Originaltitel: Peur sur la ville
Produktionsland: Frankreich/ Italien
Regie: Henry Verneuil
Besetzung: Jean-Paul Belmondo, Charles Denner, Lea Massari, Rosy Varte,...
Kommissar Le Tellier ist ein knallharter Cop. Von Rachegelüsten besessen, jagt er nach einem Raubüberfall, bei dem sein Partner erschossen wurde, den Gangster Marcucci.
Da wird ihm ein anderer Fall übertragen, den er eher widerwillig übernimmt - der Frauenmörder Minos verbreitet Angst und Schrecken in der Stadt der Träume...
Jean-Paul Belmondo ist einer der Actionstars, mit dem ich noch nicht allzu viele Filme gesehen habe. Und dieser hier hat es wirklich in sich.
Lange lag der Film bei mir auf der Festplatte des Recorders, hatte ich ihn doch eher als belanglosen Serienkiller-Thriller vermutet - entpuppte sich die Jagd nach dem Mörder des Kommissars auf der einen Seite und der auf den Killer auf der anderen Seite dann überraschenderweise als regelrechtes Actionfeuerwerk.
Motiv des Killers und die knallharte Gangart von Belmondo legen Vergleiche mit DIRTY HARRY nah. - Doch was Stunt-As Belmondo, der auch hier alle Stunts selber erledigte und sein Regisseur Verneuil hier zeigen, lässt den Actionkrimi von Don Siegel geradezu wie ein langweiliges Filmchen wirken.
Gerade wenn man die Entstehungszeit berücksichtigt, servieren die Macher des 1974-Actionthrillers effektvolle Action in seiner ganzen damaligen Breite. Von Schießereien, über Verfolgungsjagden in halsbrecherischem Tempo, halsbrecherische Hetzjagden über Dächer und sogar über einen fahrenden Zug - ich denke man kann sagen, man war seiner Zeit actionmäßig wirklich weit voraus. Denn allzu viele Filme aus der Zeit würden mir nicht einfallen, in denen es so rasant zugeht - auch wenn der Streifen in der zweiten Hälfte nach der Zugjagd etwas an Fahrt verliert und das Finale eher überschaubar ausfiel.
Auch die Anfangsszene ist äußerst gelungen und von Spannung kaum zu überbieten. Der Tod des ersten Opfers - ja, fast schon tragisch.
Belmondo gibt den knallharten, verbitterten Draufgänger, fast schon wie ein früher Jack Bauer, als ein Schwerverletzter um Hilfe bittet und ihnen vorwirft, dass, wenn er verblutet, dass sie damit nicht leben könnten. - "Ja, dann wollen wir das mal eben testen, ob wir damit klarkommen...!"
Nicht gerade um Sympathiepunkte bemüht, ist er wie ein wildes Tier, das seiner Beute hinterherhetzt, ganz gleich, wie hoch der Preis auch sei. Seine Rücksichtslosigkeit wird besonders deutlich, als er den Frauenmörder entkommen lässt, weil ihm sein Erzfeind als Ziel wichtiger ist und zudem eine wilde Schießerei in einem vollbesetztem Zug riskiert...
Warum der Film hier unbedingt in die Sparte früherer Actionfilme muss, ist für mich ganz klar: Nicht nur die irren Stunts, auch die vielen Vorbilder für andere Filme sind der Grund dafür.
Halsbrecherische Jagden über Züge/U-Bahnen dürften Vorbild gewesen sein für das Finale des 1994-Jan De Bonts-Überraschungs-Action-Erfolgs SPEED oder auch die Zugjagden in JAMES BOND: OCTOPUSSY und das Finale erinnert doch recht stark an eine Szene aus dem Action-Feuerwerk DIE HARD von John McTiernan.
Den Spannungs-Score steuert übrigens Ennio Morricone bei.
FAZIT: Unbedingt empfehlenswert für Actionfans.
Wer mehr interessante Informationen oder Meinungen zum Film hat, gerne her damit, es war meine erste Sichtung, soweit ich mich erinnern kann. ;) Ich hoffe, mein Review ist trotzdem aussagekräftig und geschmackmachend für euch.
