Getaway
Verfasst: 28.12.2009, 09:49
Originaltitel: Getaway
USA 1972
Regie: Sam Peckinpah
Drehbuch: Walter Hill nach einem Roman von Jim Thompson
Darsteller: Steve McQueen („Doc McCoy“) , Ali MacGraw („Carol McCoy“) , Ben Johnson („Jack Benyon“)
Laufzeit: circa 118 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
Handlung
Um ihren Mann Doc aus dem Knast zu bekommen schläft Carol McCoy mit dem korrupten Politiker Benyon. Als der Doc aus dem Gefängnis draußen ist muss er für Benyon einen Banküberfall durchführen damit eine illegale Transaktion von ihm vertuscht werden kann. Der eigentliche Plan von Benyon den Doc beim Überfall zu töten misslingt aber & der Doc ist mit seiner schönen Frau Carol auf der Flucht nach Mexiko – inklusive der Beute....
Kritik
„Getaway“ gilt als Klassiker des Actionfilms & tatsächlich kann dieser auch heute noch den Vergleich mit modernen Filmen standhalten. Sicher – die heutigen Filme sind wesentlich rasanter aber dafür ist „Getaway“ kompromissloser & vollkommen Humorlos.
Das Drehbuch schrieb der spätere Filmemacher Walter Hill & Regie führte Spezialist Sam Peckinpah. Der drückte natürlich seinen üblichen Stempel auf – selbstverständlich gibt es die Schusswechsel in Zeitlupe , selbstverständlich hält die Kamera voll drauf wenn einer erschossen wird & natürlich wird schön langsam in Zeitlupe gestorben. Die damalige Freigabe von 18 Jahren ist verständlich & auch nach heutigen Maßstäben ist „Getaway“ ein sehr brutaler Film – auch wenn er mittlerweile auf 16 Jahre runtergestuft wurde.
Und die Brutalität hat ein Gesicht: Steve McQueen spielt den Gangster Doc McCoy ohne eine Gefühlsregung , ohne Humor , Kalt , Zynisch , Wortkarg & Brutal. Tatsächlich spielt McQueen so glaubhaft das man als Zuschauer vor dieser Figur Angst bekommt. Ohne viel Text ist sein McCoy , ihm reichen einfache Gesten & vor allen unglaublich kalte Blicke – man beachte mal als Beispiel etwas genauer die Szene im Busbahnhof als er erkennt das seiner Frau der Koffer mit dem Geld abhanden gekommen ist: die Wut in ihm ist förmlich greifbar.
Für die Rolle der Ehefrau Carol McCoy war Anfangs Faye Dunaway vorgesehen , ging dann aber an Ali MacGraw. Sie war kurz vorher durch das Filmdrama „Love Story“ zu Weltruhm gekommen & stand laut Experten kurz vor einer großen Karriere. Am Set erlag sie sofort den Charme von McQueen , verließ ihren Ehemann (ausgerechnet den Paramount Boss Robert Evans , was damals ein kleiner Skandal war) & heiratete nach Drehende McQueen & zog sich sogar der Liebe zu McQueen wegen komplett während dieser Ehe aus dem Filmgeschäft zurück & beendete ihre Karriere.
MacCraw spielt ihre Carol sehr zurückhaltend aber effektiv & glaubhaft – sie denkt recht zielorientiert & den Sex mit Benyon war nur Mittel zum Zweck um ihren Mann wiederzubekommen , während der Doc mit eben dieser Tatsache so seine Probleme hat.
Natürlich ist „Getaway“ deutlich sichtbar ein Kind seiner Zeit , nicht nur was Dekor & Ausstattung betrifft. Der Film braucht schon etwas Anlaufzeit bis er richtig anläuft. Zudem sind die ersten Minuten des Films recht seltsam geschnitten , mit diversen Zeitsprüngen & Locationwechseln. Aber dies ist tatsächlich nur am Anfang so – warum man nur zu Begin dieses recht seltsame Stilmittel einsetzte wird nicht sonderlich klar , stört aber auch nicht weiter (und wenn man vorher gewarnt wurde ist es auch nicht mehr so schlimm).
Action gibt es nach dem ersten Drittel reichlich & auch immer wieder , allerdings gibt es auch öfters Pausen um die Handlung weiter nach vorne zu treiben. Der Showdown im Hotel ist natürlich höchst sehenswert. Über das ruhige Happy End kann man streiten – wobei sich bei diesem Film natürlich die Frage stellt wer nun der Gute oder der Böse ist...
Fazit
Man sollte sich nicht von dem etwas schwachen Anfang täuschen lassen – „Getaway“ ist ein kleiner dreckiger & böser Film , der auch nach heutigen Maßstäben ein brutaler & guter Actionfilm ist , bei dem fast alles stimmt & der einfach in jede Sammlung gehört. Die Darstellerpaarung McQueen / MacGraw ist absolut sehenswert & wer Peckinpah Fan ist hat den sowieso schon zu Hause. McQueen war nie böser – ein must-seen Film
Die DVD – die technischen Details
Menü , Bild und Ton
Menü eine einfache Tafel , Bild mit etwas Schmutz am Anfang & der typischen 70iger Jahre Farbgebung. Ton nur im Originalformat Mono. Keine Neusyncro.
Extras
Außer ein paar Texttafeln mit zweifelhaften Infowert nix dabei. Es gibt noch eine Neuauflage mit Audiokommentar als zusätzliches Extra.
Die DVD von Warner ist FSK 16 (alte Kino FSK war ab 18) & uncut.
Der Trailer bei YouTube
ofdb Eintrag
Wikipedia Eintrag
USA 1972
Regie: Sam Peckinpah
Drehbuch: Walter Hill nach einem Roman von Jim Thompson
Darsteller: Steve McQueen („Doc McCoy“) , Ali MacGraw („Carol McCoy“) , Ben Johnson („Jack Benyon“)
Laufzeit: circa 118 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
Handlung
Um ihren Mann Doc aus dem Knast zu bekommen schläft Carol McCoy mit dem korrupten Politiker Benyon. Als der Doc aus dem Gefängnis draußen ist muss er für Benyon einen Banküberfall durchführen damit eine illegale Transaktion von ihm vertuscht werden kann. Der eigentliche Plan von Benyon den Doc beim Überfall zu töten misslingt aber & der Doc ist mit seiner schönen Frau Carol auf der Flucht nach Mexiko – inklusive der Beute....
Kritik
„Getaway“ gilt als Klassiker des Actionfilms & tatsächlich kann dieser auch heute noch den Vergleich mit modernen Filmen standhalten. Sicher – die heutigen Filme sind wesentlich rasanter aber dafür ist „Getaway“ kompromissloser & vollkommen Humorlos.
Das Drehbuch schrieb der spätere Filmemacher Walter Hill & Regie führte Spezialist Sam Peckinpah. Der drückte natürlich seinen üblichen Stempel auf – selbstverständlich gibt es die Schusswechsel in Zeitlupe , selbstverständlich hält die Kamera voll drauf wenn einer erschossen wird & natürlich wird schön langsam in Zeitlupe gestorben. Die damalige Freigabe von 18 Jahren ist verständlich & auch nach heutigen Maßstäben ist „Getaway“ ein sehr brutaler Film – auch wenn er mittlerweile auf 16 Jahre runtergestuft wurde.
Und die Brutalität hat ein Gesicht: Steve McQueen spielt den Gangster Doc McCoy ohne eine Gefühlsregung , ohne Humor , Kalt , Zynisch , Wortkarg & Brutal. Tatsächlich spielt McQueen so glaubhaft das man als Zuschauer vor dieser Figur Angst bekommt. Ohne viel Text ist sein McCoy , ihm reichen einfache Gesten & vor allen unglaublich kalte Blicke – man beachte mal als Beispiel etwas genauer die Szene im Busbahnhof als er erkennt das seiner Frau der Koffer mit dem Geld abhanden gekommen ist: die Wut in ihm ist förmlich greifbar.
Für die Rolle der Ehefrau Carol McCoy war Anfangs Faye Dunaway vorgesehen , ging dann aber an Ali MacGraw. Sie war kurz vorher durch das Filmdrama „Love Story“ zu Weltruhm gekommen & stand laut Experten kurz vor einer großen Karriere. Am Set erlag sie sofort den Charme von McQueen , verließ ihren Ehemann (ausgerechnet den Paramount Boss Robert Evans , was damals ein kleiner Skandal war) & heiratete nach Drehende McQueen & zog sich sogar der Liebe zu McQueen wegen komplett während dieser Ehe aus dem Filmgeschäft zurück & beendete ihre Karriere.
MacCraw spielt ihre Carol sehr zurückhaltend aber effektiv & glaubhaft – sie denkt recht zielorientiert & den Sex mit Benyon war nur Mittel zum Zweck um ihren Mann wiederzubekommen , während der Doc mit eben dieser Tatsache so seine Probleme hat.
Natürlich ist „Getaway“ deutlich sichtbar ein Kind seiner Zeit , nicht nur was Dekor & Ausstattung betrifft. Der Film braucht schon etwas Anlaufzeit bis er richtig anläuft. Zudem sind die ersten Minuten des Films recht seltsam geschnitten , mit diversen Zeitsprüngen & Locationwechseln. Aber dies ist tatsächlich nur am Anfang so – warum man nur zu Begin dieses recht seltsame Stilmittel einsetzte wird nicht sonderlich klar , stört aber auch nicht weiter (und wenn man vorher gewarnt wurde ist es auch nicht mehr so schlimm).
Action gibt es nach dem ersten Drittel reichlich & auch immer wieder , allerdings gibt es auch öfters Pausen um die Handlung weiter nach vorne zu treiben. Der Showdown im Hotel ist natürlich höchst sehenswert. Über das ruhige Happy End kann man streiten – wobei sich bei diesem Film natürlich die Frage stellt wer nun der Gute oder der Böse ist...
Fazit
Man sollte sich nicht von dem etwas schwachen Anfang täuschen lassen – „Getaway“ ist ein kleiner dreckiger & böser Film , der auch nach heutigen Maßstäben ein brutaler & guter Actionfilm ist , bei dem fast alles stimmt & der einfach in jede Sammlung gehört. Die Darstellerpaarung McQueen / MacGraw ist absolut sehenswert & wer Peckinpah Fan ist hat den sowieso schon zu Hause. McQueen war nie böser – ein must-seen Film
Die DVD – die technischen Details
Menü , Bild und Ton
Menü eine einfache Tafel , Bild mit etwas Schmutz am Anfang & der typischen 70iger Jahre Farbgebung. Ton nur im Originalformat Mono. Keine Neusyncro.
Extras
Außer ein paar Texttafeln mit zweifelhaften Infowert nix dabei. Es gibt noch eine Neuauflage mit Audiokommentar als zusätzliches Extra.
Die DVD von Warner ist FSK 16 (alte Kino FSK war ab 18) & uncut.
Der Trailer bei YouTube
ofdb Eintrag
Wikipedia Eintrag