Originaltitel: Junior Bonner
USA 1972
Regie: Sam Peckinpah
Drehbuch: Jeb Rosebrook
Darsteller: Steve McQueen („Junior Bonner“) , Robert Preston („Ace Bonner“) , Joe Don Baker („Curley Bonner“) u.v.a.m.
Laufzeit: circa 96 Minuten
FSK: ab 12 Jahre
Handlung
Junior Bonner ist ein Rodeoreiter nach alter Sitte – jedes Wochenende verbringt er bei einem anderen Rodeo in den USA & verdient sich sein Geld mit Bullenreiten. Eines Tages kommt er nach Hause zurück – sein Bruder versucht mit Grundstücken & Häuserverkauf reich zu werden , die Ehe seiner Eltern ist zerrüttet & sein Vater will sein Glück in Australien versuchen. Junior will seinem Vater dabei helfen – da er selber Pleite ist muß das Preisgeld des Rodeos gewinnen um seinem Vater das Flugticket kaufen zu können. Dazu muß er nur 8 Sekunden auf dem Bullen Sunshine aushalten – bloß das hat bis dato noch keiner geschafft...
Kritik
Denkt man an Sam Peckinpah so denkt man an Schusswechsel , Sterben in Zeitlupe & offene Brutalität. Wenn man die Handlung von „Junior Bonner“ so liest & sich die Freigabe von 12 Jahren anschaut & dann sieht das Peckinpah Regie führte & Actionstar Steve McQueen die Hauptrolle spielt – ja dann darf man sich schon fragen ob hier noch alles Richtig ist. Und leider ist hier alles Richtig.
Was Peckinpah dazu veranlasst hat dieses brave Rodeofilmchen zu machen wird wohl ewig sein Geheimnis bleiben. Natürlich kann er nicht aus seiner Haut & montiert die Rodeosequenzen schön in Zeitlupe ineinander & auch bei der Kneipenschlägerei gibt es die von ihm geliebte Zeitlupe. Schusswechsel oder ähnliches gibt es hier aber nicht. Der Film ist zu 100% Jugendfrei.
Die Story um verlorene Ideale & Träume steht im Vordergrund. Junior Bonner & sein Vater Ace sind Rodeoreiter der alten Schule , Junior reist mit seinem alten Auto mit Pferd & Anhänger von Stadt zu Stadt – immer auf der Reise & kein Drang sesshaft zu werden & einer Bindung zu einer Frau nicht Fähig. Sein Vater ist aus dem gleichen Holz geschnitzt & versucht mit seinen 60 Jahren immer noch das große Glück. Mit seiner Silbermine hatte er Pech , so versucht er sein Glück in Australien mit Goldsuchen zu finden. Eine Flucht vor der Realität , eine Flucht vor dem Einholen eines längst erloschenen Zeitgeistes.
Leider wird das ganze unglaublich langweilig in Szene gesetzt & man mag als Zuschauer gar nicht glauben das hier Peckinpah auf dem Regiestuhl saß. Und wer auf einen großen versöhnlichen Showdown hofft der hofft leider vergebens – der Rodeoritt von Junior auf Sunshine kommt , läuft durch & das wars. Kein Scheitern sondern ein versöhnliches Happy End.
Auch der sonst so coole Steve McQueen läuft hier irgendwie auf Autopilot. Der hatte bei den Rodeoszenen sicherlich seine großen Spaß , aber sein Junior Bonner ist schrecklich kalt & belanglos. Kein cooler Spruch , keine coole Handlung. Das einfallslose Drehbuch lässt ihm auch selten Raum in irgendeiner Form Akzente zu setzten – lediglich als er seinen Bruder mit einem Kinnhaken durch ein Fenster schlägt taucht der wütende McQueen auf.
Somit lässt sich ganz einfach sagen das hier wohl nur Beinharte Peckinpah & McQueen Fans zuschauen werden , der Rest der Welt braucht diesen Spätwestern / Drama nicht. Das dieser Film kein Klassiker wurde ist durchaus nachvollziehbar , das ihn kaum einer kennt ebenso.
Fazit
Selten einen so braven Peckinpah Film gesehen. Die Story plätschert ohne große Höhepunkte vor sich hin & auch der Showdown kommt reichlich unspektakulär daher. Zwar gibt es einige schöne Zeitlupenaufnahmen vom Rodeoreiten & McQueen hat es sich natürlich nicht nehmen lassen selber auf so einem Bullen zu sitzen – aber letztendlich ist dieses brave Rodeofilmchen Stinklangweilig & sicherlich kein Glanzpunkt sowohl für Peckinpah als auch für McQueen. Der große Höhepunkt sollte erst später im gleichen Jahr mit „Getaway“ kommen – „Junior Bonner“ ist zu Recht vergessen worden.
Die DVD – die technischen Details
Menü , Bild und Ton
Animiertes Menü , Bild schön klar & scharf & ohne Schmutz – aber im falschen Bildformat (1,33:1 anstatt 2,35:1 – das ist kein Witz) Ton in Mono
Extras
Ein paar Texttafeln – mehr nicht
Die DVD von Eurovideo ist FSK 12 uncut aber im falschen Bildformat , das richtige Bildformat gibt es nur beim Vor- & Abspann
ofdb Eintrag
Junior Bonner
Junior Bonner
Ich mache keine Rechtschreibfehler, ich gebe Wörtern lediglich eine individuelle Note
Sky bietet ja auch eine Formatwandlung ALLER Sendungen auf 4:3 passend an. Musste dir echt mal geben. Sehr geil ist, wenn zwei Leute nebenander sitzen und miteinander reden und ALLES, was man sieht, sind die rechte Schulter des einen und die linke Schulter des anderen Gesprächspartners. Wer gerade redet, kann man dann nur erraten ... Nur LOLig ... und imo schlimmer als richtige Zensur, denn durch dieses Formatgewandel wird der Film ja komplett entstellt und man sieht ja gar net mehr, was der Regisseur/Kameramann eigentlich zeigen/bebildern wollte ...
In diesem Sinne:
freeman
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