USA 1968
Regie: Norman Jewison
Drehbuch: Alan R. Trustman
Darsteller: Steve McQueen („Thomas Crown“) , Faye Dunaway („Vicky Anderson”) , Paul Burke (“Eddy Malone”) u.v.a.m.
Laufzeit: circa 98 Minuten
FSK: ab 16 Jahre

Handlung
Thomas Crown ist reich & kann sich alles was er will leisten – aber ihm ist auch langweilig. So organisiert er den perfekten Banküberfall & erbeutet über 2 Millionen Dollar. Die Versicherung der Bank schickt die Ermittlerin Vicky Anderson um rauszubekommen wer den Überfall ausgeübt hat. Schnell findet Sie heraus das Crown dahintersteckt , kann es ihm aber nicht bewiesen. Bei dem Versuch es ihm zu beweisen verliebt Sie sich in den charmanten Mann...
Kritik
Wer die TV Serie „24“ mag wird sich während der gesamten Laufzeit des Films sich wie zu Hause fühlen – Splitscreentechnik sei Dank , denn diesen Kunstgriff wendet Jewison mehr als einmal an um die Handlung von mehreren Standorten auf einen Blick zu verdichten. Jewison spielt überhaupt gerne mit den Bildern , montiert sie gleich mehrmals über das Bild & macht sogar längere Kamerafahrten (1968 gab es noch keine Steadycam) & benutzt ungewöhnliche Perspektiven. Der Film wirkt dadurch auch nach heutigen Maßstäben frisch & modern.
Ohne großen Prolog wird man als Zuschauer in die Handlung geworfen & man wird Zeuge des von Crown organisierten Banküberfalls. Dieser Überfall dauert knapp 20 Minuten & was das alles soll wird Anfangs gar nicht erklärt. Man muß als Zuschauer schon etwas aufpassen um die Handlung später in den Kontext des Filmes zu bekommen – so was würde heute kein Filmemacher mehr wagen.
Bei der Wahl der beiden Hauptdarsteller hatten die Macher ein perfektes Paar zusammengestellt. Da wäre zum einen Faye Dunaway , die kurz vorher durch „Bonny & Clyde“ zum Star geworden war. Ihr teilweise sehr Arrogantes Schauspiel (was ihr Markenzeichen wurde) passt bestens zu der kühlen & leicht arroganten Versicherungsdetektivin. Auffällig ihre sehr modische & teilweise extravagante Kleidung & Frisuren , die wirken als wäre sie in einer Modestrecke der Vogue als in einem Film – Frauen der damaligen Zeit werden diesen Film wohl geliebt haben.
Und dann natürlich King of Cool Steve McQueen – der hier auf Action fast komplett verzichten muß aber den coolen Reichen & vor allen überlegenen Schnösel wie immer souverän spielt. Sei Körpereinsatz beschränkt sich diesmal lediglich auf das ausüben diverser Sportarten – aber auf ein schnelles Auto musste er natürlich auch hier nicht verzichten , diesmal ein schneller Buggy (damals er neuste Schrei) mit dem er über die Stranddünen rast.
Sind Dunaway & McQueen zusammen gibt es sofort eine Erotische Spannung die von Norman Jewison in perfekten Bildern verpackt wird. Bestes Beispiel ist die Schachszene. 1968 war es noch unmöglich offen Sex auf der Leinwand zu zeigen , die Filmemacher mussten sich mit Ersatzsymbolen behelfen. Besagte Schachspielszene ist eben der Optische Ersatz für Sex – man beachte wie alleine nur die Blicke der beiden Darsteller miteinander kommunizieren , wie Dunaway mit ihren Fingern an der Königsfigur spielt usw. – perfekt inszeniert ohne Dialoge mündet die Szene in den seinerzeit längsten Filmkuss (55 Sekunden) , der damit endet das die Kamera die beiden Figuren umkreist & dann in einer bunten Unschärfe enden lässt.
In vielerlei Hinsicht ist dieser Film durchaus mutig für seine Zeit. So z.B. beim Ende des Films. Kein Happy End oder gar die gerechte Strafe für den Gentlemandieb Crown – stattdessen eine Art offenes Ende welches zeigt das selbst der ertappte Crown seinen Häschern einen Schritt voraus ist. Vielleicht etwas unbefriedigend für den Zuschauer – aber da man ja sowieso auf der Seite von McQueen steht ist das ja auch nicht weiter schlimm.
Ebenfalls bemerkenswert ist die Filmmusik – kein damals üblicher Score mit Klassischer Musik sondern moderner Jazz ist bei den Szenen zu hören – das wirkt am Anfang etwas seltsam , verbindet sich aber im Laufe des Films zu einer schönen Verbindung. Und auch beim Titelsong zeigte man Mut – nämlich eine ruhige Ballade die ebenfalls im starken Gegensatz zum eigentlichen schnellen Tempo des Films liegt. „The Windmill of her Mind“ wurde damals sogar ein kleiner Hit & sorgte dafür das dieser Film zumindestens einen Oscar für den besten Titelsong bekam – die restlichen Nominierungen (7 an der Zahl) gingen leider leer aus.
Fazit
Keine große Action sondern eher das Zwischenmenschliche Spiel der beiden sehr Gegensätzlichen Hauptdarsteller sind der Reiz des Films. Nach einem recht schwerfälligen Anfang bekommt der Film aber dann doch die Kurve & unterhält bestens , wenn es auch öfters Tempiwechsel gibt (was beabsichtig ist). Trotz seines Alters von über 40 Jahren wirkt der Film immer noch Taufrisch & modern. – und cool ist er sowieso. Sollte man auf jeden Fall mal gesehen haben.

Die DVD – die technischen Details
Menü , Bild und Ton
Menü besteht aus Standbildern. Das nicht anamorphe Bild ist durch die Bank weg unscharf & sehr grobkörnig. Der Deutsche Monoton ist sehr leise & es knackst & rauscht ebenfalls die gesamte Laufzeit über.
Extras
Neben dem Trailer gibt es einen Audiokommentar von Norman Jewison – leider ohne UTs
Die DVD von MGM ist FSK 16 uncut. In UK bereits für sehr wenig Geld zu bekommen (UK DVD ist wie bei MGM üblich Inhaltsgleich mit der Deutschen Fassung).
Der Trailer bei YouTube
ofdb Eintrag
Wikipedia Eintrag