 3 dennoch lediglich in den beißende, hemmungslos überzeichnete und vom religiösen Leitmotiv der Handlung als einziger Faktor profitierende Militarismus-Satire transportierenden „Would You Like To Know More?“-Werbespots. Insgesamt ist „Starship Troopers 3“ somit eine durchwachsene, vor allem unter der schwachen Story leidende, an hervorstechenden Glanzmomenten jedoch nicht arme Angelegenheit geworden, die Fans der Franchise sich zweifeslohne zu Gemüte führen sollten.

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Beitrag von Ed Hunter » 10.10.2009, 12:34

Punisher: Warzone (2008)

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Der zweite Leinwandeinsatz des Punishers im neuen Millennium besticht mit rohen Actionszenen einer Brutalität und Kompromisslosigkeit, die im heutigen Genrekino selten geworden ist und in der wunderbaren Tradition vergangener 80s-Schlachtplatten steht. Abseits des hämmernden Gewaltinfernos fehlt es aber nicht nur an dem Vorgänger ebenbürtigem Charme und Soundtrack sowie einer über bloße Actionalibi-Funktion hinauskommenden interessanten Story, vor allem der unsympathische Ray Stevenson als Erbe des ungleich überzeugenderen Thomas Jane schadet dem Film gleichermaßen enorm wie das lächerliche, comichafte Badguy-Duo. Somit bleibt purer Actionkrawall, der dem 2004er Film nicht das Wasser reichen kann.
:arrow: Review

Knappe
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Road House 2 (2006)

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17 Jahre nach dem spaßigen 80s-Klopper „Road House“ grub man das Storykonzept 2006 für ein reichlich verspätetes DTV-Sequel wieder aus: Dessen bedingt charismatischer Hauptdarsteller Johnathon Schaech, der auch am Drehbuch mitwerkelte, gibt als Nachfolger von Dirty Dancer Patrick Swayze zwar eine eher schwache Figur ab und das arg konventionelle, ausgelutschte Plotgerüst reißt auch keine Bäume aus, abseits dieser Kritikpunkte überzeugt „Road House 2“ jedoch als kurzweiliger B-Actioner in Reinkultur, der Fließband-Ostblock-Output diverser nur noch von ihren großen Namen zehrender, den Markt dominierender Herren spielend überflügelt: Zu einer atmosphärischen, leicht exotisch angehauchten Location in den Sümpfen Louisianas, einem das Flair zusätzlich unterstützenden gelungenen Soundtrack und zahlreichen blanken Titten gesellen sich eine stylishe Inszenierung und fetzige, teils harte Actionszenen, aus denen vor allem die von J.J. Perry großartig choreografierten, aufgrund der charakteristischen Handschrift und jüngerer Kooperationen in ihren besten Momenten Florentine-Flair atmenden Martial-Arts-Fights hervorstechen. Daneben freut das Wiedersehen mit einem aus der Versenkung zurückgekehrten Richard Norton als Oberbadguy, dessen finaler Kampfeinsatz zwar etwas kurz ausfällt, der seine Rolle aber sehr souverän und charismatisch meistert und den eher holprig auf Papas Spuren wandelnden, allzu albern chargierenden Co-Fiesling Jake Busey mit links an die Wand spielt. Rundum kurzweiliges B-Actionentertainment, das sich Genrefans bedenkenlos zu Gemüte führen dürfen!

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Election (2005)

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Ein gelungenes, dem Anspruch des Realismus verpflichtetes Portrait des Führerwahlverfahrens innerhalb der chinesischen Triaden und der aus der Konkurrenz der Kandidaten erwachsenden Begleiterscheinung fröhlichen Konspirierens und Intrigierens schuf HK-Regisseur Johnnie To 2005 mit dem bereits im Folgejahr fortgesetzten Gangsterthriller „Election“. Neben der angenehm non-effekthascherischen Erzählweise weiß vor allem Hauptdarsteller Simon Yam zu überzeugen. Nicht Tos bester, aber ein guter.

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Die unbarmherzigen Schwestern (2002)

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Qual und Erniedrigung im Nonnenkloster liefert nicht nur beliebten Stoff für reißerische 70s-Exploitation, sondern erfuhr als auf wahren Praktiken der katholischen Kirche fußende dunkle historische Realität in Peter Mullans „The Magdalene Sisters“ 2002 auch eine Aufarbeitung als ernsthaftes Drama, das neben der beklemmenden Story mit überzeugenden darstellerischen Leistungen besticht.

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Eiskalte Engel (1999)

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Ende der 90er-Jahre wurden Teeniethriller im Akkord auf den Markt geworfen, neben prominenten Slasherhits wie der den Trend evozierenden „Scream“-Trilogie brachte es mit „Cruel Intentions“ aka „Eiskalte Engel“ auch ein Genrevertreter zu Erfolg, der anstatt vermummter Serienkiller auf hinterhältige Liebesintrigen baute. So handelt der Film von einem reichen amerikanischen Geschwisterpaar, das sich die Zeit damit vertreibt, seine Mitmenschen auszunutzen, gegeneinander auszuspielen und in sexuelle Zwickmühlen zu manövrieren. Dank eines flotten Popsoundtracks, einer hervorragenden Darstellerriege, aus der vor allem „Buffy“-Star Sarah Michelle Gellar als manipulatives Biest heraussticht, und der straffen Laufzeit von neunzig Minuten gestaltet sich das hinterhältige Treiben recht unterhaltsam, weiß aber nie mehr als durchschnittliches Entertainment zu liefern.

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Eiskalte Engel 2 (2000)

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Ein Jahr nach dem Erfolg des Teeniethrillers „Eiskalte Engel“, Lieblingsfilm gefühlt aller Mädchen, legte Regisseur Roger Kumble 2000 bereits mit einem Sequel nach: Auch in „Cruel Intentions 2“ (OT) wird wieder fröhlich intrigiert, manipuliert und hinters Licht gefürt und dabei der Erotikanteil noch ein wenig ausgebaut, der mangelnde Starglanz einer farblosen Darstellerriege, die dem hochkarätigen Vorgängerensemble mit Namen wie Sarah Michelle Gellar und Reese Witherspoon nicht das Wasser reichen kann, sowie die teils allzu bemühte und hölzerne Wirkung des kaum spannenden Plots sorgen jedoch für einen deutlichen Abfall gegenüber dem Original. Solide unterhaltender, belangloser Durchschnitt.

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Eiskalte Engel 3 (2004)

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Vier Jahre nach der bereits schwächelnden ersten Fortsetzung zum Teeniethrillerhit „Eiskalte Engel“ schob man 2004 ein weiteres DTV-Sequel nach, dem der Reiz des ursprünglich kurzweiligen Sujets durch uninspiriertes, strukturell und dramaturgisch unausgegoren-hölzernes Wiederkäuen der üblichen Intrigenspiel-Motive aus der Welt der jungen Reichen und Schönen trotz ein, zwei netter Plottwists weitgehend abhanden gekommen ist. Die wenig glanzvolle Darstellrriege leistet ihr übriges, um „Cruel Intentions 3“ im belanglosen Mittelmaß versacken zu lassen.

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Beitrag von The Punisher » 10.10.2009, 13:08

Der erste Eiskalte Engel ist genial 9/10 (da warte ich auf ne deutsche BLU) der zweite ist großer mist und war eigentlich als Pilot einer Serie geplant :lol: die glücklicherweiße nie realisiert wurde da er so schlechte einschaltquoten hatte und der dritte war wieder ein wenig besser als die zwei aber kein must see
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"And shepherds we shall be, for Thee, my Lord, for Thee. Power hath descended forth from
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to Thee, and teeming with souls shall it ever be. In nomine Patri Et Filii.Spiritus Sancti"

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Beitrag von StS » 10.10.2009, 13:25

"Cruel Intention" ist wahlich eine großartige Choderlos de Laclos Neuinterpretation - keine Frage. Ein stilvoller mix aus guter Story, starken Darstellern, schöner Bebilderung und toller Musik-Untermalung.

"Teil 2" dagegen ist genauso überflüssig und mies wie "Teil 3" (zu dem ich, glaube ich, sogar ne Kritik in der Ofdb hab).

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Beitrag von gelini71 » 10.10.2009, 14:15

Ich gehe davon aus das der Ed gestern den Dreierburger im Free TV gesehen hat - deshalb melde ich mal kurz das der erste Teil in der 20:15 Uhr Auswertung gekürzt ist , vor allen um die besten Stellen.
Der erste Teil ist genial , war damals eine der ersten DVDs die ich gekauft habe - eine 9/10 ist in der uncut Fassung immer noch drin.
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note

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Beitrag von Ed Hunter » 10.10.2009, 16:51

Nicht ganz, den 1er hab ich schon vor langem mal gesehen und jetzt eben Teil 2 und 3 im Kabel1-Triple. Anlässlich dessen mal alte Kritik zum Original dazugepackt....da ich mich an den jetzt nicht mehr soo großartig erinnern kann, mag ich für die Wertung hier keine Haftung übernehmen. ;-) Müsste den mal wieder sehen.
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Ed Hunter
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Beitrag von Ed Hunter » 18.10.2009, 01:11

Shine A Light (2008)

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Nach „Departed“ wandte sich Starregisseur Martin Scorsese 2008 für sein nächstes Projekt dem gänzlich unbekanntem Terrain des Konzertfilms zu: „Shine A Light“ dokumentiert einen Auftritt der Rolling Stones im New Yorker Beacon Theatre im Herbst 2006, bei dem nicht nur Bill Clinton als Zuschauer und Präsentator zugegen, sondern mit Jack White, Christina Aguilera und Buddy Guy auch illustre Gäste auf der Bühne vertreten waren. Unterbrochen wird der mit obligatorischen Hits wie „Brown Sugar“, „Start Me Up“ und „(I Can’t Get No) Satisfaction“ gleichwie unbekannterem Material aufwartende Gig immer wieder durch geschickt und passend platzierte historische Interviewschnipsel der Bandmitglieder, in denen beispielsweise eine Aussage des jungen Mick Jagger dokumentiert ist, er denke, die Stones würden noch ein, zwei Jahre weitermachen, nur um den beachtlich agilen Frontmann in der nächsten Szene knapp 40 Jahre später noch immer über die Bühne hüpfend zu präsentieren. Trotz des historischen Filmmaterials und eines kurzen Quasi-Making-Ofs sowie Behind-the-Scenes- und Backstage-Impressionen präsentiert sich „Shine A Light“ in erster Linie als höchst professionell und edel gefilmter Konzertmitschnitt, an dem freilich vor allem Stones-Fans ihre Freude haben werden.

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1492 - Die Eroberung des Paradieses (1992)

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Pünktlich zum 500-jährigen Jubiläum der Entdeckung Amerikas ließ Ridley Scott Christoph Columbus 1992 in Gestalt Gerad Depardieus in einem prächtigen Abenteuerepos auf der Leinwand wiederauferstehen: Neben der exzellenten Leistung seines Hauptdarstellers sowie dessen wie gewohnt herrlich evil aufspielenden Antagonisten Michael Wincott besticht das Historiendrama mit beeindruckenden Bildern, angemessen unhektischer Erzählweise und großartigen Actionmomenten, die gleichermaßen mit blutiger Härte wie edler, stylisher Inszenierung auftrumpfen. Ein rundum gelungenes, episches Abenteuerdrama.

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The Death and Life of Bobby Z (2006)

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Einmal mehr durfte „The Fast and the Furious”-Star Paul Walker 2006 den Actionhelden geben und als Häftling einen folgenschweren Deal mit dem FBI eingehen: „The Death and Life of Bobby Z“ ist eine spaßige, kurzweilige Verwechslungsgeschichte im humoristisch angereicherten Actionthrillergewand mit unterhaltsamer Story, schön oldschooliger Inszenierung, kompetent gemachten Actionszenen, atmosphärischem Soundtrack und einem coolen Laurence Fishburne. Charmanter, moderner B-Film.

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America 3000 (1986)

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Eine Männer als Sklaven haltende Frauengesellschaft hat sich als immer wieder beliebtes Sujet des Endzeitfilms bewährt, die 1986er Canon-Produktion „America 3000“ stellt einen besonders drolligen Vertreter dar. Die eher billig produzierte Amazonen-Kloppe liefert gelegentlicher Längen zum Trotz nicht nur durch den puren, lächerlichen Figuren und mal gewollter, meist ungewollter Comedy geschuldeten Trash-Charme beste Unterhaltung, an dem das allgegenwärtige 80er-Jahre-Flair vom Protagonistenstyling bis zum tollen Rocksoundtrack gehörig kontribuiert, sondern weiß daneben mit wirklich ansehnlichen, von Martial Arts über Shootouts bis zu diversen Explosionen reichenden und in einer exzessiven Showdown-Schlacht kulminierenden Actionszenen zu überzeugen. Endzeittrash-Fans werden hier voll und ganz auf ihre Kosten kommen.

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Mord nach Plan (2002)

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So konventionell und einfallslos der deutsche Titel „Mord nach Plan“, so wenig aufregend präsentiert sich der 2002er US-Krimi „Murder by Numbers“ dann auch: Spannung mag mangels eines Täterrätsels kaum aufkommen, der Versuch, ein Psychospiel zwischen Cops und sich für besonders raffiniert haltenden Mördern zu etablieren, kommt eher verunglückt daher und ein Subplot um die persönlichen Psychoprobleme der Ermittlerin lässt die Story mehr holprig zusammengeschustert wirken als sie großartig zu bereichern. Dank der guten Darsteller, allen voran Sandra Bullock und auch Michael Pitt („Die Träumer“), und dem passablen Tempo bleibt unterm Strich ein halbwegs kurzweiliges Krimidrama, das über gehobenen Durchschnitt jedoch nicht hinauskommt.

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Die Söldner (1976)

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Im Original irreführend martialisch „Killer Force“ betitelt, erweist sich der kaum bekannte 70er-Thriller „Die Söldner“ als erst auf der Zielgeraden auf massierte Action setzendes passables Durchschnittsentertainment um einen Diamantraub, das vor allem mit seiner prominenten Besetzungsliste punkten kann: Neben Hauptdarsteller Peter Fonda schießen sich noch Telly Savalas, Christopher Lee, „Octopussy“ Maud Adams und O.J.Simpson durch die Wüste. Die charmant-oldschoolige Inszenierung der schlussendlich gar mit einem amtlichen Bodycount und einigem Blut aufwartenden Action tut ihr übriges, um die gelegentlichen Längen des lediglich soliden Plots zu immerhin netter Unterhaltung auszubügeln.

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Beitrag von Ed Hunter » 25.10.2009, 00:08

Vulkan (2009)

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Während der deutsche Unterhaltungsfilm auf dem Gebiet des Actiontrashs regelmäßig Großes hervorbringt, sind die vornehmlich im Drama- oder Katastrophengenre angesiedelten „Event“-Zweiteiler der Privaten, insbesondere RTL, gewöhnlich mit Vorsicht zu genießen. Der neueste Vertreter dieser eher zweifelhaften Spezies heimischen Filmschaffens, „Vulkan“, präsentiert sich als Drama und Katastrophenstreifen zu gleichen Teilen – auf konventionellen Pfaden und durchschnittlichem Niveau. Die Story um einen Vulkanausbruch in der Eifel macht vor allem aufgrund ihres schier kein Ende nehmenden Expositionsmonsters einen fürchterlich gedehnten Eindruck, der zusammen mit den holprig und ungemein konstruiert zusammengestopselten zwischenmenschlichen Subplots zum sehr schwachen Gesamteindruck des Drehbuchs beiträgt. Auch die Action kann sich aufgrund des TV-Rahmens nicht mit Emmerichschen Zerstörungsorgien der Hollywoodkonkurrenz messen, zumal vor allem in der ersten Hälfte des Vulkanausbruchs die in Anbetracht der Umstände sehr amtlichen Effekte durch ein inszenatorisches Wackelkamera-Chaos herabgewürdigt werden, ist insgesamt aber durchaus nett. Wirklich Punkte zu sammeln vermag der mit den allenfalls routiniert aufspielenden deutschen Standardstars Heiner Lauterbach, Yvonne Catterfeld und Armin Rhode in den Hauptrollen besetzte Film dagegen mit der regelrecht apokalyptischen Atmosphäre, die Regisseur Uwe Janson dem Geschehen im dem lahmen ersten um Welten überlegenden zweiten Teil generiert. Alles in allem präsentiert sich „Vulkan“ somit als durchwachsenes heimisches Katastrophendrama, das Stärken besitzt, auf zahlreichen Gebieten aber auch sehr deutliches Optimierungspotential birgt.

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Tank Girl (1995)

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Eine Comicferfilmung, die ihrem gezeichneten Background stilistisch und visuell in aller Konsequenz gerecht wird, stellt der abgefreakte 1995er Endzeittrash „Tank Girl“ dar, in dem Lori Petty in der Titelrolle einer saufenden, Panzer-vernarrten Punk-Rebellin in einer postapokalyptischen Zukunft bewährten „Mad Max“-Looks gegen das das Wassermonopol einfordernde Verbrecherimperium des routiniert den Fieslings-Autopiloten abspielenden Malcolm McDowell zu Felde zieht. Dies geschieht enorm schrill, laut, bunt, klamaukig und jenseits jeglicher Zurückhaltung und macht mit coolen Sprüchen, hohem Tempo, einem rockenden Punk-Soundtrack und vor allem herrlich gezeichneten Kamikaze-Zeichentrickinterludes, die den ohnehin ominpräsenten Comiccharakter des over-the-top-Krawalls zusätzlich potenzieren, Spaß. Etwas mehr Härte in den Actionszenen und eine überzeugendere Story hätte es zwar gern noch sein dürfen – kurzweiliges Endzeitentertainment der etwas anderen Art bietet die Gga-Gaudi aber auf jeden Fall.

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Indecent Behaviour II - Intrigen der Lust (1994)

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Auch im hierzulande VOX-Nachtprogramm-like „Hemmungslos – Intrigen der Lust“ betitelten 1994er Mittelteil der „Indecent Behaviour“-Trilogie macht B-Queen Shannon Tweed das, was sie immer macht: Sie zieht sich aus. Der überwiegende Rest des gemischt attraktiven weiblichen Casts der den Zuschauer mit ganz fürchterlichen Dialogen marternden, inhaltlich ohne große Überraschungen, aber immerhin unter erkennbarem Bemühen um das Alibi einer Story auf bewährten Erotikthriller-Pfaden trampelnden Softsexgurke tut dies ebenfalls – der Rest ist ohnehin nicht der Rede wert. Gähn.

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40 Tage und 40 Nächte

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Um über die Verlobung seiner Angebeteten mit einem anderen hinwegzukommen, verordnet sich Josh Hartnett als promiskuitiver Webdesigner – gut getimt zur Fastenzweit – ausgerechnet 40 Tage und 40 Nächte sexuelle Enthaltsamkeit – was im dementsprechend „40 Days and 40 Nights“ betitelten 2002er Film des Serienregisseurs Michael Lehmann zu einer erfreulich wenig unter die Gürtellinie zielenden, recht sympathischen, aber reichlich unmemorablen und in Sachen Gagfrequenz bedingt beeindruckenden Hollywoodschen Romance-Comedy von der Stange führt. Gesehen, unterhalten, vergessen.

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Beitrag von Ed Hunter » 31.10.2009, 11:25

Art of War II - Der Verrat (2008)

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Heimlich, still und leise schlüpfte der im DTV-Dschungel versumpfte Ex-Hollywoodstar Wesley Snipes 2008 im Zuge seines immerhin von meist befriedigender Qualität ausgezeichneten Home-Entertainment-B-Ausschusses ein zweites Mal in die Rolle des Geheimagenten Neil Shaw aus dem 2000er Thriller „The Art of War“, einem seiner letzten großen Kinoauftritte. Das verspätete Sequel ist erstaunlich gelungen und lässt sich locker zu den besten Snipes-Vehikeln der letzten Jahre zählen: Nicht nur macht die zwar in der Tradition des Erstlings teils ein wenig künstlich verkomplizierte, aber stets kurzweilige, durchaus twistreiche und gelegentlich gar sehr spannende Story um mörderische politische Intrigen durchweg Spaß und trumpft „The Betrayal“ (UT) mit höchst stylisher Optik und Inszenierung auf, vor allem Snipes’ wiedergewonnene Motivation zu kampfsportlerischer Betätigung kommt der hier mit zahlreichen chicen Martial-Arts-Fights begeisternden Actionpalette enorm zugute – deren partielle Überinszenierung durch Stilmitteloverkill stört dabei nicht, sondern fügt sich stimmig ins optische Gesamtbild ein. Auf diesem Niveau darf Snipes die direct-to-DVD-Landschaft gerne weiterhin unsicher machen.

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8 MM 2 - Hölle aus Samt (2005)

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Um vom zugkräftigen Namen des 1999er Nicolas-Cage-Vehikels „8 MM“ zu profitieren, vermarktete man den 2005er Erotik-Thriller „The Velvet Side of Hell“ als Fortsetzung – abgesehen vom Setting im Pornomilieu und der zentralen Rolle einer Filmaufnahme weist der DTV-Streifen jedoch keinerlei Verbindung zu seinem „Vorgänger“ auf. Erfreulicherweise liefert der Ostblock-Alptraum immerhin grundsolide Thrillerkost, die teils vorhersehbar, teils aber auch tatschächlich spannend daherkommt und die Ruhephasen ihres zwar konventionellen, doch recht flott erzählten Plots mit einer höchst beachtlichen female nudity – Frequenz visuell ansprechend zu füllen weiß. Was bleibt, ist sehr passable Unterhaltung, die dem originalen „8 MM“ nicht das Wasser reichen kann, zur einmaligen Berieselung aber durchaus zu gebrauchen ist.

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Alien Desperados (1994)

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Eine besonders drollige Kontribution zum sich gemeinhin durch hohen Unterhaltungswert auszeichnenden Subgenre des Sci-Fi-Western stellt der 1994er Spaß „Oblivion“ dar, hierzulande programmatischer und stilistisch aussagekräftiger unter dem Titel „Alien Desperados“ firmierend. Freunden gepflegten Trash-Entertainments wird das völlig lächerliche Wildwestabenteuer auf einem fernen Planeten, das mit reichlich Humor freiwilliger gleichwie unfreiwilliger Art, wunderbar billigen Tricks, parodistischen Elementen und gar nicht üblen Actionmomenten aufwartet, sicherlich einen kurzweiligen Abend bereiten – alle anderen seien vor dem kruden Treiben lieber gewarnt.

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Fearless - Jenseits der Angst (1993)

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Nachdem er einen Flugzeugabsturz überlebt hat, wähnt sich Jeff Bridges in Peter Weirs 1993er Drama „Fearless – Jenseits der Angst“ unverwundbar – diese spannende Prämisse verliert der Film leider alsbald zugunsten weiterer Aspekte der Traumata seiner Hauptfiguren aus den Augen. Deren überzeugendem Spiel, allen voran dem großartigen Jeff Bridges sei dank, reicht das aber immer noch für ein solides Drama mit starken Momenten.

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Beitrag von Ed Hunter » 02.11.2009, 21:54

This Is It (2009)

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Nach Jahren der musikalischen Versenkung, in den Medien nur noch als des Kindesmissbrauchs Angeklagter vor US-Gerichten präsent, stand der zum Schatten seiner selbst gewordene King of Pop Michael Jackson im Sommer 2009 kurz vor seiner großen, 50 Dates umfassenden Comeback-Tour, als am 25. Juni die Nachricht seines Todes die Welt erschütterte. Wie weggeblasen all die negativen Aspekte der öffentlichen Wahrnehmung in jüngerer Vergangenheit, im Tod wurde Jackson wieder zur Legende von einst – die nun releaste Dokumentation „This Is It“, kompiliert aus über 100 Stunden Behind-the-Scenes-Footage und Aufnahmen der Proben für die Tour, beweist, dass es mehr als der tragische Mythos des frühzeitig verstorbenen Künstlers ist, der Jacksons Verehrung begründet, sondern der King in Topform vor einem wahrhaft sagenhaften Comeback stand. Zusammengestellt aus Interviews, Dokumaterial hinter den Kulissen der aufwendigen Vorbereitungen und vor allem Jacksons Proben auf der Bühne gewährt „This Is It“ Einblick in die Entstehung einer monumentalen Bühnenshow, die der musikalischen Genialität ihres Protagonisten mit bombastischer Effekt-Unterstützung, tollen Tanzchoreografien und eigens gedrehtem neuem Filmmaterial zu alten Hits wie „Thriller“ visuell Rechnung trägt. Neben dem Kanon unsterblicher Jackson-Klassiker wie „They Don’t Really Care About Us“, „Billie Jean“, „Beat It“ und co. lernt der Zuschauer dabei auch den Mensch Michael Jackson als sympathischen, schüchternen Zeitgenossen kennen. Mit „This Is It“ schuf Regisseur Kenny Ortega ein würdiges Denkmal für eine Legende und ein Dokument der großartigsten Popshow, die der Musikwelt je entgangen ist. Die Comebacktour des King of Pop – sie wäre grandios geworden.

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Highwaymen (2004)

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1986 hatte Robert Harmon mit dem Kultreißer „Hitcher, der Highwaykiller“ sein zum Klassiker avanciertes Regiedebüt gegeben, 18 Jahre später zog es ihn im weiteren Sinne wieder zum Sujet: „Highwaymen“, mit „Passion Christi“-Jesus Jim Caviezel, Rhona Mitra und Colm Feore nicht unprominent besetzt, entpuppt sich als höchst kurzweiliger, temporeicher B-Actionthriller im inhaltlichen wie stilistischen Fahrwasser von „Hitcher“, „Duell“ und Konsorten, der seinem Subgenre zwar nichts neues hinzuzufügen hat und das Niveau der enorm flotten, dichten ersten halben Stunde nicht ganz halten kann, dank chicer Action, stylisher Inszenierung und stimmiger Atmosphäre aber beste Unterhaltung liefert.

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Outpost (2007)

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Ehe er als Thomas Jane-Nachfolger in der Rolle des Punishers Amerikas Unterwelt das Fürchten lehren sollte, durfte sich Ray Stevenson in seinem Vorgängerprojekt „Outpost“ 2007 als Chef eines Söldnerkommandos durch einen osteuropäischen Bunker ballern – verseucht mit untoten Nazisoldaten. Der Erwartungshaltung an ein monstermäßiges Trashvergnügen, das die Prämisse um einen Söldnertrupp im Clinch mit Hakenkreuz-Zombies verspricht, kann der vom Regiedebütanten Steve Barker inszenierte B-Horror zwar nicht zur Gänze gerecht werden, da nicht nur bisweilen arg die Logik hinkt, sondern vor allem der Splatter-, Fight- und Actionanteil allzu gering ausfällt, kurzweilige Genreunterhaltung bietet der Streifen dank chic designter Zombie-Nazis, trist-düsterer Atmosphäre und eines in seiner Rolle perfekt aufgehobenen Ray Stevenson aber durch die Bank.

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Michael Clayton (2007)

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Zusätzlich zum Verfassen des Drehbuchs debütierte der verdiente Hollywood-Autor Tony Gilroy („Im Auftrag des Teufels“, „Armageddon“, „Bourne-Trilogie“) 2007 beim Justizthriller „Michael Clayton“ auch auf dem Regiestuhl. Das teils zähe, enorm dialoglastige Skript hätte etwas mehr Tempo und Spannung dabei gut vertragen können. Die herausragenden schauspielerischen Leistungen von George Clooney und insbesondere Tom Wilkinson sowie das starke Finale allein reichen nämlich nicht aus, um den Streifen zum Genrehighlight zu machen.

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Beitrag von Ed Hunter » 06.11.2009, 16:04

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Beitrag von Ed Hunter » 07.11.2009, 17:52

The Fan (1996)

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Abseits des gewohnten reinen Actionkinos versuchte sich Krawallspezi Tony Scott 1996 mit „The Fan“ an einem im Sportfilm-Milieu angesiedelten Thriller und schuf bewährt souveräne Unterhaltung: Zwar ist sein Film um einen obsessiven, durchdrehenden Footballfan ein wenig zu lang geraten, strapaziert sein wunderbar düsteres Finale etwas über Gebühr und hätte an zahlreichen Stellen von einem höheren Härtegrad profitiert, doch ein prominenter Cast, der tolle Soundtrack, Scotts gewohnt großartige Inszenierung und vor allem das hervorragende Spiel der Hauptdarsteller Wesley Snipes und Robert deNiro, als Psycho brillierend, machen „The Fan“ zum fraglos gelungenen Entertainment.

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Airboss (1997)

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Man sollte meinen, die Tatsache, dass einem Film drei Sequels folgen, spräche zumindest für eine gewisse Grundqualität des Originals – doch weit gefehlt im Falle der 1997er Videothekengülle „Airboss“, in der C-Haudrauf Frank Zagarino einem geklauten Stealthfighter auf der Spur ist. Dass hier zumindest relativ unablässig Action geboten ist, um die bedingt erlesene Qualität der ausgelutschten, mit absolut furchtbaren Dialogzeilen garnierten Standardstory zu übertünchen, hilft angesichts deren unterirdischer Montage und Inszenierung leider auch nicht viel: Mit dilettantischen, statischen Shootouts, in denen unablässig irgendwo irgendwelche Leute umfallen, und innherhalb des Films x-mal wiederverwerteten Flug- und Explosionsaufnahmen von wer weiß woher versagt J. Christian Ingvordsen als Regisseur noch kläglicher als in seinem „schauspielerischen“ Part des Ober-Badguys. Ganz miese Fließbandware für Genrebesessene Masochisten.

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Feuerwalze (1986)

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Ausnahmsweise nicht als massenmordende Killermaschine aufs Schlachtfeld, sondern als jugendfreier Indiana-Jones-Verschnitt auf Schatzsuche begab sich Haudrauf-Legende Chuck Norris 1986 für Cannon in „Firewalker“. Gewinnt auch die Story keinen Blumentopf und hätte ein spektakulärerer Showdown nicht geschadet, so sorgen doch immerhin der billige Indy-Ripoff-Charme, die passablen Martial-Arts-Fights und vor allem die absolut herrlichen Blödel-Sprüche, die die deutsche Synchronisation Chuck und Mitstreiter Louis Gossett Jr. im Minutentakt in den Mund legt, für kurzweiliges Abenteuerentertainment.

:liquid7:

Rote Sonne (1970)

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Eine wenig überzeugende Exkursion ins Filmfach legte 68er-Ikone Uschi Obermeier 1970 mit dem kruden Krimi „Rote Sonne“ um eine männermordende Frauen-WG hin: Abgesehen von seiner hübsch anzusehenden Hauptdarstellerin hat der Film nur gepflegte Langeweile mit einem dahinplätschernden Plot, minimalitisch agierenden Mimen und dilettantisch inszenierten Actionmomenten zu bieten.

:liquid3:
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John Woo
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Beitrag von John Woo » 07.11.2009, 18:09

Ed Hunter hat geschrieben:Art of War II - Der Verrat (2008)

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Heimlich, still und leise schlüpfte der im DTV-Dschungel versumpfte Ex-Hollywoodstar Wesley Snipes 2008 im Zuge seines immerhin von meist befriedigender Qualität ausgezeichneten Home-Entertainment-B-Ausschusses ein zweites Mal in die Rolle des Geheimagenten Neil Shaw aus dem 2000er Thriller „The Art of War“, einem seiner letzten großen Kinoauftritte. Das verspätete Sequel ist erstaunlich gelungen und lässt sich locker zu den besten Snipes-Vehikeln der letzten Jahre zählen: Nicht nur macht die zwar in der Tradition des Erstlings teils ein wenig künstlich verkomplizierte, aber stets kurzweilige, durchaus twistreiche und gelegentlich gar sehr spannende Story um mörderische politische Intrigen durchweg Spaß und trumpft „The Betrayal“ (UT) mit höchst stylisher Optik und Inszenierung auf, vor allem Snipes’ wiedergewonnene Motivation zu kampfsportlerischer Betätigung kommt der hier mit zahlreichen chicen Martial-Arts-Fights begeisternden Actionpalette enorm zugute – deren partielle Überinszenierung durch Stilmitteloverkill stört dabei nicht, sondern fügt sich stimmig ins optische Gesamtbild ein. Auf diesem Niveau darf Snipes die direct-to-DVD-Landschaft gerne weiterhin unsicher machen.

:liquid7:+
Hui, da bin ich (leider) ganz anderer Meinung. Leider erst jetzt bemerkt. Ich finde Art of War 2 gehört zu seinen schwächeren DTV-Beiträgen. Die Optik empfand ich alles andere als stylisch, sondern eher recht öde trotz anscheinend vorhandenen Production Values (Cinemascope-Format alleine reicht eben nicht), dazu kommen die idiotischen und überflüssigen Stilmittel von denen Herr Rusnak wohl nicht loskommt, auch wenn sie nicht ganz so schlimm waren wie in "The Contractor". Dafür bot Contractor eine imo liebevollere bzw. charakterausleuchterende Story, selbst grundsätzlich auch eine spannendere Geschichte (Art of War 2 empfand ich als sterbenslangweilig und pseudo-wirr) und einen deutlich treiberenderen Soundtrack. Zugegenermassen litt Contractor aber vergleichsweise an Actionarmut, aber der Rest machte für mich dies wett. Dass Snipes für Art of War 2 mehr Kampfszenen gegönnt worden sind, ist positiv zu erwähnen, nur sind diese teiweise derart ungünstig inszeniert und geschnitten worden, dass ich trotzdem nicht zufrieden war. Teilweise erkennt man aufgrund der quasi nichtvorhandenen Ausleuchtung fast nix, was mich wirklich sehr gestört hat. Dabei bin ich als Seagal-Fan mit dieser Unsitte bestens vertraut. Darüberhinaus ist auch der Showdown viel zu kurz und unspektakulär, sowie schlecht geschnitten. Ebenfalls putzig im negativen Sinne waren sämtliche CGI-Szenen (Kugelverfolgung, umstürzende Balken) die mich eher an ein Game als einen Film erinnert haben.
Die Tatsache, dass Art of War 3 anscheinend noch schlechter ist, beschert der 2 für mich auch keine Pluspunkte mehr. Insofern kann ich deinen letzten Satz leider ganz und gar nicht unterstreichen und das sage ich als bekennender Snipes Fan.
:liquid3:

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Ed Hunter
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Beitrag von Ed Hunter » 07.11.2009, 22:11

Contractor kenne ich (noch) nicht, kann mit dem keine Vergleiche anstellen. Mir haben die optischen Stilmittel in "Art of War 2" gefallen, die Story war für einen Film ihrer Art okay, an Pseudokompliziertem hab ich in dem Bereich schon weit schlimmeres erlebt (an dieser Stelle sei auch an Seagal verwiesen ;-)) und obwohl ich dir recht gebe, dass einige Fights zu dunkel und auch vom Schnitt her schwach sind, stehen denen imo auch diverse sehr schöne gegenüber, wobei ich die Tatsache, dass der Wesley überhaupt wieder fightet, durchaus sehr hoch gewichte, da mir dies in all seinen vorigen DTV-Vehikeln (trotz deren imo stets recht brauchbarer Qualität) immer ziemlich gefehlt hat.

Naja, hinsichtlich Snipes' Zukunft bin ich jetzt erstmal sehr gespannt, was der ja irgendwie schon ewig gedrehte und angekündigte "Gallowwalker" bringt.
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